1834 / 350 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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_24 Die Nachricht, daß die Abdankung des Lord-Advokaten von

liche Sitte oder gejellige Ordnung gerichteten Schriften. Groß- britanien war überschwemmt von jolchen AuswÜüchsen , die täg- lich, periodisch oder unregelmäßig, dem Stempel entgingen, und von denen die Polizei meist nicht erfahren konnte, wer sie ver- faßte, drucête oder herausgab. Daher hört man in England nur eine Stimme úber den Nuven des Vereins zur Verbrei- tung núßlicher Kenntnisse. „Die Geistlichkeit‘, sagte Lord Broug- ham, „die Geistlichkeit, die sich nicht leicht zur Bahn der Verbesserun- gen bequemt, hat am Ende mit jenem Vereine rivalisirt und selbst ein volksthümliches Blatt herausgegeben, das aber doch verhältnißmäßig keinen solchen Erfolg hat, wie die Erzeugnisse des gedachten Ver- eins. Das Journal für Schulen, die Bekanntmachung von Landkarten, die Lebensschilderungen und Portraits berühmter Männer gedeihen und wirken Über alle Erwartung zur Errei- chung des Zwecks. Die Karten, unter Leitung des obersten Geo- graphen der Marine ausgeführt, sind vortrefflich und kosten 75 Prozent weniger, als die Landkarten-Krämer sich bezahlen lassen; zu lange hatten leßtere von geringer Mühe großen Lohn ziehen wollen , und das Erlernen der Erdkunde der ärmeren Klasse un- zugänglich gemacht. Bei der Ueberzeugung, daß die Fabriken und Manufakturen Englands um wohlfeilen Preis Zeichnungen Gedúrfen, die man je6t mit Gold aufwiegen muß, beabsichtigt die Gesellschaft, alóbald in London Zeichenshulen nach Art der Französischen Anstalten zu errichten.“ Lord Brougham wandte fich nun zuallgemeineren Betrachtungen, und gab manchen für die Po- litik anziehenden Wink. Mit Wärme sprach er die Ueberzeugung aus, daß, je mehr die Aufklärung auf beiden Seiten des Kanals ver- breitet, desto mehr auch der Friede zwischen beiden Nationen be- festigt werden würde, indem der Jahrhunderte hindurch reichende Zwiespalt aus dem Vorurtheile und dieser aus der Unwissenheit Heroorgegangen scy. Das Bedürfniß des Friedens werde mit dem Fortschritte der Kultur in die Massen beider Völker, und dergestalt in die allgemeine Ueberzeugung eindringen, daß der Krieg fast unmöglich werde, was auch soust die beiderseitigen Regierungen sih zur Richtschnur in der Politik nehmen möch- cen. Seit der Juli:-Revolution habe die Britische Nation Be- weise ihrer friedlichen und freundschaftlihen Gesinnungen für Frankreich gegeben. Obwohl Fürst Talleyrand nicht als liberal in den Augen der Engländer habe erscheinen können, sey er doch jedesmal, wo er sich dffentlih zeigte, von dem Volke mit lautem Beifall empfangen worden. Lord Brougham fand Wohlgefallen daran, dem Fürsten Talleyrand die Gérechtigkeit widerfahren zu lassen, daß er außerordentliche Bestrebungen zum Aufrechthalten des Europäischen Friedens entwickelt, daß er gearbeitet, wie ein junger Mann von 25 Jahren, worin er Übrigens aufrichtig von der Re- gierung, zu der Lord Brougham gehört habe, unterstüßt worden ley. Lord Brougham ist in den Jahren der vollen Krast; seine Gesichtszüge tragen das Gepräge eines überaus lebhaften Geistes, einer im höchsten Grade entwickelten Jntelligenz. Er spricht das Französische ziemlich geläufig, und selbst in dem frem- den Jdiome ist der große Redner nicht zu verkennen.

In einem Schreiben aus Bayonne vom 6ten d, M. heißt es: „„Sagastibelza und die Karlisten: Junta befinden sich fort- während im Bastan-Thale. Der Oberst Jbarrola hält mit 190 Mann das Dorf Zugarramurdi an der äußersten Gränze beseßt, um die Unterstüßungen, die er aus Frankreich erwartet, sofort in Empfang nehmen zu können. Am 1sten und 2ten d. M. hat Zumalacarreguy sich der Besaßung von Caparoso und der Ka- lernen von Falces und Peralta, die durch die Urbanos verthei- digt wurden, bemächtigt. Diese Kasernen wurden nach einem 24ständigen Widerstande mit Sturm genommen. Mehr als 300 Urbanos und 200 Soldaten wurden niedergemebelt. Die Kar- listen, welche Elisondo blokirten, sollen durch cinen Ausfall der Garnison gelitten und sh zurückgezogen haben. Andererseits hat Mina am Zten d. mit 7 ann, 300 Pferden und 4 Kanonen Pampelona verlassen und den Weg nach Lumbier ein- geschlagen, das 7 Meilen von Pampelona liegt und wohin das «ros der Karlisten marschirt war. Das Resultat dieser Expe- ditécn ist zur Zeit noch unbekannt.“

Der Jndicateur de Bordeaux, der unlängst über eine bedeutende Niederlage Zumalacarreguy's berichtet hatte, gesteht je6t ein, daß er getäuscht worden sey. „Alles“, sagt dieses Blatt, „was gegen-värtig von beiden Seiten geschieht, beschränkt sich darauf, jo vie: Streitkräfte als möglich zu sammeln und sih für die Winterzeit Kantonnirungs-Quartiere, so wie den erforderli- cen Mundvorrath zu sichern. Findet daher nicht ein unerwar- tetes Zusammentreffen statt, so darf man annehmen, daß die Feindseligkeiten vorläufig so gut als eingestellt sind und daß sie, jo lange der Schnee die Gebirge deckt, auch nicht wieder eröff net werden dürften,‘

Großbritanien und Jrland.

London, 10, Dez. Der Lord-Mayor hat zu übermorgen eine Versammlung des Genteinde- Raths einberufen, in welcher vie Antwort des Königs auf die Adresse des Gemeinde- Raths wegen der Ministerial - Veränderung vorgelesen und darüber be- rathshlagt werden soll. Diese Adresse ist Übrigens die erste im Sinne der Reform, welche durch die Hof- Zeitung publizirt

vorden ist.

