Hand sein Kleid vom Körper entfernt, damit des Schneiters Nadel nécht zu tief eindringe, mit der andern winït ex den ungeduldigen Jrauen, nv noch einen Augenblick zu verweilen.
. „Untex Konstautin Schrôters diesjährigen Genre- Bildern dürfen wir die goldene Hochzeit als das Gelungenste bezeichnen, deni es is voll von feiner nund wahrhaft launiger Charakteristik, und man fühlt sh bis auf alle Einzelheiten vollkommen aus dem Residenzsaale in das entsernteste märkische Dorf verseßt. Das gol- dene Brautpaar führt eben die Polonaise auf: die Abstufung des Alters und wie sich die Frêude der Gesellschaft verschiedentlich aus- spricht, if eben so gemäthlich als humoristisch gegeben. Ein ande- res Bild desselben Künstlers, cine Juden - Familie auf der Wande- rung, hat einen fast allzu saftigen Ton, wogegen die Zeich- nung etwas unbestimmt und dürftig ausfiel; aber ein grdßerez Ge- mälde scheint uns schon zu figurenreich, als daß es in dieser Sphäre anziehen könnte, dann besonders aber is die Améführung allzu derb und ungefällig, auch der Ton weder wahr noch angenehm. Es ftellt Salzbrunn in Schlesien vor; ein Gedränge von Bauern isi versam- melt, um einem Hanswurst zuzuschauen. E
Ein Schüler von Hensel, Ratti, zeigt in einem kleinen Bild- chen eine sehr ausyrechende Behandlung. Ein alter Musikant hat sich auf scinem Wege zur Schenke, wo die Tanzlustigen {hon ihr Verlangen nicht mehr bezähmen können, verspätet: mit Linien trippelnden Schrit-« ten eilt er dahin, sein großes Waldhorn unter dem Arm. Man sieht die Figur nur von hinten, aber niemand sicht sie ohne Ver-
nügen. Ein zweites Bild, die Berliner Eva, mdchte für den Gegen- tand einen zu großen Raum gewcklhlt haben : ein Neuchateler Schüße, in dessen Mübte zu lesen ift: Volonteur Adam, soll von einer Berli- ner Obsthändlerin verführt werden. Diese moderne Eva hält ihm nämlich einen Apfel dar, und er kämpft mit sich, ob er ihn nehmen darf. Glücklicher und zugleich anspruchslofer scheint uns Nabe, ein Schüler von Krüger, in eincr ähnlichen kleinen Soldateske ge- wesen zu seyn. Einige Offiziere haven einen Hasen geschossen , der eben von ihren Burschen ausgeweidet und zugerichtet wird, wobel der cine so geschäftig mit beiden Händen is, daß cer das Messer in seinem bärtigen Munde hâlt; der Herr sieht mit Wohlgefallen zt and winkt seinem herzukommenden Kameraden, der sich üm Vorge- fühl des seltenen Genusses den Schnauzbart sireiht. Nicht minder anzichend und mit feinen Zügen belebt ift ein kleines Bildchen von demselben, welches bettelude Kinder darftellt, die in chwerer Kälte mit zitternder Stimme ihr Verschen abstngen. Ungetrübter freilich is der Eindruck eines kleinen Gemäldes von Adolph Schrddter, diesem mit Recht fo hochgeschäßten Genremaler: cin Fäger auf dem An- stande, im Winter; denn da der wohlbeleibte und überdies wohlbe- pelzte Sonntagsjäger auh noch, wie an sctier Nase zu sehen, mit gutem Burgunder gebeizt hat, so lassen wir die komische Figur lie- ber frieren, als jene armen nothle:denden Kinder. Gr.
Auswärtige Börsen, Antwerpen, 13 November. Span. 58 46. 38 273. Guebhard 38. Zinal, 14. Cortes A1. Hamburg, 17. November.
Engl. Russ. 1024. Hope in Cert, 974. Preuss. Präm.-Scheine
Poln. 1841, Schatz-Oblig. 981,
London, 14. November. Cous. 385 pr. eompt. 9145. Cortes 563. Holl. 255 524. 26 Port. 874. Engl. Russ. 1065. Columb, —. Beig. 99.
Wien, 14. Ne«emhber.
429 92. Bank-Actien 12913,
119,
58 Mot. 9922, Neue Anleihe v,
1834 3533,
Kbuiglihe Schauspiele
Donuerftag, 20. Nov. Jm Schauspielhause : Zum er- stenmale: Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Aufzügen, nah einer alten Novelle, von E. Raupach.
Freitag, 21. Nov. Jm Opernhause: Auf Befehl: Die E von ‘Portici, große Oper in 5 Abth., mit Ballet. Musik von Auber.
