d 6s Volks für seine hungrigen Familien und Angehörigen zu sorgen, ist bereit, große pecuniaire Opfer zu bringen, um nur die Reform- Bill umzustürzen, und wird Alles aufbieten, in den Grafschaften und Städten, wo Pächter und Freisassen unter dem Bereich ih- res Einflusses stehen, die populaicen Kandidaten zu verdrängen. Es wird ein harter Kampf seyn, aber an dem Erfolg i nicht zu zweifeln. So wie es der le6te Versuch der Tories ist, wird es auch der leßte Kampf des Volks seyn. Der Herzog scheint das Ministerium des Junern in besondere Protection genommen zu haben. Freilich wird das Volk in Ordnung gehalten werden mässen. Aber wir glauben, es wird zu keiner gewaltsamen Ru- hestôórung kommen, denn das Volk weiß zu gut, welchen Vor- theil seine Feinde aus den geringsten Excessen ziehen würden.“ Die Times, welche sich bekanntlich sehr zu dem Herzoge von Wellington hingeneigt hat, äußert sich unter Anderem fol; gendermaßen: „Der Herzog von Wellington, dessen konservative Gesinnung sch bisher immcr in einer etwas milden Farbe ge- zeigt und dadurch gegen die Grundsätze vieler seiner Anhänger kontrastirt hat, der Herzog, sagen wir, muß entweder in seiner ganzen Politik und in jeder einzelnen Maßregel, durch welche sich dieseibe offenbart, ein frei gewähltes Unterhaus auf seiner Seite haben, oder ex muß von der Stunde an, wo ihm dieser Beistand entgeht, aufhdren, Minister Großbritaniens zu seyn. Der Sturz des Melbourne’\hen Ministeriums ist unwieder- bringlih, und die Nation muß sich mit ruhiger Ueberlegung ent- schließen, was nun zu thun is. Nur ein einziger Weg liegt vor ihr; sie muß unter allem Wechsel der Personen und Verhältnisse die praktische Reform jedes entschiedenen und zugänglichen Mißbrauchs unterstüßen. Jn dieser Hinsicht ist kein Rückschritt, kein Still- stehen möglih. Der Herzog von Wellington wird einsehen, daß dies das Gefühl ist, welches die ganze Masse des Volks durch- drinat, und wir sind überzeugt, er wird es nicht wagen, diesem Gefühle Troß zu bieten Wir haben {hon angeführt, daß die Freunde des Herzogs von Wellington versichern, er sey von der Nothwendigkeit einer vollständigen Kitr- chen - Reform tief durchdrungen. Wenn dies die Ueber- zeugung Sr. Gnaden mit Hinscht auf die Kirche von England isi, um wie viel mehr muß er sie dann in Bezug auf die Jrländische Kirche hegen! Wenn wir jedoch auch unserer- seits Überzeugt sind, daß der Herzog an Reformen denkt, so müssen wir doch seine Handlungen abwarten, ehe wir uns dar- auf verlassen können, das sie genügend seyn werden; und wenn Ae hinter unseren Erwartungen zurückbleiben, wenn sle nur die Oberfläche berühren und die Wurzel des Uebels sigen lassen, so wird das Land bald zeigen, daß es sich in seinen Hoffnungen getäuscht findet, und L selbst Hülfe schaffen. Wenn der Her- zog von Wellington aber mit dem Volke sympathisirt und auf: richtig zu Werke geht, so giebt es Niemanden, von dem die Engländer
eine Wohlthat lieber und dankbarer ausnehmen werden, als von ihm, |
der ihnen schon so viel Dienste geleistet hat. Unser eigener Ent- chluß in Betreff des Herzogs von Weilington is, mit ihm eben so zu verfahren, wie mit Lord Grey und mit Lord Grey's Nach- folger, ihn sorgfältig zu bewachen, sich ihm kräftig, aber nicht parteisüchtig, zu widerseßen, wenn ex von dein abweicht, was wir für seine Pslicht halten, und (hn dagegen, wenn ihn Schwie- rigkeiten umtingen, in der getreuen Erfüllung dieser Pflicht eben so fráfcig zu unterstüsen. Er muß ein Reform-Minister seyn, oder er tauge nicht zum Minister Wilhelm's IV,. Se. Gnaden
wird bald finden, daß er es nicht mehr mit e(nem Burgflccken- :
Parlament zu thun hat.‘/
Die Times hat sich mit dem Globe gänzlih überworfen und versichert ihren Lesern, daß sie nie wieder von einem so er- bärmlichen Blatte Notiz nehmen werde.
Der von dem Lord - Mayor angegebene Grund, weshalb er :
dem Gesuch mehrerer Mitglieder des Gemeinderaths, cine Ver- fammlung M Berathung über die mit Hinsicht auf den Mini- ster:-Wechjel zu ergreifenden Maßregeln einzuberufen, nicht nach- gab, war der, daß die Ernennung von Ministern cine unbestreit- hare Prärogative der Krone sey.
Vorgestern gegen 8 Uhr, welches die für die Versammlung
der z'olitishen National -Union angesezte Stunde war, entstand | ron- und Anker - Tavern, |
einiges Getüminel an der Thür der iveil das Lokal zur Aufnahme der Mitglieder nicht in Ordnung gebracht war’: der Ausschuß hatte sich în ein kleines Zimmer be-
geben, und die, toelche hinein wollten, erhielten zur Antrwort, j
es jey hier nar ehe Privat-Versammlung, der aber eine ôffent- liche folgen werde, soHald die nöthigen Anstalten getroffen seyn würden.
Eine von den radikaleit Blättern geäußerte Drohung, daß man hier die Stiftung eines permanenten Klubs von radikalen ‘Reformern, gleich dem alten Französischen Jakobiner- Klub zu erwarten habe, hat wenig Eindruck gemacht.
Eine jest erschienene Königl. Verordnung, vom 27. Okt. datirt, gewährt den auf halben Sold oder auf Pension gese6- ten Militair-Personen einige neue Vortheile und enthält als An- hang drei nachträgliche Artikel zu der Verordnung vom 22\en Juli 1830 úber diesen Gegenstand; danach sollen Offiziere nur dann Ansprüche auf den Halbsold haben, wenn sis wenigiens 6 Jahre in aktiven Dienst gestanden oder wenn sie nah miude- itens dreijährigem Dienste durch Verwundung oder dur eine im Dienst in den Kolonieen zugezogene Krankheit außer Aktivi- tät zu treten gezwungen sind.
