1834 / 338 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

O D D E E E E TETT R

a Amand Marrafk hat in einem Schreiben an den O h 5 „Pairs QAE E daß der Bericht des erre ‘od Und die ganze Jnsktructio s es der Oef- tentlich keit Übergeben R is A E E N, T N E Ä MAU Nie bed berdeatin SA hat man unlängst das E E N Hrift von Abelard über die Drei- 2 E E vin“ (sie ef uon) aufgefunden. id n “Are R Or um deren Willen Abelard bekannt: O E a R R der Kirchen - Versammiung zu Sens ver WBärde, längst für verloren ‘gehalten. Herr. Cousin tji ege Vat der Publication derselben beauftraat ivorden. ene N FGeeE L QuE dem Theatre français gegebene neue Sûse/ Fa NETLU Scribe „Der Ehrgeizige oder Robert Wal; L e‘ gehört, dem Urtheile der öffentlihen Blätrer zufolge, nicht au dessen bessern Arbeiten und hat sich nur eines mäßigen Bei fans, eines sogenannten succès d’estime, zu erfreuen gehabt. „¿ff Das Fournal de Paris giebt in der bekannten halb amt- Uchen Weitije folgende Nachrichten aus Spanien, welche übrigens jo wenig neu sino, das sie si bereits in den heute hier ange- ommenen Bordeauxer Blättern befinden: „Nach einer Depesche aus Dayonne vom 24. Nov. hat Linares das 9te Bataillon von Navarra im Thale Aheëcoa überfallen; nur 300 Mann entka- men ; die übrigen blieben auf dem Plage, geriethen in Gefan: genschaft, oder ünterwarfen sich. Der Anführer Mancho ist er- \chossen wotden. Die Pulver-Fabrik der Jusurgenten zu Bur; guette if zersiôrt worden; man hat mehrere der Arbeiter erschos- len. Dagegen waren heute an der Börse Gerüchte von ei ner Niederlage im Umlauf, welche Mina in der Nähe von Pam- peiona erlitten haben follre, und wobei ev selbs? nur mit Mühe der Gefangenschaft entgangen wäre. An näheren Details fehlt es. Der Phare de Bayonne theilc folgende Gerüchte von der Spanischen Gränze mit: „Die Kolonnen Espartero's und „zriarte s grissen am 15. Nov. den General - Kommandanten der Karlisien von Biêcaya, Eraso, an, der mit 4 Bataillonen zu Dimas stand. Das Treffen war blutig; mehr als 5 e : L , L L blieben todt auf dem Schlachtfelde; die Jnsurgenten hatten fer- ner 40 Verwundete, und 500 Mann wurden zu Gefanaenen gemacht; 500 Gewchre sielen ebenfalls in die Gewait der Trup- pen Ler Königin. Die auf diesem Punkte durch die Karlisten angelegte Wasfen-Fabrik ward zum Theil zerstdrt und Eraso bis an die Küste verfolge.

gtgin häßkt man auf ‘50 Todte und 100 Verwundete. Der Brigadier Jaureguy brach, in Verabredung mit

den beiden anderen Kolonnen, Taés von Bergara auf und Don Carlos mit feinem Ministerium

am Morgen äberrutinpelte un®

das

Onate, feiner

Stadt selbst, tôdtete ihm 30 Mann und machte 59 Gefangene. Jaureguy marschirte hierauf nach Mondragon, um dort die in Holge des Trefsens von Dimas fließenden Karlisten aufzuheben. XÁm 15. Morgens brach der Ober, General Mina mit eincr Ecefkorte von 500 Mann und 809 Pferden von Painpelona in der Richtung nach Puente de la Reyna auf. Zwei Meilen von dem Plage stieß. General Cordova mit 1000 Mann zu ißm und 2 Stunden später rückten sie unter dem Rufe: és lede General Mina! in Puente de_la Reyna ein, wo Abends eine Beleuch- tung fiatthaite. Am folgenden Tage vereinigten sich die Ko- lonnen Cordova's und Lopez, 8000 Mann und 400 Pferde stark, in jener Stadr. Der Ober:General hielt über sie Heerschau und zog sich Abends nach Pampelona zurück. Am 18ten d. verlicßen die beiden Kolonnen Puente de la Repyna, um den Zumalacar- reguy zu verfolgen.“

Ïn der Quotidienne lies man: „Briefe aus Bayonne vem 23, Nov. theilen umständliche Details über den am 17. Nov. stattgehabten Einzug Karls V. zu Viana (2 Meilen von Lo- grono) mit, wo er mit allem den Lokalitäten angemessenen Pomp empfangen ward, Tänze wurden auf seiner Durchreise aufgeführt und die Bevölkerung jedes Dorfes war mit ihrer ländlichen Musik herbeigeeilt. Man beschäftigte sih mit den

des nämlíchen ?

S G est : Esforre | sich anschicéce, zu verlassen; er verfolgte ihn in den Straßen der j

"20 Karlisten î

Den Verlust der Truppen der Kd: |

E E E R MTE E ETS C P LET E E T

Christinos so wenig, als wenn kein Mann derselben im Lande j

wáre.

És ist bemerkenswerth, daß seit einem Monat, das heißt,

seit der Ankunft Mina’'s in Navarra, die Rollen gänzlich ge- ?

wechselt worden sind. Die Christinos flüchten si jegc in die Gebirge, während die Karlisten die Ebene besegt halten. ‘/

Grob rtcanten und Zrland

Loudon, 29. Nov. Im gestrigen Standard Cder be- kanntlich für das vom Herzoge von Wellington begünstigte Blatt gilt) liest man Folgendes in Bezug auf die Bildung des neuen Ministeriums: „„ Wir glauben im Stande zu scyn, mit Zuver- sicht eine Nachricht mittheilen zu können, welche die Besorgnisse des Geineinde- Rats versheuchen wird. Aller Wahrscheinlich- keit nach wird nit der Herzog von Wellington , sondern Sir Robert Peel Premier-Minister werden. Wie Sir Roberts Kabinet zusammengesest seyn wird, kann man natürlich jeßt noch nit wissen; wir glauben jedoch mit ziemlicher Gewtßheir, daß es Konservative von allen Klassen in gehörigem Verhältniß in sich begreifen wird, konservative Whigs nicht ausgeschlossen.“