Sonnabend, 22, Nov. Im Schauspielhause: Othello, Oper in 3 Abth., mit Tanz. Musik von Rossini. (Hr. Wurda, vom Großherzogl. Hof-Theater zu Strelitz: Othello, als Gastrolle.)
Allgemeiner Anzeiger für die Preußishen Staaten
Schreib- und Taschenkalender für prak- [chen Charafter aufgefaßt. e I tische Aerzte auf das Fahr 1835, in ge- [rer Jdee nach ist, was sie demnächst durch die [si
Befkfanntmachungen.
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Naturgeschichte der drei Reiche
zur allgemeinen Belehrung bearbeitet von
i312 Sa De egte
Donnerstag, 20. Nov. Nach Sonnen: Untergang, Lustspiel in 2 Akten. Hierauf: Der diplomatische Schneider, Posse in 1 Akt. E Beschluß: Rataplan, der kleine Tambour, Vaudeville in 1 Af |
(Wegen Unpäßlichkeit des Herrn Fischer kann die Oper: D.e Familien Capuleti und Montecchi, nicht gegeben werden. Die dazu bereits gekauften Billets bleiben zur heuti- en Vorstellung gültig, oder kann der Betrag dafür bis 6 Uhr Abends in Empfang genommen werden.
Freitag, 21. Nov. Minna von. Barnhelm, oder: Das Soldatenglúck, Lustspiel in 5 Akten, von Ephraim Lessing (Mad. Crelinger, Königl. Hofschauspielerin: Eine Dame in Trauer ; Dlle. Bertha Stich: Minna von Barnhelm; Dlle. Klara Stich: Franziska: Herr Karl Devrient, vom Hof-Theater zu Dresden : Riccaut de la Marlinière, als Gastrollen.)
Neueste NaGriOten.
Paris, 13. Nov. Der Herzog von Bassano und Herr Persil arbeiteten vorgestern Abend mit dem Könige. Gestern Mittag hatte der Porcugiesische Gesandte, Ritter von Lima, die Ehre Sr. Maj. tn einer Privat - Audienz das Notifications- Schreiben seiner Regierung in Bezug auf den Tod des Herzogs von Braganza, so wie ein zweites wegen der Thronbesteigung der Donna Maria, nachdem leßtere von den Cortes fr mändig erklärt worden, zu überreichen. Wegen jenes Todesfalls legt der König heute eine dreiwöchentliche Trauer an. — Gleich nach be- endigter Audienz wurde ein Minister-Rath gehalten, in welchem der Kdnig den Vorsils führte und der beinahe drei Stunden dauerte.
Der Russische und der Oesterreichishe Botschafter statteten gestern dem neuen Conseils-Präsidenten Besuche ab. „
Durch 3 im heutigen Blatte des Moniteur befindliche, vom 12ten d. M. datirce und von dem Herzog von Bassano kontra- signirte Königl. Verordnungen wird das 10te Wahl-Kollegium des Seine-Departements, das 5te des Eure: Departements und das áte des Gard- Departements resp, auf den 8., 6. und 13. Dezember in Paris, Louvíers und Uzès zusammenberufen, unm die zu Ministern beförderten Herren Karl Dupin, Passy und Teste wiederzuwählen, oder andere Deputirte an ihre Stelle zu ernennen.
Wenn man der Aussage eines Morgen- Journals glauben darf, so wären in dem neuen Kabinette bis jest erst zwei Ange- legenheiten zur Sprache gekommen, — die Amnestie und das zu befolgende System. Ueber die Nothwendigkeit der ersteren Maß- regel wären alle einstimmig gewesen und Herr Persil hätte es úbernommen , den desfallsigen Antrag bei den Kammern zu stel- len. Hinsichtlih des zweiten Punktes soll sich der Herzog von Bassano für das System vom 13. März erklärt haben, und gleich Kasimir Périer strenge Geseslichkeit zur Richtschnur der Regie- rung annechnien.
Herr Cousin hat seine Stelle as Ober - Aufseher über die Normal-Schulen niedergelegt.
Der Temps nimmt cine ganz entschiedene Sprache zu Gunsten des neuen Ministeriums an und zürnt über die Ban- fier- Verschwörung, welche die Rente drücke. Die Dé- bats dagegen sind bereits in die Re:hen der Opposition über- getreten.
