1834 / 334 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

thärigen Ab ichten Ew. Majestät, fühlen wir uns versichert, daß »e Leitung der Angelegenheiten déeses großen Reiches fortan Staatsmännern von bewährter Urttheilskraft und erprobter Reckt- lichkeit übertragen verden muß. Wir, so wie dic große Mehr- zahl „unserer Mitunterthanen, betrachten die Gefahren , welche der Kirche und der Monarchie drohen, mit großer Besorgniß. vir vertrauen zu Ew. Majestät, daß Sie uns vor diesen Ge- fahren {hüben werden, Und flehen ernstlich| zum Héämmel, daß S der allmähtigen Vorsehung gefallen môge, Ew. Majestät die Macht zu verleihen, die Alcáre unseres apostolischen Glaubens vor Entweihung zu bewahren und die boshaften Abjichten der Feinde Ew. Majestät und unseres Vaterlandes u vereiteln. ‘/

A a a, Liverpool und Manchester haden sich Q gi H | der Hauptstadt an die Spie der gegen den erzog von Wellington sih erhebenden Opposition geitellr, und d scheint, daß von diesen Haupt{ädten des Landes die Torics auf wenig oder gar keine Unterstüßung renen dürfen.

Unter den in London selbst stattgehabten Volks - Versamm iungen gegen die Verwaltung des Herzogs von Wellington zeich- nete fich besonders diejenige aus, welche (wie gestern gemelver) a -sten d., or demselben Tage, wo auch in den Hauptstädten Shottiands Und Jrlands die bedeutendsten Zusammenkänfre (tatt: fanden, in oer City gehalten wurde. Sie war in ihrem Ver- g Haupesächlih gegen die Grundsäge gerichtet, welche die Times zu verbreiten sucht, daß es nämlich jeßt gar nit mehr auf die Personen, sondern auf die Sache der Reform se!bst an- tomme. Der Präsident, Sir Francis Knowles, bezeichnete den Herzog zwar als einen Freuud des Despotismus, bemerkte

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thätigen wolle, man ihn mit offenen Armen empfangen werde, A0 Co N Maßregeln ankomme, nicht auf Namen. Dieser Aeu- perung wegen wurde der Redner aber mit so entschie- C Zeichen zee entsquldigende Wendung einlassen mußte. Nach ihm |GuUg Hr. Charles Buller eine Resolution des Znhalts vor, daß, wenn man auch nicht mit allen Maßregela des früheren Peinisteriums zufrieden seyn könne, man doch die Jnstallirung Mes Tory - Minitrers nicht anders denn als einen Versuch, die eform zum Stillstand zu zwingen, ansehen könne, und daß man daher alle legale Mittel anwenden werde, die Rechte und Zretdeiten des Volks, so wie eine gute und wohlfe:le Regierung zu sichern.“ Hr. Buller meinte, daß man die Person immer als den Maf stab für die von derselben zu erivartenden Vorschläge ansehen müsse, und daß es daher widersinnig sey, von dem er- f'äïten Feind der Reform und des Volks zu vermuthen, er werde sich unter dem Voike Vertrauen zu erwerben suchen, dadurch, daß ex feine eigene Partei verrätherisch im Stiche lasse. Eben jo gut hâtce der Herzog seinen Soldaten bei Waterloo zurufen totinen, als Bogaparte's Truppen gegen sie aufmarschirten: „Die enschen gehen euch nichts an, aber ihr múßt erwarten, was 1 vornehmen werden,“ Auch in dieser Versammlung prach 4 Me der Wunsch nah größerer Ausdehnung des Wahl- LeGts aus. i

__ Die gegen das Wellingtonshe Ministerium gerichteten Maßregeln sind während der lezten Tage besonders durch cine Adres}e gefördert worden, welche von den die Hauptstadt reprä- seutivenden Parlaments - Mitgliedern an ihre Kommittenten er- lasen wurde. Es befinden sich in derselben unter anderen fol- gende Aeußerungen :

S? freuten uns mit Fhnen dec Annahme der Reform-Bill, in der zuverfichtlichen Hoffnung , daß sic zu den ausführlichen po- litischen Veroesserungen führen werde, von denen wir Überzeugt stnd, daß fte das Land bedúrfe, und daß fie sowohl Abhülfe der Beschwerden des BVolts, als die Fortdaucr einer guten Verwaltung zur Folge haben werde, ohne im mindesten die öfentliche Ruhe und Oicherheît zu unterörechen. Mit tiefem Kumm-e finden wie uns seßt in dieser Hoffnung getäuscht durch die Ernennung cines Anti- neform-Ministeriums. Wir kdnnen keine Förderung der natürlichen Folgen der Reform- Bill von denen erwarten , die sich ihr bei ihrer Berathung fortdauernd widerseßten. Wir können keiner Abstellung geseüschaftlicher oder politischer Mißbräuche von Seiten derjenigen eutgegenjehen, deren Stimme fich unabänderlich zu ihrex Ver tpetdigung erhebt. Von solchen Leuten haven die Reformer nicyts zu hoffen; und nicht nur nichts zu hofen, sonder viel- mehr, nach unserer Meinung, Alles zu fürchten. Denn wir tdnnen unsere Besorgniß nit verbergen, daß jeder Versuch, weise und nothwendige Reformeit zurückzuhalten , oder ftatt dersel- ben dem Volke täuschende und unwirksame Maßregeln darzubteten, mit ernster Gefahr fúr die Ruhe des Landes verbunden seyn muß Welche Verschiedenheit auch in unseren Ansichten in Bezug auf die

