1834 / 360 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung, Mon, 29 Dec 1834 18:00:01 GMT) scan diff

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Beímmung ftand nicht dem Präsidenten zu; niht ißm ge- báßrte es, zu entscheiden, ob die Zeit,“ wäßrend welcher die Kammer prorogitt is, als Sessions - Zeit zu rechnen sey oder nicht. Er hat daßer an die Comptabilitäcs - Kom mission der Kammer keinen Antrag irgend einex Art in Bezug auf sei: Gehalt ger:chter. Vielmehr war es diese Kommisston selb, die bei der Verifizirung des Etats von 1334, in Betracht der Unzulänglichkeit des dem Präsidenten ausgeseß- ten Gehalts, von der Kammer einen Zuschuß zu verlangen, fär our sand; sle it es, die das Geses in diesem Sinne ausgelegt, und die Frage cinmüthig entschieden hat; ihrer Berathschlagung war ein Bericht der Quástoren in gleichem Sinne vorangegaan-

r gen, Der Präsident hatte ausdrücklich erkiärt, daß erx an der ganzen Debatte keinen Antheil nehmen würde. Nur hatte er fich Über die Frage, ob eine Prorogirung der Kammer die Rechte und Amté- Befugnisse des Präsidenten unterbreche, die Bemer- kung erlaubt, daß er, bei einer Prorogirung ganz wie im Laufe ciner Session, die Kammer repräsentiren und diejenigen seiner ZFellegen, die in Paris geblieben, die Fremden von Distinction und die vornehmiten Personen, die sich gewöhnlich in scinem Salon einfánden, empfangen müsse. Er hat dics gethan, indem er, nach wie vor, den Palast Bourbon bewohnte.‘ Das obgedachte Blatt meint übrigens, man würde sehr unrecht haben, wenn man der Verweigerung des Gehalts - Z18- schusses súr den Präsidenten cine politische Absicht unterlegen wollte; die Kammer scy bei ihrer Abstimmung lediglich von dem LBunsche geleitet worden, die möglichsten Ersparnisse im Staats- Haushalte zu bewirken.

Grotbritanien Und Frland: London, 20. Dez, Die Admiralitäts-Facht „„Lightning“/

kat Befehl erhalten, die Prinzessin von Hessen: Homburg nach Sngland zu bringen.

Der Morning Herald glaubt, daß, wern Sir N. Peel aufrichtig handle, das Land die Veränderung des Ministeriums wenig zu bedauern haben werde. Die demokratische Partei würde natúrlich gegen die Adresse gewaltig losziehen, da leßtere von dex verheißenen Filiberalität der neuen Regierung viel hin- wegnehme, aber die Wohlgesinnten, die Aufgeklärten und beson- verö die achtbaren gewerbtreibenden Klassen, deren Jnteresse das Unterdricfen politischer Gährung und Ungewißheit erizeische, d ese teûrden in der Adresse Hoffnung und Vertrauen finden.

Der Globe meldet in seinem City - Artikel, daß die Veri: cherung des Sir Robert Peel, in Bezug auf die ausländi) PBolitië einen günstigen Einfluß auf die Fonds gehabt habe, welche, während sie fich sonst am Ende des Jahres meistentheils in einem Zustande voll!’ommener Passivität befinden, dicsmal cine merklihe Neigung zum Steigen verspüren lassen.

Die Times billige den Acmter - Tausch, der zwischen den Grafen De Grey und Aberdeen stattgefunden : „Da mit dem Kolonial - Departement“/, sagt fie, „jet mehr wie jemals Höächstrwichtige Geschäfte verknüpfé sind, so ist ein Beamter von der langen Erfahrung und praktischen Fähigkeit des Lords Aber: deen ein besserer Verwalter für dasselbe, als es cin Edelmann eyn würde, der bis jeßt noch fein Ämt bekleidet hat, Bei éer ¿fomiralität, zu deren Leitung sowohl ein Büreau als ein eriter Lord da ist, bedarf es weniger der Erfahrung; gesunder Sinn und Redlichkeit sind die Haupt -Erforderuisse, und diese wird wohl Niemand dem Grafen De Grey abstreiten. Graf v. Had- dington, der ein perjönlicher und politischer Freund des Herrn Canning war, wird, wie es heißt, das Herzogthum Lancaster zu verwalten bekommen.“ 5

Sir F. Burdett ist ange!ommen. Ein Auss{huß der Wesk- minstershen Wähler wird ihn sofort begrüßen, um ihm onzu- fündigen, daß man, falls er sich a!s Kandidat zur nächsten Wahl fr Westminster meldet, von ihm erwarte, er werde si ver- pflichten, sich dem jetzizen Minisierium zu opponiren und einen Antrag auf dreijäßrige Parlamente und auf Abstirnmung durch Kugelung zu unterstüßen.

Graf Grey wird mit vielen seiner Freunde die Festtage in Howick Hall zuöringen.

Der katholische Erzbischof von Tuam, Dr. M. Hale, hat cinen langen Brief an den Herzog von Wellington gerichtet, tu roclchem er das Abschaffen der Zehnten in Jrland in cinein ge- bieterishen Tone anrmpfichlt und erklärt, daß, wenn dies nicht acschähe, er keinen Pfennig mehr als Zehnten zur Unterstüßung des grözten Mißbrauches, der je in einem Lande existirt, bezah- len würde.

Durch die Ernennung des Sir C. Yepys und des Sir Ed. Sugden zu Richtern fällt den übrigen Advokaten des Kanz- leigerihts eine Praxis von dem j&hrlihen Werthe von 20,000 Pfund zu.

Dex Standard erwähnt eines Pr:vatbriefes aus Paris, demzufolge dem Anleihe: Kontrakte des Herrn Ardouin ein gehei- mer Artikel angesügt sey, dur welchen ihm das Recht ertheilt werde, seinen Verpflichtungen sich zu entziehen, wenn der Aus: \chuß der Londoner Fonds: Börse sich weigere, die Anleihe az der Londoner Börse notiren zu lassen.

Die Cholera ift in Portsmouth ausgebrochen; von sieben Erkrankten starben fünf.

