1834 / 329 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

so haben wir hier eine erfreuliche Ausnahme. Überhaupt sagen , die Deutsche Linde sey der Baum 2 Dent unjere Land chafter viel zu selten anbringen, und dem fie viel zu wenig abzugewinnen wissen. Er gerade empfiehlt sch der Phantasie des Landschafters ganz desonders durch Reichthum, Uep- v afelt und barmonische Schdnheit der Formen, überdies dur setnen milden, friedlichen Charakter und dabet doch durch sein ho» Hes Alter, seine kolossale Grdße und seinen oft phantastischen Wuchs: wogegen nicht zu leugnen steht, daß eine gewisse Dürftigkeit der Rkeinischen Gedirgs - Vegetation auf diese andschafterschule schon nachtheiligen Einfluß merken läßt. Auf der anderen Seite wicder z-tgt sich hier eine so einseitige Vorliebe für Felsen, als diese vor- zugsweise malerish und interessant wären, und an |ch son jcde prosaishe Anffafsung auss{ldssen. Auch ist vielleicht die Durch- sconittenheit der Rheinischen Gebirge dem grdferen landschaftlichen Styl nicht durchaus günstig, denn im Allgemeinen kann man sagen, es seyen diese Bilder zu eng beschlossen, und es fehle an Fernen, na- ¿nentlich an solchen, wo f Gebirgslinien in großartiger Ruhe hin- ziehen. Ju dieser Rücksicht mdchte Jtalien dem Landschafter doch unerseßlich bleiben, und vielleicht dürfte cin dorr gebildetes Auge E unter dem, was unsere Natur bietet, noch eine andere Wahl reffen.

, Von Franz Catel in Rom erhielten wir ein grofies und grof- ortiges Bild, ein Stück der Via Appia oder Grâverfiraße; in der Gerne, inmitten des Bildes, erhebt sich der Monte Cavo, der fich von dieser Seite durch seine Aehnlichkeit mit dem Vesuv und der Somma deutlich als ein alter Vulkankegel darstellt ; man sicht die Straße entlang, ¡zu deren beiden Seiten sich die alten Römischen (rab-Monumente reihen. Jm Uebrigen ist die Gegend bde und kahl, und nue durch Hirten und durch eine Rinderhbeerde bevölkert. Aber welch eine ofene klare Luft, im Himmel, in der Fußersten Ferne und durch die feinsten Nüancen bis in der nächsten Nähe. Die Ma: leret gefällt durch den breiten Vortrag einer Meisterhand. nur für M Borgrund könnte vielleicht mehr Sorgfalt der Ausführung dien- ¡ich seyn.

Nerly în Rom wettkeifert ofenbar auch einem großen Styl riagch und bestrebt sich, in seinen Bildern einen breiten , pastosen piajel zu zetgen: allein er scheint auch zu denen zu gehdren, welche die Farbigkeit der Ftalianischen Natur fürs ersie noch Übermannut vat, so daß er sich in den Extremen der Farben bewegt, ohne noch den wahren Schlüssel für ihre Einheit zu besiveun Namentlich hat er sich vor der Buntheit kalter Farben zu hüten. Abstrahirt man in feinem-Bildern, so auch in seinem jezigen, welches Capo Felice, von oberbalb Terracina aus gesehen, darstellt, von einzelnen außer der Harmonie liegenden Theilen, so wird man in andern eine grofe Feinheit finden.

Ablóorn bat auch diesmal treffliche Darstellungen Ftaliäni- sczer Gegenden gegeben. Amalfi, das sich am Busen des Üefblauen Meeres und am Fuße der imposanten blauen Gebirge terrassenför= mig lagert, ist mit einer kecken Eleganz gemalt, die ihres Gleichen sucit. Vielleicht würde es aber als Bild noch mehr seyv, wenn der Maler sich hätte entschlicßen kdnnen , einen Theil des Vorgrundes aufzuovfern, denn indem er uns zugleich unten zu unsern Füßen in ben azuenen Golf und hoch úber uns auf den Gipfel des Gebirges sczauen läßt, bekommt das Bild etwas Unbequemes und der Seh- winkel nah der Hübe wird schon grdßer, als daß alles dies wirklich mit Einem Blicke übderschaubar scyn tbnnte. Daß das Blau des Golfs uns Nordländern übertrieben vorkommt, is vielleicht in der Ordnuttg, allein wir haben doch auch von denen bescheidene Zweifel grhbrt, welche diese Natur genauer kennen. Einige Tyroler (Ze- genden führen uns nach Deutschland zurück; wir glauben, unter th- uen besotiders den Hochstein in den Salzburger Alpen auszeichnen 41 müssen. Aber deer Künstler verschmäht üver die landschaftliche Pracht Ftaliens auch die Mäckische Natur nicht: das Kloster Chorin in der Uckermark iff mit vicler Lieve gemalt. Die Sonne geht unte, und wirft ihr. Strablen durch die Wolkenlücken hinter cem Baum hervor: für eine solche Beleuchtung finden wir aber vir úbrige Farbengebung etwas zu kalt, namentlich in-jene: Banm- grupve, hinter welcher die Sonne sieht. Ahlborn hat zu roachett, daß sciite meiftcrhajte, alzufertige Hand nicht dem Gefühl und Ge« otte vorauselt.

Beinahe gerade Mac nacieo! verhält fchs mit W. Brücke, ier uns vou seincr Fraliänischen Zeise eine Fülle von Anlich- icn mitgebracht hat. ‘Fn allen diesen Stucken spricht sich ein s{d:- ner Farbensinn aus, allein es fehlt noch gar sehr am Vortrag, und oft auch an Zeichnung, cin Mangel der ch besonders in den Gänmen und noch empfindlicher in den (GKehirgëlinien ausspricht. Dagegen is das Architektoniiche oft sehr wohl gerathen.

