1834 / 346 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

r C A E T E O A A D T E D E O L Ä

C A E T P M

O i ianiänn

noch im Laufé des heutigen Tages eintreffen wird, da Herr Hudson, nachdem er Sir Robert’s Depeschen dem Herzog von Wellington überliefert hatte, einen Brief nah dem P sis des sehr ehrenwerthen Baronets in Privy:-Gardens abschickte, welcher die Nachricht von dem stündlich zu erwartenden Eintref- fen desselben enthielt. at Hudson erzählte auch, daß er, von Rom an, auf jeder tation für Sir Robert Pferde bestellt habe, damit die Reise desselben durch nichts aufgehalten werde.“

- Im Standard liest man in dieser Beziehung: „, Herr

Hudson verließ Rom am 26. November um 1: Uhr Nachmit- tags, und traf am 3. Dezember um dieselbe Stunde in Paris ein. Diese Reise wurde in so kurzer Zeit zurückgelegt, wie dies nur jemals von einem reitenden Courier geschehen ist; dabei wurde er noch fünf Stunden durch das Zerbrechen seines Wagens auf- gehalten. Er kam gestern um 122 Uhr in Boulogne an, als das Dampfboot eben abgegangen war. Er sehte daher in einem offenen Boote in 62 Stunde nach Dover über und mußte den größten Theil der Reise hindurch selbst rudern. Sir Robert Peel hat am 26sten, einige Stunden vor Pileen Hudson, Rom verlassen. Er wollte seine Gemahlin zu Lyon zurücklassen und hat deshalb seinen Bruder, den Oberst Jdeel in Paris, ersucht, dieselbe nach England zu begleiten. Sir Robert Peel war in dec heitersten Stimmung und wänschte sehnlichst, sobald als mdg- lich in England einzutreffen. Seine Absicht war gewesen , am 92, November nach Neapel abzureisen, doch ließ er sich noch Âberreden, einem Balle bei dem Grafen Torlonia am 25sten bei- zuwohnen. Herr Hudson kam an diesem Abend um 9 Uhr in Rom an und sah Sir Robert um 10 Uhr.“‘

Im Globe liest man: „Das Benehmen des Sir John Hobhouse bei der jeßigen Lage der Dinge verdient das größte Lob. Niemand hat ein so schnelles und glänzendes Beispiel, als er, - von dem Entschluß gegeben, im Fall einer Aufldsung des Parlaments aller Kollision zwischen den Reformers vorzubeugen. Er hat sich geweigert, seinen Freunden in Westminster den Ver- such zu erlauben, ihn in seinen alten Parlamentssis für diescn Stadtcheil wieder zu installiren, weil er niht mit dem Obersten Evans in Kollision gerathen will, der, obgleich früherhin sein Gegner, doch ein standhafter Reformer is. Seitdem dies be- kannt geworden, ist auch ein Schreiben von ihm an Herrn Al- len zu Bath erschienen, worin er sich gegen die Absicht seines Bruders, in jener Stadt gegen seinen alten radikalen Gegner, das jeßige Parlaments: Mitglied Hrn. Roebuck, auftreten zu wol- len, tadelnd ausspricht. Wie wir hören, ist Hr. H. Hobhouse in Folge dessen zurückgetreten. Wenn wir uns erinnern, durch wie viel per) dnli- che Animosität der lezte Wahlkampf ia Bath verbittert wurde, so kónnen wir jene patriotische Nachgiebigkeit nicht genug rühmen. Zu gleicher Zeit müssen wir sagen, daß Herr Roebuck unter al- len Mitgliedern der radikalen Partei die meisten Ansprüche auf die Gewogenheit der Whigs hat, weil er bei der le6ten Bewe- gung gegen die Tories einer der ersten unter den radikalen Mit- gliedern war, welcher öffentli seine Zwistigkeiten mit dem vori- gen Ministerium fallen ließ. Wir hoffen sehr, daß die solcher- gestalt bewirkte Aussöhnung zwischen den Reformern der ver- schiedenen Schattirungen nicht bloß vorübergehend seyn und daß die durch frühere Kollisionen erregte Bitterkeit durch die ih- nen gegebene Gelegenheit, sich mit einander zu verständigen, für ¿immer getilgt werden wird.‘

Eben dieses Blatt spricht sich in folgender, in Betreff der fubvec\ven Pläne seiner Partei sehr charakteristischen Weise über das aus, worauf es, seiner Meinung nach, A ankommt: „Pos lici] che Prophezethungen sind gewöhnlich trügerish. Es ist noch keinen Monat her, daß ein Schriftsteller in der Edinburgh Re- véew es unternahm, das Prognostikon zu stellen, daß die politi- \che Macht des Oberhauses dahin sey. Kaum war die Dinte trocéen, welche seine Lucubrationen dem Publikum úberlieferte, als das Oberhaus einen eclatanten Sieg über das Unterhaus davontrug; denn man beschônige es, wie man will, der jeßige Zustand ist ein Kampf zwischen den Lords und dem Volke von England. So lange das Unterhaus sich in seinem Vertrauen auf Lord Althorp vereinigt fand, war es unüberwindlich; als gber dieser Edelmann in das andere Haus versezt wurde, eilten die Feinde der Volksrechte, auf Spaltungen im Unterhause rech- nend und bauend, mit erneuerten Hoffnungen ins Feld und voll- fúhrtenn, was sie bis dahin nicht zu versuchen gewagt hatten. Vor allen hat nun der Wahlkdrper darüber zu entscheiden, wo die oberste Rugierungs-Gewalt künftig ihren Plaß haben soll. Der König ist unser souverainer Herr, und alle Zügel der Regierung sind in seinen Händen; aber er muß uns durch tüchtige Werk- zeuge regieren, und es hängt vom Parlament und hauptsächlich vom Unterhause ab, die Werkzeuge zu bezeichnen, deren er sich zu bedienen hat. Wenr wir uns also praftisch ausdrücken \ol- len, so {webt die Frage, welche jest U entscheiden ist, und über welche die Wähler der Vereinigten Königreiche ihr Verdikt auszusprechen haben werden, nicht zwischen Maßregeln und Per- sonen, oder zwischen einer und der anderen Maßregel, oder eis- ner Person und Partei und einer anderen; es handelt sich um zwei entgegengeseßte Prinzipien, aber nicht darum, ob der Her- zog von Wellington ein weiserer oder besserer Mann is, als Lord Melbourne, oder ob Lord Lyndhurst einen consequen- teren Charakter hat, als Lord Brougham, nicht darum, ob die Kirchen - Reform Lord Duncannon's und Lord Spencer's dem gemeinen Wesen mehr oder weniger annehmlih seyn würde, als die des Sir Robert Peel und des Herrn Goulburn, sondern darum, ob der Minister der Krone Sr. Majestät von Seiten der geistlichen und weltlichen Lords oder von Seiten der Gemei- nen bezeichnet werden soll. Mag nun der Grad des Vertrauens, den Lord John Russel und Andere im Unterhause genießen, so bedeutend oder so gering seyn, wie er will, so ist es doh unwi- derleg{(ich flar, daß der Herzog von Wellington sich eines solchen Vertrauens gar nicht erfreut.‘/