E Der Prinz von Asturien, der sih zu seinem Vater nach Spazuen begeben haben sollte, seßt seine Unterrichts: Stunden, wie die Morning - Post versichert, nah wie vor unter der ‘qufsicht seiner Tante, der Prinzessin von Beira, hier in Mané- feld. Street ununterbrochen fort und macht außerordentlich schnelle Fortschritte in der Englischen Sprache. j Es heißt, der Herzog von Wellington habe den Admiral Sir George Coeóurn aus Westindien zurücberufen, um ihn wiederum in das Amt eines Lords der Admiralität einzuseßen.

Die Morning Chronicle meint, die Times wisse jeßt Hon sehr wohl, daß der Herzog von Wellington kein Reformer jeyn werde; sie würde daher wahrscheinlich die erste Gelegenheit ergreifen, sich durch offenen Kampf gegen den egergog wiederum bei dem Volke in Gunst zu seßen, und man könnte die hôchste ette eingehen, daß sie binnen einem Monate ihr Vokabular von Schimpfwörtern gegen den Herzog von Wellington erschd-

fen würde. ci, Hexr Poulett Thomson, Prásident der Handels - Kammer unter dem Melbourne’shen Ministerium, hat eine Adresse an ¡eine Kommittenten in Manchester erlassen, worin er sich über seine politischen Grundsäße ausspricht. Er findet die einzige Möglichkeit ferneren Gedeihens des Landes in der Befestigung der Reform, in der möglichsten Ausdehnung politischer und re- ligidser Freiheit, in der bstellung der Mißbräuche der herrschen- den Kirche, in dec Entfesselung der Industrie und in der Ver- minderung der Staatslasten und verspricht diesen Zwecken seine

cifrigste Unterstüßung.

1426 Seine Abdankung ist noch nicht angenonimen, und er versieht nach wie vor seine Amts-Gefchäfte.

Der Oberst Caradoc, der bekanntlich als Britischer Com- missair im Hauptquartier des General Rodil befindlich war, ift von Paris, wo er sich {hon seit längerer Zeit aufhielt, wieder hier angekommen. Er ist von der Stadt York aufgefordert wor- den, als Parlaments - Kandidat für dieselbe aufzutreten. Herr Sadler wird als muthmaßlicher Repräsentant für Belfast in Jr- land genannt. Auch Admiral Napier tritt als Parlaments-Kan- didat auf. Lord Charles Wellesley soll von seinem Vater, dem Herzoge von Wellington, die Weisung empfangen haben, sich bereit zu halten, als Parlaments - Kandidat bei der Wahl in Hampiaive aufzutreten.

Der Spectator schlägt verschiedene Mittel vor, um die neuen Wahíen so wohlfeil als möglich zu machen und dadurch den Kandidaten der Reform-Partei den Sieg über ihre Gegner zu erleichtern. Er berechnet, daß, wenn man seinen Vorschlä- gen folge, die Wahl zum Parlaments - Mitgliede für eine Graf- schaft den Kandidaten nur zwischen 500 und 1000 Pfd. zu ste- hen kommen werde.

Der Streit zwischen den Meistern und Gesellen des Schnei- der - Gewerks in Manchester wegen Arbeitslohn und Zahl der Arbeits-Stunden, der fast sechs Monate lang gedauert und viele Leute außer Brod geseßbt hat, is durch die unbedingte Nachgie- bigkeit der Gesellen endlich geschlihtet worden. Ein großer Theil derselben hat bercits seine Arbeit wieder begonnen, nachdem jeder Einzelne sich auf Verlangen der Meister schriftlich verpflichtet hatte, den Handwerker-Vereinen zu entsagen.

In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend sind in Ro- therhithe abermals zwei Häuser durch Brandstistung ein Raub der Flammen geworden, und alle Wachsamkeit von Seiten der Behörden und der Polizei scheint in jenem Kirchspiele ganz nu(z- los zu seyn. Vorgestern Abend brannte auch der große Hanf- Se der Herren Tatchell und Clarke in Gracechurch- Street ab.

Herr Paredes, dem der Präsident der Republik Neu-Gra- nada, General Santander, einen Freibrief auf 24 Jahre zur Anlegung einer Eisenbahn zwischen Chagres und Panama be- willigt hat, ist nah England unterweges, um hier das zu seinem Unternehmen ndthige Kapital, 350,000 Pfund, aufzutreiben.

Deter e t M.

Wien, 12. Dez. Se. Maj. der Kaiser haben dem Gra- fen Moris von Sandor die Kämmerer-Würde verliehen.

Einer in den hiesigen Zeitungen erschienenen Bekanntma- chung zufolge, soll nächstens wieder eine Anzahl von dem allge- meinen Tilgungs-Fonds eingeldser Staatsschuld-Verschreibungen zum nominellen Betrage von 19,925,893 Fl. 165 Kr., welche cinen jährlichen Zinsen-Ertrag von Einer Million Gulden Con- ventions-Münze liefern, dffentlih verbrannt werden.

Am 25. November starb zu Wiesenau in Kärnthen der Kais serlihe Astronom Johann Tobias Bürg, Mitglied vieler in - E selbst Nord - Amerikanischen gelehrten Gesell-

asten.