Mit dem aus Malta angekommenen Dampföóoote „Carrion‘‘ erfahren wir, daß die Britische Flotte unter Siv Jolas Rotiy- ley's Befehl am 1. Okt. von Vurla absegelte und nach einem dreitägigen Kreuzzuge nach jenem Hafen zurückkehrte, woselbst sie noch am 28sten desselben Monats vor änkec lag, indem die Ausführung des Befehls zu ihrer Rückkehr nach Malta suspen- dirt worden war. Die „Caledonia‘/ roar in der Bay von Sar- dinien auf cine Sandbank gerathen und dec „Portland‘“/ im Meerbusen von Smyrna auf den Strand getrieben worden, aber beide hatten keinen beträchtlihen Schaden erlitten.

Das Schiff „Sesostris‘/ hat einen Brief aus Colombo (Cey- lon) vom 25. Juli überbracht, worin es heißt: „Die Regierung hat den Häuptling Adizan und mehrere der Dessavis und Bud- ist Priester festnehmen lassen, indem diese im Begriff standen, cine Rebellion anzufachen, von der die Regierung schon seit vier SNonaten unterrichtet und daher im Stande war, die Aufrührer zu bewachen. Es hie, daß es ihre Absicht war, sämmtktliche Briren in Kandy zu cinem großen Fest einzuladen, sie zu ver- gifcen und, wenn das Gise nichr wirkte, sie niederzumeßeln und nachher auch die Truppen zu massakriren. Der Aufstand sollte an mehreren Orten gleichzeitig am 22ien dieses stattfinden; die näheren Umstände werden natürlich erst durch das Verhör vor Gericht bekannt werden. Im FJnnern ist indessen nunmehr Alles ruhig.“

Die neuesten Nachrichten aus Trinidad sind nichts went: ger als günstig. Die Jusubordination, die, wie man hoffte, un- terdrúcft war, hatte wieder angefangen, die Neger auf vielen Plantagen haîiten sich geweigert, anders als nach Belieben zu arbeiten, und als die Aerndtezeit herannahte und ihre Arbeit

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néthig ward, weigerten sie sich; die Pflanzer haben großen Ver-

luft zu erivarten. : Im Mobning Herald lièst man:

staunen in Kalkutta erregt.‘

Laut Briefen aus Kaschmir starben dort fortwährend Taus- sende vor Hunger, und das Elend und die Noth waren ganz unbeschreiblih. Der Radschah hatte zwar Korn aus den ande-

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ren Provinzen beordert, man befürchtete aber, daß sein Befehl

| sehr chleht beachtet werden würde. Die interessante freie Neger - Kolonie von Liberia (an der Westküste von Afrika) macht an Zahl ihrer Bewohner, Handel und Civilisation so schnelle Fortschritte, als sih vernünftiger Weise erivarten ließ. Die Zahl der Schiffe, welche in der Haupt- stadt Monrovia im leßten Jahre einlicfen , belief sch auf mehr als 100, und die Ausdehnung des Handels der Kolonie ist im Grunde übermäßig im Verhältnisse zu der des Ackerbaues; allein es läßt fich erwarten, daß, wenn die Konkurrenz den Handels- Gewinn auf die gewöhnlichen Vortheile reduzirt haben wird, die neuen Ankömmlinge sich dem Ackerbau mit gleichem Eifer wid- mern werden. Die Kolonie enthält 3000 freie I ter Aufsicht Eines weißen Agenten selbsi adininisiriren; sie hat fárzlich ein neues Territorium von 200 Englischen Quadrat: Mei- len am Ausflusse des Flusses San Juan angekauft, und zu Sh- ren ber Stadt Edinburg eine Stadt unter dem Namen Edina gegründet, welche schon 150 Häuser enthält, und deren Territorium gesunder is, als das von Monrovia, welches wegen der Leich- tigkeit, die es für die Vertheidigung gegen die damals feind- scligen Stämme der Umgegend bot, gewählt wurde. wärtig sind alle umliegenden Stämme in friedlichem Verkehr mit den Kolontsien, und bieten ihnen beständig neue Landstriche zum Verkauf an; sie fangen an, den Handel mit ihren eigenen Produkten vorcheilhafter als Sklavenhandel zu finden. Kolonie ist im Begriff, mehrere Expeditionen ins Jnnere zu schicken, um das Land zu erforschen und Handels-Vervindungen mit den mächtigeren Stämmen des Jnnern zu eröfsnen. bestehen ses Schulen, welche von Damen in Philadelphia er- halten und fast von allen Kindern der Kolonisten besucht werden. Die umliegenden Neger-Dtämme legen einen großen Werth dar- auf, ihren Kindern eine Europäische Erziehung geben zu lassen, und dieser moralische Einfluß der Kolonie ist unberechenbar grd- ßier, als ihr direkter, so bedeutend dieser au scyn mag. Die Ko- lonie hat darin einen Vorzug über aile denkbaren Etablissements, die aus Weißen bestünden, weil die Neger diese als eine gänzlich

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verschiedene Klasse von Wesen ansehen, mit denen sie sch gleih- zustellen nicht hosen, während die Cioilisation der schwarzen Ko- lonisten von Liberia ihnen ein Beispiel giebt, dem sie folgen zu fónnen glauben. Die Hülfsmittel der Gesellschafe von Phila- velphia sind im Steigen; im Jahre 1820 betrugen ihre Einnah- men nur 5639 Dollars, während sle im Jahre 1833 auf 37,000 gestiegen waren. Jn Monrovia ist der Hafen mit Magazinen, aus Stein gebaut, vedeckt, die Quais sind wohl angelegt und die Stadt voll Leben und sichtbaren Wohlstand. selten, und die Einwohner ia Allgemeinen réinlich und arbeitsam; man findet in den Häusern alle Mittel Europäischer Bequemlich- keit und sogar Luxus, und das Ganze bietet den Anblick eines wohlhabenden Europäischen Hafens dar. Mehrere Schiffe von beträchtlicher Größe sind auf den Werften der Stadt gebaut wor- den, und es ist davon die Rede, ein bewaffnetes Dampfschiff zuin Kreuzen gegen Spanische Skiaven-Händler auszurüsten. Der alúckliche Erfolg der Gesellschaft von Philadelphia hat andere Staaten des Vereins zur Nachahmung derselben getrieben, und der Staat Maryland hat am Kap Palmas eine shnliche Kolonie für feine Sklaven gegründet, wonür er 200 Quadratmeilen Land angekauft hat. Dieser Distrikt begreift das Kap und den Hafen, welcher für den besten zwischen Sierra Leone und Fernando ‘Po gilt. Die Negerstámme, welche das Terrain besaßen, haben als eine der Bedingungen des Verkaufs stipulirt, daß die Gesell- schafc in ihren drei hauptsächlichsten Städten je eine Schule zum Unterrichte der Eingebornen errichte, und sie zeigen über-

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gehen könnte.

