tigen Eroberungen machte, Korea unterwarf, und die Kbnige dieses Landes zwatig, sich für ewige Zeiten zu Vasallen von Japan zu er- klären. Unter ihrem Nachfolger O sin ten o verhreitete sh Chi- nesische Schreibkunst und Literatur im Lande, so wie auch die Kunst zu weben und zu sticken. Zu derselben Zeit (von 270 bis 312 nach Chr.) ließen sh auch die Nachkommen der Chinesischen Dynastieen Thsén und Han in Japan nieder.
Fn der Mitte des sechsten Jahrhunderts breitete sih die, aus
Korea gekommene, Buddha- Religion in Fapan aus, und gewan, teop der ersten harten Verfolgungen, cine große Menge von Anhängern. Besonders ward sie durch den Kaiserl. Prinzen Mu- maya do-no ost, gegen Ende desselben Fahrhunderts gehoben, der ihr eine große Menge von Tempeln errichtete. Unter dem 37sten Daiïri Kotok (von 65 bis 654) trat der berühmte Kamatart das Amt eines Reichsverwesers, das er später noch lange verwaltete, an. Er war es, der die noch jeßt bestehende Rang - Ordnung am Hofe und die Verwaltung des Reiches durch aht Ministerien ein- führte, und Überhaupt eine große Menge nüßlicher Einrichtungen ¿nachtfe, so daß sein Name noch jeßt von den Fapanern mit der größten Ehrfurcht genannt wird, und er selbs| unter die Schußgdt- rer des Neiches verseßt worden ist. Jn der. Mitte des siebenten “Fahrhunderts unternahmen die Fapaner einen Kriegeëzug gegen das ießige Land der Mandschu und unterwarfen sich die Fnsel Feso gänzlich , indessen ihre blutigen und langwierigen Kriege in Korea fortdauerten, die oft einen unglücklichen Ausgang für ihre Armeen hatten. _ Nachdem sih die Mongolen ganz China unterworfen hatten, {chicéten fie im Jahre 1268 einen Gesandten nah Fapan, um den Kaiser diescs Landes aufzufordern , sich für ihren Vasallen zu erklä- ren. Da das Schreiben, welches er mitbrachte, in höchst beleidigen- den Ausdrúcken abgefaßt war, so gab man feine Antwort auf das- scibe. Ein anderer Mongolischer Gesandter, der 1275 nah Japan tam, ward ebenfalls nicht angenommen und 1280 hingerichtet, weil man Kunde vor etner großen Expedition erhalten hatte, die Chubi- lat chan nach Japan schicken wolite. Sie bestand aus mehr als hun- derttausend Mann und ward-auf einer zahlreichen Flotte eingeschifft, die im Sommer des folgenden Fahres bei der Jnsel Firando an- langte. Sie ward aber bald darauf von einem sehr heftigen Sturm ubersallen, der die mehrfsten Schiffe ins Meer versenktte, oder doch außerordentlich beschädigte. Ein Theil dersclben rettete sich durch die Flucht, aber nic hat man etwas über scin ferneres Schicksal er- rghren. Die hunderttausend Mann Trupyen waren jedoch bereits auf der Fusel Go rio san gelandet, und irrten dort drei Tage lang ohne Lebensmittel herum. Sie wurden bald von der Fapanischen Armee eingeschlossen und angegriffen. Der Kampf war hartnäckig, en- dete iedoch mit der gänzlichen Niederlage der Mongolen, von deiten 20,000 Mann zu Gefangenen, und später niedergemacht wurden Nar dret Personen wurden verschont und nach China gesendet, um dort Berlezt Úber ihre Niederlage abzustatten. Die Zerstdrung einer 19 mächtige Flotte durch den Sturm ward als ein auffallender Beweis des Schußes, den die Götter von Fapan dem Lande hatten angedethen lassen, angesehen; besonders legte man diese Begebenheit ver Macht des Gottes der Winde bei, in dessen Tempel zu Jse man unzähtbare Opfer brachte, weil er das Reich von fremder Herrschaft gerettet hatte.
Von siebenten bis zum zwölften Fahrhunderte war Japan häufig der Schauplaß von langwierigen Bürgerkriegen , durch welche das vinsehen der Daïri immer mehr und mehr sank, wozu noch beson- ders die unumschränkte Macht beitrug, welche sich die Günsilinge dieser Fürflen anmasßten. Ein Hauptschlag traf das Ansehen der Kaiser, im Fahre 1180, als Kiyomori fih der Person des Daïri Gostro kawa, der hatte abdanken müssen, bemächtigte und ihn in strenger Haft hielt. Fn seiner Verzweiflung schickte dieser un- glückliche Fürst eine Botschaft an den berühmten Feldherrn Vorri tomo, und bat thn, zu seiner Hülfe herbeizueilen. Yori tomo brachte auch bald eine beträchtliche Armee zusammen, mit dex er bei jeder Gelegenheit die Truppen des Hauses Feike, desen Chef Kiyo mori war, schlug. Kiyo morîi star im folgenden Jahre und ließ feine Isngelegenheiten in den Händen seines Sohnes Mune mort, der ihm jedoch bei weitem nicht an Geist und an Fähigkeiten beifam und utiter dessen Leitung Alles sehr s{chlecht ging. Er ward auch bald von Yort tomo gänzlich geschlagen; worauf dieser den Daïri wieder auf den Thron sebte, der thn zum Seogun oder Krongroß- feldherrn ernannte und die ganze Kaiserliche Macht in seine Hände legte. Seitdem verloren die Daïri von Fahr zu Fahr mehr von ih em Einflusse. Die Würde der Krongroßfeldherren ward in den Familien, deren Mitglieder sie nach und nach befleideten , erblich. Den leßten Schlag erhielt jedoch das Ansehen der Daïri zu Anfang Des fiebzehnten Jahrhunderts durch Ve y assu oder Gongin fiama, dem erien Scogun gus der Familie derselben, die noch jeßt die Zerwaltung des Reiches „ mit fast unumschränkter Gewalt, au: übt. Die Scogun find, obgleich nicht dem Namen nach, jedoch in der That die wahren Kaiser von Fapanr. Sie unterhalten die Daïcit und deren Hof auf ihre Kosten; aber die Vesoldungen der unteren Klasen der Kaiserlichen D'ener find so geringe, daß dieselben ge- wehnlich genöthigt sind, ihr Leben durch Handarbeiten, die fie machen und verkaufen, zu fristen. Das if das Loos einer Dynasiic, die th- reit Ursprung von den Göttern herleitet und den Fapan!schen Thron seit fünfundzwanzig Jahrhunderten inne hak.
