1834 / 329 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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befinden sich folgende: Herr Goulburn werde niht Mitglied des neuen Kabinets seyn, sondern zum Sprecher vorgeschlagen wer- den, wodurch die neuen Minister gleih eine Gelegenheit erhal- ten wúrden, ihre Stärke im Unterhause zu erproben, indem die Whigs Herrn Littleton dagegen vorschlagen dürften; Sir C. Manners Sutton solle zum Pair erhoben werden, und Herr E. Sugden habe die Stelle eines General- Prokurators ausgesch{a- gen und werde wahrscheinlich den Vice - Kanzler erseßen, der an die Stelle des Lord Plunkett nah Jrland gehe.

Der Courier giebt eine Liste der Namen, aus deten das neue Ministerium wahrscheinlich bestehen dürfte. Es sind meist die oben im zweiten Artikel London genannten Per- sonen; nur werden noch Lord Maryborough als Ober-Stallmei- ker und der Graf von Aberdeen als Gesandter beim Könige der Franzosen genannt, und was die muthmaßlihe Ernennung des Lord Stuart de Rothsay zum General-Gouverneur von Jundien anbetrisst, so wird hinzugefügt, daß dieselbe nur dann vorge- nommen werden würde, wenn man die Einwendungen der Osft- indischen Compagnie, die lieber den Lord Melville ha-

b:n wolle, überwinden könne. Nach der Mittheilung die-

ser Liste fährt der Courier fort: „Was uns heute zu Ohren gekommen, beweist zur Genüge, daß der Herzog

von Weilington sih auf feinem Rosenlager gebettet findet. Se. Gnaden arbeitet heute im Ministerium des Jnnern und hat die Clerfs des auswärtigen und des Kolonial- Amts zu sich beschei- den lassen. Man zweifelt schon, daß die neue Verwaltung von Dauer seyn und daß Sir Robert Peel eine Stelle darin an- nehmen würde. Lord Roßslyn und Herr Herries sind einige Stunden im Ministerium des Jnnern gewesen. Für das neue Schaßamt sind noch keine Namen genannt worden ; die alten Beamten versehen noch die Geschäfte. ohne Zweifel zum Lord - Lieutenant von Jrland sehr gut eignen Er hat festen Charakter und versdhnende, selb liberale Gesin: nungen. Wenn er aber nicht ausdrüklih ermächtigt wird, schr entschiedene Maßregeln zu versprechen, eine wirksame Kirchen- Reform zu verkündigen und dem Lande die Ueberzeugung beiziu-

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blatt bringt ein Verzeichniß von Ernennungen durch den Her- zog von Wellington; wir können indeß, ohne unserem Kollegen

zu nahe treten zu wollen, auf das Bestimmteste versichern, daß

dieses Verzeichniß ganz unbegründet ist. Wir haben den trif. rigsten Grund zu glauben, daß vor der Rückkehr des Sir Ro- bert Peel keine Ernennung für das Kabinet oder für irgend ein anderes Amt stattfinden wird. Es ist sogar möglich, daß der sehr ehrenwerthe Baronet erster Lord des Schaßes (d. h. Pre- imier-Minister) wird, und daß der Herzog von Wellington einen geringeren Posten Übernimmt. Es if oßne Ziveifel möglich und sogar wahrscheinlich, daß einige von den Perscnen, welche der

Lord Roßíyn worde sich |

| len guten oder schlechten politischen Grundsäßen , ist der Partei- Mechanistnus

bringen, daß fúr die fatholischen Geisilihen und für die verlas: | senen Armen gesorgt und daß gegen Alle gleiche Gerechtigkeit |

geubt werden solle, so kann nichts, was Se. Herrlichkeit oder | i tons - Partei in dieser Zeit wahrscheinlich ihren Blick erweitert und sie mit dein Werth allgemeiner Principien in der Leitung

ton! Jemand thun möchte, von Erfolg seyn.“

Graf Spencer wird nach der Bestattung seines Vaters nach London fommen, um seine Amts-Siegel in die Hände des Kö- nigs niederzulegen. ;

Der heutige Courier sagt, Lord Mulgrave habe seine intésiegel noch nicht abgegeben, weil noch kein neuer Großsiegel- bewahrer ernannt sey.

Lord Fordwich hat aís Unter -Staats- Secretair für die aus- tz | daz der Herzog von Wellington Willens ift, dur) Militair Ge-

wáârtizen Angelegenheiten scine Entlassung genommen.

Man hált es nicht fúr unwahrscheinlich, daß die Maßregel, | welche, wie man weiß, die Lords Melbourne und Duncannon ; [ j ! Frankreich zu stürzen ; zu felchen Träumen und Projekten hal-

Hen Parlamente in Bezug auf die Lage Jrlands vorzuscólagea

beabsichtigten, in dem Herzoge von Wellington, der bisher jedem !

Zuzeändniß an Jrland entgegen war, cinen Verfecht!r finden dúrften, Schon jeßt behaupten die Anhänger des Herzogs, der- seite habe eine große Kirchen: Reform für nothwendig und un- vermeidlih, sich selbst aber fúr einen Freund aller heilsamen und wahrhaften Reformen erklärt.

Es heißt ziemlich allgemein, daß in vierzehn Tagen die Auf- {dsuna des jetzigen Parlaments erfolgen werde.

Der Lord-Mayor hat dem Verlangen der Herren Taylor, ; Galloway und anderer Mitglieder des Gemeinde - Raths, dicscn | Körper zufammenzuberufen, um mit Bezug auf den Minister- |

Die | Times findet sich dadurch zu folgendin Bemerkungen verau- ; ' 30g, sondern ganz einfach aus seinem Charaëter und Benchmen, so

Wechsel seine Maßregeln zu treffen, nicht nachgegeben.