Sonst darf man

1336 Mittelgrundes tadeln, daß sie flach bleiben: ein Ucbelstand, der auch in andern Bildern dieses sons so ausgezeichneten Malers wieder- kommt, ganz besonders diesmal in cinem Bildchen, das ein Tyroler Gebirgswasser darstellt. Mit vieler Empfindung is der Sonnen- Untergang in einer Schweizer-Landschast gemalt.

Kopisch gab uns noch spät ein {dnes Bild des Aetna von Taormina aus, im Glanz. des |trahlendsien südlichen Sonnen: Unter- gangs. Der Künstler scheint bier recht eigentlich die Probe gemacht zu haben, wie weit die Mittel der Malerei bier ausreichen, und gewiß hat sich zur Genüge gezeigt, daß diese Mittel viel weiter zu gehen verstatten, als man gewdhnlih, aus einer gewissen Farbenscheu, geht. Allein man kann vielleicht auch zu viel thun: so scheint uns im Vorgrunde mehr Glut in den Farben des Gemäuers zu seyn, als der Schatten wohl zuläßt; wenigstens ist dies wohl dem Ganzen des Bildes, das sonst nament- lich auf der Schattenseite des Berges eben so große Feinheit der Zeichnung als der Farben hat, nicht gerade vortheilhaft. Dem Vor- grund wünschte man mehr Detail, damit das Auge auch außer der allgemeinen Farbenwirkung noch beschäftigt würde. Ein zweites Bild, ein nebliger Sonnenaufgang auf dem Meere, ist sehr merk- würdig, und so selten sich auch die Farben-Erscheinung in sol- cher Stärke zeigen mag, so scheint sie hiec doh mit großer Ucber- zeugungskraft hingestellt. Ein drittes Stück bildet die blaue Grotte an der Nordküste von Capri ab, deren Entdecker zugleich der Kúns- ler is, Die Tropfsieingrotte, in welche das Meer tief hineinspült, it bis auf eine enge Etnfahrt oberhalb ganz geschlossen und erhält alles Licht durch den Reflex des erheliten Wassers, welches seine ma- gischen blauen Scheine an der phantastisch zackigen Decke umher- wirft.

Siegert lieferte eine Reihe von Darstellungen aus den Karpa- then, welche in threr Zeichnung so treu, und in igrer Auffassung so wohl verstanden sind, daß sie dadurch sogar für den Geognofsten ein Interesse erhalten. Es herrscht in den kief zerklüfteten Gebiraskäm- men cin völliger Alpen-Charakter. Eins dieser Stücke, der Krivan, der bdchste Theil der Karpathen im Liptauer Comitat, hat auch noch ein besonderes malerisches Fnteresse: die Strahlen des Sonnen- Aufgangs sind mit vieler Wirkung gemalt, und vortrefflich verbrei- tet sich der rôthlicze Dämmerschein über die Ebene, aus welcher das Gebierae mächtig auffiteigt.

(Fortseßung folgt.)

MetcorologisSe Beobachtung. | Nachmitt. |. Abends } Nach elumaliger

1834. | Morgens j | 24, Novbr.i 6 lhr. | 2 ör, {10 Uhr. | Beobachtung.

m O E E E A D O A R N C E ITE D A A A A A A U S L E AM I R H U j 1

Luftdruck... 338, 1 Yar. 338, 3 2 Par./338, 5 8 Par [Quellwärme 8,7 ® R. Luftwärme -+ 1,0" R.|# 1,7 °R.|-4- 1,0*®Rhewärme 0,0 o Thaupunkt 1,5 ° R. [f 0E E Dunfsis4ttg.! 80 yCt. | 94 vCt. | 95 pCt. f8odeawärme 2 9 N, ett SAONEE tbe | trube: E S M O e C e Wolkenzug | T i SW. | - Niederschlag 0,0 s s "Rb, Der Luftdruck am 23sien 10 Uhr Abends war 837,8 6“.

Berliner Böôrge., Den 25. November 1834.

Amtl, Pouds- und Seld-Cours-# df. Brtel fs ctit.

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St.- Sehutd- Seh, | j 99€

Pr. Kugl. Ohl. 30. ¡4j 957

Präm, Sch. d.Seeh,| —- | 69x

Kurm. Obl ml C. A) g

MNeum.liut. Sch. do. A |

Berl. Stadt-Obl 4 |

Königsb. do. [4

ottei. (Press. Cuur.) Pr Brief Geld. Le E i 4 [101 1002 A [106

E E Ar wvetpe. Pfandbr. Pomm, do. Kur-u, Neum, do.| 4 11067 Schlesische do.| 4 Ret. C. df. n, N

967 694 Le 992 z 994 | 992 2. Seh. d. f. S e Elbing. do. | 44| 987 Holl, vollig. Danz, do. in Th.|— | 371 | -- Neue Woestnr. Pfandbr. 4 [104

firofuhz Pos. do.! 4 1028 | E @

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O U TFE,

Á mstorázun 200 l [ffurz,

W. Schirmer aus Berlin weiß desio besser die Schönheit Fta liäniscer Formen zn empfinden, sowohl in den Béumen als in den | Bergen. Er sellte dev Art nur cin einziges" Bild aus, die Villa | d'Efe, Und dies if nit cinmal im Stande, den vortheilhaftesten } Begriff von seiner Kunst zu geben. Dic Ferne hat wunderschdne Einzelheiten, aver êfe Baumgruppen im Mittelgrunde wünschte an noch volfrunder, und wiederum die Act, die Stämme innerhalb der Kronen mit gleichsam eingefangenem Licht ¿u umgehen, wird | hrnyeit, und fonnce Manier werden. Schr anziehend is cine | Pont scieinlands{aft ven demseiben. |

Lor Biermann haben wir in cinem großen Bilde cinen Vlick | auf Florenz. Das Ganze ist mit Ppantasse axfgefañt und mit ei- | ncm tüctigen Gh vorgetragen. Namentlich har die duftige Ge- | kigé-Ferie viel Reiz und gewiß vil Wahrheit: Florenz licgr in eiten schonen Sonnenlichte, doch will es sich nicht rect in Per- speïtive siellen und noch meh? läßt sich an den Baunmpartieen de:

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250 F. 300 Kk. 3200 Mk. 1 8ST 3006 Fr. 150 Ll,

¡2 dit, | Cure Fit, ält, Mi. 2 Mi.

ita Hamhurg dite [London Paris E Wien in 29 Xr.

