1834 / 341 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

welchen cer, vermöge seiner Gemäthlichkeit und seines leutseligen | Benehmeus, theuer geworden war, tief bedauert werden. Das PDubl:fum hat in ihm auch den Verlust eines Prinzen von ge- sunden verfassungsmäßigen Grundsäken zu beklagen, dessen leb: haftes Auftreten und beredtes Sprechen gegen die vom Parla- ment versuchte Verlezung der Rechte und Privilegien der Uni: veriitäten noch fkürzlich von der heilsamsten Wirkung war. Ali gemeine Trauer ist durh seinen noch in der Kraft seines Alters erfolgten Tod verbreitet worden.“

Eben dieses Blatt sazt: „Man hat die Nachricht er halten, daß Sir Robert Peel sih nit weiter als bis Rom be geben wollte, und man hegt daher die zuversichtliche Erwartung, ihn noch im Laufe dieser Woche in England zu seien.“ Ja Bou- logne sowohl als in Calais ist ein Königiiches Dampfboot fa tionirt, um Sir Robert Peel, sobald derselbe an einem dieser Ueberfaßztéorte anlangt, sogleih an Bord zu negwmen Dec John Bull, ein im Sinn der Tories redigirtes Biatt, be vauptet jet, das die Annahtne der Premier: Minister:-Steile von | Seiten Sir Roberts nicht dem geringsten Zweifel unterliegen } fónne, da derselbe vor setner Abreise nach Jtalien privatitn und | Sfent'ich mehrfach seine Bereitwilligkeit erkläre habe, fh an die Spie des Ministeriums zu stellen, sobald der König es für zweckmäkig erachten foilte, jeine Dienste in Anspruch zu uehmen. | Aus dieser Erklärung will die Morning Chronicle mieder einen Beweis f?r ihre Behauptung herleiten, daß die Entla sung des Lord Melbourne und seiner Kollegen \chon länzs ver- aÿbredet gewesen sey. Sie meint nämlich, Sir Nobert Peel fönne derglerhen nur i Folge von Kenferenzen geäußert haben, die dann bereits vov langer Zeit in Bezug aus diese Entlassung, für die wan nur einen günstigen Augenblick habe chwarten wollen, gehalten worden seyn müßten, was der John Buil un- | bedachtsamer Weise durch jene Versicherung eingeitehe. i

Man glaubt, daß Lord Brougham nicht, wie es anfangs hieß, von Paris nach Italien reisen, sondern, nach Besorgung einiger Geschäfte, in wenigen Wochen nah London zurückkehren werde. Die Tory - Blätter zichen aus dem Anerbietcn Lord } Broughams, unter der Verwaltung des Herzogs von Weilington oder des Sir R. Peel die Stelle eines Prásidenten bes Schab- kammer: Gerichts bekleiden zu wollen, den Schluß, daß die Macht der Tories sich jet auch bet den Gegnern derjelben Achtung ver- schafft habe.

Heute stattete auh der Türkische Gesanòte dem Herzoge von Wellington ‘im Ministerium des Jnnern einen Besuch ab. | Im Schaßamte arbeitete der Herzog heute tnit Lord Lyndhurst. | Der Niederländische Gesandte, Herr Dedel, und die Gesandten | ven Columbien und Buetios - Ayres hatten Geschäfte im aus- j wärtigen Amte. Herr Backhouse, Unter: Staats; Secretair für die ausvártigen Angelegenheiten, ist nach langer Abwesenheit, die sein Gesundheits-Zustand erheischte, aus dem Norden wieder hier eingetroffen.

In den bestunterrichteten Cirkeln alaubt zan, wie der Courier versichert, allgemein, daß der Herzog von Wellington mir Reform-Maßregein umgehe und dieselben entweder dem jez- | zigen oder einem anderen Parlamente voriegen wolle. „Wir be- j zweifelten es in der That auch nicht einen Augenblick“/, bemerkt der Couvier hierzu, „daß Se. Gnaden die Nothwendigkeit eines solchen Verfahrens einsehen und daß die alte Ultra-Tery-Partei sich verrechnet haben würde, wenn sie glaubte, daß er der Mann dazu sey, ihre Sache zu der seinigen zu machen und ihre Kämpfe auszufechten. Aber wir müssen Sr. Gnaden auch sagen, daß halbe Maßregeln nicht ausreichen werden. Ein sehr großer Theil des Publikums betrachtec ihn mit argwößhnijchen Augen und will | ihm nicht trauen; um nun dieses Gefühl zu versheuchen, müß | er zeigen, daß er wirklich von der Nothwendigkeit durch, drungen ist, einige bis auf die Wurzel gehende Reformen ausführen zu inúsjen, und daz er sich entïichlosscn hat, nach die- ! ser Ueberzeugung zu handeln. Von seinen Händen wird man weit mehr fordern, als aus denen eines alien und erprobten Freundes liberaler Grundsäse, und er shwmeichelt sich mit ver- geblichen Hossnungen, wenn er glaubt, daß unechte Reformen ihn und seine Partei in den Stand seßen werden, fich am Ru- der zu erba‘ten, oder daß er Aussicht auf dauernden Erfolg und auf Bewahrung der Interessen har, denen er am meisten ergeben | ist, wenn er nicht sehr bedeutende Zugeständnisse macht. Vor Allein muß er sich ganz mit dem Gedanken erfüllen, die Miß- brâuche der Jrländischen Kirchen: Verfassung abzuschaffen; dann muß er zunách#t die vernünftigen Forderungen der Dissenters befried’gen und eine Reform in die Corporationen einfüßren. Weniger als dies wird Sr. Gnaden zu nichts nützen. Nur wenn er sich den Seistand der gemäßigten constitutionnellen Reformer erwirbt, kann er fich zu behaupten hoffen. Und was diese auch sonst noch sordern möchten, so werden sie gewiß nicht zufriedenzustellen seyn, wenn die oben erwähnten Maßregeln nicht vollständig ausgeführt werden. Eine achtbare Zeitung, die Glasgow Chronicle, tadelt uns, weil wir dein Herzoge die Nothwendigkeit vorstellen, der fatholischen Geistlichkeit Besoldung zu bewüligen. Mag aber dieser unser Vorsch'ag zweckmäßig oder schlecht sevn, so ha- ben wir doch in diejer Beziehung Sr. Gnaden nichts Ander: s gesaat, a!s was wir dem Grafen Grey und dem Lerd Melbourne jagten, welchen Beiden wir eben dasselbe in glei dringenden Ausdrücken anempfahlen. Keine von den Einwendungen, die wir gegen diesen Plan erheben hörten, schien uns vernünftig, und je mehr wir darüber nachdenken, um desto angemessener cheint er uns. Man sagt, die katholische Geiilichkeit würde die Besoldung nicht annehmen! Wer aber die Geistlichen, und nawmentlich die Jrländischen, nur im mindesten kennt, wird über diese Voraussezung lachen. Angenomuien jedo, sie wären ri&tia, so würde dessenungeachtet das Anerbieten einer Besoliung von guten Folgen sepn, denn es würde dadurch au- ßer allem Zweifel gesekr werden, daß die Regierung geneigt ist, die Geifilichen freundlich und liberal zu behandein, und damit wáre schon ein großer Vortheil gewonnen. Man kann aber nicht imm geringsten daran zweifeln, daß die Betcidung im Ver- lauf eines halben Jahres von neun Zehürtheiien der Geistlichkeit mit Freuden angenommen werden wird; und durch die Unnahß- me derselben werden die Geistlichen von der Yartei der Aufwiegler loszerissen und in die túchtigsten Srützen für die kesichende Rezte- rung und fúur Englands Interessen verwandeir werden. Die Giasgow Chronicle behauptet, alle Unruhen in Jrland seyen der doctigen Kirchen - Verfassung zuzuschreiben! Wenn wir aber auch diese Verfassung in ihrer jezigen Geftalt ais einen Schaden ansehen, der einer Radika!-Fur bedarf, so glauben wir voch nicht, daß izr Alles, ja selbst nur der grdßte Theil der Arinuth, Aufregung und Verbrechen, die Jrland beunruhigen, zur Last gelegt werden kann. Die abhängige Lage der katholischen Geiftlicien , die feh- lerhafte Art und Weise der Land - Verpachtung und ter Mant!- gel an Lebenémitteln sr die verlassenen Arzen, das alles sind große und schreiende Uebelstände. Selbst diz Ab- jhaf}ung der Zehnten- obgleih es eine höchst angeraes- sene Maßregel wäre, wird niht den von Manchen er-