Wer haden bereits bemerkt, daß das Nipon 0 dal itsì ran nur bis auf du3 Fahr 1611 geht. Der gelehrie Herausgeber, Herr Pro- fessor Klaprotÿ , dessen Arbeiten seit zroanzig Fahren ein so großes Licht Uber die Geographie, die Geschichte und den ganzen Kultur- Zustand von Nord- und Funer-Aslen verbreitet haben, hat die chro- nologische Folge der Daïct bis auf die neuesten Zeiten fortgeführt, und das Werk mit so vielen shäßvaren Beiteägen und Noten aus- uy attet , laß man es fast für eine eigene Arbeit desselben ansehen kan - eine Arbeit, die uns Titsinzh’s BVerdicust sehr. in den Hinter-
M.
grund zu siellen scheint.
Ie oteorolozishe Beobachtung. 1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger O 2 Ou | Quo: E E Aue A L EREEE O tg 2E MCUMA M E A j “K ut Da. — LS E L L ian, Luftdruck 1339,» b) Par. 339, O Par.[33ts/ 72 Par Quellwärme 8,6 N. Luftwärme + 1,4 ° R.\4- 5,99 R 4- 4,0°R Thaupunkt + 0,8 °® R.|+4- 2,0 N. 3,1 °R. Dunstsättg.| 95 pCk. 78 pCt. | 93 pCf, Wetter . trübe. Patbheiter.| heiter E Rind. M NW. I. 1. lubdü.ft, 0,021 Wolkenzug | -—_ W — [Nieterschl-g 0, Am 6. Dez. waren die Anzeigen: 340,1 4/// 310,0 6/‘/ 333,99 ‘l — 43,89 4-5/6° 1-2/8? —, —4/,9° —1,99 40,79 — 47, 58, 8% yCt. — heiter, hetter, heiter. — W. W. W.
———————————————L A I T E
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Flußwärme 3,1 ® N. Bodenwärme 4,4 ° M.
ih,
Berliner Börse, Den 8. Dezember 1834,
Amtl. Fonds- und Geld-Cours-Zeitel. (FPrerufs. Cuur.) Or E GESE “(Brief Geld |Zr. Brü. (eld. 100 [E — ¡1002 96 [1061 4
992 9921 | 992 98 982 | E 1011 {1003 1E
— : Ostpr. Psan-tbr Pomm. do
Kur-n. Neudi, do | À rwchlegische do. | 3 RESCC. 0K 1 Nl Z.-3ch, J,K - u. N.
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dit, - Schuld - Seh. | 4 Pr. Engl. Obl. §0. 4 Prä:n. Sech.d.Seeb.| — Kurm, Obi, m.1. C.| 4 Neun.!nt. Sch, do.| 4 Berl. Stadt - Obl. | 4 Königsb, do, Zibiug. do, Danz. do. in Th.| — Wexztpr. Ffandbr.| 4 Grosehz. Pos. do.| A
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1390
Auswärtige Börsen.
Amsterdam, 3 Dezember,
Niederl. wirkl, Schuld 5213,
Kanz-Bill, 2214. 418 Amort. 911,
985. Preuss. Präm.-Scheine 1071 32 275.
356 742. Russ. 972.
Antwerpen, 2 Dezember.
Span. 5° 431. 38 274, Guebhard 432,
do. Coup. 25. Neap. —. Belg. 972 OVesterr. —.
St. Petersburg, 28. November.
London 3 Mt. 1033. Hamburg 3 Mt, 917,
Paris 1114. Silber-KRu»el 359, Silber-Inser. Ser, U. u. IV. 98.
Wien, 3. Dezember.
55 Met. 99,7. 48 9014, Bank-Actien, 12712.
1834 545.
Bras, —.
Neue Anlcibe r,
Königliche Schauspiele.
Dienstag, 9. Dez. Im Schauspielhause: Gabriele, Drama in 3 Abth., von Castelli. (Dlle. Bauer: Gabriele, als Gastrolle.) Hierauf: Christinens Liebe und Entsagung, Drama in 2 Abth., von Th. Hell. (Dlle. Bauer: Christine.)
__ Mittwoch, 10. Dez. Jm Opernhause: Die Hochzeit des Figaro, Oper in 2 Abth. Musik von Mozart. (Dlle. Stephan : Die Gräfin.)
Im Schauspielhause: 1) La première représeutation de: La Leetrice. drame-vaudeviiie nouveau en 2 actes, par Mr. Bayard. 2) Le jeune mari, comédie en 3 acles, par Mr. Mazères,
Donnerstag, 11. Dez. Im Schauspielhause: Die Schule der Alten, Lustspiel in 5 Abth. , nah Delavigne, von J. F. v. Mosel. (Dlle. C, Bauer, Agnese, als legte Gastrolle. Herr Rott: Danville.) Hierauf: Der Spiegel des Tausendschôn, Burleske in 1 Akt, mit Gesang, von C. Blum.
Freitag, 12. Dez. Jin Opernhause: Konzert, unter Mit- wirkung des Herrn C. P. Lafont, Ritter der Ehrenlegion und erster Kammer - Virtuos des Kaiserlich Russischen und Königlich Französishen Hofes. Hierauf: Der Maurer, Oper in 3 Abth., mit Lanz. Musik von Auber.
Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.
Monates heater _ Dienstag, 9. Dez. Zum erstenmale: Der neue Figaro, ko- mische Oper in 2 Akten, nah dem Jtaliänischen des Feretti, von J. C. Grünbaum. Musik von L. Ricci.
Mittwoch, 10. Dez. Zum erstenmale: einmal, Posse in 1 Aft, nah dem Hierauf: Auf Begehren: Pafsoral- Sinfonie, oder: Erinnerung an das Landleben, in 5 Sägen, von L, van Beethoven. Zum Beschluß: Das Königreich der Weiber, oder: Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedr. Gence.
Donnerag, 11. Dez. Maria Tudor, Drama in 3 Q nah dem Franz. des Victor Huzo, von M. Tenelli. (Mad. Birch: Pfeiffer: Die Königin, als crste Gastrolle.)
Neueste Nachrihten.
Paris, 2. Dez. Der König führte gestern Mittag den E in N Ministerrathe. Am Sonnabend Abend empfing der König den Lord Br ‘hi S E d Brougham und unterhielt
Wegen des Leichenbegängnisses des Herrn Dugas - Montbel ivurde die heutige Sißung der Deputirten-Kammer erst um 2 Uhr eröôssnet. Es erfolgte die Aufnahme mehrerer Depu- tirten, die sich bisher noch nicht über i§re Wählbarkeit ausge- wiesen hatten. Die Wahi des Herrn Guizard (Departement des Aveyron), deren Gültigkeit schon im August d. J. bestritten worden war, wurde wegen verschiedener bei derselben vorgefalle- nen Unregelmäßigkeiten annullirt. Herr Berryer, der in drei Wahl-Bezirken gewählt worden ist, erklärte sich fúr den Bezirk Marseille. Nachdem die meisten jener Deputirten vereidigt wor- den, erklärte der Präsident die Sißung çúr geschlossen, indem nichts weiter an der Tagesotdnung sey. Sofort eilte Herr Janvier zur Rednerbühne. „Schon gestern“, sagte er, „hatte ih nah den MiniZern das Wort ergreifen wollen, indem O De Menu Va O de Cohn ihnen hervorge- rufene Debatte úber das System der Regierung nicht bis zu der Erörterung der von ihnen vorgelegten Gescb- Entwürfe verschoben werden könne. Jh bin jeitdem in dieser meiner Meinung noch bestärkt worden und. glaube, daß jene Debatte vorweg erledigt werden müsse. Es haben sich seltsame Dinge zugetragen. Der chrenwerthe Marschall Gérard ist we- gen der Amnestie: Frage ausgeschieden; das Ministerium ist zwei- mal verändert worden; es is von Wichtigkeit, daß die Kammer die Gründe dies: Verfahrens kenne. Jch verlange daher daß ein Tag festgesest werde, wo die Minister sich offen ausspre: chen.‘/ Mehrere Mitalieder der Centra riefcn hier, dies fónne sofort geschehen. Der General Bugeaud meinte daß es ganz falsch sey, wenn man behaupte, daß die leßte Adresse {eindselig für das Ministerium sey; er seinerseits habe in derselben vielmehr sehr viel NRüähmliches súr die Minister erblickt; indessen verlange er, daß die Kammer sich offen erkiáre, ob sie dur jenes Aftenstúck das System der Regierung habe tadeln wollen. Diese ungebräuchliche Herausforderung et- rezte einiges Gelächter in den Reihen der Öpposition. Herr Thiers sagte, daß er und seine Kollegen bereit wären, alle Uuf:- {lse zu geben, die man nur immer von ihnen verlangen möchte, daß cs indessen wünschenswerth seyn dúrfte, hiermit so lange zu warten, bis die Kainmer vollzählig sey; gegenwärtig befänden sih aber hôhstens 200 Deputüte im Saale, weshalb er vorschlage, j ne Debatte bis zum nächsten Monitage zu ver- tagen. Mehrere Deputirte erklárt:n sich hiermit einverstanden Herr Passy aber, cizer der lesten Minister, die drei Tage am Ruder waren, bemerkte, daß scin Deputirten-Mandat az nächsten Sonnabend ablaufe, weshalb er wúnschen mü}e, daß die gedachte Er- drterung schon am folgenden Tage stattfinde. Herr Etienne hielt cine solche Erörterung zwar für völlig überflüssig, indem das System der Regierung schon dur die Adresse hinlängl:ch gebrandmarkt wordcn sey. Wenn es ind: sen, súgte er hinzu, dem General Bageaud so sehr um ein Supplement zur Adresse zu thun sey so habe ex seinerseits gar nichts dagegen, daß ihm folches bewil; ligt werde. Auf die wiederholte Forderung des Hexrn Thiers daß die Debatte erst qui Montage stattfinde, wurde darauf feine weitere Rücksicht genommen, vielineßx nach dem Autvage des Präsidenten in dem Juteresse des Herrn Passy schon der nächste Freitag hierzu sestgeseht. „Jch benuße diese Gelegen- heit‘, fügte Herr Dupin binzu, „um meine Verwunderun darüber zu erkennen zu geben, j
55 do. 993, Ausg. Schuld 12. Oesterr. do. 48 Anl. —. Span. 58 4411
Zinsl, 1524. Cortes 407.
Amst. 3 Mt. 537.
| Hafen von Brest einlief.
