1834 / 349 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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mus, die Rückkehr der Jesuiten und die Verfolgung der Pro- testanten schen, Jndeß sel dies würde nur ein untergeordne- r Segenstand des Bedauerns für uns seyn; aber nicht zufrie- damit, diese Resultate in Franfreich erfülle zu wünschen, vergißt

die Gazette die allergewöhnlichsten Regeln der Politik so sehr, daß sie die papistische Partei in Jrland in Schuß nimmt, daß sie den elen- desten Theil des Unterhauses (wir brauchen wohl kaum zu sagcn, daß ¿r den O’Connelischen Auhang meinen) als denjenigen auf- stelit, von dem die Wiedergeburt Englands ausgehen werde, daß sie auf die Revolution von 1688 s{mäht und die Vertreibung des Hauses Hannover als ein natúrlich zu erwartendes und scôr wünscdenswerthes Creigniß ansieht. Wenn die Karlistischen Zeitungen auf solche Weise das Spiel des Herrn O'Connell ipiclen, so dürfen ste nicht erwarten, daß wir besonderen Eifer fär die Scche zeigen werden, welche sie vertheidigen.“

Lord John Russell und Lord Palmerston Hhabeu Gelegen- heit gehabt, fich dieser Tage dffentlih“über die jeßigen Staats- Verhältnisse auszusprechen. Dem Ersteren wurde nämli von seinen Konstituenren zu Totneß ein Diner gegeben, und der Lets tere ivar von seinen Konskituenten (er is einer der beiden Repräsen- tanten für Süh-Homtsgire) nach Porthea zu einer Versammlung eingeladen worden, in tvelcher seine und seines Kollegen, des Sir George Staunton, Wiedererwählung betrieben werden sollte. ohn Russell seßte in seiner Rede die anti: reformistischen Gesinnungen und Prinzipien des Herzogs von Welling- tow auseinander; er wollte beweisen, daß derselbe nur dem Drang der Umstände nachgegeben , als er die Test- und Corpo- rations- Ute abgeschasst und die êatholische Emancipation durch- gejekt, und daß ex dies feineswegs aus freiem Antriebe gethan. Dann gab er eine Uebersicht von den Maßregeln, die, wie er sagt?, das vorige Vinisteriura noch durchgeführt haben würde, wenn es dem Könige nicht gefallen hätte, dasse!be aus seinen Dien- zuentlassen. Endlich widersprach er aufs bestimmteste der Behäup- ‘ung, daß er cinen Kirchen-Reform-Plan entworfen hätte, der von der

gewesen sey, daz die Minisier Lord Lansdown, Herr Spring Rice und Lord Auceland ihm ihre Zustimmung nichr hätten ge- ven fóinen, und daß der dadurch entstandene Zwiespalt im Ka- binet die Aufidsutig desselben herbeigeführt habe; er versicherte, daz er dem Kabinet noch gar keinen Plan vorgelegt hätte, daß man aber über diesen Punkt ganz einig gewesen sey. Daß der Herzog von Wellington Reform - Maßregeln . beabsich? tigen joite, hielt der Nedner für völlig unglaublich. Lord Palmerston behauptete in seiner zu DVoxrtheg gehaltenen Rede, es sey unmögli), daß das Ministerium, welches jelzt in der Bildung begriffen sey, es wagen. könnte, vor dem Unterhaus in dessen je&iger Gestalt zu erscheinen; die Hoffnung, daf, wenn man neue Wahlen veranftalte, mehr Tories ins Unterhaus kom- men würden, hielt er für eitel, und er sprach daher die feste Ueberzeugung aus, daß si das neue Ministerium nicht werde Lasten fönnen.

‘Die hiesigen Zeitungen theilen je6t den Brief Lord Broug- ham’s mit, welcher der neuesten Ausgabe des Bulwerscher Schreibens an einen Kabinets - Minister Über die jetzige Krisis Geigesüge ist. Lord Brougham rechtfertigt sich darin gegen die Bemerkungen, welze Herr Bulwer an mehreren Stellen seiner Broschüre über das politische Benehmen des ehemaligen Kanz- lers macht, das in der leßten Zeit so vielfahem Tadel unterlie- gen ruußte, und namentlih den Vorwurf von sih ablehnt, daß e: ein lauer und schwankender Reformer sey.

Die Times rühmt sich dessen, daß sich in der vorigen Woche ein konservativer Klubb zu Huddersfield auf ihr Blare abonnirt habe, indem sle diese Nachricht aus dem Leeds Jn- telligencer mit folgender von leßterem Blatt hinzugefägten Bemerkung aufnimmt: „Wir sind úberzeugt, daß Fälle dieser Art even so oft vorkommen, wie die entgegengeseßten, von denen lie radikalen Zeitungen so viel Lärmens machen, nämlich daß die Times hier und da abgeschafft werde.“

Vom Cap sind Zeitungen bis zum 5. Oktober hier einge- gangen; am 8ten sollte von den Tinwohnern der Cap-Stadt eine Bersammlung gehalten werden, um darüber zu berathschlagen, 09 es nit angemessen sey, Maßregeln zu ergreifen, wodurch den Kolonisten das Neche gesichert würde, die Mitglieder des getezgebenden Raths zu wählen, statt daß sie je6t von dem Gouverneur auf Lebenszeit ernannt werden; auch wolite man olle drei Jahre neue Wablen und Oeffentlichkeit der Debatten.

Die Berichte aus Westindien lauten noch immer nit ganz zufriedenstellend. Mit Auënahme von Barbadocs und Ja- maifa, waren überall sehr ernstliche Unruhen unter den Skla, ven vorgefallen, Aber auch in Jamaika hatte man schon die Entdeckung gemacht, daß unter den neuen Lehrlingen ein fast allgemein verbreitetes Komplott existire, während der ißnen zur sreien Verfügung überlassenen Zeit nicht fär Lohn arbeiten zu wollen. Es war ein Ausschuß von der Kolonial - Versammlung ernannt worden, um den Grund des allgemeinen Mißvecgnü- 0ens zu ermitteln. Zu Trinidad hegte man die. ernülich- ten Besorgnisse. Auf St. Christoph hatten die Sétlaven die Proclamation des Gouverneurs falsch verstanden und si so aufrührerisch benommen, daß fast die ganze dort befindliche Kriegs- macht zur Unterdrückung der Unruhen angewandt werden mußte ; zwei Deger waren verhaftet worden, weil sie cinen ihrer Kamcs raden umgebracht hatien. Auf der Dänischen Jnsel St. Thos- mas waren zwei Leute zum Tode verurtheilt worden, weil sie Feuer im Theater angelegt hatten. Als das Packetschiff „„Rey- nard‘’, welches diese Nachrichten mitgebracht hat, von den Lee- wards: Änseln absegelte, schien Übrigens an den meisten Orten die Ruhe jo ziemlich wiedex hergestellt zu seyn.