laßt: „Wir bedauern es eigentlich recht sehr, daß den „zallge- meinen Allarmisten// nicht Raum gegeben wird, dem Lande zu zeigen, daß die Posse, die sie vor dem Publikum wiederholen wollen, durchfallen muß. Wer war es denn, beiläusig gesagt, der zuerst dieses Puppenspiel aufs Tapet brachte ? Ast ex zu glauben, daß Lo1d Brougham am Sonnabend oder

der Hut seyen, bedroÿßt sagen wir, nicht als ob wir dem neuen

Svunntag zu Herrn Galloway schiéête und ihn ersuchen licß, er ;

möchte Alles aufbieten, um politische Unionen, Versammlungen

5:6 Gemeinde-Raths und anderer Körperschaften zusammenzu- | bringen, durch welche die Verwaltung des Herzogs zertrümmert

werden föônnte? Wie wünschen bloß Gewißheit hierüber. if ein solches Gezúcit in der City sehr verbreitet, und wird dasselbe durch zwei andere Umstände, außer dem Verlangen nach einem Guildhall-Parlament, noch bestätigt. Der erste ist der Versuch, wieder eine politische Union in der Kron - und Anker-Taverne auf die Beine zu bringen. 1 nehmen Lord Brougham's, der troß der Entrüstung, die er über vie bloße Vorausseßung kund gegeben hat, als kônnte er fich her- ablassen, sein Siegel noch einen Augenblick länger, als es noth- wenvig sey, zu behalten, doch noch fortwährend neue ‘Prozesse intruiren läßt. Der bôse Leumund meint: Se. Herrlichkeit woe gert für die Operationen seiner Freunde, der „allgemeinen llarmisten‘”, Zeit gewinnen. Auch der Courier enthält wieder einen Artikel, worin er den Charakter des Lord Broitg- ham hart mitnimmt.

In ihrem gestrigen Blatt enthält die Times einen Artikei |

her den Minister - Wechsel, der mit folgenden Bemerkungen schließt: „Es verdient wohl beachtet zu werden, daß die Be- schzuldigung, als sey der Sturz des Melbourne’schen Kabinets ¡ne vcrabredete Jnirigue gewejen, ungegründet seyn muß, denn ¿tte der Herzog ein Verzeichniß von Kollegen fertig gehabt, fo rauchte er nicht auf Six N. Peel zu warten oder einstweilen die Siegel der drei Staats: Sekretariate selbst zu übernehmen. n der That hat noch keine andere Ernennung als die seinize ‘attgefunden, in Folge deren er die Hand des Königs als etster Yrd des Schaßes gefüße hat und als Secretair des Jnnern vereidigt worden ist. (Man vergleiche hiermit die Anzeige in or Hof-Zeitung, die nichts dergleichen besagt, sondern nur ganz allgemein gehalten ist.) Auch führt er die Siegel des Kolonial: und des auswártizen Amtes und wird, wie man vernimmt, die Ztegierung vermittelst der verschiedenen Unter-Secretaire bis zur Ankunft von Sir R. Peel fortführen. Auch wird Lord Lynd- Hurst einstweilen das grofie Siegel führen, - bis die schließlichen “inorbnungen in Uebereinstimmung mit dem hochgeehrten Ba- “onet (Sir R. Peel) getroffen sind. Man vernimmt, daß die -uffallende Maßregel, die unverzügliche Abgabe der verschiedenen 11 uts-Siegel von den bisherigen Jnhabern zu fordern, keine Zizartheit zum Grunde hat, sondern daß man nur eine Wie- ¿erholung jener Art von Erklärung zu verhüten wünschte, die an bei einem früheren Anlaß von einigen Jndividuen des da: mals abtretenßen Kabinets vernahm, daß „sie nicht resignirt hät- ten’, daß „sle wertigstens bereit wären, dem Könige zu dienen“, und dergleichen Ungereimtheiten mehr,“

Die heutige Times (welches das neueste uns zugekommene Londoner Blatt ist) spricht sich über die zu erwartende Zblanmtenfes:

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Standard enthaltenen Angaben (\. den Artikel London im gestri- ! gen Blatte der Staats-Zeitung) für verleumderische N

Der zweite ijt das etwas unerklärliche Be-

zung des Ministeriums folgendermaßen aus: „Ein gestriges Ab en d-

treibung und suchten unnôthige Besorgnisse zu erregen oder un-

C ourier nennt, innerhalb vierzehn Tagen Mitglieder des neuen Miinisteriums sind. Alles, was wir behaupten können, ist, daß in diesem Augenblick, wit Ausnahme des Herzogs von Welling- ton, das Ganze noch eine Carle blanckie if, worauf noch kein Name verzeichnet stehe. Es ist überdies zu hoffen, daß man bet der Bildung des neuen Kabinets dasselde nicht bis zum Er- stifen vollpfropfen wird, wie dies in den leßten 30 Jahren fast beständig der Fall war. Vierzehn oder funfzehn Mitzlieder sind um die Hâlfte zu viel bei gedrängten, aründlichen und s{hwieri- gen Berathungen. Ein so úberfüllces Kabinet artet in einen debattirenden Klub aus. Ein Conseil sollte nie mehr als sieben, acht oder hôchsiens neun Mitglieder enthalten; denn es ist mit der Vereinigung von Köpfen nicht wie mit ber von Banquiers; in der ersteren Klasse von Kollegen hat die größere Zahl nicht

immer eine grôßere Sicherheit der Firma zur Folge. Das Kabinet unter Pitt bstand wein wir uns vet ennen, mehrere Jahre hindurch nur aus sieben Mitgliedern. Aber

eine so vollstándig organisirte und disciplinirte Partei, wie die- jenige, an deren Spiße der Herzog von Wellington steht, bie- tet weniger Schwierigkeit dar, als andere Minister bei der Bil- dung eines Kabinets fanden. Es herrscht hier weniger Ver- wirrung über den Rang, weniger Streit über zurückgzeseßzte An- sprúche, weniger Theilung der Jnteressen. Adgesehen von al-

der Konservativen weit künstlicher, als der ihrer Mebenbußler, der Reformer. Die Whigs müssen in den vier Jahren, in we!cen sie im Amt waren, ihre administrativen Ta- lente verbessert haben, während die Ausschließung der Wellinz-

der Angelegenheiten der Völker bekannt gemacht haben muß.‘“

Der Globe äußert sich heute folgendermaßen: „Wir mdch- ten gern unter der jeßigen Aufregung den Vorwurf vermeiden, als verfielen wir bei dieser Gelegenheit in leidenschaftlihe Ueber-

seren Gegnern bôse Absichten unterzulegen. Wir glauben nicht,

ipalt zu herrschen, sich der Reform- Akte dur eine gese6widrige Proclamation ¿u Úberheben oder das Land in einen Krieg mit

