1876 / 42 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 17 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

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Gegentheil nur als erwünscht bezeichnet werden, daß die griechische Regierung jeßt regelmäßig nah Eingang der Berichte ihres Kom- missars in Olympia ein Verzeichniß der hauptsählichsten Funde durch die Presse veröffentlihen läßt. Bevor dies geschah, wurden in Griechenland vielfah irrige Mittheilungen üder die Vorgänge in Olympia verbreitet, die dann auch den Weg in die fremde Vrefse fanden.

Eine Bezirksregierung hatte einer Orts-Polizeiverord- nung ire Genchmigung versagt, weil in derselben bestimmt war :

S. 1, „daß Kindern unter 14 Jahren das Feil- bieten und der Verkauf von Waaren irgend welcher Art, fowie das Musikmachen und das Darbieten von Schauftellungen in öffentlihen Schanklokalen, Reftaurationen und Konditoreten untersagt werden soll, und S :

S. 2, daß Gast- und Shankwirthe, Restauraieure und Konditoren, welche cinen derartigen Verkehr von Kindern unter 14 Jahren in ihren Lokalen dulden, in eine Polizeistrafe von 9 M event. verhältnißmäßige Haft verfallen sollen.“ j

Die Bezirksregierung hatte hierin eine Anordnung erblickt, welhe mit den ausdrüdcklihen Bestimmungen der Gewerbeordnung und nameniliG mit dem §. 1 derselben in unvereinbarem Wi- derspruch stehe und deshalb unñatthaft sei.

Auf die Seitens der Ortépolizeibehörde erhobene Beshzwerde haben der Minister des Innern, der Minister für die geistlihen 2c. Angelegenheiten und der Handels-Minister in einem gemein- samen Erlaß vom 29. Dezbr. v. I. die Versagung der Geneh- migung nicht für gerechtfertigt erahtet. Ein den Kindern auf-

3 Verbot des vorbezeihneten Gewerbebetriebcs sei als

eine unzulässige Beschränkung der Befugniß der betreffenden Kinder (resp. der sie etwa aussendenden Eltern, Erzieher u. #. w.) zur Ausübung eines Gewerbes schon um deshalb niht zu erahten, weil eine gesehlihe Berehtigung, wonach solche Kinder ein Gewerbe der fraglichen Art, sei es für si selbst, sei es im Namen und Auf- trage gewerbeberehtizter anderer Personen, an jedem beliebigen Orte und in jeder beliebigen Weise ausüben dürften, niht an- zuerkennen sei. Dagegen sei freilich in der Untersagung und Sirafandrohung, welche \sich an die Inhaber öffentlicher Lokale rihtet, eine Beshränkung des Gewerbebetrietes dieser Personen zu erbliden. Allein, daß Beschränkungen dieses Ge- werbebetriebes, welhe im allgemeinen polizeilihen Interesse nothwendig erscheinen, mit dem Inhalt und dem Sinne der Gewerbeordnung vereinbar sind, und sonach im Wege der Po- lizeiverordnung angeordnet werden können, sei nicht allein in der von den Refsort-Ministerien zur Ausführung der Gewerbe- ordnung erlassenen Anweisung vom 4. September 1869 (Ein- leitung, 2. Absaß) ausdrü@cklih hervorgehoben, sondern au von dem Königlichen Ober-Tribunal wiederholt, namentlich in der Entscheidung vom 4. November 1870 (Iußiz-Ministerialblatt 1870, S. 350) anerkannt worden. In dem Verbote der Duldung des in Rede fstebenden ge- werblihen Verkehrs von Kindern unter 14 Jahren fei ebenfalls nur eine 2, vom Standpunkie der allgemeinen Sitten- und Wohlfah olizei gerechtfertigte Beshränkung des Gewerbe- betriebes der betreffenden Inhaber öffentlicher Lokale zu er- bliden und sona die Unstatthaftigkeit einer Polizciverordnung entspreczenden Inhalts niht anzunehmen.

Wenn die Bezirksregierung den Wunsch aussprach, daß die vor- liegende Frage nicht blos lokal, sondern allgemein geregelt, und zu diefen Zwecke Seitens der Ressort-Minister eine allgemeine Anordnung für den Umfang der ganzen Monarchie erlassen werden wöge, so erscheine ein derartiges Vorgehen weder nah den Beftimmungen des Gesczes vom 11. März 1850 ftaithaft, noh in entsprehendem Maße durch ört'ihes Bedürfniß überall ge-

4 rechtfertigt.

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Zie Post aus Rußland bat den Anschluß ar efiern um 2 Uhr 22 Minuten Nachmi yditl

Lauenburg. R aszeburg, 16. Februar. ( dem Einverleibungsgeseß find noth einige Zusa gekommen, welche indessen nur untergeordnete Bedeutung ha Mit der Einverleibung zuglcich sollen nämli: 1) das preußi

(vos dem gegenwärtigen lauenburgishen etwas abweichende) Gefes, a

betr¿Fend die Klafsen- und klassifizirte Einkommensteuer; 2) das preußiî Geseß wegen Entrihtung der Gewerbesteuer (auch dies Gesez weicht von dem bisherigen etwas ab); 3) das preußisce Gese vom 30. Mai 1853, betreffend die von den

enbahnen zu entrihtenden Abgaben, zur Einführung ge- angen. Sodann wird das Odver-Auffihtsret des Kieler Appellationégerihßts und des Ober - Staatsanwalts über die Rechtspflege und Verwaltung auhch auf das Herzogthum Lauen- urg au hnt, während die Aufficht in höherer Instanz bisher dem Minifter für Lauenburg beigelegt war. Endlich folgen noch einige Befiimmungen über die künftige Publifation der Gesetze, Bekanntmachung der landesherrlicen Crlafse und den Beginn der verbindlihen Kraft der durch die Gesez-Sammlung verküns- deter Erlasse.

