1834 / 340 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Q v3 N Ten

des Reiches wieder mehrere Versammlungen statt, in welchet

Beschiússe gegen die von Sr. Majestät vorgenommene Ministe: |

rial- Veränderung gefaßt- wurden; gesiern im hiesigen Kirchspiel Marylebone, zu Rochester, zu Deptford, heute in dem Kirchspiel Westminster, vorgestern zu Greenock, am Frei tage zu Birmingham und am Donnerstag zu Manche fer An lebteremm Ort waren Übrigens die gefaßten Beschlüsse von der Art, daß ste einerseits zwar die Ernennung eines Tory-Minite- riums als für das Wohl des Landes verderdölich bezeichne? n, anderei

lebten Tagen fanden hier und an anderen Orten |

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wir im Jateresse der Küste, der Ehre und des Ruhms dieser

| Stadt zurückkommen werden.

: tair-Kredite gehalten hat, f

Schweden und Norwegen. Oeffentliche Blättey liefern nachträglich aus einer Rede, welche der Königl. Schwedische Gesandte am Londoner Hofe, General Bidrnfiterna, am 28. August im Adelsstande zu Gun- sten der von der Regierung verlangten außerordentlichen Mili ‘olgende eigenthümliche Stelle: „Man

| spricht von den verhältnikmäßigen Kosten sür die Armee, allein,

seits aber auch die fái kite Unzufriedenheit über die Whig: Verwaltung |

und die grôßte Freude darüber ausdrückten, daß der König bie vorigen Minitiec entlassen habe. Jn der Versamm‘ung zu Bir mingham wurd? ein Sehreiben des Herrn Thomas ätiwood vg! gelesen, worin dieser den Grafen von Durham a!s die zum Þ

mier-Minister geeiznetste Person empfiehlt, was man mit sth mischea Beifall aufnaßm. Auch in der Versammlung, welche heute früh von den Wählern des Stadttheils Wesitninster gehal teu wurde, vid welcwer die Parlaments - Mitglieder Herre!

meine Herren, Alles ijt relativ. Die eingetheilte Armee z. B. ist heuer, in Veriáltniß; zu der wenigen Uebuna, die sle hat, um den Stamm zu ciner zahlreichen Wehrmannschaft auszumachen ; wie cin Streitroß für theger hält, wenn es 11! Monate im

| man Stalle siehe, ohne sich zu bewegen, und nur 14 Tage Dienste leistet. Aber dieses, meine Herren, is nicht der Fehler des Ros- | ses, cs ist der Fehler derjenigen, die so übel rehnen, daß sie icber cine Misfion mehr aeben, um ein wohlgeubt:s Heer

Brougham, Hume, Oberst Evans, Pr. Lushinaton und Sir |

S. Whalley beiwobnten, ward dem Grafen Durham für seinc

i endlich)

Vertheidigung der Volkérechte, der dreijährigen Parlamente, der | acheimen Abstimmung und der Ausdehnung des Wahlrechts Dank |

votirt. Jnallen Theilen des Landes, und namcntlih in Schottland, werden für de muthmaßliche Auflösung des Parlaments lebhafte Vorbereitungen getroffen, und die „Wir hoffen und glauben“/,

Adressen an die Wähler. sagt de!

andidaten richten überall ?

i Via

Courier, „daß die lebteren ihre Pflicht th(:n und daß fic |

nur solche Lieitglieder wählen werden, in die man das voliste Vertrauen sé6en kann, daß sie diejenigen Reformen in Kirhe und Staat, welche die Mehrheit der WMitrel- flasse für unerläpliq hält, zu befördern geneigce \

tjeyen.

Das Land wird hoffentlih nicht mit Repräsentanten zusrieden

1 1

seyn, die sh nur verpflichtet haben, eine oder die andere Regie- !

rung zu untersiüßen, oder sh ihr zu widersetzen ;

es verlangt ì

ein, allen revolucionnairen Projekten feindliches Unterhaus, das |

aber zugleich entschlossen ist, diejenigen Maßregeln, welche no1h- wendig sind, um allen Klassen Gerechtigkeit widerf:hren zu (assen, nachdrücélih zu unterstägen, allen wirklichen Beschwerden abzu; helfen, diejenigen zu versöhnen, deren Gunst durch frühere {let Behandlung verscherzt wurde, und vorzüglich Ruhe und Wohlstand in Jrland derzustellen. Die Wähler sollten daher sorgfältig, ehe sie ihr Votum abgeben, die Ansprüche der Kandidaten prüfen, und nicht zu viel Vertrauen auf bloße Versicherungen seben, fondern O auf den allgemeinen Charakter und das unabßän- gige Deträgen, als auf irgend etwas anderes schen. Die jetz! gen Mitglieder für Edinburg und Leith werden wahrscheinlich wieber gewählt werden. Jhr Benehmenist in jeder Hinsicht ohne Tadel gewe- sen. Wir zweifein, ob irgend Jemand in dem Hause fo chätia iti den Geschäften und so eifrig in der Besdrderung der Juteresscn seinzer Konstitueaten gewesen ist, wie der vorige Lord- Avokat. Idu nicht wieder za wählen, wäre der s{chwärzeite Undank; es ut inde ach nicht der geringste Zweifel an seiner Wiederer-

wählung. Ebeu jo wenig glauben wir, daß Sir Henry Parnell's Wiedererwählung zu Dundee gestdert werden wird. Kein Ort

kann einen besseren Repräsentanten haben.‘

In Tromöridge wollte die Kirchenbehdrde in der vorigen Woche ine Kirchenstener erßeben, es ward jedoch in einer am Donnerstag daselbst gehaltenen Kir&spiels-Verjaramlung beschzio\- sen, die Ecwägung jenes Beschlusses auf ein Jahr zu veitagen, oder, mic anderen Worten, die Steuer nicht zu bezaßlen. Die Bevölkerung dieses Orts besteht übrigens zu vier Fünftheicn aus Dissenters

Die Britiseze Macht ün Mittelmeere beträgt jeßt 19 Ba- taillone Jufantecie, ohne die Artillerie. Die Flotte besteht aus 26 Kriegsschiffen mit 1100 Kanonen.

