1834 / 339 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E O G R L A M

Verantwortlichkeit dieses Austrags, ohne irgend petsdnliche Ehre oder Vortheil für sich in Anspruch zu nehmen. Er v'eth Sr. Majestät, Sir Robert Peel zum Premier-Minister zu machen, und ührt je6t die Verwaltung, bis der geehrte Baro- net aus Jtalien zurückkehrt. Vor dieser Rückkehr werden keine dauernde Ernennungen vorgenommen werden; es wird nur so viel geschehen, als nôthig ist, ne quid delrimenti respublica caplat. Der Herzog von Wellington wird seine temporaire Ge- walt mit Festigkeit und Mäßigung ausüben; er wird die Ehre und die Interessen des Landes nach Außen, so wie die Ruhe üm Jnnern bewahren; und er wird im wahrhaft constitutionnellen Sinne dem neuen Premíter- Minister voile, freie, unbeschränkte Macht überlassen, solche Minister und solche Maßregeln sich zu wählen, wie er sie für zweckmäßig hält, um die Angelegenheiten des Reiches zu leiten.“

Die eutige Times sagt: „Eine Zeitung (der Courier), die anfangs die ehrenwerthe Neigung zeigte, den jeßigen Zustand der Dinge mit ehriichen Augen anzusehen, hat seit einigen Ta- gen etnen etwas ungedusdigen Ton angenommen und fordert den Herzog von Wellington auf, unoerzüglich eine Erklärung Über seine beabsichtigte Politik abzugeben. Jst das vernünftig? Wir meinen nichr, daß die ganze Bevölkerung Englands nicht auf die Pläne der neuen Verwaltung im höchsten Grade gespannt ist und seyn mus, tvenn man aber weiß, daß der Herzog nur einst- weilen bis zur Antunfc Rir Robert Peel's das Ruder übernom- men hat, ist es da schicklich, ja, ist es billig, in einen provisorischen Amts - Jnhader zu dringen, daß er dem Publikum seine indivi- duellen Ansichten als die abgewogenen Zwecke etnes noch nicht einmal gebildeten Kabinets auftishen tolle? Ohne Ziveifel wird das Kabinet, fobaid Sir R. Peel anlangt, gleich gebildet wer- den und dann nicht nur baldigst einen Entschluß fassen, sondern auch die erste mögliehe Gelegenheit ergreifen, um das Publi- fum mit diesem Entschlusse bekannt zu machen. Von welcher ¿irt dieser Entschluß seyn wird, können wir natürlich nicht wis- sen; wir wiederholen aber, was wir seit dem ersea Augenbli der Aufidsung des vorigen Ministeriums gesagt haben, daß wir glauben, es müsse ein jedem rechtlichen Reformer im ganzen Reich befriedigender Entschluß seyn. Wir wiedérholen auch, was wir so oft ausgesprochen, daß unser Verfahren ein offencs und gerades is, Wir unterstüßen Maßregeln, nicht Perjonen; am wenigsten von allen aber unterstüßen wir Männer, die roeder Muth, nvoch Aufrichtigkeit genug besißen, um die Maßreaeln durchzuführen, zu denen sie sich verpflichteten. Sobald die Ver- waltung des Herzogs von Wellington oder vielmehr des Sir Robeect Peel einen einzigen Schrite rückwärts thue, sobald sie die Wirksamkeit der Parlaments-Reform im geringsten zu schwächen oder den Fortgang der vernünftigen Reformen in Kirche und Staat, die von den einsihtóvollen und rechtschasenen Männern aller Parteien seit langer Zeit in und außer dem Parlament gefor- dert worden, zu h wird man uns, wie immer, auf unserem Posten finden, den Kampf sür Freiheit und Reform mit eben dem Eifer und der Entschlossenheit ausfechtend, wodurch wir uns bisher das Ver- trauen unjerer Landsleute erworben haben und es uns anch ins fünfrige stets erwerben werden.“/

In der Verjammlung, die im Kirchspiel Marplebone gegen die von dem Könige vorgenommene Minijterial-Veränderung ge- halten wurde, sagte einer der Redner, Herr Hovendon: „Un- ser Protest gegen die gegenwärtige Administration ist keine Ver- lebung oder unpassende Einmischung in die Prärogative des Kd- nigs, er solite im Gegentheil als ein Beweis unserer Loyalität angesehen werden, indem wir uns bemühen, Se. Maj. von der Gehässiakeit zu befreien, eine unpopulaire Administration gebildet zu haben. Jch kann nicht glauben, daß es dem Köntge, nachdem er verdientermaßen die Liebe seines Volks gewonnen hat, gleich- gültig seyn werde, ob er diese Liebe sich erhaite oder nit. Jch fann mcht glauben, daß er den glorreih erworbenen Namen: „„Wilheim der Reformer/“ verändern werde. Der König muß mit den Wünschen seines Volks bekannt gemacht werden, und es leidet feinen Zweifel, daß er dem Wunsche des Vol- fes gemäß handeln wicd.“/ Die in ähnlichem Sinne zu Liver- pool gehaltene Versammlung bestand aus 15,000 bis 20,000 Menschen. Lord Molyneux (der Parlaments-Repräsentant) prä- sidirte. Herr Booth fagte, der Herzog von Weilington ver- möge eben so wenig ein Reformer zu werden, als ein Neger seine Farbe verändern könne. Herr Shiel glaubte, daß cin militairisher Chef zam- Lenker des Staats durchaus uicht tauge. Der Herzog von Wellington sey für seine Dienste Königlich be- lohnt worden. Er wäre mit Reichthua, Chren und AÄuszeich- nungen überhäuft worden, und troß dem, und daß er und seine drei Brüder Pairs seyen, wäre seine Muttee als Pensionairin des Staats gejtorben. Herr Ewart (der Repräsentant von Li- verpool) war der Meinung, daß der Herzog von Welling-

ton niht ein Reformer zu werden, soudern ohne Ver- änderung seiner bisherigen Grundsäße zu regieren ge- dächte. Er rieth sodann zur Einigkeit und sagte: „Wenn Ci-