Bayeru. München, 15. Februar. Der Königliche Staats-Minister der Iuftiz Dr. v. Fäustle ift heute mit dem Morgenscnellzug aus Berlin hierher zurückgekehrt und hat die Leitung seines Ministeriums wider übernommen. Der Oberst Anton von Roth, seit vielen Iahren Personalreferent im Kriegs-Minifterium, ift, seinem Ansuchen entsprehend, mi: Pen- fion verabschiedet worden. Ueber das Lebensende des car. Generals der Kavallerie und Gencral-Kapitäns der Leibgarde dcr Hartschiere, Friedrich du Iarrys Frhrn. v. La Roche, erfährt die „Allg. Ztg.“ folgendes Nähere: In bester Gesund- heit begab fich derselbe, einer Einladung des Königlichen

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Kriegs-Ministers v. Maillinger Folge leistend, an die im Kriegsministerialgebäude bereit Stube Tafel, an wyel- her f{ch auch die Prinzen Luitpold, Ludwig, Ar- nulf 2c, die hiesige Generalität u. #\. w. eingefunden hatten. Kurz nah 41/, Uhr Nachmittags, nahdem nach dem Service von Austern die Suppe gegeben war, sank der General- Kapitän ohne jeden Laut und \{chmerzlos auf seinen Stuhl zurü. Kurz zuvor hatte er noch mit dem Kriegs-Minister mehrere Worte gewechselt und auch dessen Hand erfaßt. Ein Herzshlag hatte ihm ein \{chnelles, sanftes Ende bereitet. Alle angewandten ärztlihen Hülfeleistungen waren erfolglos. Die Bestürzung war eine allgemeine, und wurde die Tafel sofort aufgehoben. Der Verstorbene, welher fch in allen Schichten der hiefigen Bevölkerung der vollsten Hochachtung und Verehrung zu erfreuen hatte, war zu Heidelberg am 25, April 1802 geboren, stand \fonach im 74. Lebensjahre. Frhr. v. La Roche war mit der Erziehung weiland Sr. Königlihen Hoheit des Prinzen Adalbert betraut und bekleidete das Amt eines Hof- marshalls bei Sr. Königlichen Hoheit dem Prinzen Luitpold und lange Iahre bei dem König Ludwig I. Seine Ernennung zum General-Kapitän der Leibgarde der Hartschiere erfolgte un- term 27. April 1872, worauf ihm unterm 8. Juli 1875 der Charakter als Genera! der Kavallerie verliehen wurde. Feldzüge hatte der Verstorbene nicht mitgemaht. Noch rüftig bis zum gesirigen Tage, lag er mit Geistes\härfe seinen dienfilihen Ge- schäften ob. Die Beerdigung findet morgen Nachmittag 4 Uhr auf dem südlihen Gottesacker statt. Der Hofball if, in Rückfichtnahme auf das plözlihe Ableben des Frhrn. v. La Roche, auf den 26. d. verschoben worden.

Sachsen. Dresden, 16. Februar. Ueber das Mas kenfe st, das gesiern zu Ehren der Anwefenßeit Ihrer Kaiserlihen und Kö- ziglihen Hoheiten des Kronprinzen und der Kronprin- zessin des Deutschen Reites und von Preußen gestern Abend von dem Kriegs-Minister, General der Kavallezie von Fabrice veranstaltet worden, entnehmen wir dem „Dresd. Journ.“ nah- stehende Mittheilung :

In tagesheller Beleuhtung ftrahlten die weiten Räume des Minister-Hotels, zu denen ein ges{mavoll dekorirtes Vesti- bule hinaufführte. Zierlihe Tannenbäume ragten am Treppen- geländer herv-r, - behangen mit künstlih hingeftreuten Schnee- floden und verziert mit deutishen und sähsischen Fahnen, die aus den Zweigen hervorgrüßten; die Seitenwände {mückten tapetenartig weiß und grün gestreifie Draperien, auf denen die rautengetrönten Wappen des Königshauses prangten. Eine lange Flucht kleinerer Salons, durh welhe in der neunten Abendstunde \chon zahlreihe Schaaren buntgekleidetete Masken fih drängten, führte zum Mittelpunkt des Festes, dem in weißen und goldenen Farben firahlenden Ballsaal. Hier war für die zum Feste erwarteten Allerhöchften und Höchsten Herrschaften ein mit rothem Tuche ausgeshlagener Hautpas errichtet, zu dessen Linken von grünem Sammet ein Thronfiß für den im Masken- zuge vertretenen Königshof.