Für die diesjährige Rektorwahl an der ilniversität von Glas- górs waren Lord Stanley und Graf Durham die vorgeschlage- nen Kandidaten; der Erstere hat mit einer Vajorität von 135 Stimmen den Sieg davongetragen.
Die hier eingegangenen Nachrichten aus Madrid reichen nicht weiter als bis zum 8ten d. M. Sie melden unter Ande- rem, daß die Deputirten von Catalonien sämmtlich an den Ge- nercal{ Llauder das Gesuch hätten abgehen lassen, den Posten eines. Kriegs-Ministers nit anzunhmen, weil Niemand als cr im Stande sey, die Karlisten mit ciserner Faust niederzuhalten.
Ein Aufruf zu Gunsten der in Portsmouth sich befindenden Spanischen Flüchtlinge ist nicht fruchtlos gewesen. Die Herzoge von Gloucester und Northumberland, die Lords Aberdeen, Strangford, Vernon, Combermere, so wie der Lord und die Lady Bereéford und mehrere andere ausgezeichnete ‘Personen, haben sia} beeilt, sie zu unterstüßen; indeß war cs nicht nöthig, von den Summen Gebrauch zu machen, die ihre Menschlichkeit den Unglücklichen angeboten hatte, da die Prinzessin von Beira große Opfer brachie, um für die Bedürfnisse ihrer Landsleute u sorgen, denen es jeßt in einiger Zeit an nichts mangeln wird. Der General Brigadier Soldovilla von den Leib - Gardisten hat während dieser Woche cineri Theil der Fonds der Prinzessin, 2000 Pfo. Se., an die Bedürftigsten unter diesen Flüchilingen vertheile. Der Offizier, der von Don Carlos hierher gesandt ward, um diese Leute zu kommandiren, ist der General Marcos Nuñez Abreu. Sie werden sich nach Chelsea begeben, um dort
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ben aus Paris vom 10ten d. über die Reise des Herrn Zea- Bermudez, welchem die besten Absichten zu Gunsten Spaniens zugeschrieben werden. Der Korrespondent äußert die Ueberzeu- gung, daß Spanien entweder in die Hände des Don Carlos oder in die der reinen Demokraten fallen werde. Nach seiner Ansicht besteht eine allgemeine Organisation der demokratischen Partei in ganz Spanien, mit welcher auch General Llauder ein- verstanden sey. Ganze Regimenter und ein großer Theil der Unteroffiziere sollen dafür gewonnen seyn und würden sich im Fall einer Französischen Jntervention mit den Karlisten vereini gen, um einer fremden Jnvasion Widerstand zu leisten. Den- noch is Herr Zea der Meinung, daß man in Spanien eine constitutionnelle Regierung nicht begreife, und daß der Sieg der Revolutionnairs alle Gräuel von 1793 erneuern würde; Eng- sand und Frankretch dúrften daher keinen Augenbli mit ihrer Jutervention warten. Der Artikel scheint von einem Agenten des Herrn Zea selbst auszugehen.
— — London, 18. Nov. (Abends.) Nie war die Haupt- s 1dt rußiger, als in diesem Augenblick, obgleich einige Journale sich bemühen, Unruhen und Besorgnisse zu erregen; so will die Morning Chronicle z. B. etwas Schreckliches darin sehen, daß der Herzog fär den Augenbli die Siegel dreier Staats- Secretaire auf einmal Übernommen, woraus sie dem Lande eine Wellingtonsche Diktatur prognostizirt. Auch bemerkt sie in einem besondern Artikel: „Gestern begab sich Se. Hoheit (denn so nennt sie ihn, um an Cromwell zu erinnern) aufs Bureau der auswärtigen Angelegenheiten und von da aufs Militair-Bureau (ÎHorse-guards). Engländer fönnen sich wohl denken, was die? ses zu bedeuten hat.“ Das Publikum aber erinnert sich recht gut, daß der Herzog während sciner Ministerschaft, weit entfernt davon, ein Despot seyn zu wollen, sich vielmehr bei jeder Gelegenheit, wo es Blutvergießen galt, weit vorsichtiger erwies, als die Whigs, seine Nachfolger. Auch beun- ruhigt und bewegt sh noch Niemand außer den Ra- dikalen, und unter diesen nur die niedrigsten; Männer wie Grote, Hume lassen nihts von sich hdren, und selbs die Whigs sind still, obgleich das Haupt- Organ ihrer Partei so wilde Sprunge macht. Die Versammlungen, welche hier statt- finden follen, werden daher auch von keiner Bedeutung seyn. Die niedrigen Radikalen hatten gehofft, daß Lord Durham sich an ihre Spige stellen werde; sie haben sich aber getäuscht gefun- den, da er es ablehnte, sich in Manchester cin Fest geben zu las sen. Jhm war zwar mit der Gelegenheit gedient, die ihm das Fest zu Glasgow gad, si gegen Lord Brougham auszulassen, aber weiter will er — einer der stolzesten Männer Englands — sich wohl nicht mit jenen Radikalen einlassen. Das Fest, das man ihm hier in London zu geben gedachte, wird um so weni- ger zu Stande kommen, als Männer, wie Lord Blandford, sich | weigern, Antheil zu nehmen; auch die Aufstellung des Ultrali- beralen gegen eine mäßig liberale Regierung nicht mehr ange- wandt seyn würde, und die Reformer vielmehr suchen müssen, unter sich selbst einig zu werden. — Man glaubt nicht, daß Sir Robert Peel vor Ablauf von drei Wochen zurück seyn könne, und versichert, daß bis dahin der Herzog suchen werde, die Ge- schäfte des Staats mit Hülfe von Unter-Secretairen zu führen. Dies ist zwar kaum glaublich, bis jeßt aber ist er noch der Ein- | zige, der ein Aint vom Könige Übernommen, und er vereinigt ¿ also wirklich die ganze Regierung in seiner ‘Person. Vielleicht ¿ war es der Zustand von Jrland, der hauptsächlich das Schwan- | ken einer im Abtreten begrissenen Regierung nicht gestattete; vielleicht auch hielt der Herzog es für unerläßlich, keine Stunde ? zu verlieren, um das ‘Patronat der Regierung nicht in andere, : weniger geschickte Hände seiner eigenen Partei Übergehen zu las- “sen. Juzwischen sind die Times und mehrere andere Steue _gen son entschieden Wellingtonisch, freilich in der Voraus- ! seßzuna, daß sich der Herzog als ein durchgreifender Re- : former zeigen werde. Dagegen ist die Morning Pos, : welche als Organ der Tories wohl hoffen zu dürfen glaubt, das Blatt der Regierung zu werden, über die zu erwar- tende Politik derselben mäuschenstill — was allerdings für die wahren Tories weniger ermunternd is, als für die Freunde der Reformen. — Der neue Lord-Mayor hat es mit sehr richtigem
| Takt abgelehnt, eine Versammlung zu berufen, welche dem Kd-
nige vorschreiben solite, wen er zum Minister haben dürfe und wen nicht. — Das Secretariat, weiches der Herzog für den Augenblick übernommen, ist das des Jnneren Manche Perso-
| nen zweifeln, ob Sir Robert Peel eine Stelle werde annehmen
wollen, und manche halten es durchaus für nothwendig, daß ir- gend ein anderer, als Beide, der sich nicht so entschieden gegen nothwendige Reformen erklärt habe, an die Spibe des neuen Miniskeriunis trete. Auf diese Weise i noch alles in Ungeiwiß- heit, aber daó Publikum, wie gesagt, ist ganz ruhig und ohne Besorgniß für die Zukunst, wie die Stätigkeit der Stagts- Pa- ptere bill beweist. — Lord Brougham hat heute zu Ge- richt gescssen, und wirklich neue Prozesse vorgenommen, statt sich, wie er sollte, bloß mit der Vollendung der alten zu beschäftigen. Nach der jest über ihn herrschenden Meinung würde man sich hier gar nicht wundern, wenn der Mann, nachdem er einmal wirklich von seinem hohen Amt geschieden, den Verstand verlöre.