Drei Frauen auf | Franz. , von A. - Cosmar. |
daß in einem so wichtigen Mo- l
mente, wie der jekige, die Herren Deputirten \ch ni lich auf ihrem Posten einfinden. Jch beschwöre s Wit? alle Bürger, sie nöthigenfalls hierzu zu zwingen.“ Diese ( mahnung erregte große Zufriedenheit unter den Oppositions, gliedern. Die Sisung wurde gegen 3 Uhr aufgehoben und j zum Freitag vertagt. Y Lord Brougham wohnte der
estrigen Si6u r tirten- Kammer bei. A bung der De
Die Tribune fúr das diplomati ? war ganz beseßt. Die Zahl der anwesenden S sich auf 220. Auf das Pult eines jeden Mitgliedes wa M E a E niedergelegt worden. ‘Y Jta) dem Consfliitutionnel würde sich die Entsch&di Summe, welche die Regierung fär N den Sdigung ven wi, auf 4 e belaufen. me err Avoyne de Chantereine, Rath am Cassations ehemaliger Deputirter, ist mit Tode R G u Das Journal de Paris versichert, daß die fenden Berichte über die Municipal Wahlen fortwährend gig lauten. Die erwählten Stadträthe gehören an den meisten L ten u N Partei an. "n ; er Lehr - Kursus des Professors Rossi hat au nicht erôf\net werden können. Kurz vor n ngeette N wo sich bereits eine zahlreiche Menge von Zuhörern ein J den hatte, stürzten nämlih wieder einige 60 junge Leute keine Eintriits: Karten hatten, in den Saal und empfingen Y hald darauf erscheinenden Herrn Ros mit wütheudem Pf N und Zischen. Der Lärm dauerte wohl 1 Stunde, ch lich schien Ruhe eintreten zu wollen, als mit ein! ein zweiter Strom unbefugter Zuhdrer in den Saal dray M den Lärm aufs neue begann, so daß Herrn Rossi zulest weiter übrig blied, als sich in Begleitunz des Dekans zu l nen. Ihm folgten mehrere sciner Schüler; die Tumulty aber stimmten noch auf dem Hofe einen patriotischen an, worauf endlich Jeder seiner Wege ging.
uta Gisy
An der gestrigen Börse nahm Herr Jauge zum erst
wieder seinen gewöhnlichen Plak ein.
Das Schif „Jeanne d’Arc‘’, welches, Englischen Bl zufolge, nit einer Anzahl Französischer Soldaten an Bord J Cap Finisterre Schiffbruch gelitten haben sollte, ist am 27. 9 wohlbehalten zu Dünkirchen angelangt. Cboen jo hatten die a lischen Zeitungen vor einiger Zeit cin anderes Französisches s bei Bilbao scheitern lassen, welches nachher ganz ruhig cl
Jn einem Schreiben von der Spanischen Gr 25. November wird gemeldet, daß S Maas mie ao Elisondo seit dem 23sten wieder blokirt halte. Dieser Pl heißt es weiter, „ist aber jet gut befestigt und jedes Had Schießscharten versehen. Sagastibelza hat alle Pferde | Mautesel, die in der ganzen Gegend bis Urdach auf,utruf
waren, requirirt, um, wie er sazt, seine Artillerie fortzusd E
Man weiß aber nicht, wo er Geschüs hernehmen will.“ Aus Bayonne vom 26sten d. schreibt man: / Zumah reguy befindet sich mit eilf Bataillonen und feiner ‘gan cu i vallerie zu Viana; Don Carlos ist bei ißm. Es “éd. \ General Mina marschire an der Spi6e von 10,000 Mann ner Truppen nach dieser Richtung hin. Die Vorposten Il bereits E Scharmügel gehabt haben; beide Theile i o ampsdegter, und man hat '\cheinli j s tignis N erwarten“ hat wahrscheinlich entscheidende ä _ Dem Mémorial des Pyrenées vom 2 ful reicht auch die strenge Wachsamkeit, welche in dee G Gränze gehandhabt wird, nicht aus, die Sendungen von Vi und verschiedener Kriegs- Munition nach Spanien gan 1 hindern. Es scheint den Karlisten nicht an Gold zu A h ches über alle Hindernisse triumphirt und glle Wege ebnet. D Der Messager jagt: „Alle Briefe aus Catalonien s i men dahin überein, daß diese ‘Provinz, wo die Gegenwart l ders allein die Ruhe nocch aufrecht erhielt, bereits eine Bi der größten Aufregung sey; drei woßslbekannte Insurgenten.( sind auf dem Schauplas erschienen : Caragol, Ros de Eroles el Muchaco. Llíauder’s Energie hielt diese Chefs im Zaum Y wird verloren seyn, wenn er abreist, um in Madrid den i angebotenen Posten zu übernehmen , denn schon ist in mehn Dörfern von Ober-Catalonien die Glocke des Aufruhrs erth M n cinem Privat - Schreiben aus Madrid vom 25af M. heißt es: ¿Die Nachricht von dem Englischen Minis Wechsel hat nicht die Wirkung auf die öffentlichen Fonds chd die man davon erwartete. Sie fielen zwar zuerst, da mal noch_ an demselben Tage erfuhr, daß die Regierung Fáftiy Maßregeln ergriffen habe, um die Empdrung in Navart unterdrücken, ehe noch das Wellingtonsche Ministerium im} es feindliche Absichten hegen follte, einen Einfluß dar ausúben fönnte, so stiegen sie wieder. Aus allen ( genden sollen Truppen aufbrehen, um die Armee u
55 di A r) , General Mina zu verstärken, dem man nun bereitwillig jede [What aufsellen
terstüßung gewähren will. „„Cintracht mit dem Ministerium 1 Vereinigung aller Kräfte, um unsern und Dns e Feind zu vertreiben‘, ist jegt das allgemeine Losung Der Kriegs - Minister soll Depeschen von Mina ens gen Maven, Vie, wmn s auch noch nichts Entsd! dendes melden, doch den Beweis liefern, daß er M aufbietet y um sich in eine günstigere Stellung zu verse! Briefe aus Malaga berichten, daß das Spanische Práj Peñon in Afrika sich nach cinem Aufstand, in welchem die hörden ermordet wurden, den Barbaresken übergehen hi Don Marino Montalvo it zum Geschäftsträger beim Gdn Otto von Griechenland ernannt worden.“ E i E Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 106. —. fin 106. 00 SUUoC pr. compl. 77, 80. fin cour. 78. 10. 50 Neap. P O Do U l cou B (coup, dd 9proc. Span. Rente 437. Z3proc. do. 271 Cortes 412 Au Span. Schuld 1à1. Guebhard —. M
San a M O v. 5vroc (l 100 997 «proc. 912. 912. Ls i 234 Bank-Actien 1534. 1532. Part.„Oblig. 1392. 1392 Loos 100 Gulden 2104. G. Preuß. Präm.-Sch. 602 592. do, 4p Anl. 944 Br. Holl. 5proc. Obl. von 1832 ‘972 ‘97. P ie O 674. proc. Span. Rente 441 44, Zproc, do. pf 7: .