Der Courier vom 2ten December sagt: „Es geht uas so eben nod; ein Schreiben aus Madrid vom 24e Novem: ber zu, woraus hervorgeht, daß die Nachricht von dem Eintritt des Herzogs von Wellington in das Ministerium daseibst de- kannt woar, und, wett entfernt, der Sache der Königin zu sa; den, ihr vielmehr zu nügen schien, indem sih alle Parteien, mit Ausnahme der Karlisten, zu ihren Gunsten vereinigen und dadurch diejenige Energie erlangen, welche nothwendig ift.

Das Packetschiff „Camden“‘“, welches am Z0. November in Falmouth an :ekommen ist, bringt Nachrichten aus Rio: Janeiro bis zum 21. September mir. fürchtete noch immer einen Besuch Dom Pedros. Jn der De- putirten-Karamer war der Vorschlag gemacht worden, der Köni- gin von Portugal alle Vorrechte zu nehmen, die ihr als Prin- zeifin von Brafilien gebühren. Auch wollte inan mit den Ver- einigten Staaten von Nord-Amerika cinen Vertrag zur Beförd-- rung des Handels und der gegenseitigen Unterstäßuag gegen auswärtige änmaßuangen abschließen.

ied exrlande.

Aus dem Haag, 2. Dezember. Berichten aus Tilburg zufolge, wird Se. Königl. Hoheit der Prinz von Oranien am bten d. M. im Hauptquartier erwariet.

Beigien.

Brüssel, 2. Dez. Jn der gestrigen Sigung der Repr.ä- sentanten-Kaminer lenkce Hr. Dumortier die Aufmeckjam- keit der Versainmlung auf die von den Belgischen Ze:tunzen ge- gebene Nachricht von Bewegungen bei der Holländiichen Armee. Er fragte demnächst den Minister der auswärtigen Angelegenhei- ten, ob die Regierung den Blick auf das gerichrer halte, was jeßt in Holland geschehe und ob sle darauf vorbereiict sey, jeden mözglichèn Ange zurücfzuweisen? Der Minister antwortete : ¿¡„Obglei die von cinizen unserer Blätter gegebenen Nachrichten über Truppen-Vewegungen einen förmlichen Widerspruch von Seci- ten Holländischer Blätter gefunden haben, ss is doch nichtsdesto- weniger meine Aufmerksamkeit und diejenige der Regierung dar- auf gerichtet geblieben Die Regierung hält ein wachsames Auge auf Alles, was in Holland geschieht, damit S-c!lgien nicht zum zweiten Male das Opfer etnes Ueberfalles werde, und damit un- jere Feinde sih nicht einer stärkern Heeresmnacht rühmen Édunen, als die unserige ijt. Wenn Holland seine Bewaffnung fortseßen jolit:, so wird dèr Kdnig nicht anstehen, den Beistand der Kam- raern zu reflarmiren. Er kennt Jhre Gesinnungen; er weiß, daß er immer auf Jhre Bereitwilligkeit, ihn in allen Maßregeln zu unterstüßen, welche die Unabhängigkeit des Vaterlandes und die Jntegrirät seines Gebietes zum Zwecke haben, unbedingt zählen kann.“ (Beifall von allen Seiten.) Die Berathungen über bas Kommunal-Gesch wurden sodann fortgesetzt.

Das Journal d’Auvers schlägt vor, dem großen Maler Rubens eiue Statue in der Stadt Antwerpen zu errichtet. Dies is ein Gegenstand, sagt es, worauf wir die dffentliche Aufmerksamkeit vor dex Revolution gelenit haben, und worauf

Das Land war ruhig, aber man !

5 Millionen für ein Heer, das es nicht ist. zu anderen Armeen wird die Schwedische un- Jch will mich nicht als Bei- allein genugsain dürfte Sachsen , Württemberg,

zu habea, als Im Verhältniß wohifeil unterhalten. spiel auf größere Staaten berufen, Schweden die Vergleichung mir Baden leiden können. Jede dieser Armeen kostet mehr als die Schwedische, Wohnstellen 2c., Rüstunaspflichtigkeit und alles Andere mit eingerechnet. Aber damir noch nit ge- nug. Jenseits des Oceaus findet man eine Republik, Nord-Ame- die, ohne cinen máchrigen Nachbar fürchten zu dürfen, and demnach ohne ein großeres Vertheidigung=wesen zu bedür- fen, denno jährlih nicht weniger als 4 Millionen Dollars, will sagen 10 Milliouen Rihir. Banco, dafür aufopfert, wie aus dem jährlichen Budget erhelr. Und Nord-Amerika hat au- ßerdem e‘'ne Miliz, die jährlich 5 Millionen Dollars, d. h. 123 Millionen Dithle. kostet: so daß Nord-Amerika’s Vertheidigungs- wesen zu Lande 227 Millionen Rthlr. des - Jahres kostet,

Schwedens 5 Mülionen Rthlr.! Jm Verhältnisse zu an- dern Staaten haden wir demnah unser Vertheidigungs- wesen sehr wohlfeil. Bevor ih \ch{ließe, meine Herren,

muß ich Nitterschofe und Adel bitten, mir geneigtest ei nige allgemcine Betrachtungen über unser stgatswirthschaftliches System, als Scblußjäge zu dem Vorhergegangenen, zu erlauben.

sind mit einem Steuerwesen behaftet, das, obgleich setner Natur und unaleichen Vertheilung nach das derückendste von al- en, als Hesultat fär das Btaats-Bedürsniy beinahe nichts giebt. ir haben ein Vertheidigungstoesen, das durch seine Beschassen-