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Belgien.

Brüssel, 11. Dez. Die Repräsentanten-Kammer if seit cinigen Tagen mit dem Budget der Mittel und Wege beshäf- tigt, ohne daß die Diskussion zu besonders interessanten Erdörtes rangen Anlaß giebt.

Der Vicomte Hyppolit Vilain XI[!l. hat aus Jtalien ein altes Gemälde, eine Madonna mit dem Kinde, mitgebracht, wel- ches Kenner als ein Raphael’ sches Werk betrachten.

Der Dampfwagen, mit dem hier mehrere Versuche ange- stellt worden, hat nunmehr die Reise nah Paris angetreten, je- doch nicht vermittelst eigener Kraft, sondern durch vier Post- pferde gczogen.

- Die Arbeiten an der Section der Eisenbahn von Löwen nach Tirlemont werden, was die Erd- und Kunst- Arbeiten be- trifft, mit ziemliher Thätigkeit fortgeseßt, dagegen ist die Sec- tion von Mecheln nach Termonde ohne Arbeiter; allein man ¡nuß hinzufügen, daß der Weg dieser Bahn über Wiesen geht, bie in dieser Jahreszeit zu naß sind, um Arbeiten solcher Art zu qeitalten.

“Der hiesige Gerichtshof hat kürzlich entschieden, daß Ge-

1422 lich besaß, als ev sie versch{oß, als bloßes Börsenspiel angeschen werden sollen, das keine geseßliche Gültigkeit habe,

Y olen.

Warschau, 12. Dez. Am Montag, dem Namenstage des heiligen Georg, des Schubpatrons der Krieger, versammelten sich die in Warschau anwesenden Ritter dieses Ordens, an der Zahl 65 Offiziere und Generale und 300 Unteroffiziere Und (Be- meine, auf dem Schloßpla6, und defilirten in Parade vor dem Fürsten von Warschau, der mit dem großen Bande des Skt. Georgen: Ordens geshmückt war. Die Generale führten die Belotons an dem Fürsten vorüber. Hierauf begaben sich alle nach der Schloß-Kapelle zum Gotcesdien| und empfingen vom Bischof den Segen, Es war sodann Dejeuner im Schlosse, wo- bei auf das Wohl des Kaisers, der ganzen Kaiserlichen Familie und des Feldmarschalls Paskewitsch getrunken ivurde.

Deut Man od.

Gotha, 12. Dez: Jn diesen Tagen/ vom! 8ten d. M: an, fanden hier mehrere Besprechungen zwischen Abgeordneten der Ministerien zu Weimar, Meiningen, Ascenburg und Koburg statt. Diese Abgeordneten waren die Geheimen Räthe Schwei- ßer, von Carlowiß, von Kraft und von Wästemann.

Die Lebens-Versicherungs-Bank für Deutschland zahlt den- jenigen Theilhabern, welche seit den Jahren 1829 und 1830 beigetreten sind, im künftigen Jahre eine Dividende von 22 pCt. Die Gesammt-Summe beträgt 27,553 Rthlr. und wenn hierzu die Dividende dieses Jahres und die bereits zurückgege- benen Antrittsgelder gerehnet werden, so erreicht der Betrag der geschehenen Vertheilungen eine Summe von beinahe 100,000 Rthlrn. Am 1. November betrug die Zahl der Theilnehmer 5274 und das versicherte Kapital 9,255,200 Rtzie.

Frankfurt a. M., 13. Dez. Hr. Senator Scharf ist von hier abgereist, um Hrn. Senator Jhm, der noch zu Leip- zig verweilt, dajelbst zu tressen und mit ihm gemeinschaftlich nach Berlin zu reisen. Die Herren Mack und Meyer, welche früher mit der Mission nach Berlin beauftragt waren, sind wieder hier angekommen, ohne jedoch bereits in Berlin gewesen zu seyn.

Frankfurt a. M., 13. Dez. Der Staats-Effektenhandel war im Laufe dieser Woche sehr lebhaft. Jn ODesierreichischen und Holländischen Fonds wurden ansehnliche Posien sowohl gegen baar als auf Zeit umgeseßzt. Der vornehmste Augenmerk der Spekulan- ten richtete sich auf die Fntegrale; von diesem Papier wurden in dett leßten Tagen mehre taufend Stücé abgeschlossen. Am 11. Dez. war die Kauflust darin so stark, daß man bis 535 bezahlte. Die Ursache dieses Steigens lag in der Amsterdamer Notirung und dem Eintrefs fen mehrerer Eilboten mit den späteren, noch besser gegangenen Cours sen. Man erfuhr, daß die Fuitegrale an der Pariser Bbrse notirt wurden und dieser Umfiand allein hingereicht have, den Cours ders selben in die Höhe zu treiben. Fnzwischen ließ die Tendenz schon am folaecnden Tage (12. Dez.) wieder nach; durch die Verkäuf meh- rerer Spekulanten, die ihren Vortheil realisirten, gingen die Fnte- grale auf 534 zurück. Nuch in Metall!ques und Actien wurde viel gcthan, ohne daß sich jedoch die Course bedeutend gehoben hätten. Durch täglich eingetretene Kündigungen in den Oesterreichischen und Hol- cándischen Fonds kam vieles Geld in Umlauf: Prblongationen sind willig auf 1 bis 2 Monat mit 4 pCt. Zinsen fücs Fahr zu machen; Diskonto-Papier war selten und konnte zu 32 à 27 pCt. angebracht werden. In Spanischen Fonds ging wenig um, solche waren immer mehr ausgeboten, als anzubringen. Preußische, Polnische und Darm- städtsche Loose fanden zu steigenden Coursen bereitroillige Nehmer. Fm Wechselhandel war cs wieder stiller, als in der leßten Woche, doch blieben Yaris, Amsterdam, Wien und Hamburg mehr gesucht als offerirt. Nachschrift. Heute, am Sonnabend, sind die Fnte- grale in Folge niedrigerer Notirung aus Ainst-erdam um nahe 5 pCt. gefallen. Sie fsanden zuleht d2ix-

Schweiz.