Folgendes sind die bedeutendsten Stellen aus der Antwort, welche Lord Melbourne den Reformern von Derby auf die ihm von ¿hnen Überreichte Adresse mittheilte: : i

„Was die jüngsten dentlichen Ereignisse betri}t, welche die nnztrcelbare Ursache arrer Bee aus dei dieser Gelegenheit ge- worden sind, so missen Sie alle wohl, daß der Tod des Grafen Spencer (uns mit Einem Schlage unsers Leiters im Unterhauje und des Kanzlers der Schaßkamnier beraubte. Es is Jhnen wohl be- rannt, daß, als sih die Regierung im Fuli neu konstituirte, sie hauptsächlich auf das Gewicht und den Einfluß basirt wurde, wel- hen Lord Althorp, jeßt Lord Spencer, in dem Unterhause des Parlaments besaß. Als nun das Ereigniß erfolgte, welches den

Austritt des Lord Althorp aus dem Unterhause herbeiführte, U es meine Pflicht, die Befehle Sr. Majesiät darüber einzuholen, ob er mich beguftragt wissen wolle, Vorkehrungen zu treffen, um die eingetretenen Vakanzen auszufüllen, und da geftel es Sr. Majestät, zu dem Entschluß zu kommen, daß er mir diesc Pgicht nicht aufbürden, sondern sich an andere Rathgeber wenden wolle. Dies ist kurz und einfah die Schilderung der Fakta, wie e sich zugetragen haben. Sie werden bemerken, daß ich, indem ich diese Gvtiätúna abgebe, keine Geheimnisse offenbare. Sle ist a10!hwendigerweise evident an und für sich, well sie auf Thatsachen

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beruht, von denén man allgemein. weiß , daß sie si{ch beim Tode des

¿Lord Spencer, bei der Entlassung des leßten Ministeriums und bei der Ernennung der neuen Minister zugetragen haven. Jch bin es dabei dem Könige schuldig, zu erklären, daß ich glaube, er habe durch seinen Entschluß durchaus Niemand persbnliche Geringschäßung zu erkennen geben wollen. Es war eine Entscheidung von großer Wichtigkeit für den Staat, und sie durfte daher auch nur aus Grün- den des Staats - Fnteresse gefaßt werden. Es wird Fhnen einleuch- ten, daß der König nicht seine Pflicht gethan haben würde, wenn er persónlichen Rüksichten oder der Beachtung individueller Ge- fühle einen Einfluß auf sh bei einer so großen Krisis gestattet hätte Ein so bedeutendes Ereigniß, das auf solche Weise stattfand, so plößlich, unerwartet, mitten in den Vakanzen des Parlaments, während die dffentliche Stimmung, wie ih glaube, in einem Zu- stand vollkommener Zufriedenheit und Ruhe sîch befand, führte noth- wendiger Weise eine große und unmittelbare allgemeine Sensation herbei, und wie sich erwarten ließ, wurde jedes Gerücht begierig aufgegrifen, Berichte abgefaßt, Hypothesen und Konjsekturen aufge- stellt, um die Ergebnisse, welche stattgefunden hatten, ih eine aus- führliche Erzählung zu bringen und zu erklären. Es liegt in dem Wesen der Presse, und deshalb beklage ih mich nicht dar- Uber, daß deren leitende Organe, um die Neugterde der Leser zit befriedigen und die Funteressen der besonderen politischen Parteien , denen sie angehôren, zu fördern, ihre Zuflucht zu Erfin- dunaen und falschen Behauptungen nehmen und sh fast aller in ihrem Bereich befindlichen Mittel bedienen, die se in den Staud seßen, angebliche Nachrichten über das, was in den Audienzen, mit denen mich Se. Majestät in Brighton beehrte, stattfand, für wahre auszugeben. Es iff mdglih, daß mich meine Gefühle irre leiten, aber es scheint mir, als haben sie bei dieser Gelegenheit die Aus- dehnung der Licenz, die man ihnen immer gestatten muß, etwas zu weit getrieben. So weit ich diese Schilderungen und Darstellun- gen gelesen hahe, sind sie alle irrig und unzuverlässig. Die Fakta, welche sie angeben, sind grdßtentheils gänzlich falsch und unbegrün- det, und wenn sih unter ihnen eine Beimischung von Wahrheit befindet, so is diese so versteckt und verdreht , so verstümmelt und unvollständig, und so sehr aller Begränzung und Bestimmt- heit entzogen, daß sle fast mehr darauf berechnet scheint, irre zu zu führen und zu täuschen, als die Unwahrheit selbst. Meine Her- ren! Es is behauvtet worden, und zwar von gewichtvollen und ein- flußreichen Tagesblättern, das Kabinet sey aufgelöst worden, nicht durch den Entschluß des Königs, sondern durch seinen eigenen inne- ren Zwiespalt; es haben in demselben so viele verschiedene und un- vereinbare Ansichten existirt, daß dadurch die baldige, wenn auch nicht unmittelbare Auflösung des Kabinets habe herbeigeführt wer- den mússen. Meine Herren! Fch benuße diese Gelegenheit, um ie- ner Behauptung auf das Uarste, entschiedenste und feierlich- ste zu widersprechen. Es gab in jenem Kabinette allerdings Meinungs - Schattirungen, wie sle überall stattfinden müssen unter Männern, die frei und nach ihrem Gewissen handeln; aber es fand keine solche Meinungs-Verschiedenheit ftatt über gewichtige bevorstehende Regierungs - Maßregeln, daß dadurch möglicherweise das Úbereinstimmende und vereinte Handeln der Regierung hätte estôrt werden können. Wollte ih in das Detail der Ursachen der eßten Ereignisse eingehen, so würde meine durch Unpäßlichkeit ge- \{chwächte Kraft nicht dazu hinreichen. Sie werden es nicht für den Ausdruck der Klage oder Unzufriedenheit halten, sondern vielmehr für freundschaftliche Mahnung, wenn ich unter jene Ursachen den Mangel an Vertrauen zähle, der uns oft von da- her geworden ist, woher wir Unterstüßung erwarteten, die scharfe Verdammung, welche über einzelne unserer Maßregeln, die ih für unumgänglich nöthig hielt, ausgesprochen worden ist, die heftigen und schmähenden Aeußerungen, die man gegen uns ge- brauchte, und insbesondere die bittere Feindschaft und die noch wei- ter gehenden Maßnahmen gegen die herrschende Kirche, welche von verschiedenen Klassen und Corporationen der Dissenters offen ver- Xündet wurden. Diese Gesinnungen und dies Verfahren verursaci- ten große Besorgniß in hohen und mächtigen Regionen ; sie erfüll- ten die Furchtsamen mit Schrecken, sie fiegen ie Schwankenden von uns zurück, fie forderten Manche zum Schuß der für angegrif- fen erachteten Jnstitutionen auf, und sie gaben Leben und Geist und Muth unsern politischen Gegnern, die Überdies, wie Sie nicht leugnen werden, eine sehr große und mächtige Partei in diesem Lande bilden, eine Partei, mächtig durch Anzahl, mächtig durch Besitz, mächtig durh Rang und Stand, und, erlauben Sie mir hin- zuzufügen, eine Partet, mit sehr entschiedenem, hbeharrlichem, unnachgiebigem und unversdhnlichem Charakter. Sie, meine Her=z ren, ih weiß es, sind stärker als jene; sie sind stark in Sinn und Geist; sie sind stark durch Vernunft und Gerechtigkeit, durch Unterricht und Forschung, stark durch die Sympathie und das Mitgefühl des Volkes; aber Sie sind nicht stark genug, um in Zwietracht zu beste=- hen. Dessen muß ich Sie versichern. Eine Partei, viel geringer an Zahl, wird endlich den Sieg erlangen , wenn sie nach Einem Plane und einträchtig handelt. Sie sind nicht stark genug, um Jhren Gegnern diese Vortheile zugestehen zu kdnnen, während Sie selbs der Schwäche unterliegen, welche aus Uneinigkeit, Zwiespalt und Zwietracht entsteht.“