Bald nah 9 Ubr hielten, begrüßt von den Klängen der preußischen Volkshymne und geleitet von dem großen Hofstaate Ihre Majestäten der König und die Königin nebst Jhren Hohen Gäften, Ihren Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin, und Ihren Königlichen Hoheiten dem Prinzen und der Prinzessin Georg Ihren Einzug und nahmen sofort auf der Esirade Plat die Königin nebft der zu Ihrer Rechten sizenden Kronprinzesfin, beide Hohe Frauen, in prachtvo[ler weißer Ballrobe mit Drcdens- bändern Mund reichem Shmuck von Diamanten und Edelfteinen, in der Mitte; neben Letzterer, in weißem, violetgerändertem Domino der König und in graubraunem Domino mit roth

Zrinz Georg; links von Jhrer Majestät der Kronprinz, garz schwarz gekleidet, mit langem, wallendem Domino- mantel und dem Bande des Hosenband-Ordens am linken Knie, und in blauem Charakterkofiüme aus der Zeit Ludivigs XIF. die Prinzesfin Georg. Sämmtliche Hofstaaten, die Gesandten, die Minister, die Generalität und hoßen Staatsbeamten waren in bunten Dominos oder den noch leihteren sogenannten vene- tigniszen Mänteln erschienen, meift unmaskirt, ebenso in blau- seidenen Domincs der Wirth des Hauses und der die Kuffüh- rungen leitende General-Direktor Graf Platen. Von Damen er- schien nur ncch Frau v. Fabrice, um unermüdlih ihre wirth- \chaftlihen Pflichten zu erfüllen, in einfahezer weißer Balltoilette ; alle übrigen waren in größtentheils sehr reihen und ges{hmack- vollen Kosftümen, nur wenige Damen in Dominos,

Unmittelbar nach der Ankunft des Hofes begannen die Anf- führungen. Denselben lag die Idee zu Grunde, ein lebendiges Bild aus der Zeit der Spätrenaiffance aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts darzußftellen, und hatte man dazu in sehr ge- eigneter Auswahl den prachtlievenden französfishen Hof erforen und als historischen Moment die Ueberbringung der pol- nischen Königskrone an Heinri von Valois, Herzog von Anjou, den Bruder des jungen Königs Karl |!X.

Die Blüthezeit der Renaissance, an die man wohl zunächst gedacht haben würde, war für dieses Mal verwehrt durch das vor einem Jahre erst im Kronprinzlihen Palais zu Berlin ge- gebvene glänzende Kostümfest, welhem der Medicäerhof von Flo- renz zu Grunde gelegt worden war.

e Die Auffüh:ung begann mit einem feierlichen Aufzuge des

Königlichen Hofes von Frankreich, bestehend aus einer Reihe hervorragender historischer Persönlichkeiten. Voran {ritten die beiden Gzrdefkapitäne Karls IX, und seines Bruders Heinrich, nä&tstdem 6 Schweizer des Königs von Navarra, Shwager des

| Könias und nachmaligen Königs Heinrich IŸV. von Frankrei, und 6 Garden des regierenden Königs; alsdann die Gesandten | von Spanien, England und Venedig nebft ihren Gemahlinnen ;

| die Gemahlin des

alatins von Polen; die Prinzen und Prin- zeffinnen von Geblüt; fodann der König Karl 1X, (Zerzog Iohann Albrecht von Méecklenburg-Schwerin), seine Mutter Katharina von Medici geleitend 2 Ehrendamen, Heinri Va- lois, Herzog von Anjou mit der regierenden Königin Elisabeth, Erzherzogin v. Oesterreih, Heinrih Bourbon, König von Na- varra und dessen Gemahlin, Margarethe von Valois, 2 Ehren- damen, Franz Valois, Herzog v. Alençon, jüngster Bruder des | Königs, Heinri von Lothringen, Herzog von Guise nebft Ge-

mahlin u. s w. Nachdem dieser stattlize Zug fih j auf dem Thronfize und zu dessen Seiten, die 12 Garden

gegenüber, plazirt hatte, wurde die polnishe Deputation eingeführt, beftiehend aus dem Kronkfanzler Johann Zamoysfi, dem Palatin und Hetman Alb. Laski, dem Hetman von Lithauen Nik. Chr. Radziwill, Herzog von Olzka, den Kaftellanen von Danzig und Gnesen, Johann v. Zborow und v. Tomisze, Andreas Graf Gorka und Alexander Prunski, endli 3 Pagen, welche auf sammetnen Kissen die Kroninfignien trugen, Mantel, | Schwert und Krone.

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Königswürde an Heinrih von Anjou und Annahme derselben Bekleidung und Entkleidung des neuen Königs mit den Insig- nien, dann zur Feier des bedeutsamen Ereignisscs eine Reihe charakteristisher Tanzaufführungen.