Schaffhausen, 7. Dez. Se. Durchlaucht der Fürst von Thurn und Taxis hat, als Schweizer - Bürger, zur Unterstüßung der wasserbeschädigten Eidgenossen 1009 Schweizer - Franken an- gewiesen. DemnäctGst hat derselbe der hiesigen Regierung für die Ertheilung des Kantons-Bärgerrechts die Summe von 1000 Gulden zur Dotation einer Kantonal-Armen-Anstalt Und dem hiefigen Stadtrath für die Ertheilung des Ehren -Vürgerrechts die Summe von 3000 Gulden zur Stiftung eines städtischen Schulfonds zugesandt.

Man spricht von fkläglihen Berichten, welche von einem Theil unserer, leztes Frühjahr nach Nord-Amerika ausgewanderten Kantons-Bürger von St. Louis am Missisippi aus nach den Gemein- den Oberhaslau und Lohn angelangt seyen, und sowohl in Be- ziehung auf das ungesunde Klima, als die Prell- und Habsucht der dortigen Bewohner alles dasjenige bestätigen, was hierüber schon mehrmals erzählt worden ist. Es soll auch in diesen Be- rihten der Wunsch auégedrückt seyn, daß sie von Gemeinde zu Gemeinde bekannt gemacht werden möchten, zur Warnung aller derer, die, durch eitle Hoffnungen getäuscht, oder durch die trú- gerisczen Vorspiegelungen der bekannten Familie Köpfle versührt, Vermögen und Gesundheit ebenfalls aufs Spiel zu sczen noch versucht seyn könnten. Dagegen sind uns vor noch nicht gar langer Zeit ein paar Briefe von hierseitigen Ausgewanderten, ebenfalls aus dem Staate Jllinois geschrieben, zu Gesicht gekoms men, die voll der lockendsten Anpreisungen der glÜcklihen Lage dieser Leute sind und die von ihnen bewohnte Gegend als ein wahres Schlaraffenland |childern.

Jtalten.

Rom, 2. Dez. (Allg. Ztg.) Schon seit einiger Zeit behaup- tete man zuversichtlich), dem Personal der Staats - Verwaltung ftche eine große Veränderung bevor, indem der Kardinal-Staats- Sccretair Bernetti wegen seiner leidenden Gesundheit in Ruhe- stand verseßt werden solle. Dies is aber wohl nur der Wunsch Einiger, welche man als Gegner des Siaats -Secretairs zu be- trachten hat, und twoelche nicht gern einen Mann auf diesem Posten schen, der sich die allgemeine Achtung des Jn- und Auslan- des erworben hat. Kardinal Bernetti arbeitet troß seiner Leiden un- unterbrochen; ißm zur Seite steht der mit dem Geschäftögange ganz vertraute Monsiznore Capaccini, so dag die Geschäfte noch nie einen Augenblick® unterbrochen wurden. Der Papst hat auch neuerlich den Staats-Secretair mit einem Besuche beehrt, sich Über eine Stunde mit ihm unterhalten, und dadurch alle Gerüchte widerlegt, als sey er nicht zufrieden mit seinem Mini- ster. Der Tesoriere generale, Monsignore Tosti, hat verschie- dene Zoll - Vergünstigungen, welche einige Personen im Staate genossen, abgeschafst und dadurch die Einnahmen bedeutend ver- größert. Ferner hat er bekannt gemacht, daß die Zinsen, so wie ein Theil des Kapitals der lelzten Rothschild'schen Anleihe von der Amortisations - Kasse ausbezahlt und damit der Anfang am 5ten d. M. gemacht werden soll. Unsere Finanzen bieten also einen besseren Anblick dar, als man nach den Vorgängen der lebten Jahre zu erwarten berechtigt war. Das Verdienst davon

schäfte in Staats-Papieren auf spätere Lieferung, sobald nicht nachgewiesen werden kann, daß dex Verkäufer die Papiere wirt- l

der es denn auch so weit gebracht hat, daß die Staats: Kassey gegenwärtig immer Geld zu ihrer Verfügung haben , statt wie bisher zu Ende des Jahres in der größten Verlegenheit zu seyn So lange dieser Prälat seinen Posten behält, kônnen wir ey sichert seyn, keine Räckschritte zu thun; aber er muß für seine Verdienste belohnt, das heißt, cr wird Kardinal werden, ivelde Belohnung wir aber zum Besten des Landes noch weit ertfetit wünschen. Die Eingabe, welche die Eigenthümer der Röm, schen Campaana gegen das bisherige Abgaben-Spstem eingereige haben, ist von der Regierung berücksichtigt worden. Durch e, Pâpstliches Rundschreiben an die Delegaten wird verordnet, * sle aus jeder Provinz einen sachverständigen Grund-Eigenthüm, hierher shicken sollen, um an einer Kommission Theil zu neh men, welche zur Aufgabe hat, durch eine summarische mdglig billige Taxation des Werthes alles Grund-Eigenthums im Stag die Abgaben nah Grundösägen der Gleichheit zu bestimm, Dieses Geschäst soll so schr ais möglich beschieunigt werden, mit bis zum Juli 1835 die neue Taxation in Kraft trt könne; bis dahin werden die Abgaben nah dem alten Tarif y, hoben. Aus den Provinzen ist indessen hier eine Stift i Umlauf gekommen, welche sich zum Voriheil der Regierung by haft gegen diese Neuerung ausspricht, weil sich der Werth V Grundstücke seit undenklicher Zeit nah dem Betrage der big, herigen Abgaben fixirt habe, eine neue Normirung also, wi dem G gebe, dem Andern nehme, die größte Ungereqi keit sey.