V iederlande
Aus dem Haag, 22, Nov. Jn Leyden erwartet man nâchstens Se. K. H. den Erbprinzen, tvo derselbe die Universi- tát besuchen wird.
Das Amsterdamsche Handelsblad enthält unter der Ueberschrift „Vat nu?“ (Wie stecht's je6t?) Betrachtungen Úber den Ministerwechsel in Englai:d. Hiernach würde es an sich etwas ziemlich Gleichgültiges für Holland seyn, ob sich dort Tories oder Whigs am Ruder befänden, wiewohl nicht zu leug- non wäre, daß die Ersteren einen bessern Willen zur Regulirung der Belgischen Angelegenheiten zeigen dúrften, als die Le6teren gezcigt haben.
B elglen.
Brüssel, 22, Nov. Der hiesige Moniteur zeigt an, daß die Regierung ein Königl. Kabinete-Schreiben gus Neapel vom 27, v. M. erhalten habe, wodurch derselben von Setten Sr. Maj. des Königs beider Sicilien der Tod seiner Tante, der Donna Francióca d’Assisi, Gemahlin des Don Carlos, an- gezeigt werde.
Dasselbe Blatt meldet, daß der König, wegen des Ab- lebens Sr. Kaiserl. Maj. des Herzogs von Braganza, auf drei Wochen Trauer anlegen werde.
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 18. Nov. Am Sonntag, 9. Nov., begab sich der Graf von Brahe auf Befehl des Königs nach Karlberg, und vertheilte mehrere Medaillen an die Eleven dcr
einstweilen zu bleiben. : : i Dir Courier enthält «in, J. O. U. unterzeichnetes Schrei-
Militair-Akademie, um sie für ihre Fortschritte in den Studien
| zu belohnen. An demselben Tage gab der Kdnig ‘den jun Eleven ein Diner und am Abend einen Ball, dem mehr gls 49 Personen beiwohnten. Die \{chône Loge: von Karlberg ist Veranstaltung eines Festes dieser Art sehr günstig. i Façade des Schlosses war prächtig erleuchtet.
f} de) Die lang
In einem Zin,
gen Leute einen Tempel errichtet, worin man die mit Lorbeey gekröônte Büste des Königs, auf einer Säule ruhend, erblich Hinter der Büste las man in transparenter Schrift die Worte „Die Liebe des Volkes ist meine Belohnung“ und úber dem Frontispice des Tempels: „Der U Mai 1818‘ (Krönungsrag des Königs). Ein andetu Zimmer war mit den Bildnissen der Schwedischen Helden ut den Darstellungen der Schlachten aus der Zeit des dreißigjäh en Krieges verziert. Alle Anwesende waren Zeugen der groj ‘iebe und Verehrung der jungen Eleven für den König und Y die großen Erinnerungen des Vaterlandes. Dies Fest war A so erfreulicher, als durch die Gnade der gßsttlichen Vorsehuy keiner von den Eleven von der Epidemie befallen wurde, die Un vor furzem heimgesucht hat. — Die unalücklichen Bewohner hy Stadt Wenersborg sind durch die schnelie Hülfe des Königs yy die Unterstüßung ihrer wohlthätigen Mitbürger in den Stay gescßt, den Bau neuer Häuser beginnen und ihr Gewerbe dik der betreiben zu fônnen. Der Aufbau der Stadt geschieht na einem regelmäßigeren, vom Könige genehmigten Plan.
Polen.
Warschau, 23. Nov. Am Donnerstag fand in de; hin sigen Kathedrale und in der Schloÿ- Kapelle festlicher Gotteks dienst zur Feier des Namenstages der bciden Großfürsten Mi chael , Bruders und Sohnes Sr. Majestät des Kaisers, statt Abends war die Stadt erleuchtet. i
Der General Lieutenant Golowin, Direktor der Regierung Kommission des Jnnern und der geistlichen Angelegenheiten, i von seiner Reise nah Krakau wieder hierher zurückgekehrt.
_ Aus Krakau wird gemeldet, es sey am 16ten dort Gerücht gegangen, daß man in Wielitschka wiederum einen si ken Erdstoß verspürt habe.
Deuts ch{hland.
___ München, 20. Nov. Bayerischen Blättern ist es auf die eigenhändige sch{riftlihe Verwendung Sr. Mij stät des Königs geschehen, daß der Papst den Crzbischdfen u Bischdsen solche Vorschriften ertheilt hat, wodurch die bith hestandenen Hindernisse bei ben worden sind.