1407 1522 1524 6 252

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10 TAZ

Kanz - Bill. 2213, 415 Amort. 913, 320 7 Russ, 983. 985. Preuss. Präm.-Scheine 1072. do. 48 Anl. —. Spau. 32 28.

Vesteh 56 461 Frankfurt a. M., 22. November.

Vesterr 5 # Dletall. 9914. 99%. 48 914. 912, 15 231%. —. Bank-Actien 1529, 1527. Fart.-Oblig. Loose zn 100 G. 209. G. Preuss. Präm.-Sch. 598," AnL 945. Br. Holl. 33 Oblig. v. 1832 9612, 965, 675. 55 Span, Rente 447. 44, 38 do. perp. 26. Br,

London, 17, November. Cons. 35 pr. compt. 91. Cortes 544. Hell. 218 Vort, £5, Engl. Russ, 106. Columb, 312. Mex. Al. Paris, 19. November.

b Rente pr. compt. 105. 90. fin cour. 106. —. 38 pr Com 7e. «O fin Cour. 77. 80. 5 Neap. pr. compt. 93. 80. fin as 95 90. 55 Span. Rente 433. 38 do. 274. Cortes 391, Ausg. g À Schuld 155. Guebhard 447, N

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V 0, 4

52. Belg. 9%.

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 26. Nov. Jm Opernhause: risches Drama in 3 Abth. , mit Ballet. (Herr Wurda: Lycinius, als Gastrolle.)

Im Schauspielhauje: 1) La famille Riquebourg. vaudeville en 1 acte, par Scribe. 2) La scconde V'epréSey;, lion de: Le jeune homme en lolerie. comêdie en 1 aci par Duval. 3) Monsicur Mouflet, ou: Le Duel au 3me elan vandeville comigque en 1 acte, 4

Donnerstag, 27. Nov. Jm Schauspielhause : bin, Lustspiel in 1 Akt, von Castelli. Hicrauf: belci, Lustspiel in 4 Abth., von Rdmer.

Sonnabend, 29. Nov. Jm Opernhause: Lustspiel in 3 Abth, (Dlle. C. Bauer: Galslrolle.)

Im Schauspielhause : tepresentation eYtraordinain bénélice de Mr, Francisque , ie spectacle se comporerg 1) Une henre de mariage, comédie en 1 acie et en 11 par My. Etienne. 2) Le Sauvecur. vaudeville nouvean C; actes. par Mr. Halevy. 3) Un dîveriissement, ex ÓCUté ny les premiers sujets du belle. (Dans la piéce du Sauvey Mr. Hoguet remplira. pour celle fois seulement. y d’Arthur.)

Billets zu dieser Verstellung sind i:a Billet-Ve!kzufsy reau zu folgenden Preisen zu haben: Ein Bit!et zue! Balfy und einer Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Da zu dieser Benesiz- Vorstellung Abonnements nicht tig sind, so werden die resp. Jnhaber von Abonnements: Pléy ersucht, bis Freitag den 25sten d, M. Mitcags 12 Uhr befin men zu lassen, ob sie die Plâgze behalten wollen, oder os diel ben anderweitiq verkauft werden sollen,

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Musik von Spontiy

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Die Sth Liebe und ly,

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Kntaladtisches Theater | Mittwoch, 26. Nov. Minna von Barnßhelm, oder: 2 Soldatenglück, Lustspiel in 5 Akten, von Gotthold Ephraim (Mad. Cretinger, Königl. Hofschauspielerin : Eine Dame in Trau Dle. Bertha Stich: Minna von Barnhelm; Dile. &izra Stid Franziska; Herr Karl Deocient, vom Hof: Theater zu Dresde Riccaut de la Marlinière, als Gastrollen.) / Zu dieser Vorstellung sind die mit lets gültig, auch werden Parterre- und {et-Verkaufs-Büreau, Burgstraße Nr. 7, vertaufc, Donnerstag, 27. Nov. Zum erstenmale wiederholt; Das Königreich der Weiber oder: Die verkehrte Welt, Burlesst wit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Genee. Die Muß? ijt v Musik-Direktor Kugler arrangirt. Vorher: Der Weiberhassy, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely. :

Gallerie-Billets im Bil

Markt-Preise vom Getratde.

- Berlin, den 24 November 1834. Zu Lande: Weizen 2 Rtblr. 7 S 6 Vé.,

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150 F! 100 Thl

'2 Mt. 100 Thi. |

Mi. Tage Mit.

3 Woch. Kurz

AÄugsbaury Bres}ay Leipzig frankfurt 5. T t el du ne) V AOFRU T V ars

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100 Fl. 160 Rbl. G00 Et.

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Börsen. AOovenber. do, 99. Ausg. Schuld —. |

Auswärtige Amsuterdarn, 20

Niederl. wirkl Schuld 25%. 52

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: der Centner Heu 1 Rtblr. 2 Sgr.