Spanien.

Madrid, 2. Dez. Die Ernennung des Generals Aly Mitglicds dex Proceres-Kammer, zum Gesandten in London, if zwar in der Hof-Zeitung norh nicht offiziel angezeigt wow man glaubt jedoch, daß die Abreise des Generals, der ein dhe Freund und Wajßsengefährte des Herzogs von Wellington j noch in dieser Woche stattfinden werde.

Die Kammern beschäftigen sich jeßt mit inneren Angely heiten, namentlich mit Gefezen, wodurch mancherlei Besch den abgeholfen werden soll. So wird unter Anderem Über jj Bittschriften debattirt, wovon die eine auf die Verpflichtung ly Personen, die von Valencia, Alicante und Castellon de la Yy Waaren ausführen, Abgaben zum Wegebau in jenen Gegendmy zahlen, Bezug hat, die andere auf den bis jetzt bestehenden 6 brauch, daß der Prior und die Ritter des Johannit?er-Ordenslj Bewehner verschiedener Bezirke zur Entrichtung von getwissn bühren nöthigen können, weil dicser Ritter-Orden vor 400 Jy ren den Spanischen Königen zur Vertreibung der Mauren sh behúlflih war. Gegen diesen leßteren Gebrauch eifcrten bey ders Herr Ochoa und Here Arguelles, der von seiner Unpdjld feit wieder hergestellt ist. :

Durch einen Königlichen Befehl ist der Miniser des nern, Herr Garelt, der nah dem leßten Willen Ferdinand's \]|, wenn irgend cin Mitglied des Regierungsraths ausschiede, desu Bla einnehmen sollte, der Verpflichtung entbunden tworden, 0 der Stelle des in der vorigen Woche verstorbenen Don Js Maria Putg den Sißbungen jenes Conseils beizuwohnen.

Es soll in Madrid eine Karlistische Junta existiren, die ten Anhängern, von denen täglich einige hierher kommci, Jn siructionen ertheilt. Die Hinrichtung Velasco's, welte vor 14 Tagen hier stattfand, scheint sie jedo etwas eingeschütut zu haben, und am Sonnabend enthielten die hiesigen Züge die Nachricht, daß Estefani, der bei Ferdinand VII. in grn Ansehen stand, der einige der cinträglihsten Aemter bekleid, der vor 8 oder 9 Monaten einer Karlistischen Verschwün halber verhaftet und zur Verbannung nach den Phislippiristn Inseln verurtheilt wurde, welches Uriheil aber nicht in Voljb hung fam, wiederum wegen Hochverraths vor Gericht gesil! werden sol. Estefani i cin Jtaliäner, und er war es, di nach der Geburt Zsabella's derselben ein Geschenk mit einn Lotterie- Loos machte, welches durch sein Anstiften, denn er u dama!s General-Direktor der Lotrerieen, eine Million Reali (66,000 Rehlr.) gewann. Das Verhör dieses Mannes, der vi

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wird, soll am Iten d. beginnen.

Ii Leon, Alt - Castilien und Galizien haben sich Ruben banden gezeigt, die sh súr Karlisten ausgeben; mehrere dell ben wurden jedoch gefangen genommen und erschossen, unk scheint sie ctwas zurükgeschreckt zu haben. Große Besorgnß(w regte in dieser Woche die dreimal wiederholt Wlnzcige in Hof-Zeitung, daß die Posten auf den Heerstra die von hit nach Andalusien, Barcelona und Santander führen, beraubt uk die Briefe vernichtet worden seyen. Die Diligence, welch 1 der vorigen Woche von Andalussen hier ankam, war ganz #0 Kugeln durchlöchert, da die vorgespännten Maulesel aber zl waren, so entging der Wagen den Räubern, und die ‘Passagit kamen unverleßt davon. Dieser Angriff fand in der Nähe vil Andujar statt. i

Seit cinigen Tagen sieht man wieder eine große Menze wt Mönchen auf den Straßen in Bewegung, was einiges Ausschtl erregt, da si diese Volfsklasse seit dem Gemetel im legtversh senen Juli wenig an dffentiichen Orten blicken licß.

Vor einiger Zeit zeigte sich in der Gegend von Salamk cine Bande von 27 Maraudeurs, welche die Stadt Paradiu überfielen und eines der bedeutendsten Häuser darin plünderltl Sie wurden von einem Trupp Soldaten unter Anführuß eines Offiziers verfolat, entflohen aber. Am 29jten v. M. # blickte der Offizier zufällig den Führer der Bande auf dem hi sigen Kleidermarkt;, er bemächtigte sich seiner und überliefert ihn ohne Schwierigkeit den Behörden. :

Jn einem vom Constitutionnel mitgetheilten Schreib aus Madrid vom 2. Dezember liest man: „Erst heute (vat die Anleihe definitiv abgeschlossen, obgleich der Regierungs-Ral schon vor drei Tagen seinen Bericht zu Gunsten des von u ren Ardouin gemachten Vorschlages abgestattet hatte. Obe) man nicht alle Bedingungen des Kontrakts kennt, so weiß n Jedermann, daß er zu 60 pCt. geschlossen ist, und daß dur) wischen dem Finanz-Minister und dem Kontrahenten getrof [lederctnkitife bessere Aussichten für die Regierung vorhan Man weiß auch, daß die Herren Rothschild nur von O Fortgange dieser Anleihe die Zurückzahlung der 18 Million Franken, welche Spanien ihnen schuldig is, zu erwarten haben, E es ist daher ganz in ihrem Junteresse, diese Operation zu unters Es is sehr wichtig für Spanien, daß die Verwaltung des 1 des gehörig gesichert wird. Der Krieg im Norden kann u lange währen, seibst wenn Mina die Vortheile erringt, V it man vernünfciger Weise erwarten darf. Während dieser e können viele Verbesserungen vorgenommen und bis jeßt e fannte Hülfsquellen aufge‘unden werden. Es zeigt sich ein 1 würdiges industrielles Leben in Spanien. Man sieht, daß 0 : rend der leßten zehn Jahre im Stillen Fortschritte gemacht In den sind. Was man während der liberalen Gährunz hmen

sind.

gebührt den Einsichten und dem Eifer des genannten Monsignore,

Jahren 1820 —- 1823 nur mit Schwierigkeit hätte untern

hren rücfskändigen Sold zu verlangen. L ier 1209 Mann von dem Jrländischen Corps aus Fort St. Buliao, die, gleih den früheren, in dem Kastell St. George Untergedracht werden. M: N auf's Aeußerste kommen läßt, da sie do die e dies | | r Leute, welche im Kriege so tapfer gekämpft haben, so nöthig den hiesigen Einwohnern ein Schwindler und Verräther genau! i | hs if iebt, ‘ein Met vorzubereiten, um den wahren Belguf der Ausgaben darzu-

Mit, Jeder Minister hat einen Orden erhalten.