188 warteten Erfolg haben, denn die Konkurrenz um Land it so star?, daß die Pächter immer noch soviel dafür bieten werden, als demselben über den zur Fristung ihres kümmerlichen Dascyns unentbehrlihsten Bedarf hinaus irgend abzugewinnen is, Man braucht also den Einfluß der einen Quelle des Mißbehagens gar nicht zu üÜbertceiben. Es muß Jrland nicht allein durch einc durchgreifende Reform der herrschenden Kir- che Gerechtigkeit geschehen, sondern man muß auch die Masse des Volks dadurch zu gewinnen suchen, daß man seine Geistlichkeit an das Englische Juteresse kettet Und den Ar- wen vor gänzlicher No:h sür. Die Dissenters, sagt man, würden sich der Besoldung der Priester widersesen; wir hof: fen aber, daß e die Sache von einem weiteren und umfassen- den Gesichtspunkte aus betrachten werden; dann wird der Plan sich auch ihrer Unterstüßung zu erfreuen haben. Wir sind wahr: ich den katholischen Giaubens-:Artikeln und Lehren nicht freund, aber wir lehen die Sache nicht von theologischen, fondern vom politiïchen Stantpanfte an und behaupten, daß es besser ist, jährlich 350,000 Pfd. zur Besoldung der katholischen Geistlichkeit zu verwenden, als 3,500,060 Pfd. jährlich für denUnterhalt von Trup: pen auizugeben, die man cntbeßhren fênnte, wenn jene an unjere Interessen gekettet wäre. Ueberdies ijt die ganze Sache zu be- werfelligen ohne daû man einen einzigen Shilling aus den Ta- schen der Dissenters oder son| Jemandes zu nehmen braucht. Wenn man die herrschende Kirche mit den wirklichen Bedürf- nissen. und der Zahl derer, die sch zu ihren Lehren bekennen, in ein richtiges Verhältniß bringt, und wenn die jest in ihrein Be- si6 befindlichen Ländereien einer gehörigen Administration unter- worfen werden, so wird man einen Fonds gewinnen, der für die Erhaliung der Kirche und der Priester mehr als hinreichen dürfte, ohne daß man einen Dissenter oder ein anderes Jndivi- duum zur Beisteuerung eines Shillings wird aufzufordern brauchen. Es if nichis Unzgereimtes darin, daß eine Re- gierung die Geistlichkeit zweier oder mehrerer Sekten er- háltr. Es geschieht dies in Frankreich, in Preußen, des jen Verwalcung allzemein für überaus vortressiih anerkannt wird, und selbs in Großbritanien. Früher meinte man, keine

| Königliche Regierung dürfe den Pres*yterianismus dulden; aber

er wird in Schottland nicht bloß geduldet, sondern sogar vom Staate unterstüßt; und in Folge dessen sind die Presbyterianer

| sei langer Zeit der Monarchie eben so ergeben, wie die Bisäöfe. ¡ Dasselbe wird mit den Katholiken der Fall sepn. wol wollende und freisinnige Behandlung wird auf die Röômisch- ka-

Sine wehl-

| tholischen Prieiter einen gleichen Einfluß auéúben, wie auf an-

dere Menschen.“

Heute giebt Graf Spencer seine Amtsslegel, als Kanzler der Schaßfammer, ab, und es wird nun, dem Herkommen ge- mäß, der jesige Oberrichter von England, Lord Denman, provi- sorisch die Functionen jenes Amtes verschen. Dieser Fall kam vnier ähnlichen Umstánden in den Jahren 1754, 1757 und 1767 vorz in le6terem Jahre fungirte der damalige Oder: Richter Lord Mansfield fast drei Monate lang als Kanzler der Schab- Kammer.

zu sagen.

Ein von mehreren Aldermen der-Stadt London gemachter ; " ganzen Lande stattfinden, angefüllt.

Versuch, ihre Versommlungen dem ‘Publikum zu ôffnen, ist, da

bei der Abftinmung die Zahl der Stimmen auf beiden Seiten | aleih war, dur die in solchen Fällen den Aus|cchlag gebende |

Stimme des Lord-Mayors vereitelr worden.

Zu Dublin hält der unter O’Connell’s Auspizien dort ge: | bildete Anti Tory: Verein seine regelmäßigen Sibungen, und al- len Jrländischen Kandidaten für das künftige Pariament soll i das Versprechen abgenommen werden, daß sie für gänzliche Auf- !

hebung der Zehnten stimmen wollen.