K A Qr Wgr. 6 25 Sgr.; Roggen 1 Ntulr. 13 Sgr j 4 : 3 Pf.: Hafer 25 Sgr, auch 22 Sgk. Erbsen 1 Rthlr. 27 j Weizen (weißer) 2 Nthlr. 2 Sg. 6 auch 1 Rtblr. 11 Sgr. 3 Pf. ; große Gersie 1 R{51r Sorte Das Schock Stroh 6 Rthlr. 25 Sgr., auc) 5 Rthic

L / att ch 1 Rtthîc. j große Gere ! Rthir. 10 Sgr.; kleine Gerße 1 Rx auch 1 Nthlr. 1 Sgr. 2

Sgr. 6 Pf., auch 1 Rehlr. Zu Wasser: j 1 Rthlr. 25 Sgr. und 1 Nthlr. 20 Sgr.; Roggen l RNthle 25 Sgr.; Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr, (\ch{lech{chte 22 Sgr. 6 Pf. Sonnabend. den 22, November 1835 6 Pf., auch 15 Sgr.

Nedacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W

§2 U

57, : ¡gegen zu nehmen, Defanntinahungen. a neen Bo ertimemene ¡Forderung vöilig

Es hae die Möllerschen Erben von Ribnitz durch nnd über die in einen vorlängsi verstorbenen Bevollmächtigten zwet weitig den Recht Capitalien resp. von 500 Thlr. und 1096 Thlr Pomm.| PVatum Cour. beim von Sodenitern Buschenhaeger Neuen- [Königl plecner Concurse anmelden lassen, und sind damit zwar in der Prioritäts - Erkenntniß gehbrig locirt,| (l. S.) tbnen ijt jedoch zugleich dic Aufgabe gemacht, sich als Erde der verstorbenen Wittwe Möllec besser als ge- schehen zu bezeichnen und zu legitimiren. |

Wenn nun dieser Aufgabe bis jeßt kcin Genüge geleistet ist, spätere Aufforderungen auch, da deren Jusinuation Schwierigkeit gefunden, unberücksichtigt 0eblieben find, úberhaupt der jeßige Aufenthalts-O:t der gedachten Erben unbekannt und deshalb die bei der Disiribution für sie ausgefallene unabgeforderte Nate von 785 Thlr. 2 (. Pommer. Cour. zum ge richtlich:n Deposito genommen is, die Sache aber nicht länger unabgeshlofen in ihrer gegenwärtigen Lage belassen werden fait

Solchemnach werden die liquidantischen Erben aufgefordert , sich in termino unico peientorio et vracclusíve den 27. F vor dem Königl. Hofgerichte einzufinden, um ihre profftirten Rechte aus den beiden auf det on 23.

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Preuß.

Edic Von dem Kdnig denz is in dem

weisung der Anspr (Släubiger auf

den vor dem Herrn Fust

Ad,

Möller ausgestellten Verschreibungen resp. vom 23. [ren Fustiz- Kommi Mai 1785 und 22. Februar 1795 zum Betrage vot! ben und zu verificiren, daß fie sich in der von thnen behaupteten Erbhqualität gehörig bezeichnen, vollstän- Dig ausweisen und legitimiren, und um sodaun nach becichtigtem Legitimationspunfte, die für sie ausge- fallene Rate von 785 Thlr. 2 (. Pomm. Cour. ent-

[gemeiner A

Rechten gemäß verfügt werden wird. Greifswald, den 5. November 1834.

2/784 Tblr. 17 sgr. 5 pf. vorläufig ermittelte, und mit einer Schulden-Summe von 15,357 Thlr. 9 pf belastete Vermdgen des Kaufmanns Wilhelm Mischke am 4. August 1834 erbfneten Con-! curs-Prozesse ein Termin zur Anmeldung und Nach-=| um

3. März 1885, Vormittags um 10 Uhr,

| _ Diese Gläubiger werden daher hierdurch aufgefordert, Januar k. F. Morgens 19 Uhr, |sich bis zum Termine schriftlich, in sönlich, oder durch gesezlich zulässige Bevollmächtigte, | wozu ihnen beim Mangel der Be

j ermann vorgesch!agen werden, zu melden, ihre! 500 Thlr. und 1000 Thlr. in der Art näher anzuge- | Forderungen, die Art und das Vorzugsrecht derselben anzugeben und die etwa vorhandenen schriftlichen Beweismittel beizubringen , tere rechtliche Einleitung der Sache zu - wogegen die Ausbleibenden mit ihren von der Masse werden ausgeschlossen und

unter dem Rechtsnachtheile, daß mit der von ihnen angemeldete vom Concurse werden abgewiesen »nosito beftndlichen Gelder ander-

[schweigen wird auferlegt werden. Breslau, den 14. October 1834. Kbnigliches Preuß. Stadtger

Residenz.

Hofgericht von Pommern| und Rügen. |

Subhastations - Pa v. Möller, Praeses,

L lichen Stadtgerichte hiesiger Nesi- Uber das auf einen Betrag von

drunnsche1 Coneurs s Subhajarion dem Kaufinaun Marg adju tüdi, welches if, f Weg termin auf

den 25

17 sge.|

Friedrich Februar

úche aller etwanigen unbekannten i werden, das hein von

ioné- Real

„die Taxe und der neue diesem Grundstücke in un

iz-Nathe Ametter angesetzt worden. ratur einacschen werden fd

demselben aber per- | mde!annte Real-Interessenten, als: 1) der Kaufman Samuel Engelna 2) die Charlotte aelorre Köhler. zu diefont Termin vorgeladen. Brombera, ben 25. Juni 1834.

anntschaft die Her-

ssarien Máúller 1., Schulze und v.

demnächst aber die wet-

nzeiger für die Preußischen Staaten.