Pranciósco de Almeida , vor breu c Lima, der Sohn des Herzogs von Palmesl1, und An-

Irfen, das läßt sich jekt, ohne auf Hindernisse zu stoßen, aus- ihren, denn die Gesinnungen haben sich geändert. Sehr (le Vorurtheile sind vershwunden und sehr ‘viele neue Jdeen aben unter der Masse des Volks Wurzel gefaßt. Jun den in¿greichen Murcia und Valencia, welche zum Theil ‘durch h rlistenhaufen, und namentlich durch die des Carnicer, verwüstet (rden sind, ist es jeßt ruhiger. Der General Valdes hat diese ps mit unglaublicher Thätigkeit verfolgt und in der Stadt- ili eine mächtige und energische Stüge gefunden. - Dies \nsitut wird sich bald über ganz Spanien ausbreiten. An vies “1 Orten erseßt sie shon die Gendarmerie, welhe man auch inführen will. Es giebt ganze Provinzen, in denen nicht ein inziger Soldat is, und wo dennoch di Zarlisten sich nicht zu ihren wagen. Die Zeitungen der Havptstadt ershdpfen ih seit einigen Tagen in Raisonnements Übev das Ministe um Wellington's. Sie glauben im Allgemeinen nicht, ‘daß die uéwártige Politik" Englands hierdurch eine Veränderung erlei: 1 werde, aber man würde hier den Herrn Villiers sehr un- n verlieren. S0 hat sich überall beliebt zu machen gewußt nd seine Einigöeit mit dem Französtschen Gesandten erleichtert [hr den Gang der Geschäfte.“

Portugal.

} Die Times enthält folgendes Privatschreiben aus Lissa: n vom 2. Dezember: „Jm Jnnern des Landes sind wieder wei Personen wegen Miguelistischer Gesinnungen ermordet wor:

n, Der Graf Linhares (Sticfbruder des Herzogs von Pal- ella), welcher nah Brasilien emigrirt war, ijt über London Miecher zurück zefehrt.

Er speiste an dem Tage seiner Ankunft hit dem Herzog und dem Grafen Villa Real und wie ih höre, at er sich sehr günstig über die Regierung geäußert. Allein Pbgleich er ein geschickter Mann und ein guter Redner ist, #0 segen doch diejenigen , welche ihn tennen, fein großes Gewicht juf seine Meinung - da er sehr wankelmüthig ist. Man sagt gar, er sey in der Hoffaung nach Portuzal gekommen, den osten des Finanz- Minijiers zu erhalten; da er indeß bei sei- Nr Ankunft gefunden , daß dies nicht angehe, so würde er gern nen Gesandtschafts- Posten in London oder Paris annehmen. der Herausgeber des Oppositions-Blattes Aguia is, wegen ei: iger beleidigenden Artikel gegen die Rezierung, ins Gefängniß Best worden. Man is der Meinung, es wäre besser gewesen, bine Notiz davon zu nehmen, aber einize der neuen Mitglieder es Ministeriums sind sehr empfindlich. Jn einigen Theilen des M andes herrscht großes Mißvergnügen darüber, daß cinige be- inte MigueliZen wichtige Posten von der Regierung erhalten M nbenz andererseits machen die Bewohner von Elvas, deren kon- ryative Gesinnungen bekannt sind, ihrem Unwillen Luft, sobald e den geringsten Mangel au Energie bei der Regierung bemer- hn, Das Ministerium is indeß jest in jeder Hinsicht niger, und wird daßer auch mit mehr Festigkeie zu Perle gehen, denn halbe Maßregeln führen zu nichts, nd nur das entschiedene Benehmen der Minister Carva'ho und Freire konnte das Land retten. Die Kommission zur Prüfung js Vorschlages der Britischen Dampfschifffahrts-Gesell schaft hat P Bericht abgestattet und alle Bedingungen berselben, mit luénahme der Befreiung vom Hafen - Zoll, gebilligt. Die Re- lierung gestattet stillschweigend die posisreie Circulation der Eng- ischen Zeitungen, obgleih noch kein Gese darüber erschienen , Vor etwa zehn Tagen war der Oberst Shaw, welcher

die Schottischen Truppen in St. Ubes kommandirt, in Lissabon, Mm Geld und Kleidung sür seine Soldaten von der Regierung

verlangen; er erhielt indeß nichts, und bei seiner Rückkehr

Wa:fen etwa 200 Mann die Waffen weg und weigerten sich, län-

rzu dienen: Sie kamen gestern halb nackt nah der Hauptstadt, um Heute erwartet man

Es ist zu beklagen, daß die Regierung

(braucht, Herr Carvalho is jeßt beschäftigt, ein neues BUud-

gen, nachdem die Reductionen in allen Departements stattge- unden, Die gestrige Hof - Zeitung theilt in einer besonderen Deilage alle die von der Köntgin verlichenen Titel und Orden Der Herzog b. Palmella hat den Thurm- und Schwerdt-Orden empfangen. Mehrere Personen erhielten den Titel als Titu!ar-Räthe. Dom kurzem Gesandter in Paris,

êre wurden zu Grafen und Marquis erhoben. Auch der Graf

icalho erhielt den Titel als Marquis, und die Barone Sa da

Vandeira und Pico de Coleiro als Visconde. Der Graf Villa

eal hatte am Sonntag eine mehrere Stunden dauernde Un- Metredung mit dem Lord Howard de Walden, die, wie es heißt,

en Zweck hatte, Se. Herrlichkeit in den Stand zu seben, den

erzog von Wellington von dem ganzen Umfang der Reform, elche die Minister zum Besten Portugals glaubten vornehmen 4 müssen, in Kenntniß zu segen.“

T Ur bei.