Sir James Scarlett hat den Einwohnern der Stadt Nor- ; wich schriftlich angezeigt, daß er ihre Adresse an Se. Majestät ; sogleich dem Herzo e von Wellington eingezändizt und daß die- |

ser versprochen hace, ste dem Könige ohne Verzug Überreichen zu wollen, dech würden Se. Majestät vor Sir Robert Peel's Rückkehr kein Lever hatten,

denden Wahlen eine Liste der muthmaßlichen Mitglieder des neuen Parlaments bei, worin er diese in Tories und Liberale eintheilr, und nachdem er den Ersteren alle nur mögliche Aus- sichten auf Erfolz zum Vortheile gerechnet hat, jteilt sth dennoch das Rejultat fo, daz die Torics auf 318, die Liberalen auf 340 Mitglieder würden renen fônnen. Die Mitglieder des jeßigen Unterhauses theilt der Spectator in antireformistische und in

Begner des Herzogs von Wellington ein und giebt danach die

Zahl der Ersteren auf 181 und die der Leßteren auf 467 an. Die jeßigen Oppositions- Blätter klagen besonders darüber,

daß die Stelle eines Lord- Advokaten von Schottland noh nicht | wvléder A ilt, weil dadurch bei der eigenthümlichen Verfas ! ? | Milttair-Dienste und eine Prâmien-Zulage súr die ältesten u

fung jenes Landes die Habcas Corpus:Afte dort faktish suspen-

dirt sey. Jn Schortland is nämlich die persdnliche Freiheit nur | ; stifter. Die Auszeichnung für Offiziere, Unteroffiziere und S"

dadurch gesichert, das ein Jeder, der eines Verbrechens wegen verhafret wird, von den Kreminal-Richtern verlangen kann, daß sie 24 Stunden na seiner Verhaftung den Lord - Advokat zur Änsetzung eines nicht iänger ais 60 Tage hinaguszuschiebenden Gericztstages aquífordern.

Watmer - Castle ist von dem Herzoge von Wellington dem

Herrn Baring, der noch immer an Krücken gchen muß, zum Gebrauch der See- Bäder eingeräumt worden.

Der Gouverneur von Neufundland, Sir Thomas Cochrane, it in Portsmouth eingetroffen. Seine Abberufung wird den Umtrieben der katholijchen Geistlichkeit zugeschrieben, die Herr

_O’Conneil unter?ú6t haben soll.

Herr Hume hat ein Schreiben in die dentlichen Blätter einrú@en lassen, worin er erflärt, kein Anerbieten der Tories an- nchmen und sich auf keinen Vergleich mit ihnen einlassen zu wollen. Bon dem Briefe des Herrn Eduard Lytton Bulwer über die Veränderung des Ministeriums ist bereits die sechste Auflage erschienen.

Der Herzog von Northumberland hat sch in einem Schrei ben vom 2lsen v. M. dem Senat der Universität Cambridge an die Stelle des versforbenen Grafen von Hardwicke zum Ober - Kurator angeboten, und man glaubt nicht, daß ihm ein anderer Mitbeweiber diesen Posten streitig machen werde.

Das General Pos-Amt zeigt an, daß die Post nach Schwve- den nicht mehr úber Hull, sondern mit dein Hamburger Dampf- hie Dienstags und Freitags besorgt werden soll,

Den neuesten Nachrichten aus dem Mittelländischen Meere

; | schisst werden würden, wo sie ganz Den durch die Ministerial- Verätderung hervorgerufenen | und von wo sie dann hst wahrscheinlich auf dem Wege d Veirsammslungen der Whigs und Radikalen gegenúber sind von | Schleichhandels wiederum nach Java gelangen dürften, so di den Tories in Bristol, Liverpool und Norwich ebenfalls ; Versammlungen zu Stande gebracht worden, um dem Könige |

für den dem Herzoge von Wellington ertheilten Auftrag Dank :

i derem Mittreischilde der verschlungene Namenszug Sr. Kön

zufolge, befand sich die von Sir Jofias Rowley befehligte Yyj, ctiche Flotte in der Nähe von Smyrna. Der Admiral sol schr beliebt seyn, in Bezug auf seine Operationen abex große Geheimniß beobachten. :

Folgende Personen werden an der Expedition zur Kukhj, pfung von Dampfschifffahrts-Verbindungen auf dem Euphrar. tj im Begriff steht, London zu verlassen, Theil nehmen : Copitajy Chesney , Lieutenant Lynch, Lieutenant Cleaveland , die Herty Fibjames, Charlewooòd und Eden, Midshipmen; Doktor Stay, ton, als Arzt, Herr Ainsworth, als Wundarzt, Herr Hecty Herr Staunton, ais Chemiker und Apotheker. Jm Ganzen zehi Öffiziere, zwei Jngenieurs (einer für jedes Boot), vier Geh, fen derselben, drei Unteroffiziere, eilf Gemeine und zwanzig Sy leute. Die Dampfoôte sind mit leichten Kanonen und Rafety bewaffnet, und man glaubt, daß sie wohl einer Masse von 100) Arabern widersiehen können. Ein Fahrzeug von Liverpool wiy die Expedition begleiten, die in der Mitte des Januar an hy Múndung des Orontes einzutreffen denkt.

Im heutigen Börsenbericht der Times liest man; „J, Geldmangel an der hiesigen Fonds - Börse währt noch imm fort, jedoch hauptsächlich nur bei den Geschäften in fremdy Fonds, wo ein sehr hoher Zins bewilligt wurde. Die wy Madrid hier eingegangenen Briefe vom 24sten v. M. meldy der Finanz-Minister habe, bevor die Anleihe zugeschlagen wuth, die Absicht zu erkennen gegeben, den Jnhabern der Cotty, Schuld noch weitere Vortheile einzuräumen, wie es durch dy 6ten Artikel des Geseges úber die auswärtigen Schulden sein Ermessen anheimgestelle werde; mir diefer Zusicherung hätten sd

dann die Bieter zufricden erklärt, und so scy der Kontrakt abge, b

schlossen worden. Die Ausdrücke in jenem 6ten Artikel, wg heißt: „ohne damit anderen Mitteln vorgreifen zu wollen, dj zur Abzaßiung der passiven Schuld angewandt werden Édnnten! und: „es sollen noch weitere Maßregeln zur Tilgung und Ri, zahlung derselben getroffen werden“, sind aber leider so unh stimmt, daß man in der City nicht recht einsehen konnte, wel Vortheil den Inhabern der Cortes-Bons daraus erwachsen dür

