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öder zu hafsen, muß man ihn kennen. Wir kennen aber jene Männer nicht, und müssen daher, bis daß sle handeln werden, die unparteiischste Gleichgültigkeit beobachten. Dieselbe Gleich- gültigkeirt können wir aber nicht in Hinsicht der Gesinnungen behaupten, welche einige, wahrscheinlich zur Vertheidigung des neuen Kabinets bestimmte Blätter demseiben leihen. Wir glau- ben vielmehr, den jeßigen Ministern selbs einen Dienst zu erweisen, wenn wir gegen diese Auslegungen ihrer geheimen Absichten pro- testiren. Mehrere Blätteriegen dem jeßigen Conseils: Präsidenten als Programm des jeßt zu befolgenden Systems die Worte in den Mund: „Das neue Ministerium wird eine Nestauration der Juli-Revolution seyn.“ Unmöglich hat der Herzog von Bassano so etwas âußern kônnen, denn in diesen Worten läge geradezu die Beschuldigung, daß der König durh den Antheil, den er an den ôêffentlichen Angelegenheiten genommen, die Juli :- Revo- lution gewissermaßen vernichtet habe. Jn der That beschuldigt man den König schon seit 2 Jahren, daß er sich allzu viel in die Regierungs-Geschäfte mische, — eine Verleumdung, die wir oft genitg zurückgewiesen haben. J-bt behaupten nun dieselben Biätter, die dem Könige jenen Vorwurf machten, daß der neue Conseils - Präsident die Juli - Revolution restauriren wolle; das
heißt doch wohl so viel, daß, während unter der vori- gen Verwaltung diese Revolution zu Grunde gegangen, Der von DIjano fe new beleben werde Lege heren nicht etwas Beleidigendes für den König? Wir sagen
daßer auch, daß der neue Conseils: Präsident die obigen Worte nicht geäußert haben kann. Diese Worte gehören vielmehr denen an, die seit vier Jahren unaufhörlich wiederholen, daß die Juli - Revolution je mehr und mehr in Verfall gerathe. Was uns betrifft, so glauben wir, daz die Revolution einer Restaura- tion nit bedürfe, da sie in den Händen der Herren Périer, Guizot und Thiers keineswegs zu Grunde gegangen is, wie sol- ches die Aufrechthaltung des Friedens von Europa, die Unter- driïckang der Unruhen im Lande, die Auflösung der geheimen Gesellschaften und die Befestigung der Dynastie hinlänglich be- weisenz wir protestiren daher 1m Namen des Königthums und Frankreicks gegen die Aeußerung, die man Herrn von Bassano in den Mund legt. Unter di: Hoffnungen, die man von dem ncuen Kabinette hegt, geß drt auch diejenige, „daß die Presse nicht mehr verfolat werden würde,// Hiermit jind wir vcilkommen einverstan- den: eine Unterdrückung des Preß-Unfus ist aber in unseren Augen keine Verfolgung. Und will man es etwa leugnen, daß ein sol- cer Unfug stattgesunden hai?.., Sollte das neue Ministerium daher auf die Unterdrúckung der Preß-Vergehen verzichten, sollte cs die Geseße, — und zioar nicht bloß das Preß-Geseb, sondern auch die Geseze gegen die öffentlichen Ausrufer, gegen die Asso- ciationen, gegen die geheime Wassen Fabrication u, a. einschla- f:n lassen, so würden wir es für unsere Pflicht halten, uns laut gegen eine solche Schwäche zu erheben, und in den Reihen der Opposition das System der Ordnung und Besestigung fortsetzen,
. das wir befolgten, als wir das Kadinet vom 11. Okt. vertheidig- tin, es gegen die Verleumdungen seiner Gegner beschüßten, “und es auf die Fehler, die es zuweilen beging, aufmerksam mach- ten. Was wir für die Presse wie für die ganze Gejellschaft
verlangen, ist Fre:heit, aber unter dem Schuße der Geseze. Und auf diese Weise bedarf, unsercs Erachtent, die Juli- Revolution k-ner Restauration.‘
Heute verdreitete sich das Gerücht, daß der Fürst v. Talley- rand, durch den Telegraphen von der Ernennung des Herzogs von Vassans zum Conseils: Präsidenten benachrichtigt, dem Kd- nige sogleich seine Entlassung als Botschafter am Londoner Hofe eingesandt habe.
“Ein Foutnal erinnert daran, daß es Herr Maret war, der im Jaßre 1789 den Moniteur gründete.
Wenn Herr Sauzet die ihm angeblich zugedachte Stelle als Miniticr des dsfentiihen Unterrichis annähme, so würden durch ein sonderbares Zusamtnentressen der Ankläger der lebten Mini- fer Karl's X. (Herr Persil) und einer der Ve!theidiger dersel- ben, Mitglieder eines und desselben Ministeriums seyn.
Herr Villemain hat seine Entlassung als Vice-Präsident des Conseils des dffentlichen Unterrichts eingereicht. Er bleibt aber Rath dieses Conseils. e
Der Constitutionnel lobt Herrn Vitet, daß er scine Ent- lassung als General-Secretgir im Ministerium des Handels ein gereicht abe; es sey dies ein Uft sirenger Gewissenhaftigkeit, und man müs sich nur toundern, daß noch nicht mehr Anhán- aer der Doctrinairs einem so ehrenwerthen Beispicle gefolgt wären. Herr Vicnnet hat folgendes Schreiben an die Redaction ó National gerichtet: „M. H, Ohne Zweifel haben Sie mir
eine Lächerlichkeit mehr audihten wollen, als Sie mir in em Blatte die Aeußerung l den Mund legten, daß ich bei r Bildung des neuen Kabinettes nicht um Rath gefragt wor- sey. És ist fein solches Wort aus meinem Munde gegan- ge. Jch mae keinea Anspruch darauf, bei dergleichen Ange- legenßeuten um Rath gefragt zu werden, und es würde mir sehr {eid thun, wenn es geschähe. J liebe nein Vaterland zu sehr, um nicht zu fürchten, daß ich mich zu seinem Nachtheile täu- schen möchte, und ih überlasse jene Streitigkeiten der Eigenliebe uno des Privat-Fnteresses gern Leuten, die untetniehmender Und chrgeiziger sind, als ich.“
Herr Aubry- Foucault, verant:oortlicher Herausgeber der „Gazette de France“, ist aciera von dem hiesigen Assisenhofe, eines Preß- Vergehens haber, in contumaciam zu 2 jähriger Gefängniß- und 0000 Fr. Gcld Sirafe verurtheilt worden.