halb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Still-

Zum Verfauf des hieselbs| in der Friedricht-Straße sub No, 68. belegenen, zur Kaufmann J. J. Kühl» Masse gehdrigen , in der frühern

geridtlih auf 7891 Thlr. abgeschäßt

eht, da die Lansgelder nicht berichtigt worden im e der Resubhastarion der peremtorische Bietungs-

vor Lem Herrn Landgerichtérath Köhler, Vormittags

I Uhr, in unserm Instrauctions- Zimmer an, zu

weihom Kauflustige mit dem Bemerken eingeladen

Z2aleich werden folgende ihrem Aufenthalte nach

Friederike Wilhelmine Küblbruun,

Kön igl. Preuß. Landger

früher Ober - Chirurgus bet dem Kdniglich Pra schen Infanterie-Regimente von Kleisi, zuleßt 61 nijon-Chicurgus hierselbsi, ist am 22. Okttober d. j hierselb gestorben, ohne eine leßtwillige Verfügul zu hinterlassen. N

Es werden daher alle, welche au dessen Nachl Erò- oder andere Ansprüche zu haben glauben, bit mit vorgeladen, dieselben in dem auf Freitag

den 16. Fanuar k. F., Morgens 11 Uhr, an geseßten Termine so gewiß anzumelden und n zuweisen, als sie sonst damit werden ausgeschloss und der Nachlaß den sih meldenden nächsten Et berechtigten wird abgeliefert werden.

Detmold, den 15, November 1834.

Fürstlih Lippisches Militairgerict.

A,

iht hiesiger

tent.

dicirten, Grund:

1835

suf

Literarishe Anzeigen.

In der Buchhandlung von Karl Curthsi Berlin, am Spittelmarft Nr. 5, ist zu haben:

Mythologie der Griechen und Nömer. Zur belehrenden Unterhaltung für Töchter aus de gebildeten Ständen, von Pr. G. W. Findefklet.

, Zwette verbesserte Auflage. 15 sgr.

Die nôthig gewordene neue Auflage beweiset ebet sowohl als die aaen Rezenstonen die Núzlich keit dieses Úberall mit Beifall aufgenommenen und in den meisten Töchterschulen bercits eingeführte! Buches, daher es der wiederholten Empfehluitg de! selben in seiner neuen, zweckmäßigeren Gestalt al

fe Hypothefken- serer Subhasta- | inen. |

n und

ich k.

eivärtigen, lnsprüchen

ictal=-Ladu ihnen des

E d Fohann Christian Blume aus Cal

Eltern und Erzieher der weiblichen Jugend kaun n g. bedarf.

be n d. Saale,

in Züllichau.

220 531, pf 1397. 139 |

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Wehr für den Bauer und Beamten mit niedrigem Gehalt. Mnanchen Gütern is Segen gewesen ;

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Berlin Donnerstag ven 27 November

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mt Ge RNacrtGten. Lon des Tages, Se. Majestät der König haben dem Ober-Landesgerichts-

(asse zu verleihen geruht. L

Se. Majestät der König haben dem Förster Schlefereit zu Sdónbruh, Regierungs-Bezirk Königsberg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruhr. | Des Königs Majestät haben den Landrichter Löperu zu Neustadt in Westpreußen zum Kreis - Justizrath für den Neu- ádter Kreis, Und den Landrichter Waage zu Carthaus zum Igrets- Justizrath súr den Carthauser Kreis im Regierungs, Be- bié Danzig zu ernennen geruht.

È Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht, den Ad: yofat- Anwalt beim Appellationshofe zu Köln, Professor Doktor Bleiem, zum Justizrath zu ernennen.

h Jhre Hoheiten die Herzoge Friedrich und Wilhelm, E éhne, und die Herzogin Louise, Tochtec Sr. Königl. Ho- heit des Erb-Großherzozs von Mecklenburg-Schwerin, sind nach udwigslust abgereijt.

Das kunsiliebende Publikum wird hierdurch benachrichtigt, haß die Ausstellung heute Acend geschlossen worden if und daß die ausgesteliten Gegenstände nunmehr an die Besiger ver: bbfolgt werden können. E

Berlin. den 26. November 1834.

Königliche Akademie der Künste. (gez) Dr. G. Schadow, Direëcor.

Angekommen: Der Königl. Dänische Geheime Rath und of Jägermeijier, Graf von Hardenberg-Reventlow, von Hamburg. è Der Herzogl. Sachsen-Metiningensche Präsident des Gehei en-Raths Und Odber- Hofmeister, Freiherr von Baumbach, pon Meiningen.

An S Marten. A af L.

NUa nd.

I St Petersburg, 18 Nov Se. Maj. der Kaiser ha: hen dem Kommandanten von Moskau, General-Lieutenant Stahl, den St. Annen-Orden erster Klasse und dem Chef des Vatika- sischen Archivs, Grafen Marino Marini , den St. Annen - Or- en zweiter Klasse verlichen. Aus Reval wird in Russischen Blättern geschrieben: „Mit den Lebensmitteln sieht es hier traurig aus, und man fürchtet Auf aber das seßt die Preise m Ganzen nicht herab. Die Tonne Roggen kofster 12 bis 13 Rubel, die Kulle Brodmehl 20 Rubel, Butter 9 bis 10 Rubel das Licspfund, ein Külmet Kartoffeln 100 bis 120 Kopeken. O abe einen Rubel zugelegt, und Frucht bekommen, die man sonst ur dem Vieh gab. Gerstenarúßze ist fast gar nicht zu haben. dier kostet die Bouteille 20 Kopeken, und if s{hlecht. Gott mag er Armuth helfen! Unterdessen ijt von der Regiecung alle Vor- iht angewandt, damit die Bauer - Mazazine die Noth einiger:

naßen mildern.“

Im Kurländischen Provinzial-Blatt liest man: ¡„ZU Reval ist eine interessante Erfindung gemacht worden. Bekannt ih hatte man schon seit hundert und vielleicht zweihundert Jah- en sür reiche Podagristen Lehnstúhle erfunden, in denen sie ih selbst herumfahren konnten. Jn Deutschland hat man, au- er den Draisinen, in diesem Jahr Reisemaschinen verfertigt, mit welchen ein Mensch ohne Pferde oder Dampf soll reisen Sfönnen: wahrscheinlich eine, wie- es heißt, compiicirte Nachah: nung jener Prormenir-Stuhle. Jn Reval aber hat ein armer Tischler-Knabe ohne alle fremde Beihülfe einen solchen Wagen verfertigt, der schr einfach zusammengeseßt ist, sich tait einer Hand fortbewegen láßt, und dabei die Schnelligkeit eines tra- benden Pferdes hat. Er hat damit eine Probefahrt gemacht, die schr best iedigend auëgefallen ist. Die Maschine besteht aus zwei großen, 6 Fuß hohen Rädern, die an einer mit ihnen unbe- jegli verbundenen Achse stecken. An diese Achse wird ein, ohne Z veifel sehr leichter, am besten wohl nur geflohtener Sihb- fob gehängt; in der Mitre aber if sie mit einem Griffe verse- Bhen, mit dem der Fahrende die Achse und die Räder fortdreht. Um den Wagen zu lenken, is unter dem Siskorbe ein drittes, [fleines Rad angebracht, an einem gekrümmten Holze, dessen borderes Ende zwischen den Knieen des Sigenden hervorkommt, und von diesem rechts oder links leicht hingeschoben wird. (Wahrscheinlich läßt sich dieses so- abändern, daß ein stätkeres j Auftreten des einen oder des andern Fußes hinreiht, den Wa- gen zu wenden.)

Das Comité zur Unterstüsung der Abgebrannten in Tula J hat zur Regulirung seines Verfahrens eine ausführliche Jnstruc- tion erhalten, welche jeßt in dem Journal des Ministeriums des Jlnern abgedruckt ist. | „Wir haben hier bereits 6 Grad Kälte und die Newa is völlig zugefroren.

Sanne ch.

Paris, 19. Nov. Der Admiral Duperré hat, wie man jeßt ganz bestimme erfährt, daë ihm angetragene Portefeuille des ‘e-Ministeriums abgelehnt, und soll dasselbe nunmehr dem in oulon befindlichen Admiral Rosamel angeboten tworden seyn. Das Journal des Débats hatte vor einigen Tagen gemel-

det, daß der Fürst. Talleyrand bei der

! schafter am Londoner Hofe eingesandt b j sches Blatt bemerkt dagegen: Î i wurde nicht durch den Fall des docccinairen Min Nath Thebesius zu Mazdeburg den Rothen Adler-Orden Zeer | | schafter Ludwig Philipps hg

i die in London ausgebrochen:

i was er von dem Sch ckéjale

Nachricht von dex Bil- dung des Ministeriums vom 10. Nov. seine Entlassung als Bot- | Ein legitimisti- | ¡Dce Fust von Talleyrand |

isteriums, aus ! zum Rücktritt bewogen. Der Bot: | tte ernstere Gtünde, sich aus London j wir haben schon früher darguf Hingedeutet, und | miniiterielle Krisis beweist, daß | wir uns nicht getäuscht hatten, Der Fall des Whig -Ministe- | riums war längst vorbereitet, on Talleyrand wußte, | seiner Frevnde zu denken habe.‘ | Das Journal des Débats enthálc in seinem heutigen | Blatte einen hauptsäci,lich gegen die Politik des sogenannten ; tiers- parti gerichteten Artifel, worin es unter Anderm heißt: ¿„Ulie Versuche, das Syfîeim des 13. Márz zu modifiziren, müs: sen sowohl innerhalb wie außerhalb der Kammern scheitern, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil dieses System das System der Nothwendigkeit ist. Daß die leidenschaftlichen Gemüther | dieses Joch abzuschütteln trachten, daß. lie sich gegen eine Poli- tië auflehnen, die den Staat vor idrem Ehrgeize, ihrer Unwif: | senheit, Hrer Habsucht bewahrt, dies ift uns erflärlih. Welche Rolie spielen aber diejenigen Männer,

die, ohne si) zu jenen Utopisten zu zählen, nichts l L

dem er sh wenig machte,

zu entfernen ;

Und HDert

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destowenizer das System der Re- gierung modifiziren möchten! Sie tadeln die Excesse der Ta- geéblâtter, Und doch wollen fie, daß die Yresie unbeaufsichtigt seh z sie ráumen ein, daß die Nationa!:-Garde unter den Waffen nicht berathschlagen dúrfe, und doch fallen sie über das Ministerium her, wenn es berathsch{agende National Garden entwassnet; sie veriangen eine loyale auswärtige Politik und die Heilighastung der eingegangenen Verpflichtungen, und doch schikaniren se, wo es auf die Vollziehung der Traktäten aukömmt; ihnen is eine Regierung ohne Polizei, ohne Armee, ohne Richter, ohne thätige Beamten, ohne Macht gegen die Factionen, cin Unding, und doch treten sle der Verwaliung durch unmeitige Ersparnisse hem- mend in den Weg. Dies ist aber die Zolle, die man nothven- dig spielen muß, wenn man weder zur Regierungs - Par- tei, noch zur Opposition gehört, "wenn man sich durch das Gute und das Schlechte gewissermaßen hindurchwinden will, wenn man sich mit einem Worte lächerlich macht. Zu allen Zeiten noch hat der öôfentlichze Tadel Diejenigen getrof: fen, die keinen Entschluß zu fassen wissen, zu allen Zeiten hat eine Neutralität bei den Bewegungen im politischen Leven für Seelen\scwäche aegaolten Aber die bewassnete Neu- tralîtät des liers- parli ift gewi noh viel gefährlicher, denn diese Partei , die nicht regieren kann, will auch nicht, daß ein Anderer regiere; sie handelt nicht, hemmt aber jede andere Hand- lung; es fehlt ihr an Kraft, das Staatsruder zu führen , aber sie schilt die muthigen Piloten aus, die das Staats\chif} durch so viele Klippen hindurch führen; ißre Faßne scheint die In- \chrife zu tragen: Ohninachr und Widerspruch. Auch hat Frank- reih der Fahne des tiers-parti nit folgen môgen.“/