Die Times meldet in cinem Privat-Schreiben aus Kon-

f antinopel vom 12. November: „Die Hoffnung, daß Sy- ien sich endlich der so lang ersehnten Ruhe erfreuen werde, ist pereitelt, Nach den Berichten der Europäischen Konsuln in eppo ist in Antiochia ein ernstlicher Aufstand ausgebrochen. Ò n dem Kampfe zwischen den Einwohnern dicser Stadt und den fta hen Soldaten sind viele Personen getödtet worden. Der E E vom 27. Oftober war keinesweges unterdrückt. Nach e itterung des Volkes gegen Jbrahim zu urtheilen, ist es Pie wahrscheinlich - daß die Jusurrection sich schnell über das al A ausbreiten wird. Die von Jbrahim befohlene ge: Felle M STntwassnung gab die Veraniassung hierzu. Er selbst b lese Maßregel als unerläßlich fúr die Dauer seiner Macht nd während er dadur zeigt, auf wie schwachen und en Srundlagen seine Machc ruht, sucht die Türkische bewa sich dadurch zu stärken, daß sie ihre Unterthanen inigen 4 und sie zu einer diéziplinirten Miliz bildet. Seit Dtdimee S geht hier das Gerücht, daß eine Abtheilung der opt F bis Adana vorgedrungen sey und die dortige begründete di arnijon zu Gefangenen gemacht habe. Das Un- vat-Briefe eser Nachricht hat sich indeß jezt erwiesen. Pri- ét über M Man vom 15. Oktober enthalcen das Nâ- Mehmed Al ufnahme des Herzogs von Raguja in Aegypten, vorgestellt wu M noch nie einen Besuch bei Personen, dic ihm ert hat Che en, welhen Ranges sie au seyn mvchten, erwie- und verwei E bei dem Marschall Marmont eine Ausnahme dieser Herablas er eine Stunde bci ihm. Der Hauptgrund zu P assung des Vice-Königs ist wohl, daß der Marschall ein Russischen Kaiser empfohlen war. Die Versiär:

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kung der Englischen Flotte zu Vurla und der freundschaftliche Empfang Namik Paschas in England haben unter den Türken große Freude erregt.‘ ;

Os in.di en.

Nachrichten aus Calcutta zufolge, die bis zur Mitte Juni’'s reichen, hatte dec Regen in den niedrig gelegenen Theilen von Indien dem Jndigo großen Schaden gethan, so daß man nur auf cine Aerndte von etwa 90,009 Maunds rechnete, während man einen Monat vorher noch 120,000 Maunds zu ärndten hoffte. Nach Britischen Fabrikaten war wenig Nachfrage. Der General-Gouverneur hatte 500 Rupien zu der Subscription beigesteuert, die zur Errichtung eines Mo- numents fr den verstorbenen Rammohun Roy eröffnet worden ift. Der Bischof von Calcutta war im Begriff, eine Rundreise durch seine Didcese anzutreten, und Madras, Penang, Malakka und Ceylon zu besuchen. Jn der Präsidentschaft Bengalen war der Handel im besten Flor. Der Werth der Aus- und Einfuhr des mit dem Juni abschließenden Jahres hatte den der vorjäh- rigen um 1,858,000 Rupien überstiegen. Der Radschah von Kurg, der unter Eskorte zu Vallore angekommen war, soll den Wunsch geäußert haben, daß man ihm erlauben möge, sih nach Schottland zu begeben. Jn Audih war der Posten eines Kö- niglichen Astronomen erledigt, Und der König hatte die Wahl ganz dem General-Gouverneur Überlassen; als Kandidaten für diese Stelle werden der Obristlieutenant Hodgson, der Obrist- lieutenant Oliver und der Capitain Pemberton genannt.

Nach Briefen aus Calcutta vom Ende August hat das Gouvernement von Bengalen die Vesaßungen von Chittagong, Silßet und A}am verstärkc, und war im Begriff, einige Trup- pen nah Martaban zu schien, weil man in Birma eine Re- volution erwartete. Der König von Birma ist ein Mann von 48 Jahren, der sih ansangs mild und harmlos gezeigt hatte, sich nicht viel um Regierungs - Angelegenheiten bekümmerte, son- dern seine Zeit mit Jagen und in Gesellschaft der Königin zue brachte, welche einen unumschränkten Einfluß über ihn ausübt. Seit der Zeit des Krieges mit der Compagnie und der Deml- thigung, welche er dabei erfahren, hat sich sein Charakter sicht- bar geändert, und er pflegt von Zeit zu Zeit in Anfälle von äußerster Wuth auszubrechen, bei denen er seine Umgebun- gen nicht schont. er Charakter der Königin is rachsúch- tig und übermäthig, und sie und -ihr Bruder, der durch ihre Beschüßung einen großen Einfluß erlangt hat, hassen die Euro- páer aufs bitterste. Jhnen gegenüber steht der Prinz von Sar- wadi, des Königs Bruder, ein Mann von Verstand und Mä- ßigung, und der Kronprinz, der Sohn einer früheren Königin, cin junger Mann von 23 Jahren und von ausgezeichnetem Ta- leit. Er hat auf alle Art versucht, sich Europäische Wissenschaf- ten anzueignen, und bat besonders in Mathematik und Physik große Fortschritte gemacht; er und sein Oheim bilden die Euro- pâische Partei am Hofe, und sind von der Königin und ihrem Anhange herzlich Gade, Das Mißvergnügen ist so hoch gestie- gen, daß man bei dem ersten Anlasse einen Bruch zwischen den Parteien und die Abse6zung des Königs erwartet. Die Maß- regeln, welche die Compagnie auf den Gränzen genommen hat, haben Feinesweges zum Zweck, ihre Besißungen auf dieser Seite auszudehnen, was zu allen Zeiten gegen ihre Politik war, son- dern nur ihre Gränzen und ihren Handel bei den zu erwarten- den Unruhen zu {chügen. Der legtere hat seit drei Jahren be- deutende Fortschritte gemacht, und der Zug der Karawanen von der Küste von Tenasserim nah China und Siam nimmt allmä- lig zu, obgleich die Eifersucht und Habsucht der Siamesischen Administration ihm alle denkbaren Hindernisse in den Weg wirft. Die Compagnie hatte gehost, durch den im Jahre 1827 mit Siam abgeschlossenen Handels-Vertrag den wilikürlichen Erpres- sungen der Beamten und des Hofes ein Ende zu machen; allein in einem absolut despotischen Staate, wo der König der erste Kaufmann seines Landes ist und alle Minister Handel treiben, ist es schwer, die hergebrahten Mißbräuche abzustellen. Nicht nur sind die Zdlle ungeheuer (zwisheri 30 und 50 Dollars pr. Tonne), sondern der König erlaubt dem fcemden Kaufmann erst dann zu kaufen und zu verkaufen, wenn er um willkürlich festgeseßte Preise die Waaren des Königs angenommen hat. Dieser Zu- stand der Dinge kat den Erfolg gehabt, daß der direkte See- handel mit Siam fast aufgehört hat, und der Verkehr in die Hände Chinesischer Zwischenhändler gefallen ist, welche Singa- pur besuchen; allein die zunehmende Ausdehnung dieses Handels hat die Ausmerksamkeit der Regierung erregt, Und sie hat an- gefangen, sich sür die Abnahme der Einkünfce von den Zöllen auf Europäische Sehiffe an den Chinesischen Küstenfahrern zu entschädigen, und die Klagen der Engländer Über diese blinde Politik sind bis jet fruchtlos geblieben.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