ten wir ihn weder sür toll noch für schlecht genug. Aber wir sind Überzeugt, daß seine politischen Grundsäße der Sache einer gu- ten Verwaltung widerstreben; wir haîten seine Berufung ans Staatsruder für ein Zeichen, daß jene unheilvollen Grundsäkze die Norm der Verwaltung werden sollen, und es erscheint uns daher als Pfitcht, uns gleich beim Beginn seiner Amtsführung dagegen aufzulehnen. Er wird sich zwar gewiß der gewöhnlichen ge\e6mäßigen Mittel bedienen, aber er wird sie zu schlechten po- litischen Zwecken anwenden. Er wird sch{chwerlich viel von dem, was seine Vorgänger gethan haben, ungeichehen machen, aber ex wérd sich sicherlich weigern, zu thun, was Jene gethan haden würden. Dies folgern wir nicht aus verkezrten Ansichten von dem militairischen Charakter oder von den Tory-Brundsäben des Her-

wie aus den Umständen, uuter welchen er die ihm angebotene Stellung angenommen hat. Und aus diesen SGtünden halten wir es für angemessen, unsere Landéleute aufzufordern, daß sie um der bedrohten Sache der politischen Verbesserung n'illen auf

Minister eine bôsartige feindselige Gesinnung geaen seine Lands- leute zutrguten, sondern bloß weil wir seine Anhänglichkeit an cin System und cine Partei kennen, deren Einfluß nicht allein von uns, sondern von der aroßen Masse unserer Landsleute als init der Woßlfahrt des Landes unverträglich betrachtet wird.“ Der Globe erklôrt Mehrercs von den im vorgestrigen

„Wenn es wahr wäre“/, sagt dieses Blatt, „, daß Lord Mel- bourne gestanden hätte, die jeßige Verwaltung könne nicht lán- ger dauern, und daß er dem Könige empfohlen hätte, nah dem Herzoge von Wellington zu senden, so würde er der schlechteste der Dienschen seyn, statt daß er der chrenwertheste is. Wir er- kiären beide Behauptungen für gänzlich ungegründet und fordern den Standard heraus, seine angeblichen Enthüllungen von Ka- binets: Geheimnissen zu vervollständigen und wenigstens etwas,

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wäre es auch nur cin Jota, mitzutheilen, was wie ein Beleg fúr die Authenticität seiner romangaften Mythe auésáhe. Da das Parlament nicht versammelt ist, so kônnen auch die eigentlichen Thatsachen noch nicht an den Tog fommen, und das is es, worauf der Standard baut.“

Die hiesigen Blätter theilen jeßt den vom 8ten d. datirten Bericht des Geheimen -Raths über die Entitehung des Feuers in den Parlaments: Häusern mit. Derselbe is von bedeutender ‘ánge und resumirt-die Aussagen der vielen abgehdörten Zeugen dahin, daß das Feuer durch Unvorsichtigkeit beim Verbrennen der Kerbhölzer, welche näch allem Brauch zur Notirung von Zahlen iun Parlament gebraucht wurden, entstanden sey. Die ¿lussage des Herrn Cooper wird als ganz unglaublich und als nothwendigerweise auf einem Jrreihum beruhend bezeichnet,

Im Börsen-Bericht der heutigen Times heißt es: „Wider Erwarten ist der Stand dex Dinge in der City cinstweilen 1u- hig geworden. Wie lanze, das reird gänzlich von den ersten Handlungen des neuen Ministers abhangen. Sollte er irgend cine Absicht zeigen, die auswärtigen Verhältnisse zu stdren, oder den Fortschritt der Reformen, die das Land haben will, zu un- terbrechen, so werden die Kapitalisten bald Unruhe bezeugen, und der Staats-Kredit witd leiden. Die Meisten scheinen jeßt auf irgend eine That zu warten, auf welche sich ein Urtheil úber bie fünftige Politif der zu erwartenden Administration begründen (láßt. Die Englischen Fonds sind leidlih fe, mit Neigung zum Steigen, doch noch nicht wéeder auf ihrem früheren Stand. Jn Spanischen Fonds war heute viel Leben, und sie würden mehr ge|tiegen seyn, wenn man nicht die Wirkung unseter Mini- sterial- Veränderung auf die Fonds in Paris abwarten wollte.“

Berichte aus New-York vom 25sten v, M. melden die Fortdauer der Kongreß-Wahlen, und fügen hinzu, daß es mehr als zweifelhaft sep, ob dieselben im Ganzen gegen den Präsiden- ten oder vielmehr gegen dessen System ausfallen würden.

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deren Resultat für den General Santana sehr günstig aug zuf len versprach, waren fast beendigt. Man glaubte allgemein, dy bei der Versammlung des Kongresses eine Veränderung in del Regierungsform vom Ministerium vorgeschlagen werden würd

Aus Peru hat man Nachrichten bis zum 13 Juni d Ein heftiger Zwiespalt zwischen der alten vnd neuen Regierun hatte in einem Treffen bei Arequipa geendet, in welchem 13 Mann geblieben seyn sollen. Die siegreichen Truppen des G neral Gomero hatten indeß in panishem Schrecken nah d, Schlacht eine Zuflucht bei der Regierung von Arelogoso esu und die Generale Gomero und San Roman waren ihrer nah Bolivia entflohen. J

Dem Hamburger Reporter wird aus London y 18. November geschrieben: „Durch den Minister - Wechse[ y kein Allarm unter dem Volke erregt worden, und der Ton d Zeitungen wird Jhnen im Allgemeinen zeigen, daß eine df liche Demonstration des Unmuths schwerlich zu denken if. Yi mehr bemerkt man, daß noch nie ein Minister: Wechsel fo wei Sensation gemacht hat. Wenn man auch keine so pldbliche Y, ánderung erwartete, so war doch die Schwäche der Ver wvalty so offenfundig, daß der endlihe Sturz derfelben fein Erstauy erregt hat. Für den Augenblick versieht der Herzog von Vi lington die Geschäfte aüer derjenigen Departements, wo j Aufschub von Nachtheil seyn würde. Sein erster Schritt, (l er von Brighton nah der Stadt kain, war der, daß er die q genblickliche Abdankung der Minister forderte, und daß sie iy Amts- Siegel in seine Hände niederlegen mußten. Die Tj dringen auf Aufiösung des Parlaments, aber die Whigs sind ¡( Ganzen der Meinung, daß der Herzog, wenn er nur mit (j gen gemäßigten Reform: Maßregeln hervortrete, das jeßige V, lament sehr geneigt finden würde, ihn zu unterstüßen. Jy erwartet man doch eine Auflôsung des Parlaments, sobald \} ministeriellen Arrangements beendigt seyn werden.“ z