Der Moniteur emháit Folgend „Jn einer Depesche aus Bayonne vom Mina bei seiner
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lten wird berichtet, daß Ankunfe in Pampelona mit der V ce Königöwürde von Navarra ind dem Oberbefehle in den Baskischen Provinzen bekleidet worden if, Cr ist von der Einwohnerschaft sehr gut aufgenom- men worden. — Der General Mina hat bei der Ueternahn.e d s Kommando’s einen Tazcó- Befehl (1, den Art. Spanien ) er: lassen, wovon hier Abschriften t kultren, Und worin er den Truppen anzei:t, daß er, den mütterlichen ibsihten der verivittweten Königin gemáß, den Jusurgenten dea Frieden bieten, ‘daß er sie aber, falls fie ihn verschmähen foiuren, auf Tod und Leben verfolgen und eben so furchibar in jeiner Hache, als nacsichtig gegen diejen - gen seyn würde, die sich ihm sion jt unterwürfen. Zugleich lac der General Mina ein: Proclamation an die Ein wohuer von Navarra erlassen; er droht darin mit dem Tode je: ben Karlisten, der auf der Landstraße angetroffen werden würde, ohne sch Über den Zweck, der ihn dorthin geführt, auéweisen zw- fônnen ; eben so soll Jeder mit dem Tode bestraft werden, der den Jusurgenten Vors ub leistet, oder sle von der Aunähe- 0g oder der Stellung der Christinos unterrichtet. — Ande- rersetis hat auh der General Zumalacarreguy eine Proclamation erlassen; sie ist aus Lecumbery vom 1, November datirt und es wird in derselben auf das Bestimmteste erklärt, daß, da der Kampf zu einem Vernichtungs - Kriege geworden,
bei seinen Truppen nur noch das Loosungswort gelte: Sieg oder Tod! Zumalactrreguy hat auch die Generale
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Zavala und Vasldespina wieder vei Don Carlos zu Ehren ge- bracht, ohne ihnen jedoch ihr Kommando zurückzugeben. Er hat sih nach los Arcos begeben, um die Truppen der Königin an- zugreifen. Lorenzo hatte indessen diesen Marsch vorausge|chen, daher es ihm gelang, ein Karlistishes Bataillon bei Echaso zu úberrumpeln, jedoch ohne ein erheblihes Resultat. Die 68) Gefangenen, die in den Gefechten vom 27. und 283. Oft. den Karlisten in die Hände fielen, haben sich in die Reihen dieser Lebtern gestell. Dem Vernehmen nach hatte Zunalacarreguy, nachdem er alle seine Kräfte bei Lecumbery zusammengezogen, das Gerücht verbreiten lassen, daß er Elisondo angreifen wolle;
Vittoria marschirt seyn.
Großbritanien and Jrland.
London, 10. Nov. Der Türkische Botschafter, der Grie- ische, der Neapolitanische, der Spanische und der Portugiesi- \he Gesandte, der Preußische und der Französishe Geschäfts träger hatten heute früh Unterredungen mit Lord Palmerston.
Eine hiesige Zeitung will wissen, daß der Graf Orloff an die Stelle des Fürsten Lieven als Russischer Botschafter hier- her kommen würde, und daß in diesem Fall vielleicht der Graf Minto zum Englischen Botschafter am Hofe von St. Perere- burg ernannt werden dürfte.
Am Freitage kam die dem Marquis von Anglesea gehörige Jachi „Pearl“/ von Neapel, welches sie am 19ten v. M. ver- lassen hatte, in Portsmouth an. Der Marquis war jeit dem April fortwährend auf derjelben umßhergekceuzt und hatte Castel- lamare, Malta, Syrakus und Palermo besucht. Diese Reisen sollen auf seine Gesundheit sehr vortheilhaft eingewirkt haben
Mistreß Fißbherbert war scit einigen Tagen ernstlich krank. Sir H. Halford und andere ausgezeichnete Aerzte besuchten sie. Heute soll es sch etwas mit ihr gebessert haben.
Das Dampfboot „Confiance‘“ is mit Briefen vom Zten d. von Lissabon hier angelangt. Admiral Napier befand sich als Passagier an Bord desselben. Seit den lebten Nachrichten war nic;ts von besonderer Bedeutung vorgefallen, außer daß am 31. v. M. die Frage über die Geseblichkeit oder Ungeseblichkeit der Ernennung des Herzogs von Palmella zum Präsidenten des Ministerraths in den Kammern zur Diskussion kam und mit | einer Majoritát von 58 gegen 42 Stimmen zu Gunsten des Her? | zogs entschieden wurde. Der Geseß- Entwurf, wodurch Dom Miguel und seine Erben für immer vom Portugiesischen Thron ausgeschlossen werden, is einstimmig angenommen worden. Als der „„Confiance‘/ absegelte, hatte Herr Carvalho sein Finaunz- Budget noch nicht vorgelegt. Der Oberst Pizarro war verhört und freigesprochen worden. Es wurden \chon Anftaiten zum Empfange des Herzogs von Leuchtenberg getrosfen. Dem Wer- nehmen nach wird Admiral Napier von Portugal jährlich 600 Pfund als Halbsold eines Portugiesischen Admirals und Ober- Befehlshabers erhalten. A
Aus Demerara und den anderen Westindischen Kolonieen sind Nachrichten bis zum 30. September hier eingegangen. Um 26sten hatte zu Demerara eine der wichtigsten gerichtlichen Ent- scheidungen stattgefunden, die für die Jnrercssen und die künftige Ruhe dieser Kolonie von großer Wichtigkeit seyn dürfte; der Pro-
zeß gegen die wegen Rebellion gefangen genommenen sieben Neger- Lehrlinge war geschlossen und über alle das Todesurtheil gefällt worde. An den Tagen des 20sten und 21ten September hatte in verschiedenen Theilen Westindiens ein furchtbarer Orkan ge- wüthet, durch den viele der bedeutendsten Zucker, Plantagen gänz- lich zerstôrt wurden. Dominica soll am meisten gelitten haben.
Dielen __ Brüssel, 12. Nov. Die Repräsentanten - Kammer hat in ihrer heutigen Sizung den Herrn Raikem von neuem zu ihrem Präsidenten und die Herren Fallon und Dubus zu Vice-Präsi- denten erwählt.
