1834 / 342 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Wed, 10 Dec 1834 18:00:01 GMT) scan diff

d-sson wird er die Pläge befestigen und wieder in guten Stand 6c. Dann wird er gegen Zumalacarreguy rücken. Die: f r Karlisten - Anführer hält sich jest im Jnnern der Ge- birge auf, wo er die Einwohner nöthigt, in die Reihen sciner Truppen einzutreten. Er läßt das Gerücht ver- breiten, er werde sich nach Castilien begeben. Diese Provinz ist jedoch von zahlreichen Truppen-Abtheilungen der Königin beseßt, ünd wahrscheinlich ist der eigentliche ‘Plan Zumalacarreauy's der, fich nach dem Norden zu wenden, und sich mit der Küste und den Englishen Schiffen, die ihm Waffen bringen, in Verbin- dung zu seben. Jaureguy läßt Sr. Sebastian mit Vorräthen versehen. Nachschrift. Wir erhalten so eben folgende Nach- richten. Auf das Verlangen Zumalacarreguy's hat Don Carlos den Baron de los Valles, den nämlichen, der ihn von London nah Spanien geführt hatte, und den Grafen von Villemur, seinen Kriegs - Minister, verhaften lassen ‘Diese Maßregel har unter den Karlisten Zwistigkeiten erregt. _ Zumalacarreguy scheint einen ernstlihen Angriff auf Etisondo zu beabsichtigen. Er is, wie es heißt, mit einer be- deutenden Anzahl Truppen und einigen Kanonen im Anzuge ge- ¿en diesen Plas. Uebrigens naht sich demselben auch der Ge- neral Oraa mit 5000 Mann auf Befeh{ Mina’'s. Mina hat a! die Einwohner der vier Provinzen ein Dekret erlassen, worin e’ sie auffordert, in die Reihen der National-Garde zu treten, oder das Land in 48 Stunden zu verlassen. „„Jn Bürgerkrie- arn’ Jagt der General, „muß man zu der einen oder der ande- eil Partei gehören; wer sich uicht offen crklärt, ist der Feind beider.“

Ein Schreiben aus Marseille vom 24sten d. giebt über die ‘bereits erwähnten) Ereignisse in Tripolis folgende nähere De- cailé: „Die Französische Kciegsbrigg „Palinure‘/ traf vor ein paar Tagen zu Toulon ein und brachte füc die Regierung De- peschen des Herrn Shw@&bell, Französischen Konsuls in Tripolis, úber die ernsten Vorfälle mit, deren Schauplasz dieser Theil der Berberei am 10. d. M. gewesen i. Der Krieg, die Anarchie, 81e gänzliche Zecstôrung des Handels, welche der lange Streit Sidi Alt’s und Ali-Mesurata’s um die Regentschaft von Tripo- lis herbeiführte, sind befannte Thatsachen, so wie auch die An- erfennung Sidi - Alis dutch die Pforte. Diescr Lektere wußte sich stets im Bee der Stadt zu behaupten, während sein Geg- wr von den Stämmen der Landschaft zum Pascha erklärt ward. Der Englische Konsul Warrington, ein Feind der Fran- zosen, wird beschuldigt, die Unrußen durch alle Mittel genährt zu haben, vielleihr in der Absicht, die kämpfenden Parteien zu {chwächen, eine Jutervention Englands herbeizufüh- ren und diesem die Aussicht zu ôffnen, auf der Nord: Afrikanischen Kúñte, gleich den Franzosen, festen Fuß zu fassen. Warrington, ohne sich ofen gegen Sidi-Ali zu erklären, unterstüßte heimlich die Insurrection Mesurata’s, und versah die rebellischen Scheiks mit Pulver und schwerem Geschüße, wodurch es diesen möglich wurde, Tripolis förmlich zu belagern, dessen Verbindung mit dem Lande ganz zu unterbrechen und Batterieen an der Küste zu errichten, um den fremden Schiffen den Eingaug zu verweh- ren und die Stadt am Ende durch Hunger zur Uebergabe zu zwingen. Ali ch Mesurata erklärte die Stadt in Be- lagerungs- Zustand, was natürlich von den fremden Konsuln nicht anerkannt wurde. Sidi- Ali ließ seinerseits die Küste der Insurgenten und das Fort Torguna blokiren, wogegen nur der Englische, Portugiesische und Toskanische Konjul &inspruch thaten. Die Brigg „Palinure“/ lag schon seit länge- rex Zeit vor Tripolis, um bei einer e(wanigen Katañürophe die Franzôsischen Unterthanen zu hüben, bei dem Kampfe der bei- den Nevenbuhler aber sih neutral zu verhalten. Am 8. Nov. (raf dort ein Oeslerreichishes Schiff aus Trieit ein. Diesem

verwehrten die Insurgenten den Eingang und drohten, auf das: |

elbe zu feuern, Wenn es nicht umfkehrte. Da vua dem Franzd- schen Konsut in Tripolis die Rechte der Oesterreichischen Un- (rthanen tit anvertraut sind, so beschloß der Anführer dis „„Pualinure‘/, Capitain Vermot, das Oesterreichische Sch: in Schutz zu nehmen; er erflárce demna, daß er jeden demjeiden zugefügten Schimpf auf der Stelle rächen würde. Am 9Yien tam ein Toscanisches Schiff an, an das ron Seiten der Jufurgenten die nämliche Drohung erging. Dasselbe an: Éerte dessenunzeachtet in der Nähe des Oesterreichischen Schif: (cs, worauf die Batterieen der Araber wirklich auf beide zu euern begannen. Das leótere wurde durh m:hrere Kugein be- deucend beschädigr. Mun beschloß Capitain Verinot, Gewalt mit Gewait zu vertreiben; er näherte sich der Küste auf haibe Ka- nunenschußiveite und bestrich diejelbe mit einem Feuer, das den “nsurgenten verderblich wurde. Diese antworteten Anfangs, üighen aber bald ins Land und ließen das Gesäß im Such. Det „„Paslinure‘/ sandte ihnen ein paar Dugend Kugeln nach. Die Gualiiche Korvette „Favorite“/ sah den Vorfall mit an, ohne ich wu (ühren, Die Mannschaft des „Palinure‘/ flicg am 10, qui Tripolis ans Land, wurde von dem Pascha aîs Befreirr be- ¿ráßt uro von den Arabischen Einwohnern der Stadt mit Freund- fchasisbezegungen Überhäust. Capitain Vermot segeite woch am

némichen Lage nach Toulon av, wo er nach funstägiger Qua- rantcaine ans Land aczangen ist, um die Glickwünsche und Lob-

nen Matte: Corps fár sein energisches Benehmen

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te!be i

Gebr icanten UnO Jtland.