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Wem

cit, allein den Landwirth zu belasten, und durch die entsteheu- en verdrießlichen Verhältnisse zwischen den Rüstungspflichtigen einer, den Offizieren und Soldaten andererjeits , wenigjtens der »zianirendste in Europa ist, ohne, aus Mangel an Uebung, die Sicherheit zu gewähren, die das Vaterland zu erwarten berech- tigt i Wir haben cin Figanz- und Bank-Spystem, das drük- kendsie durch sein der Bank verliehenes doppeltes Monopol, Múnze zu machen und den Darlegns-Verkehr zu dirigiren (wie der Pascha von Aegypren allen Handel in seinem Lande leitet und monopo- lisire), ohne daß doch dicses System weder die nöthigen Vor- {üsse zum Betriebe der Gewerbe, noch Zuschüsse für den Be- darf des Staats zu schassen vermag, Wir haben eine Admini- stration, die, durch unzählige Formen gebunden, und fast unab- hängig von dea wirklichen Organen des Staates, niht zum Werkzeuze für ihre Bestrebungen dient. Wir haben einen Or- gäanismus in der hôgeren Regierungs -Sphäre, dbtren einzige Triebkraft Resecvation ist, und die, gleih dem Schisse mit aus- gespannten Segeln auf trockenem Boden, selb{t deó Elements, un si darin zu bewegen: der Macht, der Mittel und Finanz- Ans&lâge entbehrt. Wir haben eine Repräsentation, die, bem Maschiizen - Wesen der Vorzeit gleichend, ihre gonze Kraft in der Friction aufbraucht, und rah mühsamer Arbeit als Resultat betnaze nihcs Übrig läßr. Wir haben eine Gesetzgebung im Oekonomischea, die, anstait das Wohl des Volks zu bereiten, es inehr in Trunkfälligkeir versenkt, uud, als Folge, in Laster und Se, meine Herren, is der gesellschaftlihe Zu- stand Scwedeüs beschassen. Veit tiefein Kummer muß ih die- ses finstere Gemälde davon aufstellen. Diesem, meine Herren, muß abgeholfen werden, wenn niht Schweden am Ende ganz verfinken soll.“

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Sittenlosigkrir.

Deuti@Mlando.

Kassel, 1. Nachstehendes ist die (vorgestern er-

Del

| wähnte) in der Gescz-Sammlung enthaltene Verordnung in Be-

|

tref} der Gerichtsbarkeit und innern Landes-Verwaltung der bis- herigen Fürstlich Rotenburgischen Landestheile: „Von Gottes Gnaden Wir Friedrich Wüheim Kurprinz und WMitregent von Hessen 2c. 2c haben nach erfolgreta Aussterben der Fürftlich-Hes- sen - Rocenburgiichen Linie und in Hinsicht auf die von Uns er- lassene besondere Erklärung, nach Anhörung Unseres Gesammit- Staats-Ministeriums, zur Vollziehung der bestehenden Gesehe Folgendes verordnet. §. 1. Die chemals Fürstli-Rotenbur- gischen Acmter nehmen die Bezeichnung „„Kurfürstlich - Hessische Jestiz-Aemter““ an und ben innerhald ihrer Bezirke die unter- geriatlihe Gericatsbarfeir in derselben Ausdehnung aus, in wel- cher soiche Unseren Unter - Gerichten zusteht. §. 2. Die Ge- schâäfre der inneren Landes - Verwaltung werden nicht mehr von jenen ehemals Fúrstlicz-Rotenburgishen Aemtern, sondern von Un: sern Kreis - Armtern besorgt. §. 3. Unser Ober - Geriht in Kassel tritt zu den erwähnren bisher Fürstlich Rorenburgischen Aemtern in dasselbe Verhältniß, wie zu den übrigen Unter - Ge-

| richten des Ober-Gericyte-Bezirks, so daß auf dasselbe auch’ die

Geschäfte, welche der nicht mehr bestehenden Kanzlei in Roten-

burg zukamen, insoweit solche nit zur untergerichtlichen Zustän- |

digkrit gehoren, übergehen. —' §. 4. Die Geschäfte der inneren Berwaltung, welche gedachter Kanzlei in Rotenburg bisher obla- get, slad von Unserer Regierung für die Provinz Niederhessen und unsern Kreis - Kerncern nach Maßgabe der für dieselben be: stimmten Wirkungskreise zu Übernehmen. —- §. 5. Die Behör- den, jo wie sonst Alle, die es angeht, haben sih hiernaH gebüh- rend zu achten, und es ist, namentlich wegen der Ueberlieferung der Akten, das Erforderliche schleunia zu verfügen. Urkundlich unter Unferer Höchsteigenhändigen Unterschrist und des beige- drückten Staatsösiegels gegeben zu. Kassel, am 28. Nov. 1834. Friedrich Wilhelm. Hassenpflug.“ Darinstadt, 30. Nov. Die Großherzoglich Hessi- \che Zeitung enthält folgenden Artikel: „Ueber den öffent- lichen Dienst. „Wenn es eine Forderung des natürlichen und positiven Staatsrechts ist, baß, die Staars-Bewalt in allen Be- ziehungen nur Eine sey, daß insbesondere in der Anwendung alier Mittel zur Erreichuig des Staatézwecks die ndglichste Ue- bereinstiuawung herrsche; wenn es ferner wahr ijt, daß jede Amts- gewalt ein Ausfluß der höchsten Staats-Gewalt ift, so erscheint es auch als eine aus den nothwendigsten Grundsäßen des öffent-

| mals Gräflich von Tdringischen Palais an dem Max Joseph

l'chen Rechts fließende unzweifelhafte Verbindlichkeit jedes y è fentlichen Beamten, in seiner dienstlichen Stellung sowohl all in seinen außerordentlichen Bezichungen strenge dem Systey i der höchsten Staats - Negierung gemäß zu wirken. jene Einheit in der Anwendung aller Mittel zur Erreichung dy Staatszwecckes ist die vorzüglichste Grundlage jeder guten Staats, Verwaliung. Wie kann sie aber bestehen, wenn das Bestrebey einiger untergeordneten Staats - Repräsentanten (denn das find die mit einem Staats - Amte Versehenen) nicht im Eirklay; mit dem Geiste der Leitung des Ganzen steht, vielmehr h wenn auch nur im Stillen, ein gewisses Widerstreben gegen did Anordnungen der hdchsten Gewalt zu erkennen giebt ? Kann das isolirte Wirken der einzelnen öffentlichen Diener, selbst wenn R áußerlih die ihnen auferlegten Dienst - Verrichtungen vollzi, hen, wenn aber dieses nicht im Geiste des Ganzen N schieht, den nothwendigen innia harmonischen Organiimy in dex Staats- Verwaltung herstellen? -— Feder Diener, welche Stelle er auch in der Reihe aller zur 6, reichung des Staats-Zweckes geschaffenen Staats - Aemter ey