Getraide-Durchschnittöpreise in vergangener Woche.

Böchentl. Sechswödchentl.

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Niederlande

Aus dem Haag, 23. Dez. Jn der gestrigen Sigung der zweiten Kammer der General.Staaten war das Geseß über die Aushebung der Miliz im Jahre 1835 an der Tagesorbnung. Mehrere Mitglieder, namentlich Herr Schimmelpennink von der Oye, Luzac u. A., sprachen sich gegen den Gesch- Entwurf qus, weil derselbe im Widersprucze mit dem Grund- geseke sey, welches nur sür Kriegszeiten eine solche Aushe- bung festitelle; Holland befinde sich jeze aber im Frieden und brauche daher feine so außerordentliche Ausgabe zu machen. Der Minister des Jnnern vertheidigte das Gesel,

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dem er bemerkte, daß Holland allerdings sich im Kriegs - Zustande befinde, aber es sey auch nicht Zustande des Friedens. Wenn einige Mitglieder Aufschlüsse verlangten, so bedächten dieselben nicht, daß die Regierung nicht immer im Stande scy, dergleichen zu machen, ohne das Jnteresse des Landes zu gefährden. Schiüebßlich sprach der Minister die Hofsnuna aus, daß die Versam:nlung auch die- ses Mal bei der dritten Wieder- Erneuerung desselben Gesekzes einen Beweis von Vertrcuen in die Regierung und von gegen- seitiger Uebereinstimmung geben werde. Der Geseh - Entwurf wurde darauf durch eine Mehrheit von 40 gegen 10 Stimmen

angenommen. Dele

Brüssel, 23. Dez. Jn der Sihung des Senats vom 22sten äußerte sich Herr Lefebvre-Meuret bei Gelegenheit dex Diskussion des Gesetzes Über das Kontingent dex Armee

Herren, verlange ih von dem Minister des Auswärtigen, cinige Aufsclússe. 1 Freunde, Herrn von Robaulx, hat der Herr Mini wortet, daß er vor der völligen Konstituirung des Tory- riums sich nicht erklären könne. glieder des Englischen Kabinets. der Herzog von Richmond, haben sih geweigert, an dem M lingtonscheun Ministerium Theil zu nehmen, und \ deen, so wie zu Sir Robert Peel, welche du Revolution

ie neuesten Be- richte aus Kalkutta liefern einen Auszug aus der Delhi Ga- zette, der in der „Stadt der Paläste‘ jehr große Sensation er- regt hatte. Es geht nämlich daraus hervor, daß ein Russischer Gesandter in Bokkara angekommen war. Die Anzeige der An- funft eincs Russischen Gesandten an einein Hofe, der unseren Indischen Besißungen so nahe ist, hatte natärlih großes Er-

von Meculenaere,

Wir kennen nunmehr die 9; Männer, wie Lord Stay!

zu Lord A

rch ihren U hervorgegangene

tionen bekannt find, können wir durchaus kein Vertraue! olution feindselige Ministerium Ministerium des Widerstandes, welches zu scinen Mitz nen Feldmarschall unseres natürlichen Feindes, des König Holland, zählt, soll unsere Interessen vertreten und unsere tigfeiten mit Holland ausgleichen. unjer Gesandter in dem Foreign office spielen! Welche Pu werden nun unsere Staatsmänner befolgen? Werden sle n4 den Weg der Zugeständnisse einschlagen, der so verderbliq Wenn der Minister der auswittizg Angelegenheiten sich nicht energisch gegen jede gewaltsame Y Wellington ausspricht, wenn et Patriotiémus

Dies der Belgischen

Welche traurige Rolle

das Land geworden ist ?

des Herzogs niht an den so ist das Land in Gefahr! Jn einem ähnlichen Aug ff das Ministerium , A gegenwärtige, aber doch mehrere Männer, der Regierung Theil nehmen, es beklagen müssen, daß eg du wisse Patrioten, deren kräfcige Stimme das Land vertheidi könnte, mit Verachtung behandelt hat. ter diesen Umsiänden bedürfen Sie der Unterstü die Sie in üblen Ruf bringen wollten, indem Sie ihn hy Namen Montagnards gaben. ten, weil sie das Geheimniß kennen, den Patriotismus des wieder anzufachen, den vier Jahre der Arglisk, der Schande jy, Treulosigkeit fast ganz crstickt haben. Herren, ob, lin Falle eines Angriffs von Seiten Hollands, die (, ten Patrioten zu Männern, wie Rogier, Devaux und Erust, by, trauen haben werden? Dadurch, daß Sie unpopulaire Männe iy Amte lassen, berauben Sie sich einer gro}

