daß es im mindesten beschädigt wurde, wieder flott zu machen. — Die Engl. Flotte soll unverweilt nah Malta zurücksegeln.— d. ist auch die unter dem Befehl des Admirals Has- von Samos zurückkommend, Der Kaiserlich Oesterreichische Gubernial-Rath und General - Konsul in Aegyp- hier angekominen.
Am 18ten san Bey stehende Türkische Escadre, in den Hafen dieser Hauptstadt eingelaufen. —
ten, Herr Laurin, ist von Palermo zur See — Der Gesundheits-Zustand bessert sich.
Al 6 4d,
Berlin, 27. Nov. Ueber die Resultate der Regulirung gutsherrlichen und bäuerlichen Verhältnisse und Gemeinheits- ebungen in der Provinz Posen im Laufe des vorigen Jah-
der Auf res gehen uns folgende Mittheilungen zu:
Es sind im Gange gewesen und resp. angemeldet worden :
1) Regulirungen von ganzen Gemeinden zum Eigenthum ih- 2188
rer Hôfe
2) Ablösungen der Dienste und sonstigen Leistungen, auch Grundgerechcigkeiten von solchen Gemeinden, denen das Eigenthum ihrer Höfe oder erbpachtliche und erbzinsliche Rechte vertragsmäßig bereits zu- Gene a
3) Gemeinheits- Theilungen
Überhaupt
vorbereitet und als beendigt zu betrachten: 1) Regulirungen zum Eigenthum bei ganzen Gemeinden 2) Abldsungen
überhaupt
mithin sind noch im Gange Im Laufe des Jahres rung vôllig vorbereitet : 1) Regulirungen 2) Abldsungen
überhaupt .. Was die Zahl und die gewesenen Prozesse betrifft, so wurden beseitigt : 1) durch rechtsfräftige Entscheidung 2) durch Entsagung der Klage 3) durch Vergleich
Schwebend sind geblieben : in erster Jnstanz . . in zweiter - in dritter - in der Rekurs - Jnstanz . … j C R S5 ¡Die Folgen dieser Regulirungen““, so schreibt man aus Posen, „reten in unserer Provinz im Allgemeinen augenfällig hervor, besonders da, wo die ersten Jahre der neuen Verhält- ‘nisse üÖberwunden sind, und eine gewerbthätige Population gefun- den wird; und tvenn sich an manchen Orten die Resultate min- der sruchtbar zeigen , so ist doch der Keim zu raschen Fortschrit- ken gelegt, und es läßt sich mit Sicherheit erwarten, daß die Kultur des Bodens der übrigen Jndustrie in dieser Provinz voraneislen, und daß die National-Erziehung und dfentliche Ord- nung den Landmann bald in dem Sinne für Gemeingeist und Vaterlandélicbe wesentlich vorgeschritten finden wird. Eine Höchst erfreuliche Erscheinung ist es, daß auch die Gutsbesiver eine rasche und gütliche Ausgleichung dem prozessualishen Verfahren vorziehen und si gern bereit zeigen, zu gemeinnüßzigen Zwecken, 3. B. zu Landdotationen der Schulen 2c. mitzuwirken. Die Regierung hat im Oktober 1832 einen Fonds von 10,000 Rthlr. zur Niederschlagung, und einen Kredit von 120,000 Rthlr. zur Stundung der Kosten bewilligt, und dadurch die Mittel ge- währt, Vergleiche zu befördern und billigen Wünschen der Jn- teressenten mit Liberalität entgegen zu kommen. Numerisch las- sen sich die wohlthätigen Folgen dieser Maßregel nicht darstellen. Sie haben sich aber vorzüglich darin geäußert, daß das Ver- trauen der Parteien zu dem Verfahren der Staats- Behörde ge- siegen ist, wie das verhältnißmäßige Abnehmen aller bedeuten- den Prozesse ergiebt.‘/ ie dfonomisch- technologische naturforschende Gesellschast zu Görliß hielt am 13ten d. M. ihre erste Versammlung. Es amen dabei mehrere sehr interessante Abhandlungen und Bemer- kungen zum Vortrage, von denen einige zum Druck befödrdert Und veröffentlicht werden sollen.
_—-
ear O E T R E aaa
Königliches Schauspiel.
Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Aufzügen, nach einer alten Novelle von Raup#h. Fndem wir dicses neuesten Pro- dufts des unter un3 wohnenden Dichters nicht nur wegen seincs poc- tischen Werthes, sondern auch wegen des Beifalls, den es ge- funden, gedenken, wollen wir nur zuvörderst uns über das Wort ¿„„neueste‘/ erklären, was keinesweges so zu verstchen ist, als hätte der Dichter es eben jeßt erst vollendet; nein, {hon seit länger als cinem halbeu Jahre hat er es dieser Bühne übergeben, und nur gewisser Hindernisse halber is die Darstellung mit seiner Zustim- mung verschoben worden. Zwei oder gar drei neuere Schauspiele hat er seitdem verfertigt, die auch, wie verlautet , bald zur Auf- führung kommen werden. Da Raupach ers 50 Fahr alt ist, o darf man von seiner Produktivität, bei dem fortgeseßten Fleif, den er seit den zehn Fahren seines hiesigen Aufenthalts angewendet hat, in den nächiten 25 Fahren einen : eihthum von Schauspielen erwarten, die zusammen einen schr beträchtlichen Bühnenschaß aus- machen und an Zahl vielleicht den dramatischen Produkten von Lope de: Vega gleichkommen möchten. Lope de Vega wurde 75 Fahr alt, und eben darum hat Ref. dem Herrn Raupach nur noch 25
ahre zugemessen , was indesscn den Wunsch nicht -ausschlicßt, daß jein Leben in dem Jnteresse der Deutschen Bühne noch über das von Lope erreichte Alter hinausreichen möge. Schon das vorliegende Schausptel giebt uns einen triftigen Grund dies zu hoffen, denn der Dichter hat sich darin gewissermaßen verjüngt, wenn. man an- ders bcfugt ist, den Rüktritt aus dem Reiche der Geschichte der Hohenstaufen, Cromwells u. \. w. in die Welt der Phantasie cine Verjúngung zu nennen. Zwar hat er, wie der Titel besagt, seine „„Corona‘/ nach einer alten Novelle gedichtet, aber die Novelle an fih war es gy nicht , zu der er gleichsam seine Zuflucht genom- men, sondern weil sie der Depositair eines phantasicreichen dramati- schen Stoffes war, der gelegentlich sciner Phantasie begegnete, und thm dasjenige darbot, was er freilich eben so leicht und gut hätte crfinden können. Ob wir die Gabe aus erster oder zweiter Hand empfangen, kann uns ganz gleichgültig seyn; wir haben nur zu fra- 4 ob der Empfänger ihrer werth war? Das Theater - Publikum
at darauf zweimal ein sehr vollstimmiges, fast möchte man sagen einstimmiges Fa zur Antwort gegeben; indeß mögen wir uns hei
5959 Davon sînd seit der Organisation der General Kommission für die Provinz Posen Ie Ausführung gebracht, oder dazu völlig
1384
4TA 1562 3420 2539
1833 sînd ausgeführt oder zur Ausfüh-
Lage der im Jahre 1833 im Gange
134M
aller Achtuttg für die Stimme des Publikums doch damit nicht be- nügen und wollen uns vielmehr nach La Gründen des Bet- alls umschen. Das Aufsuchen wird uns nicht {chwer; die Gründe kommen uns entgegen. Denn erstlih hat der Sto selb| Ge- halt, und ein innerer Gehalt is das erste und gemeinhin auch das beste an einem Kunstwerk. Ein Mann, den man wohl als Autorität anführen darf, da er selb| dramatischer Dichter ersten t zugleich auch der tiefsinnigste Kunst- richter zwar, wie denn beides in einem wahren Genie immer beisammen ist; kurz, Göthe sagt: Man kann zwar nicht leugnen, daß das Gente, das ausgebildete Kunst - Talent durch Behandlung aus Allem Alles machen und den widerspenstigsten Stoff bezwingen fann. Genau besehen, entsteht aber alsdann immer mehr ein Kunstsück als ein Kunstwerk, welches leßtere auf Gegenstand beruhen soll, damit uns zuleßt die Behandlung durch Geschick, Mühe und Fleiß die Würde des Stoffs nur desto glúdck- licher und herrlicher entgegen bringe. — Einen solchen Gehalt besißt das in Rede sichende Stück; Völkerhaß, die Zwietracht der Fürsten, Familienhaß und feindseliger Brudersireit, wie verderblich sie für die Mitlebenden sind, haben, wie die Geschichte der Poesie aller Nationen bezeugt, immer der Kunst, namentlich der dramatischen, cinen reichen und wohlthätigen Stoff geliefert; Atreus und Thieft, Etcokles und Polynices, Romeo Montecchi und Julia Capulet, Fus lius von Tarent und Guido, Don Manuel und Don Cäsar sind bekannter und berühmter in dem Reich der dramatischen Poesie, als der Geschichte und Sage. Ez is wohl überflüssig, den Grund anzuführen, warum die Dichter nah solchen Stoffen haschen ; Liebe und Haß slnd Geschwisier; je enger das Band, je zar- ter das Verhältniß, aber auch desio empfindlicher der Riß die- ses Bandes, und desto gefährlicher und furchtbarer, wenn die aus Liche in Haß verwandelken Gemüther durch Mache oder Charakter- kraft e sind. Liebt den Nächsten und guten Nachbarn und desgleichen, ist das Gebot aller Sittenlehren , aber überall in
allen Landen und an allen Orten zanken sich Nachbarn desto mehr,
“je näher sie an cinander gerúckt sind; Bruder und Schwester wer-