Polen Warschau, 14. Nov. Jn der am 10ten d. stattgehabten | Sibung des Staats - Raths des Königreichs Polen leistetin die Mitkrglieder dieses Raths, Fürst Valentin Radziwill und Graf Kossakowski, den vorschristsmäßigen Eid, Der Oberst Sobolewski vom Kaiscrlichen Bergwerks-Znge- | nieur-Corps, welcher der lezten Versammiung der Naturforscher in Stuttgart beigewohnt har, ist von dort in hiesiger Hauptstadt angekommen.
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Ballenstedt, 13. Nov. Heute hielt unser Durchlauchtig- sier Herzog Alexander Karl mit seiner zungen Gemahlin Friede- rike, geb. Prinzessin zu Holstein-Glücksburg, seinen Einzug hier in seine Residenz. Es empfing und begleitete ihn eine ungemein große Menschenmasse, und begrüßte das junge Fürstenpaar mit Jubel und Musik. Durch drei Ehrenpforten ging der lange, von einer reitenden Bürgergarde geleitete Zag auf das Schloß. Zivei Brüder der jungen Herzogin, der Herzog von Glücksburg Uund-der ‘Prinz Friedrich von Glücksburg, zogen mit ein, und erhöheten die Feier diejes Tages, dem viele Feite folgen werden. — Außer den bereits früher erfolgten Ernennungen der Regie- rungs. Räthe von Krosigk und Albert in Bernburg zu Geheiinen NRegierungs-Räthen, haben in diesen Tagen noch mehrere andere Beförderungen Herzoglicher Beamten stattzefunden.
Weimar, 15. Nov, Se, Königl. Hoheit der Grofiherzoz haben den Erzieher des Erbgroßherzogs, Hofrath Di. Sorexr, zum Geheimen Legationsrath ernannt und ihm das Komthu-- Kreuz des Hausordens der Wachsamkeit oder vom weißen Fal- ken verliehen.
Die Universität Leipzig hat dem rühmlihst bekannten Kö: nigl. Hannoverschen Hof- Kapellmeister Warschner das Doktot- Dipiom honoris causa úßbersandt. :
Kassel, 15. Nov. Se, Hoheit der Kurprinz und Mit- regent haben den Kammerherrn und Ceremonienmeijter, Grafen Louis von Hessenstein, zum Schloßhauptinann ernannt.
München, 13. Nov. Seine Majestät der König sind gestern Abends um 9 Uhr zu großer Freude der hiesigen Ein- wohner im erwünschtesten Wohlseyn wieder hier eingetroffen.
Stuttgart, 10. Nov. Jn diesem Augenblick geschieht hier viel- zur Verschdnerung und Erweiterung der Stadt. Wer Stuttgart seit zwei Jahren nicht geschen hat, erstaunt billig dar- úber. Ueberall Häuser im Bau begriffen; andere werden ein- gerissen, um Plaß zu gewinnen, die Straßen werden neu ge- pflajstert u. \. w. Vor zwei Jahren fehlten glänzende Magazine noch gänzlich, und viele Handwerker hielten nicht einmal offene Laden, sondern man mußte finstere Treppen hinansteigen, Und sich müfisam nach ihren Wohnungen durchfragen, wolite man ihre
Artikel kaufen. Jest ist die Königsstraße, und selbs viele Ne- g
er soll indessen mit mehr als 8000 Mann und 2 Kanoneti auf |
| bioßen Subalternen-Händen, fondern den ersten Staats-Geiyz
angreifen sehen, deren würdiger Kräfte aufvor und sich selbs aufopferte, indem er den eni
benstcaßen, mit Magazinen und Laden, nah Art andere, atoh Städte, reihchlich versehen. U
Sigmaringen, 9. Nov. haben aus Veranlassung der Vermählungs-Feier des Erbprin unter dem 4ten d. M., in Betracht, daß der allgemeine Wun und die óffentlihe Stimme im Lande sich für Errichtung d vereiniaten Spar- und Leihkasse ausgesprochen hat, und eine v artige Anstalt wirklich auch das dringendste Bedürfniß des
Se. Durchlaucht, unser §:
Leihtasse des Fürstenthums. Zu Vollziehung dieser Ent'chlio5,, | ist einc- Kommission aus dem Geheimen 4 Laßberg, Regierungs-Rath von Bannwarth und Nezieru, Rath Horn bestellt worden. O
Karlsruhe, 9. Nov. Die Gerüchte von Sch Nômischen Hofes bei unserer Regierung, um die Entfer», einiger theologischen Professoren von der Universität Freiw auszuwirken, waren nicht ungegründet. Man nent in di Beziehung den geistl. Rath Schreiber und Prof. Stengel ven Gesinnungen für Aufhebung des Côlibats ihnen jenes fallen zugezogen zu haben seinen.