Nah Beendigung der Tänze verließ der Hof Karls IX. den Thronfiß und machte in der Ordnung, wie er eingezogen war, einen Rundgang dur den Saal, und damit war das prächtige Schauspiel zu Ende, um einem s{önen und anziehenden Durh- einanderwogen unzähliger Masken im Reigen der Tänze oder in munterer Unterhaltung Play zu machen. Die Allerhöchsten und Höchsten Herrschaften mishten Sich, zahlreihe Personen huldvoll ansprehend, ebenfalls ins Maskengewühl und nahmen auch am Tanze hin und wieder Teil. In der ersten Quadrille nament- lih tanzten der König mit der Kronprinzessin, der Kronprinz mit der Königin, die Prinzessin Georg mit dem Kriegs-Minister Ge- neral v. Fabrice; \päter betheiligte die Prinzessin fih noch an einigen Rundtänzen und tanzte auch noh eine Quadrille mit dem Kronprinzen. Das Souper nahmen die Herrschaften um Mitternacht ein, nebst einigen dazu geladenen Herren und Damen. Leider fühlte Ihre Kaiserlihe und Königliche Hoheit die Kronprinzessin Sich ein wenig angegriffen und verließ deshalb gleih nach dem Souper das Ballf.st. Ihr erlauchter Gemahl verweilte noch längere Zeit mit den Majestäten und dem Prinzen- paar, und erst um 24 Uhr verliezen die Allerhöchsten und Höhsten Herrschaften, unter huldvoller Verabschiedung von Herrn und Frau v. Fabrice, die belebten Räume des Ministerhotels, Die fröhlihe Schaar der Tanzenden blieb jedoch noch lange ver- gnügt bei einander.

Heute Vormittag baben der Kronprinz und die Kron- prinzessin die Stadt befihtigt und Mittags in Begleitung des Königs und der Königin die Gemäldegalerie besuŸt. Nachmittags 5 Uhr find die Hohen Gäste mit dem Prinzen und der Prinzessin Georg bei den Majestäten zur Ta- fel, zu welher auch der preußishe Gesandte Graf zu Solms- Sonnenwalde mit dem Legations-Sekretär Grafen v. Rado: linski, der großbritannishe Geschäfisträger G. Strachey, sowie die Staats-Minifter und der Minister des Königlichen Hauses mit Einladungen beehrt worden sind. Für den Abend ist der Besuch des Hoftheaters von Jhren Kaiserlihen und Königlichen Hoheiten in Ausficht genommen. Gestern Nachmittag hat der Kronprinz bald nah feiner Ankunft die Staats-Minister Frhrn. v. Friesen und General v. Fabrice mit einem BesuŸe beehrt.

Württemberg. Stuttgart, 13. Februar. (H. N.) Der schon erwähnte Entwurf eines Verfassungs3geseßzes über Ministerverantwortlihkeit oder, wie sein offizieller Titel lautet: „betreffend die Abänderung des X, Kapitels der Ver- fafsungsgurkfunde über den Staatsgerihtshof“, ist nunmehr unter die Mitglieder des fständishen Aus\chu}ses vertheilt worden. Nach dem Entiourf ist jede der beiden Kammern zur Erhebung der Anklage berechtigt; zu einem desfallfigen Kammerbeschluß if die Beistimmung von zwei Drittheilen der anwesenden Abgeord- neten erforderlich. Ueber die Zusammensezung des Staats- gerihtshofes bestimmt der Entwurf, daß die Ständeversammlung im Zu?ammentritt beider Kammern mit relativer Stimmen- mehrheit 18 Mitglieder und 4 Stellvertreter wählt. Dem An- geklagten und, wenn es mehrere sind, allen gemeins{aftlih, steht ebenso wie den Veriretern der Anklage das Recht zu, je 6 der gewählten Mitglieder ohne Angabe von Gründen abzulehnen. Wenn weniger als je 6 (zusammen 12 der Geæwäühlten) ab- gelehnt werden, so ift die Zahl derselben durch das Loos in der Art zu vermindern, daß 6 übrig bleiben. Vom Könige werden 6 Mitglieder uhd 2 Stellvertreter nebst dem Präsidenten ernannt. Ueber die Bestimmung des Staatsgerichtshofes drückte sih der bisherige Abschnitt der Verfassungsurkunde allgemein dahin aus, daß die Behörde, zum gerihtlihen Schuße der Ver- fassung geschaffen, über Unternehmungen erkennen solle, welche auf den Umsturz der Verfassung gerichtet sind, sowie über Ver- lebzung einzelner Punkte der Verfassung. Hier s{hlägt nun der Gesegentwurf folgende veränderte Fassung vor: „Gegen die Mi- nister und Departementschefs, sowie gegen ihre Stellvertreter, kann wegen einer durch Handlungen oder U terla}ungen wissent- lich oder aus grober Fahrlässigkeit begangenen Verleßung der Reichs- oder Landesverfassung oder \{hweren Gefährdung der Sicherheit oder Wohlfazrt des Staats bei dem Staatszerichtshof Anklage erhoben werden.“

Meck&Xlenburg-Schwerin. Sternberg, 16. Februar. (W. T. B.) Heute Mittag ift hier der mecklenburgische Landtag von den beiderseitigen Großherzoglihen Kommiffarien eröffnet worden.

Sachsen- TWeimar- Sisenach. Weimar, 15. Februar. Das geftern dem Landtage vorgelegte Wahlgesegz hatte denselben {hon in seiner leßten ordentlichen Sizung beschäftigt. Durch dasselbe treten an die Stelle der bisherigen Wahßlmänner- wahlen allgemeine direkte Wahlen, do bleibt die Kapita!s- und Grundbesizvertretung erhalten. Nach der zur Zeit bestehenden Gesehgebung wählen nämlih diejenigen Staatsbürger, welche ein Einkommen von 1000 Thlrn. aus der einen oder anderen Quelle verfieuern, 10 Abgeordnete. Der Landtag hatte fich 1874 mit beiden Bestimmungen einverstanden erklärt, jedo beschloffen, daß jene, da fie einen Wzhlkörper für \ih bilden, an den allge meinen Wahlen keinen Theil nehmen follten, Die Regierung hatte diese Bestimmung, die dem Prinzipe der allgemeinen Wah- len zuwiderläuft und dem praktishen Bedürfnisse keine Reh- nung trägt, nit sanftionirt und deshalb die Vorlage noŸh einmal an den Landtag gerichtet.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 17. Februar. Die Landschaft ist zur Fortsezung der am 11. November v. I. vertagten Berathungen auf den 28. Februar d. I. wieder ein- berufen worden.