London, 3, Dez. Der König hielt gestern eine Geheumne- N arhs: Ver Tami P, U Ae) D Ler Kanzler, bel Herzog, von Mellinguon, der Marg:iis von Camden, dee Graf von Roß- i die Lords Demnan, Cilenborough, Hill, Maryborough urd Cowlez# Sir C. M. Sution, Sir G. Muwrvap, Dix D O0: fie, Sir H, Hardinge, Siv C. Bazor und Herr Goulbouin eon wai en. i U 1

Der Herzog von Sussex“ und die Prinzessin Sophie skatte- ca gestern Jhren Majeüäten einen Besuch ab.

Her Hof legt morgen sür den verstorbenen Herzog ven Goureser Trauer an. Die Ossiziere der Land- und Seotiacht sollen cinen [chwarzen Flor un den linfen Ärm tragen.

: Die sterblihe Hüile des Herzogs von Gioucester joll i SRinesor beigeseßt werden. : ; | Fem Vernehmen nach, würde der Herzo von Gori on das 4th dert Tod ves Herzogs von Gloucester eriedigte Kom iando Ler eines der Garde-Regimenter erhalten. 6 E.

“Lord Robert Grocvenor, ‘Parlaments-Reprásentant für Che- r, hatte am vorigen Dienstage in Brighton eine Audieuz beim Lniar, in welcher er sen äe als Controleur des Königlichen

nchalts in die Hände Sr. Maj. niederlegte. Lord Foley, ter

oen Tagen von Woeeester hier anfain, soll ebenfalls Wiens nt, den von ihm befleideten Posten eines Capitains des Qen- harm Corps abzugeben, | Büds Syring Rice und Sir John Campbell hatten gestern

{l cervevungen mit dem Grafen Spencer, und nachdem Le6terer

- ° i ar Ser Gsoy-Michtor Lord Denman überlie-

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| achrba | waren, welche gestern einstimmig in der Wesiminiter-Versammiung

1392

fert hatte, verließ er London üuicder, um sh nach Leamíngton |

zu begeben.

Der Advertiser behauptet, der Herzog von Wellington habe erklärt, daß er in dem neuen Kabinet kein Amt Üüberneh- men wolle, und cs würde entweder Sir Robert Peel oder Lord Stanley an die Spike der Verwaltung treten. Die News versichert dagegen, Lord Stanley werde nichts mit dem neuen Ministerium zu sha|en haben.

Die Times hatte neulich in einem Artikel (der auch in utiserenn Blatte mitgetheilt wurde) geäußert, eine der Veranla}- sungen, die zur Auf dung des ‘Melbourne’schen Ministeriums mitgewirkt, cy die Weigerung Lord Brougham's gewesen, sein Siegel zur Prorogations-Akte des Parlaments hexzugeben. Der Courier berichtigt diese Angabe dahin, daß die Weigerung des Ex- Kanzlers erst nah der Entlassung des Ministeriums stattge- funden habe. Dies räumt nun die Times zwar ein, behaup- ter jedoch, daß die Absicht Lord Brougham's, das große Sie- gel zurücfzuhalten, schon eher fundgegeben und Sr. May. mit- getheilt worden sey, als Lord Mélbourne vom Könige seine Ent- lassung erhalten habe. „Hätte Lord Melbourne‘/, fügt das leßzt- genannte Blatt hinzu, „h Herrn Pite zum Muster genommen, und wâre er mit dem ehemaligen Lord- Kanzler verfahren, wie jener mit Lord Thurlow, der ein weit größerer Rechtsgelehrter war und einen bei weitem geringeren Anlaß zu einem solchen Schritte gegeben hatte, so würde er die Dauer seiner Verwaltung wenigjtens noh um drei oder vier Monate haben verlängern können.“

Man hatte von einigen Seiten erwartet, die Antwort des Königs auf die Adresse des Gemeinde-Raths werde so abgefaßt sevn, daß mon daraus auf die von dem neuen Kabinet zu befol- gende Politif wúrde schließen können. Die Times meint ader, dies wäre eben so beispiellos als unklug gewesen. „Es is ge- nug,‘’ \agt dieses Blatt, „daß der ganze Charakter der Antwort von der Art ist, daß man auf eine versthnlihe Verwoltung hof- fen kann, die h bemühen wird, das Vertrauen der Nation zu verdienen. Daß aber dieses Vertrauen kein Minister mehr ge- vinnen kann, wenn er nicht entschlossen ist, das Reforin-Spstem auszuführen, muß denen, die zu jener Antwort riethen, sicherlich Ae '

Der Standard sagt, die legitimistischen Blätter in Franf- reich náhmen einen Ton an, der ihrem Lande und der unglük- lichen verwiesenen Königsfamilie nur schaden könnte, indem sie zu glauben s{ienen, daß die Wellingtonsche Vertvaltung von der auéwärtigen Pol:tik des vorigen Ministeriums abweichen und Ruhestörungen in Frankreich gern schen würde, was auf einer groben Täuschung beruhe.