rath Amann, Prof. des Kirchenrechts, soll von CEinschreitun Maßregeln die Rede gewesen seyn, unter Anderem von Ez hung der priesierlichen Functionen, welches leßtere jedo fj, oits nicht wohl thunlich erscheinen kounte, inden nat: tveiß, j dieser Gelehrte verheirathet ist und niemals Prie?er war. Vi
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man vernimmt, hat unser Staats-Ministerium die geiteliten 5,
träge zurückgewiesen. Spanien. Cortes-Verhandlungen. Prokuradoren: Kamy Iun Pon 0 Otto Der nahm das Wort, um cinen Antrag zu stellen, und Außerte folgendermaßen: „Vielleicht werden Sie es seltiam finden, my
ungeeignet scheint, die Rednerbühne besteige. Man wird Mi gar sagen, die parlamentarischen Formen seyen mir sremd; diese Formen vetschwinden vor weinen Augen,
und Mißgeschic® alle Abgeordneten tief beklagen In unst Eigenschaft als Repräsentanten der Nation haben wir die L,
pflichtung, die Aufinerksamkeit der Regierung auf cinen fo dy
genden Gegensiand hinzulenken. Wer sollte nicht fürchten, dag ul
Vaterland, seiner Vertheidiger beraubt, in den Aberund (rh ndchte, wenn er die tapferen Soldaten Zsabella?s Il. unter der f von Meucheluördern umkommen sieht ? Was für Repressalien lh nen wic gearzn unsere Feinde anwenden? llen wir jg Schlachtopfer der Grausamkeit und Barbarei rôchen? Cy Compaanie von Tapferen hat über die Klinge springen müs nachdem sîe ihre legte Patrone verschossen hatte. Die Versa lung wird begreifen, welchen Eindruck dies Ert‘'eiguiß im hervorbringen muête. Andere Tapfere ßaben ihren Feinden t Lehre der Unerschrockenheit und Tapferkeit ertheilt und die y
gierung inständigst gebeten, solchen Uebeln Abhülfe zu schaf
Wie jollen
aber täuschen wir uns nicht, meine Herren! es wiederholen s zar dergleichen Handlungen , weil unter den Spaniern, d ine jo gerechte Sache vertheidigen , Tapferkeit , | mus Und Heldenmuth, herrsht; aber die Regierung wu
táchen , sie muß das bis je6t be
D alto
sie auch s{chüßen und folgte bemänteinde System verlassen , energische Maßregeln greifen und die Vertheidigung des Thrones Isabella’'s U. nid
ten anvertrauen. Es werden hier täglich glänzende Theorie vorgetragen; wir souten uns aber lieber init dein Kricass&uy
plaß beschäftigen und dahin alle unsere Mittel, alle unsere Hl quellen wenden. Wir mässen aus der Lethargie erwacben, d
auf uns lastet; mit Einem Wort, wir müssen das Vater
rächen. Niemand wird diese Wahrheiten verkennen selbe zu gewähren; bis jest hat sie sich nicht über dis Kai! mer zu “beflagen gehabr, Wenn sie Soldaten brau! so sind wir Alle zur Vertheidigung der Freißeic und des Thi nes Jsabella’s U. bereit. Aber das inisterium \chlace ei offene und entschiedene Bahn ein; man {se die Tapferen u!
gegen die Anführer, welche sie verleiten und n den Kamvf {!
ken, gegen diejenigen, welche den vatetmörderischen Dolch (h
fen, um ihn verirrten Menschen in die Hände zu geben, Yi je6t hat man die Rebellen viel zu selr geschont;
L 4 ; A L M 0 Navarra v! Discaya sind die Beute eines hôllischen Sruers; wir haben (E sesen und al
gar fkür,lich Zumalacarreguy über dea Ebro dem diesseitigen Ufer diejes Flusses die Truppen der
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bei weitem überlegene Streitkräfte angriff. Aragonien wirò voi Dürgerkriege verheert. Carnicer steht daselbt mit 2000 Mat und noch andere beträchtliche Banden befinden sich dort, Aut andere Punkte der Halbinsel sind von den Rebellen s
OTZUG
Dort muß man die Rebellion in der Wurzel atzareifen: ad
dazu ist es nôthig, daß das Ministerium offen Und loyal |
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Werke gehe; und wenn es sich weigern sollte, éráftige und eni
gische Maßregeln zur Rettung des Landes zU ergreifen, so würd! ich die Versammlung auffordern, sich direkt an dic Königin-R endi zu wenden, deren Wunsch, das Beste des Landes zu befi nicht in Zweifel gestellt werden fann; ihr missen vir dat greiflich machen, daß ein [olcher Zustand der Dinge die 3 ete und Existenz der Nation gefährdet. Ich denke, ‘die Versa lung ivird meinen Antrag in Erwägung ziehen.“ Hierauf d hod sich der Präsident des Minister- Rathes, Hery H: artinii de la Rosa, und erwiederte: „Das Minifterium hatte d einer so schweren Anschuldigung nicht versehen. - Man wird id
also auch nicht wundern, wenn es fein D O J | Zeughäuser und Depots in Betracht zieht. M hat hon Dienste
Es ist weit entfernt, die Verantwortlichkeit zu \cheuen, mit di man ihm droht, denn die Nation ist da, um von seiner off nen und loyalen, ja vielleiht sogar zu offenem Verfahren
antreibt, die uns angreifen. Die leeren Declamationen des Grafen las Navas kônnen auf die Versammlung, die se na ihc wichtigen Werthe zu würdigen weiß, kcinen ärgerlichen Einèrutff} machen, aber wohl üben sie auf die Nation und auf das Aus Môge Herr de las Nava!ff
land einen ärgerlichen Einfluß aus.
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die Gazette de France lesen, und er wird sehen, daß man sein! s | daß Spaniens Sache verlor! sep, weil die Abgeordneten selbst die Xrmee alé entmuthigt un!
Reden citirt, um zu beweisen , den dffentlichen Geist als niedergeschlagen darsellten.
Rebellen erfreuten; kann aber eine ordentliche Reaferittta
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| mit Schmerz, denn : A Aa i } theilten Befehle sind sireng. Wenn der Krieg in Navarra kein E 7 / Ce so ( z ; Ds - : E l j W ( Llicsieres a/ÑChuitar des seyn möchte, eine Summe von 10,000 Fl. auf die Hof, glúcdélid S a 2 E S E A Z f “eo na? S ie. nicht Truppen unter dem Befehl von tüchti- mer Kasse angewiesen für die erste Begrundung einer Spgy, „F gierung : dat sie. nicht Truppe t } fehl / Ko 1feren Rark F Ai ¡eiu e e p 7 res S: N TELena ah u Rorsehung Über uns verhängt. Wenn der General Mina das N ommando nicht gleich nah seiner Ernennung übetnommen hat, | «war scine Kränflichfeitdaran Ursach. Die Regierung hat wie durch
E N 10 R E machung von 12,000
E (4, E und in diejem U
Auch in Bezug auf 5,
E ven befleideten Generale haben fich E haben
h Nem General M L
Graf de las Nau E das Vaterland a0 a U ; . M E qiundes ; Herren, daß ih in einem Augenblick, der Jhnen vielleicht („E
C so oft es j | um das Wohl des Vatcrlandes handelt, und ih muß daßer den betrübenden Zustand der Halbinsel sprechen, deren Un:
I überall, wo sie das Haupt erhoben haben, G et t
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Ù it 1 Hi Wi (ct fein Grund vorhauden is, an seinem Eifer und Patriotis-
; ( 7 N N Uth T N A A6 : nach! ehen ; E MIED Da O EI, „VOB 19) R ‘ }
E Gerechtigkeit widetsaHven laßt.