Die aus den Departements eingetroffenen Mittheilungen Über die Municipalwahlen, welche vom 1. Oft. bis zum 15. Dez. vor sich gehen müssen, und die an sehr vielen Orten schon ftatt- gesunden haben, find nah der Aussage des Moniteur erfreu- lich. Die Versammiungen gingen ruhtg vorüber, und die Wah-
len fielen auf verständige Männer, Freunde der Ordnung uy, der Verfassung. Diesen Charakter boten besonders die Wah, in den Departements des Var, des Cantal, der Oise und d, Seine und Oise dar. ; \
Der Pair Graf von Contades ist am 9. d. M. zu Angeus etwa 80 Jahre alt mit Tode ahgegangen. |
Gestern Nachmittag um 4 Uhr ist hier folgende telegraphi, sche Depesche aus Madrid vom 8. und aus Bayonne von 19 Nov. eingegangen: „Der Französische Botschafter an den Mj, nister der auswärtigen Angelegenheiten: Die Procuradorey Kammer hat heute mit starker Stimmen - Mehrheit und oh} irgend eine Veränderung die von der anderen Kammer in de, Geseze Über die auswärtige Schuld gemachten Amendements q,F genommen. Die Guebhardsche Anleihe ist also ane, E kannt, und mit allen übrigen Anlehen auf gleiche Stufe „E ellt.‘ “F | Der Jndicateur de Bordeaux vom 10ten enthält F, ff gendes: „Zumalacarreguy hat seinen Plan wieder geändert uy} ist mit seiner Artillerie auf dem Marsche gegen Vittoria begriff, Die Division Oraa is am 7ten in das Bastan-Thal einger\4 und hat die Jnsurgenten zur Aufhebung der Bloîade von (h sondo gezwungen. Am nämlichen Tage schlug Espartero h Karlisten bei Sommorostro, während ein anderer Chef 80 Ins genten bei Villaloros gefangen nahm oder tôdtete. — Don Cy los hat Oñate verlassen und sein Hauptquartier zu Santa Cry de Campezu aufgeschlagen. — Mina hat Pampelona noch n} verlassen.“ .
Der Moniteur meldet, daß, nachdem die Karlisten ta dem Bastan- Thale zurückgekehrt, Oraa sie an der Spiße 4000 Mann wieder aus diesem Thale verjagt habe. L
Auf außerordentlichem Wege sind hier die Madrider 3, tungen vom bten November eingegangen; sie melden jd noch nichts Definitives úber die vorgestern hicr verb tet gewesene Ministerial - Veränderung. Mit der Ern nung des Herrn Medrano zum Minister des Jnnern scheint (M seine Richtigkeit zu haben; dagegen nennt der Observador General Llauder (nicht den General Valdes) als Nac)foly des Herrn Zarco del Valle, ohne jedo diese Nachricht verbi;,F gen zu wollen. Eben dieses Blatt enthält drei Dekrete verwittweten Königin; durch das erfte wird die Entlassung Kriegs-Ministers Hrn. Zarco der Valle angenommen; das zu ernennt diesen General zum Lohne sür seine Dienstleistun zum Groß - Kreuz des Ordens Karl's Ul, ; das dritte Übertr das Kriegs - Ministerium interimistisch dem Herrn Martine; la Rofa. — Einige Madrider Blätter fordern zur nachsichtélo l Strenge gegen die Karlisten auf; die Zeit der Güte und Sa muth, meinen sie, dúrfe erst eintreten, wenn die Gefahr vorüber sh
— Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 105. 75. fin cou
Zvyroc. pr. compt. 77, 50! N CoUN A4 00. lin Cour. 96, — 9proc. Cortes 39. Ausg. Span. Schu
1059, S9. Neap. pr. compt. 95. 85. Rente 421, gZproc. do. 27. 14. Guebhard 42.
Berlin, 19. Nov, Nachmittags 4 Uhr. Aus S tri} burg ist heute hier die auf telegraphishem Ves dorthin gelangteNachricht aus Paris vom l15ten ei gegangen, daß das unterm 10ten d. M. erwählte Fray i zösische Ministerium wieder aufgelöst worden ift.
Redacteur Cottel.