von dei abgegangeaen Minifterium beantragten Maßregein stattfiun= |

dei nag / darin find wir einig, daß der so eben eingetretene Mini- rwechzsel eine Veränderung if, die in großem und schreckenerre- gendem Maße zum Schlimmeren führt, eine Veränderuna, verderb- l¿ch ieder Ausficht auf wirksame und friedlihhe Reformen, und die naje Möglichkeit von Gefahren in sich scchließend, vor deren Be- tractung wir zurüÜbeden Es steht uns nicht zu, Fhncn Vor- sculäge Uber die zweckmäßigste Art zu machen, wie Sie über eine {9 wichtige Angelegenheit Fhren UÜcberzeugungen Wicksamkeit zu verschafen suchen mússen, aber wir hegen die Zuversicht, daß Sie mit uns ta Betreff der Nothwendigkeit Übereinstimmen werden, von allen unbedeutenderen polirischen Meinungs - Verschiedenhci- ten zu absirahiren, damit die Wiederherstellung etner sclech- ten Tory - Regierung, so wie eine retrograde Bewegung der Reform verhindert werde. Eine Aufldsung des Parlaments steht wahrscheinli nahe bevor, und auf dem Resultat der vorzunehmen- den Wahlen beruht alle Möglichkeit ferneren politischen Fortschrei- tens und vielleicht sogar die Bewahrung der Reform-Bill selbst vor Aufhebung oder Versiümmelung. Wir hegen dringend die Hoffnung, daß Sie sich dahin vereinigen werden, nicht nur die erklärten Feinde dieser großen Maßregel zu verwerfen, sondern auch diejenigen, welche eine Regierung unterstüßen wollen, die eingesiandenermaßen feindse- lig gesinnt is gegen die Verbesserung unserer Fnstitutionen, welche allein dur pariamentarische Reform erreicht werden kann. Fhrem Beispiele wird man an anderen Orten Folge leisien, und dem neu- gewählten Parlament wird kein Anti-Reform-Ministerium entgegen- zutreten im Stande seyn. Dies ist. unser cifrigster Wunsch, und wir freuen uns, hinzufügen zu können, auch zugleich unsere vertrauens- volle Erwartung.‘

Dieje Adresse ist von 10 Parlaments-Miktgliedern der Haupt- sradt unterzeichnet worden, und es fehlen nur noch die Unter- {chriften des Herrn Hume, welcher verreist ist, und der Herren Byng, Sir Francis Burdett und Sir William Horne, um die Zahl voll zu machen.

Jf Jrland, das schon so lange politischer Aufregung anheim gegeben ift, tritt das Mißfallen über die Ministerial - Verände- rung eben so sehr hervor, als in den übrigen Theilen des Lan- des, und es droht die Aufregung noch um so mehr sich zu ver- stärken, als das Gerücht an Konsistenz gewinnt, daß an die Stelle des abgegangenen L Sanders von Jrland, Lord Plunett, ciner der heftigsten Tories, Sir Charles Wetherell, ernannt sey, der, aller und jeder Reform aufs Entschiedenste entgegen, im Jahre 1829 seine Stelle als General-Anwalt von Jrland aufge- ben mußte, weil er sich nicht dazu verstehen wollte, die Bill

12008 das S S » É! ; e [ 00, Daß, Wenn derselbe sich wirkli als cinen Reformer be- |

des Mißfallens begrüßt, daß ex sich auf !

1358 d., also gleichzeitig mit der Volks-Versammlung zu Edinburg, wurde in Dublin eine Versammlung gehalten, welhe O’Con- nell z! dem Zwecke zusammenberufen hatte, „um über die besten Mittel zu berathen, durch welche alle Freunde politisher Ver- besserungen zum Kampf gegen die Vertreter der OÖligarchie und der Monopole in Staat und Kirche vereinigt werden könnten.‘ Die in diesem Sinne von O’Connell vorgeschlagenen Beschlússe wurden einstimmig angenommen. Es wird darin un- ter Anderm auch für höch nöthig erklärt, während der mo- mentanen Herrschaft der Tories alle Mittel anzuwenden, um die Ruhe in Jriíand aufrecht zu erhalten, damit den Orangisten | foin Vorwand geboten werde, ihren Einfluß auszudehnen. Am | Schluß der Verfammlung wurde ein Ausschuß zur Stiftung | liberaler Klubs in den verschiedenen Grafschaften Jrlands erwählt. Der Standard, das Haupt-Organ des Herzogs von

| Wellington, ist der Meinung, daß die Aufregungen, namentlich |

| die in der Hauptstadt, und besonders die Adresse der Londoner | Parlaments - Mitglieder an ihre Kommittenten, eine Auflösung | des Parlaments, die man fonst gern vermieden hätte, zur Noth- wendigkeit machten, und s{läot eine Adresse an den König zur allaemeinen Unterzeichnung vor, in welcher der Entschluß ausge: spcohen werden solle, die Prärogative des Königs, seine Mi- nister beliebig zu ernenzen, aufreht zu erhalten.

Die Times enthôlt heute einen Artikel, in welchem sîe sich gegen die Auflösung des Parlaments ausspricht, weil das Volk daraus {ließen müßte, daß das Ministerium dasselbe für zu de- mokratish halte, während doc von 658 Mitgliedern faum 60 bis 70 zu den Ultra's beider Seiten gehören. Fände aber einc Auflésung statt, so liege die Pflicht ver Wähler am Tage, und j allerdings könne h weder der Herzog von Wellington noch ein | andrer Staatsmann drei Monate halten, ohne sich dem Reform- , Prinzip anzuschließen. Aus der ganzen Haltung dieses Artikels wollen andere Blätter schließen, daß die Times, deren plöbliche | Bekehrung zu Gunsten des Herzogs von Wellington bereits die Folge gehabr hat, daß mehrere Morning - Chronicle angeschafft haben, sich schon wieder eines Zindern befonnen habe.

Der Courier ist sehr erfreut über die Nachricht, daß der Fúrst Talleyrand nicht hierher zurückkehren werde. Zugleich er- wähnt er des Gerüchts von einer Jntrigue, die seit längerer Zeit

lassung des Lord Palmerston, sondern auch des ganzen Melbour- | ne’schen Ministeriums zu veranlassen. „„Jsst dies wirklich der

Ereigniß durch die feindlichen Schritte von Botschaftern fremder Hôfe gefördert worden ist. Lord Palmerston hat keine besondere Ansprüche auf unsere Berücksichtizung, aber wir glau- j ben, es dem beleidigen Staatömann (Lord Melbourne), der | seinem Vaterlande so viele wichtige Dienste geleistet hat, {ul- dig zu seyn, auf diese Intrigue aufmerksam zu machen.“

Der Schwedische Gesandte am Russischen Hofe, Freiherr v. Dalmstjerna, it Fier eingetroffen.

Zu Rotherhithe sind dieser Tage wiederholte Feuerébrünste ausgebrochen, die sämmtlich für das Werk der Bosheit gehalten werden.

Laut den neuesten Berichten aus Jrland hatten die Dub- liner Zeitungen an einein Tage nicvt weniger als 28 Brand- stiftungen gemeldet.

sehr beschädigt wurde.