den um das Mein und Dein, um cine Stecknadel und ein Schnupf- tuch in Zorn entbrannter, wie Achill und Hektor, und liefern die schönsten Stoffe zu Tragdödien oder Tragikomddien; es kommt nur auf das Talent des Dichters an, wie er sle zu gebrauchen versteht. — Und der Gebrauch, den Herr Raupach von diesem für das Drama so ergiebigen und günstigen Sto gemacht hat, das eben ist der zweite Grund fúr den Beifall, den scinc „Corona// erlangte; mithin, um an unsere oben citirte Autorität zu erinnern, konnte der Beifall nicht fehlen, da die Behandlung sich des Stoffs so bemächtigt hat, daß sie denselben , dem Zwecke des Drama's gemäß, faßlich und würdig allen aufmerksamen und empfänglichen Zuschauern und Hörern entgegenbringt. Hier wäre denn freilich der Beweis dieser Behauptung zu führen, der nur durch genaue Betrachtung der Theile und ihres Zusammenhangs mit dem Ganzen geführt wer- den kann. Aber dazu reicht leider der diescm Artikel in diesen Blâät- tern bestimmte Naum nicht hin; wir wollen uns demnach nur auf Eins beschränken, nämlich darauf, daß, da jedes Drama einer Expo- sition bedarf, die Expositions - Scenen aber ihrer Natur nach nicht die Handlung selbs sind, Alle, die das Schauspiel mit bewußter Kenntniß dessen, was es leisten kann und soll, und mit redlichem Sinn besuchen, auch Lust und Ruhe haben müssen, zuvörderst zu vernehmen, wovon gehandelt seyn soll. Damit soll übrigens kei- nesweges das Wort geredet werden, Allem, wie es dem Dichter in Wort und That beliebt hat; aber wenn Manches, unbeschadet der Deut- lichfcit der Handlung, hätte abgekürzt werden können, so werden wir doch durch die geist - , gedanken- und bilderreiche Sprache des Dichters so vollkommen befriedigt, dag wir eben kein Verlangen nach ciner rascheren Bewegung tragen. Uebrigens müssen wir dem Fleiß und der ernstlichen Anwendung der mimischen Talente unbedingt, dann insbesondere dem Herrn Rott, der mit großen Mitteln sciner Darstellungskraft ganz an sciner Stelle war, pflihtmäßig der mi- mischen Darstellung unser!t Tribut zollen; gleich ihm Herrn Grua, der immer hervorragt, wo dic Rolle ihn zur Begeisterung erhebt; auch Frl. v. Hagn in allen Scenen, wo sie nicht bis zum Tragischen gesteigert wird. Eben so darf Herr Wauer uicht mit Stillschweigen übergangen werden. — * —
Meteorologische Beobachtung.
Morgens E Abends | einmaliger 6 hr. 2 11hr. 10 Uhr. Beobachtung.
E ‘ 335, 3:0 “ar.(335, 0 6 Par.|334x, 95 "Par. Huellwärme 8, 89 R. Luftwärme |-4- 0,4 ° R.[4- 1,8 °R.|+ 0.7°R.
Thaupunkt / E L N Flußwärme 0,9 ® R. Dunfisdttg.| 86 vEt. 83 pCt. 83 pCt. [Bodenwärme 2,4 ® R. Wind. E : S E A Jusdünst, 0,0 15" Rh, Wolkenzug | E W. | =— iedershlag 0,0 2 0 Rh.
1834. | 26. Novhr.
Berliner Börse, Den 27. November 1834.
Amt], Fonds- und _Geld-Cours-Zettel.
21 Breef| fr eid. ] A [100 97
967 605 992 992 994 987 981 371 1011 1023
. Cour.)
1007 106
V7. Tee
St.- Schuld - Sch. Fr. Engl. Obl, 30. Präm. Sch. d. Seeh. Kurm. Obl, m.1I, C. Neum.Int. Sch. do, Berl. Stadt - Obl. Königsb, do. Elbing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grossbxz. Pos. do.
Wechsel-Cours.
Vstpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schleaische do. RKkst.C. d.K.-nu. N. Z. - Sch. d. K.- u. N. Holl, vollw. Duk. Neue do. öTriedriehsd’or .. Disconto . .
1057 73 73
171
182 132 | 131 3 4 PreussCour Brief.| Geld. 14112 1407 1527 1527 6 B12
1042
l
a | e | de
Amsterdam dito
Hamburg
dito London Paris Wien in 20 Xr, Angsburg Breslau Leipzig Frankfurt a, M. WZ. Petersburg Warschau
|Kurz. 2 Mt. Kurz 2 Mit. 3 Mit. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch. Kurz
9915 103 1033
e 100 Fl. 100 Rbl. 600 Fl.
Auswärtige Börsen. Amsterdam, 22 November.
Niederl. wirkl. Schuld 523. 58 do. 99, Ausg. Schuld —. Kanz-Bill. 2217. 448 Amort. 91,3, 3120 742 Russ. 984. Oesaterr. 98. Preuss. Prüm.-Scheine 1077 do. 43 Aul. —. Span. 58 442, 35 271.
Antwerpen, 21. November. 35 284. Guebhard 45. Zinsl, 153. Hamburg, 25, November.
Engl. Russ. 1023. UMope in Cert: 972. Preuss. Prüm.-Scheine
-. Poln. 1435. Schatz-Oblig. --, Portug. 793, j Wien, 22. November.
Span, 52 43 Cortes 41.
55 Met. 99%. Neue Anleihe v.
45 915. Bank-Actien 1277. 1834 5504.
einem würdigen
Königliche Schauspiele,
Freitag, 28. Nov. Jm Opernhause: Jessonda, 3 Abth., mit Tanz. Musik von L. Spohr. (Herr Eich vom Stadttheater zu Leipzig: Nadori, als Gastrolle.)
Im Schauspielhause : Un Matelot, drame-vaudeville nouveau en 1 acte, 9 Parrain. comêdie en 1 acte, par Scribe. marier, vaudeville en 1 acte, par Scribe.
Sonnabend, 29. Nov. keshe, Schwank in 1 Akt, vom Dry. C. Töpfer. Hierauf; F Benefiz-Vorstellung, Posse in 1 Akt und in 5 Abth. Und; Spiegel des Tausendschôn, Burleske in 1 Akt,
Im Schauspielhause: bénéfice de Mr. Francisque 1) Une heure de mariage, comédie en 1 acle et cn Droge par Mr. Etienne. actes, par Mr, Halevy. les. premiers snjets du ballet. Mr. Hoguct remplira, pour cette fsois seulement. d’Arthur.)