Die Times enthält in ihrem heutigen Blatte folgenden Ar- tifel úber die Volfs- Versammlungen, die von Tag zu Tage ge-

halten werden, um die neue Verwaltung in Mißkredit zu brin- |

gen: „Zu Rochester fand am Montage eine dfsentliche Versamm- sung att, welcher das Parlaments - Mitglied für jene Sradt, derr Bernal, und die Parlaments - Mitglieder für Ost-Kent, Herren Hodges und Rider, beiwohnten. Die angenommenen Beschlüsse drückten Bedzuern, Mißfallen und Entrüstung über den stattgeh1bcen Min: ster-Wechsel \o0 wie den Vorsaß aus, sich mit allen verfassungsmäßigen Mittein der Verwaltung der ge- färchteten Minister zu opponiren. Auch ward eine Adresse an Se. Majestät votirt, die mit dem Geist jener Beschlüsse übereinstimmie, aber in Ausdrücken abgefaßt war, die cher peremtorish als ehrerbietig gegen den Thron klangen. Die Westminster - Versammlung, welche gestern in Coventgarden

gehalten wurde, war in numerischer Hinsicht und mit wenigen ! Ausnahmen auch, was die Achtbarkeit anbetcrisst, fast ein gänz- |

lich fehlgejch!agener Vers:i.h zu nennen. Was die Versommlung

von Marylebone anbelangt, so waren die hervorstehendsten Ac- |

teurs dabei der Oberst Svans und Herr Hume, hinter denen sich Sir F. Knowies, der auc) bei einer andern Gelegenheit in der City eine Rolle spiele, und Herr Wakley , den wir wohl nicht erst zu {udern brauchen, als Avantgarde aufgestelle hatten.

| Herr Joseph Hume, der zuglei Siagatswirth und Taktiker ist, «Sep zug

verarbeitet allen Stosf, der in seinez Bereich fommt, und nimmt Alles mit. Gleich seinem großen Vorbild Napoleon, erseßt er, was ihm an Zeir und Zahl mangelt, dur) Allgegenwart und zeigt seinen arithmetischen Sinn und Geschmack durch eine end- lose Vervielfältigung seiner eigenen Person, indem er überdies noch aus den Schlacfen alles politischen Metails eine lange Rede zusammen münzt. Un jedoch zu zeizen, von welchem Geist sich) eimge der Personen, die der Versammlung zu Coventgarden beiwohnten, leiten ließen, wollen wir unsece Lejer auf einen Beschluß aufmeiksam machen, der einstimmig angenommen worden zu seyn scheint, nämlich derjenige, welchzer die Versammelten zu ei- ner weiten RKusdeßnunz des Wahlrechts, und zur Substituirung des Bailloctements an die Stelle der offfenen Abstimmung ver- pflichtet. Nun fragen wir aber, wie eine große Zahl jener An- hänger der vorigen Verwaltung, die sich mit solcher Wuth veecilr haben, mit den äußersten Radikalen Brüderschaft zu machen, im Parlament gestimmt haben würden, ja, wie sie wirklich stimm- ten, als die Frage úber die geheine Abstimmung dem Unter- hause vorgeligt wurde; und wenn sie da nicht sür den Antrag des Herrn Grote, oder für dreijährige Parlamente, oder für allgemeines Wahlrecht stimmen mochten, mit welcher Stirn können fle dann, als re Männer, solchen Maßregeln ißre Zustiminung geben, wie die

beschossen wurden, und worunter sich cine Resolution befand, diz alle die Grundsâge in sich faßte, welche sie erft vor wenizen Monaten in ihrer Eigerischaft ais Voiks-Repräsentanten verwor: fen hatten? Das ist schamlose Parteisucht, das is geradezu po- licische Niederträchtigkeit; es if ein Gemisch von Kabale und Verzweiflunz, und dergieichen kaun das Englische Volk bei ruhi- gerer Ueberlegung unmöglich dulden und unterstüßen. Es ist jene Art von unwürdigen Mandvern, jenes Spiel init unechten Farten, womit man das *Publifum täuschen will, und wodurch ein Bünduiß mit solchen Personen für jede Regierung, die sich elbt achtet, werthlos werden muß, während es riner weisen Wähler- (chaf: geziemt, die Dienste dieser Leute zurückzuweisen. Durch dergleichen Versammlungen und Machinationen kann keiner Berwaltung ein inerflicher Schaden zugefügt werden. Was die WBersammlung der Bewohner von Finsbu1y anbetrisst, die im 2hite Conducte- House gehalten wurde, so sehen wir nichts von Bedeutung darin, außer daß Herr Duncombe sich die Múhe nam, seine Gesichtsmuekelz anzustrengen und mit großem Pa- (hos von einer Ankiage des Herzogs von Wellington zu sprechen, wäßrend Herr Hume mit der ihm eigenen Beredtsam- feit versicherte, daß er. dem Herzoge und seinem Bebie- cer auch nicht einen Heller zu bewilligen entschlossen sey. Diese Drohungen sind nicht hehr beunruhigend. Sie wa- ren auch wahrscheinli nur darauf berechnet, die wür: digen Zuhdrer zu belustigen, die bei der großen Trockenheit und Schläsrigkeit der Verhandlung sih nicht wenig gelangweilt ha- ben müssen. Die Versammlung wax ganz {rieblich und zing

| Nachrichten bis zum 17. Oktober hier eingegangen.

ruhig auseinander, Einige, wie ein Augenzeuge uns vers halb im Schlaf, und die Uebrigen mit allen Zeichen beträchtli

Múdigkeit. Jn der That, es gehört kein gewöhnlicher Grad 4 Munterkeit dazu, um der einschläfernden Wirkung der Zur des Mitalieds für Middlesex zu widerstehen.““ Y

Der Standard giebt folgenden satyrischen Bericht über ul

Brougham'’s Aufenthalt in Paris : „Der Ex-Kanzler stieg im H de Meurice in der Straße Rivoli ab, und sein erster Ged v war, si{ch so bemerklich als O machen. Sobald I seinem Zimmer war, fertigte er die Nachricht von seiner Anu, an alle Zeitungen ab, schickte durch Bedienten und Portiers alle angesehene Männer unter den Doctrinairs und der richti, Mitte Meldungs - Karten und war für Jedermann sprechen, von dem Buchhändler an, der ihn ersuchte sein Lese - Kabinet zu subscribiren, bis zum Präsidenten J Deputirten-Kammer, der ihn zum Diner einlud. Dies wy| die Thaten des ersten Tages. Da dem Ex: Kanzler aber die g, gen-Visiten nicht schnell genug kamen, so machte er sich am fo d den Tage auf den Weg, um andere Besuche abzustatten, und gann mit dem Herzoge von Broglie. Auf alle Fragen über y muthinaßliche Dauer einer Wellingtonschen Verwaltung att tet Lord Brougham, es sey unmöglich, daß der Herzog von Vi lington sich den Parlamentshäusern egenüber halten kdnne.