Auch gab die ganze Nachricht an der Börse, wie es doch F nach Abschlüssen von Anleihen der Fall zu seyn pflegte, zu kin

Specuiation änlaß. Die Consols schwankten den ganzen Y über, blieben aber zulest so ziemlich auf dem alten Standpurh Die Nachricht von dem Englischen Ministerwechsel war am 2sy in Madrid eingetroffen, und Graf Toreno hatte gleich in h Nachr Expressen an die Präfekten alier bedeutendsten Städte Ey niens abgesandt, um dieselben aufzufordern, daß sie gegen ety nige Versuche der Karlisten, auf jenen Anlaß die Ruhe zu std auf der Hut seyn möchten, angeordneten Zoll - Erhöhung auf Belgische Fabrikate hat hi großen Unwillen erregt, um so mehr, als sie schon auf Gi angewendet worden ist, die im Vertrauen auf die Beibehaltu des ehemaligen Zolles dorthin verschifft worden waren. -M giaubte übrigens, daß sämmtliche Waaren dieser Art, die si y Batavia in Depot befanden, unverzüglich nach Singapore vi zollfrelen Eingang hätty

die dortigen Behörden nicht einmal 25, geschiveige 50 pCt, day beziehen würden.“

Es sind Zeitungen aus New-York bis zum 1. Novembiy eingegangen. Sie enthalten keine wichtige Nachrichten, sondert sind mit den Details über die Kongreß - Wahlen, wels jeh il

Die Einfuhr von baarem Gelde in die Vereinigten Su ten von Nord - Amerika betrug, dortigen Blättern zufolge, | dem 1. Dezember 1833 18,797,010 Dollars 58 Cents.

Mtederlande

Aus dem Haag, 3. Dez. Jn der gestrigen Sikung \ zweiten Kammer der Generai: Staaten ist der Geseß- Entw zur Konvertirung der noch uneingelösten 5procent. Kriegs: Oh gationen in dergleicen Jnscriptionen auf das zweite große Bi mit 41 gegen 9 Stimmen angenommen worden.

Dane Kopenhagen, 2. Dez.

mar t Vorigen Sonntag, den 30.

| veruber, ist hier Se. Durchl. der Prinz Friedrih Wilhelm Der Scotsman fügt seinen Berichten ber die in Schott- | Ludwig von Hessen-Philippsthal-Barchfeldt, Gemahl der Pri land tattfindenden vorbereitenden Versammiungen in Bezug auf | die wegen der erivartet-n Uufidsung des Parlainents ndihig wer- ; ! túchtigen Militair, der sich für die Reform unseres Heeres st

zessin Juliane von Dänemark, mit Tode abgegangen. ‘Prinz war General in Däniscven Diensten, und galt für ein

interessirte, Sein loyaler, anspruchsloser Charakter machte i

bei Hofe sowohl als beim Volke schr beliebt, so daß scin A

ben allgemein und aufrichtig bedauert wird.

Deut lan o

Dessau, 20. Noo. Se. Hochfürstlihe Durchlaucht regierende Herzog von Anhalt-Dessau haben bei Höckstihrer lh ten Anwesenheit in Berlin von Sr. Majestät dem Kaiser l Rußland den St. Andreas-Orden verliehen erhalten,

__ Weimar, 1. Dez. Unser Großherzog hat ein Kreuz Auszeichnung für langjährige, treu und vorwurfsfrei geleisid

qualifizirtesten Unterofsiziere der Großherzoglichen Jnfanterie #

daten joll aus einem s{chwarzen Kreuze bestehen, auf dessen v (9 Hoheit des Großherzogs und darüber die Königl. Krone, al der Rückseite aber, in einem Eichenkranze, die Zahl der Dieb jahre angebracht wird. Es besteht aus zwei Klassen, deren ers! am Rande eine silberne Einfassung zur Unterscheidung erhil Die Kreuze beider Klassen werden am landesfarbigen Bard (grün, schwarz und orangegelb) auf der linken Seite der Bl getragen. |

_ Rotenburg an der Fulda, 27. Nov. (Näârnb. Kort) Die testamentarischen Bestimmungen des verstorbenen Landgt! fen Viktor Amadeus von Hessen - Rotenburg sind hier jebt

kannt geworden. Bekanntlich besaß der Landgraf ein bedeuts

des Allodial-Vermögen , worüber er frei disponiren konnte. d seinen Haupterben hat der Landgraf in seinem Testamente beiden Prinzen Viktor und Clodewig von Hohenlohe Wald! burg: Schillingsfürst, Söhne des jegigen Fürsten von Hohenloht Waldenburg - Schillingsfürst, und Neffen der zweiten Gema (0 des Landgrafen, Elisabetha Eleonore Charlotte, welche aus diese Hause und eine Schwester der gedachten Fürstin war, erklärt, detz! stalt, daß der älterediescr beidenPrinzen (Viktor), alsPathe des Land grafen, den Bg ge, Die übrigen Vermächtnisse bestchen® Legaten. Seiner hinterlassenen dritten Gemahlin , Eleond!! Marie Walbürge, geborne Prinzessin von Salm- Reiffersche!" Krautheim, geboren den 13. Juli 1799, mit der er seit dW 9. November 1831 vermählt war, ist das Schloß zu Ratib® als künftiger Wittwensiß mit einer lebenslänglichen Revenue v

Die Nachricht von der in Bat

(f Auf der Direktor ihn auf die obenerwähnte Weise züchtigte. Jn

| jährlich 5000 Rihlr. eingeräumt. Der in Rotenburg residiren- } den einzigen hinterlassenen Schwester des Landgrafen, Klotilde, | | ceboren den 12. September 1787 und vermählt im Jahre 1811 | } mit dem Fürsten Karl August von Hoßenlohe-Waldenburg-Bar- | } tenstein, mit dem dieselbe aber in getrennter Ehe lebt, hat der | | verstorbene Bruder eine lebenslängliche Apanage von jährlich | 4000 Rthle, zugesichert. Die sämmtliche Hof- Dienerschast des Landgrafen bleibt Zeitlebens im Fortgenuß ihrer bisheri- | gen Gehalte. Auch die Stadt Rotenburg is in dem Tesa- | } mente freigebig bedacht worden. Die Summe von 20,000 | Thalern is zur Gründung eines Waisen-Jnstituts in derselben, mit besonderer Berücksichtigung der Hinterlassenen der landgräf- | sichen Hof-Dienerschaft, und ein Kapital von 10,000 Thalern zur Vermehrung des Armen - Fonds der Stadt Rotenburg testamen- tarish überwiesen worden, Die hiesize Landgräfliche Kanzlei, welche die oberste Behôrde in gerichtlicher und administrativer | Heziehung in dem Hessen-Rotenburgischen Landestheile, insoweit | die bestehenden Haus - Verträge die Gerechtsame der Landgräfli- | Gen Regierung festsebten, war, is aufgeiöst worden. Der bis, herige Direktor derselben, Herr Arnold, und der Kanzlei-Rath | Hometsh, der besonders vielen Einfluß auf die Verwaltung übte | und großen Zutrauens beim Landgrafen sich erfreute, sind nah | Kassel berufen worden, uni Mitglieder einer Kommission zu wer- den, die sich ausschließlich mit den Hessen - Rotenburgischen An- | gelegenheiten zu beschäftigen bestimmt isi, und unmittelbar vom | Rurprinzen-Regenten abhängen soil.