Am Schlusse seiner Rede geht Lord Melbourne auf den Vorwurf über, welcher dem Ministerium in Bezug auf die Ver- zögerung von Reformen, besonders in den Angelegenheiten der Kirche und der Municipal - Behörden so häufig gemacht worden ist. Den ersten ‘Vorwurf weist er dadurch zurü, daß er auf die Unmöglichkeit hindeutet, ohne hinlänglihe Kenntniß von dem Zustande der Kirche und ihrer Junstitutionen Reformen in derselben vorzunehmen, und erkläre demnächst, daß es die Absicht der Regierung gewesen sey, unmittelbar nach Abstattung des Berichts von Seiten der zur Abschäbung der Kirchengüter niedergeselten Kommission ans Werk zu gehen. Die Hindernisse der Reform der bis jebt keiner politischen Kon- trolle unterworfenen Municipal-Behörden führt Lord Melbourne auf ähnliche Ursachen zurück, erwähnt dabei aber moch der bc- sonderen Schwierigkeiten, welche der zur Untersuhung der Mu- nicipal - Verhältnisse angeordneten Kommission entgegentreten. Endlich erklärt er sich mit den Schluß-Aeußerungen der Adresse, das Fortschreiten der Reform auf constitutionnellem Wege durch alle möglichen Anstrengungen fördern zu wollen, vollkommen ein- verstanden.

Am Donnerstag fand zu Dorchester das jährliche Fest- mahl der dortigen Gewerke statt, dem gegen 100 der achtbarsten Handwerker jener Stadt beiwohnten. Die Toasts auf das Wohl des Königs, der Königin, der ‘Prinzessin Victoria und der Kd- niglichen Familie wurden alle mit dem größten Enthusiasmus aufgenommen. Unter stürmischem Applaus wurde auch die Ges- sundheic des Herzogs von Wellington ausgebracht, wobei der Vorsißzer die Hoffnung äußerte, daß unter der Verwaltung Sr. Gna- den England im Jnnern und nah Außen hin Frteden haben würde. Die Einwohner von Colch ester haben durch das Parlaments-Mit- alied Sir John Tyvell eine mit 765 Namens-Unterschriften bedeckte Adresse an Se. Majestät befördert, worin sie dem Könige für die vorgenommene Ministerial, Veränderung danten. Eine ähnliche Adresse zirkulirt noh in Belfast und zählt bercits 22,000 Un- terschriften von Cintoohnern dieser Stadt und der Umgegend. Anders lauten die Nachrichten aus den meisten Städten Schott- lands. Jn Paisley wurde am Mittwoch in einer dentlichen Versammlung unter anderen Beschlüssen auch die feste Ueber- zeugung ausgesprochen, daß das Unterhaus der Regierung die gewöhnlichen Subsidien verweigern würde, wenn der Herzog von Wellington im Amt bliebe. Eine in diesem Sinne abge- faßte Adresse an den König wurde einstimmig angenommen. Jn

einer am Sonnabend zu Aberdeen unter dern Vorsig j Lord-Profoß gehaltenen Versammlung äußerte das Parlamee Mitglied fúr diese Stadt, Herr Bannermann, unter Ande „Jch habe verschiedene Gründe, eine Auflösung des Parlament

fúr wahrscheinlih zu halten; ein einziger aber ist {en hinrei, H

chend; ih bin nämlich überzeugt, daß der Herzog von Welh

ton unter Grundsäßen, die denen der vorigen Verwaltung us denen der großen Mehrheit des jeßigen Unterhauses dire A gegengeseßt sind, ins Ministerium eingetreten ist. Der Hi hat in der leßten Parlaments- Session alle seine politischen 1 sichten wiederholentlih wieder in Erinnerung gebracht. Er j nicht der Mann dazu, seine Grundsäße zu ändern. Wenn 2 die Verwaltung des Landes weiter fortführt, so wird dag Pu lament jedenfalls aufgelöst. Natürlich kann ich nicht tissen / F Herzog oder Sir Robert Peel Premier-Minister seyn wird. M,

würdig aber ist es, daß man vor der Entlassung Lord Melbourne'syy | seiner Kollegen in Aberdeen bereits wußte, daß die Premier-Minisy, /