mee nicht in
[nisteriums d gen S 5 , Punkte aenau bezeichnete, die man slc zum &Augris gegen die
räche Wenn d ZKeglerung der Unterstüßung bedarf, so sind wir bereit, ihr t
| über diesen Punft erklären. e l Nichtanwendung der Si bestrafe die Bösen; man wende das Gescb nicht aegen die U j glücklichen an, die aus Unwissenheit Verbrechen beachen, sonde
j zu diese! Maßgregel aerathen hatten, aufgeforderi, dieie Kommi}-
Befehlshaber alle nmöglitff c U
N vas gegründet snd, e W mee uur 60,000 Mann; jelzt besteht sle aus
L man untersuchen, 60
E muß man wiffen, 0b man & Y gen Unterhalt 15 nainetitiich in denjenigen,
} Compagnieen errichtet. Die t B start, und davon sind 90,000 bewassnet. : E gen, da die Regierung sich der Dildung- diejer
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niß zugeben! Und doch i(è dies das Haupt. Motéiv, welches di: jenigl J
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(as Navas hat von der Straflosigkeit gesprochen , deren fich ti
qrausaimen Repressalien einer barbarischen Faction nachahmen? ‘at man die von den Avfrührern zu Lerida verübten Gräuel-
thaten eiiva vergessen? Dergleichen Abscheulichkeiten werden wir doch wohl nicht nachahmen sollen? Die Regierung
hat mit dem Geses in der Hand gehandelt. Täglich zeigt die Hof Zeitung an, daß ZKebelien erschossen worden sind; ich sage es S C denn es sind Spanier; aber die den Generalen
gehabt hat, liegt da die Schuld an der Re-
diese Provinz gesandt? Aber man will die
Generalei! in ; ierung für das Unglück verantwortlich machen, . welches die
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anen Zauberschlag Hülséquellen aufgefunden. Sie hat die Mobil- | i Mann Stadt Milizen anbefohlen. Sie hat | zur Verfügung des General eina gestellt,
en fich Truppen nach) Aragonien |
Noch ein anderes Unglick hat uns betroffen ;
s Bg; oe Fonds V : 94 l L li nor Dee
Cattilten.
der Graf Amildez de T leo hat das Koinmando Über die Trup- | L « f é 6 E l on @ p Roit | E pen nicht übernehmen fênnen, weil ev dur eine Krantheit ans ! A Bett gefsessele wird, ie mit den Dee U U
benommen; fie Kotninando | lezten MNach-
t'esflich ohne Cifersucht. das iberaeben, der, den
einstimmig Und Lorenzo
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F E (G - N Warn Ee {F S t rihten Ufolge, geaen ESilsondo vougeruct U U vie : S - 4 e A oa S alich Marthot Rebellen anzugreifen. Jn La Mancha werden täglich Vorthetle
rungen. Jn Castilien haben sich die Navarresen zweimal mit Merino vereinigen wollen, aber vergebens; sie sind zwar über den Ebro gegangen, ader sie mußten wieder zuru, ohne ihren Zweck erreicht zu haben. Es sind Truppen gegen Carnicer im Marsch ; also ist die Sache der Königin nichr gefährdet, und 4 bende O0 nid am ande des O die Regierung hat 2500 Flinten in England | ihgefauft, die, um schneller - anzulangen , thren Weg | durch Frankreich nehmen werden. Die Küsten sind mit See- Streitkräften umgeten. Das Ministerium will für dies Alles nicht gelobt seyn, aber es verlangt, daß man ihn keine ungerechte Vorwürfe mache. Eins, wenn die Leidenschaften erst beruhigt sind, wird mam ihm Gerechtigkoit widerfahren lassen. Wenn das Ministerium solchen Eifer gezeigt hat; wenn es wahr ist, wie man es aus den Zeitungen ersehen fann, daß die Aufrührer j al acschlagen worden sind; wenn die Stadt-Mitiz den Austrag erhalten hat, sich der Armee anzuschließen, was sür Maßregeln fordert dann der Graf Navas noch? Maßregeln, welche die Gesellschaft | beunruhigen, zerstören die Gesebe und gefährden die Frei- en Staat zu retten. Das Ministerium will as Vaterland mit seinen Geseßzen 1 dieser wie in jeder anderen Hin-
a c H T E 5 * die Freiheit, den Lhron und erhalten, und es glaubt, daß
Der Graf de las Navaë jagte darauf:
mus zu ziweifelti.‘/ i: h 4 2 Y 9, val g 1 S (F 1 ck 43 420 vi „Um meine Rede anzugreifen , hat der Veinijslet die Sazette de France citirt; ih fordere ihn meinerjeits auf, den Moniteur
ian meinen Ansichten Jch joill die Generale der Ur: Mi bringen (O have nut gear, daÿ die Regierung der Armee Sukkurs schicken solle. Jch habe nit leidenshafilih gesprochen, denn ich bin nur für die Ordnung und die geseßliche Freiheit eingenommen.“ Jebt nahm noch der Graf von Toreno zur Vertheidigung des Méí-
i s Wort. „Wenn man, sagte ev, „von so wichti: ¡chen sprechen will, so woôre es zu wünschen, daß man die
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i Regierung ausersehen : i 1s ha h Beschu!digunzen gegen die Regierung erhoben, nämlich die R Straflosiakeit der Jusurgenten, den Mange! an Bare, kungen der Ariiee Und bte Unge orige anvendung der von den Cortes bewilligten Fonds, Das Wort S traflo- sigfeit is eine Wasfse, deren sih alle Parteien bedienen, E un die Regierungen anzugreifen. Man hat G _threr A in den Cortes von Cadix im Jahre 1820 und in Frank-
rrorismus bedient; ich muß mich aljo Straflosigkeit entspringt aus der Die Kriminal-Gefeße zerfallen in erordentliche, Die leßteren wendet man ge- gen Aufrührer oder gegen Leute an, welche die Regierung mit | bewaffneter Hand angreifen. Mödge imir der Graf de las Navas | einen einzigen Fall nennen, wo unsere Generaie dieje Gesehe gegen die Insurgenten nicht angewandt haben. Was die gewöhn- lihen Fälle anberrisse, so fann die Regierung nichis thun, als die Gerichtéhdfe in ihrem Cifer anspornen. Noch mehr, die Regie- ranz hatte die Militair-Kommissionen aufgehoben, um sich der Geseßlichkeit zu nähern; aber bald wurde sie von denen, die ihr
reich zur Zeit des Te
gewöhnliche und
sionen _wiederherzustellen, und sie that dies. Was die WVermeh- rung der Armee anbetrisst, so is es wohl der Mühe werth, zu untersuchen, cb die Vorwürfe des Grafen de las Na- im Anfange dieses Jahres zählte die Ar- i 119,000. Es ist waßbr, daß nicht alle diese Wannschaften kampffähig sind; aber dies ist die Schuld der früheren Organisation, und nur mit der Zeit kann diesein Uebel abgeholfen werden. Es 1k nicht jo leicht, als man glaubt, diese Macht zu vermehren. Zuvördersk muß t 6 cine neue Besteuerung des Blutes nicht Mißvergnügen unter der Bevölkerung erregen würde, und dann n wi n diesen neuen Streitkräften den nôthi-
úrde verschasen kdnnen. Jn den meisten Provinzen, ù n, welche den Gegenden, wo der Dürger- fricg am meisten wüthet, zunächst liegen, hat man Gesundheits- : Stadt: Miliz ift 200,000 Mann Wie kann man also sa- ails widerseßt habe, besonders weni man den mangelhaften Zustand unserer Die Stadt- Miliz geleistet; oft reichte thy bloßes Erscheinen j Jet komme ich dber auf dic Beschuldigung des Grafen de las Na- vas, Sie ist bloß gegen mich gerichtet, denn wenn ich die uns gelieferten Hülfsmittel nicht benußt habe, so is es klar, daß meine Kollegen durch mi in ihren guten Absichten ge- lôhnt worden sind.