Die O fner Zeitung bringt folgendes Schreiben aus Alt- Moldova vom 20. Nov.: „Auf unserer Donau haben die un- ter der Leitung des Herrn Grafen Stephan Szechényi stehenden Arbeiten einen ernsten Charakter angenommen. Jm verflossenen Monat Oktober arbeiteten nämlich täglich nahe an 1000 Spren- ger an den Wasserfällen zwischen Lyupkova und Szviniza. Es wvoar eine der erhabensten Scenen, einerseits die Feuer und Fel- sen speiende Donau, andererseits aber die Arbeitsleute zwischen Felsenklippen und Gesträuchen, und die das Geschäft leitenden Ingenieure und Cordons- Posten gelagert zu sehen. Die Stein- sprenger wurden von den anliegenden Bergwerken gegeben, und Neu-Moldova namentlich stellte auf kurze Zait sämmtliche Berg- werfs-Arbeiten ein, um das Unternehmen nach allen Kräften zu unterstüßen. Begünstigt durch den ungewöhnlich kleinen Wasser- stand, war der Erfolg so groß, daß über 1000 Kubik - Klafter Steine, nach oberflächlicher Abschäßung, gesprengt und ins Trok- fene gebracht wurden. Jch war dabei, aló am 1. Nov. das erste Schiff den Kanal passirte, und kann die frohe Empfindung nicht aussprechen, von der ich bei dieser Gelegenheit ergriffen wurde. Alle Zweifel, die wir hier größtentheils über die mögliche Be- wirkung der Schisffbarkeit nährten, vershwanden für immer; der Glaube erwachte, unsere Wildniß werde in kurzem ein Para- dies werden; und innigstes Dankgefühl regte sich in meinem Herzen für die auch uns durch Schiffbarmachung der Donau zugedachten Wohlthaten der gütigsten Landes - Regierung.““

Die Agramer Zeitung berichtet: „Nachträglich über die in unsern Blättern früher schon erwähnte, in den benachbarten Gegenden sehr gesegnete Weinlese können wir aus guter Quelle versichern, daß solche in einigen Orten so reichlih aus- gefallen ist, daß die Weinbauer bei dem Mangel an Fässern sich nicht anders zu helfen wußten, um“ den Wein unterzubringen, als dadurch, daß sie in die Erde Gruben machten, diese mit Ziegeln und Mörtel bekleideten, und den Most hinein gossen. In andern Gegenden mußte man wieder wegen Mangel an Weinfässern den alten shlehten Wein ausrinnen lassen, um für den bessern neuen Rebensaft Plaß zu gewinnen. Daß der heue- rige Wein den von 1814 an Güte, noch mehr aber an Stärke úbertressen wird, läßt sich nicht bezweifeln; leztere Cigenschaft hat sh schon an dem Moste, und zwar mehrmal auf eine trau- rige Art bewährt, indem mehrere Personen bei dem übermäßi- gen Genusse an den Folgen seiner außerordentlichen geistigen Stärke plöblih gestorben sind, und fast täglich vernehmen wir dergleichen traurige Ereignisse.‘

Spanien.

Der Morning Herald enthält folgendes Privat-Schreis ben aus Villalba vom 1. Dez.: „Mina empfing am 24. Nov. in Pampelona die Nachricht von der Veränderung des Engli- hen Ministeriums. Seine Gesichtsfarbe veränderte sich, er sprang vom Sessel auf, {ritt im Zimmer auf und ab, ließ den Chef des Stabs zu sich kommen, gab Befehl zum augenblickli- chen Beginnen des Feldzuges und sagte zu seinem Busenfreunde, einem Franzosen: ,,,„„Die Würfel sind geworfen, ih muß zu Felde ziehen, und für das Geschick Spaniens eine ent- scheidende Schlacht wagen. ‘/‘/ Drei Tage waren indes- sen zu den Voranstalten erforderlih, und erst am 27sen mar- \chirte er nah dem Thale von Borunda an der Spiße von 5000 Mann und mit einein Reserve-Corps von 10,000 Mann. Zu- malacarreguy , begierig, sh mit Mina zu messen, gab sogleich Befehle zum Marsche der Bataillone nah Guipuzcoa und Alava und gedenkt, seine Gegner in dem Thale von Bovunda dem- selben, in welchem er D’Doyle und Osma am 27. und 28, Oktober hlug zu erwarten. Mina hat viele Vortheile auf seiner Seite, er hat zwischen Treozin und Salvatierra drei befestigte Pläße und außerdem durch die von den Karlisten eingenommene

Salvatiertá führenden ‘Passe zu befürchten. Zumalacarreguy dagegen Vittoria im Rücken und dürste vielleicht von M

ur Rechten und von Jaureguy zur Linken flankirt fen Aufmerksamkeit aller Parteien ist daher in diesem A das erste Zusammentreffen der beiden Chefs gerichtet, lei Vermuthungen sind in Umlauf. Aus den besten Urthei

zu schließen, glaube ih, daß sich Mina des Sieges nicht d

( : militairische Kenntnisse, ohne Einfluß in den Provinzen, und Sie müssen dez. Überzeugt seyn, daß der Sieg der felhafe is. Jch verpfánde meine Ehre für die heit der Thatsache, daß, seit Mina in Pampelona i Massen der Navarresen sih den Fahnen des Don Carlos 2 schlossen haben, während der große Pacificator die g hindurch nur 300 Parteigänger finden konnte. Es geht übri gens das Gerücht, daß der Herzog von Wellington den de drupel - Traktat in Kraft zu halten und Don Carlos zu P den gedenke, Spanien zu verlassen. Jch kann diesem Gerücy feinen Glauben beimessen. Der Herzog kennt die Gefühle Q Spanischen Volkes besser, als irgend ein anderer Mann u weiß, daß das Einführen einer juste-milieu-Politik hier uten lich ist. Er muß wissen, daß die Exaltados, die ge enwärtig s sichtig sind und ihre Absichten geheim halten, sobald die Kul sten geschlagen wären, ihr Haupt erheben und wiederum das Land in Anarchie stürzen würden.“