Schaumburg-Lippe. Bütkeburg, 16. Februar. Heute Nahmittag fand in der Fürstlihen Hofkapelle die kirchliÿt Trauung Ihrer Durhlaucht der Prinzessin Hermine, Tochter unferes regierenden Fürsten, mit Sr. Kön!g- lichen Hoheit dem Herzoge Maximilian von Württem- berg fiatt, nachdem der Civilakt {hon einige Stunden zuvor erledigt war. Als Hohe Gäste waren am Fürftlihen Hofe zu dieser Feier Se. Königliche Hoheit der Großherzog v0? Oldenburg, Ihre Königlihe Hoheit die verwittwete Her- zogin Mathilde von Württemberg und Ihre Königliche Hoheit die Herzozin Pauline von Württemberg, Ihre Hohfürs- lien Durchlauchten die Fürsten von Waldeck, Reuß ä. L. und zur Lippz, Se. Hochfürstlihe Durhlaucht. Prinz Wilhelm F Schaumburg-Lippe, Se. Erlaucht der Graf zu Stolberg-Stob- berg nebsi Gemahlinnen, sowie der am Fürstlichen Hofe akkredì- tirte Königlich preußishe Gesandte, Prinz Guftav zu Ysenburs

Es erfolgte nun pantomimisch der Empfang der feierlihen Deputation von Seiten des Königs, Anerbieten der polnischen

Büdingen u. A. anwesend,

__ Morgen wird Galadiner und Hofkonzert und übermorgen ein von der Stadt Büdckeburg veranftalteter Ball stattfinden. Die Neuvermählten werden am 19. d. M. von hier nah Regens- burg abreisen.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 16. Februar. (W. T. B.) In der heutigen Sizung des Abgeordnetenhauses brate der Finanz- inister einen Geseßentwurf, betreffend die Aus- gabe in Gold verzinsliher Rentenobligationen für die vom Reichsrathe vertretenen Länder ein.

Nath der „Neuen freien Prefse“ foll die Regierung dur den heute im Abgeordnetenhause eingebrahten Gesetent- wurf ermächtigt werden, durch Ausgabe vierprozentiger Gold - rententitel 49 Millionen Gulden zur Bestreitung der für Eisenbahnen gemachten Auslagen und zur Deckung des noc übrigen Defizits zu beschaffen. E :

_— 17. Februar. (W. T. B.) Wie die „Neue freie Prefse“ meldet, ist während der Anwesenheit der ungarischen Minifter in Wien die Basis für Lösung der Bankfrage gefunden worden. Die öfterreihische Nationalbank foll die ungarisch- Bank in Pest begründen, welher auch das Reht der Noten- emission gewahrt sein soll. Die Nationalbank soll die Garantie für die Einlösung dieser Noten übernehmen und klegztere auch an Zablungëftatt annehmen. Die Ausführung des Planes ist weiteren Verhandlungen vorbehalten. Durch denselben würde die Einh-it des Zetielwesens, statt durch ein Kartellverhältniß, durch die Einheit der Einlöfestellen für die Noten gewahrt, die ungarischen Forderungen aber würden durch das freie Dispositions- recht über eine beftimmte Notenmenge befriedigt werden. —- Der „Prefse“ zufolge nehmen die Verhandlungen bezüglih der Süd- bahn einen anhaltend günstigen Verlauf.

2 „Politische Korrespondenz“ befiätigt, daß die

„Kaiferin Elisabeth sch in den ersten Tagen des März nah Sngland begiebt. Di-selbe besuht dort die Königin von Neapel und nicht, wie irrthümlih gemeldet, die Herzogin von Alençon.

Graz, 15. Februar. Jn der heutigen Sißung des Ge- me:nderathcs wurde beschlossen, daß der Bürgermeister an der Spitze eincr Deputation dem Kaijer den Dank für die Errich- tung der Gewerbeschule ausdrücken solle. : :

Pest, 15. Februar. Nach langer eingehender Debatte acceptirte die überwiegende Majorität der liberalen Partei und der Opposition der Rechten in heutiger Sitzung des Abgeordneten- haufes den Geseßentwurf über die Steuermanipulation in der Generaldebatte und erledigte hierauf in der Spezialdekatte die vier ersten Paragraphen. l In der Situng des Oberhauses ift aus der weitläufigen, fehr animirten Debatte über das Verwaltungsgesez die oppofitionelle Rede des Grafen Albert Apponyi hervorzubeben, welhe der Minister-Präfident eingehend erwiderte. Morgen wird die Debatte fortgesetzt |

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16. Februar. Das Abgeordnetenhaus hat heute det Geseßentwurf über die Jnartikulirung der Verdienste Veafks in die Gescßbücher des Landes, sowie über die Er- rihtung eines Monuinents zu Ehren Deaks im Wege der Nationalsubfcription angenommen.