nehme, muß, wenn er seinen angewicjenen Beruf treu erft,

will, si bei seinem Wirken stets bewußt seyn, daß er ein Gliz der gesammten Staats-Verwaltung is, daß er in der von oba dem Ganzen gegebenen Richtäang zu wirken hat, teil ex son gegen die Beförderung des Staatswohis anstrebt, sich Untwitdj macht: des Vertrauens, welches in ihn gesezt wurde, als man ih ju dem wichtigen Berufe der Mitwirkung für die Erreichuy jenes erhabenen Zieles berief. Solche Glieder im dffeutlihq Dienste, bei welchen si jene Voraussezung nicht findet, sind j, gefährlichsten Feinde des Staatswohls: denn indem sie fj, die Beförderung dieses lebtern ihre angestrengte Thligtei aufzubieten hätten, wirken sie, unter Mißbrauch der m Zwecke der Erfüllung ihrer Amts-Pflichten ihnen zu Gi

gesteilten Sttaatsmittel, gegen den ungehinderten lebendigen h, j

ganismus, welcher das Walten im N öffentlichen Ditnj der innigen Einheit des Staatslebens verknüpfen soll; indy sie durch der höchsten Leitung des Ganzen treuergebenes con quentes Handeln das Vertrauen der Unterthanen zur höchsy Staats-Regierung, wie zu dem Gesammt-Verbande aller öft lichen Dienst: Veræoaltungen erwecken und erhalten sollen, sy sie es gerade, welche den gefährlisten Samen des Mißtrauy ausstreuen, weil sie die allgemeine Würdigung auch der weisesy und wshithátiasten Anordnungen der höchsten Gewalt hemnm oder unterörúcten. Die Erreichung des Staarszweckes erheish es, nas dem Angedeuteten, nicht nur: daß Personen, welche nj den, durch ihr bisheriges Wirken und Benehmen an den Y gelegten Grundsätzen nicht fähig sind der Mitgliedschaft in d durch den Geist der Einheit organisch verbundenen Systeme j dffentlihen Dienstes, nicht fähig sind der Würde, welche d Bewußtseyn, cin Glied jenes harmonisch verbundenen Ga zu seyn erzeugt, zu dem dfsentlichen Dienst nicht zugelassen wt}

dffentliq,F

Italie. Mailand, 27. Nov. Der Königl. Großbritanische Kam-

Ebeslmerherr, James Hudson, welcher am 17ten von London abge- hickt worden war, um Sir Robert Peel in Jtalien aufzusu-

en und ihm seine Berufung nach England zu überbringen, ist, der áußerst schnellen Reise von fünf Tagen, am 22sten d. M.

durch die hiesige Stadt gekommen.

Genua, 23. Nov. Jn den Umgebungen unserer Stadt,

Welche häufig von Jhren Majestäten besucht werden, finden jetzt ahlreiche Festlichkeiten statt.

So wurden kürzlich die Hügel,

elche das nahe Spezia umgeben, so wie der Meerbusen , glän- lend erleuchtet, was einen prächtigen Anblick gewährte. Jn Ayezia hatte die regierende Königin eine Zusammenkunft mit

Mm Großherzog und der Großherzogin von Toskana.

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Rom, 23. Noo. Dom Miguel i, von Genua über

loueca fommend, hier wieder eingetroffen.

Rom, 22. Nov. (Allg. Ztg.) Das Verzeichniß der längst nyarteten neuen Gesez-Samml(ung, so wie der Prozeß, Codex,

d endlich durch ein Moiu praprio des Papstes promulgire

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Mrálaten, Diplomaten und den Adel.

orden. Da das Ganze durch den Druck bekannt gemacht wer- en und erst mit dem neuen Jahre in Kraft treten wird, so ent- alte ih mich bis dahin eines Urtheils. Leute, welche Gelegen- eit hatten, diese Verfügungen im Manuskript zu sehen, heben

unter Anderem ein Gesek hervor, wodurch dem weiblichen AGeschlechte mehr Rechte bei Erbschaften zugestanden werden. je alten Geseze der Päpste schlossen nämlich die Frauen Manz von der Erbschaft aus, bis Pius VI. ihnen im Jahre 816 durch ein Geseg gleiche Ansprüche auf das mitgebrachte ermögen der Mutter verlich. Allgemeines Jnteresse er-

egt gegenwärtig ein Rundschreiben des Herzogs Braschi , En- s eines Nipoten von Papst Pius VI, an alle Kardinäle, IÎn dieser Schrift sucht er Herzog sich bei seinen Mitbürgern gegen jede falsche Aus- egung Mind Vorfalls zu vertheidigen. Die Päpstliche Kam-

ner maehte an den Herzog cine Forderung von 62,000 Scudi,

ls einer angeblichen alten Schuld an den Staat.

Ó Wegen die- (r Forderung verklagte der Herzog die Kammer bei dem fkom-

Metenten Gericht, welches aber noch fein Urtheil gesprochen hat. Mittlerweile ward aber auf einen Theil seiner Güter von dem I esoriere Beschlag gelegt, Man is auf den Ausgang des Pro- eses sehr gespannt, und hofft, der Papst werde sich ins Miíttel

gen, um die Sache gütlih zu beendigen. Aus Neapel sieht nan táglih einer neuen Verordnung entgegen, welche unsere Verbindungen init diesem Lande noch mehr erschweren wird. a nah einem Gerüchte die Cholera in Frankreich ausgebrochen eyn soll, so will die Neapolitanische Regierung künftig sich nicht damit begnügen, Reisende, welche dorther kommen, für 8 Tage

den, sondern auch, daß alle diejenigen, welche sich erst nach Uebeier aufzuhalten. Die Furcht vor dieser Krankheit ist wohl noch n feinem Lande so groß gewesen, ais in Neapel, die Briefe wer-

tragung eines dffentlicen Amtes, das bei dieser von der hi4 sten Gewalt in sie gesezte Vertrauen hintergehend, jener Mb gliedschaft im Sffentlichen Dienste unwürdig gezeigt haben, ay demselben wieder ausgestoßen werden. Wer nit, in danklu rer Anerkennung des in ihn geseßten höchsten Vertrauen das erhebende Bewußtseyn, in seinem Wirken den von du höchsten Regierung allen Zweigen der Staats-Verwaltung geg

benen Richtung und beigelegten Zwecken, diesem Geiste deésommen hat.