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Lissabon, 23. November. Der Gesebes:Vorschlg des Ministers Silva Carvalho úber die Veräußerung der e nannten National-Güter hat in der Deputirten - Kammer mi einer bedeutenden Stimmen-Mehtheit über das System gesiegt welches Herr Monzinho da Silveira demselben enkgegengestt hatte, und welches vorzüglich einen möglichst hohen Preis i barem Gelde aus jenen Gütern zu ziehen beabsichtigte, währen in dem Plane des Finanz-Ministers eine möglichst rasche V; äußerung und möglichst ausgedehnte Parzellirung die Haupt-6s sichtspunkte bildeten. Man kann, wie ih früher bereits erwähnte annehmen, daß die unter dem allgemeinen Namen von „Ny tional-Gütern‘/ begrissene Masse von Grundstücken den dritty und besten Theil der angebauten Bodenfläche Portugals ausmat Diese nun in die Hände neuer, möglichst zahlreicher, und durh ihr Interesse unzertrenlih an die jet bestehende Ordnung de Dinge geketteter Eigenthümer zu bringen, mußte Herrn SilvaC; valho allerdings als ein Hauptstreich imSinne seiner Partei erscheint, Es ist dies die nämlichePolitik, welche die siegreichenGenerale der plehy jischen Partei im alten Rom durch die Ansiedelung der Veteranen in Italien , die Beförderer der Reformation durch die Vertheilun der Güter des katholischen Klerus, und die Leiter der Franzds shen Umwälzung durch die Veräußerung der National-Güter bs folgten. Herr Silva Carvalho opferte daher, als Parteimann, in seinem Plane das rein finanzielle Jnteresse unbedenklich de politischen Rücksicht auf, und der gleichzeitige Vorschlag der Er- richtung von Territorial-Banken, einer Are Pfandbriefs-Spstemé, womit die Einführung einer bis jeßt in Portugal noch mangeln den Hypotheken-Ordnung in unzertrennnlicher Verbindung steht, bezweckt zuverlässig mehr noch als die bloße Belebung des Acker: baues, die Erleichterung der Erwerbung von National-Gütern, und folglich deren raschere Veräußerung und größere Parzekrung, Sollten die Ereignisse der jeßt in Portugal siegenden Pte Zeit lassen, die Veräußerung der National-Güter in der beab tigten Weise zu vollenden und zu konsolidiren, so dürfte sle allt: dings unter der grundbesißenden Klasse sih einen um so mät geren Anhang sichern, als sie durch die revolutionnaire Mis regel der Abschaffung aller Zehnten ohne Entschädigung bereits einen Theil jener Klasse und vorzüglich die kleineren Eigenthi mer und Pächter an ihr System gekettet hat. Des Gelingens in dieser Hinsicht shmeichelt slch die hiesige Regierung, und hofft dann in der Masse der grundbesibenden Klasse, so wie in de Bevölkerung der See-Städte und eines Theils der Städte des Jnneren, auf die sie zählen zu können glaubt, der neuen Otw. nung der Dinge eine feste und dauernde Grundlage zu verscas fen. Die Richtigkeit dieser Berechnung dürfte aber wesentli von dem Umstande abhängen, ob die jeßige grundbesibende und acerbauende Klasse keine Gewissens-Skrupel empfände, oder kein Bedenken trüge, geistlihes Eigenthum, oder konfiszirtes Gut, tit dies mit den Gütern der Caso do Infanlado offenbar der Fal ist, zu erwerben, und ob demnach eine gründliche Parzellirung der National-Güter, wie selbige in Frankreich stattfand, zu er reichen stände. Bis die Zweifel in dieser Beziehung hinlänglih durch Thatsachen geld sind, muß der unbefangene Beobachter sein Urtheil über die Folgen des in Rede stehenden Geseßes vot läufig noch zurückhalten ; denn der Umstand, daß zu Lissabon ein Theil der eingezogenen Kloster-Güter bereits fast zu dem nämli chen Preise als Patrimonial - Eigenthum veräußert würde, beweist noch nichts in Betreff des Jnnern des Landes. Unterdessen dauert die Partei-Aufregung noch fast stets in dem nämlichen Maße fort. Hier und in den Provinzen werden fott während angebliche Anhänger der gefallenen Regierung am hel len Tage und oft unter den Augen der ruhig zusehenden Wat posten ermordet. Die von den Mitgliedern der Deputirten Kammer eingebrachten Vorschläge athmen fast ohne Ausnahme weit mehr den Geist einer hestigen Reaction, als einer begit/' nenden Mäßigung der siegenden Partci. Die Regierung selb? und namentli der Herzog v. Palmella werden in dieser Hinsichi vom Parteigeiste übersiügelt, den sie nicht immer gehörig zu zügeln im Stande sind. Unter solchen Umständen kann es nid! überraschen, wenn die meisten, einigermaßen in die Augen sprin genden Leute, die sich Dom Miguel angesch‘ossen hatten, si für jeßt hier nicht sicher wähnen, und temporair sich zu entfernen für nôthig finden. Selbst der stets durch Mäßigung ausgege nete bekannte Visconde d’Asseca befindet sich in diesem Falle

Lissabon, 2. Dez. (Privat-Korrespondenz der Times. „Am Sonnabend (30. November) wurde der Königliche Ht" raths- Kontrakt den Deputirten durch die Minister mitgetheil, Die Minister begaben sich darauf sogleih in den Palast Neces sidades, wo zuerst cin Kabinetsrath und dan: ein Staatsrath gehalten wurde. Der Herzog von Palmella hatte am 24st den schlechten Einfall, der Opposition vorzuwerfen, daß sie dur ihre Zänkereien bei den unbedeutendsten Dingen den Gang der Geschäfte aufgehalten habe. Kaum hatte er ausgesprochen, jo erhoben sih alle Mitglieder dieser Seite gegen ihn und die Ruhe

‘des Hauses konnte nur mit Mühe wieder hergestellt werden.

Am 28sten verlangte Herr Macairo do Castro ein Nerzeichniß aller fremden Offiziere in Portugiesischen Dien®;n, weil er zu erfahren wünsche, warum eín Mann, der *\ch Oberst von Gand nenne, im Dienste Jhrer Majestät zu diesem Range erhoben

Schottland angenommen worden sey, ohne daß derselbe einen Nachfolger erhalten hätte, hat sich als ungegründet erwiesen,

Position nichts von dem gefährlichen, von Archang Arnaz nach

sep, da doch weit verdientere fremde Offiziere nicht nur nit!