Freitag Abend erschien er in der Soirée bei Lord Granville u

ließ sih von einem Französischen Künstler malen. Jy jey Soirée suchte er alles môgliche Ausschen zu erregen, hin auf die Tories und den Toryismus, sprach {aut und ehrenrljei von dem Herzoge und benahm sich wie Einer, dem ej V um das er bei seinen politische Gegnern nachgesucht ha, dbgy s{lagen worden ist. Am Tage darauf wohnte er einer Siy der Französischen Gesellschaft der politischen Wissenschaften Y und rühmte sih in schr schlechtem Französisch dessen, way in diejem Fach geleistet, und der Werke, die er aus dem Fy zösischen ins Englische Überscßt habe. Als ihm das FremdenYy zur Unterzeichnung überreicht wurde, unterschrieb er s ¿„Brougham, Advokat und Literat.“ Die Minister 0 wig Philipps haben noch keine Notiz von ihm genommen; haven ihre Befehle in dieser Hinkcht erhalten und lassen j nicht mit ihm ein. Es soll von keiner mit der Regierun Verbindung stehenden Person etwas geschehen, was bei y Herzoge von Wellinzton oder Sir Robert Peel Anstoß erw oder fur eine Bevorzugung der Whigs angesehen werden fh te. ‘/ Die Times, welche diesen Artikel in ihr Blatt aj nommen hat, fragt, was für Französische Werke Lord Br ham ins Englische úberseßt habe, und ob Derselbe sein markt risches Wesen nicht endlich einmal ablegen werde. Sie nennt ihn ¿¿Weiland : Kanzler mit dem Leibgedinge und den Möchtezn Präsident des Schaßkammer ; Gerichts‘/ und fordert die in ris lebenden Engläuder und selbst die Frazzöfischen Minis auf , ein scharfes Auge auf ihn zu haben und alle seine Yy gungen zu bewachen, denn Niemand fkdnne sicher seyn in i Mähe einer vershmißzten Listigkeit, der es eine so leichte F scy, ein Minifterium in Verruf zu bringen, daß kein Kabi ihrer Gewalt widerstehen könne.

Die politische Un'on zu Brentford hat eine Versanml gehalten und in Bezug auf die „jeßige Krisis“/ eine Adresse q ihre Mitbürger angenommen, die in so unanständigen Auzedrü| ken abgefaßt ist, daß die Times sie gar nicht in ihrem Bla mittheilen mag.

Der Ausschuß der Inhaber Spanischer Fonds hat an Ausschuß der fremden Fonds- Börse wieder einen Protest y das Notiren der. neuen Spanischen Anleihe eingesandt und| schlossen, eine Verjammlung der Betheiligten einzuberufen, ü über diese Angelegenheit weiter zu berathschlagen.

Aus Demerara und anderen Theilen Westindiené f Der d Kriminal- Gerichtshof von Demerara hatte das Verhdr de die zu Essequibo stattgehabten Unruhen verwickelten Neger bt digt, und dur eine vom Gouverneur erlassene Proclam waren die Urtheilssprüche jenes Gerichts, wie felat, bestätigt! den: einer ist zum Tode verurtheilt, einer zur Deportation lebensfänglihe Zwangs Arbeit in Neu- Süd Wales, drei zui zehnjähriger Deportation nach Neu-Süd-Wales; 32 anderen Gefängniß- und dfentlicherz Peitschenstrafe verurtheilten Nt Lehrlingen hatie der Gouverneur Pardon bewilligt, in der Ÿ nung, daß dos Schicksal der obigen fünf Bethörten hinrei wúrde, um die Autorität des Geseßzes aufrecht zu erhalten, | daß s milde und versdhnliche Maßregeln künftighin als 1

! samere Reizmittel zu guter Aufführung und Fleiß bewähren

den, denn Schrecken und körperliche Züchtigungen. Der Tode verurtheilte Neger wurde am Morgen des 13. N hingerichtet.

s veobaci) tet.

| adelle in Warschau, den St. Stanislaus - Orden 1ster Klasse

iehen. E Staatsrath Matthäus Lubotwidzki ist von St. ‘Peters-

'Y urg hierher zurückgekehrt.

Dieu clan o:

Dresden, 5. Dez. (Leipz. Ztg.) Die beim Schlusse

Landtags von den Ständen an die Staats-Regierung gebrach- jen zahlreichen Schriften und Erklärungen über Gegenstände der Gesehgebung und des Staats - Organismus nehmen die ange- srengte Th tigkeit der Ministerien fortwährend in Anspruch. Verschiedene Gesehe und Verordnungen sind seitdem bereits durch die Gesez-Sammiung bekannt gemacht worden. Mehrere werden hearbeitet und in kurzem veröffentlicht werden. Zu den leßtern gehôrt_ das Geseb über die Einführung der Gewerbe. und ‘Per- nal:Steuer, welches shon mit dem 1. Januar k. J. in Wirk- samkeit treten soll. Nach Erledigung dieses dringenden Gegen- andes beschäftigt sich das Finanz - Ministerium, sicherem Ver- nehmen nach, mit der Einleitung zur Ausführung des von den Stän- jen berathenen neuen Grundjieuer- Systems, worüber die Ent- shließung der Regierung in dem Landtags-Abschiede ausführlich nthalten is. Wie verlauret, soll unter der Aufsicht des Finanz- Ministeriums eine eigene Central-Kommission mit der Leitung dieser Angelegenheit beauftragt, die nächsten Monate zur Feststellung und Bezeichnung der Flur-Gränzen und zu Fertigung spezieller Grundstücken - Verzeichnisse über jede einzelne Flur, so wie zu Entwerfung der Geschäfts - Anweisungen für das bei der Ver- messung, Bewoerthung und Einschäßung zu gebrauchende Perso- nal und zu Anstellung praktischer Prüfungen mit demselben, bes nugt werden, damit, wo möglih im nächsten Frühjahr, die Aus- führung des Geschäfts selbst ohne Ansiand beginnen könne. Eine | Verordnung über die hierunter zu treffenden Veranstaltungen ist vermuthlich bald zu erwarten.