der Belgier

teger, die O Ie O ege,

welche noch q

Ia, meine H ung detjimigen,

Diese allein kénnen Belgitn

Ich frage Sie, mi

zenSiüßze, nämlich der Stil Erinnern Sie sich, meine Herren, welche tag he Gewalt die mit der dreifarbigen Schärpe ges{mückten Zu prásentanten des Französischen Volks auf die Soldaten uy Offiziere ausúbten. Es sey mir erlaubt, einen Blick auf die genwärtige Lage Europas zu werfen. Es wird mir leicht s, zu zeigen, wie viel wir von unserem Uebergewicht verloren hy ben, und wie viel wir von der Zukunft zu befürchten hahn, wenn wir nicht sogleich Vorkehrungen treffen. Frankreich das Joch Karl's X. abschüttelte, stand Wellington q der Spige des Englischen Ministeriums. der Franzosen anerkennen, Meinung füßrten Wir konnten bald fest begrundet seyn denn die ließ uns in einem Zustande, der unsere Jndustrie vernichtet u jeden wahren Freund des Landes mit Besorgniß erfüllt t Spanien ist eine Beute der Schrecken des Bürgerkrieges, 1 der Eintritt des Herzogs von Wellington ins Ministerium hw die Karlisien ermuthigt; Dom Miguel bereitet sich zu cinem Ein Frankreich seufzt unter der boctrinairen Regierung, und das Ministerium scheint sich dadurch halten zu wollen, daß es in jedem Monat eine von den im Juli ertimys Das Tory - Méínisterium sucht die Ful schritte in England zu hemmen, und mitten unter diesen alj meinen Aufgaben der Prinzipien, welche unsere Revolution hu beigeführt haben, stehen wir unserem Feinde allein gegenlbt und haben Männer an der Spige, in die das Volk kein L Wenn ich nicht defriedigt werde, wenn man nicht die zur Rettung des Landes ergriffenen Maßregeln vorlg so werde lch eine Adresse an den König vorschlagen, um Majefáât zu bitten, Männer an die Spite zu stellen, die Nation Vertrauen hat, Lande nüßlich scyn können.

der Nation!

Zur Zeit, (

Er mußte den nun und die Foctschritte d Veränderung

dentlichen hoffen, daß unsere Unabhh

Trunkenheit ist falle in Portugal vor;

ten Freiheiten opfert.

trauen seht.

nd die zur Zeit der Ge Bis dahin verweigere ich jede Uv Hierauf erwiederte der Minister der auswär „Meine Herren, ich bin stets bt reit, die im Nainen des Senats an mich gerichteten Fraget U beantworten; ich werde au sehr gern auf die von den Milt ersaminlung an mich gerichteten Fragen antwor, so wenig auch meine Erwiederungen den Jnteressen des Landi Der vorige Redner hat mich in ein er verlangt Aufschlüsse, ohne bi Das Englische Kabiner i allerdings konstituirt, aber wie wird seine Politik seyn? Bis jet habt wir nur das durch den Präsidenten des neuen Kabinets publi zirte Dokument, worin er erklärt, daß seine Ansichten die aller übri itglieder des Kabinets sind. Ueber die auswärtigen Ängt legenhxiten hat sich Sir Robert Peel (von dem ich eine ande F Meinung hege, als der vorige Redner, denn ich habe die größ! F Achtung ver den Talenten dieses Ministers) sehr kur Hiernach wird das Bestreben des neuen riums die Cèhaltung des Friedens und die genaue Ausführutßz aller ven dem vorigen Ministerium abgeschlossenen Verträgt ies ist cine merkwürdige Erklärung. | in Konjekturen über den Gang der neuen Englischen Regierun) einlassen, müßte man nicht sagen, das Britische Kabinet e durch die Handlungen des vorigen gebunden? kein Zweifel entsichea kfônne, erklärt der Premier-Ministe wolle bei Erfüllung der Verträge nicht die Motive zur Abs ßung dersciben untersuchen, es sey genug, daß sie cinmal v0! Jch bin überzeugt, daß wir weder von C Frankreich

terstügzung.““ haupt die grdjte Neigung, sich zu unterrichten und dic Kolonie | tigen Angelegenheiten: zu befördern. Es ijt davon die Rede, daß Virginien ebenfalls eine Kolonie für seine Sklaven errichte, und diese Vertheilung der Kolonieen ist weit vortheilhafter, als eine große Central-Ge- sellschaft wäre, indem die Verschiedenheit der Systeme, welche in den verschiedenen Staaten befolgt werden, natürlich zu Er- fahrungen führen muß, welche ein cinförmiges System nicht

dern diesex

zu nüßzen vermögen. cigeuthümlici;e Lage versest : stimmt zu sagen, worüber.

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S4 @ ( As , - ' - % « ( d L 5 i órdhlich’\chen darin Unterschied, daß das Oberdaus ohne Rück-

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handen seyen. ren Macht Alle Europái(dt | die Holländisch - Belgische erledigt zu sehen, damit Europa endlich der Ruhe genie Obgleich wir daher durchaus keine Ve sung zur Besorgniß haben, und obgleich in den Kabinette Aenderung der Gesinnungen in Betreff Belgiens stattfinden so ist doch nichr weniger wahr, daß, da Holland sein kräfte vermehrt, die Vorficht uns befiehlt, auf der Huth zu seyn.

deren es bedarf.

j ie Leib V y ‘P 6 pu } j i;

J Al ist der Oberst und General - Quartiermeister-Lieutenant

| (iu My von Bardenfl:th ernannt, so wie auch zum diensi-

h renden Chef des Königl. Land-Kadetten-Corps, welchem Posien

vor einem 1 uns dics zl! Verhältniss wünsche, dd

Die Erfahrung macht Der chrentwerthe Senator fragt, od die ächten dieselben bleiben ? / sich in dieser Hinsicht nichts ändern mdôge. Belgien steht

freundschaftlichsten Beziehungen zu den meisten Der Redner fragt ferner, ob die 24 Arkikel in werden? Jch glaube, mich in dieser Beziehung nicht ! Der Vertrag vom 15. Novem die Basis unseres politischen Rechts, und wir können | Belgien hat ihn angenommen und betra

zu den fremden

sprechen zu dürfen.

nicht verwerfen,

folgendermaßen: „Ehe wir die Diskussion beainnen , mif (ha ais die Grundlage seines Europäischen Rechts. Ueber die erg Auslegung einiger Arcikel kann man allerdings wohl verschiedene