Ueber die zu erwartende Rückkehr des Fürsten von Talley- rand bemerft die Times: „Kann man wohl daran zweifeln, daß der Fürst wahrscheinlih mit dein Herzoge von Wellington auf ein2m freundschafrlicheren Fuße stehen wird, als mit Lord Palmerston? Der Verkehr mit Leßterem muß ihm zuweilen recht unangenehm gewesen seyn, da der Charakter des edlen Lords aus ciner Mischung von Anmaßung und Gereiztheit besteht; wogegen ailgemcin beéannt ist, daß der Herzog und der Fürst die grôète Achtung und Bewunderung sür einander hegen.“

Ueber die jeßige Stellung des Herzogs von Wellington äußert sich der Albion folgendermaßen: „Die Ereignisse haben den Herzog in eine ähnliche Lage verseßt, als die war, in wel- cher er i1ch im Jahre 1830 befand, ehe das Unterhaus ihn im Stich lies. Wenn er jeb6t ein demokratisches Unrerhaus besibt, so har er auf der anderen Seite die Unfähigkeit und Uneinig- kcit der Whigs. Die Masse der Eigenthümer, fast alle achtba- ren Handwerker, diejenigen, welche viel zu verlieren haben und nicht geneigt sind, das, was sle besizen, aufs Spiel zu seßen, dieje find sämmtlich für den Herzog; aber es giebt zwei Parteien, die er niemals zu versöhnen hossen darf, und

die bis aufs Aeußerste jeine halsstarrigen, bestimmten Feinde sevn werden. Die eine dieser Parteien besteht aus den Nachkommen der Presbyterianer und PJudependenten,

die, als ihr König enthauptet war, eine Republik süc einen mdg- liczen Versuch hielten und die je6t sogar behaupten, daß der Ver- such niemals aufrichtig unternommen worden sey; wollte man ihn jedoch mit den durch die Erfahrung erlangten Vortheilen von neuem unternehmen, [o würde er wahrscheinli gelingen. Die andère Partei bilden diejenigen, welche etwas gelesen haben und daher glauben, daß sie viel wissen, und daß die Fortschritte des Zeitalters ihnen das Recht geben, sich auf Kosten ihrer Vor-

gänger herauszustreichen , die ferner behaupten, daß die Jrrthü-

1376 mer früherer Zeiten aus Unwissenheit entstanden, und daß man in der jegigen Zeit des Wissens nicht ähnliche Ereignisse zu be- flagen habe; daß dasjenige, was in Griechenland und Rom, in Venedig undGenua für wahr galt, nit auch in den VereinigtenStaa- ten und in dem vereinigten Königreiche wahr seyn könne ; kurz, daß die gegenwärtige Civilisation das beste Kriterium für die Wahr- heit sey, und daß die größten Männer früherer Zeiten ganz an- ders gehandelt haben würden, wenn sie jest gelebt hätten, daß Laplace unter der Königin Anna ein Christ und Newton unter Napoleon ein Unaläubiger gewesen wäre, daß Lord Grey seine Zustimmung zur Enthauptung der Königin von Schottland ge- gebcn und Lorò Burleigh in dem Parlainente Wilhelms V. eine Reform empfohlen haben würde; und, um uns der Worte des Grafen von Ripon, als er noch Kanzler der Schaßkammer

| war, zu bedienen, dgß Pitr ein völlig verschiedenes Verfahren

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befolgt haben würde, wäre sein Geist mit den Kenntnissen berei / /

| chert gewesen, die seit seinem Tode sich angehäuft haben. Mit die-

6

ser lesten Partei kann der Herzog von Wellington nichts aus- richten, sie sicht keine Gefahr, denn sie stellt keine Vergleichungen an, sondern sie ceht blindlings vorwärts, sie spricht so lange von Sinekuren und Pensionen, bis Alles darunter und darüber geht, gleich dem Dry. Tucker, Dechanten von Gloucester, einem berühmten politischen Schriftsteller seiner Zeit, der so eingenommen war fár sein System der cinheimischen Politik, daß er, als der Kd- nig nach dem Frieden von 1783 zu ihm sagte: „Nun, Herr Dechant, Sie sehen, wir haben Amerika verloren und wir find

doch noch auf den Beinenz‘/ erwiederte: „„„„Ja Sire, und wenn wir ersi Ostindien verloren haben, so werden wir eine große Nation seyn. ‘‘‘/

Um zu zeigen, was das Land zu erwarten gehabt, wenn der König, da die Whigs sih wegen ihrer Uneinigkeit unter einander nit mehr am Ruder erhalten konnten, von den beiden Alter- nativen, die ihm blieben, nämlich entweder ein konservatives oder ein radifales Ministerium zu ernennen , die leßtere gewählt und statt des Herzogs von Wellington den Grafen von Durham mit der Bildung eines neuen Kabinets beauftragt hätte, hat es der Albion unternommen, eine Liste von Namen zusamimnenzustellen, die, wie er meint, in einem solchen radikalen Kabinet figu- rirt haben würden. Dieser Liste zufolge, würden also die Mirglieder eines Durhamschen Ministeriums etwa fol- gende gewesen seyn: 1) Graf Durham selbst, erster Lord des Schatzes; 2) der Oberst Maceroni, Secrerair fúr die aus: wärtigen Angelegenheitenz 3) Herr Gully, Secretair des Jn- nern; 4) Herr Roebuck, Secretair des Kolonial: Departements; 5) Herr Hume, Kanzler der Schaßkammer; 6) Dry. Lushington unter dem Titel Lord Niaggerman, Lord- Kanzler; 7) Lord Rad- nor, Prâsident des Geheimen-Raths; 8) Herr T. S. Dun- combe unter dem Titel Lord Finsbury, Großslegélbewahrer ; 9) Oberst Evans, Kriegs -Secretair; 10) Herr Edward Lyt- ton Bulwer, Kanzler des Herzogthums Lancaster; 11) Lord Teynham, Präsident der Handels-Kammer; 12) Oberst Leicester Stanhope, Präsident der Ostindischen Kontrolle; 13) Herr Fer¿us O’Connor unter dem Titel Baron O’Mail, General- Wostmeister; 14) Sir Edward Codrington, erer Lord der Ad- miralität; 15) Herr Cobbett, Commissar der Forsten und Wal- dungen; 16) Herr O’Connell unter dem Titel eines Herzogs von Jriand, Lord- Lieutenant von Jrland; 17) Herr Sheil als Viscount Tipperary , Lord - Kanzler von Jrland, und 18) Herr