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solchen Falle hátite lassen. Die Folge war der Verlust dieses Schiffes mit WMen- schen und Eigenthum. Wie leicht übrigens damit umgegangen wird, erhelie daratis, daß, ungeachtet des obgedachten Unfalles, der „„Tourist‘/ bei seiner leßten Reise in einem lecken Zustande

eineit

den und die „City of Hamburgh// die Passagiere aufnehmen mußte. Ungeachtet des großen Nusens, den die zwischen London und Hamburg bisher abgeworfen hat, sind doc sehr wenige Rücksichten auf die Sicherheit und die An- | nehmlichkeit der Reisenden genommen worden. Mit Ausnahme | der „City of Hamburgh‘/ sind sämmtliche Bôte alt, Die „„City

of Hamburgh““ hat keine ihrer Größe angemessene Maschine und kann deshalb in Stürmen eben so gut ein Unglúck haben, wie der „Superb.“/ Die neuen Schottischen Dampfbdte haben Ma- schinen von 250 bis 350 Pferde Kraft, und noch kürzlich legte ein solches die Reife von Dundee hierher innerhalb 30 Stunden

End S D R É A L M R L UDET E D E E Ee:

cmpfohlen. Hannover in Hamburg unterstüßen wiil, während man das viel näher liegende Projekt einer Dampfschifffahrt mit chern Bö- ten ganz unbeachtet läßt.

Das Dänische Schif} „Johanna Marla‘/ liegt jest in Fal- | mouth und wartet auf die Ankunft des Generals v. Scholten, : Gouverneurs der Dänischen Jnjeln, um ihn nach St. Croix u De

In Bromborough am Flusse Mersey fand vor einigen Ta-

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Kiasse aus Liveipool beiwohnte. kehrten zwei überfüllte Böte mit 53 Personen an Bord über den Mersey zurü, aber es entstand ein plöblicher Sturm, beide Böte sanken, und von den 53 Personen würden nur zwi {hen 10 und 20 vom Tode gerettet; es waren aber sämmtlich Taschendiebe.

Jin heutigen Bdörsen-Bericht der Times heißt es: „„Die Fonds waren heute gedrückt, namentlih wegen der Gerüchte von einer unverzüglichen Auflösung des Parlaments, die jedoch aus feiner anderen Quelle als aus den Zeitungen ges{chdpft waren.

man ihn plôblih thäte, als eine üble Vorbedeutung für die Verwaltung des Herzogs von Wellington und für den Staats- Kredit angeschen werden würde. Die gestrige Nachfrage nach Geld währte heute fort, man hält sie jedo nur- für vorüber: gehend.“

Ebendaselbst liest man: „Heute um die Stunde, wo die Börse am vollsten war, wurde Herr von Rothschild von einem Menschen, Namens Prince, auf die brutalste Weise mit einer Hegpeitsche angefallen und erhielt mehrere Hiebe, bis sein Sohn, der ihn gewöhnlich auf die Börse begleitet, herankam und den Angreifenden beim Kragen packte, worauf dieser nach dem Man- sion-House in Gewahrsam gebracht wurde. lebung dieses Geschäfts - Lokals, ohne daß man den Anlaß dazu kennt, ist hier unerhört, und Alles drängte sich um den Ban-

wegen Emancipation der Katholiken auszuarbeiten. Am 21sten

quier und bezeigte ihm die lebhafteste Theilnahme.“

Lese - Kabinette statt ihrer die |

hier angezettelt worden scyn und an der auch dec genannte | } Botschafrer Theil genommen haben joil, um nicht nur die Cnt- |

Fall gewesen““, sagt der Courier, „so muß jeder rechtlich denkende : Engländer cin Aergerniß daran nehmen, daß ein so wichtiges

Ueber den Verlust des Dampfichisss „Superb‘“ walten hier - keine Zweifel mehr ov; für die wahrscheiuliche Ursache seines Un- terganges hâst man, daß es auf der lecten Rückreise von Ham- ; burg bei Margate auf den Strand gerieth und dadurch schon : Die hiesige Dampfschifffahrts, Gesellschaft ' hat es aber nicht für gut befunden, das Schiff, wie sie nach | hun sollen, gehdrig untersuchzn zu ;

in See gesandt wurde, fo daß er in Harwih ausgebessert wer- :

Fahrt ;

zurück. Solche Bôte werden auch für die Fahrt nach Hamburg !

Hier fällt ‘es auf, daß man ‘ine Eisenbahn nach |

gen ein Boxkampf statt, dem ein großer Haufe der niedern |

Nach Beendigung desselben

Es zeigte sich indeß klar genug, daß ein solher Schritt, wenn |

Eine so grobe Ver- |

| Neapel, 15. Nov. Der Geburtstag- der regierenden Kd-

Niederlande in wurde hier gestern mit vieler Theilnahme fe, und als

Amsterdam, 26. Nov. Das Handelsblad widersprig;hre Majestäten Abends im Theater erschienen, wo ein neues

der von Belgischen Blättern gegebenen Nachricht von Bewequy, [roßes Ballet von Taglioni, „Ptoiomäus Evergetes‘“, zur Auf-

gen der Holländischen Truppen an der Gränze, so wie von Ve,sfährung kam, wurden Allerhöchstdieselben von dem stürmischen stärkungen der einzelnen Regimenter. Paubel des Publikums begrüßt.

Dem neuen, den General - Staaten vorgelegten Gese: Ens} Se. Majestät haben sich bewogen gefunden, für den Hafen

wurf über die Gerichts - Organisation zufolge, sollen im König, [Sfax in der Regentschaft Tunis einen Neapolitanischen Vice-

reiche acht obere Gerichtsßdfe bestehen. Fonsul zu ernennen,

Belgien GrteGenlan d.

Brüssel, 25. Nov. Hiesige Blätter wollen wis, Nauplia, 1. Nov. (Allg. Ztg.) Man geht jest damit daß Lord Brougham mit seiner Familie nächstens hier eintreffe; Mum, einige Bataillone leichter Truppen in Albanesischer Klei- | und dann sih nach Paris begeben würde, wo er bis zur Erf dung zu errichten, allein es geht langsam damit. Viele hegen nung der nächsten Parlaments - Session verweilen wolle. (Dien irrigen Glauben, daß die Griechische Nationalität in der selben Blätter meldeten kürzlih die Ankunft des Grafen Gre, M\lbanesischen Fustanelle liege, die kaum von dem zehnten Theil | in Valenciennes, finden sih jedoch jeßt schon wieder veranlaß Wder Griechen getragen wird. Denn weder im Peloponnes, noch Win der Maina, noch auf den Jnseln is diese Kleidung einhei- isch. Die Regentschaft hatte in dem ersten Monate ihrer Re- jgirung solche leichte Bataillone errichten wollen und die Oraa- jisation derselben im Regierungsblatt publizirt, allein die Pali