Se, Königl.
zufoly
Hoh. der Prinz Karl von Bayern hat fär |
Gebäuden wird jedoch aus guter Quelle versichert, daß die dur ersidrien Salinen; Gebäude auf 112,095 l, die Son A entamtlihen Gebäude aber auf 30,000 F{. abgeschäßt sind, sy hin der Schaden an Königlichen Gebäuden 442,095 Fl. beträgt — Se. Durchl. der Herzog August von Leuchtenberg, \o tj der Prinz Max sind von Eichstädt zu München angekommen. Unsere Universität ist mit mehreren Vei lusten bedroht. Hr, Prof. Schmidlein geht zur jurist. Fakultät nah Erlangen Über, Hr. Hofrath Puchta von derselben Fakultät, hat dem Verneh- men nah einen Ruf nah Marburg, und Herr Ober - Mad nalrath Breslau einen als Leibarzt des Königs der Belgier nad Brüssel angenommen, Ein dffentliches Blatt spricht zwar au von einem Ruse des Geheimen Raths v. Schelling nach Berlin, doch ift dies wohl nur ein Gerücht, das der Bestätigung sh bedarf. Den Staaterath v. Maurer nach seiner Rückkehr au Griechenland bei der Universität wieder eintreten zu sehen, wi ebenfalls in dentlichen Blättern gemeldet wurde, uben wir wi nig Hoffnung, da er sicherem Vernehmen nach vor seinem Ab ange nah Griechenland durch allerhöchste Entschließung seins erhltnisse zur Universität entbunden, und sein Gehalt al Staatsraih ganz auf die Staats-Kasse übertragen wurde. Am 21sten Nachmittags i
nisonirenden ersten Artillerie - Regiments
wieder ein, und wurde von und der ganzen Regiments - Musik am gen und zur Kaserne geleite. Die nah der Angabe de General - Majors , Freiherrn von Zoller , Laffette, welche bei diesem Geschüße angewandt wat, ut) zu deren Erprobung dieser Uebungs - Zug unternommt wurde, soll sih „über alle Erwartung trefflih bewährt ho den. In den unwegsamsten, gefährlichsten Gebirgs - Partic
Stadtfrieden empfay}
nicht zu befahren wagen, mandvrirte das Geshü6s, wovon jede Stück mit 6 Pferden bespannt war, nach allen Ÿ ichtungen hin so prázis und sicher, wie es sons nur auf dem günstigsten Tre rain mögli ist. Wie durch ihre Leichtigkeit und Beweglichkeil hewährte sich diese neue Construction au durch ihre Soliditth
Radspeiche zerbrach.
Karlsruhe, 21. Nov. Jhre Königliche Hoheit die Greþ herzogin sind gestern Abend gegen 9 Uhr von einer gesunden Prinzessin glücklich entbunden worden. nen verkündiget so eben dieses frohe Ereigniß.
Das ersie Bulletin Über das Befinden Jhrer Königlichen Hoheit der Frau Großherzogin und der neugebornen Prinzess lautet folgendermaßen: „ZJhre Königl. Hoheit die Frau Groß herzogin fühiten Sich gestern Abend, wegen etwas {nell erfolg! ter Niederkunft, sehr erschöpft; Höchstdieselben erholten sich jedod im Laufe der Nacht wieder ziemlich, und befinden Sich diesel Morgen so wohl, als es die Unistände erlauben. Die neuge borne Prinzessin ist vollflommen wohl. Karlsruhe, den 21. Nov. 1834. Hofrath Dr, Dils./
Darmstadt, 20. Nov. Nachstehender Erlaß des Groþ
die sämmtlichen, zur Leitung der Wahlen für “den siebenten Land
ist so eben publizirt worden : ¡Die Wichtigkeit der Wahlen für den siebenten Landtag und dle bet früheren Wahlen dieser Art gemachte Erfahrung, daß Eil jene es sich zum Geschäft gemacht haben, dur Vetkbreitung vt eumderisher Druckschriften und Aeußernngen, durch falsche Vot“ spiegelung drohender Nachtheile und sonstige, gegen die Staats-R gierung, so wie gegen achtbare Staatsbürger gerichtete Verunglin pfungen die arglosen Wähler zu täuschen, sich einen ungebührliche" Einflufi auf bee Abstimmung zu verschaffen, die Wablen nad
ihren, dem wahren Wohl des Landes und der Staatshürgt
mer, welches neben dem Saale liegt, worin getanzt wurde, ‘us! das mit Schwedischen Fahnen ausgeshmückt war, hatten die jun I
Schließung gemischter Ehen geh M machen zu lassen: so lât sich au in der großen Familie d-s Staa-
Abgebrannten von Reichenhall die Summe von 1000 Fl. ang wtesen. — Jn einigen Blättern ist der Schaden an Königlitas in NReichenhali auf vier Millionen angegeben. (f
1 : mit einer Batteri{ fi di 6Pfünder und den dazu gehörigen Munitions - Wagen von (E zur beflagenswerthen Nothwendigkeit gemacht haben. rem ungefähr dreiwöchentlichen Uebungs -Zuge im Gebirge hic bar fanden diese traurigen Erfolge ihre crüe den Offizieren ihres Regiment
V t)
neu fonstruir den ist und wenn der Staats - Kasse durch zwei erfolglose Landtage
die selbit die Gebirgs-Bewohner mit einem einspännigen Kart
indem auf dem ganzen höchst beshwerlichen Zuge auch nicht ein}
Der Donner der Kan!