Demmer r e 9. Wien, 25. Nov. CNUvnv. Kort) | den Houmoristiker Saphir für seine Theater: Zeitung ausschließ- ih gewonnen. Er giebt ihm sreies Quartier und jährlich 500 Fl. C. M. Ein so hoher Ehrensold is hier bisher noch Ï feinem belletristischen Schriftiteller zu Theil geworden. Lanner ‘i mit Geld und Ehre und Tabaksköpfen aus Ungarn zurücck- gekommen. Er hat seinem Nebenbvuhler Strauß, welcher im l vorigen Jahre Pesth besuchte, offenbar den Vorrang abgelaufen.

S Uet

Die Morning Chronicle enthält nachstehendes Privat- Schreiben aus Konstantinopel vom 2. November: „Jn met- nem lezten Schreiben erwähnte ih der Zugeständnisse, welche der Sultan dem Pascha von Aegypten gemach", und der daraus entstehenden Wahrscheinlichkeit für die Erhaltung des Friedens. N Dies scheint sich jeßt zu bestätigen, und man ist allgemein dér M Ansicht, daß eine edie Ausgleichung zu Stande kommen

wird, Jeder von Beiden denkt zwar auf die Vernichtung des Andern, aber für jeßt haben Beide die Unmöglichkeit, offensiv zu verfahren, eingesehen. Mehmed Ali machte einen Versuch, indem er die Selbstliebe, die Würde und die souverainen Rechte des Sultans beleidigte, Der Sultan aber hat nachgegeben ; er muß daher eine andere Gelegenheit, die sich wohl bald darbieten

Herr Bäuerle hat ?

| uns herab in den Augen Europa?s.“/

durfte, abwarten. Mehmed Ali muß mit Unruhe die Fortschritte der Pforte, so wie die an den Gränzen Syriens unter NRe- I\hid Pascha konzentrirten Streitkräfte wahrnehmen. Ein neuer Aufstand daselbsi würde nicht nur wegen der Stellung Reschid Paschas eine zehnfache Kraft-Anstrengung erfordern, sondern auch das Zeichen zum Einrücken dieses Feldherrn schn. FJest find Syrien, Damaskus und Adana zu klein für Mehmed Alt, wie es früher Aegypten war. Er glaubt, sein Heer scy dem des Sultans überlegen, und er kennt die Vortheile des Angriffes. Für Mehmed Ali ist der Krieg nothwendig. Seine Stellung vird zu jeder Zeit eine feindselige gegen den Sultan bleiben, welcher Art auch ihre Beziehungen zu einander seyn mögen. eder Monat Friede {chwäccht ißu, br.ngt ihn sciner natärlichen Bernichtung näher, vermindert die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs für ihn und vermehrt sie für den Sultan, Er muß daher su- Ichen, die Frage zu verwirren. Die Anwesenheit des Englischen Geschwaders gilt hier für keine bloße Demonstration, sie gilt für den bestimmten Beweis, daß England die Absicht hat, dieses Land gegen äußere Angriffe zu schüßen und seine inneren Zwistigkei- en zu schlihten. Mag dies nun gegrundet seyn odex nicht, die ürken glauben es ivenigstens, und das Geschwader ijt cin be- immtes Gewicht in der Waagschale, das niht ohne Gefahr entfernt werden darf. Die absurden Forderungen der Griechi- chen Regierung machen den Gesandten und der Pforte noch mner zu schaffen. Der Griechische Gesandte verlangt nicht nur die Erfüllung des zwischen den Aliirten und der Pforte abge- schlossenen Vertrags, wonach den Griechen, die an der Jnsur- rection Theil genommen haben, gestattet i, auszuwandern, son- dern er verlangt auch, in diejer Beziehung Schiedörichter zu eyn, Der ueue Pascha von Thessalien, Emnin Pascha, Sohn es berührnten Reschid Mehmed Pascha von Siwas, hat schon U drei verschiedenen Malen versucht, den DBebrauch der L âsse einzusühren, um dadurch das Auswandern nah Griechen- Pland zu verhindern. Allein dies erwies sich) nicht nur jedesmal als unanwendbar , sondern betdcderte auch noch das Uebel, das an dadurch verhindern wollte. Die Leichtigkeit der Auswan- derung ist einer der glücklichiten Umstände fár die Pforte, indem sie dadurch gezwungen wird, ißre Verwaltung zu verbessern. Außerdem aeht hieraus hervor, daß das Landvolk in dern Lande des orientalischen Deépotismus sich desser befindet, als in deim [freien Lande, da fo selten von dieser Leichtigkeit Gebrauch ge- macht wird; im Gegentheil finden beständige Cinwanderungen aus Griechenland in Konstantinopel ftatt, indem diese Einwan- derer erklären, fle könnten die ¡e Seschiverlichkeiten des Lebens ‘/ nicht ertragen, welche die „, Civilisation ‘/ nah Griechenland ge- bracht habe. Die Kaufleute, welche mit Aegypten in Verbin- dung stehen, haben Anstalten getroffen, um eine beträchtliche ¡QUumine, wie es heißt, 10 Neill. Piaiter, in Konflantinopel zur lóposition zu haben. Die Banquiers des Pascha’s von Aegyp- ten solleu den Befehl erhalten haben, sich bereit zu halten, von dem diesjährigen Tribut, der über 20 Millionen Piaster be- trägt, 16 Mill. an die Regierung zu zahlen. Aber außerdem haben noch einzelne Personen an verscziedene Zweige der dsfent: lichen Einkünfte Forderungen zu machen. Vorgestern wurde finer der ersten Armenischen Banquiers, Nasanet, von dem Di- rektor der Múnze mit der Pfeife geschlagen und die Treppe hinuntergeworfen, wobei er sih am Fuß beschädigte. Die Ver- anlassung war folgende: Es war in Betreff des Tributs von hilippopolis eine neue Anordnung getroffen, indem eine be: stimmte Quantität Reis für die Küche des Sultans unter dem arkipreise geliefert werden sollte. Diese Einrichtung war von dem Sultan angenommen, hatte aber noch nicht die geseßliche estätigung erhalten. Nanaset, Banquier des Gouverneurs von Philippopolis, wurde zum Münz-Direktor gerufen, und ihm der Befehl mitgetheilt, den er jedoch anzunehmen sich weigerte. er Direktor, ein friedliebender Mann, machte ihm bemerklich,

daß dieser Befehl vom Sultan komme, dem er ,6ehorchen wWwors-

„nennt.