nigkeit herrscht, dann werden wir auch im Strande seyn, unjere Feinde zu sturzen und bas Gespenst, das so eben aus dem Grabe gestiegen ist, zu bannen. Jch frage Euch, ob Jhr, wenn die Ausldsung des ‘Parlaments in drei, sehs oder zwolf Monaten stattfinden sollte, einstimmig zu einer neuen Wahl vorbereitet seyd? (Ja.) Jch frage Euch, ob Jhr dann mit dem festen, stórréischen und eingefleischten Entschlusse, Euch nicht von Eurer Pflicht und Eurem Jnteresse entziehen lassen zu wollen, austre- ten wolle? (Wir wollen.) Jch frage Euch, ob Jhr alten Versuchen, am Euch von dem Pfade abzubringen, den Euch Euer Gewissen und Eure Pflicht andeuten, fest zu widerstehen entschlossen |epd? (Ja, ja, und großer Beifall.) Lasset uns denn beschließen, in keinen Vertrag mit dem Feinde einzugehen, denn von einem Vergleich wollen wir nur erst dann sprechen, wenn wir bewiesen haven, daß wir undberwindslicy sind.“

Folgendes is ein Auszug ans dem (in Nr. 337 der St. Z. erwähnten) Schreiben des Herrn Spankie, Parlaments- Mit- gliedes sür Finsbury, an die Wähler dieses Orts:

„Fh habe seit einigen Tagen mehrere Einladungen zu dfett- lichen oder Privat - Versammlungen in dieser Hauptskadt erhalten, ivelche den Zweck haben, das Bedauern über die Entlassung der Minister auszudrúcken und Aufregung hervorzubringen, und ich werde diese Gelegenheit benußen, ein Far allemal die Gründe dar- zulegen, weshalb ich jeßt diese Einladungen nicht annehmen kann. Fch weiß in der That sehr wohl, daß ich nicht einen Augenblick anstehen sollte, mich auf diesen Gegenftand einzulassen, weil ich jo eben in den öffentlichen Blättern einen Beschluß in Betreff der Entlassung der Minister gelesen habe, der von neun Paclaments- Mitgliedern aus der Hauptstadt unterzeichnet war. Fch weiß indeß aus Erfahrung, daß selten achtbare Leute diesen Versammlungen bei- wohnen, bei detten keine freie Diskusfion stattfinden fann, und wo, wegen des Nebergewichts einer lärmenden Menge, die meistentheils daseibst nichts zu thun hat, die wahre Gesinnung des L nicht zu bestimmen ist. Fh muß auch frei bekennen, daß ich in das Klage- geschret über die Entlassung der vorigen Minister, das diejenigen erheben, welche sie so lange ihres Vertrauens für unwürdig erklärt

indern suchen sollte, in demselben Augenblick"

G

haben, nicht ciustimueu kann. Die Umstände haben sich in der That geändert, denn der König scheint endlich zu dem Schlufi ge- fommen zu seyn, daß seite vorigen Diener, die von thren neuen Freunden lange Zeit so ‘eifrig unterstüßt wurden, zur Negierung untauglich scyen. Diese plèzliche Sinnes-Aenderung in den Klubs und Unktonen scheint wieder den alten Vorwurf der Veränderlichkeit der Volkögunst zu bestätigen. Wenn auch die Beschuldigung des Leichtsinns, die ein so plôßlicher Ausbruch der Freundlichkeit gegen ein Ministerium, das noch vor kurzem míît allem möòdglichen Tadel überhäuft wurde, wohl hervorzurufen vermöchte, vielleicht noch zu- rücgewtesen werden kbunte, so ist es doch kaum passcnd für ein Volk, die Ausúbung eitter Kdnigl. Prärogative, die es tin den Klubs und Unionen und in dem ganzen Aufzuge von Birmingham unter Atwvoods Anführung o angelegentlich empfohlen hat, jeßt mit einem Male wieder in Frage zu stellen. Man könnte sagen, daf die Fnconsequenz mehr scheinbar als wirklich, und daß es nicht unnatärlih sey, daß diejenigen, welche ofen die Abschaffung des Oberhauses und den Unsturz aller religidsen Einrichtun- gen und geradezu ein ganz neues Staats- Modell verlangen, Minisier wieder zu lieben anfingen , welche, ihrer Meinung nach- das beste Werkzeug zur Ausführung ihrer Pläne seyn würden. Wenn dies der wahre Grund der Klagen der Agitatorent und poli- tischen Unionen über die Entlassung der Minitter ist, so sind die Agitatoren und politischen Unionen doch wenigstens consequent. J dies nun aber der Fall, so steht auch die Handlung des Königs, daß er solche Ministex entrernte, gerechtfertigt da. Der Vorschlag, wel- cher in Jrland gemacht worden ist, die Aufreizung zum Widerruf der Union einsiweilen Len, und das eingestandene Bestreben, allen Wetteifer im Unheilstiften eine Zeitlang aufzugeben um fich dem neuen Ministerlum des Kbnigs zu widerseßen, zeigen, welchen Werth man hei dem Werk der Zerfidrung, welches diese Parteten verfolgt haben und noch verfolgen, auf die Dienste des leiten Ministertums seßt. Jch hoffe, die vorigen Minister betrachten ein solches Ver- fayren nicht als ein Kompyliment für sie. Obgleich die flúrmische und rastlose Aufregung sich das Ansehen giebt, als sey sie die Stimme des Volkes, so wird man zuießt doch finden, daß die große Mehrheit der ruhigen und verständigen Bewohner dieses Landes noch ihrer alten Verfassung mit einem Kbnige, einem Ober - und Unterhause und den Segnungen einer festen Regterung ergeben ist. Andere mödgen vielleicht neuere und bessere Gedanken haben, als ich; doch ich bin mit derjenigen Verfassung zufrieden, von welcher Herr Fox, der damals in heftiger Opposition gegen den Hof und das