Königstädtisches Theater.
Freitag, 28. Nov. Norma, Oper in 2 Akten. Musik vi Bellini.
Sonnabend, 29. Nov. Der böse Geist Lumpacivagabundy
3) Un divertissement .
verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Fried Genee. Vorher:
Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von L. Anzih,
Neu elie Nar len. París, 21. Nov- Gestern arbeitete der König wit dq
nah Neuilly. : Der Gesandte des Großherzogs von Mecklenburg: Schwerin hi
seines Souverains überreicht, worin diejer den Tod des Herjoy A anzeigt. Der König wird deshalb auf acht Tage Tray anlegen.
erwartet.
auswärtigen Angelegenheiten Besuche von dem Englischen, gischen, Sardinischen, Amerikanischen, Türkischen, Russischen und Oesterreichishen Gesandten.
Gestern frúh sind zwei Depeschen
rium der auswärtigen Angelegenheiten eingetroffen. Er hat Konferenz mit Lord Wellington gehabt ,
jedoh nur unter gewissen Bedingungen. erfahren, worin diese Bedingungen bestchen, glaubt jedoch, di sie Beziehung auf Spanien und Portugal haben.
Herr Humann is noch nicht angekommen. Alle Übrigt Minister haben ihre respektiven Hotels wieder in Besiß geno men. Seit dem Wiedereintritte des Herrn Thiers hat man eiu außerordentlihe Thätigkeit in den Bureaus seines Ministeriums wahrgenommen. Telegraphische Depeschen sind nach allen Vuyk: ten hin abgeschickt worden, wie man glaubt, um seine Rücktkeht in das Kabinet zu melden.
Gleich nah dem Wiedereintritte der Doctrinairs sind einit Stellen von
Dem Courrier français zufolge, haben mehrere Mi glieder des dreitägigen Ministeriums eine Denkschrifc aufgesel die sie ihren Kollegen in den Kammern mittheilen wollen , ul worin sie die Jntriguen darlegen, die ihren Eintritt ins Mini sterium und die verschiedenen Umtriebe, welche die Doctrinairs schon seit li gerer Zeit vorbereitet hätten, um Herrn Dupin zu mystificire
Seit 5 oder 6 Tagen bietet die Börse fortwährend du nämliche Schauspiel dar. Jm Anfange sind die Course fest un| steigen sogar; allein gegen den Schluß der Börse hin gehen si wieder zurü. Jn den Spanischen Effekten werden selbs u comptant immer weniger Geschäfte gemacht. |
In Algier soll das Geld so knapp seyn, daß man 18, ja mil unter 25 pCt. dafür zahlen muß, und daß keine Wechsel unte 3 pCt. für den Monat discontirt werden; es sollen in Folz! dessen mehrere Arbeiten, die man sonst vorgenommen hátte, u terblieben seyn. E
In einem Schreiben aus Bayonne vom 16ten d. hes! es: ¡Das von den Einwohnern Riojos und Riberas gegeben Beispiel ist von der Bevölkerung der umliegenden Orte nah geahmt worden, und Alles bietet dem Genecal Mina seine Dienst an. In den Gebirgen haben sich viele kleine Banden, die du Truppen der Königin mehr Schaden zufügten, als alle Strel kräfte Zumalacarreguys in der Ebene, zu Gunstcn M na's erklárt, und nachdem sie den Karlisten die Communication abgeschnitten. ziere abgeschickt worden, um ihre Manöver zu leiten. Die Kw listen ziehen sich in die entlegensten Theile des Landes zurüd der Hunger wird men. pelona vorbeifkaruen, wurden zersprengt.//
Kabinets - Courier habe dem General-Capitain von Catalo nici General Llauder, die Ernennung zum Kriegs - Minister übe bracht, und dieser habe sie unter der Bedingung angenom!) daß die Spanische Regierung ein System befolgen solle, welch mit den Wünschen der Cortes und des Volkes mehr überein stimme. Es war zu Barcelona ein neues Freiwilligen-Bataillo! gebildet worden, welches, als es seine Waffen erhielt, sie nid eher niederzulegen schwur , Fünf Bataillone waren schon srüher organisirt.
— Heute {loß 5proc. Rente pr. compl. 105. 75. lin cow 105. 90. Z3proc. pr. compt. 77. 45. siu cour. 77. 60. prol, Neap. pr. compt. 95. 55. fin cour. 95. 70. Zproc. Spa! Rente 432. 3proc. do. 273. Cortes 38!. Ausg. Span. Schul!
154. Guebhard 451. Frankfurt a. M., 24 Nov. Oesterr. 5proc. Metal 25proc. 535. —. Lproc. 23
99 997. proc. 911, 91.
Bank-Actien 1526. 1524 Part.-Oblig. 1392, 139 Loose j! 100 Gulden 209, G. Preuß. Präm.-Schch. 592 591. do. prol Anl. 947. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 96. 9612, Poln Loose 674. 675. 5proc. Span. Rente 432. 43. 267, 204.
Medacteur Cottel.