Ansichten hegen, ich fühle mich aber nicht verpflichtet in dieser Beziehung meine persônlîche Meinung össentlich. darzulegen. Die Convention vom 21. Mai ist von granfceich und England ga- rancirt, und diese Mächte würden sie auch in Ausführung brin- en, wenn es nôthig seyn sollte. ZSranfreich hat keinesweges, wie der vorige Redner befürchtet, die Absicht den Traktat vom 21. Mai nicht zu erfüllen. Diesem kann ih auf das Bestimmteste widersprechen, allein Franfreich glaubt nicht an die Möglichkeit, daß Holland sich der Ausführung der Con- vention widerseßen werde. Auf die Frage in Betressf einer remden Intervention , kann ih erwiedern, daß, wenn Belgien

yon Holland angegriffen werden folite, es sich auch ohne die | Hülfe einer anderen Macht zu vertheidigen wissen wird. Bei

| einer A e L T/ | stüßung Englands und Frankreichs nicht.“

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Armee, wie wir sie jest besißen, bedürfen wir der Unter-

Schweden und Norwegen. Stockholm, 5. Dez. Ueber das Schicksal der Unträge auf Repräsencations - Aenderung am jetzigen Reichstage isi noch Folzendes mitzutheilen : “¿Ein ziemlich auf den Grund (auf all- gemeine Wahlen und Wählbarkeit) gehender Amrag, den Frhr. dort nah melrtägigen Debatten mit 99 gegen 25 Stimmen ver-

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Kankow auf dem Ritrerhause im Oêtober entwickelre, wurde

worfen. Frhr. Moriß Klingsporr war dawider mit einer Ver- j t eidigung unserer gegenwärtigen Formen aufgetreten, und Frhr. E v GHoye stellte mit seinem gewöhnlichen Eifec die großen Ge-

fahren vor, die durch eine solche Aenderung üer das Vaterland

J hereinbrechen würden. Zwar nicht gegen alle Nenderungen wolle

er sich erklärt haben, doch wider solche in solhßem Geiste. Des:

I halb schlug er die Errichtung einer Pairs-Kammer vor, und die E Beschränkung des Repräsentations- Rechtes auf ein Z5jährigqes

F Alter (er selbst zählt 75 Jahre). Die Grafen Frölich und Horn | trugen einen andern Vorschlag vor, demjenigen glei, den der

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Bürgerstand für seine Gesammt-Ansicht erklärt hatte. Noch: ei-

E nen andern Antrag machte Hr. Lefrén. Her. Dalman (Redacteur Ì am Dagligt Allehanda) trat jeßt mit einem Bande der Ritterhaus- | Protoktolle von 1815 auf, aus welchem er eine ede eben desseiden Ÿ Frhrn. L. Boye vorlas, der auf jenem Reichstage die Norwegiscze

P Reprásentation gepriesen und geäußert hatte, daß eine National- ) Reprásentation, die nicht auf Stände und Corporationen ge- Y ründet sey, von der ganzen Nation eifrig gewünscht werde. Ÿ Dieser Gegensaß erwcckce große Heiterkeit in der Versammlung. Y Die Herren von Troii, Stuart, Lars Hjerta (Herausgeber des

Ystonblads), Graf Horn, gingen auf ausführliche Kritiken des-

Ï jenigen cin, was die Freiherren Boye, Klingsporr, Lagerhjelm F und Herr von Hartmannsdorf zur Vertheidigung der jeßigen M viertheiligen Repräsentation gesagt hatten. Dieses vermochie je-

E doch niht, den Freiherrn Boye niederzuschlagen, der in der

Nachmittags - Sikzung desselben Tages mit verstärkten Kräften Jedweden aufforderte, ihm die Ungleichheit zwischen seiner heu- tigen Rede und der von 1815 zu beweisen, was die Versamm-

Ÿ lung sehr vergnúugt stimmte. Dies geschah an cinem Sonn- abend, und am Montage darauf wurde bie Debatte fortge- j E sezt, wo denn der sonst liberale Professor Cederschöld eine

lange weitläufige Vertheidigung der gegenwärtigen, zu sei

Y nen Lieblings - Ideen gehörenden Repräsentationsweise begann E und mit einer wahren Rührung \{loß, die einzelne Beifalls-Zu-

J

Ÿ rufungen erzeugte. Mit ihm vereinigten sich die Herren Rojen-

blad, Klingsporr, Boye, Cederstrôdm. Herr Dalman sprach für das allgemeine Wahlrecht, schlug aber vor, die Vählbarkcit auf gewisse Handthierungen oder Erwerbözweige einzuschränken, wo von er doch hernach insofern abging, daß er nit auf Abstim- mung darüber drang. Die Herren L. Hjerta, Graf Horn und Freiherr Kanßow zogen hingegen stark gegen Professor Ceder- {chöld zu Felde. Als nun zur Abstimmung kommen solite, protestirten die Herren von Hartmannsdorf, Lagerhjelm, Ceder- \chdld, Sträle und Boye eifrig wider die Befugniß des Stan-

è des, Überall über die Frage von einem allgemeinen Wahßlrechte

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N zu votiren, Freiherr Boye nannte sie eine für das Vaterland E hôhst unglücklihe, und ungeachtet der Land- Marschail (Graf

7 Jakob de la Gardie) mit vieler Klarheit entwicêelte, weshaib sei- j Y ner Einsicht nah die Abstimmung auch hierüber nicht gesezwtdriz E (ep, schlugen doch einige der genannten Mitglieder s{ließucch v3,

daß der Land-Marschall es verweigern solle, die Frage zur Abskim-

Y mung zu bringen. Der Auftritt war so stürmisch und lärmend, y wie noy keiner auf diesem Reichstage gewesen, Endlich kam } es doch zur Abstimmung, welche se diesen Tag bei dem .Kan-

E howschen Antrage, der, wie gemeldet, verworfen wurde, {tehen blieb, Am folgenden Tage verwarf dann der Adelsstand mit

44 gegen 23 Stimmen den Vorschlag des Grafen Fröhlich, der

dahin ging, daß dur) Wahl jeder der vier Stände auf eine

Ÿ gleiche Zahl beschränkt, und die Gewählten in Eine Kammer

vereinigt werden soliten, wo se per capila votiren und aus

ihrer Miite eine gewisse Anzahl zu cinem Oberhause wählen

Y \ollten; mit 109 gegen 24 den des Herrn Lefrén, der sich auf

zwei Kammern gründete, zusammengeseßt aus den mehrsten \peziellen Standes: Klassen, die sich im Lande finden; mit gegen Ll den des Herrn von Troil, der sich von dem

e

t auf Stand und fúr mehrere Reichstage zu wählen sey.