Arthur O’Connor (dem erst ein Pardon ausgewirkr wer- den müßte, weil er jeßt aus Großbritanien verbannt

ist), Secretair für Jrland. Zu allen - diesen Namen fügt der Albion cinige humoristisch- ironische Erläuterungen hinzu, um die ihnen zugedachte Charge zu motiviren. So heißt es un- ter Anderem zu Nr l.: „Die Verwaltung seines eigenen Schatzes läßr dem eölen Grafen, dem Vernehmen nach, so viel Muße übrig, daß er dem Schaß des Landes, wenn man es von ihm verlanate, feine ungetheilte Aufmerksamkeit würde schenken können.“ Zu Nr. 2.: „Diese Ernennung wäre vortrefflich. Der Oberst isi selbs einr Ausländer und war Adjutant bei Murat, dem Ex-König von Neapel, einem fremden Souverain und fremd

au dem Volke, über welches er sich Gewalt anmaßte. Herr Maceroni hat überdies cin Buch geschrieben, um den Engländern zu zeigon, wie sie sih den verfassungs-

mäßigen Gewalten am besten widerseßen könnten, welches ge- wiß für den guten Sinn des Englischen Volkes etwas so aus- lándisches ist, daß die Verhältnisse zum Auslande ganz für die Verwaltung des Obersten gemacht zu seyn scheinen.“ Zu Nr. 3: „„Wahricheinlich zum Lohn für seine \{chlagenden Verdienste. (Herr Gully, jebiges Parlaments-Mitglied, war nämlich früher Schlächter und einer der famösesten Boxer.) Die erste Rauferei, die vorfiele, wúrde eine Herausforderuny für ihn seyn, von sei- ner Faust Gebrauch zu machen.“ Zu Nr. 4; „Berühmt durch den Nath den er den Kanadiern in Bezug gus die Art und Weise ihres Verbandes mit dem Mutterlande gegeben, indem er ihnen gezeigt, wie sie die Dauer desselben ab- küczen könnten, sobald es thnen atigemessen schiene. Cr würde ohne Zweifel ein sehr friedlich gesinnter Minister seyn; das Ein- zige, was man gegen ihn einwenden könnte, wäre, daß er seine Stelle sehr bald in eine Sinekure verwandeln möchte. Zu Nr. 5: „Die berúhmte Entdeckung dieses Herrn, daß drei halbe ein Ganzes machen (er sagte nämlich einmal, die Bevölkerung Indiens bestehe halb aus Christen, halb aus Muhameda- nern, halb aus Hindus), würde, auf den Junhalt der Engli- schen Schaßkammer angewandt, dem öffentlichen Dienste sehr frommen.“ Zu Nr. 6: „Der Mann, der so feurig für die Emancipation der Neger wegen threr grausamen Behandlung sprechen, und zu gleicher Zeit das Verbrennen der Indischen Wittwen für Geld vertheidigen konnte, muß gewiß eine treff- liche Acquisicion fúr das Ministerium seyn, da er ihm in allen \érupulöjen Fällen die besten Dienste leisten wird. / Zu Nr. 7: „Wohl nur deshalb, weil er ein Lord is und die Lords unter dieser Partei rar sind.‘ Zu Nr. 9: „Wenigstens eben so gut zu dem ‘Posten geeignet, als Mylord Viscount Palmerston,

Sir John Cam Hobhouse oder Herr Edward Ellice. ‘/ Zu Nr. 12: „„Aus keinem anderen Grunde, als weil

seine Reden im Ostindischen Hause bewiesen haben, daß er, wenn er sich auch mehr um die Angelegenheiten Jndiens fümmere,

als Herr Charles Grant, doch eben so wenig davon weiß, als"

dieser.‘ Zu Nr. 13: „Die bekannte Geschäftigkeit dieses Herrn ist eine sichere Bürg|chaft dafür, daß er alles Mögliche aufdieten wird, um unnüben Aufenthalt der Posten zu verhindern.“ Zu Nr. 14: „¿Bereits vorbereitet, wie wir hören, den Un- terschied zwischen dem Prisengeld eines Admirals und dem eines gemeinen Matrosen zu vermindern; er soll ge- sagt haben , es sey doch ein gar zu großes Mißverhältniß zwischen 7009 Pfund und 30 Schillingen.““ Zu Nr. 15: „„Weil die Erfahrung, die er aus der verkehrten Ve: waltung und Rui- nirukg seiner eigenen Güter gezogen hat, ihn in Stand segen wird, ähnliche Jrrthämer bei der Aufsicht über die Kronlände- reien zu vermeiden.“ Was die drei lehten Namen, Nr. 16, 17

Herzogs von Wellington ausspricht, so tadelt sie doch den Lord-

und 18 betrifft, so meint der Albion, diese sprächen für sich selbß, A782 und die erste von diesen drei Ernennungen würde wenigstens ( ôfonomisch seyn, da der „„Tribut‘/ hier die Stelle des Gehaltes vertreten könnte.

Folgendes sind die Beschlüsse, welche vorgestern von dey

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und den Erfolg davon im Auge zu behalten!‘ Die Times ‘gt s hierüber äußert entrüstet; sie fragt, wohin dies ziele, þ damit etwa au bloß eine Veränderung in der Beseßung ¿ Kolonial -Secretariats gemeint sey, und ruft Pfui! über errn Hume aus. Was für eine Art von Korrespondenten Herr

hiesigen Gemeinde- Rath auf den Antrag des Herrn Aslurg ume sich hält, geht nächstdem daraus hervor , daß jener Herc