Gedruckt bet A. W. Hay#-
1) La seconde représentalion de : “/ L 3) La demoisell ; :
Im Opernhause: Die welße N 1
nd: D, Representation extraordinaire Ä j le speclacle se composera q,
le roh :
oder: Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mit Gesang in Z Aft F Sonntag, 30. Nov. Das Königreich der Weiber oder: A
Die Musik ist vom Musik Direktor Kugler arrangi F
Minister des Jnnern und begab sich darauf mit der Königh ; dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten ein Schrei
Der Färst Talleyrand wird heute oder morgen in P Der Admiral Rigny empfing gestern im Ministerium h H
des Herrn von Bacoy/ unseres ersten Gesandtschafts-Secretairs in London, im Minis(
[mi welcher, wie es heiß} dem doctrinairen Kabinette seine Unterstüßung versprochen h} Man hat noch nh}
Bureau-Chefs in den Ministerien neu besest wordaff
ihr Ausscheiden aus demselben begleiteten, so n
sch zu Guerillas formin} Es sind Os}
ste aber bald nôthigen, wieder hervorzufow Einige Haufen, die vor wenigen Tagen flichend bei Pan
Ein Schreiben aus Barcelona vom 1lten d. meldet, i}
bis. es den Feind gezúchtigt hätt M
Jproc. do. pet i
Oper j berge; j
T EEI —————————— n:
E
Amtliche Nachrichten.
Ar onit des Tages.
Se. Majestät der König haben dem Prinzen Alexander | der Niederlande Königl. Hoheit den Schwarzen Adler-Orden E zu verleihen geruhßt.
2) Le Sauveur, vaudeville nouveag en E
, “E executé i E (Dans la piéce du Sauvey
| Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien, so wie E Hôchstdessen Sohn, Se. Königl. Hoheit der Prinz Alexan- " der, sind nah dem Haag, und
Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt- Ï Dessau, so wie Jÿre Königl. Hoheit die Herzogin, sind T nah Dessau zurückgekehrt.
E Angekommen: Der General-Major und Commandeur der 1sten Garde-Jnfanterie-Brigade, von Röder, von Posen. I Abgereist: Der Kaiserl. Oesterreichische Kämmerer, Ge- Ÿ heime Rath und Botschafter am Königl. Großbritanischen Hofe, " Fürst Esterhazy von Galantha, nah Wien.
N Der diesseitige außerordentliche Gesandte und bevollmächtigte Ÿ Minister an dem Königl. Hannoverschen und Kurfäürstl. Hetsi- Ï hon Hofe, so wie an mehreren andern Höfen, Oberst Freiherr Ÿ von Caniß und Dallwis, nach Hannover.
Zeitungs-Nachrichten. Ulan D San A
; Paris, 22. Nov. Gestern führte der König den Vorsiß F im Minister-Rathe, und ertheilte darauf dem Marschall Gérard F eine Audienz.
| An der gestrigen Börse hieß es, der Fürst von Talleyrand } habe sich bewegen lassen, die Botschafter-Stelle in London noch fernerhin beizubehalten.
Im Journal des Débats liest man: „Man hat heute die Antwort des Herrn Bresson auf das Schreiben erhalten, worin ihm der Herzog von Bassano anzeigte, daß er zum Mi- nister der auswärtigen Angelegenheiten ernannt worden sey. Hr. Bresson hatte den Posten nicht angenommen. “/
Die von mehreren Blättern gemeldete Ankunft des Mar- shalls Soult war voreilig; derselbe wird erst in 5 bis 6 Tagen in Paris erwartet.
Herr Dode de la Brunerie hat die Stelle eines Unter- ¡Staats-Secretairs im Kriegs - Ministerium nicht angenommen. ¡Es heißt je6t, man wolle jenes Unter-Staats-Secretariat in zwei Abtheilungen theilen, nämlich in die des Materials und in die Îdes Personals. Erstere werde den Herrn Martineau des Che- nes, und leßtere den General Schneider zum Direktor erhalten. q Die Sekundanten des Herrn Thiers haben auf das (gestern A mitgetheilte) Schreiben der Sekundanten des Herrn Paira fol- A gende Antwort in die öffentlichen Blätter einrücken lassen: „Am A vergangenen Montag fanden sich die Herren de la Rifaudière F und von Jumilhac bei Herrn Thiers ein, um ihm von Seiten Y des Herrn Paira eine Herausforderung zu überbringen, welche F ih auf mehrere Verhaftungen gründete, die Herr Paira erlit- F ten hatte, und die er dem persdnlihen Hasse des Herrn Thiers zuschreiben zu müssen glaubte. Herr Thiers, der den Herrn I Paira niemals gekannt, und niemals mit ihm weder direkt noch 5 indirekt in der geringsten Verbindung gestanden hat, beauftragte
B,
F uns, uns mit den Herren de la Rifaudière und von Jumilhac Y zu verständigen, um zu erfahren, über welche persönliche Belei- digung sich Herr Paira beklagen zu mússen glaube. Wir bega- J ben uns am andern Morgen zu jenen Herren. Aber in der Un- Ÿ ferredung, welche wir mit ihnen hatten, erlangten wir bald die i Ueberzeugung, daß es sih lediglich um eine politische Heraus: Ï forderung handelte, deren Würdigung wir dem Publikum über- j lassen, und der zu entsprechen von Seiten des Herrn Thiers j Unverzeihlich seyn würde.
: (gez.) General Lascours. J. Chatry-Delafosse.“ N Das Journal de Paris erklärt die Nachricht, daß Herr Ï Paira ein Fenster am Wagen des Herrn Thiers durch eincn Ÿ Peitschenhieb zerschmettert habe, für grundlos.