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eingegangen; das Land tvar vollkommen ruhig, und die Wahle

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London, 17. Nov. Als ih in meinem ley Schreiben Vermuthungen darüber aufstellte, wer der neue lische Finanz-Minister seyn würde, ließ ih es mir nicht träum E daß zur selben Zeir das Melbourne’sche Ministerium bereits a gehört hatte zu seyn, und der Herzog von Wellington sich sty wirklich, vom Könige berufen, zu Brighton befand und y Auftrag erhielt, ein neues Ministerium zu bilden. Aber i brauche mich hierbei meiner Unwissenheit nicht zu s{ämen, j dem Stadt und Land, Hoße und Niedrige diese Untwissenhi mit mir theilten. Daß Lord “Melbourne am Donnerstag ¡us Könige nah Brighton gefahren war, wußte man und y[ muihete auch mit gutem Grund, daß der Besuch des ers! Ministers die Ernennung eines neuen Kanzlers der Sz! fammer und Führers des Unterhauses zum Zwecke hatte; j} daß einige bedeutende Veränderungen oder doch Versezuny nothwendig geworden, besonders da man mit ziemlicher Geis heit wußte, daß Herr Ellice das Minrsterium verlasse. Denn aber ließ sich’s Keiner einfallen, daß dies einen gänzlichen Wi sel der Parteien herbeiführen könnte, oLgleich vor wenigen M naten, bei der Erneu:rung des Wkhig- Ministeriums, Alles d auf anzukommen schien, dag Lord Althorp an seiner Stelle iy Unterhause bliebe. Niemand schien zu „berüksichtizen, daß der (f fentliche Streit zwischen den Lords Brougham und Durham die Lay des Ministeriums unendlich ershwert und besonders die Harlekinada des Ersteren dem Kabinet in der öffentlihen Meinung, und selbst in den Augen des Königs sehr geschadet Haben mvßtn, Man dachte nur an die Unmöglichkeit, daß die Tories jeßr dil Staatsruder Úbernehmen könnten, besonders darum, weil nj mand einsehen kann, auf welche Weise sie die Reformen y Kirchenwesen befriedigend einführen kennten, und {loß run du aus, daß bei dieser Unmöglichkeit alle Schwierigkeiten der Whig überwunden werden müßten. Aber der Erfolg hat gelehrt, di gerade dieses unmöglich und jenes möglich war. Die erste Nad richt davon erschien am Sonnabend Morgen in mehreren Z| tungen, und lautete so, alé habe der König, von ciner Hofkabale gei} tet, ja auf Eingebung der Königin, den erften besten Vorivas benußt, um den Whigs die Thür zu weisen und die Tories isi Kabinet zurückzubringen. Die meisten Sonntags-Zeitungen (f ben sich Mühe, diese Meinung zu verstärken und die Gemüth zu erhiken. h fluß, von Stillstand, ja von Rückgang in allen Reformen, v sirengen Geseßen, Dragonaden u. \. w.; von einer baldi E UAufiôsung des Unterhauses und der Nothwendigkeit, ins nige die Verabschiedung des Herzogs zu fordern, oder sich du die Wiederbelebung der Unionen gegen das gewaltsame Regime der Tories zu fichern. Auch wurden schon am Sonnabend v den hiesigen Radikalen Anstalten zu Versammlungen gemacht un} was in England fast unerhört, am Sonntag noch fand eine v läufige Versammlung im Gasthofe zur Krone und Anker sia deren Zweck vorzüglich war, alle Freunde der Reformen auf} fordern, ihre gegenseitigen Streitigkeiten zu vergessen und (E gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinigen. Auf der Sto(} bôrse wurde jedoch die Veränderung kaum empfunden, ind} Jeder dort meint, daß im Wesentlichen wenig Unterschied in d innern wie in der äußern Politik der beiden Ministerien fta! finden fôönne, und im Gegentheil der Herzog durch seinen Einfli| bei den auswärtigen Mächten wie bei den einheimischen Tories d unerläßlich gewordenen Reformen desto sicherer und friedfertig!| herbeiführen werde, nnd daß am Ei de ja auch die Whigs sell! keine andere Reforinen versucht haèen würden. Das ist jed falls gewiß, daß die Königin durchaus nichts mit der Begebw heit zu thun gehabt,“ und höchst wahrscheinlich is es dagegtt daß der König sich nicht eher zu dein Schritte entschlossen, (l bis Lord Melbourne ihn von der Unmöglichkeit überzeugt hatt; unter den Whigs ein einstémmiges Kabinet zu bilden. Es b! stätigt sich, daß Se. Maj. den Ex - Minister mit allen Zeichi! der Gnade entließ und seitdem mit der höchsten Achtung von ihn gesprochen bat. Der Standard behauptet, der edle Lord habt dein Könige geradezu zu dem neuen Schritte gerathen, und Gle! Grey habe dasselbe bei seinem Austritt aus dem Minist! rium gethan. Beides is möglich, da sie woh! erkannt habt mochten, daß es besser für den Staat sey, wenn der Herzog di noch zu machenden Reformen übernehme, weil das Volk vol! den Tories mit Dank aufnehmen würde, wo ihm die Whig nicht Genüge leisten könnten, während die Tory - Aristokratie ih! nen immer Schuld gebe, zu weit zu gehen, wenn sie auch nid! haíb so weit gingen, als der Herzog gehen dürste. Die Radi kalen freilih denken in dieser Beziehung anders. Diese freut! sich vielmehr im Herzen des Wechjels, so aufgebracht sie sich aud stellen môgen, weil sie in dem Wettstreit der beiden Parteicn nu! gewinnen können. Schon heißt es, der Universitäts-Senat von D" ford habe, beschlossen, Nonfkonformisten, wie es bereits zu Cam bridge der Fall ist, wenigstens zu den Studien an der Univet fitát zuzulassen; vielleicht gelingt es dem Herzog, beide Unive!