herzogl. Hessischen Ministeriums des Jnnern und der Justiz a1}
tag bestellten Commissaire, so wie an die mit der Leitung det} Bevollmächtigten-Wahlen geseslich beauftragten Orts-Vorständt ]
Zwecken zu leiten und somit die Freiheit der Wahlen auf
n fremde ch nit überall vor dem Geseß strafbare, doch hôchst
eite, wenn all
(l unmoralische/ die Wähler selbst herabwürdtgende und entehrende
Meise zu beschränken, veranlaßt uns, Fhnen Folgendes zu bemer- fen: Sollte bei den jeßt vorseyenden Wahlen Aehnliches geschehen, ahen Sie, da es FJhnen obliegt, für die Freiheit der Wahlen zu achen, sogleich die Wähler auf geeignete Weise zu ermahnen , sol- hen Umtrieben keinen Einfluß auf ihre Abstimmung zu gestatten. ind Umtriebe gemacht worden, welche den Charafter ciner geschz- lich strafbaren Handlung an sich tragen, so haben Sie uns unge- áumt pflichtmäßige Anzeige zu erstatten , damit das Erforderliche verfügt werden kann. Würden Staats - oder dffentliche Diener, eistlichen oder weltiichen Standes, welchem Zweig der Verwaltung fie angehdren, se mdgen im aktiven Dienste stehen oder in Ruhe- ftand verseßt seyn, sih etnen in der oben bezeichneten Art ungebühr- hen Einfluß auf die Wahlen zu verschafen suchen, so is uns, auch wenn die Handlung an sich nah den bestehenden Gesehen nicht als frafbar erscheinen sollte, sogleich davon unmittelbare Anzeige zu ma- (hen. Was sodann die Wähler selbst betrifft, so sind diesclben vor der Vor- ahme der Wahlen auf die ernsilichste und eindringiichste Weise an die gichttgkeit ihres Berufs und an die Verantwortlichkeit, welche sie durch ihre Stimmgebung übernehmen [zu erinnern. Siewerden dabei folgende omente besonders hervorheben. Die Wähler haben Treue dem roßherzoge, Gehorsam dem Gesehe und Beobachtung der Staats- Berfassung durch einen feierlichen Eid gelobt. Dieser Eid verpflich- jet sie, nichts Feindseliges gegen die Regierung des Großherzogs vorzunehmen; mit dieser Pflicht ist es aber unvereinbarlih, wenn die Wähler, sey es bei der Wahl der Bevollmächtigten, der Wahl- | männer oder der Abgeordneten, dahin zu wirken suchen oder E dahin leiten lassen, daß solche Männer in die 2. Kam- | mer eintreten, welche durch ihre ausgesprochenen Gesinnungen Ï oder durch ihr früheres Benehmen die Ueberzeugung begrün- î den, daß sie Uberall in entschiedener Feindseligkeit gegen die Staats-Regierung handeln werden. Wenn die Wähler fecner die Beobachtung der Staats-Verfassung beschworen haben, so haben fie damit auch die verfassungsmäßigen Rechte Sr. Königl. Hoheit, des Großherzogs, zu beobachten gelobt, und so wenig Allerhdchstdicselben jemals die Beeinträchtigung der in der Verfassung begründeten stän- dischen Befugnisse durch die Staats-Behödrden gestatten werden, eben o wenig könnten es die Wähler mit ihrem geleisteten Eide vereini- en, wollten ste dîe Wahlen guf solche Personen leiten, von denen f gewiß zu seyn sondern daß sie die gcheiligten Rechte der Krone
in Zweifel zu bestreben wúr- Glück ciner
S nicht beachten, sondern solche auf jede Weise Ï ziehen, zu beanstanden und bestreiten fich N den. Gleichwie die Ruhe, der Wohlstand, das N Familie nicht bestehen kaun, wenn die Mitglieder derselben N den Einflüsterungen Dritter wiliiges Gehdr geben, die sich N bemühen, den Samcn der Unzufriedenheit, des Mißtrauens und der Zwietracht unter fie auszustreuett, statt solche Friedensfidrer mit N gebührender Verachtung zurückzuweisen, und sich în ihrer Liebe, ih- D rer Achtung und threm Vertrauen zu dem Familtenhaupte nicht ivre
zu
tes nichts Gutes bewirken, wenn man das Vertrauen veraiftet, dke Achtung untergräbt und die wohlgemeintesen Schritte der Staatsö- Regierung durch Entftellung der Wahrheit zu verdächtigen und her- abzuseßen sucht! Es kann das Wohl des Landes nicht befdrdert werden und nicht gedeihen, wenn Mäßigung und Unbefangeuheit bei F denen fehlen, die mit der Staats-Regierung in gemeinsamem Be- F fireben die Wohlthaten verwirklichen follen, die dem Lande aus der Verfassung und ihrer Entwickelung zu Thril werden kbnnen ! Eitte Vergleichung der Wirksamkrit der ersten Landtage scit der Ver- fasung mit den leßteren kann und wird die Wähler darüber beteh- É ren, wenn sie diese Vergleichung mit Unbefangenheit anstellen tyol- len. tihtungen und Anstalten waren die glücklichsten Früchte jener ersten Landtage; aber fast gäuzlich erfolglos blieben die beiden leßten |än- dischen Versammlungen, troß ihrer slebzeönmonatliczen Dauer. War- un und seit wann isi es so ganz anders geworden ? Die Staats- Regierung is noch dieselbe, sie handelt nach denselben Grundsäßen, welche sie während der ersten Landtage befolzte, und ihre, den Stän- den gemachten Vorschläge zeugen von threm fortwährenden cifri- en Bestreben, das Wohl des Landes nach Kräften zu befdrdern s ist anders geworden, seitdem es gelungen is, die Ansicht zu ver- breiten, als beruhe das landständische Sysem auf demn Prinziy des
Mißtrauenrs und der Beruf der Stände sey, dcr Staats-Regierung |
Füberall entgegen zu wirken, eine stete Op-ofition aus Grundsaß ge- V gen sie zu bilden, und seitdem diese Ansichten bei vielen Wählern R solchen Eingang fanden, daß die Mehrheit der Abgeordneten nach F diesem Sysiem gewähit wurde. Der Einfluß, welchen diese Wah- N len auf den Gang der fländischen Verhandlungen gehabt haben, if
| ; - Maus den beiden Allerhöchsten Verkündigingen vom 2. Nov. 1833 zog die Abtheilung des hier ga und 30. Okr. d. F zu ersehen, worin die Gründe zusammengestellt |
Stênde- Versammlung lnverfenn- Veranlassung in M dem System, welchem sich die Mehrheit der Wähler bei thren Ab-
ind, welche die zweimalige Aufidfung der
F stimmungen hingaben und sie sind dem Lande mit dafür verant- lj M 1 LL ‘ € 1
F wortlich, roenn die Ausführung s mancher gemeinnüßtger Vor- hläge und Geseß-Entwürfe der Staats-Regierung verhindert wor-
F ein vergeblicher Kosten - Aufwand von 133,879 Fl. 137 Kr, worun- ter allein 77,543 Fl. 495 Kr. für Diäten und Reisekosten der Stände- Mitglieder begriffen sind, zum großen Nachtheil aller Steuerpflichtigen verursacht worden. Wähler, welche diese Verhält- nisse mit der gebührenden Aufmerksamkeit prüfen, die gewichtvollen N Worte der allerhdchsten Verkündigung vom 30. Oktober dicses Fah- Bres: „an diejenigen aber, welche verfassungömlftg berufen find, Jan den nun bevorstehenden Wahlen Theil zu nehmen, lassen ) Wir Unsere landesväterliche, wohlgemeinte, aber auch ernstliche Mah- nung ergeÿen, wohl zu erwägen, ob die Fnteressen des Volkes durch J eine Kammer gefördert werden können, deren Mitglieder der Negic- lung mit entschiedener Feindseligkeit entgegentreten. Welche aher auch die Ergebnisse threr Wahlen sey mdgen, #9 thun Wir hier den utwandelbaren Entschluß kund, gleich wie Wir die bestehende Ver- P fassung ehren, so auch durch keinerlei Versuche, {o oft se fich auch J erneuecn mögen, die Rechte schmälern zu lassen, welche verfaj: sungsmäßtg Uns zustehen und in deren Bessß Wir Uns hefin- Iden‘, zu würdigen verstehen, welche die herben Erfahrungen aus J den leßten Jahren beberzigen und die Stimme ihres Gewis- N ens bei ihren Wahlhandlungen mehr, als die Einflüsterungen der Friedenssidrer, beachten wollen, werden einsebei, daß nur dann h die Verfassung ihre wohlthätigen Folgen für das Land äußern fann, venn in der 2. Kammer der Stände wieder vorurthetlsfrele Prüfung der Gegenstände, von jeder persönlichen Leidenschaftlichkeit und Anu- |Maßung ferne, verbunden mit Mäßigung 11nd der, der Staat?-Ne- [gierung schuldigen Achtung zurückgekehrt scyn wird; und dahin zu | streben ist die heilige Pflicht eines jeden Wählcrs, deren gewissen- } hafte Erfüllung sein Für\ï und alle seine Fiitbürger von ihm zu | fordern berechtigt sind. (Gez.) du TDhil. Scott.‘ Hamburg, 25. Nov, Die seit gesiern hier erwartete Londoner Post vom 21. November is — wahrscheinlich wegen dies Treibeiscs auf der Elbe — auch heute noch nicht ciugetrosfen.