| sie zurückzunehmen.) Deuti@Mlaäand. | Weimar, 21. Nov. Seit dem legten Brande in Wij | mar am 6. Oktober d. F. hatten {h in der Nähe und Fern hren wollten sich damals dieser geregelten Unregelmäßigkeit nicht ¡ Über die hiesigen Lösch-Anstalten Gerüchte verbreitet , welche de unterziehen, aus Troß und aufgeregter Parteisucht. Jett sucht ! Stadt sehr nachtheilig wurden, namentlih auch in Bezu a/M man sie durch Konzessionen und bessere Zahlung zu locken, allein : die hiesigen Bürger , denen nachgesagt wurde, daß sie die Lo [noch hat sich kein großer Zulauf gezeigt. Die Gründe liegen Arbeit andern Leuten überlassen hätten, Die Weimarsche 3,, M theils darin, daß der Arbeitslohn jo hoch ist, daß Jeder, der | tung hat nun heute einen großen Artikel gegeben, worin dies: N nige Tage in der Woche arbeiten will, sich mehr verdient, als | Gerüchte widerlegt, jedoh auch die begangenen Mißgriffe niz, M der wöchentliche Sold eines Palikaren beträgt, theils darin, daß | beschôniget werden. Die ganze Sache is jet klar Und ayz,, Woiele dieser Albanesischen Palikaren, die nicht in Griechenland | scheinlich dargelegt. Auch die Feuer-Versicherungs-Banken ye,, V einheimisch sind, sich nah der Türkei gezogen haben, und dort ¡den sich überzeugen, daß Vieles in der Nähe doch auz B unter ihren ehemaligen Chefs ihr altes Raubleben fortsezen. Ge- ; aussieht. l inge es auch, von diesen wieder viele nah Griechenland herüber Ï u ziehen, so ließe si wohl bezweifeln, daß es ein großer Ge-

| Dessau, 28. Nov. Jn Bezug auf den (in Nr. 38 ( : ! St. Z. befindlichen) der Allgemeinen Zeitung entlehnten Berit M winn für Hellas wäre, Wie überhaupt das Wort Nationalität I hier mißbraucht wird, davon hat man im Auslande keine rechte

aus Leipzig Úber einige dort stattgehabre Bankerotte ist zu beri tigen, daß nicht die Firma Siewerts & Mayer, welche auch hi; Vorstellung Zwar giebt es viele Griechen, die ret gut { etablirt war, sondern das Haus Dreßler & Siewerts in Leip, begreifen, daß sich die Griechische Nationalität, wenn man | und Ronneburg fallirt hat. Die erstgenannte Firma hatte i Landers einen vernünftigen Begrif} damit verbinden will, | vielmehr schon am Zten d. M. aufgeldst, an welchem Tage (erst bilden müsse; allein es entsteht hier nah und nach eine , Herr Gustav Mayer das Geschäft für seine alleinige Rechnu,F jeune Gréce, die mit der giovine Îtalia die grôßte Aehn- lichkeit hat. Sie shwabßt und träumt von nichts Anderem, als Y von Constitution, und der hiesige National ist ihre Trompete.

Übernommen hat. München, 25. Nov. Für die abgebrannten Rei A E a g 3 Reichenhal!F Schon mehrmals schrieb ih Jhnen, daß die vormals und je6t noch sogenannte constitutionnelle Partei zur Vernunft gekom-

! A s e Qa age in kaum 8 Tag

4 Fl, allein an Geld zusammenge ; (E ; O EAODE: e O |

A sämtlicher gléstaer Wesen Sattitiken fleueiie tis men sey, und eine Constitution für das jeßige Griechenland Daß die Kdnigl. Familie den anderen Ständen mit ihrem eth als das vergiftete Hemd O betrachte: Dies wird benen Beispiel voranging, ist durch mehrere Zeitungen bekan! id! aber 6 A National E bitterer „ZOU und un- “gemacht worden. Der Schaden, welchen der Brand verursaq,/f nständiger Gro M zu einem enormen A n gema, wird nach den neuesten Nachrichten auf etwas mehr als 1 Ml Koletti, als das Haupt dieser Partei und Minifter des Jn-

Gulden angeschlagen, wovon etwa die Hälfte durch die versi a Os S | | enes R E ‘edeckt se ird Half d schi S qróßte Zorn. Die Jusurgenten im Peloponnes haben aber den : I E E N Spaß um Vieles verdorben, denn auch sie verlangten National

9 N \ S Kz ial H d Kr , D p L s , venn auc)? sle v criangrten À eationa!- __ München, 27. „Vé0v. e. Königl. Hoh. der Kronprin Repräsentation. Was dient hier nicht Alles zum Vorwande! ist, den neuesten Berichten aus Wien zufolge, von Prag vi Vie sucht man sich nun aus dem sonderbaren Widerspruche, der daselbst angefommen. } daß die Revolutionnairs, die Anarchisten dasselbe wollen, wie die

Das Regierungsblatt meldet die Ernennung des Kaus guten braven MNationalen, herauszuwinden? Auf die {cchänd- manns F. H. Siemon in New - York zum Königl. BayerisheF lihste und zugleich lächerliste Art. Koletti, der jene Jnjur- | Konsul daseibst und die Anerkennung des zum Konsul für dai rection auf das kräftigste und entschiedenste hat bekämpfen kel- ; Köntgreich Griechenland in Múnchen ernannten Karl A. von fen, der in dieser Beziehung für fräftige und eutschiedene Maß- ; Vogel auf Ascholding. Der vormals als Land - Commissair u Y regeln gestimmt, der jene Partei die ganze Griechische Revolu- Homburg im Rheinkreise angestellte, und unterm 29. Nov. \WF tion hindurcy als ihr geshworenster Feind und Gegner be- ur Stelle eines Polizei-Commissairs bei dem Zwangs - Arbeit /ämpft und immer gedemüthigt hatte dieser Mann joll, giebt hause zu Keisheim berufene Dr. Philipp Jakob Siebenpfeife(ff man zu verstehen, jene Unruhen im Peloponnes heimlih an- ; welcher durch seine Entweichung in das Ausland sein staatêdi gestiftet und begründet haben. Dadurch fiele auf Koletti der nerliches Verhältaiß zu Bayern faktish aufgehoben hat, au} Vorwurf, daß er nur, um Anarchie und Verwirrung in Grie- den an ihn erlassenen Aufforderungen, innerhalb 6 Wochen \M chenland hervorzurufen und zu verlängern, jest keine Conjtitu- rückzukehren, und seiner Pflicht als Staats-Diener zu genüzuM tion wolle, damit er sich jeder Verantwortlichkeit eines consti- widrigenfalls er als auf seine staatsdienerlihhen Rechte für in tutionnellen Ministers entziehen könne. Wie kommt es aher, | mer verzihtend angesehen werden müßte, nicht nachgekonW daß Grisalli sich erschießen läßt, ohne denjenigen zu nennen, der men ist; welcher ferner, ohne Beobachtung der im §. 10. Nr. M ihn ins Verderben gestürzt hat?2 Wie kommt es, daß von so des ersten constitutionnellen Edikcs gegebenen Vorschrift, (F vielen Anderen, auf deren Köpfe durch den Minister des Jn- Stelle eines außerordentlichen Professors bei der UniversiW nern Preije geseßt sind, und die je6t als Hochverräther vor