nach einer ziemlich lebhaften Diskussion, welche der Lord-Mayy mehreremale mit Mahnungen zur Mäßigung und mit dem An, drohen, die Versammlung aufheben zu wollen, unterbrach, mi: 109 gegen 60 Stimmen gefaßt wurden: / „Diese Ns empsindet innigen Dank gegen Se. Me; dafúr, daß Sie in thren huldreichén Reden vom Throne die gro Maßregel der Parlaments - Reform anempfohlen und nachmals ge. nehmigt und sanctionirt haben, und insonderheit für die höchst hul, reiche Erflärung Sr Mazj. in Fhrer Antwort auf die Adresse di, ser Versammlung vom 12. Okt. 1831, daß wir nämlich Ihres auf; richtigen Verlangens versichert seyn kdnnten, die Bürgschaften gis: recht zu erhalten und zu verstärken, welche die Verfassung für d, P Erhaltung der hrem Volke zustehenden Rechte gewährt, und daj diese Versammlung sich auf die fortwährende Netgung Sr. My verlassen könne, die Ergreifung solcher Maßregeln zu fördern, di dazu am geeignetsten scheinen möchten. Diese Versar=mlung ist se ner der Meinung, daß die Sicherheit der Krone, die Dau unserer geshäßtesten Fustitutionen und das bleibende Wohl des Ly. des nur durch standhaftes Beharren hei jenen hetisamen Vetbess rungen, welche das Land fordert, und auf deren Erreichung sig mit Hoffnung und Vertrauen zu verlassen, diese Versammlung oh; germaßen veranlaßt worden, erhalten werden könne. Während dis Versammlung die constitutionnelle Prärogative Sr. Majestät, dj,. jenigen, welche Sie dazu für angemessen erachten, zu Jhren Mi: stern zu ernennen, ehrfurchtsvoll anerkennt, kann sie gleihwj{ nicht umhin, sich ihres constitutionnellen und gleich heiligen Reg. tes zu bedienen, Sr. Majestät ihren tiefen Kummer darüber zu h zeugen, daß die von Fhnen erregten und gestärkten Hoffnunzy durch die Wiederanstellung von Ministern verscheucht worde sin, die sich flets der großen Maßregel der Parlaments - Reform wihy: seßt haben; und sie fühlt sich gegen sich selbsi und gegen dz

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Land zu der Erklärung verpslichtet, nicht das Vertrauen h: gen zu können, daß die geseßmäßigen Folgen jener Akte tty

durch Fene werden betrieben werden, welche dieselbe auf jeder Stu angegriffen und sich ihr, ungeachtet der Sanction, die ste von E; Majestät erhalten, widersezt haben. Diese Versammlung kann au keine Abstellung der Mißbräuche in den gesellschaftlichen uttd polit schen Fnfstitutionen des Landes von denen erwarten, welche ih Stimme beständig zur Vertheidigung dieser Mißbräuche erhoben hi ben, und sie kaut sich nicht erwehren, unterthänigst und ernstlich d, Hoffnung auszusprecheti, daß die Angelegenheiten dieses Landes de Leitung von Ministern werden übertragen werden, welche im Bes der Zuneigung und des Vertrauens des Volkes sind, dessen Vi und Sl die Ernennung derselben nothwendtg betrifft.“ .

Da die Versammlung, in welcher diese Beschlüsse ges wurden, die erste Gemeinde - Raths - Sikung unter dem neu Lord-Mayor war, fo hâtte der Gebrauch erfordert, daß der V schluß einer Dankbezeugung an den vorigen Lord-Mayor (l derman Fatebrother) allen übrigen Geschäften vorangeganzu wáre; dies ließen aber die eifrigen Reformer nicht zu, und al nach der Annahme obiger Resolutionen Herr Price auf Beschlist antrug, welche den besagten Dank aussprechen sollten, schlug Hr. Pritchard ein Amendement dagegen vor, welches unterstüßt und mit 88 gegen 44 Stimmen angenommen wurde. Mithin is dem vorigen Lord-Mayor kein Dank votirt worden.

Obgleich die Times .sich zu Gunsten der Verwaltung bes

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Mayor wegen seiner Weigerung, dem Gesuch einer Deyugotion Londoner Bürger um Einberufung einer sogenannten Gemtinde Halle, in der sich die ganze Bürgerschaft versammelt, nachzugt ben. Sie sagt in dieser Beziehung: „Manche guie und gere Sache ist durch unvorsichtige Unterstüßung zu Grunde gericht! worden, und da wir nicht Zeit haben, unsere Worte zierlich |!

bald

stellen, so muß man uns entschuldigen, wenn wir dies Benehmen Sr. Herrlichkeit des Lord - Mayors für ku

sichtig und einfältig erklären. Ohne uns dabei auf die ErórWipzig rung des constiturionnellen Rechts einlassen zu wollen, frazu wir nur, ob wohl irgend etwas so handgreiflich gegen den q sunden Menschenverstard und gegen die allergewöhnlichste Klu heit verstößt, als ein Versuch, die Theilnahme für das n Ministerium durch ein so offenes Eingestäándniß, daß es eil Sache sey, die keine Diskussion vertrage, zu verstopfen.““ ü

Der Morning Herald will gehört haben, daß der Ht zog von Wellington die an ihn gerichtete Frage, ob die bezo nenen, vom Parlament anbefohlenen Untersuchungen Über de Munizipalwesen ihren Fortgang haben sollten, auf das entshit denste bejaht habe, woraus denn natürlich folgen würde, d der Herzog einer Reform desselben nicht abgeneigt sey.

O'’Connell’'s Treiben in Jrland erstreckt sich jetzr darauf, mi den Reformern und Radikalen jeder Art einstweilen gemeinschas liche Sache gegen das neue Ministerium zu machen, es mög dieselben für die Auflösung der Union stimmen oder nit. N Times erklärt dies Verfahren, dem offenbar die Absicht j! Grunde licge, dem auf diese Weise gewonnenen Anhange nad her, wenn der erste Zwek erreicht wäre, auch die Aufhebung di Union abzuzwingen, für nichts besseres, als einen s{urkenhastt! elenden Kunstgriff, um das alte Projekt zu einer gelegeneren Zl wieder aufnehmen zu können und die auf den Grund ihrer ! formistishen Gesinnungen gewählten Repräsentanten späterhin Förderung jenes Unrechts zu verleiten, dessen Ausführung Ht! O'’Connell jest auf’'s Unbesiimmie hin verschiebe.

Dieser Tage ist der General-Mayor Sir Alexander Wo ford, Ober-Befehlshaber der Truppen auf den Jonischen Znsell auf Urlaub hier angekommen.

Aus Jndien ist die Nachricht hier eingegangen, daß d gelehrte D». Carey, der viele Jahre lang der Mijsons - Anstal und Druckerei in Serampore oder Frederiksnagor, einer Dw schen Niederlassung unweit Kalkutta's, vorstand, irn 72ten Jaht seines Alters gestorben ist. Er hatte sich besonders dur d Uebersezung der heiligen Schrift in mehrere Asiatische Sprache! die man früher kaum tannte, einen Namen gemacht.