Stelle im Fall eines Minister-Wechsels dem Sir R. Pee( dur den Herzog von Wellington angeboten werden würde. y Cumbernauld wurden am Dienstag mehrere agegen die Ti gerichtete Beschlüsse und eine Adresse an den König angen, men. Dasselbe geschah zu Forfar, Montrose, Bre (hi welcher Ort den Lord Holland mit Ueberreichung seiner Adr, beauftragt hat, zu Cumnock, Barff, Dundee und in n reren anderen Städten. j

Ueber die Vorbereitung zu den Parlamentswahlen enthält j, Times unter andern folgende Berichte: Aus Canterby,, „Lord Fordwich will sich zurückziehen, und Lord Albert Conyng: ham ist einer der Kandidaten an seine Stelle. Lord Vf trite als entschiedener Libéraler auf und erklärt sich in sinn Adresse feindselig gegen die Verwaltung des Herzogs von Yy,

lington. Jn Bezug auf alle große Reform-Fragen hegt er h,

rale Ansichten. Seine Erwählung is ziemlich gewiß. den Freisassen dieser Stadt ist eine Adresse des Sir W, Cy tenay im Umlauf, worin der Nitter in Folge des Auftrety des Herrn Lushington resignirt.“/ Aus Dover: „Sir J. Fj und Herr Halcomb, die jeßigen Parlaments - Mitglieder , y Herr J. Fector, der Banquier, treten als Kandidaten auf, ) drei sind Tories. Hr. Ellice wird auch im Felde erscheinen, y man hosst, und seine Wiedererwählung wird mit Zuversh erwartet: Man glaubt, daß wenigstens Ein Reform - Mitg gewiß gewählt werden wird.“ Aus Halifax: „Herr Pro roe, das ehemalige Parlaments- Mitglied für Bristol, tritt hi als Kandidat auf. Am Sonnabend wurde eine öffentliche sammlung gehalten, in welcher Herr Protheroe sein politis Glaubensbekenntniß ablegte; er sprach sih für Reformen in j der Gestalt, für die geheime Abstimmung, die Verkürzung kt Parlamente u. s. w. aus. Man hôrte ihm mit großem Veil zu, und obgleich die Versammlung aus Reformern von versi denen Meinungs-Schattirungen beitand, so gab sich doch voll mene Einmüthigkeit in derselben kund. Herr Briggs, eines jeßigen Mitglieder, will sich im Fall einer Auflôsung des Pu laments zurückziehen, und Herr J. Wortley, der bei der let Wahl durchfiel, wird von den Konservativen aufgestellt werd, Die Erwählung des Herrn Protheroe und des Herrn Wo, eines der jeßigen Mitglieder, wird als sicher angesehen.“ Au Haddington: „Herr Balfour, das Tory - Mitglied, hat resy nirt, und Herr John Thomas Hope ist als Kandidat aufztte ten. Der Lettere braucht über seine Grundsäße nichts ys va, sle sind bekannt genug. Er ist der Sohn des ParlamentéM gliedes für West-Lothian, Sir Alexander Hope, und derse dem, als er von Sir Robert Peel abgesandt wurde, die Toi zu Manchester ein Diner gaben, und dem sein Versuch, Hm P. Thomson auszustechen, mißlang.‘/ Aus Jnverneß: „H Macleod ist als Gegner des Hrn. C. Grant aufgetreten.“ Aus Nu tingham:,Unter den hiesigen Wählern zirkulirteine Adresse andi J. Hobhouse, worin sie ihm ihren Beifall darüber fkundgeba daß er die Einladung der Wähler von Westminster abgelehi habe, welche [hon von zwei Reformers repräsentirt is, und ih auffordern, wieder als Kandidat für Nottingham aufzutreten!

Aus Kent: „Aus guter Quelle können wir melden, daß bei ff wahrscheinlih bevorstehenden Auflösung des Parlaments für (i

oder doch für die meisten Orte in dieser Grafschaft, die nid {hon von Konservativen vertreten sind, Kandidaten dieser Part auftreten werden.“

Ueber die angebliche Landes, Verweisung des bekannten d thur O’Connor äußert sich die Times folgendermaßen: „l die Autorität eines Jrländischen Orangistischen Blattes er man, daß der Herzog von Wellington dem alten Arthur O'Tw nor befohlen habe, sogleih das Königreich zu verlassen. Wied dahin gekommen ist, wissen wir nicht, aber es scheint uns äußt unwahrscheinlich, daß er, nach seinen Erfahrungen aus frühe Zeit, sich noch einmal in Verschwörungen gegen die Regieru einlassen werde, und völlig unglaublich ist es, daß der Herzog vol Wellington, ohne eine Veranlassung dieser Art, es auf eint alten und machtlosen Mann abgesehen haben sollte. Ja, es fan Jedermann außer ihm selbst gleichgültig seyn, wo dieser Prof sor emeritus der Rebellion den Rest seiner Tage zubringen wil In seiner Jugend hatte er kein großes Verlangen, ein Mär rer zu werden. Vielleicht hat der Ehrgeiz auf alte Leute diestlt Wirkung wie die Liebe, und macht sie zu kindishen Narren."

Die Königliche geographische Gesellschaft empfing gest" wieder Briefe vom Capitain Bak. Sie sind vom 7. Mai, al) nur fünf Tage später, als die früheren abgeschickt, und enthab ten daher wenig Neues. Er war mit den Anstalten zu sein Abreise nah der Küste beschäftigt, und, obgleich er beschloss hat, seine Reise-Gesellschaft zu theilen, und nur ein Boot und dessen Mannschaft für sich zu nehmen, so ist er do gutes M thes und überzeugt, daß er keine wirkliche Gefahr zu befürchte! habe. Die kompetentesten Männer sind hierin feiner Meinutß, Die Eskimos im Osten des Kupferminen - Flusses sind friedlià und freundschaftlich gegen Fremde, und die Reisenden treff in dieser Richtung auf keinen feindlichen Stamm. Vor de kúnftigen August oder September. können wir keine weitett Nachrichten erwarten, und wir hoffen, daß der kühne Reisend! sie dann selbst überbringen wird. Getraide-Durchschnittspreise in vergangener Wos“

Wöchentl. Sechswöchentl. oll, Weizen . . 41 Sh. 11 P. 41 Sh. 10 P. 45 Sh. 8 P. O 2 U E M L 1 Q 8E n M e Œ =-= O Bohnen. . 28 » 38 _»y 12 S 0 C B D 14 e Belgien.