: Vern angenommen hat, ist im Vollzuge der eben erwähnten F dem Kriegsgerichte stehen, noch kein Einziger Koletti im Ver- stimmung, dann der §g. 22. Litt, A. und 25 des neunten «i hôre genannt hat? Wie kommt es ferner, daß von so vielen s Anderen, die auf sein Begehren verhaftet wurden, und die seine M Feinde sind, noch keiner auf ihn ausgesagt hat? Wahrlich ein F solcher Mann, der ein so merkwürdiges Geheimniß besäße, wo- mit er seine Feinde zwänge, sich für ihn schlachten zu lassen, | der die geschwäßigen M d-:r Griechen so zu fesselu verstände, | In dem Vortrage des ersten Staats-Prokurators bei Vis der wäre ein räthselhastes Wesen, und müßte längst mehr als | dereröffnung der Gerichts-Sißungen am Königlichen Appellation! Minister des Jnnern seyn. Ferner, was kann Koletti mehr hofe zu Zweibrücken heißt es am Schluß einer Uebersicht #| werden, als er bereits ist; welche erdenklichen Beweggründe könnte Rechtspflege im Rheinkreise während des vergangenen Jahr! e haben, eine Königl. Regierung zu erschüttern, dur die er „Indem ich hiemit meinen Vortrag schließe, kann ih die erf\| seinen hôchsten Cuiminationspunkt erreicht hat, der ihn in einem lihe Bemerkung beifügen, daß nah den übereinstimmenden Ÿ shdnern Lichte erscheinen läßt, als alle Palikaren und Primaten : rihten überall im Kreise Ruhe und Ordnung herrschen, und F ihm zu verleihen vermögen? Dieses weiß man Alles und kennt Spuren jener beklagenswerthen Aufreguna beinahe gänzlich v innerlih die Absurdität jener Beschuldigung recht gut, allein es shwunden sind. Wenn auch die große Zahl der noch vork#FF is hier Grundsag, eine Lüge nur recht oft und derb zu wiedec- menden Beleidigungen gegen Beamte und öffentliche Diener, (F holen; man kann nur gewinnen, aber nicht verlieren dabei. wie Widerseblickeiten gegen die Agenten der bewaffneten M4 Schroffer als je stehen sich die Parteien gegenüber. einigermaßen auffallend erscheint, so sind diese Vergehen als s Nachklänge jener Zeit zu betrachten, die wohl auch bald gar vi I anb hallen werden. FJedenfalls aber wird man ihnen überall nl E der: ganzen Kraft der Geseße begegnen.‘ Ausstelluug auf der Königl. Akademie der Künste. Die Ausstellung ist nunmehr geschlossen, und auch wir schließen Die Mannigfaltigkeit und Anzahl der

Nach Berichten aus Nauplia vom 31. Okt. war der bit D j rige Geheime Secretair bei der Regentschaft, Hr. v. Solon: hiermit unsere Berichte. T i elt zum Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheit unecte war so groß, daß wir hier nur das Bessere, und auch ; befördert worden. Z bles nicht einmal immer, erwähnen konnten. Wir haben nur noch

j die Skulptur übrig, welche zwar auch jeßt manches Schdue her- Darmstadt, 26. Nov. Das heute erschienene Großh‘ vorbrachte, allein dch wohl auf frühern Ausstellungen schon bedeu- | zogl. Hess. Regierungs-Blatt enthält folgende Bekannt kender auftrat. , ; A ¡ hung, das Verbot des Besuchs der Schweizer Universitäten Von Rau h besaßen wir zwet Seitenflächen des Piedestals für das treffend: „Es wird auf Befehl Sr. Königl. Hoheit des Gr) e E o E L 4 N S N é G Í he i äche. Jene enthält das Münchener Wappen und die herzogs zur öffentlihen Kenntniß gebracht, daß allen Großhs Inschrift, zu den Seite aber Figuron, welche die Ausübung der Na- zogl. Unterthanen der Besuch der Schweizer Universitäten Q tur - Wissenschaft bedeuten; diese bildet die Religion und die Kunst durch verboten wird, und daß diejenigen, welche nah dem Wi ah. Die Fläche wird durch cinen Pfeiler in zwei ungleiche Felder | scheinen diesor Bekanntmachung auf jenen Universitäten ihre SUW getheilt, auf deren einem, dem linken, ein Engel zwischen zwet Geist- dien dennoch beginnen oder fortseßen sollten, niemals zu erw lichen steht, welche nicht bloß durch ihre Tracht, sondern auch durch ten haben, daß sie zu irgend einem Staats- oder Kirchendien#| die ganze Haltung und geradezu durch den Ausdru als Reprä- im Großherzogthum, oder zur ärztlichen Praxis, oder sonst z" sentanten des evangelischen und katholischen Bekenntnisses sich kund- Ausübung der dort erlernten Kunst oder Wissenschaft, insofe geben: die ganze in schr edlem und großem Styl gedachte Gruppe

T j i 4 rden s Mit dem friedlih ausgleicheuden Engel in der Mitte schließt sich LIIIe MUTUN lation deg Satgare evo (N? AUgRan as vortrefflich, und man bedauert nur, daß dieselbe nicht eir.e Fläche

Darmstadt, den 12. Nov. 1834. Aus besonderem allerhöcst®"W ir ch ¿inni R , E 0 E einnimmt, wogegen jeßt auf dem andern größeren Felde Auftrage. Großherzogl. Hess. Ministerium des Innern und V derselben Wand eite aan) atbeve Scene, und zumal in ganz anderm Justiz. du Thil, Styl dargestellt is. Hier schen wir einen Maler und einen Archi- ] teten mitten in ihrer \{chdpferishen Thätigkeit, wobei der Bildner V nicht verschmähte, der Lebendigkeit der Figuren so weit nachzu- Rom, 20. Nov. Die Notizie del Giorno vom heu sireben daß wir gleichsam ein Genre in der Skulptur vor uns ha- gen Tage berichten: „Sir Robert Peel, ehemaliger Minist n. Die beiden schafenden Künstler sind Portraits, der Maler

Vorbehalte entlassen, im Fall seiner etwaigen dereinstigen Ri kehr die weitern geseßlichen Folgen seines Vergehens, insbesu}