| Zwei Tage darauf wurde auch in demjelben Stande das Aus- | shußbedenken über Errichtung von Landtagen oder Lehnstingen

Provinzial- Ständen ) verworfen. Cin sehr schwacher Dach- hall aller dieser Anträge tsk es irohl nur zu nennen, daß nun

| dieser Tage im Bürgerstande dur Herrn Petré vorgeschlagen | Worden, die Regierung um die Jnitiative anzugehen, d. h. J nur um die Niederseßung eines Comité von 12 bis 16 Sach-

ändigen von allen Meinungen zur Ausarbeitung eines Vor-

\hlages Über die Repräsentation, welchèr noch vor dem nächsten

eichótage zum Drucke befördert werde. Auch der Antrag

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j Uf eine bestimmter ausgesprochene ministerielle Verantwortlich-

eit war am 7. Oftober im Adelsande mit 27 gegen 25 Stim-

[Wen verworfen worden.“

Danemark

Kopenhagen, 20. Dez. Zum Commandeur der beritte- garde statt des versiorbenen Prinzen von Hessen - Phi-

der Vz S tten-C0 i 1 | s Verstorbene gleichfails für den abwesenden Landgrafen Karl n Hessen vorstand.

Die Aufsätze in Fädreland, welche die nächste Veran-

sung zur Anklage wider Prof. David gegeben, sind haupt

sächlich i : N L Hlich in No. 10: „Von der Unterscheidung der verschiedenen

J d, e , o e r i Es | deNerungsfächer,“/ und in No. 7: „Ueber das Petitionsrecht

er T! D as ey nh govinzialstände,““ K]1dbenhavnspo sten bemerkt: „Wenn \haffenheit der Sache Autrag auf Befrafung nach §. 2

r mm.

O D I U I E Qu M S E D L V DADA D A S L S C I 2 D MOES O LRD O D S ERDS I L TOLLID L A I LLA T ADSRE A E ECEERIO S U A P E

O BO T A R EED L A E EAT- Ls E MORLEA U

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| der Verordnung vom 27. September 1799 gemächt seyn sollte,

also auf Landeóverweisung, oder die später an deren Stelle ge- sezte Zuchthausstrafe, so würde dieser Preßfreiheits-Prozeß von besonders ernstliher Art werden- Worüber man sih jedoch je- denfalls freuen darf, das ist die Ueberzeugung, daß unsere Ge- seßgebung nicht dem Prinzip der buchstäblichen Auslegung folgt und daß unsere Gerichte bereits hinlänglich beurkundet haben, daß sie in ihrer Function nichts anders als die Gerechtigkeit im Auze haben.‘ Dem Vernehmen nah hat der Justizrath Spo- von die recztlihe Vertheidigung für den Angeklagten Übernommen.

Nach der Kjöbenhavnspo sk beabsichtigen die hiesigen Abgeordneten, in gemeinschaftlihen Zusammenkünften sich über die Gegenstände zu berathen, welche bei der vevorstehenden Stände- Versammlung vornehmlich in Betracht kommen dürften und ein gleiches soll auch von den Seeländischen Gutshesißern beschlos

jen seyn.

Ihbehoe, 20. Dez. Gestern war der Tag, an welchem der hochverehrre Statthalter der Herzogthümer, Landgraf Karl, sein neuntes Decennium zurückgelegt hat. Unter den theilnehmend- sten Wünschen fúr sein Wohlseyn erklangen im hiesigen Kasino die gefällten Gläser; die rührendste Feier aber fand im hiesigen 2Waisenhause statt, wo die Durchl. Tochter des Nestors der ZUr[{ten unseres Zeitalters, die hohwÜürdige Aebtissin, Prinzessin Juliana, 24 der ältesten klösterlichen Armen, Männer und Frauen, unter wilchen auch eine 91iäßhrige Frau war, um si her ver- sammelte, und in ihrer und vieler edlen Frauen Gegenwart mit einer herrlicen Mahlzeit erquickte.

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Braunschweig, 25. Dez. Die hiesige Zeitung berich- tet von der Weser: „Seit einigen Jahren schon mußten wir uns an den Anblicê gewöhnen, daß unser Strom in geeigneter Jahres- zeit täglich Schisse mit Deutschen Auswänderern uns zeigte, deren Ziel Nord-Amer;ka war, und die aus mehr oder minder wohl- habenden, furz aus Menschen bestanden, welche die Ueberfahr- Kosten selbst noch bezahlen konnten, Am Ende des Monats Of- tober hatten wir aber den Anblick, auf einem Schiffe an 500 Seelen nach dem von der Sklaverei befreieten Jamaica von hier abschifsfen zu sehen, die nicht selbst die Unkosien der Sees Ueberfahrt trugen. Eine amtliche Untersuchung ist eingeleitet, weil die Behörden befürchteten, daß uneriaubte Mittel die Aus- wanderer verleiteten. Wie man hört, glebt es hier noch eine Menge Menschen, die gleiche Wünsche, übersiedeln zu können, hegen, und werden wir daher wahrscheinlich im nächsten Früh- jahre die Schisse mit Menschenladungen wieder gefüllt sehen, wenn die Geseke solches nicht verhindern, oder wenn nicht etwa ungünstige Nachrichten von den diesjährigen Auswanderern aus Jamaica die übrige Bevölkerung davon zurückhalten.“

München, 20. Dez. Die täglich fas sih wiederholenden großen Brände hdren nicht auf, das Publikum zu beschäfcigen, und man erschôópfc sich in Muthmaßungen darüber. Den Brand- Assekuranzen wird das Jahr 1834 lange in Andenken bíeiben, in bôsem, abec auch în gutem, denn soviel ist wohl noch nie daran gedacht worden, zu assekuriren, als jest, und namentli soll das Schätzlerische Comtoir, welches die General - Agentie der Mün- chener und Achener Gesellschaft führt, kaum vor Andrang fertig werden können. Minder gut geht es den Französischen Gesell- shasten, denn nicht allein, daß ste am meisten bezahlen mußten, werden die Maßregeln der Regierung gegen ste und andere sreinde Gesellschaften immer strenger. So spriht man zum Beispiel davon, daß alle die jesigen Schilde der aus- vártigen Assekuranzen im ganzen Königreich abgenommen wer- den follen. Jn der Thar har sich nun schon durch zwei Beis-