hin, um die Rebellen zu verjagen.
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Zch habe schon gesagt, daß man zur Dek- kunz der Kosten des öffentlichen Dienstes entweder zu den Auf: lagen, oder zum Kredit, oder zu außerordeatlichen Maßregeln
seine Zuflucht nchmen muß. Die gewöhnlichen Steuern haven sich nicht vermehrt; im Gegentheil, der Bürger-
rieg, die Cholera und andere Geißeln haben eine Ver- minderung der Einkünfte verursacht , so daß sich im Monat
: schen, daß die Regierung zur provisorischen
Wie einè
1207 von 13 Millionen ergab. Wir hoffen jedo, daß die Thätigkeit der Verwaltung und das Verschwinden jener Geißeln die Einnahmen wieder auf den früheren Belauf zurückbringen werden, wie man dies je6t hon bemerken kann. Was die au- ßerordentlichen Contributionen anbetrifft, so weiß man, daß es bis jekt noch nicht möelich war, davon Gebrauch zu machen; drei Monate sind in der That schon seit der Vorlegung des Ge- ses - Entwurfes Über die auswärtige Schuld und über die Anleihe verflossen, und ih bin noch nicht ermächtigt, diese Anleihe abzuschließen. Der Graf de las Navas hat selbst verlangt, daß die Debatten über diejen Ge- se6- Entwurf so lange geöffnet bleiben sollten, als noch irgend ein Abgeordneter Bemerkungen darüber machen wolle. (Der Graf de las Navas machte eine bejahende Bewegung ) Fch will dez Versammlung keinen Vorwurf machen; aber wahr ist es doch, daß es dem Ministerium in Folge dessen an Húlfsquel- len gefehlt hat. Und wenn nun auch das Gesch votirt wäre, würde es dann nicht noch langer Zeit bedürfen, um die Fonds zu realisiren und sie dahin zu jchicken, wo sie gebraucht werden ? Eine folche Angelegenheit ist in Spanien mit Schwierigkeiten verknüpft, die der Regierung viel zu shaffen machen. Dazu fómmt noch die große Verschiedenheit der Mänzen. Der Krieg allein fostet monatlich 32 Millionen Realen, statt 20,000. Jn den lebten Monaten konnte diese Summe nicht bezahlt werden, und verschiedene Zweige des Dienstes, besonders die in Retraite- Zustand befindlichen Militairs, haben sehr gelitten. In diesem Monat aber wurde es durch die Bemühungen der Regierung mögli, 31 Millionen zu zahlen, weil die Militair - Pensionen mit den Civil-Pensionen auf gleiche Linie gejebt wurden. Wir hosen, daÿ im Monat November 32 Millionen an die Armee werden ausgezahít werden können, ohne daß die übrigen Zweige des ôffentlichen Dienstes dadurch leiden werden. Dies ist die
| ganze Wahrheit, und ich appellire an die Ehre und das Gewis-
sen des Grafen de las Îtavas und der Versammlung, daß sie erklären, ob wir nicht loyal zu Werke gehen.“ Hiermit schloß diese Diékussson und es ward zur Tagesordnung übergegangen.
Madrid, 4. Nov. Der Compilador vom 1. Novem- ber enthält Nachstehendes: „Jn Gemäßheit des am 18. Okto- ber erlassenen Befehls hat die Einschreibung der Stadt - Miliz, nach den früher angenommenen Grundsászen, am 31. Oktober begonnen.‘
Dasselbe Blatt sagt, daß die Organisation der Stadt- Miliz ein Gegenstand sey, der die Aufmerksamkeit der Regierung im höchsten Grade in Anspruch nebmen müsse, und daß man damit nicht warten solle, bis die Cortes cin Gesetz über die Ausrústung dieser Miliz votire hätten. Unter den jezigen au- ßerordentlihen Umständen dürfe man nicht den langsamen For- men gewöhnlicher Zeiten folgen, sons würde die Partei des Feindes daraus zu großen Vortheil ziehen. Es wäre zu wün- / Errichtung der Stadt-Miliz in allen Orten und zur Ertheilung der Befugnisse ermächtigt würde.
Eben dieses Blatt theilt die Nachricht von einer in Cuengça entdecften Verschwörung mir, Funfzig Personen sind verhaftet, worunter der Guardian eines Mönchsklosters, bei dem sich ein Berzeichniß gefunden, welches die Namen von 25 Per-
| sonen enthält, die am 5, September, dem zum Ausbruch der Ver-
schwdrung festgeseßten Tage, ermordet werden sollten.