Redacteur Cottel.
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Gedruckt bei A. W. Hay
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Et Sina Bering
ittwo0ch den 10e Dezember
Amtliche Nachrichten. Kwooini T-de s: T9 Es
Se. Majestät der König haben dem Censor der Allgemei- (n Preußischen Staats-Zeitung, Geheimen expedirenden Secre- aje im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Moriß ordan, den Titel eines Legations - Raths Allergnädigst bei- ulegen und die darüber sprechende Bestallung Allerhöchsteigen- hándig zu vollziehen geruht. | Se. Majestät] der König haben dem Post-Secretair Sa- eti zu Lauban die Rettungs-Medaille mit dem Bande zu verleihen geruht. Se. Majestät der König haben dem Unteroffizier Engel- Wert Poncelet, vom isten Bataillon 28sten Landwehr - Regi- jents, die Rettungs - Medaille mit dem Bande zu verleihen
Ageruht.
Der Kammergerichts-Assessor Kähr n ist zum Justiz-Kom- Änissarius bei dem Königlichen Land - und Stadtgerichte zu Salz- edel und zugleih zum Notarius im Bezirke des Ober-Landes- derichts zu Magdeburg bestellt worden.
Angekommen: Der General-Major à la Suile Sr. Ma- estát des Kaijers von Rußland, von Fanéhave, von Ham-
urg. / E
Abgereist: Der bisherige Königl. Spanische außerordent- iche Gesandte und bevollmächtigte Minister am Kaiserl. Russi- hen Hofe, Paëz de la Cadena, nach Dresden.
Zeitungs-Nachrichten. Uan o
cane 0.
Paris, 2. Dez. Ueber die gestrige erste Sißung der De- utirten:- Kammer ist noch Folgendes nachzutragen: Der Gro ß- iegelbewahrer brachte den Geseß-Entwurf über die Verant- portlichkeit der Minister und übrigen Staats - Beamten etwa tit folgenden Worten ein:
„Schon zweimal hat die Regierung dieses von der dffentlichent Meinung verlangte Geseß vorgelegt; hon zweimal sind Kommisz desselben ernannt, und ein Bericht darüber ab- Jcsiattet worden. Weshalb die Berathung selbst niemals eröffnet Worden if, wollen wir dahingestellt seyn lassen; was aber auch die Gründe dazu gewesen scyn mödgen, die Regierung darf sich dadurch ¡iht abhalten lassen, ihrerseits ihre Psiicht zu erfüllen. Die Charte erlangt ausdrücklich ein solches Geseß, und wir glauben also, un- re Achtung vor dieser Bestimmung nicht besser an den Tag le- en zu können, als indem wir gläch bei Erdfnung der Zession jener Vorschrift genügen. Die Verantwortlichkett der inisier kann aus zwet Gesichtäpunkten betrachtet werden : E I Po Oder VeinliGer Natur, Um die eisteve zu efiniren, bedarf es keines besonderen Gesetzes: sie liegt ganz in der fentliczen Meinung. Ein Minister muß mit dieser Meinung und it der sie repräsentirenden Majorität der Kammern gehen. Fedes
chwanken dieser Maiorität üher die Politik der Regierung muß bet vem Minister, der sih selbst achtet, ein Zeichen seyn, daß er ch zurückzuzichen hat; denn das Ministerium kann nichts Gutes chr wirken , sobald die Majorität sich seinem Systeme nicht ofen ugesellt. Von iener politischen Verantwortlichkeit kann also hier tine Rede seyn, sondern nur von derjenigen, die aus Verbrechen hervorgeht, auf welche entehrende Strafen stehen. Jn dem vorlie- henden Gescßz- Entwtourfe werden nun 3 Fälle angenommen, wo etn tinister zur Verantwortung gezogen werden kann: Verrath, Er- bresung und Pfslichtoergessenheit. Zugleich werden diese 3 Arten \on Vergehen besonders besiimmt. Eine dritte Art von Verant- vortlichfeit aber, die man in den beiden vorigen Sessionen wollen, und „der man den Namen einer búr- herlihen Verantwortlichkeit gegeben hat, haben wir bei Seite (elassen. Man hatte nämlich die Absicht, die Minisier auch für bloße unfreiwillige Frrthümer, die sie selbst oder ihre Unter-Beam- en begehen möchten, verantwortlich zu machen und si, sobald aus ciñem solchen Frrthume ein pecuniairer Verlust für den Staat entsände, an das Privat- Vermdgen des betressenden Ministers zu halten. Als Grund dieser \strengeu Anordnung wurde hauptsäch- ih die Rothwendigkeit angeführt, die Minister in den Gränzen der ihnen bewilligten Kredite zu halten. Wir können uns indessen init diesex Bestimmung nicht einverstanden erklären, indem wir der Meinung sind, daß dieselbe, abgesehen von ihrer ungerechten Härte, auch für den Staat eher nachtheilig als nüßlich seyn würde. Sle würde zunächst die Folge haben, ieden vermögenden Mann von dem Minisierium entfernt zu halten, denn man kann wohl bei der Üebernahme der Geschäfte