Oettettei
Agram, 18. Nov. Am 19. Oftober Nachts um 12 Uhr brach in der Stadt Sàztrazsa in der Z!ps ein furchtbares Feuer aus, welches durch den hestigen Wind, der zu eben dieser Zeit wüthete, einen unermeßlichen Schaden anrichtete. Der Brand | verbreitete sich mit einer solchen Schnelligkeit, daß beinahe nichts | dem furhtbaren Elemente entrissen werden konnte. Die Häu- ser, die Stadtkirche und selbst das Fnnere des Thurmes sind verbrannt, die Glocken geschmolzen 2c. Aber nicht nur die Ge- bäude wurden vernichtet, soaderi auch von den Früchten, Win-
: scheint aber feine andere
Eine Reihe der wohlthätigen Gesetze, Ve'ordnungen, Ein- j
| an Großartigkeit und Schénhcit wird
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ter-Vorräthen und dem Vieh ?ounute nur ein sehr geringer Theil } die Aufhebung desselben, alleín der Adel war zu sehr dafür und
gerettet werden.
Aus Kemenesalja in Ungarn wird unterm 1. Oktober berichtet , daß in der Gegend von Marczal in diesem heißen Sommer theils muthwillige Hirten, theils einige Landwirthe (und diese aus guter Absicht) das trockene Rohr und Schilf an- zündeten, das Feuer aber sich über die ausgetrockneten Felder und Wiesen bis zu den Wäldern verbreitete und anfangs die Wurzeln, dann aber die Baumstämme selbst angriff, so daß dem- selben nur sehr {wer Einhalt gethan werden konnte.
__ Am 6. d. M. fand in Zara vor dem Civil- und Militair- Gouverneur von Dalmatien, Grafen von Lilienberg, ein großes Manöver der in dieser Provinz garnisonirenden Truppen statt.
Jegen.
Mailand, 19. Nov. Die hiesige Zeitung publizirt eine von dem Gouverneur Grafen von Hartig unterzeichnete Be- tannimahung, wodurch der Kaiserliche Befehl, welcher den dies- seitigen Handwerkern das Wandern nach dem Kanton Bern un- tersagt, zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.
Die verwittwete Königin von Sardinien hat sich über Ge- nua, wo sle von dem dort anwesenden Königspaar begrüßt wurde, nach Nizza begeben.
Der von Schweizer Zeitungen mitgetheilten Nachricht über Unruhen in Brescia wird von hiesigen Blättern jeßt auf das Bestimmteste widersprochen.
Turin, 14. Nov. (Allg. Ztg.) Jh deutete schon früher darauf hin, daß während des Aufenthaits des Don Carlos in Portugal er Cinverständnisse mit einigen Generalen der Kdni- gin Isabella angeknüpft, und seibst persönliche Zusammenkänfte mit ihnen gehabt habe. Jest versichern Briefe aus Barcelona, daß diese Angaben gegründet gewesen, und man mehr als Einen Beweis in Händen habe, wie zweideutig damals die Gesinnungen seibst des Generals Rodil gewesen, und wie wenig demnach die Karlisten von solLen Chess zu fürchten hätten. Es scheine, daß Nodil die militairischen Operationen in die Länge gezogen, um persönliche Vortheile daraus zu ziehen, daß er den Karlisten ge- slissentlich Zeit gelassen, si zu organisiren, und daß er nur aus Besorgniß vor seinen Trupren den Karlisten nicht so viel Vor- schub geleistet habe, als er vielleicht wünschte. Die gegen Rodil einzuleitende Untersuchung werde beweisen, daß er es allein auf militairische Promenaden abzcsehen have, um den Kosten- Auf- wand zu vermehren und sich dabei zu bereichern. Man ver- sichere, er habe über drei Millionen Franken in Sicherheit ge- bracht, und gedenke, vermußlich in der Folge Spanien zu ver- lassen. Die nahe Zukunfr muß úber die Wahrheit dieser An- fchuldigungen entscheiden. — Fn Madrid herrscht große Erbitte- rung gegen den genaunten Beneral; man baut jet dasesbs alle Hoffnungen auf Mina. Doc verhehlt man sich uicht, daß Zu- malacarreguy mehe militairis.hes Talent als Mina besißen niag, welcher Leßtere außerdem mit seiner geshwächten Gesundheit die Müúßhseligkeiten, welhe ihn erwarten, [chwer ertrazen wird. Man Wahií gehabt, und Mina das Kom- inands schon aus dein Grunde anvertraut zu haben, weil er all- gemein fär redlich und unlesechlich6 gehalten ivi ln cinen Minister - Wechsel denkt man in Madrid m:t großer Besorgniß; die Klasse, welche etwas zu verlieren har, wünscht schnlich , To- reno amn Ruder bleiben zu sehen.