: Herr Jakob Koechlin, ehemaliger Deputirter des Oberrheins, [ist am 16ten d. zu Mühlhausen gestorben.
Das Journal de Paris enthält Folgendes: „Eine De- | pesche aus Bayonne vom 19ten d. meldet, daß Oraa am 15ten | tine Recognoscirung nah Goyzueta unternommen hat. Die | Junten haben sich nach Yanzi geflüchtet Am 18ten Morgens j iff Oraa ras auf Etchalar marschirt Mehrere der wichtigsten | Personen der Karlistischen Partei wären beinahe in seine Hände gefallen. Sie konnten ihm nur durch die schnellste Flucht ent- gehen, wobei sie alle ihre Papiere und Effekten zurückließen. Die größte Verwirrung herrscht unter ihnen. Alle Nachrichten aus daß sich, seit dem Votum úber ösfentlihe Stimmung wesent- Ministerium sich täglih mehr
E
b
© Madrid stimmen darin überein , j die Guebhardsche Anleihe, die | lich gebessert habe, und daß das
befestige.// ' Die Quotidienne macht zu dieser Mittheilung, die sich | in denselben Worten auch im Moniteur befindet, folgende Be- | merkung: „Das ministerielle Blatt enthält heute eine Nachricht, | die eben so nichtssagend is, als alle frúheren. Man hat schon i so oft durch den Telegraphen melden lassen, daß die größte Ver-
wirrung unter den Karlisten herrsche, daß man sih nach gerade | nach einer andern Phrase umsehen sollte, wäre es auch nur, um
die Einförmigkeit zu vermeiden.“
In einem Schreiben aus Bayonne vom 13ten d. heißt
I 6: „Ein hier angekommener außerordentlicher Courier bringt Uns sehr interessante Nachric)ten. Bisher hatten nur die Städte j L, den vier Provinzen die Rechte der Königin unterstüst; das j ckandvolk hatte, sey es nun aus Zwang oder aus aufrichtiger Nei-
Preußische Staat
Allgemeine
S-Deitung.
E U r E-- Err m:
———— e t
gung, wenigstens an vielen Orten, der Sache des Don Carlos geholfen. Dieser Zustand der Dinge ändert sich nun sehr glück- lich durch Mina's Ankunft, dessen Name noch immer in Spa- nien eine Art von Zauber ausübt. Schon sind la Rioja und die Dörfer von Ribera in Masse aufgestanden, um die Sache der Christinos zu unterstüß6en. General Mina will nun selbst diese Bewegung, die für die Karlisten sehr nachthetlig werden kann, anordnen. Jn vielen andern Gegenden der insurgirten Provin- zen dauert die Desertion unter den Karlisten fort} und man be- merkt unter denen, die zu den Truppen der Königin übergegan- gen sind, den Capitain Lanz, denselben, der im Unabhängizgkeits- Kriege gekämpft hat. Endlich haben auch diejenigen unter den Insurgenten, die in dem Kampfe beharren, kleine Niederlagen erlitten. Eine der wichtigsten fand bei Lesama statt; ein wohl organisirtes Bataiilon wurde hier fa ganz durch die Truppen der Königin aufgerieben. Die Leßrern bestan- den nur aus 500 Fußgängern und 400 Reitern; die Fußgänger waren aber von dem General Cordova, die Reiter von dem General Lopes befchligt, die ihren Leuten mit dem Beispiele der größten Tapferkeit vorangingen. Ein anderer Vortheil der Trup- pen der Königin war, daß sie vier Artilleriestücke hatten, welche große Verheerung in den Reihen des Feindes anrichteten. Die Reiterei des Generals Lopes fúhrte ein sehr geschicktes Mand- ver aus, um die Karlisten zu hindern, sich durch die benachbar- ten Schluchten zu retten, und so errang man einen Sieg, der große Bestürzung in das Lager der Insurgenten brachte. Wir erhalten zugleih merkwürdige nähere Angaben über die geschick- ten von dem Ober - General der Truppen der Königin getroffe- nen Anstalten. General Mina hat seine Armee in drei Corps abgetheilt, wovon das erste, von Lorenzo befehligt, hauptsäch- lih bestimmt is, die Insurgenten unter dem unmittelbaren Be- fehle des Zumalacarreguy zu bekämpfen. Das Corps des Lo- renzo is sehr zahlreih. Jaureguy mit einer minder beträchtli- chen Truppenzahl hat den Befehl erhalten, die Karlistische Junta und die sie umgebenden Truppen zu verfolgen. Die Junta war den lezten Nachrichten zufolge zu Lerma. Jriarte endlich soll in Verbindung mit Oraa den Don Carlos selbst angreifen, der den leßten Nachrichten zufolge zu Zunica war. Ein anderer General wird mit detaschirten Truppen die Ufer des Ebro be- wachen, während Mina selbst mit einer Truppen- Macht, die man auf 10,000 Mann s{ä6t, und die zu Pampelona organi- sirt ward, sich nah denjenigen Punkten begeben will, wo seine Gegenwart von Nutzen seyn kann. Das erste Resultat dteser Verfügungen wird seyn, die Communicationen zwischen den ver- schiedenen Corps der Insurgenten abzuschneiden. Nach einem von den Legitimisten von Bayonne verbreiteten Gerüchte hatte bei Estella ein Gefecht zwischen den Corps des Lorenzo und des Zumalacarreguy stattgefunden; sie behaupten, der Lebtere habe einen Vortheil errungen; aber die ganze Nachricht ist fals, und man weiß nur mit Gewißheit, daß Lorenzo gegen Zumalacarre- guy rückt.“/