: dere gemäß §. 10 des ersten constitutionnellen Edikts, gegen d selben eintreten zu lassen.

| | stitutionnellen Edikts, des Bayerischen Staarsdienftes unter du |

JDealien

S nern, soll aus dem Felde getrieben werden, daher gegen ihn der |

| zu lassen.

i359 es ist dies eins von Cornelius berühmteften Gemälden. das Reisbrett gebück…te Architekt, wie sich leicht errathen läßt, ist Klenze, übrigens {hon recht wohl kenntlih. Bon Ktß sah man cine Gruppe, welche einen Theil der großen, von dem Ober - Bau - Direktor Schinkel etittworfenen und für das Giebelfeld der St. Nikolai- Kirche in Potsdam bestimmten Comp9o-

Der über

sition ausmacht. Der Gegensiand is gleich angemessen für eine evangelische Kirche und für die geometrische Figur eines Giebelfeldes, nämlich die Bergpredigt, welche in dem lehrenden Christus die hdchste Mitte giebt und sehr s{chicklich mit den Gruppen der stehenden , \tz- zenden und zuleßt gelagerten Zuhdrer die beiden Winkel des Dreiecks ausfüllen kann. Eine kleinere Skizze zeigt uns den ganzen Umfang und Zusammenhang dieser sehr gedachten und vortrefflich grupptrten Composition, deren Figuren schon so gut als vollrund sind. und sich nur noch hinten an die Wandfläche anlehnen. Soviel uns bekannt, möchte dies das erste Beispiel der Art bei uns seyn, gewiß aber eig- nen sich, für eine bedeutende Höhe wie hier, vollrunde Figuren viel besser als ein flaches Relief, weil dies weniger sichtbar wird und sich überdies in steilen Unsichten viel zu stark verschiebt. Jn der vollen Größe ausgeführt hat der Bildner nur eine fißende Gruppe der Zuhörer, einen Fischer mit Weib und Kind. Der Mann mit der phrygischen MÜbe sißt in einer ernsten und in der That großartt- gen Stellung da, den Arm aufs Knie gelehnt und sein Haupt nach- denklich in die Hand gestüßt;, mit dem andern Arm umfaßt ex nach der ursprünglichen Conception sein Weib, ießt aber hat der Künsiler eine für die Gruppe höchst vortheilhafte Aenderung gemacht, so daß fich das Weib nur in seinen Arm scchmiegt, er sh aber auf das hervorragende Ruder süßzt Die Formen sind trefflich durchge- bildet und alles hat schon ießt im Gyps eine Ausführung, von der man nur fürchten muß, daß sie in der Höhe der Besttmmung verloren gehen dürfte. Wie nämlich die Reliefs an der Kirche angebracht werden, steht man in einem anderen Saal sehr anschaulich an einem zterlichen Modell in gebranntem Thon. Freilich ist es schmerzlich, die wunderschöne Kuppel majestätisch und von edelsten Verhältnissen zu sehen, und dabei zu wissen, daß sie nicht ausgeführt wird. Sie würde Potsdams landschaftlicze Schönheit, die schon ießt in vieler Be- ziehung so anmuthig is, ganz erstaunlich erhbhen, indem sie sich zu- gleich auch dem Charakter dex dort hon vorhandenen Bauwroerke vor- trefflich anschließt.

Von Ludwig Wichmann erhielten roir eine Überlebensgroße Christusffatue in Gyps. Der Künstler wurde von dem Gedanken geleitet, das Hangen am Kreuz zu vermeiden, das für die plastische Kunst nicht in ieder Art vortheilhaft ist: er stellte deshalb mehr sym- doltsch hinter dem Erlöser ein Kreuz auf und ließ ihn selbst mit ausge- breiteten Armen gleichsam die Form dieses Kreuzes wiederholen. Nur scheint uns dabei der Ausdruck dieser Geberde nicht recht verständ- lich, denn ste ist getheilt zwischen Beten und Segnett; dem legztern entspricht namentlih das Vorstrecken der Arme, doch sollte man wohl nah unten gekehrte Handflächen erwarten. Sonst ist der Aus- dru edel, mild und liebevoll; dagegen verstehen wir den Künsiler nicht recht, warum er den Heiland bis an die Hüften nackt bildete und nur von hier ab ihn mit einem vollen Gewande bekleidete. Christus am Kreuz verlangt freilich Nacktheit, in jeder anderen Lage, zumal Tehrend, scheint er aber doch der Bekleidung nicht entbehren zu fônnen, und dazu kommt noch, daß der Bildner hier nicht ein= mal die Vortheile des Nackten recht geltend machen konnte, woge- gen ein die ganze Figur umfließendes Gewand allerdings hätte die- nen können, die Geflalt noch würdiger und imposanter erscheinen _ Belkleidet ist ein zweiter Christus von Bandel; allein diesem fehlt es wieder an viel wesentlicheren Dingen; um davon nur eins zu erwähnen, so erscheint es unschdn und wunderlich, wenn die Figur mit dem einen Arm und dem zeigenden Finger nah oben zura Himmel, mit dem andern aber nach unten zur Erde deutet ; der leh- tere Arm isi auch merklich zu kurz. Hier glauben wir endlich noch einer dritten sehr gelungenen Christusfigur von Achtermann, einem Schüler von Tie, erwähnen zu mÚssen, obgleich sie sich nicht auf der Ausfellung befindet. Sie war wenigstens dafür bestimmt, und ihr Ausbleiben liegt nicht in des Künstlers Schuld, dem Ver- nehmen nah hat man bei der Aufnahme an dem Material An- stoß genommen; denn die Figur ist von Sandstein. Wir sehen we- nigftens die Konsequenz nicht, da man frischen und gebranuten Thon und wiederum mitunter sogar Spielereten in Stoffen aufnimmt, die sehr wenig zur Plastik geetgnet sind. Da der Marmor bei uns nicht einheimischh und immer noch viel zu kostspielig ist, so sollte man es wohl um so mehr schäßen, wenn selbst bessere Künstler dies gewiß nur scheinhar unedle Material nicht s{cheuen. Man braucht nur die trefflichen Arbeiten des Deutschen Mittelalters zu sehen, um mit diesem Stoff alshald ausgesdhnt zu werden. Und in der That ver- mag dies auch das Werk von Achtermann, der den leiden- den Christus mit vieler Empfindung aufgefaßt, und mit dem liebevouften Fleiß ausgeführt hat. Die Glieder sind hager, aber nicht unedel, nur in den Knieen, wenn es nicht vielleiht schon ge- schehen isi, konnte eine Milderung der Umrisse fbrderlih seyn. Das Werk war während der Ausfiellung in der Vorhalle der katholischen Kirche aufgestellt und befindet sich jeßt an dem Ort seiner Bestim- mung, auf dem katholischen Kirchhofe.