Rotn, 13. Nov. Bei Tivoli wird nun der Kanal, wel- cher den Anio ableiten soll, bald vollendet s:pn; der Durchstich des Felsens ist fertig, und der andere Kanal, der diesem paral- lel läuft, wird es auch in furzem sep. Déeser Doppel:-Kanal ist durch einen Verg von Kalkitein, Monte Catillo, gebrochen, und hat zum Zwecke, dem Flusse, welcher nah und nach die Stadt Tivoli vdüig zu untergraben droßte, eincn neuen Lauf zu
en, wo er dann dein Tempel der Sibylle gegenüber sich an
St 4 «fh ¿09 Fuß ia die Tiefe slúrzen wird. Der große Wasserfall bei
C0
der Grotte des Neptuns wird freilich hierdurch vernichtet, aber j
der neue Fall ihn teich- lich ersken.
Nach und nach t'esen nun die Fremden ein, die Familien, welche den Sommer auf ihren Landgütern zugebracht haben, kehren zurü, und Rom gewinnt Regsamkeit. Jene Schaar von Reisenden, aus allen Gegenden der Welt, bringt nun wiedet den Römern eine Seld- Aerndte, welche dieses Jahr be- sonders reichlich ausfallen dürste, da noch viele groüe Familien angemeldet sind, Manche Fremde eilen freilich gleich) nach Nea- pel, um dort cinige Monate zuzubringen, aber fast alle kehren vor dem Karneval zurück, welczer dieses Jahr sehr lebhaft wer- den wird. Von der Regicrung ist nicht zu besorgen, daß ste diesem Volksfeste etwas in den Weg legen Milte: die Rômecr ha- ben in den leßten Jahren durchaus keine Unordnungen began- gen. Die Aufhebung des Karnevals vor zwei Jahren war eine ju entschuldigende Vorsichts-Maßregel, da die Unrußen in den PBrovinzciz faum ge?islt waren, und man wußte, daß von Außen her Versuze gemacht werden sollten, auc hier tumultuarische Auftritte hervorzurufen.
Es i neuerdings im Vorschlage, eine Dilizence-Verbindung zwischen Florenz, Rom und Neapel einzurichten. Von F'orenz worde dieselbe zugleich mit Bologna und dem úbrigen nördlichen Jtalien angeknüpft, und dadurch den Reisenden die Bequemlich- keit verschaffe wercen, aus den entserntesten Theilen Europa's bis Neapel wohlfeil und schnell zu reiscn, ohne die Geld und Zeit versplitternden Vetturini zu Hülfe zu nehmen. Zau wünschen wäre es indeß aus mehreren Gründen, daß diese Einrichtung von den Regierungen übernommen, nicht ai Privatleute über- lassen ivúrde, wie die jeßt {hon bestehende Diligence von hier nach Bologna. Der daraus entstehende Gewinn könnte den Römischen Finanzen sehr zu Gute koinmen.
Bie Witterung ist dieses Jahr fär die Römische Campagne schr v-rderblich, der Regen ist ganz ausgeblieben, die Hiße des Sommers hat alles Fuiter fár die zahlreichen Viehheerden ver- dorrt, und fasi an ailen Orten herr|cht Wassermangel Hingegen it der Gesundheits-Zustand der Bewohner, sowohl Roms als der Campagne, so gut, wie man sich dessen noch von keinem früheren Jahre erinnert. Die Hospitäler blieben diesen Herbsi ler, und die gewdhnlichen Fieber sind se!ten. Hierdurch sind diejenigen Theorieen widerlegt, welche die Entstehung der aria cattiva mit der im Sommer gewöhnlich eintretenden trockenen Witterung in Verbindung brachten.
S paniëén.
Der Morning Herald enthält folgende Privat - Korre- spondenz aus Madrtd vom 8. November: „Eine der Haupts- Reformen, worauf, wie ih hdre, Don Carlos je6t seine Aufmerks- samkeit richtet, ist die Abschaffung der Mesta oder der Schaf- weide. Dies abscheuliche Gese vernichtet die kleinen Landbesiz- zer, hemmt den Ackerbau und macht die Privilegirten zu eincr Geißel der Armen. Ferdinand VIl. versuchte viele Jahre lang
| dies
| den endlichen Erfolz seiner Sache sey.
;¡ und Brlones, mehr | Waffen. ( ¿ zuza Úberfallen und vernichtet. Am 20sten ging Zumalacarreguy
ih zweifle schr, daß Don Carlos sein lobenswerthes Vorhaben wird ausführen können. Die Regierung JZsabella's kann, unges- achtet ihrer liberalen Versicherungen, das Gese nur verändern und amendiren, aber nicht aufheben. Um eine so große Verán- derung vorzunehmen, müßte sie das Volk auf ihrer Seite has ben, was nicht der Fall ist. Die Mesta ist eine Gesellschaft von Edelleuten, welche für eine geringe jährliche Abgabe das Recht hat, in manchen Provinzen, namentlih in den südlichen, ihre Schafe auf den Ländereien der Pächter zu weiden, wovon nur die mit Oliven und Wein bepflanzten Grundstücke ausgenommen sind. Die Gewalt dieser Mesta ist so unumschränkt, daß manche Ei- genthümer ihre Grundstücke in drei, andere in fünf oder sieben Jahren nur einmal bestellen können. Ferdinand VII. selbst bes saß in Estremadura einige Ländereien, die nur alle sieben Jahre bestellt werden konnten. Die Gesellschaft nennt ihre Mitglteder Brüder und Schwestern‘/ und sie ist so entschlossen, ihre Rechte zu bewahren, daß sie die Königin Jsabella gezwungen hat, ‘2000 Schafe zu kaufen und der Gesellschaft als S wester beizutreten. Martinez de la Rosa darf, da er das Volk gegen sich hat, den Kampf mit dem Adel niht wagen. Don Carlos dagegen, in dessen Jnteresse es liegt, die kleinen Eigenthümer zu shügen und den überwiegenden Einfluß der Granden zu ver- nichten, fann, wenn er gehdrig unterstü6t wird, viel thun. Man glaubt indeß allgemein, daß nur eine Revolution eingewurzelte Uebel heiten kann. Es ist nichts Un- gewöhnliches, in Castilien einen reihen Edelmann an- zutreffen, der niht einen Morgen Landes und doch Tausende von Schafen