müsse. Der Banquier erwiederte jedoch: „Du lúgst!“/

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früherer Zeit hätte der Armenier den Kopf verloren, oder er würde es vielmehr niemals gewagt haben, auf solche Weise zu iidersprehen. Das Benehmen des Münz- Direktors ist vom Sultan und in der That von Jedermann sehr getadelt worden. „„Es hat nicht viel zu bedeuten“, sagte ein Türke, „aber es seßt Es ist erfreulich, solche Gesinnungen bei einem Volke wahrzunehmen , das früher gegen die Meinung, welche man in Europa von ihm hatte, ganz gleich- gültig war.“

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__ Berlin, 8. Dez. An die Stelle des verstorbenen Land- schafts: Direktors von Bonin is der Kdnigl. Hauptmatin a. D. Herr von Dewig auf Daber zum Direktor des Stargardter Landschafis-Departements gewählt und diese Wahl Allerhöchsten Orts bestätigt worden. |

—— Vom 2. Januar k. J. ab werden, nah einer Bestim- mung der Königlichen Haupt-Verwaltung der Staats-Schulden, hier in Berlin von der Kontrolle der Staats-Papiere (Tau- ben Straße Nr. 30) die neuen Zins- Coupons zu den Staats- Schuldscheinea für den Zeitraum vom 1. Januar 1835 bis letz: ten Dezember 1839 ausgeretcht. Wer dergleichen Zins-Coupons zu erheben hat, fertigt von seinen Staais - Schuldscheinen ein besonderes Verzeichniß nach Klasse, Nummer und [ilera an, versteht dasselbe mit seiner vollständigen Namens - Unterschrift, welcher Stand, Wohnung und Datum hinzuzufügen sind, und legt die aufgeführten Staats-Schuldscheine Lbst bei, indem auf denselben die neue Coupons - Serie abgestempelt werden muß. Formutlare zu solchen Verzeichnissen sind bei der gedachten Kon- trolle unentgeltlich zu haben. Wer in der Provinz wohne, hat sih näch den betreffenden Bekanntmachungen der Königlichen Regierungen in deren Amtsblättern zu achten, und seine Staats: Schuldscheine der darin bestimmten Kasse zu übergeben. Aus- länder können die Staats.Schuldscheine an die ihnen zunächst gelegene Regierungs-Haupt-Kasse zur unentgeltlichen Besorgung der neuen Zins-Coupons schien Und haben zur Erlangung der Porto - Freiheit innerhalb der Preußischen Staaten auf der Adresse den Vermerk zu seßen: „Staats - Schuldscheine zur Beifügung von Zins-Coupons. ‘‘

Am 2ten v. M. beging der Prediger, Superintendent und Schul- Juspektor Fr. W. Krüger in a E P (Hinter- Pommern) sein 50jähriges Aints: Jubiläum. Am frühen Mors gen des festlichen Tages wurde der Jubilar mit einem 4stimmi- gen von den Schülern vorgetragenen Choral begrüßt und ihm darauf von dem Magisirate und einer Deputation der Stadt:

verordneten ein silberner, inwendig vergoldeter Pokal überreicht. ! Um 10 Uhr trafen die Mitglieder der Synode ein, beglück- | wünschten den Jubelgreis und führten ihn zur Kirche, wo er selbt die Jubelpredigt über Psalm 103 V. 1und2 hielt. Hiernächst !

trat der Kommissarius des Königl. Konsistoriums, Superintendent De. Henfel aus Neu- Stettin, vor den Altar, hielt einen Vor- trag über Johannis 9, V. 4, cchmückte sodann den Jubelgreis mit den Insignien des ihm Allerhöchst verliehenen Rothen Adler- Ordens dritter Klasse und überreichte ihm die Glückwünschungs- Schreiben des Köntglichen Konsistoriums und Provinzial-Schul- Kollegiums zu Stettin, so wie der Königl. Regierung zu Kds- lin, während der Con-Senior der Synode dem Jubilar im Na- men derselben eine \{chön gebundene Bibel als Gabe der Liebe E Nach Beendigung dieser kirchlichen Feier fand ein

estmahl statt, bei welchem auc) der Patron des Filials Lümzow dem Jubelagreise seine Theilnahme an der Feier durch das Ge- schenk eines Paars trefflich gearbeiteter silberner Armleuchter zu erkennen gab,

Aus sämmtlichen Häfen des Regierungs. Bezirks Stra l- sund sind im verflossenen Monate 20 Schiffe aus- und 58 sind in dieselben eingelaufen. Mit den ersteren wurden unter An- derem 1096 Wispel Weizen verschifft.

Man schreibt aus Köln unterm Zten d. M.: „Gestern Nachmittags ift bei Rolandswerth das von Amsterdam gekom- mene, für Mannheim bestimmte, mit 3280 Centner Kolonial- Waaren befrahtete Schiff „,Friederika‘/ gesunken, nachdem das: seibe durch einen heftigen Windstoß auf eine Kirsbank verschla- gen worden war. Heute ist das Dampfschiff „Stadt Koblenz“ dem gesunkenen Schisse zu Hülfe von hier abgefahren. Der größte Theil der Ladung, so wie das Schiff selbst, sollen versi- chert seyn. “‘

A E a e L E E 2

; ; Wissenschaftliche Nachrichten. Nipon o daï itsi ran, ou Annales des empereurs dau Ja- pon, traduites par M. Isaac Titsingh, avec laide des interprêtes da comptoir hollaudais à Nangasaki. Ouvrage revu et corrigé sur Poriginal japonais-chinois, accompagné de notes el précédé d’un aperçgu de Pliisloire mythologique du Japon, par J. N - Paris et Londres 1834. 4.