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A des Christinos sehr a 1 Spa! i a ahr: hes Spanischen Kavallerie-Regiments, mit dem er vor einigen

rose Maahren nah Portugal überging. Auf die Nachricht, daß der

anze J ums beauftragt sey, hielten die hiesigen Minister sogleich einen

en, sondern bloß Fähnriche wären, obgleich sie für die gute

: efámpft hätten, was jener nicht gethan habe. Bad * Deputirte verlas dann noch eine gerichtliche Ab- Ml eines Passes, den der Minister der auswärtigen

\ngelegenheiten dem Oberst von Gand nah Madrid ausgestellt (09 Herr Freire, damals Minister dieses Departements, be- rfte, daß in Betreff des Passes cin Jrrthum stattfinde, dezn

fühlt, daß er fein Vertrauen in seine Offiziere sest und ¿F Herr von Gand sey weder Oberst noch sonst etwas in Por- Desertiren seiner Soldaten befürchtet. Er besigt au 08 L jesischen Diensten gewesen. Der Minister sowohl als die dem als Guerilla - Chef keine i Miranda und Fonseca Magelhaes sprachen von ihm als

en N einem höchst achtbaren und ehrenwerthen Mann. Herr von

and is ein Spanischer Liberaler, und war früher Lieutenant U

erzog von Wellington mit der Bildung eines neuen Ministe-

(ubinetsrath und beschlossen, den Tag der Vermählung der nigin durch Procuration von dem 20ten Dezember auf 1 Ústen zu verlegen. Sie glauben, daß, wenn die Vermählung mal vollzogen ist, der Herzog von Wellington, Lord Aberdeen, brd Beresford U. \. w. von dem Vorhaben, Dom Miguel wie- L auf den Thron zu seßen, abstehen werden. Man betrachtet n Grafen Villa Real hier mit einigem Mißtrauen, obgleich r in einer geheimen Sibßzung der Kainmer sich verpflichtete, nur sherale Grundsäße zu unterstügen. Der Grund hiervon ist, jj er unglückliherweise sein politisches Leben unter den Auspi- (m des Lord Beresford, dessen Name hicr eben so ungern ge- hdr wird, als der des Dom Miguel begonnen hat.

_ Jn der Privat-Korrespondenz des Morning Herald qus Lissabon vom 2. Dez. werden folgende Punkte als die Be- dingungen des zwischen Donna Maria und dem Herzoge von Leuchtenberg abgeshlossenenHeiraths-Kontrakis angegeben : „„1) Bei der Ankunft des Herzogs in Lissabon soll die kirchliche Trauung nach dem katholischen Ritus vollzogen werden. 2) Der Herzog (oll sogleich als Portugiesischer Prinz naturalisirt werden. 3) Es jl ihm eine jährliche Revenue von 50 Contos bewilligt werden. ¿) Er hat sich auf keine Weise in das Eigenthum der Königin 1 mischen und, im Fall er dieselbe überlebt, keine Schadloshal- jung zu erwarten ; auch hat die Königin mit dem Vermögen ihs 11s Gemahls nichts 18 schaffen. 5) Die aus dieser Ehe entspries fenden Söhne und Töchter sollen, ohne Genehmigung der Cor- (s, der Königin , oder, wenn diese sterben sollte, des Thronfol- (r, Portugal nicht verlassen dürfen. 6) Sollte der Herzog die êinigin überleben , so erhält er fortwährend die ihm oben aus- gesezte Summe und einen Palast zur Wohnung. 8) Wenn er ober in diesem Falle Portugal verläßt, so erhâlt er nur die Hälfte jener Summe und keine Entschädigung für den Palast.“

.— Einem von der Morning Chronicle mitgetheilten Privat Schreiben aus Lissabon vom 2. Dez. zufolge, káme der Herzog von Leuchtenberg mit einem jährlichen Einkommen von (0,000 Pfund Sterling nah Lissabon und solle von Portugal 1ch ein jährliches Einkommen von 50 Contos (12,500 Pfund) (halten.

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Berlin, 17. Dez. Jn die drei Häfen des Reg. Bez. Cdslin d im vorigen Monate 14 Schisse und 22 Bôte eingelaufen ; j Schifse und 21 Bôte verließen dieselben; 1 Schif} kam auf \t Rhede zu Leba an und ging vou da wieder ab. Am 1sten h M. ftrandete eine Meile westlih von Stolpmünde das mit B olonial: Waaren befrachtete 24lastige Schiff „Margaretha Ka- arina‘, gesührt vom Schiffer Möller aus Hamburg und nach Danzig bestimmt. Eben so verunglückte am Strande bei Piars- iß, Lauenburgischen Kreises, hart an der Westpreußischen bránze, das Stettiner Schiff „Dorothea‘‘, 38 Lasten groß, mit Ptúégütern beladen und auf der Fahrt nah Königsberg begrif- n, Bei beiden Strandungen wurde die Mannschaft gerettet nd die theilweise verdorbene Ladung geborgen. Am 3ten v. M. \randete ein mit Getraide beladenes, von Schweden verschlage- 6 Schiff an der Küste bei Nest, 12 Meile von Cöslin, Es var nur mit cinem Manne beseßt, welcher sammt der Ladung, jestehend aus einer Quantität Gerste, gerettet wurde; das zer- rimmerte Fahrzeug ward als Wrack verkauft.

Jm verwichenen Monate ist der Fruhthandel zu Neuß

m Regierungs-Bezirk Düsseldorf weniger lebhaft als früher ge- vesen Und sind die bedeutendsten Geschäfte in Rübsaamen ge- naht worden. Die ganze Zufuhr auf dem dasigen Markte be- if ih auf 3277 Scheffel Weizen, 4709 Schessel Roggen, 2594 Bheffel Gerste, Hafer und Buchweizen, und 11,239 Scheffel Rúbsaamen, mit einem Geldwerthe von 59,082 Rthlr. _— Die Düsseldorfer Zeitung macht bekannt, daß sir, inem vielseitig geäußerten Wunsche gemäß, vom 1. Januar 1335 ab auch des Sonntags erscheinen werde, jedoch nicht an den auf hohe Festtage folgenden Tagen.

__— In Bezug auf unsere vorgestrige Meldung zeigen wir jiermit an, daß am 14ten d. M. auch die 6 jährige Tochter des jer bei dem Brande in der Gartenstraße mit seiner ganzen amilie verunglückten Arbeitsmannes (mit Namen Fleischmann) n Charité- Krankenhause an den Folgen der Verbrennung mit Kide abgegangen is. Der Wohlthärigkeits- Sinn der Bewoh- f? der Hauptstadt hat sich üörigens auch bei dieser Gelegenheit vleder auf eine recht erfreuliche Weise kund gegeben, indem ine von der Vossischen Zeitungs - Expedition eröffnete Subscrip- on hon gestern 1 Frd’dor. und 37 Rthlr Courant eingetragen atte, so daß der Fleischmann, wenn er selbst und die ihm bis- jer noch übrig gebliebenen 4 Kinder, nach dem ihn betroffenen oßen Unglücke am Leben erhalten werden sollte, er wenigstens nit den Seinigen nach der Genesung nicht sofort dem drúckend- in Mangel preisgegeben seyn wird.