„Wir wären strafbar ‘/, heißt es in dem Observador, „venn wir nicht die Aufmerksamkeit der Regierung auf den beklagenswerthen Zustand der ndrdlichen Provinzen lenkten. Als Patrioten, als Spanier, ja als Menschen, müssen wir das Loos einer so großen Anzahl unglücklicher Mitbürger beklagen, deren
Blut für die Sache Jsabella’s li. vergoss:n worden ist und das i
hâtte geschont werden können, wenn die Regierung sogleich die energischen Maßregeln ergrijien hätte, die eine wohlverstandene Politik ihr vorschrieb, Als Organ der dffentlichen Meinung müssen wir unsere Krankheiten denjenigen bezeichnen, die sie heilen können. Die gestern eingetroffenen Nachrichten haben die Bevölkerung von Madrid mit Trauer und Unwillen erfüllt. Die
Briefe unseres Korrespondenten entfallen unseren Händen, unsere
Feder weigert sich, den Jahalt derselben aufzuzeichnen. Es han- delt sich nicht mehr um den Verlust irgend eines Soldaten, um
etne verlorene Compagnie, um einen Ueberfall; wir ha- ben die beiden Dalalllone „Africa Und ¿KMain 4, so
Schwadron Karabiniers verloren Der General Doyle if todt, die Jnsurgenten haben uns 2 Kanonen und 1500 Gewehre abgenommen, der Folgen dieser Niederlage nicht zu ge- denken, welche den Stolz der Jnsurgenten vermehren und un- sere Truppen entmuthigen wird. Es handelt sich endlich um die Rettung des Varerlandes. Werden wir, mitten unter diesen Gefahren, während das Blut unserer Mitbürger um Rache schreit, und der Thron Jsabella's heftig - erschüttert ist, in der Apathie oder in enem niedrigen Egoismus verharren? Fern sey von uns cin so herabwürdigender Gedanke! Lasset uns einig seyn und cinen einzigen Körper bilden und unsere Feinde mit derselben Einigkeit vernichten, womit sie uns bekriegen. Lasset uns die Jusurgenten des Nordens, wie die Kaffern, bekriegen. Wir haben nicht die Ausscweifungen vergessen, welche sie be- gangen haben, nicht ihre Räubereien, ihre Bedrückungen, ihre Mordthaten; ihre Opfer sollen gerächt werden und die Regie- rung wird uns hierbei unterstüßen.“ -
— General Mina hat am 4 Nov. zu Pampelona den nachstehenden Tagesbefehl erlassen :
„Soldaten! Fch kchece in Eure Mitte zurúck, um im Namen des Landes dieselben Elemente, welche sich in den Fahren 1820 bis 1823 an derselben Stelle der repräsentativen Regierung widerseßten, zit befämvfent, obgleich traurige Erfahrungen gezeigt haben, daß diese Regierung von der linabhängigkeit der Nation und der Aufrecchthal- tung unserer Privilegien und Freiheiten, so wie von der Festigkeit und dem Glanz des Thrones unzertrennlich i. Da diese Regie- rung im Namen unserer erhabenen Köntgin Fsabella l. durch ihre Mutter, die Königin-Regentin, wiederhergestellt und schon in Wirk- samkeit getreten ist, so is es die Pflicht allec guten Spanier, le zu uiterstüßen, damit sie ihr System der Verbesserungen in- der dfentlichen Verwaltung ungehindert verfolgen könne. Einige Bewohner dieser Provinz vergessen ihre heilige Pfliht und viderstreben, unter der Fahne des Aufcuhrs, wie dies in der vorbin ange{ührten Periode ebenfalls geschah, dem Gange der Negierung. Einige thun dies mit den Waffen, andere durch Unterstüßungen je- der Art. Unter dem Vorwande, daß ste Rechte vertheidigen, die unseren Landesgesezen unbekannt sind, greifen sle die Rechte Fsa- bella’s li. an, die von der Nation als geseßliche Thron - Crbin an- erkannt und proklamirt is. Fch have den Auftrag, diese Elemente der Untcordnung zu zerstören. Jch hoffe, diesen blinden und betro- genen Menschen zu zeigen , day es Zeit für sie sey, die Unmdglich- keit, sich dem Willen der Nation zu widerseßen , anzuerkennen. Fn Uebereinstimmung mit den mütterlichen Gefühlen der Königin-Re- gentin, welche die Wiederherstellung der Ordnung in diesen Pro- vitnzen, ole ferneres Blutvergießen unter Brüdern, die sle als ihre Sdhne liebt, wünscht, viete ih ihnen Frieden. Verschmähen ste ic-
Junt, im Vergleich gegen das vorige Jahr, ein Deficit
doch diese Wohlthat, und zwingen sie mich, das Schwert zu ziehen,
so werde ih die Feinde des Landes ohne Güade verfolgen. Fck) werde das geringste Bbse, welches unserer Sache zugefügt wird, eben so furchtbar rächen, als ih mich nachsichti N Saen werde, die bereuen und sih der Kbnigin P lteßen. Kameraden! Ich bringe die Belohnungen mit, welche der Tapferkeit gebühren. Ich weiß, daß Euer Edelmuth die größte Belohnung darin findet, an der Wiederherstellung der bffentlihen Ruhe, welche für die Wohlfahrt der Nation nothwendig ist, thätigen Antheil genommen zu haben; dessenungeachtet macht ein so edles Betragen es der Ne- gierung l Pflicht, Eure Dienste durch Verleihung von Ehren- zeichen dffentlich anzuerkennen. Jch finde die hbch| mögliche Genugthuung darin, daß ich an der Spiße einer so patriotischen, tapferen und versuchten Armee stehe. Soldaten! Betrachtet mich als den geringsten Grenadier der Armee; wenn es ndthig ist, werde ich mit der Muskete in der Hand vordringen, und beständig Eure Beschwerden theilen, bis wir einen vollständigen Sieg errungen ha=- ben. Einigkeit und vollkommene Ordnung in der Armee, strenge Disziplin, sowohl auf dem Marsche als im Quartier, vor Allem díe grôfte Wachsarnkeit, das ist, roas ich verlange. Mina.‘
S Ute