Man wird sich des Schreibens von Hrn. Joseph Hume einen Freund in Kanada erinnern, das in einer dortigen Zeitut) abgedruckt erschien, und worin er bei seiner Ermahnung an Kanadier, auf ihren Forderungen zu bestehen, so weit ging, d Hoffnung auf eine Krisis auszusprechen, die mit ihrer „Unab hängigkeit und Freiheit von der verderblichen Beherrshun des Mutterlandes endigen werde.“ Bekanntlich machte ihm | Parlament Hr. Spring Rice dieserhalb heftige Vorwürs und äußerte, daß es eine Sache sey, wegen deren er M Hochverrath angeklagt werden tönnte, worauf Herr Hun die Ausfluht brauchte, er habe unter jener Beherrschul) nur die Kolonial - Politik des Herrn Stanley (an dessel Stelle seitdem Herr Spring Rice gekommen war) standen. Jett hat nun ein Hr. Maenzie in Toronl! einen zioeiren Brief des Herrn Hume, einen „, ecläuternden*/ wie er sagt, drucken lassen, worin Lebterer sogar die Kanadlf auffordert, „stets das Benehmen der Amerikaner von 1772 b

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yring Rice L Î (he bloß erfunden, um das Volk von Kanada zu betrügen.

Aus dem Haag, 30. Nov. 1g der zweiten Kammer der General-Staaten wurden die Be- hte der Central-Section Über die beiden Geseß-Entwürfe hin-

je Buch der Niederlande, so wie hinsichtlich der fer-

fünftig

Dresden, 1 Dez, (Leipz 309) on Galantha kam von seiner außerordentlichen Mission zur Be-

Unter der

8 Handhabung der Rechtspflege und der neuen Organisation sentlichen Verwaltung in sämmtlichen Gebieten, welche bis-

zie, Mayor in Toronto und Herausgeber der Zeitung

\dvocate ‘/ daselbsk, zugleich berichtet, es sey gar nicht wahr,

oben erwähnte Debatte zwischen Herrn Hume und Herrn stattgefunden hätte, sondern die Times habe eine

Niederlande. Jn der gestrigen Siz:

der Auswechselung der 5 procentigen Obligationen

n 1830 gegen dergleichen YJnscriptionen auf das zweite

-

Zinszahlung auf denjenigen Theil cer Schuld, wel- auf Belgien fällt, zur Berathung vorgelegt. Berichte wurden zum Druck vorgelegt. Es geht hervor, daß viele Mitglieder mit den Vorschlägen nicht

poerstanden sind und daß man namentlich darauf angetragen, jejenigen Jnscriptionen nicht weiter zu verzinsen, die in dem jgenannten Brüsselschen Beibuch eingetragen sind. Die fernere "rathung darüber wird am nächsten Dienstage stattfinden.

Daß Holland seine Mislitairmacht nicht verstärkt, beweitkt ie Verordnung, die in Beziehung auf die in Holländischen diensten stehenden Deutschen erlassen wurde. eht unter den Deutschen Bundesfürsten das Karteli, daß kein nterchan eines Bundesfürsten in Dienste eines andern tre- n kann, wenn er nicht seine heimathliche Militairpflicht erfüllt ( Der König, als Mitglied des Deutschen Bundes, konnte s dem abgeschlossenen Kartell nicht entgegenhandeln; doch urze hinsichtlich der in Holländischen Diensten stehenden Deut- en, der dringenden Nothwendigkeit wegen, seit dem Jahre 18331

Bekanntlich be-

genau darauf geachtet. Jett ist aber eine Verordnung

angen , daß jeder Unterthan der Deutschen Bundes - Länder, lin Holländischem Militair-Dienft sieht, und dessen Engage- ent zu Ende gegangen, erst dann wieder engagirt werden fann,

r cinen Ausweis seiner heimathlichen Behörde vorweist,

seiner heimathlichen Militairpflicht entsprochen hat. Delgien.

rússel, 29. Nov. Bei der fernern Berathung über das

ommunal - Geseh machte der Minister des Jnnern in der Re- ásentanten-Kammer den Antrag, daß den städtischen Behörden e Aufsicht Über die Theater zugetheilt werde, damit namentlich e unsittlihen Aufführungen , wie sie jeßt mitunter stattfänden, pn der Mr geschlossen werden könne. ruch; man schrie über Censur und meinte, daß dies ein Vor- iel zur Abschaffung der Preß- Freiheit seyn würde u. dgl. m. die Kammer ist noch zu keinem Beschlusse darüber

Bühne verbannt würden, und nöthigenfalls das Thea- Dieser Antrag fand vielen Wider-

ch

gekommen.

Deuts Mlanodo. Der Fürst Esterhazy

nshung Jhrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin

n Rußland, mit dem Andreas-Orden in Diamanten geschmúückt, Ir Z Tagen hier an, speiste am Sonnabend bei Sr. Majestät in Könige, Sonntags bei Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen titregenten, und wird morgen nach Wien zurückreisen, von wo

nach seinem Gesandtschaftêposten in London abgehr, den

seit 20 Jahren bekleidet. Gestern kam der Musik - Direktor Strauß von Berlin und

hier an, Er wird mit seinem Orchester diesen Abend in

in Saale des Hotels zur Stadt Wien seine neuesten Compo-

für Tanz - Musik aufführen. Das Entrée ist 1 Rthle. eimar, 9 De Der Erbgrohetiod dar untev der des Kammerherrn Dr. von Wegener und des Geheimen

egations- Rathes Hr. Soret, seines bisherigen treuen Führers, 2sten v. M. die Reise nach Jtalien angetreten. Am 29 ften v. M. trafen Jhre Königl. Hoheiten der ‘Prinz on Oranien und dessen Sohn, der Prinz Alexander der Nieder- Inde, auf der Rückkehr aus Berlin hier ein. Das heutige Regierungs - Blatt enthält die Bekannt- ahung des Bundes; Gesetzes vom 30. Oktober dieses Jahres, belches ‘die Errichtung eines Schieds-Gerichts betrisst. „Cs wird

bemerkt die hiesige Zeitung, „ausgesprochen, daß in

en Minister-Konferenzen zu Wien noch die Verabredung eines eieinschaftlichen, unerschürterlich festen Ganges in den wichtig- en Regierungs-Angelegenheiten vorausgegangen isi; ferner, daß Pee. Königliche Hoheit, der Großherzog, sowie Er seibst treu n dem Deutschen Bunde halte und die Pflichten gegen den- lben erfülle, dasselbe auch von Seinen Behdrden und Unter-

erwarte. Uebrigens waren bisher in unserra Regie-

ungs - Blatte die Bundes - Akte und die Wiener Schluß - Akte och nicht abgedruckt worden, obgleich sie, wie auch jeßt wieder- olt wird, bei verschiedenen Gelegenheiten [hon als ch heile, ja