Staatslebens stets treu geblieben zu seyn, und auf diese Veise zur Herstellung und Erhaltung der, für volllommene Errtiun des Staatsziwveckes unerläßlich vorausgeseßt werdenden Einhiff in dem Staats- Organismus beigetragen zu haben, empfinda mag oder kann, dem liegt überhaupt Nichts an dem Bewujt seyn erfüllter Berufspflichten, und er ist mithin nicht bloß nub6loses, sondern auch ein shädliches Glied in dem dffentlihu Dienste. ben aus jenem.“

München, 30. Nov. Jn der hiesigen politisch Zeitung liest man: „Seit einiger Zeit werden in inländischi

öffentlichen Blättern Nachrichten von Brandleaungen mit eini

Zuversicht verbreitet, daß man kaum an der Richtigkeit der zählten Thatsachen zu zweifeln wagt, und doch beweisen die af ganz zuverlässigen Quellen eingezogenen Erkundigungen, daß u!

solchen Nachrichten auch nicht ein wahres Wort ist, vielm(Mahme seiner Papiere das ganze Komplort. Er gab

dieselben ganz aus der Luft geariffen sind. So ist es gänzli)

unwahr, daß in Reichenhall oder in St. Zeno ein BrandlegunziÞ

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Versuch neuerlich gemacht und zwei der Thäter auf der WisWMann, Namens Estefani, befindet. | Möchten doch RedactiBoldaten im Gefängniß, zwei von der Königlichen Garde und

ergriffen und verhaftet worden seyen. nen hiesiger Blätter bei der Aufnahme solcher das Publifun beunruhigender Nachrichten denselben mehr auf den Grund s hen und nur verbúrgten Thatsachen die Aufnahme in ihre Bli ter gônnen. Der Nachricht, daß bei dem Abbruche des vot

Platze ein Schaß gefunden worden sey, muß als ganz unw widersprochen werden.“

Oesterrei.

Wien, 1. Dezember. Se. Majestät der Kaiser haben s bewogen gefunden, die Leitung des Obersten Gerichtshofes ki tig nur Einem Obersten Justiz- Präsidenten zu übertragen u) die Stelle eines zweiten Präsidenten ganz wegfallen zu lasset. Demnach ist der bisherige E Präsident jenes Gerichtshofth Graf von Taaffe, zum Obersten Justiz - Präsidenten ernan und als solcher vereidigt worden. ;

Se.- Wajestät haben den bisherigen Präsidenten der Lan des: Regierung in Oesterreich ob der Enns, Grafen von Upgatll zum Gouverneur von Mähren und Schlesien ernannt.

Die Preßburger Zeitung vom 21. Nov. enthält, zW Ergänzung der bereits mitgetheilten, noch weiter in das Einzel gehende Nachrichten über das Erdbeben in Ungarn vom 15. X tober d. J. Hier noch Einiges daraus: An mehreren Orte spaltete sich die Erde, und aus den armsdicken Spalten derselbe sprudelte Wasser mit Sand hervor. Der Sand wurde von Ap"

thekecn chemish untersucht, sie fanden ihn voll Schwefel u

Salpeter; er is aschgrau, und so fein wie Mundmehl, er v pusst im Feuer. Anderwärts füllten sich pld6lich die trockent1 Wiesengräben mit Wasser; auch in den Brunnen stieg das Wos ser bis zu den Grunnensidcken hinauf. Schiffsleute und Schiss empfanden auf der Theiß und Szamos dieses schreckliche No tur - Ereigniß mit Lebensgefahr, weil beide Flüsse Us hoh Wellen warfen, welche die Ufer überstiegen. Jn der Theiß un? Latorkza warf das Erdbeben die Kiesel und den Sand so u einander, daß die Fischer sich an die Ufer flüchteten. Anderwät! fielen die Pferde der Reisenden von der heftigen Erschütterut/ auf die Knice und ein benahbarter Berg sprizte Wassersáule! in die Höhe, deren trübes Wasser bald den Weg so hoh be deckte, daß die Pferde bis an die Kniee im Wasser standen.

V

en auf eine Weise geräuchert, daß mehrere, welche ih gesehen

jabe, ganz unleserlich wurden, und in diesem Stande wieder

ierher zurückgeschikt werden mußten, um sie den Ausstellecn

hurúckzugeben. Unter den ausgezeihneten Fremden, welche

diesen Winter hier zubringen wollen, befindet sich auch der Mar- juis von Anglesea, welcher eine große Wohnung in Miethe ge-

Gpaniüien. Die Times enthält nachste endes Schreiben aus Madrid

hom 25. November: „Gestern wurde der Namenstag der jungen

ónigin gefeiert. Die Urbanos, oder die bewassneten Bürger, zeigten ihre Freude durch Versammlungen, Schauspiele und askeraden, und Madrid war am Abend erleuchtet. Die Kar-

Der Zweck des Staates fordert die Entfernung desisten waren trauriger als gewöhnlich, denn ciner ihrer Anführer,

r, während Don Carlos in Portugal war, sich auf bejondere inladung eines Vertrauten dieses Prinzen dorthin begab, wurde

eut früh auf dem Plage de fa Cebeda mit dem Sirange hin- rihtet. Sein Name war Don Manuel Saez de Velasco und

D)

ie sich aus dem dffentlichen Verhdr ergab, hatte er von Don arlos Vollmacht und Geld erhalten, womit er sich nach Madrid gab, und sich daselbst verborgen hielt, Die Polizei machte je-

Doc) seinen Aufenthalt ausfindig, und entdeckte durch Weg-

auc ie Namen seiner Verbündeten an, von denen schon einige ver- aftet worden sind, worunter sih ein in Madrid wohlbekannter Es befinden sh jeßt drei

iner von der Kavallerie, die zu dezertiren suchten. Der Prie- er Merino war mit 250 Kavalleristen nach Caracena, súdlich om Duero, vorgedrungen, um die jungen Männer aus den ver- iedenen Dörfern h¿nwegzuführen; er wurde jedoch von dem nführer der beweglichen Kolonne der Provinz Guadalaxara bei Parcones angegriffen und in die Flucht geschlagen. Der Ver- st| der beweglichen Kolonne soll etwa 15 Todte und Verwun- ite betragen. Das Vordringen dieses káhnen Anführers bis 2 Engl. Meilen von Madrid is ein merkwürdiger Umstand. ine Bande vou 17 Mann, welche die Dörfer Piedra Buena nd Valenzuela in der Mancha plúnderte und den Alcalden er- ordete, isi bei Viso von den Truppen bis auf drei Mann nie- ergehauen