ÎÍn einem anderen Schreiben aus Bayonne vom 17ten heißt es dagegen: „Es is hier die Nachricht eingegangen, daß ein ganzes Bataillon des Zten leichten Regiments mit Offizieren, Waffen und Gepäck zu den Karlisten Übergegangen ist, Die Desertion zeigt sich in allen Reihen der Armee der Königin. Auch in Cacalonien steht die Sache der Royalisten gut, woran die Gegenwart des Obersten Plandolit keinen gerin- gen Antheil hat. Ein Privat - Schreiben aus Barcelona vom llten sagt: Ein gestern von hier nah dem Gebirge abgegange- ner Waffen - Transport ist den Jnsurgenten in die Hände gefal- len; wir sind leider geschlagen worden.“
Im Bon Sens liest man: „Gestern Abend verbreitete sich in ganz Paris das Gerücht, daß die Regierung am Mor- gen einen Courier erhalten habe, welcher die Nachricht Überbringe, daß allen Britischen Land- und See-Offizieren von Seiten des Herzogs von Wellington der Befehl zugegangen sey, sih unver- züglich auf ihre Posten zu begeben. Man fügte hinzu, daß in Folge dieser Nachricht ein Minister - Conseil stattgefunden habe, in welchem beschlossen worden sey, sogleich eine Reserve von 200 Bataillonen zu bilden. — Dies Alles wurde von dem General Roguet erzähle, welcher oft aufs Schloß kommt und bei dieser Gelegenheit in Lobeserhebungen über die Festigkeit der Regierung ausgebrochen is. Wir erwähnen dieser Gerüchte, ohne denselben eine besondere Wichtigkeit beizulegen.“ — Das Journal du Commerce sagt ebenfalls: „Man sprach gestern Abend viel von der schleunigen Bildung von 200 Re- serve-Bataillonen. Der Effektiv-Bestand eines jeden dieser Ba- taillone solle aus 2000 Mann bestehen, ohne daß die Anzahl der Offiziere größer wäre, als bei den Linien - Jnfanterie- Batail- lonen.“‘
Der Figaro, der bekanntlich seine früher so pikante Op- position mic dem Dienste des Ministeriums vertauscht hatte, scheint bei diesem Wechsel seine Rechnung nicht gefunden zu ha- ben; denn das Eigenthumöreht dieses Blattes soll am 1. De- zember öffentlich versteigert werden, wobei 4000 Fr. als Mini mum des Kaufgeldes festgesett sind.
Die zweite Vorstellung des „Pinto‘/ von Herrn Lemercier, welche gestern auf dem Theater der Porte St. Martin stattfin- den sollte, wurde, weil bei der ersten Vorstellung einige politische Anspielungen von dem Publikum schr lärmend aufgefaßt worden waren, auf Befehl des Ministers untersagt.
Großbritanien und Jrland.
London, 21. Nov. Gestern hielt der König eine Geheime- Raths-Sißung im St. James- Palaste, welcher der Herzog von Wellington, die Grafen von Jersey und Roßlyn, die Lords Lyndhurst, Burghersh, Ellenborough, Cowley und Maryborough, Sir C. M. Sutton, Sir H. Hardinge, Sir J. Becket und Herr Goulbourn beiwohnten. Unter den Personen, welche Au- dienzen beim Könige hatten, befand sih der Herzog von Graf- ton, welcher das durch den Grafen Spencer erledigte blaue Band erhalten hat.
Als dieser Tage die Herzogin von Kent und die Prinzessin
Berlin, Sonnabend den 29a November
Victoria eine Spazierfahrt machten, warf sich eines ihrer Pferde mit Ungestüm zur Erde und würde den Wagen umgestürzt has ben, wenn nicht Herr Maklethwaite und ein Geistlicher, Herr Gould, hinzugesprungen wären und das wüthende Thier zur Ruhe ge- bracht hätten. Jhre Königlichen Hoheiten konnten nun sicher aussteigen und bezeigten beiden Herren ihren herzlichen Dank. Der Erstere ist bei diesem Vorfall so verlegt worden, daß er einen Wundarzt brauchen muß. |
In der gestrigen Sißzung des Geheimen- Raths, von der man cine provisorishe Ernennung zu den verschiedenen Mini- ster-Stellen erwartete, wurde nur der Beschluß gefaßt, daß das Parlament vom 25sen d. M. an weiter bis zum 15. Dezember d. J. prorogirt werden solle.“
Die Times theilt in ihrem heutigen Börsen : Bericht Fol- gendes als einen Auszug aus dem von dem Herzoge von Wel- lington an Sir Robert Peel abgefertigten Schreiben mit: „Jch habe von unserem Souverain den Befehl erhalten, eine neue Verwaltung zu bilden, und bin diesem Auftrage aufs scnellste nachgekommen. Es war schon längst meine Ansicht, und sie ist es noch, daß der Premier-Minister des Landes ein Mitglied des Unterhauses, nicht des Oberhauses seyn müsse. Jch gestehe aufrichtig, daß ih Niemanden für geeigneter halte, als Sie, diese Stelle zu bekleiden, und ich bitte Sie daher, unverzüglich zurückfehren und jenes Amt annehmen zu wollen. Was mich betrifft, so wünsche ich überhaupt gar keine Anstel- lung; wenn ih jedoch meinem Souverain und meinem Lande nüblih seyn kann und es Jhr Wunsch ist, so bin ih bereit, unter Ihrer Verwaltung jedes beliebige Amt, welches Sie mir übergeben wollen, anzunehmen.“
Noch immer ist über die Zusammensebung des Ministeriums nichts entschieden, und es gewinnt daher das Ansehen, als ob die allgemein verbreitete Meinung die richtige sey, daß nämlich überhaupt feine definitive Regulirung der Administration vor Ankunft des Sir Robert Peel, den man jebt n bis vier- zehn Tagen erwartet, stattfinden werde, welche Meinung auch dadurch bestätigt wird, daß Lord Melbourne noch immer die Geschäfte als erster Lord des Schakamtes versieht.