die größte Selbstverleugnung zeigen, man fann seine Ruhe und seiù Leben zum Opfer bringen: Nie- mand abex wird das Erbgut seinex Familie aufs Spiel s\ez- zen und es von einem Frrthume abhängig machen wollen, dem zuleßt auch der gescheuteste Mann unterworfen ist, und der oftmals niht einmal sein eigener, söndern der Jrrthum eines seiner IMitarbeiter seyn könnte. Das ein Schaden - Ersaß zu verlangen sh, sobald der begangene Fehler dem Minister persdnlichh zum Nußen gereicht hat, versteht sich von selbs. Dies is aber auch eins der Verbrechen, das unter dem Worte Erpressung mitverstanden wird. Hat aber der Minister keinen Nußen aus seinem Frrthum gezogen, hat ey vielmehr das wahre Beste des Staates dabei im Auge ge- habt und mithin nur aus einer falschen Ansicht gefehlt, so sehen wir nicht ein, wie er strafbarer seyn sollte, als der Richter, der eine falsche Anwendung des Geseßes macht, als der E oder Maire, der in der besten Absicht und durchaus unfreiwillig dem Staat oder der Gemeinde cinen Schaden zufügk. Der Fall i| ganz derselbe. Die Verantwortlichkeit kann hier nur moralischer Ratur seyn. Der nachlässige oder unfähige Miniser zieht sich unter der Mißbilligung des gesammten Landes zurúck. Rur den wirklich strafbaren Minister a das Geseß erreichen. ‘“/ -— Herr Persil kam hiernächst auf Aden Artikel des Geseß-Entwurfes zu sprechen, die das in bei- tw Kammern zu befolgende gerichtliche Verfahren bei der Anschul- “igung eines Ministers betrifst. Sodann wandte er sh zu dem Weiten Theile des Gesches, der von der Verantwortlichkeit der übri-
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gen Staats-Beamten handelt. „Damit das Geseß‘/, sagte er in dieser Beziehung, „seinen Zweck erreiche, sind zwei Dinge nothwen- dig: einmal, daß etwanige Mißbräuche der Beamten geahndet wer- den, zweitens aber, daß man auch diesen Beamten durch all zu harte Bestimmungen ihre Stelle nichk verleide. Dieser doppelte Zweck ist in dem voriährigen Entwurfe wahrgenommen worden, wonach jede gerichtliche Belangung eines Beamten bei peinlichen oder zuchtpoli- zeilichen Vergehen unstatthaft seyn soll, in sofern nicht die gericht- liche Behdrde (nicht der Staats - Nath) die Genehmigung dazu er- theilt hat. Mit dieser Bestimmung sind wir auch jeßt noch etnver- standen; nicht so mit derjenigen, wo die Civil-Partei auf Schaden- Ersaß klagt. Fn solchen Fällen sollte jene vorläufige Genehmigung nicht ndthig seyn, dergestalt, daß, roenn dieser Grundsaß zu einem Gesehe erhoben würde, kein vermögender Mann mehr ein besoldetes, und Niemand ohne Ausnahme mehr ein unentgeltliches Amt würde be- Éleiden wollen. Und man glaube ja nicht, daß wir übertreiben ; kein öffentliches Amt würde mehr haltbar seyn, wenn der Beamte sich ali’ den Prozessen ausgeseßt sähe, welche dic üble Laune, der Par- teigeisi, oder der bôse Wille ihm bei jeder Gelegenheit zuziehen wür- den. Wir glauben daher, daß der Unterbeamte in dieser Beziehung mit dem Minister, der aus Frrthum gefehlt hat , auf gleiche Stufe gestellt werden müsse, und tragen sonach darauf an, den Civil-Pro- zeß gegen einen solchen Beamten, wenn auch nicht gänzlich zu un- tersagen, doch auf die cinzigen Fälle zu beschränken, wo der betref- fende Beamte seine Befugnisse absichtlich überschritten, oder etnen /Hewalt-Mißbrauch begangen, oder endlich den bestimmten Buchsta= ben des Geseßes übertreten hat. Allein auch hier muß der Grund der Beschwerde des Klägers vorher außer Zweifel geseßt werden Zu diesem Behufe hat erx sth zuvörderst an die erste Kammer des Königl. Gerichtshofes zuwenden, um von ihr die Autorisation zur Vorla- dungdes betreffenden Beamten zu verlangen. Wird diese Autorisation be- willigt, so istdie Vorladung dem unmittelyarenVorgeseßten des Beamten zu notifiziren. Erfolgt von diesem innerhalb zweier Monate keine Antwort oder erklärt er, daß er gegen die gerichtllhe Belangung nichts einzuwenden habe, so gcht der Prozeß seinen Gang. Nimmt er dagegen die Handlung des angeschuldigten Beamten in Schuß, so wird er selb#| dafár verantwortlich, und der Beamte is außer aller Schuld. Dies, m. H., sind die Grundlagen des Geseßes, das wir Fhnen hiermit vorlegen, und bei dessen Entwerfung wir uns bemüht haben, das Fnteresse des Staats und seiner Beamten mit den Rechten der Bürger zu verschmelzen.“