Karlsruhe, 4. Dez. Heute Nachmittag um 4 Uhr em- fing die am 20sten v. M. geborne Prinzessin, zweite Tochter Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs, die heilige Taufe, und mit derselben die Namen Marie Amalie. Taufpathen waren JFhre Königl. Hoheiten der Großherzog und die Großherzogin von Oldenburg, der Prinz und die Prinzessin von Wasa und die Prinzessin Amalie von Schweden, Jhre Hoheiten der Marck- graf und die Markgráfin Withem von Baden, Se. Hoheit der Markgraf Maximilian von Baden, Se. Durchlaucht der Fürst und Jhre Hoheit die Frau Fürstin von Fürstenberg. . Die hei- lige Handlung fand in den großen Appartements des Schlosses statt, in Gegenwart Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs und der Großherzogl. Familie, des diplomatischen Corps, der Mitglie- der des Staats - Ministeriums und des versammelten Hofes. Zhre Kdnigl. Hoheit die Prinzessin Amalie von Schweden hielt die Prinzessin über die Taufe, welche von dem Oberhofprediger Martini vollzogen ward.

-- Frankfurt a. M., 6. Dez. Bis gegen Mitte der heute ¡u Ende gehenden Woche war das Geschäft in den Oesterreichischen and Holländischen Fonds nur wenig belebt. Die Umsäße beschränk- ten sich auf einige Posten Metalliques, Actien und Fnutegrale, wel- he meistens auf kurze Lieferungs - Termine geschlossen wurden. Es waren keine Aufträge von außen am Plaß und die weichend ge- fommene Wiener Notirung machte einigen Eindruck. So hlieben die Course flau bis zur Börse vom 4. Dezember, von wo an bis heute die Kauflust wieder vorherrschend ward. Die Oesterreichischen Fonds zogen an und wurden hdher bezahlt; die 2xproc. Fategrale hatten eine noch günstigere Konjunktur und sitegen rasch um z pCt. Gestern fanden darin bedeutende Einkäufe pr. comptant statt. Auch

fúr Spanische Effeften war die gestrige Börse wieder ziemlich be-

lebt. Es geschahen mehrere Ankäufe, und da es an Abgebern fehlte, gingen die Preise besser. Sämmtliche Lotterie - Effekten fanden be- reite Nehmer, namentlich waren 4proc. Partiale, der nahen Ziehung wegen, sehr begehrt. Fm Wechselhandel war einige Thätigkeit zu Hamburg, Paris, Wien und London fanden raschen Absaß und die Vorräthe dieser Deoisen sind fast aufgeräuint. Das baare Geld is zunehmend abondant und hat den Diskonto herab- edrúckt: nur kleine Posten wurden zu 37 pCt. gemacht. Na ch

Fh rift. Heute, am Sonnabend, war die Börse sehr belebt. Desier- reichische Metalliques und Holländische Fntegrale blieben, in Folge besserer Notirung von Amsterdain, anhaltend begehrt.

C L E S

Zürich, 3. Dez. Folgendes is die von Schulcheiß und Regierungs - Rath der Republik Bern, offenbar als Palinodie, an die Schweizerischen Geschäftéträger in Wien und Paris er- lassene Zuschrift :

„¡Bern, 21. November 1834. Hochgeachtete! Herr! Durch eine unterm 1. November vom hiesigen Borort amtlich mitgetheilte Note Gr. Excellenz des Herrn Grafen von Bombelles, K K. Oesterreich i- hen Gesandten und bevollmächtigten Minisier bei der Schweizeri- schen Eidgenossenschaft, wird angezeigt, daß fortan jeder direfte

N Verkehr dec K K. Oeßerreichisczen Gesandtschaft mit der Regîe-

rung von Bern aufhdren werde, und ferner das dent Oesterreichi-

NtederlanGE

Aus dem Haag, 3. Dez. Se. Königl. Hoheit der Pi von Oranien und hôchstdessen Sohn, der Prinz Alexander, | in der vergangenen Nacht woßlbehalten aus Berlin hic | getrvofffen. j

Auch der Gese6-Entwurf wezen voller Bezahlung de Fahre 1835 fällig werdenden Nenten der Staats|chuld —! Einschluß des Theiles, welcher künftig auf Belgien über) soll ij heute von der zweiten Kammer der General-Staatenl 43 gegen 7 Stimmen genehmigt worden. Die Gegner des? seßes wiederhoiten bei dieser Gelegenheit die Gründe, die s reits in den vorigen Jahren gegen die weitere Bezahlung d! nigen Zinsen, die Belgien eigentlich zu entrichten habe, ul! bracht hatten; die Vertheidiger der Maßregel beriefen sich je! auf deren politische Nothwendigkeit, sowohl zur Erhaltung * Staats-Kredites, als um sich ntchzt durch etne bestimmee Ausf dung eines Theiles der Schuld, in Bezug auf den Betrag i selben, gleihiam die Hände zu binden. Die Diskussion wat? beiden Seiten sehr lebhaft.

P olen.

Warschau, 5. Dez. Am Diensiag, den 2ten d., als! neunten Jahresfeste der Thronbesteigung Sr, Kaiserl. Kdn! Majestät Nikolaus 1., nahm Se. Durchlaucht der Fürst Sl halter die Glückwünsche aller hohen Civil- und Militair 1% hêrden, der auswärtigen Konsuln und der Bürgerschaft (1 gen, worauf der Fârst sich in die Schloß- Kapelle begab, welcher ein fecerlicher Gottesdienst statifand; während. Tedeums wurde aus "dem auf der Terrasse aufgestellten Ges eine Salve von 101 Kanonenschüssen geld. Jn der Mett sican - Kirche verrichtete der Bischof von Plozk das Hoa! Abends war die Stadt aufs glänzendste erleuchtet.