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Da s{chwaste man vom sogenannten Deutschen Eis

Aus Mexiko sind Nachrichten bis zum 13. September hier

sitäten zu noch größerer Liberalität zu bewegen, wotnit er d"

F genommen , repräsentirt werde.

N deus von Hessen Rotenburg, aevoren

j Victor Amadeus war zwar zweinnal

j nen solchen Vertrage versagt.

RNonkonformisten sh leiht gewinnen könnte. Läßt er dann auch | ! E E U ! unter zu lootsen. ur anglikanischen Kirche Gerechtigkeit widerfahren, und führe |

rläándischen Katholiken in Hinsicht auf ihr Verhältniß

den er eine gesebliche Unterstükung der Armen des Landes ein, so wird ihm England gern den Arm leihen, um O'Connell und dessen Gesindel Wi zi chtigen und in Schranken zu halten. S man verspricht sich so viel von ihm, daß er es wohl wagen dürfte, selbst mit dem jeßigen Unterhause die Session zu eröffnen: die Times

und andere Journale beeilen sich, ihm zuzufallen, \elbst ohne ?

diejenige Vorsicht, welche Leute sonst zu beobachten pflegen, die

«inen großen Sprung wagen, indem fie zuerst Betten und an- j dere weiche Dinge herabwerfen, um niht den Hals zu brechen. j Nur die Radikal- und eigentlichen Whig - Journale behalten |

| (bereits vor ernigen Tagen erwähnte) Proclamation lautet folgender- i maßen:

noch den feindseligen Ton bei, weil sie für den Fall einer

neuen Wahl das Volk zu bearbeiten suchen. Die eigentli:

hen Ultra - Tories sehen nicht heîter bei der Sache aus;

fein Gerücht nennt einen von „ihnen, dev vom - Her: |

09 berufen worden wäre, sein Ministerium bilden wu}

helfen, und wäre es auch nur für den j n Zlugenblick, da

wegen der Abwesenheit des Sir Robert {l in Jtalien kcine i

entschiedene Bildung desselben statt i i man múßt denn längst auf den Wechsel gerechnet, und Verabredung aetrof- fen haben, was faum denfbar ist, weil Sir Robert font nicht in einer solchen Zeit eine so weite Reise unternommen haben wurde. Wer also des Herzogs Kollegen feyn werden, weiß man noch nihtmit Gewißheit ; daßer, wie einige giauben wollen, Lord Broug: ham heivehalten werde, ift uicht zu glauben, Dieser fowohl als alle brigen Minister haben diesen Nachmittag ihre Amtésiegel in die Hände des Königs zurückgegeben , werden aber, wie bei sol-

chen Fällen gewöhnlich, ihre Aemter fortverwalten, bis ihre | Nachfolger bereit sind, folche zu übernehmen. Der Geheime- |

Rath hat seinen Bericht über den Brand der Parlamentshäu: ser abgejtattet, woraus erhelt, daß zwar Nachlässigkeit dabei ob- gewaltet, solches aber ein Werk des Zufalles war. Der Kd nig und der ganze Hof sind in der Stadt und werden wahr- scheinlich hier bleiben, bis das Minisierium eingerichtet ist. Lord Brougham hat noch vor seinem Austritt Gelegenheit ge- funden, zwei verdienstvelle Geifiliche von seiner Partei mit ein-

tráglichen Pfründen zu versorgen, nämlich Professor Sedywik j und Herrn Thirlwall, einen der Uebersezer von Nicbuhrs Rô- j mischen Geschichte, Beide von Cambridge, und wovon der Lestere | vor kurzem als Strafe fúr seinen Liberalismus cine ecinträgiiche ;

Stelle an der Universität verloren hatte. D elg Brüssel, 21. Nov. Die Repräsentanten-Kammer beschäf [tigt sich anhaltend mit der Diskussion des FKommunal-Sefetes.

} Hamilton die Functionen eines Gesandten Englands in Belgien. Gestern hat, wie man versichert, Herr Crampton, einer ver 0e sandtschafts - Secretaire, seine Ernennung als Geschäftsträger an die Stelle des Sir G. Hamilion erhalten.

Die feierliche Eröffnung der freica Universität zu Brüssel fand gestern tate. Nach der Verlesung der Statuten hielt der Professor Baron eine Erdffnungsörede vor einer zahlreichen Ver- sammlung. Hierauf erklärte der Bürgermeister die freie Univer- sitáe für installirt. ; :

Die Herren Davignon und andere Mitglieder der Belgischen Handels: Kommission sind seit gestern von Paris zurúck, und, wie sie sazen, mit ihrer Reise zufrieden. Sie versichern zwar, daß das Französische Ministerium den Stand der Angelegenheit voll-

fommen richtig auffasse, jedoch woilen: sie nur dann, wenn von einer definitiven Unterhandlung die Rede ist, nach Paris zurück-

Fehren. E 4 : | Vorgestern hat man die Arbeiten an der Eisenbahn der Section von Löwen nach Tirlemont begonnen. : Danematt

Kovenhaaen, 18 November (Alton. Merk) Bie wirklichen Wahlen haben mit. dein gestrigen Tage begonnen

N und auf diese Weise d¿n vorbereicen:en ein Ende gemacht. Un- | Äter diesen war nicht unmetkwürbig die

i2 von den Handwerks: An- welche den 14. Nov. statt- wahiberechtigten Meistern der verschiedenen Zünfte, leitete die Wahl und ein Comité- Mitglied hiëlt bei Eröffnung des Waßhl-Aktes eine Anrede an die Versammlung, in welcher es bemeckie, vaß es nicht die Absicht

nungen abgehaltene Bersatamlung, fand. Ein Comité, bestehend aus 25

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E sey, die Jnteressen einzelner Zünfte und Junungen wahrzunch-

men, -sondern darauf ankomme, daß der gesaminte Handwerks- stand Kopenhagens als folcher , durch Männer , gus dessen Mitte Als Waßl- Kandidaten wurden hernach 6, dem Handwerkssiande anaeßdrige Jndividuen, nam- haft gemacht, Deuts Gland Rotenburg an dey Fulda, 18 Mtov, (M. Mett) Heute raf hier die Nachricht ein, daß der Landaraf Victor Ama: | 1779, zu Zembowiß amn 12. Nov. gestorben ijt. Der Landgraf ist der ichte Sprößling derjenigen Nebenlinie des Hessen: Kasselschen Färßenbauses, wel- che der Landgraf Moriz von Hessen: Kassel zu Bunsten seiner Kinder aus ziveiter Che im i7. Jahrhundert gestiftet hatte, 1 âh-