_— Jn einem von der Morning Post mitgetheilten Schreiben aus Bayonne vom 23. November héißc es: „Am 7, November Morgens zog Kari V. unter den enthusilastischen \urufungen der Menge, die von weit und breit herbeigekommen var, in Viana ein. Ein Mann, der Augenzeuge dieses wahr- aft nationalen Festes war , sagt, daß es ein erhebender Anblick fvesen sey, Der Name eines Fürsten, welchen das Volk nie- als zuvor gesehen, schien die Erinnerungen an seine Tugenden l wecken, und es bewunderte ihn nicht nur wegen seines Mu- hes und seiner Großherzigkeir, sondern auch wegen der Gefah- in und Entbehrungen, denen er sih zum Besten des Volkes

Mnterzogen hat.‘/

L)

dUsicherungen von Unterstügung.

aher ;

Der Korrespondent des Morning Herald meldet eben ¡Meinen legten Nachrichten zufolge, war Don Carlos n der Gränze von Biscaya. Er befindet sich wohl und erhält (riwährend von den benachbarten Provinzen die bestimmtesten Der wohlwollende Charakter

s Königs verschafft ihm die Liebe Aller, welche die Ehre ha-

en, sih ihm zu nähern.

ú Sein Wort ist heilig, denn er- giebt N Versprehungen, wenn er gewiß ist, daß er sie erfüllen kann. ehe früh auf, und gestattet dem Geringsten seiner Untertha- tes Zutritt ; er arbeitet mit den Ministern, prüft genau die ¿gaben für sein Heer, führt in allen Zweigen eine strenge mie ein, erhebt Contributionen von den Reichen uünb un- Was bt die Armen. Niemals wurde ein Monarch mehr ange- n und Karl V., König ber Baskischen Provinzen allein, n siolz sepn auf seine Stellung.“

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Bvasiléen

Rio Janeiro, 20. Sept. Jn der Sikzung der Depu- , tirten- Kammer vom 16. Sept. machte Señor Alcibiades, Be: richterstatter der Special-Kommission zur Untersuchung der Miß- bräuche der vorigen Verwaltung, folgende drei Vorschläge: | l) Die Ernennung des Herrn F. M. Gordilho Vellago Bar- buda zum Senator des Reichs für ungültig zu erklären. 2) Alle von dem Ex:Kaiser ohne Zustimmung der General-Versammlun eingesegten Titel und militairische und andere Orden G At fen. 3) Alle von der Brasilianischen Regierung mit auswärtigen Nationen abgeschlossenen Verträge aufzuheben, nämlich Artikel 1, 2, 7, 8 und 10 des Vertrages mit Portugal vom Jahre 1825. Die Stipulationen über den Einfuhrzoll in dem Ver- trage mit Frankreich vom 6ten Juni 1826, mit England vom 17ten August, mit den Hansestädten vom 17ten Sep- tewber, wit Oesterreih vom 27sten November 1827, mit Preußen vom 17. April, mit Dänemark vom 26. Oktober, mit den Niederlanden vom 20. Dezember 1828; ferner den 10ten Artikel des vorläufigen Friedens - Traktats mit der Republik der vereinigten Provinzen des Rio de la Plata vom 27. August 1828, Und endlich die in Folge des am 23. September 1826 mit Eng- land abgeschlossenen Vertrags niedergeseßtc gemischte Kommission zur Abschaffung des Sklavenhandels und zur Bestrafung der Petsonen, welhe Sklaven aus Afrika einschmuggeln. És wurde beschlossen, die beiden ersten Vorschläge in Berathung zu ziehen den leßten jedoch nicht zu berüsihtigen. ;

Jn einer dem General - Konsul von Schweden und Dáäne-

konstanter Defekt von vier bis sechs Prozent in dem dekla- ricten Gewicht vorgekommen sey. Die Regentschaft hat die äußerste Wachsamkeit anempfohlen, um dergleichen für die Zu-

nisse Brasiliens in {lehten Ruf kommen muß.

Dla d.

Berlin, 7. Dez. Der General-Major, Baron von Lúz- zow k, der im Befreiungs-Kriege das Frei-Corps befehligte, das

nach seinem Fúhrer genannt wurde, ist in der Nacht vom 5.

zum 6. Dez. im 52sen Lebensjahre am Nervenschlage hierselbst verstorben. |

Jm neuesten Stücke des Amtsblattes der Königl. Re- gierung zu Breslau wird nachstehender Versuch zur Ent- fernung der mephitishen Luft aus Brunnen, welcher unlängst bei der Reparazur eines bis zum Wasserspiegel 60 Fuß riefen Brunnens bewährt befunden worden, zur dentlichen Kenntniß gebracht. Nachdem man sich anderthalb Tage lang vergeblich

bemüht, die Stickluft durch brennende Spähne, oder durch die |

Entzündung von Schießpulver zu vertreiben, wurden etwa 180

Quart beinahe kochendes Wasser mit einemmale in den Brun- !

zen gegossen. Dies hatte die Wirkung, daß sich soforr undurch- sichtige Dämpfe entwickelten und 15—20 Minuten larig empor- stiegen, wodurch die Stickluft aus dent Brunnen gänzlich ent- fernt ward, da unmittelbar nach dem Verschwinden dieser Dämpfe die Arbeiter ohne alle Beschwerde bis zum 60 Fuß tie- fen Wasserspiegel des Brunnens hinabsteigen und ihre Arbeit L konnten. Ein gleichzeitig hinuntergesenktes Licht blieb rennen.

Berichtigungen. Im gesirigen Artikel: „Neueste Nachrichten‘“/ Sp. 1, Z. 10 skatt „10ten“‘-lies „Seine ““. Sp. 3, Z. 14 statt „verlangt“/ lies „vertagt“/, und Z. 19 start „stellen“, lies Lee A

Göthe und Zelter über die Möserschen Quartette.