Gedruecktt bei f. W. Hayti
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Er zeigt was die Ehc |
rende Sünde, dann aber durch die wotederher elle
Berau n Die chemals zum Domainen Amte Züllichau gehö- rige, im Züllichauschen Kreise belegene, und auf 14/282 Thlr. 7 sgr. 2 pf. geschäzte Glauchower Forst, if zur notbwendigen Subhastation gestelit, und der VBietungs-Termin auf De ana Vormittags 10 Uhr, vor dem Ober - Landesgeriehts- Assessor v. Rohr im hiesigen Ober-Landesgerichte an- heraumt. : : Die Taxe, der neueste Hypotheken-Schein und die besondern Kaufvedingungen sind in unserer Regisira- tur einzuschen. i Zugleich werden die, dem Namen nach unbekann- ‘ten, zur Aufhlituang kn dieser Forst berechtigten Wein- bergs-Besizer bei Züllichau zu dem Termine Behufs Wahrnehmung ihrer Gerechtsame vorgeladen. Franffurt a. d. O., den 21. Mat 1834 Kdnigl. Preuß. Ober-Landesgericht. Denn Das Königliche Landgericht zu Düsseldorf als Han- delsgericht fungirend, hat auf den Antrag der provi- sorischen Syndtken des Falliments von Bdddinghaus & Comp. in Bilk hier, H H- Advocat Anwalt Chrî- stian Evelt und Kaufmann Carl Luckemeyer beide in Düsseldorf, so wie auf Vortrag des Commissars H. Landgerichtsrath von Hagens durch Beschluß vom 6. November d. J.- denjenigen Creditoren der besag- ten Fallite, welche bei den frühern Liguidations- Terminen am 16. und 30. Oktober jüngst sich nicht emeldet haben, nämli: 1) Voëwinkel in Langen- erg: 2) Bbddinghaus & Mohr in Amsterdam; 3) C. F, Böddinghbaus in Amsterdam ; #4) Peter Frowcin in Eibefeld; 5) C. E. Meyer jun. in Coblenz resp. dessen Falit- Masse; 6) Johann Christian Heinecke in Berlin als Cejsionar von Fohann Friedrich Wolf in Elberfeld, und 7) Wittwe Heinrich Michels und Sobn zu Mühlheim an der Ruhr, eine neue Frist bewilligt, um die Liquidation, Bewährung und Er- hârtung ihrer Forderungen zu bewerkstelligen, und zu diesem Zwecke den Termin auf Freitag, den 16. Fanuar 183%5/ Nachmittags deei Uhr, im Civil - Audienzsaale des hiesigen G anberaumt. : Arttfel 512 des Handels- Geschbuchs bringt dies zur bffentlichen Kunde Düsseldorf , den 10. November 1534 : dee Ober-Seccretair beim Königl. Landgerichte Hoffmann.
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Ba A i AOE A O M TCAEZ O U E E D R D N E S A LERE E Ä ETA A E RIREN - Ea O Ew T ETE:
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Berlin, Freitag den 21e November
rer - C T C5 A A T
Amtliche Nachrichten. Kren Des Tages.
Se. Majestät der Kdnig haben dem Capitain Ailert, Commandeur der 2ten Abtheilung der lien Garde - Jinvaliden- Compagnie, den Rothen Adler : Orden vierter Klasse zu verlei- hen geruht. : :
Se. Majestät der Kdnig haben dem Regierungs-Secretair Burkhart zu Breslau das Prädikat als Hofrath Allergnädigst beizulegen und das desfallsige Patent für denselben Allerhö: selbst zu vollziehen gerußt.
Der bisherige Stadtrichter Licht zu Bernau ist zum Justiz- Kommissarius bei dem Stadtgerichte hiesiger Residenz vestellt worden,
Im Bezirke der Königl. Regierung
zu Breslau is dem bisherigen Pfarrer in Delse, Prigtel, die erledigte katholishe Pfarrstelle in Keulendorf übertragen worden ;
zu Koblenz is der evangelische Pfarr-Vikar Blum zu Niedercleen zum Pfarrer in Obercleen, und der evangelische Predigtamts-Kandidat Fuchs zum Pfarrer in Pfalzfeld ernannt worden;
zu Köln is der bisherige Pfarrer in Winterscheid, Jo- haun Krein, zum Pfarrer in Oberpieis ernaunr worden;
zu Oppeln ist der bisherige Kaplan in Klein-Dels, Jo- seph Rosenberger, zum Pfarrer in Hohengicrsdorfff, und der bisherige Kaplan Karl Mrozik zuin Pfarrer in Boischoio
ernannt worden.
Angekommen: Se, Excellenz der General-Lieutenant und Commandeur der 5ten Division, von Brause, von Feankfurt an der Oder.
Se. Excellenz der Gencral: Lieutenant und erste Fomman- dant von Magdeburg, Graf von Hacke, von Magdeburg.
Se. Excellenz der General-Lieutenant, General- Adjutant Sr. Majestät des Königs und Commandeur der 6ten Division, von Thile, von Torgau.
Se. Durchlaucht der General-Major und Commandeur der aten Kavallerie-Brigade, Prinz George zu Hessen-Kassel, von Frankfurt an der Oder.
Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath und Ober-Präsident der Provinz Preußen,..von Sch dn, nach Königsberg in Preußen.