Die Quotidienne enthält folgenden Artikel: „Jn dem- selben Augenblick, wo die Regierung vom 9. August sich mit ei- genen Händen im Junern zerstdrt, stürmen von Außen die Lon- doner Creignisse auf sie cin, gleic;sam um Allen zu zeigen, daß das Glü ihr eben so sehr fehlt, als die Jntelligenz. Dieje- nigen, die dem Zufalle mehr zugestehen, als d:r Geschicklichkeit, kôn-

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nen nicht mehr sagen: sie ijt glücklich! und diejenigen, welche ihr aus Schmeichelei die Werke des Zufalls zuschrieben, können nicht mehr sagen: sie ist geschickt! Die gleichzeitigen Ereignisse in London und Paris sind von überwiegender Wichtigkeit, besonders durch das Zusammeutresfen der beiden Krisen. Man sehe indeß, durch welche unbedeutende Ursachen sie herbeigeführt worden sind. In England stirbt Lord Spencer, und Lord Althorp nimmt dessen Stelle im Oberhause ein; in Frankreich erhebt sich im Kabinette ein jämmerlicher Streit der Eitelkeit. Das reichte hin. Der mit Ereignissen s{wangere Zustand bedurfte keiner stärfern Anregung. So wahr ist es, daß die Juli- Revolution die beiden Länder in eine falsche Stellung verseßt hat, und daß unter einem lügenhaften Anschein von Zukunft und Stabilität sich in der That weder Stabilität noch Zufkunfc vorfindet. Wir geben natürli unsere Muthmaßungen nicht sür erfüllte Thatsachen aus. Es herrscht zu viel Unordnung in den Euro- päischen Angelegenheiten, als daß tnan der Vernunft und Logik eine bestimmte Linie ziehen, und dafür einstehen könnte, daß sie nicht überschritten wird. Aber der Zustand der Dinge, so weit er jeßt schon gediehen is, giebt Stoff zu nüßlichen Be: trahtungen. Bis jegt steht bereits Folgendes fest: das gänzliche Verschwinden des Ministeriums des Lord Grey, der, bei seinem Ausscheiden, dem Lord Melbourne seinen Schatten hinterlassen hatte, und die von dem Könige an Lord Wellington ergangene Aufforderung, sich dem mühsamen Geschäfte der Bildung eines neuen Ministeriums zu unterziehen, Was wird bei dieser Rúck- kehr Englands zu den Konjervativen aus der Allianz mit Frank, reih werden, “eine Allianz, die man uns als die Frucht des Ge- nies des Herrn von Talleyrand geschildert hatte? Obgleich der Beistand des whigistischen Kabinettes niemals sehr wirksam ge: wesen ist, nicht als ob es dem Lord Palmerston an gutem Wil- len gefehlt hätte, sondern weil er wider Willen fühlte, daß alle seine Handlungén die Juteressen der Nation verlebten, 0 L O NIOO U leugnen, es von ungeheurer Wichtigkeit für die gegenwärtige Regierung in Frankreich war, England, wenn auch nicht gerade für sich, doch wenigstens nicht gegen sih zu haben. Wenn die Konservativen ans Ruder fommen, fo ändert sich diese Stellung. Wir können zugeben, daß das Wellingtonsche Ministerium vielleiht niht zu Stande kommt; aber wenn es zu Stande kommt, so tritt es gewiß aus der Allianz mit Frankreich, um in die Allianz mit Europa ein- zutreten.“/ Î i E

Es heißt allgemein, daß, wenn das Wellingtonsche Ministe- rium zu Stande käme, der Herzog von Broglie als Französischer Botschafter nach London gehen würde.

Es scheint gewiß, daß das Duell zwischen den Herren

Da die Verordnung, gestern unterzeichnet

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seine neue Stellung ihm

Thiers und Paira nicht ca t wird. welche Erstern zum Minister ernennt, worden ist, so hat derselbe erflá j nichr erlaube, cine Auéforderung der Art anzunehmen.

Das: im Departement der Maas gelegene Schloß des vo- rigen Groß: Referendars der Pairs-Kammer, Grafen von Se- monville, ist in der Nacht vom 13ten zum 14ten d. M. ein Raub der Fiammen geworden; der hierdurch verursachte Schade * wird auf 1 Million Franken geschäßt.

Im Westen Frankreichs regen-sih die Chouans wieder mehr als je. Am láten griff ein Haufe unter dem Kommando eines gewissen Dain einen von Ploëimel nah Pontivy bestimmten Geld- Transport, 2 Meilen von dieser leßtern Stadt, in der Nóhe des Waldes von Vincennes an. Die Cheuans waren etwa 40 Mann stark, und der Angriff geschah mit großer Entschlossen- heit; allein die aus 20 Karabinieren bestehende Bedeckung wehrte sich tapfer und nöthigte zulest die Chouans zum Rückzuge; 3 dieser leßteren, worunter ihr Anführer, blieben auf dea Plate. Die Karabiniere hatten 1 Todten und 2 schwer Verwundete.