Ministerium ftand, den Ausspruch that, daß sie „das glúd- liche praftische Gleichgewicht sey, welches alle Wirksamkeit einer Monarchie und alle Freiheit des Republikanismus in

sich schließe, indem es den Despotismus der einen und die Zü=- gellosigkeit der anderen mälßige.// Hat etwa die Franzdsische Na- tion nach fast funfzigiährigen Kämpfen nnd Zukungen jenes von Herrn Fot so gepriesene glückliche Gleichgewicht erlangt? Und giebt es so schlechre und verruchte oder so thdrihte Menschen unter uns, denen daran gelegen wäre, uns von iener Hdhe des Glücks und An- schens in iene Kämpfe und Zuckungen zu flürzen? Gott verhüte, daß tch jemals die geringste Verantwortlichkeit für Maßregeln fol- cher Art auf mich nehmen sollte! Nur sehr Wenige waren darüber erfigunt, daß der Kdnig seine unbezweifelte. Prärogative ausgeubt und seine Minister endlich vet hat. Ein Wunder viel- mehr war es, daß er sich eine Verwaltung, die nicht im minde- fien einen Charakter der Dauer oder des wirklichen Nutens an sich trug, so lange gefallen ließ. Seit der Abdankung Lord Stanley's, Lord Ripon’'s, Str James Graham's und des Herzogs von Rich= mond und vollends sett dem Ausscheiden Lord Grey s war cs jener Verwaltung, in der nichk cinmal ein neues Talent oder ein neuer energischer Charakter auftauchte, unmdglich, noch länger am Ruder zu bleiben. Selbst eine Verbindung mit Herrn Hume und Herrn O’Connell, wodurch diese Herren und thre Anhänger (und mit den leßten Ministern verglichen, waren sie wohl dazu ‘berechtigt) an der offiziellen Autorität einen billigen Antheil erhalten hätten, welches die einzige ihr übrig bleibende Al- ternative war, wäre nicht hinreichend gewesen, um die Verwaltung aufrecht z1 erhalten. Wenn also der Kdnig mit Recht die Kronc zu bewahren suchen muß, die er durch das Englische Geseß und durcch die Hannoversche Erbfolge-Ordnung von seinen Vorfahren úÚberkommen hat, und die er zum Wohl seines Volkes trägt, so hat er weise daran gehandelt, daß er sich zur reten Zeit seiner Prärso- gative bediente und scine Minister verabschiedete. ‘/

In der Times protestirt ein Radikaler aus Newcastle ge- gen die Ansichc; als ob das Diner, welches kürzlich dem Grafen Durham dort gegeben wurde, von den Radikalen unterstüßt oder besucht gewesen wäre; man habe, sagt er, weder einen Lar- fin, noch einen Fife, noch einen Doubleday, noch einen Attwood dort gesehen, sondern nur Leute, die Lord Durham vermöge des Einflusses, den er in jener Gegend besiße, dorthin bestellt habe: die Radikalen wollten von ihm und allen Whigs, von de- nen sie nur getäuscht worden, nichts wissen, und sie würden Maßregeln, die zum Besten des Landes dienten, aus der einen Hand so. gern annehmen, als aus der andern.

In einer großen Versammlung in Dublin, in welcher Herr Evans, der Parlaments» Repräsentant, präsidirte, Und bei der viele der Jrländischen Parlaments - Repräsentanten gegen- wärtig waren, wurde auf den Vorschlag des Herrn O'Connell beschzlossen , daß ein liberaler Klub, „„die Anri-Tory-Gesellschaft/“ genannt, sogleich in Dublin errichtet werden, daÿ die Subscrip- tion i Pfò. betragen und daß der Zweck dieses Klubs seyn solle, alle constitutionnelle Anstrengungen zu inachen, um die Bil- dung einer Tory - Administration zu verhindern, oder cine solche doch sobaid als möglich wieder zu stürzen. Es wurde ferner beschlossen , liberale Klubs in jeder Graf)chaft, Stadt und Kirch- spiele Jrlands zu errichten. Dieser Änti-Tory-Verein in Dublin äáhlte am 25sten d. M., nachdem er nur ersi cinige Tage existirt atte, schon mehr Mitglieder, als der katholishe Verein in den ersten zehn Jahren gehabt hat. Herr Edward Dwyer, der frühere Secretair des katholischen Vereins, ist Secretair der Anti - Tory : Gesellschaft.

Eine große Versammlung der Protestanten (2000 .an der Zahl) fand vorgestern in Bristol statt. Alderman Daniel präss- Hirte, zwei Parlaments-Mitglieder, General Orde, Oberst Cla- pham und viele andere angeschene Männer waren gegenwärtig, und beschlossen wurde, den Protestantismus, die Sache der Re- ligion und der Ordnung aufrecht zu erhalten und eine Dank- Adresse an den Kdnig für seine den Bischöfen gegebene Antwort zu erlassen. L

. Die Dame, welche sich vot einigen Jahren durch den Ver- such bekannt machte, unter dem Namen etner Prinzessin Olivia von Cumberland Ansprüche auf Verwandtschaft mit der König- lichen Familie zu begründen, ist am 21sten d. M. gestorben.

Der Mann, welcher neulich Herrn Rothschild an der Bdrse so gröblich insultirte, und der von den hiesigen Zeitungen theils Prince, theils Prime genannt wird, ist von dein Lord-Mayor, nachdem er Bürgschaft gestellt hatte, wieder frei gelassen worden. Prince, ein Bekenner des mosaischen Glaubens, soll mit dem Rothschildschen Hause verwandt seyn, Herr Rothschild soll ihn hâäusig durch nicht unansehnliche Geldsummen unterstüßt haben, aber Prince kam dessenungeachter in Geldverlegenheit, wurde von einem Gläubiger ins Gefängniß gesteckt, und alle scine Dittichreiben an Herrn Rothschild blieben ohne Antwort. Am Dienstag war er aus dem Gefängnisse entlassen worden, und er ráchte sih an Herrn Rothschild, wie schon gemeldet worden. Man

giaubt nicht, däz Lehterer weiter cêwas uvegen Prínce thun K, Anwesenheit des Kaisers in Modlin dort verweilen, stud werde. x a E F estern wieder hierher zurückgekehrt.