Während scines Aufenthalts im Königreich Polen ha! Kaiser dem General: Major Pencherzewski, Kommandank(" Stadt We.rschau, den St. Wladimir-Örden 2ter Klasse, und General-Major Barpschnikosf, Kommandanten der Alexand!"

hen Unterthanen, welche als Handwerks-Geselen wandern, schon früher intimirte Verbot des Eintritts in den Kanton Bern aus- drücklich bestätigt wird. Mehrere Deutsche Regierungen kündigten in den näch darauf folgenden Tagen ähnliche Schritte an. Diese ungewöhlßnlichen Mafinahmen können nux auf einem Mißverständnisse beruhen. Ja der Absicht, dasselbe aufzuklären and dadurch den obwal- tenden Miß helligkfeiten , deren längere Dauer unserem gemeinschaft- lichen Vaterlande nicht gleichgültig seyn kann, ein Ende zu machen und ein für alleinal die Ansichten über eiten an und für sich wenig beachtenswerthen, für unsere Nachbar-Staaten durchaus ohne Folge gebliebenen Vorfall zu berichtigen, dessen mehr oder weniger unge- nigue Darstellung bezweckt haben ag, sowohl die (Grundsäße der Regierung von Bern über das Recht des Asyls zu verdächtigen, als die Anwendung desselben im specirllen Falle in ein falsches Licht zu flellen, halten wir für angemessen, Fhnen, H. H, den ganzeti Her=- gang kurz und einfach zur Kenutniÿ zu bringen, um Sie in den Stand zu seßen, irrige Vorausseßungen zu widerlegen und Besorg- nisse zit zerstreuen, welche jene Mafnahmen bedingt zu haben schet- ven. Quelle der obwaltenden Ansiände ist ein Gastmahl Deutscher Handiwverksgesellen, welches am Fuli d. F. in der Wirthschaft im

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} Steinbödlzli bei Bern stattfand. Eine Anzahl Deutscher Handwerks- 4 Men hatte die Abrede getroFen, sich bei diesem Gastmahl zu vereinigen.

Der Parteigeist, immer begierig, Alles aufzugreifen, was seinen Zwek- fen frôhnt, suchte dem unbedeutenden Vorfall einen Anstrich von Wichtigkeit zu geben, und aus der Zusammenkunft einiger Hand- iverks-Gesellen ein Ereigniß zu machen. Die Regierung fand sich daher bewogen, von dem ersten Polizei-Beamten des Amts- Bezirkes Bern einen Bericht über das Geschehene zu verlangen. Auf den Grund dieses amtlichen Berichtes, nachdem die fkompetente Behòrde nicht gefunden, daß die Theilnehmer an jenem Gastmahl in An- Îlage- Zustand verseßt werden konnten, mußten sich die Maßregeln er Regierung dahin beschränken, Aussicht zu halien, daß nicht durch Stiftung politischer, gegen die Ruhe der Nachbar-Staaten gerichte- ter Verbindungen, oder sonst auf andere Weise den fremdcn Feinaten gegründeter Anlaß zu Beschwerden gegeben werde. Was den Auftritt im Steinhölzlein betrifft, #0 hat die egierung übrigens denselben nie weder rechtfertigen noch billigen wollen. Es wurde den Deutschen Flüchtlingen und Hand- werfs- Gesellen zu verstehen gegeben, daß keine Vereine zu politischen wecken und Überhaupt keine Versuche, die Ruhe der Nachbar-Staa- len zu fdren, geduldet werden würden. Demzufolge wies die Ne-

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gierung, in treuer und consequeiter Beachtung der vom Stande | Bern am 22. Jult 1834 im Schoße der Tagsaßung ausgesprochenen Grundsäße, mehrere Deutsche Flüchtlinge, elche in der an- ! geveuteen Hinsicht Beschwerden veranlaßt, unaufgefordert aus em Gebiete der Republik, wie sie denn jederzeit, ohne ir- gend woher erhaltene Winke, ihrer völkerrechtlichen Verpflich- tungen gegen die Nachbar-Staaten eingedenk, jeden Fremden aus dem Kanton entfernt hat, der sich politischer Umtriebe gegen die Nachbar-Staaten schuldig gemacht. So wurden z. B. im Laufe des leßtverflossenen Juni die Deutschen Flüchtlinge weggewiesen, welche einen an die Deutsche Nation und an die Deutschen Heere gerichte- ten, den Umsturz der in Deutschland bestehenden Regierungen und Staatsformen bezweckenden Aufruf zu verbreiten gesucht; so früher die Theilnehmer am Zuge gegen Savoyen. Ueber das in Bezug auf das leßtere Ereigniß vielfach mißkannte Benehmen der Regierun von Bern dürfte es nicht überflüssig seyn, zu bemerken, E lt nach erhaltener Kunde von jenem tollkühnen Zuge den politischen Flüchtlingen, welche daran Antheil genommen, der Wieder- | Eint-itt in den Kanton untersagt, und erf| auf

das dringende | haben keine Aussicht, jemals wieder ein Amt zu erhalten.

von dem Sultan anerkannt und so ausgezeichnet belohnt wor- den sind. Diese Zeichen des Beifalls sichern der Bevdlkerung, welche jeßt unter seiner Verwaltung steht, die Verbesserung ih- res Zustandes und werden den Statthaltern der übrigen ‘Pro - vinzen im ganzen Reiche zur Lehre dienen und ihnen zeigen , daß sie allein durch Rechtlichkeit sich im Amte erhalten und An- sprüche auf Beförderung erlangen. Dies Beispiel von belohn- tem Verdienste steht indeß nicht einzeln da. Vor einigen Mo- naten wurde Mustapha, Pascha von Tricala, wegen seiner Fä- higkeiten und seines ehrenwerthen Benehmens in das Paschalik von Adrianopel verseßt; später E, Pascha von Scodra, aus denselben Gründen mit der Würde eines Wali von Elbassan und Delfino und eines Sandschak von Jppek und Jakowa be- fleidet. Dagegen sind viele Pascha's, weiche ihre Macht miß- brauhten und dns Volk drückten, abgeseßt worden. Mehr als zwanzig derselben leben jeßt unbekannt in Konstantinopel m