Brüssel, 7. Dez. Jm hiesigen Königl. Theater ist f gestern Molière’s „Tartüffe‘/ unter so ungeheurem Zudrang 7 geführt worden, daß viele hundert Personen an der Kasse v rúcfgewiesen werden mußten. Die namentlich auf Belgische

E Hamburg, 11. Dez. [alle melden aus Brake: t sagt, daj sie unweit der Jnsel Norderney, auf ungefähr 14 | den Tiefe, den Mast eines Schisses aus dem Wasser haben gen sehen, woran ein Segel befestigt gewesen; dieser Mast jey ün angesirihen und ihrer Meinung nah der eines Dampf- Wies, denn weder ein Schooner, Sloop, noch irgend ein an-

hätten befestigen können.

de noch passenden Anspielungen des Stücks wurden mit lár- inde Beifall ausgenommen und eine Opposition, die sich be- ‘eflich machen wollte, vermochte nicht durchzudringen. Gegen er Schluß des Stúckes wurden mehrere Zettel „uf die Bühne rfen, deren Inhalt vom Regisseur vorgelesen wurde und M ¿3 Begehren einer Aufführung des „Tour de Nesles“/ ent- E Diese fand gestern auch wirklich statt; als aber an die- hende abermals viele Zettel auf die Bühne geworfen den und der laute Ruf erscholl, daß man sie wieder vorlesen n ließ die Polizei das Theater noch vor Beendigung des fes schließen, indem sie niht zugeben wollte, daß ein so un- dhrliches Verlangen zur feststehenden Sitte werde.

“Es heißt, daß der Bürgermeister von Brüssel, Herr Rouppe, \ne Demission eingereicht habe.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 2. Dez. (Hamburger Korrespondent.) [7 Antrag eines seiner Mitglieder hat der Bauernstand gestern stimmig eine Zuschrift an den Staats - Aus\{huß beschlossen, selbigen zu veranlassen, bei den Reichs-Ständen die Königl. rposition zu unterstüßen, welche sich auf die Anleihe von 2 id, Rihlr. Species zu Gunsten der hypothekarischen Vereine ¡eht und zu der auffallenden Maßregel des Constitutions- iscusses gegen die Räthe des Königs Anlaß gegeben, deren 7 unserem leßten Schreiben erwähnt worden. Obige Botschaft, bn Ausdruck der einstimmigen Gesinnung des Bauernstan des pthaltend- erkennt die Bemühungen des Königs zur Erleichte- ing der Grund-Eigenthümer und den überaus nüßlichen Zweck Gr beantragten Anleihe, welche der Bauernstand jedoch im Lande Uh zusammengebracht wünschte, die aber, selbst im Auslande

billigen Bedingungen abgeschlo¡sen, eine heilsame Wir- ng auf den Landbau und die verschuldete Lage der Andwirthe äußern wird. Uebrigens enthalten die Ausdrücke des Mitrages, welchem der ganze Stand beigetreten, eine vollstän- e Mißbilligung des von dem Constitutions-Ausschusse befolg- h Verfahrens, welchem man vorwirft , durch seinen unbedacht-

nen Schritt die hohe Bedeutung seiner Functionen fompro-

jittirt zu haben. emerten l, Daß Ie i K quernstande, die zugleich Mitglieder jenes Ausschusses sind, der

jénigen Personen schlagen zu lassen, welche sich während der be-

M genswerthen Cholera-Periode am meisten ausgezeichnet haben.

(bige ist zuerst dem Kronprinzen selbst, dessen großherziges | Hause i ! , no e e 4 r l | viele Bürger gäbe, die fähiger, als er, zur Uebernahme dieses

eispiel in jener Zeit der Prüfung so viele ehrenwerthe Nach-

Men Rescripts ertheilt worden. Der Französische Gesandte,

[B rzog v. Montebello, hat heute seine Antritts-Audienz bei dem

Könige, der Königin und der Königl. Familie gehabt.

As 24

Danemar f

Ì Kopenhagen, 6. Dez. Am 1lten d. M. wird die feier- (he Beisezung des vor einigen Tagen verstorbenen Prinzen dn Hessen-Philippsthal-Barchfeld in der Sit. Petri-Kirchen-Ka- lle stattfinden, und ist Über das dabei zu beobachtende Ceremo- sell ein Programm des Hofinarschall-Amts erschienen.

Der bisherige Geschäftsträger in Brasilien, Kammerherr af F. D. Reventlow ist zum diesseitigen Geschäftsträger am

Portugiesischen Hofe ernannt worden.

Deut (land Die See- Berichte der Bôrsen- „Oldenburger Lootsen haben aus-

es Fahrzeug führe solche Masten. Die Lootsen bemerkten fer- r, daß sie deutlich: wahrgenommen, daß der besagte Mask un- m Wasser befestigt gewesen sey; sie hätten an zwei verschiede- Tagen den Versuch gemacht, das Fleth des Schkffes zu n, es sey ihnen jedoch nicht gelungen, theils weil das Wet- zu stürmisch gewesen, theils weil sie ihre Taue nicht gehörig 1 Bei dem lesten Versuch sey ein Stuck Wisen, woran das Tau gebunden gewesen , mit losgerissen , und kh dieses das einzige Stúck, was sle geborgen hätten.‘ Diese Aulésage, vereint mit den bei der Jnjsel Baltrum früher ange- llten Briefen und dem gefundenen Spiegel des Langboots,

end immer wahrscheinlicher.