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rend in der männlichen Nachkommenschaft jens Landgrafen aus

dessen erster Ehe sih das regierende Haus vou, Hessen: Kassel fortpflanzte. Das Landgräfiüich Hessen - Kotenburgische Haus be- kannte sich zur Röômisch- katholiichen Konfession. Der Landgraf

{ (mit Hohenloheschen Prin-

Nen ) vermäßlt, hat aber feine Nachkommen! chaft. esaÿ den vierten Theil des Sebiets von ganz Nícder-Hessen mit einer Bevölkerung von unzefäßr 50,000 Seelen mit vielen Rechten der Landeshoheit, ob:ieih er der Souverainetät / von Kurhessen unterworfen war. Seine Gerechtsame und Hoheits- echte waren gidßer, als die der Kurhejsslichen Standes Die früher mit der Kurheslischen Regierung angekntipi terhandlungen wegen der Abtreiung der egierungs - Rechte, von Seiten des Landgrafen hatten sich zerschlagen. Der Landgraf hatte 450,009 Thaler nebst andern Bedingungen dafär verlangt, die Kurhessischen Landstände aber hatten ißre Zustimmung zu ei i Durch die Eriôschung des Hau- ses Hessen: Rotenburg fallen jer dessen {ämmtliche beträchtliche omainen Kurhessen anheim, so wie öcssen Schlösser mit ailen uórüstungen, nach den Haus-Verträgen, an das regierende Haus als Eigenthum zurückgehen. Schon in finanzieiler Beziehung ist dieses Ereigniß für Kalhessen von großer Wichtigkeit. _ Hamburg, 24. Nov. Da gestern der Osîwind das Treib- eié größtentheils weggetrieben hatte, so haben mehrere bereits an den Strand geholte Schiffe wieder abgelegt und sind die Elbe herunter gesegele. Heute aber is der Wind plôblich nach Südwesten gegangen und \o hat sich das Treibeis in der Elbe in un erer Gegend wieder so gehäuft, daß die Lootsen es heute

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: Seit der Abreise. des Sir Robert Adair versah Sir Georges j

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nicht unternehmen wollen, die o: lfertigen Schiffe von hier hin-

De steureuO:

Wien, 20. Nov. Gestern sind der Graf von Wrbna als Wirklicher Geheimer - Rath und Oberst - Stallmeister, der Feld- marschall- Lieutenant Graf von Salis als Wirklicher Geheimer- Rath und als Obersi - Hofmeister des Erzher1ogs Franz Karl, und der Graf Moris von Dietrichstein als Oberst - Hofmeister Jhrer Majestät der jüngern Königin von Ungarn vereidigt worden.

S panien. Diie von Zumalacarreguy im Namen des Don Carlos erlassene

„Jn dem Augen biick, wo die tapferen Navarrefen die

j Fahne der gslorreichen Jnsurrection zvr Vertheidizung ihres le-

; aiténen Fürsten erhoben, suchte der verwegene und hochmüthige tebell, Don Manuei Lorenzo, sie zu unterdrücken, und bekundete jozleich jeine Barbarei dadurch, daß er den unsterblichen Don

Santos de Ladron in den Gräben von Pampelona erschießen ließ, wosür er von dem Range eines Oberst - Lieutenants zum j Bice-König erhoben und ihm der Ober - Befehl in der Provinz j Übertragen wurde. Quesada und Rodil waren menschlich im ! Vergleich mit Lorenzo. Die am 14. Oktober von ihm erlassene Proclamation zeigt seine bsutdürstigen Absichten und seinen | Wuns, die unschuldigen Einwohner durh seinen grausamen i Deópotismus zu vertilgen. Wie verschieden hiervon war das j Benehmen, welches die Vertheidiger der Legitimität gegen ihre Feinde gezeigt haben! Obgleich nicht im Besiß befestigter Städte,

und beständig von einer vierfah stärkeren Macht verfolgt, haben je die unglücklichen Gefangenen geachtet, den Verwundeten ärzt- lichen Beistand geleistet und auf alle Weise sürz sie gesorgt. Statt diesen Handlungen der Menschlichkeit zu entsprechen, ha- en unsere verstockten Feinde dic Kriegszesete verachtet und ihre