Gestern Morgen wurde ein gewaltsamer Einbruch in die 18 Mit Rücksicht auf ein von den durch die Ereignisses des Scha6- Kammer des hiesigen Zoll-Hauses entdeckt; die Scha, | ahres 1831 zu Grunde gerichteten Einwohnern der Vorstadt

Kammer soll um einige tausend Pfund beraubt worden seyn. * ah ingereihtes Gesuch haben Se. Maiestät der Kaiser un- Getratde-Durchsch nittspreise in vergangener Woche 09 sten d. M. zu R (Modlin) die a E Een Sechswdchentl. 2 Do Yilassen, daß die von diesen Einwohnern bis zum Schluß des Wei en .. 42 Sh. 11 D: 41 S 9D 49 Sh: 8 P Wahres 1839 rückständigen Abgaben, bestehend in der Rauchfangs- Sette E 33 2 3 : 7 s g s 19 » 4 » Breuer, dem Lieferungs-Kontingent, dem Regierungs Zins und A 2 A 21 I D 3A jrecutions- Strafen, als erloshen angesehen, und daß diese Noggen . A e “1 » WMhgaben auch für das laufende Jahr 1834 nicht erhoben wer- Bohnen : 28 » 10» Ms 1 N L sollen. Ferner soll ‘den Eigenthümern der in der Vor- Erbsen 44 89 —» Bdt Praga belegen gewesenen Häuser, die (n der Feuer-

(se versichert waren, aber, da sie durch den Krieg zerstört wur- 1, den bestehenden Vorschriften zufolge, eigentlich keine An- irche auf Vergütigung hatten, die Summe von 574,049 Gul- en (so hoch sind die zerstörten Häuser nämlich veranschlagt wor- (n) aus den Fonds der städtischen Feuer : Kasse unter den bei wem Häuserbau gewöhnlichen Bedingungen ausgezahlt werden. uter diejenigen Bewohner dieser Vorstadt endlich, deren Hâu- ¡nicht versichert waren, soll, nah Verhältniß des von ihnen jitenen Verlustes, die Summe von 200,000 Gulden vertheilt erden.

D elgien

Brässel, 1. Dez. Ungeachtet des Widersptruches, den de (gestern erwähnte) Antrag, die Theater unter Aufsicht der bh, kalbehörden zu stellen, in der Repräsentanten - Kammer gefunda hat, is derselbe doch \chließlih von dieser Kammer genehmigt worden. | N

Meuerdinas und ungeachtet des Widerspruches von Seitey Holländischer Blätter will der Courrier Belge erfahren ha ben, daß die an der Gränze liegenden Holländischen Truppen h, deutende Verstärkungen erhalten hätten. Die genannte Zeituy meint, es sey dies vielleicht ¡chon cine Folge der in England tin, getretenen Ministerial-Veränderung. i

Ein abermaliger, am leßten Freitag erfolgter Versuch mj éinem O auf gewdhnlichen Straßen is besser Age: fallen, als die früheren Experimente. General Daine, der mj jeinem Pferde gleihen Schritt mit dem Dampfwagen holtey wollte, mußte diesen Versuch bald aufgeben. Der Verfi dieses Wagens ift im Begriss, sich nach Paris zu begeben, wy dort ebenfails dffentliche Versuche anzustellen.

Schweiz.

Bern, 29. Nov. Jm Schweizer Constitutionnel fin- het sch eine Verordnung der Nieder-Öesterreichischen Regierung, datirt von Wien den 2. November, durch welche das Ettheilen Won Reise - Urkunden .an Oesterreichische Handwerker nah dem Kanton Bern untersagt und den hon daselbst befindlichen die Rückfehr geboten wird. Jn demselben Blatte macht ferner die Russische Gesandtschaft bekannt, daß, in Folge hdherer Befehle, den Russischen Unterthanen aus dem Stande der Handwerker SEwidia n N Ea aus in der Stadt und in dem Kanton Bern unter- Stockholm, 25. Nov. (Hamb. Korr.) Bekannt hatte die Königl. Regierung gleich zu Anfange der Session dq E Doe 901 Reichsóständen eine Proposition wegen einer 1m Auslande aßt M —- Lissabon, 14. Nov. Die Gährung, die, wie ich schließenden Anleihe von 2 Mill. Rthlr. zur Aufhülfe und Y, Wh meinem leßten Schreiben erwähnte, die Nachricht vom Tode

förderun des landwirthschaftlichen Jnteresses vorlegen lassq, WDom Pedro's bei der besiegten Partei hervorbrachte, und welche die jedoch von den Ständen nicht angenommen wurde. Neu. Mh vorzüglich in den nördlichen Provinzen kund gab, scheint sich