Y Spanien. Die Times enthält folgendes Privat-Schreiven aus Ba- sdnne vom 29. November: „Die Stockung in den Angelegen- Miten jenseits der Gränze macht eine Korrespondenz hiec zu ei- Mm eben so verdrießlihen und uninteressanten, als unnüken Ge- hâft. Es bereiten sih indeß große Ereignisse ver, die hoffent- h) für die jebige Ruhe entschädigen werden. Mina is ohne Veifel emsig mit der Reorganisirung seiner Armee, die er sehr vollständig gefunden Haben soll, so wie mit der Entwerfung nes Planes zur Unterdrückung der Jnsurrection in Navarra d den benachbarten Provinzen beschäftigt. Zumalacarreguy ent dagegen, seit der Ankunft Mina's, angelegentlicher als je- ils ein Zusammentreffen mic einer bedeutenderen Truppen-Ab- ‘ilung der Kdnigin zu vermeiden. Als Grund hiervon giebt an wohl mit Recht die Furcht an, daß ein Theil seiner Uppen zu Mina übergehen werde. Es haben allerdings Jet noch feine bedeutende Desertionen stattgefunden, vin die Soldaten, welche versuchen wollten, sich mit den Trup- n der Königin zu vereinigen, würden gewiß von den dortigen idleuten, welche Anhänger des Don Carlos sind, ergrissen und \sgeliefert werden. Sobald jedoch Mina seinen Feldzugsplan le Ausführung gebracht und die freie Verbindung zwischen den t\hiedenen Theilen der Provinzen wieder hergestelit haben wird, Eden auch die Desertionen beginnen. Mina beabsichtigt zu- b M die so lange unterbrochene Verbindung zwischen Bayonne E adrid wieder zu erôfsnen. Ec hat deshalb an Jemand i geschrieben, der mit dem Postwejen bekannt ist, und ihn Mert, in der kürzesten Zeit eine hinreichende Anzahl von lBaftzu zur Verbindung von Madrid und Bayoune in Be- het egen indem er sich zugleich für dieSicherheit derHin-und d nts rbürgt. Zumalacarreguy iteht, wie es heißt, gegenwärtig Thale an der Spike von etwa 8000 Mann. Die Divisionen inde s Cordova und Lopez manòövrivren jeßt in derselben Sie V 98, zu einer cegelmäßigen Schlacht zu bringen. eidet dintkes er ihren Zweck wohl nicht erreichen, denn er ver- dene Un Us jedes Zulamnentrefsen , wenn nicht die entschie- i macht seiner Streitkräfte, oder der Vortheil seiner

Von

Zu bemerken ist, daß die drei Deputirten vom |

N neinsamen Ansicht ihrer Kollegen beigetreten sind. Gestern, als | an di (e ! d Namensfeste des Kronprinzen, hat der König (den bereits | in Kenntniß zu seben.

D éhnten) Befehl ertheilt, eine Medaille zur Vertheilung an die- Ï | | hjaten) Befe) : vorschüßte, der ihn verhindere, das hohe Vertrauen , welches

Machen den Verlust des Dampfschiffes „Superb“/ in jener Ge- |

| die ganzen Einkünfte der Provinz in der genannten Zeit.

n,

Shmung gefunden, mittelst eines überaus huldvollen und liebrei- | hohen Amtes seyen.

' daß man zu diesem Zwecke den Krieg in ihr Gebiet verseßen ' müsse.

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Stellung, ißm die gewisse Aussicht auf den Sieg versprechen. In Ermangelung aller wichtigeren Nachrichten haben die hiesi- gen Politiker sich den Kopf darüber zerbrochen, wer wohl die drei oder vier Personen gewesen seyn könnten, die ein kleines Englisches Schiff, das am 24sten in den Fluß einlief und am 26sten wieder abfuhr, an's Land geseßt haben soll. Es heißt, daß sie, troß der Wachsamkeit der Polizei, Spanien erreichten und daß der Sohn des Don Carlos dabei gewesen sey. Das einzig Wahre ist, daß ein kleines Englisches Fahrzeug, „Reynard“/ von 79 Tonnen, mit Ballast und einer für ein so kleines Fahr- zeug ungewöhnlich zahlreichen Mannschaft von 10 Personen ange- fommen ist. Der Capitain, Namens Wetherall, benachrichtigte den hiesigen Konsul, daß er von den Scilly - Jnseln komme, um eine Ladung Kastanien einzunehmen; da er jedoch nicht finde, was er suche, so wolle er nah Bilbao gehen. Er segelte wirklich in der Nacht ab und ließ seinen Gesundheitspaß zurück. Der Prä- feft leugnet, daß Jemand von diesem Schiff gelandet sey; der Spanische Konsul behauptet dagegen, die bestimmte Nachricht zu haben, daß vier Personen das Schiff verließen , und ein Eng- länder, dessen Karlistische Gesinnungen bekannt sind, versichert, daß er die genannten Personen nicht nur sah, sondern auch sprach und daß es Militair: Perfonen gewesen scyen, nämlich ein Ge- neral, ein Oberst und ein Offizier niederen Ranges, die sich zu Don Carlos begeben wollten. ‘/ :

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 9. Nov. Die hiesigen Zeitungen enthal- ten jeßt den mit Spanien abgeschlossenen Traktat, wodurch die- ses sich verpflichtet , eine Entschädigungssumme von 600,000 Dollars an die Vereinigten Staaten zu zahlen, womit die For- derungen Amerikanischer Bürger an S, welche aus dem Zeitraum vom 22. Februar 1819 bis zum 17. Februar 1834 herrühren, befriedigt werden sollen.

Vereinigte Staaten vom La Plara.