Grundlage des öffentlichen Rechtes in den Deutschen

Vundesstaaten y also auch in dem Großßzerzogthume, anerkannt orden sind. : (s Regierungs - Blattes,

Dieß hat veranlaßt, daß sie jeßt zur Ergänzung ierun als der bejtchenden Geseßsamnm- mit eingerückt werden. Wir erinnecn daneben noch

n einen Umstand, der für die Verfassungs- und Rechts: Ge-

des Großherzogthums nichr unwichtig it. Bald h den Konferenzen zu Wien 1819 und 1820 trug

dständische Vorstand darauf an, daß ihm über den Jnhalt

trselben und über die gefaßten Beschlüsse Mittheilung gemacht

möchte. Sie erfolgte mit der Offenheit und Vollständig-

0 welche dem hier bestehenden s{chönen Verhältnisse zwischen egierung und Ständen entspricht. Nach genommener Einsicht

der

; Landtag unter dem 21. Dezember 1820, daß er

geschehenen Mittheilung nicht nur einen Be-

ves von Fürstlichem Vertrauen gefunden habe, sondern auch die fblederholte Berhätigung erkenne, wie Se. Königliche Hoheit, M Großherzog, mit Festigkeit an der Verfassung halte, durch velche die Unterthanen beglüt worden seyen. dhe ist wihtig in Sto} und Form, wenn auch bei uns die

Diese That-

über das Verhältniß des Landes - Staatsrechtes zu dem

OUndesrechte jemals wiederholt werden könnte.“

assel, 28. Nov. Eine höchste Verordnung, welche sich

Presse befindet, giebt Verfügungen in Betreff der künf-

r Hessen-Rothenburgischen Regierung unterworfen waren.

Hiernach ist die Landgräfliche Kanzlei, welche als Hauptbehörde

Sis in Rotenburg hatte, und deren Geschäfte gemischter

4

1377

Art waren, indem dieselbe nicht bloß die Verwaltung der Roten- burgischen Quart leitete, sondern auch das Justiz ¿ Tribunal bil- dete, an welhes Berufungen in zweiter Jnstanz gerichtet wur- den, aufgehoben. Die Functionen der Rotenburgischen Amtleute hören auf, und gehen auf die landesherrlichen Kreis-Aemter über, während in Verwaltungs-Sachen die landesherrlichen Provin- zial-Regierungen an die Stelle der Rotenburgischen Kanzlei tre- ten. Die Rechtspflege in erster Jnstanz ist den landesherrlichen Justiz-Amtmännern Übertragen , und die Appellation von deren Entscheidungen geht, statt wie srüher an die Kanzlei in Roten- burg, an das Ober-Gericht in Kassel.

Mean beschäftigt sich hier mit der Entwerfung einer neuen, nächstens zu veröffentlichen Rang-Ordnung. Die bisherige, vom Kurfürsten Wilhelm 1k. erlassene, welche 8 Kiassen feststellt, ist in vielen Stücken nicht mehr anwendbar. Dem Vernehmen nah soll namentlich den evangelischen Geistlichen ein höherer Rang, als ihnen bisher zustand, in der neuen Rang- Ordnung angewiesen werden.

Bernburg, 29. Nov. Das hiesige Wochenblatt enthält folgende Bekanntmachung der neuvermählten Herzogin: „Seit meiner Ankunft in meinem neuen Vaterlande sind mir o viele und mannigfaltige Beweise der Liebe und Ergebenheit aus allen Ständen seines treuen Volkes geworden, daß ih mich gedrungen fühle, mich laur darüber auszusprechen, Wohl habe ich die Freude gehabt, vielen Behörden und Personen meinen herzlichen Dank selbst ausdrücken zu können, allein fast jede Stunde brachte mir von fern und nahe so viele Liebesopfer, daß die Beseligung dar- über es meinem Herzen zum wahren Bedürfniß macht, auch öffentlich Allen und Jeden zu versichern, mit welch innigem Danke ich Alles erkenne, was man gethan, um mich in meiner neuen Hei- math das Glück und die Zufriedenheit wieder finden zu lassen, die ih in meiner früheren verließ. Jhnen Allen, meine ge- liebten Landéleute, rufe ih zu, was beim Betreten der Gränze unseres Vaterlandes, der Blick in die Zukunft meiner tiefbeweg- ten Seele entdrängte: Mit unwandelbarer Zuversicht auf Gott in treuer Liebe zu Jhrem Fürsten und im festen Ver- trauen auf Jhre bewährte Anhänglichkeit an Fürst und Vater- land komme ich zu Jhnen. Auf diesen dreifachen Grund baue ich meine Hoffnung, durch unablässiges Streben, tein ganzes Leben dem Fürsten und Volk weihend, so viel es in meinen Kräf- ten steht, den Erwartungen zu entsprechen, womit Sie mich so liebevoil empfingen. Mein tägliches Gebet ist immerdar: Gotr Gott segne sein treues Volk!

Friederike, Herzogin zu Anhalt.“

Altona, 2. Dez. Dem Vernehmen nach hat sih in un- serer Vaterstadt eine Gesellschaft gefunden, welche in Verbindung nit Theiinehmern aus Hamburg auf gemeinschaftliche Kosten die Errichtung einer Telegraphenlinie nach Cuxhaven beabsichtigt, um von dort in möglichst kurzer Frist und zu jeder Jahreszeit Han- dels- und Schisffahrts-Nachrichten zu erhalten. Der Linie wäre die Richtung nach Uetersen und von dort úber die Elbe nah dem Hannöverschen zu geben. i

Das von den in den Herzogthümern residirenden Konsuln fremder Mächte ausgeubte Recht des Flaggen-Aufziehens ist nun- mehr durch verschiedene in dieser Beziehung erlassene Verfügun- gen dahin näher bestimmt, daß selbigen die Befugniß zum Auf- ziehen der National-Flaggen auf ihren Häusern nicht eingeräumt ist, wogegen sie, wenn sie sih in eigener Person an Bord von Schiffen ihrer Nation begeben, auf den Bôten, diese mögen ihre eigenen oder gemiethet seyn, vorausgesezt für den leßtern Fall nur, daß sie nicht als lastträchtig gebrannt sind, ihre National- Flagge aufziehen können.