Das Fapanische Fnselvreich, im äußersten Ofen der alten Welt belegen und durch stürmische und ungastliche Vieere vom Asiatischen Kontinent getrennt, war in den ältesien Zeiten nur seinen Nachbarn, den Chinesen, bekannt, deren Civilisation, Sitten und Gehräuche er größtenthcils angenommen hatte. Erst zur Zeit der Mongoleu- Herrschaft, în der leßten Hälfte des dreizehnten Fahrhunderts, und durch die unglüclichen Exveditionen Chubilaï chan's gegen Fapan, erhielten die West-Astaten und mit ihnen die Europäer cinige Kunde von der Exisienz dieses Reiches, das Marco Polo Zi pan gu und sein Zeitgenosse, der Persische Geschichtöschreiber Raschid - eddin, Dshemen ku nennen. Beide Namen sind Versiümmeiungen des Chinesischen Ausdrucks Shy pen kue, der Reich des Sonnen- Ursprungs bedeutet „Fn Südwesten‘, sagt Raschid - eddin, O e O O der O Dee (t GOno Derr schenden Mongolen) keinen Krieg zu führen, weil alle nach dieser Seite zu belegene Länder zu seinem Reiche gehören. Doch muß man eins derselben ausnehmen; es is| eine große Fnsel in der Nachbarschaft deer Gesiade der Dschurd sche (der Vorfahren der jeßigen Mandschu) und der ron Koli (Kaoli oder Korea). Sie liegt mitten im Ocean& und führt den Namen Dschemen fu. Jhr Umfang beläuft sich fast auf 400 Parvajan- gen. Es gicbt dort viele Städte und Dörfer. Fhr König ist un- abhängig und seit langer Zeit in fortwährendem Kriege (mit dem Kan). Die Bewohner des Landes sind von kleiner Statur, haben kurze Hâlse und die Bäuche, Es giebt viel Bergwerke daselbf./- Dieses rogr die einzige Notiz Über Favan, welche dem muhammedas- nischen Asien zu Theil ward. Der berühmte Arabische Geograph Abulfida spricht ebenfalls beiläufig von diesem Lande, das er, dessen Namen noch mehr als Raschid - eddin verunstaltend, Dschemkut Er bemerkt dabei, daß zu seiner Zeit die Perser D schemä-= : In seiner O Tafel, die China in ih bes greift, sagt er, es läge am dstlichen Ende der Welt, so wle die Be- glückten JFnseln im äußersten Westen derselben lägen. Er seßt es unter dem Aequator selósi, und giebt ihm aus dieser Ursache keine geographische Breite. Marco Polo widmet in seiner so interessan= ten und Mer egen Reisebeschreibung zwei ganze Kapitel dem Reiche Zi pan gu und dem unglücklichen Seezuge, welchen die Mon-

fut schrieben.

| die Wissenschaften nüßlich zu machen.

goletr dorthin unternommen. Seit seiner Zeit blieb Fapan deu Ett« ropaern fernerhin ganz unbekannt, bis es die Portagiesen im Jahre 1543 durch einen Zufall entdeckten, sehr bald dort fefien Fuß faßten, große Handels- Verbindungen anknüpften und die katholische Reli- gion daselb ausbreiteten, die auch viele Anhänger fand. Aber das stolze und zweideutige Betragen der Portugiesen und ihrer Missto- naire verursacite bald ihren Sturz und den der Neligion, welche ste nach Japan verpflanzt hatten. Sie nebst allen Übrigen Europäern wurden in der ersten Hälfte des sicbenzehnten “rahrhunderts aus dem Lande vertrieben, und nur ihren damaligen Feinden, den Holländern, ein sehr beschränkter Handel in Nangasakt versiattet.

Das Sicherste, was wir Über Fapan wissen, verdanken wir als den Holländern, oder vielmehr einem Deutschen und einem Schtoe dischen Arzte, die, in Holländischen Diensten stehend, dieses Land be sucht und erforsht haben. Der Deutsche, Kämpfer, hat uns un- Ireitig die besten und authentischften Nachrichten über Japan gege- hen, die theils auf eigene Beobachtungen gegründet, größtentheils aber auch aus einheimischen Quellen gezogen sind. Der Schwede- Thunberg, war mehr Botaniker, und sein Werk enthält vielmehr Betrachtungen über Fapan und seine Bewohner, als {n Original- wecken geshdvfte und um so sicherere Daten. ;

Bald nach Thunberg's Zeit langte H. Fsaak Titsingh, als Oberhaupt des Holländischen Handels, in Natigasaki an. Dieser eifrige Mann, dem es leider zu sehr an gelehrter Bildung fehlte, suchte jedoch, #0 viel an ihm war, seinen Aufenthalt in Japan für Er legte nicht nur Samm- lungen aller Art an, sondern bediente sich auch der Dollmetscher sei= ner Faktorey, um sich von ihnen mehrere Fapanish-Chinesische Werke Uberseßen zu lassen. Unter diesen befand sih auch das dipon o daï itsì ran, eine kurze Geschichte der Daïri oder Fapanischen Erb-Kat- ser, vom Ursprunge der Monarchie bis auf das Fahr 1611 unserer Beitrechnung. Da Titsingh weder gründlich Fapanisch noch Chines sisch verstand, so ward ihm der Text dieses Werks mündlich von den Interpreten Vosio kosak, Nari basi zenbi und Nari bayasét ziubi vorüberseßt und er brachte diese Holländische Ueberscßung sogleich zu Papiere. Man kann sich leiht vorstellen, daß eine auf diese Weise gemachte Arbeit weder sehr rihtig noch schr vollisiändig seyn konnte. Dazu kommt . noch, daß die Dollmetscher der Hol- ländischen Faktorei keine Gelehrten waren, und also eine Menge von Dingen nicht kennen konnten, von denen in der Geschichte von Fapan die Rede is. Sie nahmen sich also die Freibeit , viele Stellen wegzulassen , die ihnen nicht flgr waren, und eine noch größere Menge von Details zu unterdrücken, welche von keinem besonderen Fnteresse für Fremde seyn konnten, weil ste nur auf die inneré Verwaltung ihres Vaterlandes Bezug hatten. Obgleich die lebteren dieser dsuslassungen wohl zu entschuldigen sind, so war es doch ndthig, um die Annalen von Fapan in Europa in einer würdigen Form erscheinen zu lassen, diese Ueberschung der Tit- singhschen Dollmetscher vom Anfange bis zu Ende mit dem Japa- nish=-Chinesischen Originale zu vevaleicben; ihre Fehler zu verbessern, und die wichtigsten Lücken in derselben auszufüllen. Als daher die Englische Comité für die Uchberseyung Orientalischer Werke den Entschluß faßte, Titsingh's Werk herauszugeben, so wendete sie ch an einen tiefen Kenner der Asiatischen Literatur, Hrn. Prof. Klap= roth in Paris, der das Original des Nipon 0 daï itsi ran besißt, und beauftragte ihn, mit demselben die Ueberschung durchzugehen, sie zu vervollfiändigen und mit erklärenden Anmerkungen zu beglei- ten. Diese Arbeit liegt iebt, in einem Quartbande von 300 Seiten, vollendet vorx uns, und scheint uns eines der wichtigen Werke zu seyn, welche die Englische Comité seit ihrer Entsfehung durch den Druck bekannt gemacht hat. Es wird vorbereitend in einem hoheir Grade das Futeresse vermehren, welches die trefflichen und vielum-=- fassenden Arbeiten des Herrn Dry. von Stebold von neuem an Fapan knüpfen. i