Buenos-Ayres, 14. Sept. Jn den ersten Tagen des Septembers versammelte sich das Haus der Repräsentanten, um einen Gouverneur und General- Capitain dieser Provinz zu er- wählen. Die meisten Stimmen (21) erhielt Nicolas Anchorena, an den sogleich eine Depesche abgeschickt wurde, um ihn davon Er lehnte jedoch die Annahme dieses Amtes ab, indem er seinen s{wankenden Gesundheits-Zustand

seine Mitbürger in ihn geselzt, zu rechtfertigen. Er dankte dem Hause für die ihm erwiesene Ehre und bemerkte, daß es noch

Es wurde daher in der nächsten Sißung beschlossen, daß, bis zur erfolgten Wahl eines Gouverneurs und General - Capitains, cine aus drei Mitgliedern bestehende Kom- mission durch Stimmenmehrheit ernannt werden solle, um die Geschäfte einstweilen zu verrichten. Es wurde dann noh ein Geses über die Freiheit der Presse angenommen. Nach dem Etat der Provinz Buenos - Ayres sind die Geld - An- gelegenheiten dieses Landes in einem sehr s{hlehten Zusiande. Die Ausgaben des Kriegs - Departements allein betrugen in den sechs Monaten bis zum 30. Juni über 700,000 Dollars, also

Der Gouverneur von Buenos-Ayres hat aus Cordova vom 20. August ein Schreiben erkalten, mit der Nachricht, daß 2000 Indianer die Republik Chili verlassen und sih in der Nähe der Provinzen San Luis, Mendoza und Cordova mit den Ranque- les vereinigt haben. Der Gouverneur von Cordova verlangte daher dringend aus Buenos - Ayres 500 Flinten, 500 Karabiner und 500 Säbel. Jn dem Schreiben wird auch die Nothwen- digkeit der gänzlichen Ausrottung der Jndianer dargethan und

nl agnud.

Berlin, 13. Dez. Das heutige Militair-Wochenblatt enthält die Liite derjenigen Militairs, die von des Kaisers von Rußland Majestät mit Orden bedacht worden sind, und von Sr. Majestät dem Könige die Erlaubniß zur Tragung derselben et- halten haben. Es befinden sich darunter folgende Generale: Der Geheime Staats- und Kriegs-Minister, General - Adjutant Sr. Majestät des Königs, General-Lieutenant von Wibleben, den St. Wladimir-Orden ersler Klasse; der General der Jnfan- terie und General-Adjutant Sr Majestät, von dem Knese- bec, den St. Andreas-Orden; der General der Infanterie und Chef des Îngenieur- Corps, von Rauch, den St. Alexander- Newski-Orden mit Brillanten; der General-Lieutenant und Chef des Generalstabes der Armee, Krauseneck, und der General- Lieutenant Braun, den St. Annen-Orden erster Klasse mit der Kronez der General - Lieutenant und Commandeur der 5ten Di- vision, von Brause, den St. Annen-Orden erster Klasse; der General - Lieutenant und Commandeur der 6ten Division, von Thile, und der General-Lieutenant von Tippelskirch, Kom- mandant von Berlin, den Weißen Adler -Ordenz der General- Major Prinz Georg zu Hessen-Kassel, Commandeur der 5ten Kavallerie-Brigade, den St. Annen-Orden erster Klasse mit Brillanten; der General-Major und Commandeur der 1sten Garde - Kavallerie - Brigade, von Brauchitsch, und

der General - Major und Commandeur der L2ten Garde- Infanterie - Brigade, von Quadt, den St. Stanislaus- Orden erster Klasse.

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Koöoniglimhe Oper.

Obgleich es nicht der Zweck ist, in diesen Blättern jede vorüher- gehende musikalische Erscheinung zu beurtheilen, können wir doch unindglih Herrn Lafont's Leitungen unerwähnt lassen.

Fe rascher und entschiedener die Bewegung und Entwickelung innerhalb einer Kunst und Wissenschaft is, desto schneller koinmen Meister wie Schüler bei einex Gränze an, Über welche hinaus das Vollkommene noch immer eifrig! gesucht wird, obgleich man sich von der Sonnennähe echter Schdnheit und Wahrheit bereits immer weiter entfernt. Nirgends zeigt sich dieser Abweg in das Uebertrie- bene, Fraßzenhafte, troß aller Ansprüche Leere und iee deutlicher, als bei dem Ueberschäßen und flachen Lobpreisen der bloßen Virtuosfität in der Fnsirumentalmusik. Viele Bewunderer Bernini- scher Gruppen verlachten zu ihrer Zeit die antike Bildhaueret, als sey fie kindisch, unbedeutend und gelstlos; kleine Geister, welche sich aufblähend, Michel Angelo noch überbieten wollten, nannten Ra- phael einen untergeordneten Künstler, dem der Sinn für das Große niemals aufgegangen I So anmaßend aber diese Urtheile sich einst auch hinstellten, tn der Kunst-Geschichte werden sie nur noch als Beweise aufgeführt, daß die lautesten Sprecher oft in den grdß- ten Frrthumern befangen sind.

Wäre es nun aber etwa nicht cin ähnlicher Frrthum, wenn z. B.

mente verkannt und Alles bunt durchetnandergéworfen würde? Wie oft ließen sich die Worte, welche Tieck der mißhandelten Geize in den Mund legt, auch für andere Jnsirumente abändern und auss sprechen. Jene ruft (Zerbino 289): O weh! 9 weh! Wie mir das durch die ganze Seele reißt ! Jn's Henkers Namen, ich bin keine Fldte Wie kann man mich so quálen, Alle meine Tône unterdrücken, Und kneifen und schaben und kraßzen, j Bis ein fremdes, quinkelirendes Geschrei heraus\naret. Ich kenne meine eigene Stimme nicht wieder, Fch erschrecke vor mir selber : In diesen unwohlthätigen Passagen. err Lafont verschmäht diese unwohlthätigen Passagen, dfe bloßen Kunstiftücke und das musikalische, oder vielmehr unmusikali- sche Seiltanzen und Radschlagen. Mödgen Andere vielleicht fräfti= er, erhabener, ersiaunenswürdiger gespielt haben und noch spie=- en; Herr Lafont spielt \chòn, und erweiset, daß dies Beiwort auch an dieser Stelle gebraucht werden fann und ein ungemein großes eigenthümliches Lob in sich schließt. Nie schreit seine Geige;, se \tngt üunmerdar (besonders in dem meisterhaft vorgetragenen Ada- gto) auf die reinste und wohlthuendste Weise. Fhre Thne lassen sich in jene Worte überseßen, welche bei Tiek die, in rechter Weise behandelte, Geige ausspricht.

Funkelnde Lichte,

Durchschimmernde Farben,

Ziehen in Regenbogen,

Wie wiederglänzende , springende Brunnen,

Empor in die scherzenden Wellen der Luft.