Daß man sih noch immer viel mit Gerüchten in Betreff der neuen Minister beschäftigt, ist naturlich. Die Meinung, als ob Sir James Graham, der Herzog von Richmond und Lord Stanley eintreten werden, scheint an Konsistenz zu gewinnen ; auch wird behauptet, daß der Marquis von Chandos, der be- kannte Verfechter des A grikultural-Znteresse, zum ersten Lord der Admiralität, oder wenn seine eigene Meinung Berücksichtigung finden sollte, zum Gouverneur von Jamaika bestimmt sey.
Mehrere während des Whig - Ministeriums zu den höheren Hof-Chargen ernannte Personen, unter denen sich die Lords Er- rol und Falkfland uad der Herzog von Devonshire befinden, ha- ben, wie es heißt, gegen den Wunsch des Königs, ihre Stellen niedergelegt. Von den abtretenden Ministern haben dagegen jekt auch Lord John Russel, Sir John Cam Hobhouse und Lord Brougham ihre Amtss\iegel abgegeben.
Vorgestern wurde Befehl erlassen, den Marquis von Wel- lesley von seinem Posten als Vice-König von Jrland abzube- rufen. Berichten aus Dublin vom 19ten d. M. zufolge, soll derselbe, so wie der Lord- Kanzler von Jrland, Lord Plunkett, und der General- Anwalt, Herr O'Loghlin, bereits seine Ent- lassung eingesandt haben. Jhre Nachfolger sind noch nicht bekannt.
Man nennt Sir John Becket, Herrn Planta und Lord Granville Somerset als künftige Lords des Schabes.
Zu Ashford in Kent wurde am 20. d. ein großes konserva- tives Diner gegeben und eine Danksagung an den König be- lossen, mit der Versicherung, daß man mit Leib und Leben an Monarchie und Kirche halten wolle. Voran unter den Unter- schriften dieser Adresse liest man die Namen des Grafen von Winchilsea und des Lord Strangford.
Lord Durham hatte Gelegenheit, seine Ansichten über die neue Ministerial- Veränderung bei einem großen Festmahle aus- zusprehen, welches ihm am 19ten d. M. in Newcastle veranstal- tet wurde. Er hielt eine Auflösung des Parlaments für unver- meidlih und forderte alle Reformer auf, ihre Zwistigkeiten unter einander zu vergessen, Associationen zu bilden und alle Vorberei- tungen zu dem großen Kampfe zwischen den Freunden und Fein- den der Reform zu treffen. Zugleich wiederholte er seine in Glasgow abgegebene Erklärung, daß er fortdauernd nah dem Wahlrechte aller Besteuerten, nah der geheimen Abstimmung und nach dreijährigen Parlamenten strebe. Es wurde von der Ver- sammlung der Beschluß angenommen, daß die Bewohner dieses nördlichen Distrikts die Berufung des Herzogs von Wellington an die Spihe des Rathes Sr. Majestät mit großem Unwillen und Er- staunen vernommen, nachdem der Herzog schon zweimal wegen seines feindseligen Widerstandes gegen alle liberale Maßregeln von seiner Höhe gestürzt worden, weshalb sie sih verpflichteten, sich ihm auf jede geseßlihe Weise zu opponiren. Auch ward eine Adresse an den König von ähnlichem Jnhalt nebst dem Ge- such, den Grafen Durham in's Ministerium zu berufen, von der Versammlung genehmigt. A
Der Lord - Kanzler scheint von allen Ministern derjenige zu seyn, der, wenn ihn auch die vorgegangene Veränderung mate- riell am gelindesten berührt (er behält bekanntlich eine Pension von 5000 Pfd. Srt.), in Bezug auf seinen Charakter als Staats- mann am s{limmsten davon fommt. Während nur die radifa- len Journale noch einigermaßen die Hoffnung bewahren, daß es ihm möglich seyn werde, den Glanz seines Ruhmes als Ver- fechter der liberalen Jnteressen zu erneuen, sturmen die Worts führer der Whig - Partei sowohl als der Tories mit vereinter Wuth auf ihn ein, indem die Einen ihm vorwerfen, daß er seis nen fortwährenden Machinationen gegen seine Kollegen durch den von ihm herbeigeführten Sturz des Melbourne’shen Mink steriums die Krone aufgese6t habe, und die Andern behaupten, daß seine Jutriguen auch nah der Katastrophe noch nicht ihr Ende gefunden hätten, sondern daß er es noh immer für möglich gehalten, sich durch seine Gewandtheit sein Amt zu bewahren,