fr jet, ohne irgendwo zu offenen Ausbhrüchen zu führen, wie- er gelegt zu haben. Um selbige zu bewachen, und zugleich die Vorgänge im ndrdlichen Spanien im Auge zu behalten, hat die Regierung Übrigens in Tras os Montes etliche tausend Mann ruppen unter dem Befehle des Generals Jorge d’Avilez kon- rivt, Zu jener Gäßrung trug wesentlich das allgemein ver- teitete Gerücht bei, daß sih Dom Miguel verkleidet in Spa- befinde, welches Gerücht namentlich durch eine dffentliche efanntmachung des Kommandanten von Badajoz genährt Murde, der auf die Person Dom Miguel’s ein wachsames Auae qu haben empfahl, falls dieser Prinz etwa úber jenen Theil tr Spanischen Gränze sich heimih nach Portugal zu egeben versuchte. Dieses Gerücht war auch die cigentliche deranlassung der Maßregeln, welhe die Regierung den ammern in Betreff jenes Prinzen vorlegte. Wie es vorher- schen war, hat die Deputirten-Kammer diesen Vorschlag nicht lein einstimmig angenommen, soncern mit allen den Straf-Be- immungen verschärft, welche die Einbildungskraft ihrer Mit- leder nur aufzufinden vermochte. Der Marine - Minister ließ h bei dieser Diskussion die Aeußerung entschlüpfen, daß das in lede stehende Geselz vorzüglih eine moralische Wirkung auf Pom Migue!'s Person selbs beabsichtige. Nach einer nit un- fwöhnlichen Partei: Taktik? veschloß die Deputirten-Kammer, auf in Vorschlag José Liberato's, daß ihre sámmtlihen Mitglieder jeses Geseß, welches cher dem 16ten als dem 19ten Jahrhun- rte anzugehören scheint, namentlich unterzeichnen sollen. WVer- Uuthlich werden die Pairs dieses Beispiel befolgen, was die mmtlichen Mitglieder der jcsigen Kammern auf eine unwider- Pflihe Weise Dom Miguel gegenüber zu kompromittiren M wveckt. Manche Personen hatten die hier gegen das Sp- in des Römischen Hofes genommenen Maßregeln dem rein Frsönlichen Jinpulse Dom Pedro's zugeschrieben, und erwarte- daher ein bemessenes Einlenken von Seiten des Paltnella- Men Ministeriums. Diese Vermuthung scheint sich aber keines- Weges bestätigen zu wollen; vielmehr schreiten dée Maßregeln ur sclbst\tändigen Konstituirung der sogenannten Lusitanischen [irche l'astlos fort. Jn dem Gutachten , welches die betreffende mmission der Deputirten-Kammer über jene Konitttuirung nz neuerlich erstattete, wird als Grundsaß die Uebereinstim- ng der geistlichen mit der politischen Eintheilung des König- ichs aufgestellt, dergestalt, daß jede Provinz sowohl des Mut- Mrlandes als der Kolonicen künftig einen Bischof, und das ge- sinmte Königreich vier Erzbischdfe erhielten, die sämmtlich auf e, aus den Staats - Kassen zu beziehende Gehalte gesest toûr- n, Von einer ‘vorgängigen Einwilligung des Römijichen Ho- ns zu diesen Circum)criptions, Veränderungen ift nicht die Rede, id es ist leicht vorherzusehen, welches Mißfallen zu Rom ötes t fonstituirenden Versammlung Frankreichs entlehnte Verfahren egen muß, das außerdem für Spanien ein so gefährliches velspiel aufstellt. Der Finanz-Minister Silva Larvalho Nt jeßt das Budget vorgelegt. Jch behalte mir vor, später, nd wann dasselbe zur Discussion gelangt, auf dessen Jnhalt töführlicher zurückzukommen, und beschränke mich für heute f die Bemerkung, daß, neben augenblicklichen Verlegenheiten, t allgemeine Finanz-Lage Portugals keinesweges so ungünstig i, als die meisten Personen es bisßer glaubten, und namenr- ) in feiner Weije mit den Finanzen des benachbarten Spa- jens zu vergleichen wäre. Herr Siiva Carvalho knúpft an das Pudget eine Reihe sehr geeignet sheinender Vorschläge, welche t Belebung des Ackerbaues und der Industrie, und insbeson- fle eine Vermehrung der in Portugal fast ganz mangelnden hrbaren Straßen und Kanäle bezwecken. Er giebt als sein il an, der Portugiesischen Nation, die in den leßtverflossenen \hrhunderten einen unmäßigen Hang zur Arbeitslosigkeit ge- in, und, je nach ihren verschiedenen Klassen, von Geschenken

s Hofes, Gehalten des Staats oder förmlichen Almosen lebte,

dings hat indessen die Regierung jene Proposition erneuern lj sen, welcher Antrag im Constitutions-Ausschusse zur Sprache q kommen ist. Ein Mitglied desselben, Herr Petré, glaubte, i jener erneuerten Proposition ein constitutionswidriges Verfahtn zu finden, indem die Regierung eine und dieselbe Propositiu im Laufe Einer Session abermals zu beantragen nicht berechti sey, und in Folge dessen faßte der Ausschuß am 2isten d. NE mit 10 gegen §8 Stimmen einen Beschluß, mitrelst dess nicht allein der contrasignirende Staats - Secretair des Jy nern, Here Sfogman, sondern auch sámmtliche úbriy Mitglieder des Staats - Raths, mit alleiniger Ausnahme di Grafen Mdrner als welcher in der Kabinets-Sitzung, worin jene Proposition berathen worden , nicht zugegen gewesen in Anklagestand verseßt und vor das Reichs - Gericht gestellt sind, Natürlich hat dieser ganz unerwartete und höchst auffallende Be schluß nicht geringes Aufsehen gemacht und den Oppositions: Blättern zu sehr heftiger Sprache Anlaß gegeben; wogegen von Seiten der ministeriellen Blätter bemerklich gemacht wird, daß allerdings dem Könige kraft der Constitution freistehe, eine Pro- position, Über deren Verwerfung oder Zurücknahme er sit nr förmlich ausgesprochen , zu erneuern. Seitdem sind mehrere Tage verflossen, und man hat Gelegenheit gehabt , det Stand der dsffentlichen Meinung in dieser Beziehung vot allen Seiten kennen zu lernen. Je mehr die Leidenschaften de Augonblis der reiflichen Ueberlegung weichen, und nachdem de erste Cindruck eines so außerordentlichen und jedenfalls durch di Umstände nicht gerehtfertigten Verfahrens verflogen is, win dieser Schritt des Constitutions - Ausschusses in einer Weise be urtheilt, welche den Urhebern jenes Beschlusses s{hwerlich zusa gen möchte; und selbst die entschiedensten Oppositions-Mitgliedt können einer Maßregel ihren Beifall nicht schenken, der es a} allen triftigen oder doch jcheinbar zulässigen Gründen fehlt, un eine so übertriebene Strenge in den Augen des Publikums rechtfertigen. S

Dänemark

Kopenhagen, 29. Nov. Mit Bedauern vernimmt mt, daß in dem Befinden Sr. Durchlaucht des Prinzen Wilhel von Hessen-Philippsthal keine entschcidende Besserung erfolgt is Nachdem díe durch die Masern drohende Gefahr beseitigt si, hat die Krankheit cinen nervdsen Charakter angenommen , dere Symptome die Aerzte sehr beunruhigen. Jndessen soll si de hohe Kranke eingermaßen erleichtert fühlen.