Die Allgemeine Zeitung berichtet von der Serbischen Gränze vom 1. Nov.: „Die Post aus Konstantinopel vom 21, Oft. ist eingetroffen; es war daselbst Alles ruhig, und nan hoffte, daß der Sultan sich mit Mehmed Ali verständigen werde. Die Geschäfte gewannen daher neues Leben, und es wurden bedeutende Bestellungen in Kolonial- und Manufaktur- Waaren gemacht, ein Beweis, daß man an die Erhaltung des Friedens glaubte, Die Ottomanische Flotte hatte wieder im Hafen Anker geworfen „. nur zwei Kriegsschiffe waren nach den Dardanellen beordert worden. Zur Armee in Asien werden täglich Rekruten abgeschickt, und mit der Errichtung der neuen Milizen geht es rasch vorwärts, Ein Handels-Schreiben macht Úber die Organisation dieser Milizen folgende Bemerkungen: 7 ¡Wer vor einigen Monaten die Túrkei verlassen hat und je6t wieder zurücklommt, wird kaum seinen Augen trauen, wenn er ein Volk, welches unlängst in die größte Apathie versunken schien, wie elektrisirt, und an Berwoeglichkeit den aufgeregtesten Völkern gleich kommend, wiederfindet.. Es is, als ob sich durh die neuen Miliz - Einrichtungen ein anderer Geist der Tärken bemächtigt hätte; die Einführung dieser Art von bewaff-
neter Organisation erscheint auch wirklich für ein Volk äußerst wohlthätig, dem bei dem Mangel aller Begriffe
von wahrhafter Civilisation, nur auf dem Wege militairischer Disciplin nach und nah Gefühl für Ordnung, geselliges Leben und Achtung für das Gese beigebracht werden känn.‘/‘/ — So- nach scheint es, als ob die Errichtung der Milizen dem Zivecte entsprechen werde, den der Sultan damit verbindet, und daß die Besorgnisse, weiche man wegen vermeintlicher Abneigung der unteren Klassen gegen den geregelten Militairdienst hatte, unge- gründet waren. Es bleibt daher ein glüclicher Gedanke, ein System aufzustellen, wodurch die ganze Ottomanische Nation, ohne es selbst zu ahnen, regenerirt, und an Ausbildung den ci- vilisirten Völkern näher gebracht werden wird. Denn nicht die Aneignrung und Erlernung des materiellen Militairdienstes ist hier zu beachten, sondern hauptsächlih die damit verbundene geistige Entwickelung dur einen zweckmäßigen Schulplan , Be; hufs der Avsbildung der Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten. Der Sultan hatte gleich anfangs befohlen, den Milizen Schu- len zu geben, in welchen sie eine förmliche Erziehung genießen sollen. Die ersten Vorschriften sollen zwar bei der Ausführung nicht ganz zweckmäßig befunden worden seyn; es heißt aber, sie würden umgearbeitet, und man beschäftige sich, den Unterricht der Milizen möglichst zu vereinfahen. Er joll dergestalt einge: richtet werden, daß der gemeine Mann lesen und schreiben lerne, der Unteroffizier außerdem Anweisung in der Arithmetik, derx Offizier hingegen eine höhere wissenschaftlihe Bildung erhalte. Die größte Schwierigkeit bei diesem wohlmein:nden Vorhaben it der Mangel an Lehrern; denn nur mit vieler Mühe hat man cinige Männer gefunden, die fähig sind, in den zulelzt bezeich- neten Gegenständen Unterricht zu ertheilen. Um dicsem Uebel abzuhelfen, beabsihtigt der Sultan in jeder Stadt, wo der Stab eines Miliz- Regiments seinen Siß hat, eine Bildungs - Anstalt für Lehrer zu errichten, in welche Zöglinge ausgenommen wer- den, die besondere Fä®igkeiten für das Lehrfach zeigen, um hier ausgebildet und nach Maß der erlangten Kenntnisse in die Com- pagnieen des Regiments vertheilt zu werden. Diese Zöglinge sollen besondere Vortheile genießen, und wenn sie mit gutem Er- folge den Unterricht versehen, und zur Ausbildung der ihnen an- vertrauten Milizen beigetragen haben, sollen sie zu höheren An- stellungen bei der Armee oder in der Civil-Administration berech- tigt seyn. Solchergestalt verspricht man sich nicht nur materiell, sondern auch moralisch die Truppen auszubilden, die allein zur Vertheidigung des Landes oder vielmehr des eigenen Heerdes berufen sind, und durch ihre zwiefahe Eigenschaft als Soldg- ten und Bürger beitragen müssen, der ganzen Masse des Volkes eine neue Richtung zu geben. Außer diesen unzubestreitenden Vortheilen súr die Sicherheit und Kultur der Nation sind je6t schon 1nehrere Industrie: Zweige durch die neue Organisation der bewassneten Macht emporgekommen, indem man bemüht if, die Milizen so viel möglich mit Erzeugnissen der Landes-Fabriken zu kleiden und zu bewafsfnen.“/
A nan d.
Berlin, 18. Nov, Se, Durchlaucht der Landgraf Victor Amadeus zu Hessen - Rothenburg, Herzog zu Ratibor, Fürst zu Hersfeld und Corvey , der leßte Zweig seines Stammes, ist bei seiner dermaligen Anwesenheit in Ober-Schlesien am 12ten d. M., Vormittags 11 Uhr, auf dem Schlosse Zembowiß, an den Fol: gen eines am Iten unvermuthet eingetretenen Schlagflusses, im Z5sstten Lebensjahre mit Tode abgegangen. „Wenn hoher Adel der Seelc‘/, so schreibt man von dort, „wenn mildfreundliche, stets liebevolle Gesinnungen Und ein für das Glück von Tausen- den geführtes , ehrenwerthes Leben gerechte Ansprüche auf die dankbare Anerkennung der Mit- und Nachwelt machen dürfen, so wird der Name diescs Fürsken niemals vergessen werden.“
— Amn 10ten d. M., als am Geburtstage Dr. Martin Luthers, beging das Martinsstist zu Erfurt mit seinem Stif: tungsfeste zugleich die Feier der vor 300 Jahren zuerst iy Druct erschienenen Bibel-Uebersezung durch Luther. Mehrere hundert Kinder der gedachten Anjtalt und eine eben so große Anzahl Erwachsener, die mittelst besonderer Einladungskarten Einlaß er- halten, hatten sih in dem geräumigen, festlih geshmückten Saale, der sth unmittelbar unter Pr. Luthers Zelle befindet, versammelt, Das sehr gut getroffene lebensgroße Bild Luthers war, wie das des Bischofs Martin, der dem großen Reformat.ox wie der erwähnten Anstalt den Namen gegeben, mit Mo08ge- winden umkränzt und von brennenden Lichtern eingefaßt Inmitten des Saals war eine Tafel aufgestellt, guf welcher 17 verschiedene Bibel-Ausgaben der Uebersezung Dr. M. Luthers und ein Exemplar ebenfaus in Deutscher Sprache, aber gus dem