SdHweiz. Bern, 15. Februar. Vom Bundesrath wurde eine Anfrage, betreffend den Markenshuß in der Schweiz, dahin beschieden, daß ein Bundesgeses, welhes das Eigenthumsrecht an Fabrik- und Handelszeihen für künstlerische und gewerblihe Erzeugnisse zufihere, niht bestehe, und daß die Bunvesvz:sammlung in ihrer leßten Winterfizung einen bezüg- lihen Antrag aftgelehnt habe. Dagegen bestehe gegenüber Frank- reih, dem deutschen Zoll- und Handelsverein und Italien ein Vertragsverhältniß, welhes den Angehörigen dieser Staaten den Schuß des Eigenthumsrehtes an Fabrik- und Han- delszeihen nach Erlangung der Einschreibung derselben beim eidgenössischen Departement des Innern gewähre. Die nmationalräthlißze Kommission für das Fabrikgesetz hat ihre Rundreise in die Kantone Zürih, St. Gallen, Appen- zel und Glarus beendet, nach ihrer Zurückunft in Züricß Sigzung gehalten und beshlofsen, si{ch bis zum 22. d. M. zum Zweck weiterer Fabrikbesuche in Basel zu vertagen. Die Kom- misfion wird ers in der Junisession Bericht erstatten können. Im Kanton Wallis ist die revidirte Kantonsverfaf- sung, bei geringer Theilnahme der Stimmberechtigten, ange- nommen worden. i

_ Großbritannien und Jrland. London, 13. Februar. Die britische Auswanderungsbehörde veröffentlicht in Londoner Zeitungen auf Veranlassung dées Staatssekretärs für die Kolonien nahstehende Warnung gegen die Aus- wanderung nach der Niederlassung am „Chupat“ Flusse in Südamerita: E

„Im August 1872 hat die Auswanderungëbebßörde, im speziellen Auftrage des Staats - Sekretärs, eine Bekannt- machung erlassen, worin Kuswanderer gegen die An- siedelung am Chupat Flusse in Südamerika . gewarnt wurden, und zwar aus dem Grunde, weil die dortigen Ansicdler bereits in großes Elend gerathen waren, und die Natur des Landes sich als gänzlih ungeeignet für landwirthshaftlihe Un- ternehmungen erwiesen hatte. Da es \cheint, daß trotz der da- maligen Bekanntmachung kürzlih weitere Auswanderer \sich dort niedergelassen haben, so ist die Auswanderungsbehörde vom Staatssekretär aufs Neue angewiesen worden, Aus- wanderungslustige zu warnen. In den jüngsten Be- rihten, welhe die Regierung Ihrer Majestät erhalten E U hervorgehoben, „daß die Kolonie in einem sehr bedenklichen Zustande fich befindet, indem einige der Neu- angefommenen sich von Entbehrungen bedroht und chne Ob- dach oder Arbeit sehen“; daß theils die plöglihe Zunahme der Zahl der Ansiedler, theils Umstände physikalisher Natur Schuld daran tragen daß in diesem Jahre das nahezu gänzliche Fehlschlagen der Weizenernte erwartet wurde und daß, wenn nit die Regierung im Stande und Willens is, den Ansied- lern beizustehen und fie zu beshäftigen, dicse wahrscheinlich großem Elend ausgeseßt sein werden.

_ Unter folhen Umständen muß die Auswanderungsbchörde wiederholt die Auswanderungslustigen nahdrücklichs| ermahnen, wol zu bedenken, was fie thun, bevor sie fich ents{chließen nah der „Chupat“ Niederlassung auszuwandern, und sch zu ver- gegenwärtigen, daß wenn si? es ungeachtet der gegenwärtigen Warnung dennoch thun, fie fich nur selbt Vorwürfe zu machen haben für alle Leiden, die ihnen widerfahren mögen.“

__— 15. Februar. - (ES.“C.) Der Prinz von Wales wird, Nachrichten aus Jndien zufolge, am 10. März auf dem Shiffe „Serapis“ die Heimreise nah England antreten. Herr Robert Burnett David Morier, gegen-

bon ernannt worten. Die Budgetanschläge für den Civildienst wurden gestern veröffentliht. Die Aus- caben für die vershiedenen Abtheilungen 13,308,855 Pfd. Sterl. veranshlagt, was gegen das mit dem 31. März ablaufende Finanzjahr Mehrausgaben zum Betraae von 299,774 Pfd. Sterl. ergiebt. Dec General-Poftmeister, Lord John Manners, hat dem _nicht ganz günstigen Berichte der Kommission gegenüber, wel fe bei Echöhung der Betriebskosten des Telegraphen- dienstes, seit dessen Uebernahme dur den Staat, eingesetzt worden war, einen Gegenberiht veröffentliht, worin er die Tz- legraphenverwaltung in Shuß nimmt, gewisse allmählich zu er- zielende Ersparnisse nahweist, dabei aber gegen die Auffaffung fich verwahrt, als ob Rentabilität den allgemeinen Gesihts- punkt für die Verwaltung abgeben müsse. Der Staat habe die Telegraphen vorzugsweise aus Rüdcksicht auf das Publikum übernommen und in diesem Sinne müsse auch fernerhin die Verwaltung derselben geleitet werden. Die britiscche Marine soll, wie der „Globe“ erfährt, dur ses Schrauben-Kanonenboot? von je 420 Tonnen Trag- kfrafi und 360 Pferdekraft bercihert werden. Die Armirung wird aus zwei gezogenen 64-Pfündern und zwei Geschützen leichteren Kalibers bestehen.