Gestern, am Freitage, wurde auf der Rathssube, nach vot hergegangener Bekanntmachung, eine Plenar - Versammlung g halten, auf welcher sich der Magistrat, die Wahl- Direktoren und Protokollführer der 8 Sectionen einfanden, und, nach ge ogenett Resultate aus den Wahl- Protokollen, die Namen der Gew ten proklamirt wurden. Jm Publikum giaubt man , daß eil zelne der Abgeordneten die Wahl nicht annehmen und ‘solchergt stalt statt ihrer eine entsprechende Anzahl von Stellvertretern i die Versammlung eintreten würden. :

Am 7ten hielt die Königliche Gesellschaft der Wissenschäftet cine Zusammenkunft. Der Secretair, Etatsrath und Professor Oersted, las den Entwurf zu dem ‘Programme vor. Ju de Versammlung vom 21. November verlas der Professor Schout einen Brief des Mitgliedes der Gesellschaft, Dr. P, W. Lund, aus St. Paul in Brasilien, der besonders von der dortige! Flora handelte.

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P olen.

Warschau, 2. Dez. Die hiesigen Zeitungen meldet: „Se. Majestät der Kaiser hat bei sciner Anwesenheit in Modlit alle Theile dieser Festung in Augenschein genommen und sein Zufriedenheit úber die schnelle Ausfährung der zur größeren Bb festigung dieses Plages angeordneten Arbeiten zu erkennen gt i geben. Der General-Lieutenant Den, der als Jngenieur dies F\llig eine ganz veränderte Richtung zu geben und ihr die Nei Arbeiten leitet, wurde von Sr. Majestät mit dem Weißen Adle! F" zum Fleiße und zur Industrie wieder einzuimpfen. Ohne Orden dekorirt. Der Kaiser musterte die in dieser Festung und Fweifel hat Herr Silva Carvalho den, aus dem früheren Be- deren Umgegend ttehenden Truppen- Abtheilungen. Vorgestek! e überreicher Kolonieen entsprungenen Krebsschaden seiner wohnten Se. Majestät einem Trauergottesdiens und einer Se“ N ganz richtig erkannt. Wenn man aber bedenkt, wie un- lenmesse für den Kaiser Alexander glorreichen Andenkens bei und Pfommen die Resultate der mehr als zwanzigjährigen Verwal- reisten dann gegen 10 Uhr Vormittag nah St. Petersburg ab. 9 der gewiß kräftigen Hand des mit einer fast unumschränk- Ueberall, wo der Kaijer sich zeigte, umgab ihn ein dichtes Volks he gewalt ausgerüsteten Ministers Pombal blieben, der jenen Gedränge, denn Jeder wollte gern den Monarchen sehen und N s\chaden zu heilen sich vorgenommen, so möchte vot'herzuse- ihm seine dankbaren Gefühle kundgeben. Auf seiner Reise durh F" seyn, daß manche Pläne Carvalho's lange noch und vielleicht das Königreich hat der Kaiser viele Petitionen von den seine Ff umer bloß gute Absichten bleiben dürften. Die Regie-

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Huld in Anspruch nehmenden Unterthanen entgegengenommen.“ ae offiziell die Liste der Summen, die Admiral Napier Der Fürst Statthalter und die Generale, welche während ihr im Augenblicke seiner Abreise bezogen hat, bekannt ge-

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macht. Selbige belaufen sich an Entschädigung für seinen im Englischer Dienste aufgegebenen Plaß und Pensions Anspruch, an Gratificationen, rückständigen Gehalten und Prisen? Geldern für die Schlacht bei Cap St. Vincent auf 39,964 Pfd. St., wovon der A Artikel 13,100 Pfd. St. beträgt. Au- ßerdem hat ihn die Pairs-Kammer eine Danksagung votirt, wo- bei es als charafteristtsch zu bemerken ist, daß die Frage, ob das diese Danksagung konstatirende Diplom bloß in ganz einfacher Form oder auf Pergament und mit herabhängendem goldenen Sigel auszufertigen sey, zu einer langen Diskujsion, einer förm- lichen Abstimmung, einer Protestation der dissentirenden Pairs und einer sich noch in mehrere folgende Sißungen fortpflanzen- den Gerefztheit der verschiedenen Parteten Me.

Moldau und Wallachei.

Bucharest, 1. Nov. Die Rede, welche der Fürst Ghika bei seiner am 26sten v. M. stattgefundenen Jnstallirung als Hospodar der Wallachei hielt, lautet folgendermaßen: „, Meine Herren! „Mitten unter den Feierlichkeiten dieses Tages erfüllen zwei Gefühle mein Herz; einerseits die Freude, mih von mei- nen alten Gefährten und Freunden umgeben zu schen und von ihnen die Bestätigung ihrer Anhänglichkeit, von der ih son so viele Beweise erhalten habe, und die mir heute noch theurer ist, zu empfangen ; anderersetts is es die Dankbarkeit, von der ih gegen die beiden mächtigen Monarchen durchdrungen bin, die edelmüthiger Weise unser Vaterland in seine alten Rechte und Privilegien wieder eingesezt und ihm eine neue Aera berei tet haben, indem sle ihm neue Freiheiten und Jnstitu- tionen verliehen , die es in Zukunft vor dem Elende {ügen werden, unter dem es so lange geseufzt hat. Zu allen diesen unshäßbaren Vortheilen, welehe wir den Unter- handlungen der beiden erhabenen Höfe verdanken, hat Se. Ho- heit der Sultan Mahmud Chan, dessen Ruhm und Macht un- vergänglich seyn mögen, geruht, auf mein Ersuchen neue Rechte hinzuzufügen, die, indem sie uns die Aussicht erdffnen, eines Tages eine Handels - Flotte halten zu können, unserem Handel jeden Grad ber Ausdehnung, deren er fähig ist, gestatten und uns eine neue Quelle des Reíchthums eröffnen. Unsere Natio- nalfarben werden aller Rechte genießen, welche mit den Flaggen der anderen Nationen verbunden sind; die Wallachen werden in Betreff der Abgaben und des Seehandels den begünstigtsten Na- tionen gleichgesteilt, und wir werden noch andere nicht minder wichtige Vortheile erlangen, die Jhnen durch die Firmans, welche sie feststellen, werden bekannt gemacht werden. Unter so glücklichen Auspizien von den beiden erhabenen Mo- narchen zur Regierung meines Vaterlandes berufen, werde ih Alles anwenden, um das Vertrauen, womit ich beehrt worden bin, zu rechtfertigen. Jch verhehle mir nicht die Schwierigkei- ten einer so hohen Stellung. Die Kunst zu regieren, ist von jcher als eine der schwierigsten betrachtet worden, und diese Wahrheit wird noch einleachtender, wenn man zum Nachfolger eines jo ausgezeihneten Mannes und zur Fortseßung einer mit so vieler Geschicklichkeit geführten Verwaltung berufen wird. Jch rechne auf Jhren Beistand und Jhre Mitwirkung, meine Herren. Das organische Statut wird mein Führer seyn. Der glüFliche Versuch, welchen wir in den drei leßten Jahren da- mit gemacht haben, ist uns cin sicherer Bürge fur das, was wir in der Zukunft davon zu erwarten haben. Jndem es die Rechte und Pflichten aller Klassen bestimmt, hat es dem Mißbrauche Schranken gesegt, und ist für die Zukunft unser Palladium ge- worden, um das sich alle gute Wallachen versammeln müssen. Jch werde meine ganze Sorge darauf richten, die Keime der Glückseligkeit, welche mit so großer Weisheit durch dieses Sta- tut ausgestreut worden, zur Reife zu bringen. Jch werde über die strenge Ausführung der Geseze wachen. Da ih bei der Uebernahme der Regierung diejes Landes keinen anderen Zweck hatte, als den, es glúcklich zu machen, so werde ich festen Schrit- tes diesen Zweck zu erreichen streben, ohne mich jemals durch irgend eine Rücksicht hiervon ablenken zu lassen; denn wenn schon die Beeinung derjeaigen, in deren Mitte ich fernerhin leben joll, für mih von Werth ist, so bin ih doch noch eifersüchtiger auf das Urtheil der nach uns lebenden Generationen. Jch shmeichle nir, meine Herren, daß Sie, von denselben Gesinnungen beseelt, stets beinüßt seyn werden, mich zu unterstüßen und daß ich Sie zum Wohle unseres Vaterlandes immer vereinigt finden werde.“