Se E 4 Hi De E A Eee.
Zeitungs-Nachrichten. Nea
«4 Srantreich.
Paris, 13. Nov. Die am 10ten d. M. entlassenen Mi- nister haben sämmtlich ihre Hotels ihren Nachfolgern übergeben. Ja ihre Privat- Wohnungen zurückgekehrt, empfingen sie aile, ohne Ausnahme, die Besuche mehrerer der chrenwerthesten und ausgezeichnetsten Personen. Das Königl. Conseil des dentlichen Unterrichts erschien, a!s Herr Guizot sein Hotel verließ, in cor- pore bei ihm, und Herr Villemain, der in jenem Augenblick noch Vice: Präsident war, verlas mit tiefer Rúhrung folgenden Beschuß : „Das Conseil drúcke, nach gepflogener Berathung, einstimmig und im Namen des ganzen Lehrkörpers das Bedauern aus, das es wegen des Zurückziehens eines Ministers empfindet, der dem dffentlichen Unterricht so wichtige Dienste geleistet hat. Gegeben im Königl. Censeil, Sißung vom 11. Nov. 1834. Gestern Morgen begab sich Herr Cousin, als Secretair des Kd- nigl. Conseils, zu Herrn Guizot, um ihm die offizielle Abschrift dieser Berathung zu überreichen.
Herr Guizot wird, dem Vernehmen nach, seine Vorlesungen als Professor der Geschichte, in welchem Posten er seither von Herrn Michelet vertreten wurde, wieder beginnen.
Ein hiesiges Blatt enthält Folgendes: „Der Moniteur giebt uns noch nicht das politische Programm des neuen Mini- steriums, Es scheint sogar, daß lebßteres úber sein System noch niht vollkommen mit sich einig is, Die neue Verwaltung ist jo unvorbereitet und eilig gebilder worden, daß die Mitglieder derselben bei der Uebernahme der Geschäfte noch) keinen bestimm- ten Plan entworfen haben konnten. Indeß scheint es gewiß, daß der Herzog von Bassano am Tage seiner Ernennung gemein: schaftlih mit Herrn Etienne eine Auseinandersezung der von ihm zu befolgenden Politik entworfen hat, deren Grundlagen ein
mnestie - Gese, die Einstellung der Verfolgungen gegen die Presse und die Restauration der Juli - Revolution seyn sollten. Dieser Entwurf war der gänzliche Umsturz der Politik der Doc- trinairs; aber als der Herzog denselben im Conseil vorlegte, wurde er von dem Könige lebhaft getadelt, und auch Hr. Persil sprach sich entschieden dagegen aus. Dieser Lestere erklärte, daß man sich hüten müsse, so gänzlih mit dem“ von dem vorigen Ministerium befolgten Systeme zu brechen, daß man sich da- durch die Doctrinairs zu S erade Feinden machen, und sich die auswärtigen Kabinette entfremden würde. Man könne, soll er gesagt haben, Einiges an der Politik des 11, Oktober ändern, ohne sie gänzlich über den Haufen zu stoßen. So solle man z. B. die Amnestie bewilligen, da diese Maßregel nun einmal nothwendig geworden sey, aber nachdem man die- selbe bewilligt habe, solle man mit unverminderter Strenge auch ferner gegen die Preß-Vergehen einschreiten. Diese Meinung des Herrn Persil wurde von dem Herzoge von Bassano keines- weges gebilligt, indeß sah sih der Lestere doch genöthigt, seinen
lan aufzugeben, und nun erörtert man seit zwei Tagen das politische Programm des neuen Ministeriums, ohne zu einem Entschlusse gelangen zu kdnnen.“
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Tem Enn
in Journal des Débats liest man heute einen sehr lan: ; gen raisonnirenden Artikel, der allgemein dem Herrn Guizot zu- | geschrieben, und in dessen Einleitung zwar wrederholentlih er- ' (ârt wird, daß man die Handlungen des neuen Míniferiums | abwarten wolle, bevor man es beurtheile, an dessen Schlusse sich | aber das gedachte Blatt bereits folzendermaßen äußert: „, Wenn wir Alles sagen wollien, was, unserer Ueberzeugung nach, das neue Ministerium Verderbliches fúr unsere Jnteresscn im Jn- und Auslande in sich trägt, so würden wir es sehr in Ecstaunen seßen, und vielleicht die Gränzen überschreiten, welche wir uns | für jeßt gezogen haben. Wir sind übrigens fesk Überzeugt, daß | die neue ministerielle Combination s{eitern wird. (Diese Pro- phezeiung ist schnell genug in Erfüllung gegangen.) Nein, die bösen Geister, welche vier Jahre hindurch auf den Straßen und in den Klubbs verfolgt und besiegt worden sind, werden nicht aufs neue ihr Haupt erheben! Nein, nichr alle für die Ruhe und den Wohlstand Frankreichs von unserer National-Garde und unserer Armee gewonnene Schlachten werden fruchtlos aemacht werden: Aber daß einige derselben unvermeidlich ein solches Schicksal erleiden werden, oder vielleicht schon erlitten haben, daran ist nicht D zweifeln. Das Sieges- Geschrei, welches seit zwei Tagen ertönt, sagt es laut genug.“