17. Februar. (W. T. B.) Bei dem geärigen Banket der Handelskammern hob der Staats-Sekretär für Indien, Marquis of Salisbury, hervor, England habe seine Politik auf Indien konzentrirt; das Land sei ents{chlossen, eine Ge- fährdung sciner dieébezüglichen Interessen um jeden Vreis fern zu halten und dieselben namentlih in Betreff der nah Indien führenden Wege nicht aufs Spiel zu segen. Das \ci dcr Grund, weshalb das Land dem Ankauf der Suezkanal- Aktien Beifall oezolt habe. Jm Laufe seiner Rede hatte der Redner fih dahin ausgefprochen, daß \ich diejenigen täushten, die etwa glaubten, daß das englishe Volk, weil es hau tfächlich die Handelsinteressen pflege, vom Gefühl der Furt beßerrs{cht sei, oder daß es irgend welche Eingriffe in fein Ret zulassen werde.

Wie aus Kairo hierher gemeldet wird, wird der Ge- neral - Zahlmeister Cave am 20. d. M. die Rü&Éreise nach England angetreten.

__ Spanien. Madrid, 16. Februar. (W. T. B.) Der König ‘ist heute Abend 10 Uhr mitteïst Extrazuges nah Bittoria abgereist. Zum Senats-Präsidenten ist Bar- zanallana ernannt worden, Nach weiteren hier ein- gegangenen Nachrichten habcn die Regierungstruppen di: Waffenfabriken der Carlisten in Eibar und Azcoytia zer stört. In Vergara haben die Carliften Munition, Lebens- mittel und Verwundete in großer Zahl zurückgelafen.

Griechenland. Athen, 16. Februar. (W. T. B.) Der Prozeß gegen die früheren Minister Nikolopulos und Valassopulos hat h:ute begonnen. Das von der De- putirtenlammer zur Verhandlung dieses Prozesses niedergefeßte besondere Gericht hat die gegen seine Kompetenz erhobene Ein- spraŸze verworfen, sih für kompetent erklärt und das Zeucaen- verhôr begonnen. 7

Türkei. Konstantinopel, 16. Februar. (W. T. B.) Zum Präsidenten der einzuseßenden gemishten Kommission ist für Bosnien der egemalige Botschafter in Wien, Hayder Effendi, für die Herzegowina der Albanese Vassa Effendi ernannt worden. Der Großvezir ift erérankt,

Dánentark. Kopenhagen, 15. Februar. Das Fol ke- thing erledigte in gestriger Sizung nach einiger Debatte die ziveite Lesung des Gesezentwurfs, betreffend die Ertheilung des Heimathérehtes an mehrere Ausländer, überwies den Geseß- entwurf, betreffend den Betrieb der Staatseisenbahnen, den Finanzauéschuß und nahm den Gefeßentwurf, betreffend die Feuerversiherungsvereine auf dem Lande, in erster Lesung an. In den verflossenen zehn Monaten des Finanzjahres 1875/76 ist zufolge der „Ministerialtid.“ eingenommen: an Einfuhr- zoll und Stempelabgaben auf Spielkarten 16/591 607 Kronen gegen 15 330,587 Kronen in demselben Zeitraum des vorigen Finanzjahres, an Padhausmiethe 57,425 Kronen gegen 95,080 Kronen, an Shiffsabgavben, darunter Schiffsvermessungs- aetühren 752,799 Kronen gegen 657,715 Kronen, an Brannt- weinsteuer 2,057,152 Kronen gegen 2,009,191 Kronen, an diversen Einnahmen 83,710 Kronen gegen 70,655 Kronen. Nach Abzug der Bonifikationen betrugen die obengenonnten Ab- gaben 19,229,495 Kronen gegen 17,859,488 Kronen, mithin eine Mehrceinnahme von 1,380,007 Kronen, was einer Verminderung des Status im Januar um 37,080 Kronen entspriht. Die Kriegssteuer brahte nah Abzug der Bonifikationen 2,992,217 Kronen gegen 2,878,732 Kronen ein (Zölle 1,981,326 Kronen gegen 1,893,940 Kronen, Branntweinsteuer 1,010,891 Kronen gegen 984,792 Kronen), und die Mehreinnahme betrug folglich 113,485 Kronen, einer Verminderung des Status im Januar um 31,5985 Kronen entsprehend. Die Gesammteinnahme in den zehn Monaten aus allen Zoll-, Branntwein- und Schiffsg- abgaben nach Abzug der Bonifikationen betrug 22,221,712 Kro- nen, die Mehreinnahme 1,493,492 Kronen und die Gesammt- verminderung des Status im Ianuar 68,665 Kronen.