{ spiele gezeigt, was wir von ausländischen Assekuranzen zu er-

warten haben. Früher hon weigerte sh die „Gothaer Bank

fär Hagel.Versicherung‘/, die sie betroffenen Schäden zu zahlen,

vorgebend, daß sie sich in unserm Lande dafür niht wieder er- holen könne, weil ihre Agenten ferner darin nichr geduldet wer- den, und jeßt macht es die „Gesellschaft zur Sonne“‘ nicht besser, indem sie anzeigen läßt, „daß, nachdem sie die Königl. Bayeri- {he Ermächtigung, fernerhin Versicherungen aufzunehmen, nicht erhalten habe, sie sih gemäß dem Artikel 13 der Versicherungs- Urkunde aufldse, und vom Tage an (9. Nov.) keine Schad- loshaltung mehr vergüte.“

Frankfurt a. M., 23. Dez. Nach Privatbriefen aus Rotterdam würde sich der Herzog v. Leuchtenberg an jenem See- plalze einschissen, um sich nach Portugal zu begeben. Ein zur Aufnahme und Ueberfahrt des hohen Reisenden bestimmtes K. ‘Portugiesisches Fahrzeug wahrscheinlih ein Dampfboot oder eine Fregatte wurde das:lb| erwartet; jedoh wußte man den Tag von dessen Ankunft noch nicht mit Gewißheit anzugeben.

Zu Mainz hat kärzlich eine bedeutende Lederhanoölung ihre Zahlungen eingestellt, wobei auch hiesige Häuser, vorgeblich zum Betrage von etwa 40,000 Fl., mit betheiligt sind. Die Passiv- masse foll sich auf 260,000 Fl. belaufen; inzwischen ist den Kre- ditoren das Anerbieten gemacht worden, sich eine sofortige Baar- zahlung von 50 pCt. oder eine Fristzahlung von 60 pCt. gefal- len zu lassen, zu deren Bestrettung die Activmasse hinreichen soll, ‘Bei diesem Anlasse ereignete sich der sonderbare Fall, daß einem hiesigen Banquier ein von jenem Hause auf ihn ge- zogener Wechsel gerade in dem Augenblicke zur Accepte präsen- tirt ward, als die mit der jüngsten Post angekommenen Briefe überbracht wurden. Den Unfall nicht ahnend, acceptirte er den Wechsel, um die Nachricht davon unmittelbar darauf aus einem jener Briefe zu entnehmen.

S ch welz.

Die Zürcher Zeitung bemerkt: „Dle in der Schweiz neu hervorgerusene politische Krisis geht raschen Schrittes ihrer Entwickelung entgegen; es ist eine unleugbare Thatsache, daß das diplomatische justie-milieu, welches in der Sprache der Ra- dikalen das Hirzel -Bombellische System genannt wird, in Zú- rich selbst, wo es seinen Ursprung und seinen Mittelpunkt hatte, durch die im großen Rathe in dieser Woche hervorgetretenen. Er- scheinungen nicht bloß einen Schlag erlitten hat, wie man etwa ineinen mdcchte, sondern wirklih und unwiderruflich vernichtet ist, und daß dieses verhängnuißvolle Ereigniß nothwendig auf die gesammte radikale Partei in der Schweiz einen solchen ermutchigenden Einfluß üben muß, daß der weitere Gang zunächst die Wünsche der Leiter selbst übertreffen dürfte. Fürs Erste ist demnach, um uns der radikalen Sprache zu be- dienen, die vorörtliche Note vom 24. Juni noch vom Vororte Zürich selbsi, ehe er das Direktorium verläßt, zerrissen, und die Schmach des an der Schweiz verlekten Völkerrechts glänzend ausgewisht. Fürs Zweite ist wohl nicht zu bezweifeln, daß demnächst der ursprüngliche Kasthofersche Antrag, durch das Ge- wicht ailer drei Vororte verstärkt, aufs neue erscheinen und Aus- sührung erhalten werde, Die neuesten Wahlen in Bern sprechen

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laut, daß auch dort der Radikalismnus sh neu aufgerafft, und mit dem St. Gallishen und Zürcherischen verständigt har.“

Der bereits über ein Jahr zwischen der Stadt Basel und der Landschaft geführte Prozeß, dessen Kosten sich nahe an 60,000 Schweizer - Franken belaufen , nähert sich seinem Ende. Nachdem der Obmann, Herr Dr. Keller, das Zeughaus, den Kirchen- und Schul - Fonds, so wie das gesammte Staats-Ver- mögen nach der Kopfzahl getheilt, welche ungefähr im umgekehr- ten Verhältniß zu den Beiträgen steht, nachdem er das Univer- sitäts-Vermdgen, ein unantastbares Corporations- und Stiftungs- gut, um 300,000 Franken gebrandschaßt hatte, blieb noch der Streit über die Staats- Waldungen zu schlichten úbrig, dere: Werth auf 2,800,000 Franken geschäßt worden war. Da hier zu fürchten stand, es werde die Landschaft in Nachtheil kominen, weil sie natürlich die in ‘ihrem Gebiet liegenden Wal- dungen als baares Geld hätte annehmen müssen, so wurden die darauf zu Gunsten einzelner Ortschasten lastenden Seroituten zu 7 des Gesammtwerthes geshäst, so daß nur 337,000 Fr. als gemeinsames Staats - Vermögen nach dem beliebten Theilungs- fuß von 64 36 zu vertheilen blieben Endlich mußte Basel noch als Zins 330,000 Fr. zahlen, während das Universitäts- Vermögen, ein nah der Dotations-Urkunde der Stadt angehö- riges Corporations- Gut, jederzeit nah seinem Zwecke verwendet worden war.