: Kon gli O O per, Es ist ganz naturlich, daß man in der Geschichte der Kunst 11d Wissenschaft die größten Meister an die Spiße gewisser Zeit- me der Entwickelung stellt. Es ist chen so natürlich , daß \ch 1 Jene Meister viele Jünger anreihen, und daß auf diese Weise hulen gebildet werden. Aber erst alle jene Meister und alle diese ulen bilden den würdigen Gesammt-Fnhalt der Kunstgeschichte, nd tg is irrig aus Unwissenheit oder Vorurtheil, nux die eine Ver die andere dulden zu wollen. Weil indessen jeder Meister und tde Schule eine bestimmte Eigenthümlichkeit zeigt, is es anderer- s eben #0 falsch, Alle auf die gleiche Hdhe der Würdigkeit und ollkommenheit stellen zu wollen, oder den Beifall, welchen der Vrführende Meister verdient, auch für ieden Schüler gleichmäßig 1 Anspruch zu nehmen. Jn leßter Stelle kommt es überhaupt N t darguf an, ob ein Kunstwerk alt oder neu, Ftaliänisch oder “euts, sondern ob es, vom rechten Standpunkte aus betrachtet, ae cefflich sey. Wir sagen: vom rechten Standpunkte aus; denn wer und etschledenartigste mit demselben Maßstabe messen, wer nur eine 7 dieselbe Form anerkennen will , verfällt allerdings in den Feh-

/ den gewisse Parteien wechselseitig als Manie bezeichnen. Weil Deutsche Komponisten manche trockcne, shwerfällige, lang-

1427 weilige Oper geschrieben haben, folgt nichts gegen die bewunderns- werthe Meisterschaft der echten Häupter. Andererseits sind wir nicht verpflichtet, weil Rossini ein Mann von Talent ist, den gatt- zen Schweif oberflächlicher und anmaßlicher Nachahmer vollgültig und vollgewichtig mit in den Kauf zu nehmen, vor ihnen niederzu- fallen und anzubeten. Der wahre Kenner und Verehrer Ftaliäni-. scher Kunst wird dieser gößendienerischen Ansicht am besie en widersprechen und darauf dringen, daß man keineswegs je (5 ges-Komponisten eiligst biäkufebe Über Pergolese , Païsielty , Cimazx, rosa, Piccini, Sacchini und andere Meister. Allerdings, Wen ne auch in den {wachen Compositionen Ftaliänischer (so wie Deutscher) Musiker einzelne gelungene Stellen und Stücke nachweisen; allein gerade dies Gelungene thut den meisten Schaden. Es sind Oasen in der Wüste, an welchen man doppelt begierig fesihält, die man im Gegensaße der Umgebungen höher anschlägt und schöner findêt als sie es verdienen, die den Blick vom Ganzen ablenken/ bis man zuleßt die Forderung für thdricht hält: ein Kunsiwerk solle in fich ein abgeschlossenes, abgerundetes Ganzes seyn. Fnsbesondere geht, wie wir {hon dfter bemerkten, die dramatische Musik, ia die ganze dramatische Kunst, auf diesem Wege völlig zu Grunde.

Sobald man nämlich meint: einzelne wißige Einfälle, scharfe Aussprüche, kee Situationen, wohlktlingende Verse und dgl. reich- ten hin ein echtes Lustspiel oder Trauerspiel zu bilden, sobald man sich mit diesen zersireuten Bruchsiücken (disjecta membra) angeblicher Dich- ter begnügt, erscheint das Entwerfen kunstgerechter Pläne, das Fest- halten und Durchführen der Charaktere, dexr ununterbrochene Fort- schritt des Ganzen, das gewandte Verivickeln und Aufldsen , so wie die großartige Reinigung der Leidenschaften, als etwas Entbehrli- ches, als pedantische Forderung und schädliher Luxus. Fene Ge- nügsamfkeit erwächst indessen keinesweges auf dem Boden der mit Einsicht verbundenen Vescheidenheit; sondern stellt sich oft mit ge- seßgeberischer Anmaßung in den Vordergrund, und vergißt daß, so wte es einen verdammlichen Fochmuth der Reichbegabten giebt, o auch einen Bettelstolz der Dürftigkeit und Unwissenheit.

Mehr als alle kritischen Klaglieder (die Wenige lesen und Kei- ner beherzigt) hilft es, wenn die Theater-Directionen nie ermüden, die rechten Meisterwerke den Zuschauern und Zuhdrern immer wie- der vorzuführen. Und so gilt uns die leßte Aufführung von Figa- ros Hochzeit am 10ten d. M. (welcher wir leider nicht beiwohnen konnten) für den Anfangspunkr einer Rethe lang entbehrter must- falischer Genüsse. Wie sich der alte Figaro zum neuen verhält, können wir nicht sagen, denn die sehr groëe Langeweile, welche wir erst vor kurzem bei Niccis „Klara von Rosenburg‘/ in Mailand empfanden, ist uns noch in zu frischem Angedenken.