New-York, 17. November. Der New-York-Amer i- can (ein der Bank-Partei ergebenes Blact) äußert sich Über die fúr die Jakson- Partei in diesem Staate günstig ausgefallenen Kongreß-Wahßlen folgendermaßen: „Das Resultat der Wahlen in diesem Staate kann mit Necht Erstaunen erregen. Wir ha- ben es keinesweges erwartet; es übertrifft die Hossnungen un- serer Gegner fast eben so sehr, wie es die unsrigen getäuscht hat. Ehe wir die Ursachen unserer Niederlage untersuchen, müs- sen wir die wichtigere Frage siellen: „Was sollen wir jeßt thun ?“/ Jeder wahre Whig wird hierauf antworten: „„Beharren.““ Wir find allerdings besiegt, aber auch wenn wir den Sieg da- von getragen hätten, so wäre der Streit noch nicht beendige und wir müßten noch lange Zeit fortkämpfen.‘/

Aus Columbien schreibt man, daß der General Roca- fuerte in die Gefangenschaft des General Flores gerathen sey, der ihn jedoch sogleich in Freiheit gesezt habe, worauf Beide beschlossen, die Entscheidung ihres Streites einem DMational- Kongreß vorzulegen. Die unter dem Befehl NRocafuerte's stes henden Generale sollen während dieser Zeit den General Flores wieder angegriffen, aber eine Niederlage erlitten haben.

New-Yorker Blätter enthalten Nachrichten aus Car- tagena bis zum 28. September. Es war daselbst eine Franzd- sische Fregatte von 50 Kanonen, welche Martinique berührt hatte, angelommen. Sie erwartet die Ankunfc eines Geschwaders un- ler dem Befehl des Admiral Mackau, der den Französischen Kon- sul Adolph Barrot zurúcbringt und ihn in Gegenwart von 3 Compagnieen Französischer Artillerie in sein Amt einseßen wird. obald die dreifarbige Flagge Über seiner Wohnung aufgezogen ist, wird jedes Fort fie mit 21 Kanonenschüssen begrüßen. Die Französische Regierung hat sih geweigert, von irgend einer For- derung, welche der Admiral bei seinem Erscheinen vor Cartagena im vorigen Jahre machte, abzustehen. Man trifft hier große Vorbereitungen, um den Befehlshaber der Französischen Eskadre

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der Handel ohne Zweifel seine ganze winnen.“

hat Zeitungen aus Rio bracht. abhängigkeit Brasiliens, ertheilten der junge Kaiser Dom Pedro Il. und seine Schwestern, umgeben von den hohen Staatsbeaimn-

Lebendigkeit wiederge- Ein in News York aus Brasilien angekommenes Schiff aneiro bis zum 8. Sept. mitaes

Zur Feier des 7. September, des Jahrestages der Un-

Am Abend war die Stadt crleuch-

en, eine dffentliche Audienz. t Der von Ferreira Franca vor?

et und bei Hofe großer Ball,

gelegte Entwurf zu einem Bündnisse Brasiliens mit den verei nigten Staaten Nord-Amerika's nimmt lebhaft die dfentliche Auf merfsamfeitin Anspruch. Am 1. Sept. wurde er von der Deputirtenz- Kammer verworfen. gentschaft bis zum 1. Oktober prorogirt worden. Hatt zu Rio Janeiro Nachrichten aus Chili bis zum 25. Juni. Der Kongreß hatte sih am 5. Juni zu Santiago versammelt. Yan erwartete täglich die Ratification des Handels-Vertrages zwischen Chili und den vereinigten Staaten Yord-Amerikg'e. mit England wegen eines neuen Handels-Traktats begonnenen Unterhandlungen nähern sich ihrem Ende und fäßren zu dem gewünschten Resultate. sih unter den Händen der Ausländer. : : h bers betrug im vorige; Jahre 160,000 Mark, in diefem über 200,000 Mark,

von der Re-

N Att ail hatte

Die beiden Kammern sind

Auch die

Die Ausbeute der Bergwerke vermehrt Die Ausfußr des Sil:

land,

Berlin, 16. Dez. Des Königs Majestät haben mittelt Allerhdchster Kabinets:-Ördre vom 18ten v. M. zum LWiederaufs- bau der abgebrannten Pfarr-Gebäude zu Tryppehna, im Re- ierungs - Bezirk Magdeburg, ein Gnaden-Geschen® von 3100 thlrn. zu bewilligen geruht.