Es zucken die rothen Scheine,

Und spielen hinauf und sinken hinab:

Was willst du vom lieblichen Scherz? j In dem leßten Konzerte des Herrn Lafont auf der Königlichen Opernbühne sangen auch die Demoiselles Lenz und Stephan mit Beifall, Das Talent der Leßtern ward, als sie bloße Chortstin war, von Herrn Spontini erkannt, und er nahm sich ihrer mit preiswür= diger, väterlicher Sorgfalt an. Weil die, durch den Abgang der Madame Milder entstandene Lücke noch gar nicht ausgefüllt war, Ubertrug man thr in rascher Folge einige der schwierigsten Rollen, und es mußte jeden Unbefangenen in Erstaunen seßen, wie viel sie in denselben hinsichtlich des Gesanges und des Spiels leistete. Let- der unterbrach eine langwierige Krankheit ihre weitere Ausbildung, und der Rath, welchen ihr Freunde vor jenem Unfall ertheilten, muß auch nah der Herstellung wiederholt werden: nämlich die Schul -= und Lehrjahre, welche sie kraft ihres Talents gleichsam übersprungen hat, sorgfältig nachzuholen. Daß sie es in dieser Be=- ziehung nicht an Fleiß fehlen läßt, zeigte der Vortrag zweier Arien am gestrigen Tage, und in den mittleren und tieferen Regionen der Stimme stnd Fortschritte unverkennbar. Nur in den höheren, welche etgentlich über den natürlichen Bereich ihrer Stimme hinausliegen, muß Demoiselle Stephan den von so vielen Sängerinnen betretenen irrigen Weg schlehterdings vermeiden. Wenn mán nämlich ieine Tôdne durch Anstrengung hervorbringen , wenn man ste fortissime erschreien will, werden sie oft unrein und shwankend, und fast alle- mal scharf und herbe. Bevor man also jene Tône nicht piano et- singen, nicht leise einseßen und recht sicher auf den Kopf treffen kann, ist man keinesweges am Ziele, sondern der Gefahr des Miß- lingens immerdar ausgeseßt. Demoiselle Hähnel beobachtet meister- haft das Verfahren, welches wir hier andeuten möchten. Ueberhaupt läßt sich auf diesem Wege die Weichheit und Fülle der Stimme ver- mehren; denn das Piano muß dieselbe Rundung, wenn auch nicht dieselbe Kraft, wie das Forte haben. S : Vielleicht würde Demoiselle Stephan gern einige Jahre in al=- ler Stille dem Studium der Kunst widmen, um dann in größerer Vollkommenheit hervorzutreten; allein Theater - Directionen sind nicht geneigt, Stipendien für solcherlei Universitätsighre auszuseßen ; und wenn Schriftsteller von ihrem Honorar leben sollen, können fie ihre Handschriften auch niht neun Fahre lang im Pulte liegen lassen. (Nonum prematur in annum. So hoffen wir denn, daß Demoiselle Stephan bald im Stande seyn werde, zur Aufführung mehrerer Meisterwerfe beizutragen, wel= che wir seit Fahren nicht hdrten. Sollte es aber im Himmel anders beschlossen seyn, und Demoiseklle Stephan nicht durch ernsten Fleiß zu hdherer Vollendung emporschreiten, sondern, gleich wie viele An- dere, hon in der r ihre Stimme verlieren, so is es unsere Pflicht mit doppeltem Lobe nochmals hervorzuheben, daß ste wenige Wochen nach ihrem ersten Auftreten die shwerste aller Rollen, die Vestalin, mit verdientem Beifalle sang und spielte, und daß sie mit besonderer Vorliebe Gluck’s Werke studirt, um welche sich oft die größ-

ten Sängerinnen mit Unrecht gar nicht bekümmern. 0 0

Meteorologische Beobachtung.

1834. Mags Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 12. Dezbr.| 6 Uhr. 2Ubhr. | 10 Ubr: Beobachtung.

Luftdruck . (341,6 2" ‘Par. (342,4 1 ‘’’Par.|343,3 o ’Par [Quellwärme 8,4 ® R. Luftwärme |— 0,1! ®° R.|+ 0/6°R |+ 0,8 Rh ane D009 Dhaubutitt |+- R|— 0,5 R HoN Flufwärme 2,0 ° R.

Dunsisättg.| 93 pCt. 93 pCt. 86 pyCt. [Bodenwärme 3,v ° R. Wetter | nebligi neblig. trübe. ; i

U NW. NW. NW. Ausdünsi. 0,002" Rh. Wolkenzug | O NW. | Es ÎMtiederschlag 0,010 Rh,

Beriiner Börse.

Ben 13. Dezember 1834. Aimtl. Fonds- und Geld-Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

Hörner und Posaunen Klavier-Uebungen heraushringen sollten, wenn

überhaupt der Charakter der Schlag-, Streich- und Blase - Jnsiru-

Zf Brief velal [Zf. Bru. (eid.

St.- Schuld - Sch. | 4 [1004 ( 996 fUsipr. Pfanäbr. | 4 | (1007 Pr. Engl. O5. 30./ 4 | 96 | 954 Pomm. do. 4 | [1064 räm. Sch.d.Seeh.|-— | 60? | 602 fKur-u. Neum. do.| 4 [1065 | Kurm. Obl. m1. C.| 4 | 994 | 991 ISchlezische do.| 4 [1065 |

Neum. lut. Sch. do.| 4 | 991 | FRkst.C.d.K.-u. N. | 735 1735 ç {erl Stadt - Obl. | 4'| 997 | [Z.-Sch.d.K.-u N. | 737 | 73%

Königsb. do. 4 |

Elbing. do. Ax | Holl, vollw. Duk. | 175 | Dauz. do. in Tk.|—-| 37; | 371 Neue do.| —| 18 W esípr. E N 4 [1011 | ‘JFriedriehsd’or . . |—| 135 | 135 Grosubx Pon. do.| 4 [1022 | [Disconto . . .|—| 3 4 4 PreufssCour

Wechsel-Cours. Brief Geld.

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AMmsterdam i 250 FL |[Kurz. | jl4l; M E 250 Fl. 2 Mt. _— (1407 A N 300 Mk. [Kurz 152F U 300 Mk. |2 Mt. 1524 | O 1 LSt. |3 Mkt. 6 Di} E n 300 Fe. 2 Mt. 804i Wen A 150 FI, 2 Mt. 1042 .— AULROUE 150 FI. 2 Mt. 10314 Da c 100 Thl. |2 Mt. 99 | E : 10 T [8 Lage [1025 Praukfurt' a. M WA. (o 100 FI. 2 Mt. 1035: 1103

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