Mänchen, 29. Nov. Das heute erschienene Regierungs- Blatt enthält den Bundes-Beschluß vom 30. Oktober 1834 über das Institut des Schiedsgerichts mit folgender Königl. Ver- orbnung :

„Ludwig, von Gottes Gnaden König von Bayern 2c. 2c. Fn der Plenar - Versammlung des Deutschen Bundes vom 30. Dk- tober d. F. sind Úber das Fnititut des Schiedsgerichts, welches die Bestlimmung hat, Frrungen zwischen Regierung und Ständen in allen jenen Fällen zu beseitigen, wo nicht durch Geseß und Landes- Berfassang für diesen Zweck bereits Vorkehrungen getroffen sind, folgende zwölf Artikel beschlossen worden (nun folgen die Artikel des Bundes-Beschlusses). Nachdem einerseits die Autorität der Deut- schen Regierungen bereits durch die Bundes - Beschlüsse vom 28sten Juni 1832 (Regierungs - Blatt 1832 S. 657 ff}.) befestigt, und nun andererseits durch das, der Vereinbarung dargebotene Schiedsgericht für die Beschirmung des bestehenden Rechts- Zustandes und der rechtmäßigen Freiheiten aller Unterthanen der Deutschen Bundes - Regierungen gleichmäßig Vorsehung getroffen worden is, so machen Wir Unsern sämmtlichen Behdrden und Staats - Angehdrigen diese auf das allgemeine Wohl im Deutschen Bunde abzielenden Beschlüsse mit dem Beifügen bekannt, daß da- durch die Bestimmungen der Verfassungs - Urkunde Unseres Reiches keinen Abänderungen unterworfen worden sind.

München, den 23. November 1834.

segne den Herzog!

Ludwig. Freih. v. Lerchenfeld, v. Weinrich, Freih. v. Gife, Furst v. Oettingen-Wallerstein, Fceth. v. Schrenk. Auf Königl. Allerhdchsten Befehl der Geh. Rath v. Kreuzer.“

Dem Päbstlichen Nuncius in München, Grafen Karl von Merçy d’Argenteau, Erzbischof von Tyrus, wurde das Groß- kreuz des Civil - Verdienst - Ordens der Bayerischen Krone von Sr. Maj. dem König Allerhöchstselb{t zugestellt.

Durch Allerhöchste Entschließung vom 25. Nov. wird die Extrapost- und Estaffetten- Taxe vom 1. Dez. an auf 1 Fl. 30 Kr. pro Pferd und einfache Station erhöht, jetoch mit Beibe- haltung. des, den Königl. Post-Stallmeistern zu Augsburg, München, Nürnberg, Würzburg und Regensburg unter dem Namen Poste royale seit lángerer Zeit zukommenden Zuschlags von 15 Kr. pro Pferd und einfache Station.

Der Schwäbische Merkur schreibt aus nchen, daß der hiesige Magistrat, um der Noth der Häuser: Besizer (deren Grundsiücke bekanntlich dur die vielen unvorsichtig unternom- menen Bauten der lesten Jahre sehr entwerther sind) einiger- maßen abzuhelfen, mit dem Plan umgehe, die Zinsen auf Hypo- theken (oder Ewig-Gelder, wie sie hier genannt werden) auf 4 pCt. zu reduziren. „„Hierdurch,// bemerkt die genannte Zei- tung, „möchte allerdings manchem Haus-Besiger eine nichr un- beträchtliche Erleichterung zugehen, nur ist zu bezweifeln, ob die Kapital. Besiber sich überall einer solchen Reduction, die nur auf ge- genseitige Einwilligung gegründet werden kdnnte, unterziehen, oder ob sich Überhaupt auch genug Kapital - Besißer finden wer- den, die auf das für unsicher gehaltene Hypothek - Objekt der Häuser Geld zu niedern Procenten zu ie gesonnen sind. An diesem leßtern Umstande könnte die wohlgemeinte Absicht des Magistrats leicht scheitern, denn gerade solche Hausbesißer, die im Gedränge sind, und bei denen Abhülfe Noth thut, werden wohl schwerlich einen Kapitalisten anziehen, außer etwa gegen

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hôhere Procente. Es nimmt wohl kein Gegenstand die dffent-

liche Aufmerksamkeit mehr in Anspruch, als dieser, den man hier

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Wärttemberg, Neffen Sr. Majestät des Königs, vor kurzer Zeit zum General der Kavallerie ernannt wurde, den ersten Orden Rußlands, den des heiligen Andreas, ve!

Der Kammerherr von Demidoff, mit dera Auftrage, diesen und die mit demselben verbundenen übrigen Russisch-Kaiserlichen Or den Sr. Königl. Hoheit hierher zu überbringen beehrt, ist in den leßten Tagen wieder von hier abgereist.

mit dem etwas unpassenden Namen des bevorstehenden H iusei Bankerottes zu bezeichnen pflegt. Projekte fol von deren Autoren aber bis jeßt keiner den gefunden zu haben scheint.

en auf ‘Projekte, tein der Weisen

S Nov. Se. Majestät der Kaiser E and haben Sr. Königl. Hoheit dem Prinzen Friedri) von y Sr. M. Ters Höôchstwelcher

verliehen

Stuttgart, 30. Nov. Das Regierungsblatt ent-

hált eine Bekanntmachung des Ministeriums des Innern, be-

tressend den Vollzug der Königl. Declaration über die staats rechtlichen Verhältnisse des Gräfl. Hauses Quadt-Jßny, wonach der Graf auf die Ausübung der Rechts-Pflege, Polizei-Verwal- tung, Forst-Gerichtsbarkeit und Forst- Jagd- Polizei in jeinen standesherrlichen Besizungen verzichtet hat.

Karlsruhe, 1. Dez. Se. Königl. Hoheit der Großherzog

haben den Maler Theodor Weller aus Mannheim zu Höchst - ihrem Hofmaler ernannt.

Mainz, 25. Nov. Auch in unserer Stadt wird sich, dem } |

Vernehnien nach, eine Feuer-Versicherungs-Gesellschaft auf Actien bilden, deren Fonds vorläufig auf eine Million Gulden angege- ben wird.