Die Quotidienne äußert sich über das neue Ministerium felgendermaßen: „Alle Organe der Opposition, sowohl der ultra- liberalen und republikanischen, als der royalillischen, stimmen darin überein, daß sie an der Dauer der neuen Verwaltung zweifeln, und zu dieser Anscht gesellt sh bei ihnen ein gewisses mitleidiges Gefühl für die jeß6igen Kabinetz- Mitglleder. Die Presse tritt mit Schonung gegen fîe auf. Jn der That haben die neuen Minister einen aroßen Vortheil, und dieser besteht | darin, daß sie eben den Doctrinairs im Amte folgen. Es ist dies, wenn man till, ein negativer Vortheil, aber es bleibt immer ein Vortheil. Leugnen läßt sich übrigens nicht, daß diese Mäßigung der Presse sche klug berechnet i; die Opposition er- wartet nämlich, daß das neue Ministerium dem Provocations- Systeme der Doctrinairs entsazca werde, und se wiil fich daher
| 76stes Lebenéjahr erreicht hatte. | gerader weiblicher Linie von dem Herzoge von Marlborough ab
nicht den Vorwurf zuziehen, daß sie ißm bei dieser ldblichen Ab- sicht vorweg hemmend in den Weg getreten sey, Welches Sy- stem die Verwaltung jest auch annehmen möge, so kann sie nicht vorschüken, daß die Hefcigkeit der Presse es ißr unmöglich mache, ihre guten Pláne zu verwirklichen; die ruhige Haltung der Journale scheirt vielmehr dem Ministerium zuzurufen: „„Zeiget uns jest, daß ihr am Leden seyd, und vor allen Dingen gleichet nicht den Doctrinairs! ‘/
Der Temps beklagt si darüber, daß man an der Börse beunruhigende Gerüchte aussprenge, um die Fonds zum Weichen zu brizgen, und dann den Fall derselben der Unpopularität des neucn Ministeriums zuzuschreiben. „So hat man“, sagt das genannte Blatt, _„-heuce viel von einer nahe bevorstehenden „Fntervention in Spanien gesprochen. Dieses Gerücht ist indeß durchaus ungegrüudet, und es ist, fo viel wir wissen, keincswe- ges von einer solchen Maßregel die Rede, welche sehr viele Schwie- rigkeiten und Hindernisse sinden würde. — Eine andere Nach- richt hat einiges Aufschen gemacht, nämlich die von einer Mor- gen-Zeitung gerneldete angebliche Entlassung des Fürsten Talley- rand, Der Fürst bedarf der Ruhe; ein s{merzlicher Verlust mach t ihm dieselbe noch nothivendiger, als sein Alter. Er wird niht nach London zurückkehren. Dieser Entschluß war gefaßt, ehe von einer Veränderung des Ministeriums die Rede war. Aber es ist, wie man versichert, nicht seine Absicht, sich schon gänzlich von den Geschäften zurückzuziehen.“
__ Der Constitutionnel sagt: „Herr Villemain- hat seine Entlassung als Vice-Präsident des Conseils des bffentlichen Un- terrichts eingereicht. Dieser Plaß, welcher ihm die Leitung des Schul: Personals gad, vermehrte scin Gehalt als Rath der Uni- verficät um 5000 Fr. Den leßtern Posten behält Herr Ville- main. Seine Verzichtleistung is eine chrenwerthe Thatsache, wenn er sich für verpflichtet gehalten hat, das Schicksal des Mi- nisters des êffentlichen Unterrichts zu theilen. Aber wir können nicht umhin, zu bemerken, daß die Stelle, die Herr Villemain so großmüthig aufgiebt, schon mehreremale von den Kommissio- nen der Deputirten-Kammer als eine Sinckure bedroht worden ist, und daß dieselbe jeßt wahrscheinli ganz eingehen wird.“ — dan findet allgemein diese Auslegung des neuen ministeriellen Organs sehr-kleinlih, und wundert sh, daß den Vertheidigern der neuen Verwaltung Zeit zu so hämischen Angriffen Übrig bleibt.