Mit dem unlängst ausgegebenen fünften und sechsten Bande is der Briefwoechsel zwischen Göthe und Zelier geschlossen Der Leser wird mit gesteigertem Jnreresse, wenn er an demjenigen, was die geiltige Bezichung zweier so engverbundener Freunde ausmachte, wirklich Antheil nimmt, ihren Mittheilungen bis zum Schluß fol- gen. Für Berlin insbesondere können diese Briefe als eine Kunst- CSThronik gelten, da hier keine Erscheinung vorübergeht, ohne daß Zelter dem Freunde Bericht ersiattet und sie gegenseitig ihre An- sichten austauschen. Eine wesentliche Ergänzung aber erhält unsere bisherige Kenntniß von Göthe's umfassendem Genie dadurch daß wir ihn, was wir früher nicht so vollständig von ihm wußten , als Kenner und Freund der Musik nach allen ihren Verzweigungen ken- nen lernen. Es würde eine sehr anziehende und belehrende Zusam- menfiellung geben, wenn man Göthe?s Urtheile über Händel, Se- basijan Bach, Úber Ftaliänische und Deutsche Musik, Über die Son- tag und Milder, úber Paganini und Rossini aus diesem Briefroechsel sammelte, wodurch „Rameagu’s Nrffe‘/ einen bedeutenden Nachtrag erhalten könnte.

Wir beschränken uns hier diesmal nur darauf, en die Unterhal- tung beider Freunde über Möser’ s musikalishe Soiréen zu erin- O A wir seit einigen Wochen wicder so manchen shdnen Abend verdanken.

,„„Wäre ich in Berlin schreibt Göthe den 9. November 1829 an Zelter so würde ih die Mdsershen Quar- tett-Abende selten versäumen. Diese Art Exbibitio- nen waren mir von jeher von der Funsirumental - Musik das Verständlichsie: man hört vier vernünftige Leute sh un- tereinander unterhalten, glaubt ihren Discursen etwas abzuge- winnen und lernt die Eigenthümlichkeiten der Jnftrumente kennen.// Zelter schretbr ihm hierauf zur Antwort: „Wie Du von Möser's Quartetten sprichst, so scheint es, als wenn Du sie bis hin nach Weimar hörtest. Fch muß sagen, so selten ih ste auch besuche, so sind sie mir das Liebste ihrer Art. Jch weiß nicht, ob ich Dir je- mals darüber geschrieben habe, darf aber zweifeln, ob Haydn, Mo- zart und Beethoven ihre Quartetten so rein und sicher und gesund wieder genossen habea, wie sie hier On werden und wie ste d i es ser Möser in guter Stunde hdren läßt. Er weiß seine Mitspie- ler zu eleftrisiren, guch der Hdrer weiß nicht, wie ihm geschieht. Mat glaubt mitzuspielen, man versteht das Unbegriffene, man ist ergriffen und wetß nicht wovon, und dabet sicht er aus, als ob er gar nicht dabei wäre.//

Zwei so gewichtige Urtheile können nur dazn beitragen, daß auch in diesem Winter wieder recht viele Zuhdrer sich diesen reinsten und schönsten Genuß musikalischer Aufführungen gönnen. F. F.

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 2 Dezember,

Niederl. wirkl, Schuld 52%. 55 do. 995%. Ausz. Schuld —, Kanz-Bill. 225. 455 Amort. 914. 342 742. Russ. 972, Oesterr. 9845. Preuss. Präm.-Scheine 1077 do. 4g Anl. —. Span. 52 43.2. 38 27.

Antwerpen, 1. Dezember.

Span. 55 434- 35 274. Guebhard 432. Zins], 154. Cortes 403,

do. Coup. 245. ‘Neap. 88 Belg. 977 Uezsterr. 1004. Bras, 772. Hamburg, 5. Dezember.

Eugl. Russ, 1023. Hope in Cert, 97. Preuss. Präm.-Seheiue

1194. Poln. 1345. Schatz-Oblig. —. Portug. 804. London, 2. Dezember.

í

T O OEN beider Kammern.

) in Strômen ergoß, so hatte sich doch eine zahlreihe Menge von

kunft zu verhindern, indem hierdurch eins der Haupt:Erzeug- | Sa o Mate U Do e B ; eingefunden.

i ders

i rend der Vorlesung des Protokolls der legten Sibung, die dure)

| Herrn Felix Réal geschah, bedeutend zu.

Port. 824. Engl. R1iss. 106. Mex. 4l¿. Belg. 98

Griech. —. Bras. 78.

Columb, 314

Wien, 2. Dezember.

48 905, Bank - Actien —, Nox Anleihe 7,

55 Mot. 9975. 1834 545.

Königliche Schauspiele.

Montag, 8. Dez. Jm Schauspielhause: Kaisæ Friedrich 1., dritter Theil, oder: Friedrichs Tod, historische Tragödie in 5 Abth., von E. Raupach.

Dienstag, 9. Dez. Jm Schauspielhause: Gabriele, Duama in 3 Abth., von Castelli. (Dlle. Bauer: Gabriele, als Gastrolle.) Hierauf: Christinens Liebe und Entsagung, Drama in 2 Abth., von Th. Hell. (Dlle. Bauer: Christine.)

Mitrwoch, 10. Dez. Jm Opernhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abrh, Musik von Mozart. (Dlle. Stephan : Die Gröfin.)

Im Schauspielhause: Franzdsische Vorstellung.

Kbnigstädtishes Theater.

Montag, §8. Dez. Die Reise auf gemeinschaftliche Kosten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Nummer 777, Posse in 1 Akt, von Lebrün.

Dienstag, 9. Dez. Zum erstenmale: Der neue Figaro, ko- mische Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen des Feretti, vou J. C. Grünbaum. Musik von L. Ricci.