besizt, aus deren Wolle er seine ganzen Einkünfte zieht. Sollte Dou Carlos scin Vorhaben in Ausfüh- rung bringen, so wird er sich dadurch beim Volke beliebt machen und den Dank der Nachkommen verdienen. Eine andere der von ihm beabsichtigten Reformen is, die Wahlen der bürgerli- hen Behörden (Apuntamientos) wieder so einzurichten, wie sie vor Zea Bermudez bestanden. Dieser Minister nahm dem Volke das Recht, seinz Magistrats, Personen zu wählen und übertrug dies der Krone. Martinez de la Rosa gab durch das Königliche Statut den so gebildeten anae eine ausgedehnte Voll- macht, Mitglieder zu den Cortes zu wählen. Auch diese: Re- form wird Don Carlos sehr populair machen. Da er außerdem erfahren, daß seine Gegner das Gerücht verbreitet haben, als wolle er die Jnquisition wieder herstellen, so hat er Sorge ge- tragen, seine Gesinnung in dieser Hinsicht bekannt zu ma- chen, die einem solchen Tribunal durchaus ungünstig ist. Er hat ferner erklärt, daß er viele kirchliche Mißbräuche, na- mentlih in den Klöstern, abschaffen wolle, und daß cr den von den Cortes por Estamentos empfohlenen Verbesserungen seine Zustimmung geben werde, so lange sie nicht die Grundsäge der monarchischen Regierung verleßen. — Ein Mann, der vor ei? nigen Tagen den Kdaig in der Nähe von Bilbao verließ, sagt, daß derselbe gesund und gutes Muthes und voil Vertrauen auf Einer auë dem Ge- folge des Kdnigs erzählie dem erwähnten Reisenden, daß der- selbe bei seiner Abreise aus London folgende Worte an die tvei- nende Königin richtete: „Entweder sieht man mich als Karl V. oder als Leiche wieder.“ („Carlos quinto ò Carlos muer- io.“ ), — Merkwürdig is es, daß Herr Francino, Französischer Konsul zu St. Sebastian, im Namen seines Herrn von den Ministern Karl’'s V. die Zurückgabe einiger Ballen Wolle, welche die Zoll-Beamten des Königs in Beschlag genommen ha- ben, verlangt hat.‘
In den Baskischen Provinzen is folgender offizielle Bericht über die bisherigen Erfolze der Karlisten erschienen : „Am 8. Oktober ging Zumalacarreguy über den Ebro. Am liten schlug derselbe General den Oberst Amor bei Cenicero
als 300 National- Gardisten streckten die öm lvten wurde ein Bataillon des Feindes bei Aburs
dei Tronconero wieder úber den Ebro und gewann bei Fuen- mayor einen Sieg über den Oberst Amor, vernichtete dessen Kavalerie und den größeren Theil seiner Jufanterie und erbeutete 1300 Gewehre, 2 Mill. Realen in baarem Gelde, eine Quantität Klei
| dungéstúcke usw. Ain 21. wurden 400National-Gardisten, welche sich{
in eine Kirche zu Cenicero eingeschlossen hatten, zu Gefangenen gemacht. Am 27siecn wurde eine feindliche Abtheilung, unter dein Kommando des General O'Doyle, auf der Ebene zwischen Vittoria und Salvatie: ra, und am 28. auf derselben Ebene eine Abiheilung unter dem Befehl des General Osma völlig geschla gen. Ueberhaupt wurden im Monat Oktober dem Feinde in Nas vartra, Alava und Alt- Castilien 400 Pferde, 1500 Gefangene, 7 Kanonen, 6000 Gewehre, 1560 Jnfanterte- Degen, 600 Kas vallerie-Säbel, eine bedeutende Menge Munition und Gepäck, abgenommen, mehr als 1000 Mann getddtec und 2 Millionen Realen nebst hinreichender Kleidung für 8000 Mann erbeus- tet. Jn Biscaya wurde in demselben Monat die Armee organisirt und cine Verwaltung errichte. Am 11ten wurde Espartcro bei Placencia geschlagen. 2 Offiziere, 4 Unteroffiziere und 30 Gemeine desertirten vom Feinde. Jn Guipuzcoa wurs
i den 310 Röcke und 600 Paar Schuhe erbeutet. Jn Catalonien
sind mehrere Pläve befestigt, ein Ober-Befehlshaber ernannt und eine Junta gebildet worden. Jn Alt- Castilien wurden 3000 Mann organisirt und sind bereit, ins Feld zu rücken. Jn Aras- gonien haben 2000 Bürger die Waffen ergriffen. Fast die ganze Bevs kecung ist bereit, diesem Beispiele zu folgen, wenn fie dazu aufgefordert wird. Jn der zweiten Woche des Oktober verließen sieben Offiziere und 200 Gemeine mit Waffen und Gepäck die Reihen des Feindes und vereinigten sch mit dem siegreichen von Zumalacarreguy befehligten Heere. Die Armee des Königs in den vier Provinzen bestand am 31. Oktober aus 28,000 Mann Jnfancerie, 170) Mann Kavallerie, 9 Geschüßen. Mehr als die doppelte Anzahl ijt bereit zum Eintreten, und in jeder Pro- vinz bilden sich neue Bataillone.‘
TUr bei.
Konstantinopel, 28. Oktober. (Schlesische Zeitg.) Die Aussichten gestalten sih friedlicher. Die Sendungen von Truppen und Munítion nach Asien sind zwar noch nicht einges stellt worden, doch ist der in dieser Beziehung ergangene Ferman dem Gerüchte nah bereits ausgeferrigt und die Flotte, welche — wie man jeßt erst erfährt — nach den Mandvers, die vor dein Sultan bei den Prinzen- Jnseln stattfinden soliten, unmit- telbar die Dardanellen verlassen sollte, ist hierher zurückgekehrt. Man schreibt diese pldblih veränderten Ansichten dem bes reits erwähnten Zufalle mit dem Schwerte des Suls tans zu, ob mit Recht? getraue ich mir nicht zu behaupe ten. — Bei der Einfahrt der Kriegsschiffe in den Bosporus wurde- das Linienschiff „Selimie‘/ durch die Heftigkeit des Bins des auf eine Sandbank verschlagen; der von dem Groß - Admis ral Tahir Pascha hierbei an den Tag gelegten besonderen Thä- tigkeit vnd Sachkenntniß gelang es jedoch bald, das Sch: ff, ohns