Drake, der talentvolle Schüler Rauch's, hat in Marmor eine kleine Madonna gebildet, die mit der hohen Schönheit aller For- men zugleich eine Auffassang verbindet, welche an alte christliche Kunst erinnert; der bronzene Baldachin darüber, welcher die Figur trefflich abschließt, ift von dem Architekten Stra ck, demselben, der E Entœourf zu einem Monument für Schleiermacher gege- ben hat.

Von Steinhäuser, gleichfalls einem Schüler Rauch's, haben

Krebs zu fangen , der fich hier versteckt. Außerdem, daß dies ein neues und reht naives Motiv für eine Stellung is, in der sich ein jugendlicher Körper anmuthig bewegt zeigen kann, scheint besonders noch der Umstand gunstig und interessant, daß der Knabe nach etwas

wir ein schönes Knäbchen, welches sich in knicender Stellung am j Ufer niederbúckt und mit der Hand unter das Ufer fährt, um einen

ners, des Baron Franz Foseph Bosio: die Rymphe Salmacis Wir können nicht leugnen, daß dieses Werk im Nackten 1 A den Preis behielt. Welch eine durchgebildete Zartheit und Feinheit der jugendlich schlanken Gestalt, die in jeder Ansicht neue Reize enthúllt; welch ein Adel und welche Lebendigkeit! Es if die erfie Knospe der Fugend, die schon Homer die anmu- thigsie nennt: was Canova wiederholt anftrebte, ist hier erreicht ; wenn Fener in zu cifrigem Streben nah Grazie die Natur und de- ren feinste Blüthe überflog , so ist gerade hier diese Spthe mit St- cherheit erfaßt, von der man nicht vor- oder rückwärts s{hwan- fen darf. i j / S Unter den Werken des immer mehr vorschreitenden Metallgusses sahen wir noh cin liebliches Stk von Rauch s Erfindung: dic Juttgfer Lorenz auf dem Hirsch, äußerst zierlich und lieblich. Went diese Lieblichkeit hier auch ganz am Orte ist, so dürfen wir dech vielleicht die aligemeinere Bemerkung nicht unterdrücken, daß un} tre Plastik auf Kosten anderer großartigerer Vorzüge vielleicht zu sehr derselhen nachsirebt : E / Von Prof. Tieck hatten wir utttex andern ein Relief, bestimmt zu einem Denkmal fúr Buttmann, welches, sehr passend für den Ge- feierten, Comus und die Muse vereint. Vot diesem Meister ist wäh- rend der leßten Jahre ein großes Werk ta Marmor vollendet wor= den, Reliefs am Piedestal für das Monument des Generals Schern=- vors, bei dessen reichen und durhdahten Darsße(lungen wir hier nur leider niht mehr gebührend verroeilen könne. :

An Büsten fehlte es nicht; darunter sehr vortreffliche von Karl Wichmann: besonders zeichnete sich ein scin geformter weiblicher Kopf aus, und charaktervolle Bilder von Staatsmännern. Nur arin müssen wir diesen höchst ausgezeichneten Portraitbildner tadeln, Das er von dem Reichthum seiner Werke niht mehr ausstellte. Boi Bandel ist noch eine wohlgerathene Büste des Dichters Adelbert von Chamisso zu nennen. : Ï

Die Werke der Medailleur - und Wappenschneidekunsi, welche sich oft bis zu bedeutendem Kunsiwerth erheben, würden mehr Muße erfordern, als uns gegenwärtig vergönnt ift, und wir können hier nur bemerken, daß alle diese Rebenzweige der Plastië rühmlichst dent Fortschritten nachcifern, welche diese Kunst in unserem Vaterlande unter der Anführung so edler Geister gemacht hat und noch immer mehr macht. Von hier is ein ganz allmäliger Uebergang bis zu den Werken der mannigfaltigsten Fnduftrie, welche allerdings mit großem Recht von der Ausstellung nicht ganz ausgeschlossen werden, weil für die lebende Kunst gerade dieser Uebergang etwas schr We- sentliches is. Aber während man hier im Ganzen nur ein höch erfreuliches Uebergreifen der Künsie wahrnimmt , so darf doch auch nicht unerwähnt bleiben, daß in manchen Fächern stch Überladene, abgeschmackte und geradezu barocke Formen cinftellen, oft denen ganz verwandt, welche den Charakter einer Periode ausmachen , dic wir glücklih überwunden zu haben glaubten. Für Styl der For- men in allen Geräthen if namentlih von der Ausbreitung des neuezen Aufshwungs der Architektur das Beste zu erwarten, und Dak ihr, daß sie, unsern Schinkel an ihrer Spiße, nicht mehr verschmäht, ein ernstes Augenmerk auf alle Geräthe des Lebens zu werfen.

lo es sich bloß um Pracht handelt, liegt dies allerdings nos näher, und hier kommen wir guf die ausgezeichneten Leistungen der Königl. Porzellan-Manufaïëtur. Statt alles andern nennen wi? nur cine große Pracht-Vase, zu deren Ausschmückung drei Künstler ver- eint wirkten: Stier entwarf die Form und die reichen farbige Ornamente; den zum malerishen Schmuck zugemessenen Ranni füllte v. Klbber mit einer trefflichen, phantasiereichen Composition, eine Weinlese darstellend, und Kopisch gab dazu als landschafili- heu Hintergrund den Golf von Neapel. Einen trefflichen Gegensaß zu diesen großen Schgustücken, an deren Schmuck die zeichnenden Künste wetteiferten, bilden die einfach s{chdnen Werke gus Can- tians Granitschleiferei, welche, außer ihrer edlen Form, nur noch durch den gewaltigen Ernst ihres felsigen Materials imponiren.

Run haben wir aber noch gar nichts von allen Werken der einfarbigen Zeichnung und von den verschiedenen Zweigen der vervielfältigenden Künsie gesagt. Unter den Zeichnungen pállt besonders der Kopf ciner bekannten Schauspielerin von Franz Krüger auf; auh nennen wir noch einige Portraits von Stein. Als Federzeichnung machen Compositionen nach Reinexe Fuchs von Karl Krüger sowohl wegen ‘des Landschaftlichen als wegen der Thiere und im Ganzen durch die frâftige und gewandte Behand- lung sich vortheilhaft bemerklich. Die Lithographie macht immer neue Fortschritte; ein großes Blatt von Fenßen nah Lessing*s Leonore erreichte mehr, als bisher bei uns geleistet worden; recht wohl gelang auch ein Blatt von Wildt nah Sohn's Lautenspie- lerin, im Besiß des Herrn Konsuls Wagener; bei diesen Blättern muß man aber ganz besonders noch Dru und Schwärze des litho- gravhischen Fnfiituts von Sachse und Comp. rühmen, welches keine Opfer gescheut hat, die Fortschritte des Pariser Steindrucs nach Berlin zu verpflanzen.