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rühmte Menschenliebe artetze in die abscheulichste Unmenschlich- it aus; denn gleih den, nah Menschenblut dúrsteuden Tigern aben sle nicht nur diejenigen Personen, welche unter meinem Befehl standen, erschießen lassen, sondern auch mit ihren Dol- zen und blutgefärbten Bajonnetten die Kranken und Verwunde- en, welche von allen civilisirten Nationen geachtet wer- den, ermordet. Jbr unmenschliches Verfahren zwang mich zuleßt, das Recht der Vergeltung zu ergreifen, und, {Um das Blutvergießen zu hemmen, befahl ich, daß | für jeden ermordeten Royalisten fünf Gefangene erschossen iverden sollten. Diese strenge Maßregel hielt sie nicht ab, die Royalisten, welche in ihre Hände ficien, zu erschießen und mit kaltem Blute ihrer wilden Barbarei ¿u opfern. Dessenungeach- tet fonnte ich, da die Zahl unserer Gefangenen die der ihrigen so sehr überstieg, dem Flehen fo vieler Unglücklichen nicht wider- stehen, und ich seßte sie entweder in Freiheit, damit sie in ihre Heimath zurückfehren könnten, oder ih gab ihnen Waffen, die ie dringend veriangten, um gegen ihre eigenen Kameraden zu fetten. Dies kluge Benehmen wurde von den Rebellen verach- tot, die nicht nur ihre. Grausamkeiten fortsegten, fondern slch avch aller revolutionnairen Maßregeln bedi:nten, um die unru- higen Provinzen zu verwüsten. Der Nebell Quesada er- lieÿ grausame Proclamationen, der treulose Rodil mach- te andere bekanut, welche Blut und Zersidrung athmeten, und der Verräther Lorenzo hat endlich jene durch seine schimpf- lichen Cirkulare bestätigt, indem er es sogar bedauert:,, daß fie nicht zur Auefüßrung gekommen sind. Deshalb habe ih, mit Beifeitseßung aller Nachsicht und Rücksichten, die ich bis je6t gegen die Feinde beobachtete, Folgendes beschlossen: „,„Art. 1. Alle dem Feinde abgenommenen Gefangenen sollen, ohne Rück- sicht auf ihren Nang und Stand, als Verräther gegen hren le- gitimen Fürsten, erschossen werden. Art. 2. Bei alien Corps ut- ter meinem Befehl foll das Losungówort „Sieg oder Tod‘/ ange- nommen werden, bis der Feind seinen Befehl, keinen Pardon zu geben, widerruft. Art. 3. Da ich häusig Beweise gehabt | habe, daß in den Reihen des Feindes sich Viele befinden, die der gerechten Sache ergeben sind, die aber, wegen der Entfer- nung oder der Wachsamkeit idrer Unterdrücker sich nicht hierher- begeben können, so mache ich, vermöge det von unserem Herrn mir ertheilien Vollmachten und in Uebereinstimmung mit jeinen ivohiwoüenden Absichten, bekannt, daß ich diejenigen, welche über- gehen wollen, nicht nur aufnehmen, sondern auch nach ihren Verdiensten auszeichnen und belohnen werde,

Lecumberri, 1. Nov. 1834. Thomas Zumalacarreguy.“

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Berlin, 26. Nov, Die Landes - Kultur; Gesellschaft zu Arnsberg hat den Ober-Becarath und Professor Dr, Nöôggerath zu Bonn „zur Beförderung ihrer statutenmäpßigen Zwecke“/ zum Shren-Mitlicde erwählc.

Dée kurzlich von dem Königl. Ober-Berg- Amt sür die Rhein-Provinz veranstaltete und in Druck erschienene „Nach- weisung der .im Jahre 1833 auf sämmtlichen Berg- und Hüt- tenwerkcn, Salinen, auch Haupt - Steinbrüchen des Königl. Rheinischen Haupt: Berg - Distrikts fiattgefundenen Förderung und Production, deren Gelowerth, Ausbeute und Zubuße, Zazl dèvr Zechen, Hütten: und Hammerwerke, so wie der darguf ati- gefahrenen Arbeiter‘, giebt folgendes summarische Resultat:

OUELO S q M 5 iv F tive C f | Zahl der i 85 f : % e Fa e 0 Es (Heldwerth der Fdör=- Art der Werke. IZE = S decung und Pro- ‘2 A Sa duction. [E Ld dd due 5 a R E 7 E S Nthlr. Sagv. Pf. A e 5 n A2: B u | l, Metajlische Werke . - 9! 10,94514,588,781 | 14| 2 Il, Steinfohßlenyerke .. f 28 3759910 896,142) 15| 2 ¡1 Braunfkohlenwerke. . b 2 Do 90/0 O0 N Cin e —| O0 GOST 20860 197 V, Alaun: u. Vitriolwerke l 12 3:0 97,151 | 12/ 3 VI, Haupt-Steinbrüche . | 404| 15431 -132,073| 28| 4

Summa . . [1304| 353] 17,781[6,027,804| 1| 9 Literarische Nachrichten.

Allgemeines Deutsches Conversations- Lexikon für die Gebilde- ten cines jeden Standes, mit den gleihbedeutenden Be- nennungen der Artikel in der Lateinischen, Französischen, Englischen und Jtaliänischen Sprache, nebst der Deut- schen Aussprache der Frendwörter. Jn 10 Bänden.

Leipzig,

Herausgegeben von einem Vereine Gelehrter. Gebräder Reichenbach.

Der sich mannigfach häufendez Erscheinung von Neal - Ency-

clopâdieen und Conversations - Hanibüchern liegt ein allerseits ge-

| fühltes Bedürfniß der Fntelligenz unserer Tage zum Grunde. NuL wird es fast schon zu sichtlich, daß die eine Erscheinung die andere Uberholt und Überbietet. Zu diesem absichtlichen Ueberbieten g:- sellt fîch natürlich eine etwas konfuse Wirthschaft und Haushal- tung, bei der das leitende Prinzip der Herausgeber selbs ge- ört wird, und die Handels- Speculation verwirrt - und \{chwächt auch am Ende den guten Willen des Publikums. Das Bro- haus’she größere Conversations-Lexikon hat das Verdiensi, den Anstoß zu dieser Lawine von ähnlichen Handbüchern gegeben zu ha- ben, die den Fahrmarkt zu überfluthen droht. Das Bedürfniß des Fortschreitens, der Erweiterung und Ausdehnung bis auf die Fnter- essen der Gegenwart brachte neben der größeren Encyklopädie aus gedachter Offizin noch ein „„Conversations-Lexikon der neuesten Zeit‘/ hervor, das aber, statt cinen gedrängten übersichtlihen Complex der ephemeren Erscheinungen des Tages zu geben , sih Über die Maßen in biographische Details verliert, und doch in seiner Abgerissenheit von dem Juteresse der Vergangenheit keine Selbstsiändigkeit gewin- nen kann. Auch wurde dasselbe, ehe es noch vollendet war, durch das Erscheinen einer neuen Ausgabe der größeren Real - Encyklopä- die, welche der Hauptsache nach jenes in sich absorbirt, unnüß ge- macht. Um so erfreulicher ist das langsame Gedeihen des obgedach=- ten Reichenbachschen „allgemeinen Deutschen Conversations - Lexi- tons“, das allen Anforderungen eines gebildeten und eines sich bil- denden Publikums auf eine eben \o einsihtsvolle als umfassende Weise entspricht. Die Kenntniß der alten und neueren Sprachen kann nicht allgemein in? solcem Grade vorausgeseßt werden, daß eine Unterstüßung in linguistischer Hinsicht, wie sie dies Werk be- ¡weckt, unndthig und unwillkommen zu nennen wäre. Außerdem Überzeugt uns eine Vergleihung mit anderen neu erschei- nenden Werken derselben Tendenz, daß hier in technologi- scher, naturwissenschaftlicher, agronomischer und gemeinnüßiger Hinsicht ein überwiegender Reichthum und eine auserlesene Man- nigfaltigkeit, die fast erschöpfend seyn dürfte, anzutreffen i. Dazu kommt, daß der jeßt an die Spiße des Gelehrten-Vereins getretene Herausgeber, Dr. Weiske, der als Kenner Orientalischer Literatur seinen Ruf begründete, ganz besonders für die Kreise seiner speziel= len Jnteressen sich in einer ansehnlichen Reihe gedrängter, umfassen- der und geschmackvoller Artikel thätig erwiesen hat, und so auch in diesen, den populairen Bedürfnissen ferner liegenden Gebieten einem gelehrteren Publikum ein erfreuliches und bequemes Geschenk gebo= ten wird. Daß das Werk alle einzelnen Vorzüge früher erschtene- ner Lexika in si vereinigt, dürfte den Herausgebern kaum zum he- sonderen Verdienst angerechnet werden. Von demselben find bis jeßt 10 Hefte herausgekommen , jedes von 14 großen Oftav - Bogen und im Preise von 11 Sgr. Auch in leßterer Biz'ehung kann das Handbuch als empfehlenswerth hervorgehoben werden.