Lehrreicher und anziehender wäre es, einmal recht gründlich nachzuweisen, worin die Verschiedenheit von Rossini's Barbier und Maets Figaro besteht, worauf sie beruht, und was daraus für beide Meister und für die Geschichte der Tonkun| zu erweisen is. Fndem wir dies Geschäft künsilerischer Untersuchung und Beurtheilung Sachverständigen zuwetsen, mag es erlaubt seyn die ganz persönliche Empfindung wiederholt auszusprechen, welche sich unserer unwill- fürlich bemächtigte, als wir am 29. März 1830 jene beiden Opern in Paris an einen Abende (wunderlich zusammengedrängt) zum Bes nefiz der Demoiselle Heinefetter aufführen hörten :

„Warum sollte ich Rossini nicht loben, wie könnte ih sein gro- ßes Talent jemals leugnen? Mir wars, als sähe ich diesen musifa- lischen Restaurateur de l'Europe, wie er, an seinem reichgefüllten Kessel sißend, unermüdet mit großem Löffel seine neugeprägten Sil- berlinge hoch emporschleudert. Ste bewegen sich spielend und gldän- zend in der Sonne, fallen dann den fiaunend umherstehenden Sän- gern in den aufgesperrten Mund, werden von diesen eilig| in un- zählige noch weit kleinere Centimen zerdrüct, zerkaut und zerbissen, fliegen nun glatt und gepräglos aus jenen Mund- Fontainen noch- mals in die Hèhe, und kommen endlich, fast in ein Nichts aufgeldsi, als Staub in die Augen und Ohren der klatshenden und niesenden Zuhörer und Zuschauer. Mir ward denn doch ganz wohl zu Muthe, als ich aus diesem bunten blauen Dunst, aus diesen regellos umher- fliegenden Schwärmern der Willkür , in die geseßmäßigen Bahnen eintrat, auf welchen Mozart wie ein seliger Geist durch den weiten Himmel siegreich einherzieht. Maß, Ordnung, Schönheit, Mannig- faltigkeit reichen sich die Hand, und während Rossini das zweideu- tige Stück noch zu Überpfefern und durch Karikatur pikant zu ma- chen sucht, hat es Mozart aus der Gemeinheit in eine edlere Region hinaufgehoben, wo Heiterkeit und der leichte Scherz unerschbpflicher Melodiecn nicht den geringhaltigen Boden erblicken lassen, Über welchen man sorglos dahinschifst.‘/ 0—0

Meteorologische Beobachtung.

1834. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger 16, Dezbr. 6 Uhr. 2 110v. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdrucck.… 340, ; 2”'Par./339/ 6 6 "Par. 336,1 1 “Par [Quellwärme 8,3 ° R. Luftwärme 4- 2,9 ® R.|++ 2/4" N. |+ 1/2" Rh-iyewärme 1,5 ° R Tbaupuntt p Le M 0M 4M E S 2

Dunstsättg.| 86 pCt. 85 pCt. 88 pCt. Bodenwärme 2,2 ® R. A Las d A Ä Ra Ausdünst, 0,02 1 * Rh. a0 [ V b 9% ° { . é Wolkenzug | NW. | -— iedershlag 0,00 s Rh, Auswärtige Börsen. Amsterdam, 12 Dezember, Niederl. wirkl. Schuld 54. 582 do. 9915. Ausg. Schuld 1?

Kanz-Bill. 2312, 458 Amort. 927. 984. Preuss. Prüm.-Scheine 108. 328 277.

312 755. Russ. 984. Oesterr. do. 42 Aal. —, Spau. 58 447,

Antwerpen, 11, Dezember. 32 27. Guebhard 437. Zins]!, 153. Cortes 403. Hamburg, 15. Dezember,

Engl. Russ. 102. Hope in Cert. 97. Preuss. Präm.-Scheine 1193, l’oln. 1364, Schatz-Oblig. 987. Portug. 815.

St, Petersburg, 9. Dezember.

London 3 Mt. 1012, Hamburg 3 Mt. 95 Amst. 3 Mt. 337. Paris 1112, Silber-Ruvel 339, Silber-Inecr. Ser. L u. IV. —.

Wien, 12. Dezember. 42 911, Bank-Actien 12783.

Span. 53 435.

52 Met. 997. Neue Anleihe 7.

1834 549.

Köntaltche SMauspiele Donnerstag, 18. Dez. Jm Schauspielhause: Rataplan der kleine Tambour, Lustspiel in 1 Aft, von A. Schrader. Hier- auf: Donna Diana, Lustspiel in 3 Abth. (Dlle. C. Bauer: Donna Diana, als Gastrolle.) Zu dieser Vorstellung werden Schauspielhaus- Billets, mit Freitag bezeichnet, verkauft. Königstädtisches Theater. Donnerstag, 18. Dez. Zum erstenmale wiederholt: Peter von Szapar, großes Schauspiel in 5 Akten, von Ch. Birch: Pfeiffer. (Mad. Birch-Pfeiffer: Helena, als dritte Gastrolle.) Wegen eingetretener Hindernisse kann „Sappho‘/ erst am Freitag gegeben werden.

Neueste Nachrichten.

Paris, 11. Dez. Der Lord Granville hatte gestern Mikt- tag eine Privat-Audienz bei JI. MM,, in welcher er das No tifications, Schreiben seines Souverains wegen des Adlebens des

Herzogs von Gloucester zu überreichen die Ehre hatte. Der

Segur das Wort. die Pairs - Kammer von den beleidigenden Acußerungen , w die Parteien sich täglich über ihre Existenz und ihre verfassu

Trauer an.

Sis6ung, in welcher der Minister des Jnnern den & Entwurf über die Municipal Befugnisse, wie solcher in der

vorlegte. Rechts - Ansprüche ‘des kürzlih zum Pair erhobenen Gen Bernard ernannt worden, verlangte der Graf Philipp („Seit dem Jahre 1830“, sagte er,

zu machen. Wenn indessen diese Verleumdungen

Charte und uns selbs schuldig, unsere Würde zu behaupten,

eine unserer {dönsten Vorrechte ist.

die unerhöôrtesten Schmähungen gegen diese Kammer enthäi lege ihn hiermit vor und verlange, daß der Herausgeber

der Versammluug verursachte. (Wir werden ihn morgen mitthc

der Kammer habe erscheinen müssen.

die Proposition des Herrn von Segur, welche also lautet : Kammer beschließt, daß der Herausgeber des, National von 1

Als es indessen zur Abstim

Verfasser vor die Assisen lade. fam, wurde der Vorschlag des Herrn von Segur fast thig angenommen. : nais und Excelmans stimmten dawider. Als hiernac Kammer noch über Tag und Stunda der BVoríadung H wurde, ward der folgende Tag (12.) Mittag um 12 Udr anberaumt. (Man bezweifelte, daß Herr Rouen {c würde.)