Mehrere der liberalen Pariser Blätter, namentlich der ¿¿Constitutionnel‘“/ vom 26sen v. M. und der „National// und. ;, Courrier français‘/ vom 27sten v. M. haben, angeblich auf Grund eines Schreibens aus Saarlouis, ihren Lesern die Nach- richt mitgetheilt, daß den Post - Aemtern in der Preußischen Rhein - Provinz vorgeschrieben worden sey, alle aus Frankrei kommende Briefe zu eröffnen. Einer Widerlegung solcher Nach- richten bedarf es für das Deutsche Publikum, und selbst für mit den Verhältnissen Deutschlands auch nur oberflächlich bekannte Franzosen niche. Sie sind aber merkwürdig als Beweise, zU welchen ungereimten Ecfiadungen obige Blätter, im Vertrauen auf die Leichtgläubigkeit ihrer Leser, ihre Zuflucht nehmen, um die Deutschen Regierungen im Auslande zu verdächtigen.

Wie oft unerwartet ein gut gemeintes Wort seinen D den findet und sich fruchtbar erweist für das Gemeinwohl, h sich wiederum in einem verdienstlichen Unternehmen zu Wefel kundgegeben. Nachdem der Aufruf des Herrn Staatsraths Hufeland in Nummer 159 der Staats - Zeitung vom vorigen Jahre hinsichtlih der Leichenhäuser bekannt geworden war, wurde von einigen Männern daselbst sofort die Jdee aufzegrif- fen, der Stadt ein solches Haus zu verschaffen. Eine zU diejem Zweck eröffnete Subscription brachte baid an 509 Rthir. zusam- men; ein israelitisher Schlosser machte das Anerbieten, sämmt- lihe Schlosser- Arbeiten umsonst zu liefern; cin Kaufmann hat sih erboten, den zum Bau nöthigen Kalk zu schenken, und es ist zu erwarten , daß mittelst der noch nit geschlossenen Subs- \cription die Fonds zur Ausführung des Plans hinreichen werdet.

Man meldet aus dem Brombergschen, daß der Ses sundheits: Zustand sih daselb sowch! untce den Menschen, als unter den Thieren, gegen die lesten Monate ungewöhnlich gät- stig selle. Auch das mehrfach berichtete auffallende Sterben un- ter dem Federvieh shwindet immcr mehr, mit Ausnahme des Kreises Chodziesen, wo es sich wiederhoic so stark gezeigt hat, daß in bedeutenden Haushaltungen der ganze Bestand des Federvies hes rein ausgestorben ist.

Man schreibt aus Köln vom 12, Dezember: „Die Leblosigkeit der Rheinschifffahrt hat vom 16. Oktober noc) bis zu Ablauf desselben Monats fortgedauert. Erst mit dem Beginn des November und ctwa gleichzeitig mit dem etwas günstigeren Wasserstande ist der Verkehr auf dern Rheine und in dem hie- sigen Hafen wieder lebhafter geworden, und Haden von da an die eigentlichen Herbst- Versendungen begonnen. Jn dem Feit- raume vom 16. Okt. bis 15 Nov. sind angekommen: zu Berg 108, zu Thal 404, zusammen 512 beladene Fahrzeuae; abgegane gen find zu Berg 74, zu Thal 55, zusammen 129 beladene Fahrzeuge. Unter den angekommenen waren 5 von Amsterdam, 8 von Rotterdam und 3 von Antwerpen, die, mit Einschluß der Niederländischen Dampfschiffe, 70,890 Ctnr. von Holland brachs- ten. Aus Holland sind hier vorbeipassirt 65,077 Ctnr. Auf- wärts verladen wurden 34,861 Ctnr., wovon etwa 1 aus der Stadt oder den Lagerhäusern, und F oder beiläufig 23,000 Ctnr. von Schiff zu Schiff, so daß man annehmen kann, das noch nicht ein Drittel der von Holland hier angebrachten Waaren dem Speditionshandel, mehr wie zwei Drittel aber dern Eigen- handel dieser Stadt angehören. Der Wasserstand is nur schr kurze Zeit hindurch, und zwar blos während etwa 14 Tagen, der Schifffahrt günstig gewesen; gegen die Mitte des November aber war das Wasser wieder so niedrig, daß die Schiffe mit etwas bedeutender Ladung nicht mehr ohne Lichter fahren tonnten.‘

In der Nähe von S t. Goar scheiterte am 10. d. M. auf dem Rheine das Schiff „das Mädchen von Orleans“, Swifs fer Philipp Hartmann von Bingen. Es wurden sofort alle Retiung der Güter, wie auch zur möglihsten Erhaltung Fahrzeuges erforderliche Maßregeln getroffen.

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„Am 23. Oktober“, {reibt man aus. Du)lel „entfkamen einem Schäfer zu Saarn an der Ruhr 23 Schafe. Zwei derjelben fanden sich 3 Tage später scher ¿ legt wieder ein, und als nun die Waldungen durchsucht wurden fand man nach und nach viele der Übrigen getödtet und entdeckt ugleich die Spuren eines hier ungewöhnlichen Raubihieres.

lle Zweifel hierüber ldsten sih, als am 3lsten desselben Mo- nats ein im 17ten Jnfanterie- Regimente stehender Offizier auf der Jagd in der Nähe des im Kreise Düsseidorf belegenen Dor- fes Hilden unvermuthet auf einen großen Wolf stieß und denjel- ben glücklich erlegte.““

Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 15, Dae! 6 Ubr. 2 Uhr. 10 Uhr Beobachtung.

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¡ E 1 L Luftdruck. [343,4 «'Par./342,1 1 'Par.!340, 6 5 Pa! | Zuettwärme 8,4 °N Luftwärme |+- 1,4 ° R.\4- 1,7®R |4- 1,1°R T os

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Thaupunkt |— 0,2 ® R.|— 0,1 °R.|4- 0,0 °R Dunstsättg.| 87 yCt. 86 pCt. 91 pCt. Bodenwärme 2,9 ®R Wetter trúvbe. trúbe. frúübe. (usdürft, 0,0 1 8“ Ny

mit allen seinem Range gebührenden Ehrenbezeigungen zu em-

pfangen. Jet wird der neue Tarif bald in Krafc treten und

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î / Wind I G | e. W, | .—— INicderschlag 0,0 0 7''Nh

Wolkenzug | _—-—_