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Ansuchen des hohen Vororts und dasjenige der Stände Waadt | Verleumder des Muschir Ahmed Pascha, deren es nicht wenige

und Genf, welche die aus dem Aufenthalte jener Flüchtlinge ! an der äußersten Gränze für einen Nachbar - Staat entspringenden | A S nachdrücklich vorstellten, im Jnteresse gesammter Eidge- nossenschaft, wieder gestattet ward. Hierdurch brachte die Republik Bern dem guten Vernepmen mit den angränzenden Ländern sehr beträchtliche, wie es scheint, aber wenig geahtete Opfer. Nach einer so offenen und redlichen Handlungsweise hätte die Regierung die neulich angekündigten Maßnahmen von Seiten einiger Deutschen Staaten nicht erwarten sollen. Fn der Ueberzeugung, daß dieselben einzig einem Mißverständnisse zugeschrieben werden kdnnen, und ge- treu den von ihr stets befolgten Grundsäßen der Mäßigung, hat sie die Abreise der Handwerks - Gesellen keineswegs verhindert, und bis jeßt keinerlei Gegen-Maßregeln ergrtff}en. Von dieser kurzen Dar- stellung der Grundsäße und Handlungsweise der Regierung von Bern werden Sie, H. H., den geeigneten Gebrauch machen. Es wird daraus die Ueberzeugung hervorgehen, daß auf dem Kantons- Ge- biete von Bern, wie bis dahin, auch künftig nichts geduldet werden wird, was die Ruhe der Nachbarn stdren könnte, und daß die Re- gierung der Republik, sowohl als Kantons -Regierung , als dereinst in der Eigenschaft eines eidgenössischen Vorortes, sich stets bestreben wird, ihre völferrechtlichen Verpflichtungen in guten Treuen zu er- füllen, und freundliche Verhältnisse mit den Nachbhar-Staaten, jo viel an ihr, besimdglichst und sorgsam zu wahren. Empfangen Sie, Hochgeachteter Herr, bei diesem Anlaß die Versicherung unserer Hochachtung. Im Namen von Schultheiß und Regierungs - Rath der Republik Bern. Der Schultheiß: Tscharner. er erste Staatsschreiber: Stapfer.//

Sa e

Rom, 27. Nov. (Allg. Ztg.) Ein Courier traf hier vorgestern von London ein, und brachte Sir Robert Peel De- peschen, worauf dieser gestern, wie man höôrt, um in ein gemä- ßigtes Tory - Ministerium zu treten, nah England abreiste. Man versichert, Dom Miguel, der bekanntlich hier wieder an- gekommen, habe fr den Augenblick die beabsichtigte Jnvasion Portugals aufgegeben und wolle eine günstigere Gelegenheit ab- warten, wo man ihn, nah Ansicht seiner Anhänger, ohne die Schrecknisse eines Bürgerkriegs nach Lissabon zurückrufen werde.

S panien.

In der Si6gung der Profkfuradoren-Kammer vom ;

25. November wurde Folgendes beschlossen: „Im Jahre 1835 sollen 25,000 Mann ausgehoben werden. Die frühere Rekru- tirungsweise wird beibehalten, bis ein neues Geseß darüber ge- geben ist. Die Regierung ist ermächtigt, nöthigenfalls die Armee auf die gewöhnliche Art zu ergänzen oder zu vermehren, und der Kammer in der nächsten Session Rechenschafc über die ge- troffenen Maßregeln abzulegen.“

Franzdsische Blätter enthalten nachstehendes Schrei- hen aus Madrid vom 25, November: „Eine Niederlage der Truppen der Königin in der Nähe von Vittoria hat eine trau- rige Wirkung. in Andaiusien hervorgebracht. Da die Karlisten ihre Freude zu laut áußerten, so beging die Stadt - Miliz von Granada, Malaga und Cadix, hierúber erbittert, Excesse, denen die Behörden fich nur schwac widerseßten. Zu Granada stete die Miliz, wie im Jahre 1822, unter dem Rufe: „Es lebe die Constitut:on!‘/ die grüne Fahne auf, und der Civil-Gouver- neur war genöthigt, diesen Ruf zu wiederholen. Es fehlt an Nachrichten aus den anderen Städten, aber die Aufregung ist sehr groß.“

Urte

Konstantinopel 15 Nov llg. Ztg) Nach An: kunft eines Couriers aus London hat Lord Ponsonby in einer langen Konferenz dem Reis-Efendi die Ansicht seines Kabinets über die Stellung Mehmed Alis, und den Gang, den man gegen ihn einhalten 1nüsse, zu erkennen gegeben. Es scheint nach dem, was man

erfährt, daß die Englische Regierung fest entschlossen is, Meh- |

med Ali keine ferneren Eingriffe in das Gebiet oder die Rechte der Pforte zu gestatten, und daß man in London die Uoeberzeu- gung gewonnen hat, man müsse sih der Russischen Policik nä- hern und im Einverständnisse mit dieser Macht handeln. Die bisherigen Animositäten werden also nun wegfallen, und der Friede im Orient befestigt werden; denn wenn Mehmed Ali vergessen sollte, daß er seine großen Erfolge im lebten Kriege bloß der Nachsicht Englands zu verdanken hatte, und wenn er

auf die an ihn ergangenen Ermahnungen des Londoner Kabinets i

sein herausforderndes Benehmen gegen die Pforte fortsekte, so inôchte er es bald bereuen, weil dann ernste Maßregeln gegen ihn angewendet werden dürften. Man versichert mit Bestimmt- heit, daß an die Englische Escadre Befehle ergangen sind, in einer gewissen Zeit, wenn Mehmed Ali nicht nachgiebt, sich vor Alexandrien zu legen, und die Aegyptischen Häfen zu blokiren. Ob die Französische Escadre an dieser Blokade Theil nehmen wúrde, ist nicht bekannt, úberhaupt weiß man nicht mit Be- stimmtheit, welches Betragen Frankreich einzuhalten gedenkt. Daß es nicht mit solcher Strenge gegen den Vice-König vorge- hen werde, is zu vermuthen, da es durch seine Handels - Jn- teressen gebunden ist, und Mehmed Ali schonen 1idchte. Jnzwi- schen is die Politik des Pariser mit der des Englischen Kabi- nets hinsichtlich des Orients bis jelzt diejelbe gewesen, und der Französische Konsul zu Alexandrien hat auch schon früher Jn- structionen erhalten, Alles aufzubieten, um Mehmed nachgiebig zu machen, und es nicht zu den Extremen kommen zu lassen, womit man ihm von London aus droht.