Der Jndicateur de Bordeaux vom 9en d. e Folgendes: werden wieder sehr interessant.

stärtite Î 6

Spibe von 11,000 Mann alter Truppen. Die die er in Person kommandirt, ist nach Lumdbier gerucdÏt, Jedenfalls ist Mina entschlossen, der Sache ein Cnude z und die Ermordung derjenigen der Verwundeten, die der

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500 Mann, die in seine Hánde gefallen, haben sen), auf eine gebührende Weise zu rächen lizen hatten sih erst dann Gefährten in der den Flammen umgekommen waren. ito blokirt werden. Durch ihre Spione von

3 - «4 J hl Laa - 4 +

G, E orn A Arr eracéein y Bac Ocm L

Ankunft Cordova's und Oraa's im DBastanthal! zerstörten die Belagerer ihre eigenen Werke 4 rúdck; sle mußten jedoch noch einen Ausfail der Belagerte halten, wobei die Karlisten 20 Mann an Todten oder

nen Kampf gegen Cordova, der thnen einigen zu beskehen gehabt. Cordova hat auch zu S anderes Bataillon Zumalacarregup S angegriffen Und zwanzig Mann getödtet. ‘/ S

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am 2. nicht bloß des Forts von Falces, sondern gus derer, nicht weit davon entfernzer Punêce

die Truvpen der Königin und die Milizen fic h geglaubt hatten.“ (Vergl, oden der

- 4)

Arr. Paris An der heutigen Börse find alle Cour)e Grund dazu muß ein fehr nacthciliges Gerücbt

Mv ck y meb d i A

Es hieß, daß, nachdem der Genera!

stehen, vorgerückt sev, der General Zumatacarrezu Verschanzungen verlassen und das Soefecdt angenon Christinos wären darauf gel{lagen : Gerúche fand zwar ün Aügemeinen wenig Stauden war man doch úÜberzeuat, das es im nèrolden

S0 Gofps 2 Ca,

der Sache der Königin sedr |chieck:

Die

erhalcen hätten, nah der Spanien Voänze das Obfervations: Heer zu voeritärken Heute \{loß 5proc. Rer 106. 89. Z3vproc. pr. compi. Neap. pr. compt. 93. 75, ün cou Rente 423. Lt 142, N proc. Holländische Frankfurt a. M., 14. Dez. Deferr

L 4 «L Sa L Vi §4 025 P Actien 199209 DDTDA

J » A ODTCI

áproc. do. 91#F.

Nedacteur Co t

t, A E I D R Oen aarnn. “man

Die Pairs-Kammer hielt heute wieder eine tffent

mäßigen Rechte erlauben, niemals Notiz genommen ; sie hat verschmäht, von der ihr zustehenden Befugniß, die Urheber sol-

‘auch

cher Schmähungen vor ihre Schranken zuy laden, Gesdr

die Lästerer in die Gränzen jener Achtung zurückzuweisen, Wollten wir unter \o Umständen zu den geseßlichen Bestimmungen nicht unsere Zu- flucht nehmen, so würden wir nicht bloß etne perjönliche Belei- digung ungerächt lassen, wir wärden auch unsere Psiichten leben. , Der gestrige „National“ enthält aber einen Artikel, der

+. f t; ich

Blattes vor unjere Schranken geladen werde, um sich wegen diese tifels zu rechtfertigen.‘/ Der Archivar der Kammer, Hr. Ca u ch y, ver- las hierauf den Artikel, dessen Jnhalt allerdings cinige Bewegung ir?

Herr Rouen, durch einen ihrer Gerichtsdiener aufgefordert den soll, morgen vor ihren Schranken zu erscheinen, um fic gen eines in der Nummer vom Mittwoch den 10. Dez. enthal- tenen Artikels zu rechtfertigen.“/ Der Vicomte Dubouchage bekämpfte diesen Antrag und verlangte, daß der incriminirte Ar-

Nur die Herren Dubouchage, Lan

verlassen, um den Don Carlos zu verfolgen; er seht an

rolonne, o Bn

anzugreifen Zumalacarreguy wahrscheinlich niht wazen

Kaserne, wo sie sih vertheidigten,

König legt wegen dieses Todésfalls von heute ab eine 1itägige

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leß:

ten Session von der Deputirten - Kammer amendirt worden ist, Nachdem ‘hierauf eine Kommission zur Prüfung

der ervals von 0A elche ngs- t cs

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Gränzen überschreiten, wenn sie den Zweck haben, das Ansehen dieser Kammer als Gerichtshof zu s{chmälern, so muß unfer Langmuth endlich ermüden, und wir sind cs dem Lande, der

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ilen.)

Der Präsident erinnerte daran, daß ein ähnlicher Antrag, wie der des Herrn von Segur, seit dem Bestehen der Repräsentativ- Regierung erst ein einziges Mal gemacht worden sey, und zwar im Jahre 1823, wo der Herausgeber des „Drapeau blanc‘/ vor Damals, fügte er hinzu, habe die Kammer keine Kommission zur Prüfung des ihr g2-

machten Antrages ernannt, sondern unmittelbar über die Zulä!

sigkeit desselben berathschlagt. Es frage sich jet, ob man în dem vorliegenden Falle dasselbe Verfahren' beobachten wolle. Nach-

dem die Kammer diese Frage bejahend entschieden (auf den Antrag des Vicomte Dubouchage, eine Kommission zu ernen- nen, wurde keine Rúksicht genommen), verlas der Präfident

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tikel dem General-Prokurator bezeichnet werde, damit dieser den

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„Die Nachrichten aus den tinsurgirten Provinzen Mina hat am úten Pampelona

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sten-Anführer, anstatt ihren heroishen Muth zu bewundern, iz Villafranca erschießen ließ (Zumalacarreguy soil hier angeb

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nen verloren. Zwei Alavesische Bataillone haden eocnfalls ei

,„ Wir zeigen ‘/, sagt der Messager, „nah Bricfm aus Bayonne vom 6. d. mit Bedauern an, das si Jumalacarregup

in Navarra und den Baëkischen Provinzen detractet tw

gebrochen, und in der Richtung nach Lumdier, wo die Kar

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sen, daß 2 in Met liegende Kavallerte Reaimenter den Det

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