Es soll durch den Telezraphcu die Naczricht angekommen seyn, daß Herr Sauzer Lyon verlassen habe, um sich nach Paris zu begeben.
Am 10ten d. hat die Justructions- Kommission des Pairs- hofes, auf den Bericht der Herren von Bassano, Decazes und Freville, wieder die Freilassung von 22 Angeschuldigten verord- net. Die Zahl der noch Angeschuldigten beträgt jest ungefähr 300; alleín man vermuthet, daß noch mehrere andere freigegeben werden würden.
Großbritanien und Jrliand.
London, 14. Nov. Der Sprecher des Unterhauses hat den Theil seiner Wohnung, der von den Flammen verschont wurde, bereits wieder bezogen. Neulich wären fast die noch übrigen Parlaments -Gebäude ebenfalls in Feuer aufgegangen, indem die Röhren in cinem der Aus\chuß-Säle pldslich zu glü- hen anfingen, so daß eiligst eine Spriße herbeigeholt werden mußte. Auch ist wieder ein Arbeiter bei dem Einsturz einer Mauer sark bes{hädigt worden.
Unter den hier umlaufenden Gerüchten über die durch den Tod des alten Grafen von Spencer und die Verse6ung des Lord Althorp ins Oberhaus nothwendig gewordene Ministerial - Ver- änderung befindet sih auch das, es sey von dem nunmehrigen Grafen Spencer der Wunsch geäußert worden, sich ganz ins Privatleben zurückzuziehen, und es werde derselbe in seinem Po- sten als Kanzler der Schaßkammer und ministerieller Wortfüh-
rer im Unterhause durch den Kolonial - Secrerair Herrn Spring Rice, dieser wiederum durch den Großslegelbewahrer Grafen von
Musgrave und Lesterer durch den ersten Lord der Admiralität, Lord Auckland, erseßt werden ; falls Graf Spencer jedoch im Ministerium bliebe, wúrdeer entweder das Kolonialwesen oder die Admiralität über- nehmen. Aller Augen sînd je6t auf Lord Meldourne gerichtet, der auf diefen Fall längst gefaßt seyn mußte, indem der alte Graf Spencer [chon seit längecer Zeit kränkelte und bereits sein Der Verstorbene stammte in
und bekleidete zur Zeit der größten Seesiege Englands, zwischen 1794 und 1800, den hohen ‘Posten cines ersten Lords der Admi- ralität. Er zog sich dann mit Pitt aus dem Ministerium zu- rúck und sprach gegen den Frieden von Amiens, trat jedoch im Jahre 1806 als Minister des Jnnern mit den Whigs wieder ins Ministerium ein. Bei scinem Ableben bekleidete er nur
| noch CEhren-Aerater.
Die Geistlichen der Anglikanischen Kirche in Jrland haben eine Gesammt-Vorstellung Über den Nothstand des Jrländischen
j Klerus beim Lord-Lieutenant eingereiht , jedoch sowohl von die-
sem als von dem Minister des Jnnern, Lord Duncannon, zur Antwort erhalten, daß die Verwerfung der Zehnten-Bill in der lesten Parlaments - Session es der Regierung unmöglich mache, etwas sür sie zu thun.
Nach Briefen aus Madras vom 20. Juni hatte Rund- schet Singh scine Truppen gegen die Patanen ausgeschickc; sle waren aber vor ciner von den Lebteren beseßten Festung durch einen Ausfall der Belagerten úbel zugerichtet worden und hatten 150 Todte und 300 Verwundete, darunter 7 angeschene Offi- ziere, auf dem Plate gelassen.
Ueber den furchtbaren Orkan, welcher am 20. September in Westindien gewüthet hat, wird aus Dominica folgendes Nä- here berichtet: „Diese Jnsel ist auf eine beispiellsse Weile vers- heert worden. Sowohl die Aerndte als ein großer Theil der Hâäuser sind dem Boden gleih gemacht. Auf der* ganzen Jnsel ist faum noch eíne Spur von Vegetation sichtbar. Ueber hun- dert Menschen haben das Leben verloren. Auch in der Stadr ist großer Schaden angerichtet, und man fürchtet, daß die Jn- sel auf lange Zeit für die Cultivation verloren seyn dürfte.“
Aus Trinidad vom Anfang Okrobers wird gemeldet, daß u Port of Spain ein Tumult stattgefünden hatte, wobei der Pöbel sogar in eines der Rathszimmer eingebrochen war. Die
ehörden hatten eine Proclamation erlassen, wodurch jeder Auf- lauf von Menschen für gese6widrig erklärt und den Theilnch- mern mit Verbannung und Confiscation gedroht wurde.