Ein Schreiben aus der nördlichen Schweiz in der Mün ch- ner polítishen Zeitung sagt: „Die am 15. Dez. von öeit Derner großen Rathe vorgenommene Zusammensetutig des vorz örtlichen Staaterathes, d. h. der Behörde, welche die cidgenösi- schen Angelegenheiten unmittelbar leitet, ist von der Art, daß sie über den Geist, nach welchem der neue Vorort handeln wird, nicht einen Schatten von Zweifel übrig läßt, denn in ihr wurde Alles vereinigt, was der Kanton Bern, ja die ganze Schweiz an Übertrieben radikalen Notabilitäten und éntschiedenen Freunden und Befôrderern revolutionnairer Grundsägze besist; es sind die Herren Kasthofer, Jaggi, Schnell, Neuhaus, Blumenstein, Tscharner und Stapfer. Diese Namen sagen Alles, und lassen selbft den Kurzsichtigen einen hellen Blick in die nächste Zukunfc der Schweiz wexfen. Die von mehreren der genannten Männer im großen Rathe gefallenen Aeußerungen von Mäßigung sind nichts anderes, als eine Maske, mit der man die Schweiz und das Ausland zu täuschen sucht. Herr Schnell selbst, indem er den ungestúmen Anträgen Kasthofers entgegea trat, und bei diesem Anlaß den Mäßigen spielte, sagte geradezu, daß derartige Jun- structionen für die vorörtlihe Behörde deshalb gar nicht nöthig seyen, weil es sich ja von selbst verstehe, daß diese freiwillig Álles thun werde, was der echte Geist des Radikalismus fordere. Daß unter diesen Umsiänden alle um das Wohl und die Ruße ihres Vaterlandes besorgten Schweizer mit bangen Erwartungoz Lis herannahenden neuen Jahre entgegensehen, begreift {H O

Jtalten. Rom, 13. Dez. (Allo. Ztg.) Briefe aus Madrid bis

zum 22. Nov. machen eine traurige Schilderung von dem Zu- stande Spaniens. Von dem Sáäéular - Klerus wird versichert, er verhalte sich größtentheils ganz ruhig und wolle den Ausgang des Kampfes abwarten, welches ihm auch von Rom aus zur Pflicht gemacht worden seyn soll; die Mönche halten es fast ohne Ausnahme mic Don Carlos. Der Marquis Los Lanos, welcher von der Königin- Regentin nah Jtalien geschickt ward», soll aus Neapel zur Antwort erhalten haben, man werde ihn zwar gern dort sehen, aber nit unter einem diplomatischen Cha- rakter, sondern als Privat-Person. Er scheint hierüber neue Instructionen aus Madrid abwarten zu wollen. Reist er noch nach Neapel, so würden dort zwei Abgesandte aus Spanier, aber beide ohne ôssentlichen Charakter, zusammen trefscn, denn der Marquis Toledo if schon seit längerer Zeit von Don Car- los hingeschickt. Der Kardinal Spinola geht wieder nach -Bo- logna als Legat, nachdem man ihm das Versprechen gegeben, die freiwilligen Centurioni dort nicht einzuführen. Auch sollen die Bewohner von Bologna eine Bittschrift eingereicht haben, toorin sie um die Wiedereinsezung des Kardinals in seinen Posten als Legat bitten und gegen die Einsegung des Jnstituts der Centu- rioni protestiren.

Dortugal

Lissabon, 1 Dei Hier t ein Delbet in Bette oe Fremden erschienen, welches selbige in zwei Klassen theilt. Ju die erste derselben kommen die Grundbesißer, Professoren der Medizin und Chirurgie, Kaufieute, die im Großen Handel trei- ben, Ober- Buchhalter , Eigenthümer von Fabriken, dic in Thä- tigkeit nd, und Alle, die zu gleichen und ahnlichen Kategorisen gehören, doch unter der ausdrücklichen Bedingung, daß sie fich über aht Jaßre in der Hauptsiadt befunden haben müssen. Diese erhalten Erlaubniß-Scheine, um auf unbestimmte Zeit in dersclben zu bleiben, und können vermittelst dieser Scheine Pâsse zum Aufenthalte auch im Jnnern des Landes erhalten. Falls sle sich aber verdächtig machen, gehen sic zur zweiten Klasse über, welche alle Personen von einer oben nicht benannten Art in sich begreift und den Bestimmungen der Reglements vom 6. März 1810 und 25. Mai 1825 unterworfen ist.

Dsitnbdiet.

In einem Schreiben aus Calcutta vom 2. Aug. heißt es: ¿Die Augen von ganz Îndien sind gegen den Westen gerichtet, wo in diesem Augenblicke Ereignisse vorfallen, welche von der allerhöchsten Wichtigkeit sind, und die zum Unglück fär Judien - in der Zeit eines Jnterregnums eintreten. Denn Lord W. Ben- tink ist krank in den Gebirgen von Madras, und wird genöchigt seyn, sich einzuschiffen, ehe er nur die Angelegenheiten von My- sore, die im kläglichsten Zustande sind, geordnet haben kana. Gott weiß, welhen General-Gouverneur man uns schien wird; wenn man ihn nach Partei-Rücksichten, und nicht mit gus- schließlicher Rücksicht auf Jndien, wählt, so kann ein un- ermeßlihes Uebel daraus entstehen. Deun Hier, wo es Hochverrath ist, an der Unfehlbarkeit eines General- Gouverneurs zu zweifeln, ist eine unfähige Administration unend- lich schädlicher, als in Staaten, wo eine freie Presse existirt. Die große Wichtigkeit, welche die Angelegenheiten unjerer West- gränze erreicht haben, macht es überaus nothwendig, daß ein Mann, der diese Verhältnisse kennt, gewählt werde, und in Jn- dien ist nur Eine Stimme darúber, daß die Umstände die Er- nennung von Elphinstone verlangen; aber was sind die Wünsche von Jndien dem Englischen Ministerium? Es gehet seit gestern in den Basars das Gerücht, daß Mohammed Chan, der Roe gent von Cabul, todt sey; man kennt keine näheren Umstände, und das Faktum selbst beruht auf einem Gerücht; allein poli- tische Neuigkeiten verbreiten sich hier mit einer undbegreiflichen

Schnelligkeit unter den Eingebornen, die oft weit besser und

schneller unterrichtet find, als das Gouvernement. Die Schlacht