Das Tabacks-Gesel, das der Finanz-Minister vorlegte, bezweckt die Verlängerung des Monopols, wonach die Regie- rung alleín Taback fabriziren und verkaufen darf und das mit dem 1. Jan. 1837 abläuft, bis zum 1, Jan. 1847. Diese For- derung erregte ein gewaltiges Murren auf den Bänken der Op- position. — Der Minister des Jnnern brachte hiernächst (wie bereits erwähnt worden ) einen Geseb- Entwurf ein, wo- durch eine Summe von 360,600 Frcs. für den Bau eines Saa- les verlangt wird, der mit dem Palaste Luxembourg in Verbin- dung schen, und zu den Verhandlungen in dem gegenwärtig vor dem Pairshofe schwebenden Prozesse dienen soll. Dieser Antrag gab dem Minister eine natúrlicheëVeranlassung, auf den ehenerwähnten Prozeß selbst zurückzukommen , und zugleich auch die Amnestie- Frage zu berühren. Er sagte unter Anderem:
„Fn dieser Angelegenheit, wie in allen Handlungen der Regie- rung während der leßten Unruhen, wodurch jener Prozeß hervorge- rufen worden, werden Sie, m. H., nichts als ein durchaus geseßli-- ches Verfahren, wie die Sicherheit des Staates es erheischte, erblickt haben, und wo es irgend möglich war, ist sogar die Strenge des Gesetzes gemildert worden. Hätten wir noch weiter gehen und den Lauf der Gerechtigkeit hemmen sollen? Wir haben geglaubt , daß dies unter den obwaltenden Umständen nicht zulässig sey. Allerdings gab es einen Zeitpunkt, nämlich bei der Jahresfeter. der Juli-Revo- lution, wo die Bewilligung einer Amnestie mdglich schien. Dieser Gedanke kam damals der Regierung in den Sinn, ehe noch der Parteigeist irgend daran dachte, sich desselben in seinem Interesse zu bedienen. Frankreich war ruhig und die Factionen schienen be- sänftigt zu seyn. Nichtsdestoweniger stellte sich jener großen Maß- regel auch schon damals mehr als ein Hinderniß in den Weg. Wenn das Begnadigungs-Recht die Gefängnisse der Verurtheilten dfnen fann, darf dasselbe sich auch über bloße Angeschuldigte erstrecken? Ueber diese wichtige Frage sind die cinsichtsvollstien Männer ver- schiedener Meinung gewesen. Mittlerweile traten andere Umstände ein, welche die Lage der Dinge nur noch mehr verwickelten. Die Erneuerung des Bürgerkrieges in Spanien belebte aufs neue die Hoffnungen der Parteien. Etnige von den Behörden vereitelte Ver- suche bedrohten wieder die dfentlihhe Ruhe, während die Amnestie- Frage in den öffentlichen Blättcrn auf eine gehässige Weise darge- stellt wurde. Ein Theil der Opposition verlangte nämlich die Am- nestie als eine Verleugnuna und Verurtheilung des von der Regle- rung scit 4 Jahren so glücklich befolgten politischen Systems. Wir würden indessen mit uns selbs| in Widerspruch gerathen und zu Verräthern an dec Majorität der Kammern werden, 1a wir würden der Fuli-Regiecung selb den verderblichsien Stoß verseßen, wenn wir auch nur einen Augenblick den leisesten Zweifel über die Politif, die unser Land gerettet hat, auffommen lassen wollten. Wir mdchten unsererseits auch nicht eine Seite, ja nicht eine Zeile in unserer politischen Geschichte scit 1830 streichen. Wir haben unse- rem Systeme, dem Fnteresse des Staats und unserer innigen Ue- berzeugung ein schmerzliches Opfer gebracht, als wir darein willig- ten, daß ein berühmter Marschall sich von uns trenne, dent wir stolz waren , durch das Vertrauen des Kdnigs an der Spiße des Conseils zu sehen Nicht die Frage der Am- nestie an sich , sondern die der Zeitgemäßheit dieser Mafi- regel hat uns entzweit. Dies, m. H., i| die volle Wahrheit über diesen Gegenstand. Die Regierung hätte wohl gewünscht, daß eine Amnestie möglich gewesen wäre; ste wünscht es noch ießt; in dem Augenblicke aher, wo die Maßregel vorgeschlagen wurde, verbot die Politik ihr, daran zu denken. Die Etnleitung des gro- ßen Prozesses vor dem Pairshofe is schon weit vorgeschritten. Es liegt in dem Fnteresse der Angeschuldigten, daß keine neue Verzd- gerung durch unsere Schuld die Ungewißheit ihres Schicksals in die Länge ziehe. Unsere Pflicht erheischt daher, den Prozeß nach Möglichkeit zu fördern, und dies ist der Zweck des Geseh - Entwur= fes, den wir Fhnen hiermit vorlegen.‘
Paris, 3. Dez. Der König arbeitete gestern Abend mit den Ministern des Krieges, der auswärtigen Angelegenheiten und der Justiz.
Der Fürst Talleyrand wird übermorgen in Paris erwartet. Seine Freunde behaupten, er komme nur hierher, um seinen Arzt zu konsultiren, und sey fest entschlossen, nicht wieder nah
London zurückzukehren.