Anla d

Berlin, 6. Dez. Man schreibt aus Königsberg in Pr. unterm {sten d. M.: „Heute Morgen um 10 Uhr verließen, begleitet von den Segenswünschen aller Einwohner, Jhre Ma- jestät die Kaiserin von Rußland mit Jhren Kaiserl. Hoheiten dein Großfürsten Thronfolger und der Großfürstin Maria, wel- che vorher noch das Jnnere der Schloßkirche beschen hatten, un- sere Stadt wieder. Dem Vernehmen nah werden Allerhdchs- dieselben in Riga mit Sr. Majestät dem Kaiser, welcher sich von Warschau über Lomza dorthin begiebt, zusammentreffen' und sodann gemeinschaftlich mit Jhrem erlauchten Gemahl die Rück- reise nach St. Petersburg fortsezen.““

Die Östpreußische E hat im verflosse- nen Jahre 406 Brände erlitten, wobei 698 associirten Besitzern úberhaupt 1428 Gebäude eingeäschert worden sind. Von jenen Feuersbrünsten sind 25 durch Bliß-Entzúndung, 18 durch Unvor- sichtigkeit, 57 durch muthmaßliche Brandstiftung, 15 durch schlechte Bauart, 1 durch Flugfeuer und 29) durch nicit ermittelte Ur- sachen entstanden. Die Ausgabe für diese Brandschäden mit Einschluß der Prämien und der Administrations - Kosten betrug 186,069 Rthlr., und ist zu deren Deckung von dem Assecurations- Betrage von 25,217,517 Rthlr. ein Beitrag von 72 pCt. ausge- schrieben worden.

Der Regierungs-Bezirk Erfurt hat sh auch im lau- fenden Jahre um die Sia der Boden- Kultur und die Verbesserung der Feldwege besonders verdient gemaht. Nach den von den Herren Landräthen eingereichten Uebersichten sind nämlich von den Gemeinden dieses Regierungs-Bezirks wiederum 19,918 Fuhren Feldsteine von den Aecckern abgebracht und zur Verbesserung der Verbindungs- Wege verwendet; auch sind da, wo dergleichen Steine nicht vorhanden waren, von mehreren Gemeinden durch Bruchsteine die Kommunal- Wege wesentlich verbessert, und die Dorf- Straßen chaussirt worden. Ganz be- sonders haben si bei diesem lobenswerthen Bestreben die Ge- meinden Büttstedt, Heyerode, Dingelstedt, Kreuzeber und Eßbach ausgezeichnet.

Auf Requisition der Kalserl. Russlschen Gesandtschaft am hiesigen Hofe bringen wir die nachstehende Bekanntmachung hiermit zur Kenntniß des Publikums:

Bekanntmachung.

Die in Podolien errichtete Gouvernements - Liquidations-

Kommission macht auf Grundlage der am 28. Juni 1832 Aller-

&*

Nachrichten

zeigen.

verpflihtun

zugehörige

vat:Gâter.

Bekanntmachung n

binnen dem festgese

wegliches Vermögen, Kapitalie

h échsty bestätigten Vorschrifien, nächdem sie nachträglich neuere i

ber ‘die, dem verabschiedeten Lieutenant Karl Ja-

einer

g dieser

ntlich bekannt : q er Güter, des Kor- Paul Po:

gelowicz und dem Kornet des St. Petc?sburgischen Uhlanen Regiments, Paul Pomarnacki, vormals gehotgen, gegenwärtig confiscirten Güter erhalten har, hiermit dfe an 1) Daß alle Kreditoren der gewesenen Besißer Hie! des verabschiedeten Lieutenants Karl Jagelowicz und nets voin St. Petersburgischen Uhlanen - Regiments, marnackt, ohne den Termin zur Befriedigung ihrer resp. Jorde- rungen abzuwarten, sofort ihre Ansprüche der Podolischen Le qui dations-Kommission mit Beibringung aller zu ihren Forderung? gehörigen Beweise, Akten, Dokumente, Pfandbriefe u. st. w.- einzureichen haben, und zwar diejenigen, die in Rußland und dem Königreich Polen wohnen, binnen 6 Monaten, diejenigen aber, welche sch im Auslande befinden, spätestens binnen 12 Monaten, gerechnet von dem Erscheinen der ersten gedruckten der dffentlichen Zeitungen beider Hauptftädte, in einer der Warschauer Zeitungen oder dem Lit- thauischen Courier, wobei noch bemerkt wird, daß nur diejenigen vunbestrittenen und niht durch Pfandrecht gesicherten Schusd- Dokumente in die allgemeine Schuldenmasse, als zur. Befriedi- ung geeignet, aufgenommen werden können, welche, bis zum nfange des Aufruhrs, in Rußland ausgefertigt worden sind; diejenigen aber, welche im Königreich Polen oder im Aus- lande kontrahirt wurden, werden gänzlich abgewiesen werden. 2) Haben sowohl Privat - Personen, als Kirchen, Klöster, Lehr- und Wohlthätigkeits- Anstalten, so wie die Kollegien allge: meiner Fürsorge, ihre Anforderungen an gedachtes confiscirtes Vermögen dieser Kommission ebenfalls binnen 6 Monaten anzu-

3) Die Schuldner des Karl Jagelowicz und Paul Pomar- naci, deren Zahlungs - Verbindlichkeit bereits eingetreten ist, ha- ben sofort die schuldige Zahlung zu leisten, die Uebrigen aber ua Termin von 6 Monaten ihre Schuld-

ommission anzuzeigen. 4) Alle diejenigen, welche von vorgenannten Personen be- Dokumente oder sonst ihne

n Kredit - Billets und Öbligationen in Händen haben,

nzeige machen.

Gleichlautend: Secretair Jwanowski.

Meteorologische Beobachtung. ? Nach einmaliger

NNW. N.

= L392 080 D —,

RW. neblig, neblig, trüb.

Berlineecre

A -

1834, Morgens | Nachmitt. | Abends s». Dezbr, | 6 Ubr. | 2 Uhr. | 10 Ubt. 4 Luftdruck. 1339, 6 4 ’’Par.|339, 70 ‘Par.]339/8 8 “Par Luftwärme |4- 5,8 ® R] 6,4 °R |+ &/6°NR. Thaupunkt |+ 3/92 ° R.|4- 4/1 °RN.|4+ 3,5 N. Dunftsättg.| 8 pCt. 2 GL 91 pCt. Retter Cude: trübe. heiter M N RW. NW. Wolkenzug | NW. |

sollen solche sámmtlih in dem Zeitraume von 6 Monaten eben- falls dieser Kommi)sion einreichen und derselben zugleich von al- len auf solhen Gütern M Gunsten der früheren Eigenthümer haftenden Gerechtsamen , 5) Die Gouvernements - Confiscations - Kommissionen, die Kameralhdfe und übrigen Obrigkeiten und Behörden haben in gleichem Zeitraume von 6 Monaten der Podolischen Liquidations- Kommission zu berichten von allen ihnen bekannt gewordenen Schulden der fcüheren Besizer dieser confiscirten Güter, von den von ihnen erwirkten Zahlungen und noch zu erhebende! Geldern, so wie von deren Forderungen an verschiedene Privat Personen und Behörden , deren bewegliches und unbewegliches Vermögen , ihnen zugehdrigen Kredit- Billets und Obligationen, und von ihren etwanigen Nußzungsrechten auf Kron- oder Pri- 6) Die Gerichts-Behörden werden ersucht, diese Kommission ungesäumt von allen bei thnen wegen Schuldforderungen an die früheren Besiker anhängigen Prozessen in Kenntniß zu seben, so wte von den angemeldeten Forderungen derselben an Privat- Personen oder Behörden, mit Bemerkung des wahrscheinlichen Belaufs und der Dokumente, auf welchen sie beruhen. 7) Diejenigen, welche den obengenannten Verpflichtungen nicht nachkommen , setzen sih allen den Folgen und der Verant- wortung aus, welche durch die allgemeinen Gesegze des Reiches fr die zum Publications- Termin unterlassene Anmeldung der Schuldforderungen an zahlungsunfähige, nicht ftande gehßdrige Personen, so wie gleichmäßig für denselben zustehender Geldzahlungen, Vermögen, Kapitalien und Dokumente festgese&t sind. Den 5. Juli 1834. Auf Verfügung der Podolischen Liquidations - Kommission.

zum Handels- Verheimlichung

E E E d E M

Beobachtung.

Mle 0 A Rid Ea et E: Quellwärme 86 R

Flüfiwärme 3,0 ® R.

Bodenwärme 4,2 ® M.

Ausdünst. 0,020 . Rh.

bNiederslag 0.

Börse. Ben 6. Dezember 1834.

Am 4. Dez. waren die Anzeigen: 339,1 5/// 339,6 0///.339,4 1/// 0,39% 0,39 +3,99 88, 91, 8 pCt.

Amt}. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (roe. aur.)

C2 A A O7 TRÁC & Ma D Ea E Et E 2 La m

Tf Brie Geld, ia R F Le ef eid.

Bi 64+ E TE A Ada! L U I E A Z N R

Sf. - Schuld - Sch. | 4 [100 995 Vstpr. ÞPfanibr. | 4 | ¡1007 Pr. Kugl. Obl. 30. 4 | 96 955 Iomrmn. do | 4 -— [1067 Präm. Sch. d. Seeh.| | 604 607 PKuc- u. Naum. do. 4 [1065 | Kur, Obi, m. L C. 4} 995 | 993 FSchlegigche do. 4 | [1053 Neum. int.Sch. do.| 4 | 992 ! Rkst.C. d.K u Nt -—- | 737 Beri. Stadt - Obl. | 4 | 995 | —— Mz. -Sch. d K-uN j 1 734

Köuigsb, do. 4 | 984 | “ne | f bing. da, 44 984 | —— Holl, vollw. Duk. | 177 | E Danz. do. in Th.| -- | 372 Neue Ta,| —- | i854 | 18 Weatipr. Pfandbr. | 4 [1014 [1005 Friedriehad’or . .|—| 13§ | 1314 o dl Fos. do.| 4 1025 FTDisconto . | | —| 8 % M G C I 0E M D Mae rer ag

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Wechsel-Cours. |Prief Geld.

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