Quebecker Blätter vom 9ten v. M. berichten, daß die Provinzial-Legislatur durch eine Proclamation des Gouverneurs aufgelô{t worden ist.
Die in England eingetroffenen Nord-Amerikanischen Blätter beschäftigen sich uo inmer mit den Kongreßwahlen ; die meisten der lebteren sind übrigens jeßt beendigt und, wie jene Blätter behaupten, meist für die Partei der Bank - Direktoren günstig ausgefallen, so daß der Präsident Jackson sich wahr- scheinlich in der Minorität befinden wird.
Niederlande
Aus dem Haag, 15. Nov. Die Staats-Einnaßmen in den vier leßten Monaten von 1833 und den acht ersten von 1834, angeschlagen zu 49,240,841 Fl., haben 49,045,768 Fl. be- tragen.
Am 10ten d. ist vom Helder die Fregatte „Diana‘/ mit dem Unter-Statthalter des Niederl. Ostindiens am Bord nach Bata- via abgesegeit.
Der Brüsseler Jndépendant hatte wissen wollen, daß die Holländer sich anschickten, die Forts Lillo und Lieskenshoek zu ráumen. Das Amsterdamer Handelsblad erklärt solches für rein aus der Luft gegriffen.
Am 12ten ging in Amsterdam das Gerücht, man woile die Ausgabe von Bons für den Belgischen Antheil der Staats- Schuld - Zinsen vorschlagen. — Auch wurde daselöóst wieder ein Anleihe: Plan für Don Carlos durch Baëxon v. Haber bekannt gemacht; die Anleihe ist bei den Häusern S. und D. Saportas und Westendorp u. Comp. zu 65 pCt. eröffnet, wovon 10 pCt. sogleih, 5 im Februar, 10 in der zweiten Woche, nachdem Don Carlos in Madrid anerkannt seyn wird, und 40 pCt, vier Mos nate später einzuzahlen sind.
— — Amsterdam, 15. Nov. Die schon vorige Woche wahr- Le Flauheit in den Holländischen Staats-Papieren hat zu
nfang der gegenwärtigen noch angehalten, ohne daß sich ein ande- rer Grund dafür finden läßt, als die Realisirung mehrerer Fonds für ausländische Rechuung, zu welchen sich sogleich keine eifrige Abnehmer fanden; der heutige Abrehnungstag hat indeß vorgestern
; und gestern wieder cinige Verbesserung herbeigeführt, weil viele Ver=
käufe gegen diesen Termin gedeckt werden mußten; am meisten va= riirten die 4z¿proc. Syndikat-Obligationen, welche von 917 auf 901 gefallen waren, und sich nun wieder bis 91 pCt. gehoben haben; Fntegrale siehen noch + pCt., Kanzbillets aber nur 4 Fl. niedriger wie vor acht Tagen. Fn Rujsischen und Oesterreichischen Fonds war es still bei unerheblich wechselnden Preisen, im Ganzen fanden sich indeß dafür mehr Verkäufer als Liebhaber. Von den Span. Efek= ten, worin wieder bedeutender Umsaß vorfiel, haben sich die Zproc. Perpetuellen am besten im Preise erhalten; dieselben fianden gestertt 454 pCt, nachdem die Differenz der mehrtägigen Course nur unge- fähr F pCt. ausmacht ; diese ift größer gewesen in den 3proc, welche auf 274 und also, im Verhältniß zu den zproc., 2 pCt. giedriger wie vorige Woche, stehen blieben; Cortes-Obligationen ad dagegen allmältg um 25 pCt. heruntergegangen; es scheint, dog die júngsten Vorfälle in Spanien nebst bedeutenden Verkaufs-Aufträgen aus Ants werpen solches veranlaßten; für die rückständigen ‘Zoupons dieses Efs- fekts hat sich aber durchweg Frage erhalten, #4, selbs, daß der Cours um F pCt. hdher wie vorige Woche steht. Die für Don Carlos hicr beabsichtigte Anleihe is unter etwas veränderter Form dem Publikum wieder ofen gestellc;, bis jeßr is aher noch kein Geschäft darin bekannt geworden. Das Geld machte sich etwas seltener und 2 à Z pCt. werden hei Leih - Ge- schäften gern Der Handel in Getraide war
; bewilligt. diese Woche von geringer Wichtigkeit, da nur für Hafer anhaltend Begehr war; es wurde gezahlt: für 128pfünd. weißbunten Polni- schen Wetzen 225 Fl., für 129pfünd. bunten dito 210 Fl., für 1264