Die Geschichte Fapan's zerfällt in zwei große Abtheilungen Die erste derselben enthält die Cosmogonie und die mythologischen Sagen des Volkes, die sich durch ihre Sonderbarkeit vor allen an- deren Asiatischen auszeihnen. Dieser Theil ist nicht im Nipos « daï itsì ran begriffen, und H. Klaproth hat ihn, aus anderen Orig nal-Quellen gezogen, dem Werke vorangeschickt. Die ziveite Abthei- lung der Fapanischen Geschichte enthält die Erzählung der wirtli- chen Begebenheiten, und fängt mit der Thronbesteigung des ersien Daiïrt oder Erb- Kaisers Sin mu, im Fahre 660 vor Chr. Geb. an. Die Fabel-Geschichte Fapan's gievt dagegen diesem Reiche eine un- ermeßliche Dauer ; nach M regierte die ersie Dynastie der Götter hundert tausende von Millionen Fahre, und sie scht den Anfang der zweiten 836,702 Jahre vor unserer Zeitrechnung. Der leßte Ab- tömmling der dritten Dynastie ift Sin mu, der eigentliche Stifter des jeßt bestehenden Fapanischen Reiches. Jn Kiu Hu, der wesi= lichsten der drei großen Fnseln von Fapan, geboren, rüstete er dort cine roße Flotte aus, mit der er nach Often segelte und den ganzen südlichen Theil des Reiches seinem Scepter unterwarf, denn der nördliche und dit- liche blieben noch lange nach seiner Zeit in den Händen dex Vevis oder Ureinwohner des Lar des, die, der Beschreibung nach, mit den Ainos oder Kurilen große Aehnlichkeit gehabt zu haben scheinen. Uebrigens deutet alles dahin, und Hr. Prof. Klaproth erhebt es dur verschiedene Gründe fast zur Gewißheit, daß Sin mu der Chef einer Chinesischen Kolonie war, die sich schon früher guf der Fnsel Kiu sîu niedergelassen, sich dort mit den Urcinwohnern, die von dert Yebis verschieden waren, gemischt hatte, und na und nach mächtig geworden war. Von Sin nmu, dem ersten Daïri, geht die Ge= schlechtsfolge dieser Fürsten , bis auf den jeßt regierenden i2sten, ununterbrochen fort. Ob sie aber in den frühesten Zeiten ganz au= thentisch sey, steht zu bezweifeln; denn die Fapanische Geschichte giebt den Regierungen der ersten siebenzehn Daïri zusaminen eine Dauer von 1060 Fahren, und legt einigen von ihnen 127, 119 und 102 nicht Lebens-, sondern Regierungs-Fahre hei. Erst vom Fahre 400 nach Chr. Geb. wird die Chronologie dieser Regentenfoige vfel wahrscheinlicher.

Die Gränzen dieses Artikels erlauben uns nkcht, i! Detailsz Úber die Begebenheiten in Fapan einzugehen ; sen uns daher begnügen, mit wenigen Worten die H de? Geschichte dieses Landes anzugeben. Sin mu richtete die Ven waltuttg des von ihm gegründeten Netches fast ganz nach dem V3 bilde der âlteren Chinesischen ein. Die Religion war zu seiner Zeit ein pantheistischer Geister-Kultus, im Ganzen die wie die noch jeßt existirende, Sin to genannte, welche für die Ur - Religion voir Japan gehalten wird, Unter seinem sechsten Rachfolger , der von 290 bis 219 vor Chr. regiert haben soll, kam in Javant der Chitteske sche Arzt Sto fuk an, der vom Chinesischen Katser Schi huang ti, aus der Dyuastte Thfîn, mit einer betcächtiichen Anzahl junger Leute beiderlei Geschlechts nah den Fabelinseln des bstlichen Oceans geschickt worden war, um dort für thn das Mittel der Unsterblich= keit zu suchen. Sio fuk zog es indessen vor, sich mit seiner kleinen Kolonie in der Fapantschen Provinz Kisiu, zu Kuma=n69 nieder= zulassen, wo man noch jeßt oft von derselben mitgebrachte Chine- sische Münzen, aus der Zeit Schi huang ti's, ausgräbt. Durch diese Kolonie kam von neuem Chtnesische Bildung nach Fapan und ver=« breitete sih dort. Fm Fahre 57 nah Chr. Geb. ward die erste Fapanische Gesandtschaft von Fapan nach China geschickt, und seit dieser Zelt haben die Verbindungen zwischen beiden Reichen fast im=- mer fortgedauert.

Bis zur Meaerang der zwölften Daïri beschränkte sich der Umfang des Reiches nur auf die wesilichen und südlichen Provitzer. Aber elner seiner Sdhne, der wegen sciner Tapferkeit den Titel Fürst der Krieger von Fapan erhalten hatte, bändigte die Vebîs oder Ureinwohner des dsilichen Theiles der großen Fnsel Nipon, dehnte seine Eroberungen bis zu den Küsten des dfilichen Oceans aus, und soll selbs die Insel Feso der Herrschaft scines Vaters unterworfen haben. Er bekämpft auch, so erzählt die Sage, einen bdsen Genius, der die Geftalt einer großen Schlan e angenommen hatte, starb aver an den Folgen des pestartigen Hauches derselben. Da in Fapan die Frauen von der Thronfolge nicht ausgeschlossen sind, so sehen wir als 15ten Daiïri, Sin gu kwo gu, die Wittwe ihres Vorgängers regieren. Ste ist es, welche, in cigener Person, die ersten auswäârs

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