R R A E N E E C E S E C S IR I M T E mark zugefertiqtren Depesche wird Beschwerde darüber geführt, daß bei dem in die genannten Länder eingeführten Zucker ein |

Neueste. NaGrimten:

Paris, 1. Dez. Heute Mittag erfolgte die Etöffnung Obgleich ‘der Regen ch

Zuhörern zu dieser ersten Sigung auf den dffentlihen Tribunen Bon den Deputirten befanden fich bei Eröffnung elben nur einige 80 im Saale; ihre Zahl nahm aber wäh-

Auf der Ministerbank | waren sämmtliche Minister. Nachdem die Heeren Odilon-Barrot, | Laffitte, Clauzel, Valazé, Beslay, Delaborde und Soult, die in méh- reren Bezirken zugleich gewählt worden, si fär diesen oder jenen et- | klárt, auch einige andere Deputirte den Eid geleistet hatten, i zeigte der Präsident der Versammlung den Tags zuvor esrfolg- | ten Tod des Herrn Dugas-Montbel, Deputirten von Lyon, an. ! Demnächst erfolgte die Erneuerung der Bureaus. Nash) Been- } digung dieses Geschäftes bestieg der Großsiegelbewahrer die | Nednerbühne,um der Kammer einen Gese6-Entwurf über die Berxauts , worclichkeit der Minister vorzulegen. Dieser Entwurf ist im Wesent- } lichen derselbe, der schon in den vorigen Sessionen eingebracht worden war. Ein zweiter Entwurf, den derselbe Minister vorlegte, be- traf die Banquerotte, und ein dritter das àauf dem Halme be- findliche Getraide. Ueber die Vorlegung eines so unerzeblichsn | Geseg-Entwurfes, wie dieser letztere, in einem so wichtigen Mo- mente, entstand ein lautes Gelächter, das sh wiederholte, als der Finanz-Minister einen Geseg-Entwurf über den Taback ein- brachte. Nach Herrn Humann legte der Handels-Minister einen 42 Seiten langen Geses : Entwurf über die Aufhe- bung des Einfuhr - Verbots von gewissen Handels - Artikeln vor. Hierauf ergriff auch noch Hr, Thiers das Wort, urn von der Kammer einen Kredit von 360,000 Fr. zu verlangen, wofür ein besonderer Saal erbaut werden soll, um zu dzn Ver- handlungen des gegenwärtig vor dem Pairshofe schwebenden Prozesses zu dienen. Der Minister berührte bei dieser Gele genheit zugleih die Amnestie-Frage, wobei er die Meinung aus- sprach, daß die Bewilligung einer Amnestie in derm gegenwärxti- gen Augenblicke die verderblichsten Folgen haben würde. Zu- gleich erklärte er, daß nicht die Amnestie-Frage an sich, sondern nur die Frage über die Zeitgemäßheit einer solchen Maßregel den Austritt des Marschalls Gérard aus dem Ministerium herbeigeführt habe. * Zuleßt bestieg noch der Minister der auswärtigen Angelegenheiten die Rednerbühne. „Es ist gebräuchlich‘“/, sagte derselbe, „daß bei Erdffnung ciner Ses- sion die Regierung sich in der Thron-Rede über die auswártigen Verhältnisse ausspriht. Gern hätten wir Sie eine Stimme vernehmen lassen, die uns theuer ist, Die Minister eines Repräsentativ - Staates dürfen sich aber nicht hinter den Für- stenmantel verbergen ; wir erscheinen daher allein, und wenn ein Mitglied dieser Kammer die Absicht haben sollte, Jn- terpellationen an uns zu richten, wie sclhes gebräuelich is, so sind wir bereit, die verlangten Aufschlüsse zu geben.“ RAuf die Frage des Herrn Etienne, ob die Minister die tegte Adresse der Kammer als Antwort auf die Thron-Rede gut hiefßen oder nicht, erwiederte Herr Guizot: „Der König hat diese Adresse | angenominen; wenn sich indessen Zweifel über die Bereitwillig- keit dieser Kammer, die Regierung zu unterstüßen, erdeben , so ist es die Pflicht der Minister, sich zu allen von ihnen verlang- ten Aufschlüssen zu erbieten, und dies allein bezweckte die (obige) Aufforderung des Ministers der auswärtigen Angelegenheiten.“ Die Sißbung wurde hierauf aufgehoben.

In der Pairs-Kammer . fand die Erdffnung der Session schon etwa 1 Stunde früher (gegen 11 Uhr) stat. WMan he- schäftigte sich bloß mit der Erneuerung der Bureaus.

Das rad Lo zu Pau hat an die Stelle des zu einem höheren Justiz-Amte beförderten Herrn Dufau den Advo- katen Lavielle zum Deputirten ernannt.

Herr Jngres hat gestern die Reise nah Rom angetreten.

Es sind gestern hier Nachrichten aus Madrid bis zum 25. Nov. eingegangen. Die Nachricht von der in London statt- gehabten Ministerial-Veränderung war am 23sten dort eingetrof: fen, und hatte die lebhafteste Sensation erregt. Die Prokura- doren - Kam:ner schloß sofort ihre Berathungen über das Miliz- Geseß, um fich mit dem Rekrutirungs- Gesehe zu beschäftigen. Die neue Anleihe war am 2ásten den Herren Ardouin und Ris cardo zu dem Course von 60 pCt. mit 3 pCt. Kommissions: Ge búhr zugeschlagen worden.

Heute schloß 5proc. Rente pr. compt. 105. 8s. fin cour. 106. 15. 3proc. pr. compt. 77. 45. fin cour. 77. 80. 5proc. Neap. pr. compt. 95. 60. fin cour. 93, 30. («oup. dét.) 5proc. Span. Rente 434. 3proc. do. 274. Cortes 403. Ausg. Span. Schuld 151. Guebhard —.

Franksurt a. M., 4. Dez, Oesterr. 5proc. Metal. 99x. 994. 4proc. 914. 91e. Liproc. 537 —. 1proc. 232. 234 Bank-Actien 1530. 1529. Part.-Oblig. 1393. 1394 Loose zu 100 Guiden 210. G. Preuß. Präm.-S@. 604. 60. do. áproc. Anl. 944. Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 97. 967. Poin. Zone 67x. 674. 5proc. Span. Rente 437. 434. 3proc. do. perp,

068

fedacteur Cottel.

Cous, 35 pr, compt, 914. Cortes d4j, Moll, 258 d84, Dg o, 1 F

Dedrut bel 4 V, Happ