Im 5ten Marine- Bezirk, dessen Hauptort Toulon ist, hat die Negierung die Aushebung von Matrofen befohlen; man glaubt, daß leßtere zur Bemannung der beiden Linienschiffe -,„Montebello‘/ und „Scipio‘/ bestimmt sind

Man schreibt von der Spanischen Gränze vom 13. d.: „Es verbreitet sih hier das Gerücht von einem Gefecht, welches in der Gegend von Miranda am Ebro zivischen Mina und Zus malacarreguy staitgefunden haben soll. Lesterer, heißt es, wäre geschlagen worden, hätte sich jedoch, nah einem nicht ganz un- beträchtlichen Veriuste, in ziemlich guter Ordnung zurückgezogen. Nähere Details fehlen noch./“ Die legitimistishen Blätter machen darauf aufmerksam, daß, wenn die Nachricht gegründet wáre, ste schon vor einigen Tagen durch den Telegraphen hier hâtte eintreffen müssen, und von der Regierung gewiß unver2ügs- lich publicirt worden wäre. nd Ii

London, 19. Nov. Der König ertheilte gestern im St. James - Pallast dem Herzoge von Wellington, dem Grafen Amherst, den Lords Elphinstone und Fibroy Somerset, und den Herren Cuclar Fergusson, Sir C. Manners Sutton, Sir John Macdonald und Sir James Cofburn Audienz.

In ciner

WL0Porrtanien u ano

vorgestern (also am 17ten) gehaltenen Ges» heimen-Raths-Sitzung hat der Herzog von Wellington den Eid als Staats - Secretair geleistet und die Siegel des Ministeriums der inzeren Angelegenheiten übers nommen. Unmittelbar vorher hatten sämmtliche Minister der abtretenden Administration, mit alleiniger Ausnahme des Kriegs- Zahlmeisters Lord John Russell und des ersten Forst- und Wald- Commissairs Sir John Hobhouse, ihre Abschieds - Audienzen beim Könige gehabt, wobei die Lords Mulgrave, Palmerston, Duncannonu und Hr. Spring Rice zugleich ihre Amts-Siegel úber- “reichten, in deren Besi6 die übrigen Minister nur bis zur Ernennung ihrer Nachfolger, der laufenden Geschäfte wegen, bleiben werden. Ue- ber die Bildung der neuen Administration scheint definitiv noch nichts bestimmt zu seyn, und es heißt, daß überhaupt bis zur Ankunft des im Auslande befindlihen Sir Robert Peel, dem Einige den Posten eines Premier - Ministers, Andere den eines Secretairs für das Departement der Kolonieen, oder das Schaskanzler-Amt bestimmen, nichts entschieden werden wird. Bereits am 16ten ist ein Courier von Dover abgegangen, der, nah Florenz be- stimmt, dem Sir Robert die Anzeige der vorgegangenen Verän- derungen überbringen und ihn zur Theilnahme an der neuen Administration einladen soll. Eine vorläufige Besebung aller Aemter erwartet man indeß in einer guf morgen angeseßten Ge- heimen: Raths-Versamin{ung zu Stande gebracht zu sehen. Bis dahin fungirt der Herzog von Wellington als Minister des Jn- nern, der Kolonieen, und der auswärtigen Angelegenheiten. Un- ter diesen Umständen beruhen natürlich alle Listen, welche in großer Anzahl über das Personal des neuen Ministeriums zirs fuliren, auf bloßen Hypothesen. (S. den folgenden Artikel aus der Times.) Am allgemeinsten bestimmt man für die auswärtigen Angelegenheiten den Lord Ellenborough, den bisherigen Sprecher Sir Ch. Manners Sutton für das Ministerium des Innern (wenn nämlich der Herzog von Wel- lington dieses Amt mit einem Andern umtauschen sollte), Sir George Murray zum Kolonial- Minister und Lord Lynds Hurst, den Vorgänger des Lord Brougham, zu desse! _Nachfols ger. Nur Wenige halten Lord Stanley für konservativ genug, um sich dem neuen Kabinette anzuschließen, und lasscn ihm für cinen solchen Fall die Wahl zwishen dem Münz-Amte, dem Kos lonial- Amte und dem Präsidium im Admiralitäts- Kollegium. Außerdem heißt es, Lord Roßlyn werde den Marquis von Wellesley als Lord-Lieutenant und der General- Major Sir Henry Hardinge Herrn Littleton als Secretair für Jrland ersegen. Lord Stuart de Rothsay soll General-Gouverneur von Indien werden und Lord Cowley an die Spike der Osft- indischen Kontrolle treten. i

Lord John Russell und Sir John Hobhouse waren die einzigen Kabinets-Minister, welche der vorge|trigen Cour, in der die bisherigen Minister von Sr. Majestät Ab|chied nahmen, nicht beiwohnten; sie haben sich dem Könige schriftlich ens pfohlen. : :

Die Hof-Zeitung enthält in ihrem gestrigen Blatt bee reits die amtliche Anzeige, daß der König den Herzog von Wel- lington zu einem seiner ersten Staats -Secretaire ernannt habe. Auch meldet diese Zeitung, daß, in Folge des Ablebens des Hrn. Thomas Fi6gerald, der Sprecher des Unterhauses in vierzehn Tagen ein neues Wahl-Ausschreiben für die Grafschafc Louth er-

werde. U Morning Post meint, Sir Robert Peel sey vor drei Wochen nicht in England zu erwarten; als man zuleßt von ihm Nachricht erhielt, war er in Turin und stand auf dem Punkte, sich nach Rom zu ‘begeben.

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Untex den Gerüchten, welche heute hier im Umlauf sind,