Jm Kupferstich if sehr viel von Eichens und Lüderiß zu exivarten. Der Leßtere hat ein grdßeres Blatt nach Lessing's trauer- dem Königspaar unter Händen, Fener stiht Steinbrük's Madonna von der vorigen Ausstellung, und, worauf woir hier besonders auf merksam zu machen wünschen, das große neuerdings für das Kö- nigliche Museum erworbene Bild von Rafael, - welches fich früher in Spoleto befand, darstellend dic heiligen drei Könige. Wir haben die liebevolle, ganz in den Geist des unvergleichlichen Originals eingehende Zeichnung gesehen, und glaubèên danach versprechen zu können, daß der Stich die jugendliche, keusche Zartheit des großen Urbinaten, welche s{ch in dem Bilde so voll und fiark ausfpricht, | gewiß nicht veruntreuen werde. Alle diese Werke sind Bestellungen des hiesigen Kunst-Vereins. ——

Hiermit scheiden wir für diesmal von all dem Schönen, was unsere Künstler uns so reichlich spendeten; möchten sie unsern Dank darum nicht minder annehmen, wenn wir gus Ueberzeugung und in gutgemeinter Absicht auch mitunter zu tadeln wagten. Man nehme

tastet, das er nicht sieht; wenigstens hat der Künsiler dies sehr fein ausgedrückt. Das Werk ist in Marmor.

Möller hat in Marmor einen Arion auf dem Delphin gelie- fert. Jn der Behandlung der Kbrperforrien zeigt sich Studium der Antike, der Kopf namentlich ist für etnen Arton vielleiht schon zu apollinish, in andern Theilen nähert sich der Künsiler wieder mehr der gewdhnlichen Natur und ist vielleicht in dem untergeschlagenen Bein nicht einmal mit dieser ret im Eintflange. Voctrefflich da- gegen ist der Delphin gedacht; etwas naiv ansprechendes hat der Kopf des Thieres, und in dem Leib und Schwanz is eine energishe Mus= felhewegung sichtbar.

Kalide gab einen Knaben mit einem Schwan, welcher den Hals emporrichtet und kräftig mit den Flügeln \{chlägt;, nur der Knabe ist vielleicht zu sehr das unmittelbare Modell.

Berges, ein Schüler von Rauch, stellte ein Knähchen in Mar- mor aus, welches sißend einen Vogel betrachtet, recht wohl gelun- gen; dagegen etne andere kleine Marmorstatue, die der Katalog Lie- beskummer nennt, ist ein Mädchen von einer so süßlichen Auffas- sung, daß man beinahe ein anderes Material dafür angemessener fin- den möchte.

Von Reinhart, cinem Schüler von Tieck, sah man ein Re- lief, darstellend, wie das Kind Achill von Ulyß zum Centauren Chi- ron gebracht hat. Das Werk hat viel Schônes, und recht naiv if die Auffassung, daß das Kind sich vor dem Halbmenschen fürchtet, der Cetitaur aber es freundlich mit der Hand lockt. Hätte der Bild- nex nur für das Kind eine bessere Natur gehabt, denn diese würde sogar für geringere Anforderungen, als einen Achill, zu unschön seyn.

Von dem schon genannten Herrn Bandel aus München besa- ßen wir eine beträcheliche Anzahl von plastischen Werken, worunter eine Caritas in Marmor wohl das beachtenswerthefie seyn mochte, alle Übrigen aber sind so flüchtig und skizzenhaft, wie die plastische Kunst zufolge der Gediegenheit der vollrunden Form und ihres Ma- terials es am wenigsten zu vertragen scheint.

| ie j om ei} Eornelius, was, wenn man es niht an den Zügen selbst erkennen e Fee MEITE MON Ua, E ] sollte, schon durch das Bild deutlich wird, woran er ehen malt: dent

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Wie erfreulich war dagegen ein Werk eines Franzbsischen Bild-

unsere Stimme für nichts mehr als eine einzelne, wiewohl unsere Urtheile sih bfters den allgemeinern Austausch der Gedanken im Angesichte der Kunstwerke zu nuße machen konnten.

O. F. Gruppe.

Gartenbau- Verein.

Fn der 134sten und 135sten Versammlung des Vereins zur Be- förderung des Gartenbaues am 19, Oktover und 23. November d. F. wurden vorgetragen: Nachricht von der Wirksamkeit des landwirth- schaftlichen und Gewerbe-Vereins des Kreises Wittgenstein, die un= ter Anderen auch auf die Erprobung neuer Mittel der Düngers Gewinnung und auf zweckmäßige Wiesen-Verbesserung gerichtet ift ; Bemerkungen der Schlesischen Gesellschaft für vaterländische Kultur in Breslau, Úber den von einigen Seiten als frühes Grünfutter empfohlenen rosenrothen Klee (Trifolium incarnatum), wonach die- ser, in Folge mehrseitiger gleich ungünftig ausgefallener Versuche, nur für den Süden taugt, für unser Klima aber sich nicht geeignet erwiesen, wogegen die genannte Gesellschaft aufmecksam macht, auf die vorzüglichen Eigenschaften des Baftard - Klees (Trifolium hyhri- dum), auch Erdheer= Klee oder Bayerischer Fohannis-Klee genaunt, der in Schlesien sehr viel und mit gutem Erfolge, besonders fn sol= chem Lande, gebaut werde, wo der Spanische rothe Klee nicht recht gut gedeihen wolle; auch wurden von anderen Set- ten die großen Vorzüge der Luzerne herausgehoben. Fer= ner: cine interessante Mittheilung des Herrn Professors Dr. Besser , Direktor des Kaiserl. botanischen Gartens zu Knemieniec in Vollhynien über die Einwirkung der diesiährigen ungewbhnlich an- haltend heißen Sommerwitterung auf die dortige Vegetation; die Mittheilung des Fustiz-Kommissarius Herrn Goerlich in Neisse, über die von ihm herausgegebene für den Landmann bestimmte kleine Schrift: „Anweisung zur Obsibaumzucht/, die wegen ihrer kurzen, bündigen und allgemein faßlichen Darstellung für ienen hd wich= tigen Zweig der Landesfultur, zur Belehrung der Landleute, alle

E ACE E A V A E R R D L E E E E S L A E S TELA P AEAEE E E P