—- In einem von der Times mitgetheilten Privat-Schreiben aus Konstantinopel vom 4. Nov. heißt es: „Nach einer Ab- wesenheit von etwa drei Wochen ist Muschir Ahmed Pascha, Kriegs-Rath des Serails, heute aus Bolu, dem Hauptorte des ausgedehnten Sandschaks gleihes Namens in Anatolien, das dur einen Großherrlichen Firman seiner Verwaltung hinzugefügt wurde, zurücfgekehr. Man hat mit großem Wohlgefallen be- merkt, daß die Gerechtigkeit, das Wohlwollen, die Uneigennükig- feit und der Eifer, welche er als Ober-Befehlshaber der Garde und als Gouverneur der ihm anvertrauten Distrikte bewiesen,

|

giebt, müssen eingestehen, daß weder sein früheres, noch sein ge- genwärtiges Benehmen die Beschuldigungen der Verräthereë rechtfertigen, und daß seine Ergebenheit gegen den Sultan ihn nicht abhielt, unzweideutige Beweise seines patriotischen Eifers für sein Vaterland darzulegen. Seinen Bemühungen verdanke die Türkei hauptsächlich die Einrichtung der Lancasterschen Schus sen, die Anlegung von Landstraßen nah Europäischer Weise, die Errichtung einer Miliz, die Einführung von Handwerkern bei den Linien-Regimentern und die Gründung einer Kriegs-Schule. Die Türkei Va wenig Männer, die mehr versprechen, we- nige, die besser mit ihren ie G Hülfsquellen be- kannt sind, und Niemand, der mehr davon überzeugt isl, daß es nur der Verpflanzung Europäischer Kenntnisse bedarf, um auch hier wieder mehr National-Größe hervorzurufen. Die Wahl eines solchen Günstlings macht dem Sultan viel Ehre Die meisten Schiffe im Arsenal sind hon abgetakelt. Das Ge- schwader untor dem Befehl des Kapudan Pascha hat seine Mu- nition ans Land gesandt und wird, sobald der Sultan sich_ in seine Winter - Residenz begeben hat, entwaffnet werden. Der Muedsîn hat noch nicht den glücklichsten Tag zu diesem Ge\chäfc verkündigt, Die strengsten Anhänger der Astrologie würden sehr bestürzt seyn, wenn die Himmelskdrper die shicklihe Zeit zur Ausführung dieser Maßregel Agen, ehe ein irdisher Bote eine bestimmtere Nachriht über die Antwort Mehmed Ali's auf die lesten Depeschen der Pforte überbracht hätte.

| Viele sind der Meinung, daß Mehmed Ali gar nicht ernstlich

daran denke, sich mit dem Sultan auszusdhnen, und daß er die Concessionen von dem Sultan nur deshalb gefordert habe, weil er im Voraus überzeugt war, daß derselbe niemals seine En- willigung geben werde. Briefe aus Smyrna melden, daß vier Englishe Schiffe aus Malta in Vurla angekommen sind. Die Französische Flotte wurde täglih erwartet. Die Pes nimmt ab. Nicht nur die Zahl der Erkrankungen, sondern auch die Sterblichkeit hat sich bedeutend vermindert. Von 36 Kran- fen im Griechischen Hospital starben in der vorigen Woche nur 6. Die Europäischen Hospitäler sind jer ohne Kranke. Die Epidemie scheint, wie dies gewöhnlich der Fall is, gegen Ende dieses Monats aufhdren zu wol- len, und der Handel fängt an, sh wieder zu beleben. Feuersbrünste sind etwas so Gewöhnliches in dieser hölzernen Kaiserstadt, daß ich die, welche vor einigen Tagen stattgesunden und etwa 50 Läden in dem Bezirk des Sultan Bajazed zer- stôrte, gar niht erwähnen würde, wenn sich dabei nicht die df- fentliche Gesinnung in Bezug auf den einflußreichsten Mann im Reiche, den Seriasker Chosrew Pascha, ausgesprochen hätte. So tief steht dieser Mann in der öffentlichen Achtung, daß das Gerücht, er habe das Feuer veranlaßt, sogleich allgemeinen Glau- ben fand. Als Grund hierfür gab man an, er habe die Ge- bäude, welche die Aussicht aus einem Kiosk des Sultans ver- sperrten, dadurch hinwegschaffen wollen. Der Sultan wird nun im Stande seyn, die Stunden des Fastens auf eine angeneh- mere Art, als bisher, hinzubringen, indem er die vornehmen Múßiggänger betrachtet, welche dann diesen Plalz beleben. Ob in diesem Falle die vox populi eine vox Dei ift, rvage ich nicht zu entscheiden, so viel ist indeß gewiß, daß der Seriasker den ‘Aufbau der abgebrannten Gebäude untersagt hat.“

Anla nd.

Berlin, 9. Dez. Jhre Majestät die Kaiserin von Ruß- land sind mit Jhren Kaiserlihen Hoheiten dem Großfürsten Thronfolger und der Großfürstin Maria am 1sten d. Abends 7 Uhr in Tilsit angekommen, wo Allerhöchsidieseiben in dem Hause des Kaufmanns Wächter abstiegen und sofort die Aufwar- tung der Behödrden anzunehmen geruhten. (Auch in Königs- berg war am 30. November unmittelbar nah der Ankunft Jhse rer Majestät noch Cour, worauf die vornehmsten Militgir- und Civil - Behörden zur Tafel gezogen wurden.) Die Stadt war festlich erleuchter. Am folgenden Morgen um 7 Uhr fuhren

| Fhre Majestät, da das Eis es nicht verhinderte, auf der eilig

wieder in Stand geseßten fliegenden Brücke Úber die Memel,

Berliner Börse. Den 9. Dezember 1834.

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