Luxemburg, 29. Nov. Die hiesige Zeitung macht

auf die Unsicherheit aufmerksam, welche seit einiger Zeir im Groß-

herzogthum, und namentlich in den naheliegenden Dorfichaften herrsht. Man hofft, daß künftig von der Festung aus nächt- liche Patrouillen in die Umgebung geschickt werden würden.

Des ebdret M.

Prag, 2. Dez. Am 5. Oktober wurde die Fürstlich Met- ternichshe Schloß - Kapelle zu Königswart, im Elbogner Kret)e- von dem Erzbischof von Prag, welcher am vorhergehenden Tage daselbst eingetroffen war, um die heilige Handlung in eigene! Person vorzunehmen, unter Assistenz von fünfundzwawzig Getsl lichen, unter großem Zustrômen von Volk feierlich fonjekrirt. Diese Schloß- Kapelle gehört sicher unter die schenswürdigsten Tempel des Herrn, und wenn gleich die bescheidene Aufs nur faßt: „C. W. L. P. a Metternich renovavit 1832.“*, 19 fann doch die ganze Kapelle, von der aus früherer Zeit nihts blieb, als die Wdölbung in den Seiten - Wändek, als ein Werk des Fürsten, dessen Leitung er dem, dur) scine Wissenschaft berühmten Hof- Baurath und Direktor der Architektur-Schule bei der K. K. Akademie der bildenden Künste zu Wien, Herrn von Nobile, anvertraute, betrachtet werden. Als die hôchste Zierde dieses im echten Jonischen Style dekorir- ten Gotteshauses erscheint der Altar, ein Geschenk des jebt re- gierenden Papstes Gregor XVI. an den Fürsten. Derselbe ein Denkmal hoher Kunst ist aus den seltensten Marmor- Arten , Ueberbleibseln der am 15. Juli 1823 abgebrannten Sr. Pauls -Kirche zu Rom diesem ersten großen christlichen Mo- numente Kaiser Konstantins zusammengeseßt und reich in Bronze gefaßt. Ein Sarkophag aus Rosso antico umhüllt die Reste eines vor wenigen Jahren ín den Katakomben mit eige- ner Grabschrift und den Zeichen des Märtyrerthums“ aufge- fundenen heiligen Leibes. Diese Kapelle behauptet heute un- ter den Denkwärdigkeiten, an denen Bbhmen so rei ist, einen ausgezeichneten Rang.

Schweiz.

Bern, 17. Nov. Jn der sogenannten Basel-Landschafr steht es {limm. Es scheint ausgemacht, sie fann sich nicht selbst re- gieren. Die Verwirrung hat einen hohen Grad erreicht, und man spricht aufs neue von Jnkorporirung in den Stand Bern.

Die Vorberathungen über . die künftige Organisation de vorörtlichen Behörde zu Bern, die die Benennung eines Staats- Raths erhalten soll, rückt vor und wird dermal von Rath und Sechzehnern gepflogen. Jm großen Rath werden sich die Mei- nungen für einen unabhängigen und für einen dem Regierungs- Rath untergeordneten Staats : Rath wahrscheinlich bekämpfen. Nach allen Anzeichen wird Herr Tavel Schultheiß, Tscharner Vice-Schultheiß und Herr Simon Landamman.

Zürich, 28. Nov. Dem vordrtlichen Staatsrathe hat die Regierung von Bern das Memorandum mitgetheilt, welches sie an das Oesterreichishe und Französische Kabinet direkt gelangen ließ, und worin sie anführt, wie sie in Folge der Steinhölzli- Versammlung den Handwerkern zu verstehen gegeben, daß solche Zusammenkünfte aufhdren müßten, und die diesem Zuwiderhan- delnden weggewiesen habe. Auch versichert die Regierung, fie werde alle diejenigen, welche von ihrem Gebiete aus die Ruhe benachbarter Staaten stôren, wegweisen und überhaupt durch ihr Betragen als Vorort ein freundschaftliches Vernehmen zu unter- halten sih angelegen seyn lassen.

Spanien.

Franzödsishe Blätter enthalten ein Schreiben aus Madrid vom 22. November, worin es heißt: „Nachdem Ge- neral Llauder die aus Spanischen und Französischen Karlisten bestehenden Truppen Caragol's zerstreut und zum Theil vernich: tet hatte, kehrte er nah Barcelona zurück, das er, sobald Gene- ral Baza in Catalonien angekommen ist, verlassen wird, um das Kriegs-Ministerium zu übernehmen, Der immer thätige Gene ral Valdez beschäftigt sich mit lebhafter Verfolgung der Banden . des Carnicer und anderer, welche das Land nördlich von Vailen- cia, an den Gränzen von Catalonien und Aragonien, verwüsten. Der Brigadier Peon folgt dem Merino auf dem Fuße, ohne ihm einen Augenblick Ruhe zu gönnen. Die Stadt-Miliz wett- eiferr úberall mit den Linien-Truppen, und die Geistlichkeit über- háuft sie mit Lobes - Erhebungen, die wohl eben nicht sehr auf- richtig gemeint seyn mögen. Einige Kldôster im Süden haben sich erbo- ten, eine Anzahl von Stadt-Milizen auszurüsten. Der Erzbischof von Toledo, Kardinal Jguenzo, der sich so lange weigerte, der Köni- gin den Eid zu leisten, hat eine beträchtliche Summe zu dem- selben Zweck unterzeichnet. Der Königliche Rath von Spanien und Indien hat so eben die dur Ferdinand Vil. geschehene Ver- leihung eines ausgedehnten Landstrichs (die Sümpfe des Gug- dalquivir genannt) an Herrn Aguado, der sich hiernach den Ti- tel eines Marquis beilegte, für ungültig erklärt. Der Rath be- nubte hierzu einen in der Form der Schenkungs-Urkunde began- genen Fehler. In der Prokuradoren- Kammer wird die Diss fussion úber. die Stadt-Miliz noch fortgesezt. Das Mini- sterium ist fortwährend auf glänzende Weise im Vortheil. Der Graf von Toreno und Herr Martinez de la Rosa benußen jede Gelegenheit, nur die Grundsäße, welche sie leiten, darzulegen. Herr Galiano läßt dagegen keine Gelegenheit, sie anzugreifen, vorübergehen, aber er zieht