Die gestrigen Verhandlungen in der Deputirten - Kammer
geben den hiesigen Blättern natürlih Stoff zu mancherlei De-
trachtungen, und bis jeßt {eint im Allgemeinen die Ansicht vors
zuwalten, daß die Kammer sich nicht günstig für das Ministe-
rium aussprechen werde. Ein Oppositions- Journal äußert
sih folgendermaßen: „Für Jeden, der gestern der Sibung der
Deputirten-Kammer beigewohnt hat, kann der Ausgang des
Kampfes zwischen dem iiers-parti und den Doctrinairs nicht
mehr zweifelhaft seyn. Man muß die finstern und sorgenvollen Gesichter der Minister geschen, und das Murren gehört haben, welches sih von allen Seiten erhob, als Herr Thiers und der General Bugeaud das Wort nahmen. Die Kammer hörte da- gegen mit sichtlichem Wohlwollen den Reden der Herren Jan- vier und Etienne zu. Die Meinung des Erstern dieser beiden Deputirten ist noch nicht genau bekannt. Man hielt ihn An- fangs für legitimistisch gesinnt; aber er selbst hat sh später für einen Anhänger der „gesellschaftlihen Partei// erklärte, Man wird später sehen, was er eigentlich unter dieser Benennung versteht. Jedenfalls hat er gestern dem Lande einen wahrhaften Dienst geleistet, indem er der Kammer bestimmte Fragen zur Entscheidung gestellt hat. Da er außerhalb der beiden Parteien steht, welche sich jeßt be- kämpfen, so war es seine Sache nicht, dem tiers-parti über die Adresse Fragen vorzulegen; aber es paßte für ihn, als für einen neutralen Deputirten, die beiden Ministerien, welche sich seit Prorogirung der Kammern abgewechselt haben, aufzufordecn, sich dffentlih über die ministeriellen Jntriguen der leßtvergange- nen Zeit auszusprechen. Wir glauben schon jeßt mit Bestimmt- heit voraussagen zu können, daß in der Sißung des künftigen Freitag Frankreih auf immer von den Doctrinairs befreit wer- den wird. Man fragt sich allgemein, wie in diesem Falle das neue Ministerium N werden würde. Nach der vorsichtigen Weise zu urtheilen, mit welcher Herr Dupin der Aeltere sich ürn Hintergrunde hält, ist es wahrscheinli, daß er die Erbschaft der Doctrinairs noch nit antreten will. Alle Welt glaubt, daß der Marschall Gérard, mit der Amnestie in der Hand, die Präsidentschaft des Conseils wieder übernehmen würde. Ob- gleich er bestimmt erklärt hat, nicht wieder eintreten zu wollen, so zweifelt man doch nicht, daß es unter solchen Umständen ge- lingen werde, seinen Widerwillen zu besiegen. Was seine fünf: tigen Kollegen betrifft, so läßt sich daruber nihts Gewisses vor- hersagen; aber wir sind überzeugt, daß man sih schon jeßt in den Tuilerieen ernstlich mir einer ministeriellen Liste, für den Fall, daß die Doctrinairs unterliegen sollten, be- schäftigt. Es ij nicht unbemerkt geblieben, daß der König seit 14 Tagen sehr ge den Männern des tiers-parti, von Herren Dupin und Gérard an bis zu vem Herzog von Bassano und General Bernard, Audienzen ertheilt hat. Die Doctrinaîrs sollen noch der Hoffnung leben, daß sich im schlimmsten Fall nur eine sehr kleine Majorität gegen sie aussprehen werde, und es heißt, sie würden in diesem Falle zu einer Auflôsung der Kammer ihre Zuflucht nehmen. Wir können an einen solchen Plan nicht glauben; das hieße ja den Weg, den vor 4 Jahren das Polignac’sche Ministerium einschlug, Schritt vor Schritt verfolgen. “/
Gestern sollen aus dem Ministerium des Jnnern 40 Estaf- fetten abgegangen seyn, um diejenigen Deputirten, auf deren Stimmen das Ministerium rechnen zu können glaubt, aufzufors dern, sich schleunigst hierher zu begeben.
Seit vorgestern finden sehr zahlreihe Versammlungen von Deputirten bei Herrn Etienne statt. Gestern sah man daselbsk die Herren Karl Dupin, Passy, Calmon, Berenger u. s. w.z; aber Herr Dupin der Aeltere fand sih nicht ein.
Die „Revue des deux Mondes‘/ wird, wie es heißt, ihre Res daction ändern, und eine legitimistische Richtung nehmen. Sie wird in der Folge von den Herren von Chateaubriand, von Las- martine, Ballanche, St. Beuve, Capefigue u. A. redigirt werden. Um dem Einflusse dieses Journals das Gegengewicht zu halten, will man ein neues, monatlich zweimal erscheinendes Journal im liberalen Sinne unter dem Titel „la nouvelle Minerve‘/ heraus- geben, für das sih die Herren Lafitte, Pagès, Arago, Cormenin, Belmontet, Sarrans der Júngere u. A. interessiren.
Das Memorial des Pyrenées meldet: „Jn Oleron hat sich das Gerücht verbreitet, daß ein außerordentlih mörde- risches, aber von keinen entscheidenden Resultaten begleitetes Gefecht zwischen Mina und Zumalacarreguy stattgefunden habe. Man sagte, daß Ersterer, durch seinen Eifer verleitet, mitten in die feindlihen Bataillone eingedrungen, verwundet und von allen Seiten umzingelt worden sey, Und daß er ohne eine fráftig ausgeführte Kavallerie- Attake unfehlbar in Gefangen- schaft gerathen seyn würde. Obgleich umständliche Details mit- getheilt werden, so glauben wir doch, daß diese Nachricht noh der Bestätigung bedarf. ‘/
Ein Privat-Schreiben aus Bayonne vom 28sten enthält Folgendes: „An der Gränze herrscht neuerdings große Betwes gung. Das Gerücht is verbreitet, am 26sten d. sey es einem Eng- lischen Fahrzeuge geglückt, den ältesten Sohn des Don Carlos bei Biarit, zwei Lieues von hier, ans Land zu seen. Derselbe 1Sâre nah Bayonne gekommen und von hier verkleidet nach Spanien gelangt. Wir glauben jedoch, daß dieses Gerücht noch sehr der Bestätigung bedarf, und daß, wenn es auch wahr seyn sollte, die Ankunft des Sohnes des Don Carlos gerade keinen großen Einfluß auf das Schicksal des Landes ausáben würde. — General Mina láßt Pampelona fortwährend befestigen. Der Plaß wird auch auf längere Zeit mit Lebensmitteln versehen.
in Schreiben des Generals Mina an einen seiner Freunde vom 24. d. enthält folgende Details: Er fand, als er in Spanien an- kam, die Angelegenheiten in einem kläglichen Zustande. Nichts war organisirt. Die Pläße waren ohne Lebensmittel, die Sol- daten fast ohne Kleidungsstüke. Das Geld war, man weiß niht wohin gekommen. Der General bedauert es, daß seine Dienste so spät in Anspruch genommen worden seyen. Er hofft viel von der energischen Haltung, welche das Madrider Kabinet
angenommen hat, von der Unterstüßung der Kammern und von l dem baldigen Eintreffen dex versprochenen Verstärkungen. Unters