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Meteorologische Beobachtung.

„1834. | Morgens Nachmitt. | Abendê è Rach einmaliger 22. Novbr.! 6 Uhr. | 2 Ubr: [10 hr: f! Beobachtung. Luftdruck. . 338,3 3 Par.1337,7 0 Bat. !336,9 3 'Bar.JQuellwärme 88®N. Luftwêrnie |—+ 0,8 ° R.\-+ 3,0 R.\+ 0,49 N. Flufwärme 0/0 ® F

Thaupunkt 0,2 ® N.|—4- 0,1 ®N.|— 2,2 R. Dunfsisäitg.| 91 vEt. | 79 pCt. 79 pt. Bodenwärme 2,9 ® R. Wetter .….| neblig. trúbe. trübe. n A Wind E | SSO. SSO. SSO. Par 0,016 Rh. Wolkenzug | SSO. | FNicderschiag 0.

Auswärtige Börsen. Amsterâdam, 21 November. Niederl. wirkl. Schuld 524. 52 do. 991 Kanz - Bill. 225. 418 Amort. 913. 322 741 984. Preuss. Präm.-Scbeine 1073 do. 48 Anl. —, 32 272.

Ausg, Schulä —. Russ. 983. Oesterr. Span. 52 A513,

Antwerpen, 20. November. 25 283. Guebhard 45. Zinsl, 157. Cortes 412, Hamburg, 24. November.

1023. Hope in Cert. 973. Preuss, Pröüm.-Secheine Schatz-Oblig. 984. Portug. 794.

London, 18. November. CONIPE, O1. Cortes 04 LIOI 215 5022. Columb, 311. Mex; All.

pan, 58 455

Engl. Russ. Poln. 1343.

55 2i- Beig. 98.

Cons. 385 pr. Port. 85. Engl. Russ. 1661, Griech. 30. Bras. 78.

St. Petersburg, 18. November, London 3 Mt. 1042 Hamburg 3 Mt. 91 Paris 3 Mt. 1111. Süiber-Rubel 359.

Wien, 21. November.

48 915. Bank-Actien 1281,

Amat. 3 Mt —.

55 Met. 9922. Neue Anleihe v.

1834 552,

Köontagalihe Schauspiele

Donnerstag, 27. Nov. Im Schauspielhause: Nehmt cin Exempel daran, Lustspiel in 1 Akt, vom ÞPr. C. Töpfer. (Dlle. Bauer, Kaiserl. Rusfische Hof- Schauspielerin: Die Frau, als Gastrolle.) Hierauf: Dez beste Ton, Lustspiel in 4 Abth. vom Dr, C, Tôpfer. (Dlle. Bauer Leopoldine.)

Freitag, 28. Nov. Jm Opernhause: Fernand Cortez, Oper in 3 Abth., mit Ballet. Musik von Spontini. (Here Eichberger, vom Stadttheater zu Leipzig: Cortez, als Gasrolle.)

In Schauspielhause: 1) La seconde représenta!ion de: Un Matelot, drame-vaudeville nouveau en 1 acte. 2) Partie et Revanche. vaudeville en 1 acte, par Secribe. 3) Zoé, ou: L’amani prété, vandeville en 1 acte, par Scribe.

Sonnabend, 29. Nov. Ju Opernhause: Die Lichtenskei- ner, dramatisches Gemälde in 5 Abth., mit einem Vorspiele, von Bahrdt.

Im Schauspielhause: Represéntation extlraordinaire anu bénélice de Mr. Francisque, le spectacle se composera de: i) Une heure de mariage, comédie en 1 acte et en prose, par Mr. Eliecnne. 92) Le Sauveur, vaudeville nouveau en 3 actes, par Mr, Halevy. 3) Un diveriisscmenl, exécuté par les premiers snujets du ballei. (Dans la piéce dau Sauveur, Mr. Hoguet remplira, pour cetle fois seulement, le rôle dl’Arthur.)

Billets zu dieser Vorstellung sind im Billet-Verkaufs-Bu- reau zu folgenden Preisen zu haben: Ein Billet zum Balkon und etner Loge des ersten Ranges 1 Rthlr. 2c.

Da zu dieser Benefiz - Vorstellung Abonnements nicht gül- tig sind, so Werden die resp. Jnhaber von Abonnements-Pläßen ersucht, bis Freitag den 28sten d. M. Mittags 12 Uhr bestim- men zu lássen, ob sie die ‘Plá6e behalten wollen, widrigenfalls dieselben anderweitig verkauft werden müssen.

Königstädtisches. Theater.

Donnerstag, 27. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Das Königreich der Weiber oder: Die verkehrte Welte, Burleske nit Gej\ang in 2 Akten, von Friedr. Genee. Die Mustk ist vom Musik. Direktor Kugler arrangirt. Vorher: Der Weibcrhasser, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angely.

Freitag, 28. Nov. Norma, Oper in 2 Aften. Bellini.

Musik von