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x Die Nr. 3, des „Marine-Verordnungs-Blatts“ hat folgenden Inhalt: Streichung des Dampfkanonenboots „Basilisf“ aus der Liste der Kriegéfabrzeuge. Verpflegung der, zur Dispo- sition der Marinetheile beurlaubt gewesenen, Mannschaften na ihrer Wiedereinstellung. Eiläuterunzen und Vorschriften über die Kompaß- Auêrüsturng S. M. Schiffe uad Fahrzeuge. Funktionszulagen der Marine-Aerzte. Natural Verpflegungs Kompeterz und Erhöhung der Gebührnisse ter Marine: Unterärzte. Vergütigung dex Natural- Verpflegung. Zum Geseh über die Natura!leistungen für die hewaff- nete Macht im Frieden. Geldbeschaffung duch S. M. Schiffe und Fahrzeuge im Auslande. Kündigung der Köche und Keller Seitens der Swiffêmessen. Kraftsuppenmehl als Krayfkenkost an Bord. Civil-Praxis dec Marine-Aerzte. Regulirung der Kompressen bei Schiffs-Laffeten. Personaiverärderungen. Benachrichtigungen.

Kunft, Wissenschaft uud Literatur.

Wie dem „Daily Telegraph“ aus Rom gemeldet wird, ist Professor Max Müller zum Commandeur des italienischen Kronen-Ordens erhoben n: orden.

Nach Vorseblag des s{weizerischen Sculrathes ist, unter Fest- seßung des Amt#antrittes auf 1. April 1876, Hr. Dr. Georg Lange aus Breslau, gegenwärtig Dircktor einer Fabrik chemisher Produkte in Westoe, Scuth Shielès (England), beyufs Ecseßung des verstor- benen Hrn. Dr. Kopp zum Professor der technuischen Chemie und chemischen Technologie, verbunden mit der Direktion des chemisch-

wärtig britisher Geshäftsträger in München, ift als Nach- folger Lord Lyitons zum britishen Gesandten in Lissas ;

technishen Latoratoriums am eidgenössishen PolyteHnikum zu Zürich ernannt worden.

werden auf |

_— In der Versammlung der britischen agecogravbis Gesellschaft vom 14. d. M. machte der Präsident General-Majes Rawlinfoa, die Mittbeilurg, daß dec Afrikareisende Lieutenaut Cameron am 12. Januar von Loando abgereift si, und daß man seiner Anfunft in England innerhalb zehn Tagen entgegensch-n förnz wenn er sich nicht aus Gesundheitsrücksihten zu Madeira aufbalte- Das Tagebuc, w-lchbeë der in Yünnan ermordete britiscche Konsular- beawte Margaryv auf seiner leßten Reise von Hanfkow nad Taul‘-fu aniegte, wurde dex Versammlung vorgelesen und bildete dn Gegenstand

der BDebatte.

folgenden Jntalt: 1) Vellendun Dandatlas in 90 Blättern und 17 Ergcaänungtbläitern 9 Die fia pr S 4 O N Morgolei Und das Land der Tanguten, Oberst-Lieutenaut Prz-waléfi's Reisen von Peking nah Tibet 2c. 1870—1873, rebft ecizer & U. Petermann, welche zuglei e : r Mannnlot dir 4 M i S vie ü Zz 5 der Mongoici du: ch Angabe der Routen enthält. Es s{hmarew, 1861—68, 1863 —70 und 72, Ma Bushell 1872 und Br zwischen Brasilien und Kelumbien ven er Stadt Mestorfan in der Tur- = ene s E ) V'e geographisch? Ausstellung n der Perthesîícben Anstalt. 1, Arx- on , 7) Zar Ents- : Uen Küite nebst einer Karte: die en Entdedungér ] ecn von Australien von Wzrburx- Giles, Jorrcst, April 1673 bis Septembter 1874 vcn A. Peters r nrv M Stanley's (Frfox\%51 A E E y l. Saniey s Er ord ung Des X25: ctorta Nyanza eographli]Me Literatur.

Gewerbe und Handel.

Vi? geftrige G?neralversammlucg dec Aktionär? der Bauk des Berliner Kassenvekeins genehmigte den G25? i

mentli die Reisen von Sch Sciische 1858—72, Rickttofen

1 ry O s S [9

und die V=tkbeilung der von hb-ute ab zahlbaren D

Jahr 1875 von 531 Æ = 177/:0°/0 per Aktie. Di

\chusse ouss{eidenden vier Mitglieder wurden sämmtli e

Der vorgelezte Rechenschaftsberi&t konstatirt, z der Gesczt8-»

verkehr des Inftitutcs in dem abgelaufenen Jahre einen erbeblichen

Rüdcgang erfahren hai. Der Geiammtumsaß betrug rund 11749

Millioxen Mark gegen 13,791 Millionen Mark in 1874. Von Ver-

lustcn ist das Institut im abgelaufenen Jahre verschont geblieben i Dem Geschäftsbericht der Breslauer Maklervereins-

Tan entrehmen wir folgende Daten: An Provisionen hatte die

Dank ein Erträgniß von 172,703 #; dur den Rücktauf von einer

Viertel Million Tvaler eigener Aktien einen Gewinn ron £7,803 , an Zinsen cine Einnahme von 37,284 Æ; zusammen eins{liekli O Qs a “A E f Alice Cid iiezli eines Vortrags aus dem Vo:jzhre von 354 (A einen Gewinn von 4s en betragen di cs ZO Don R Legen betragen Lie Unfkoften 59 280 M, At schreibungen

298,145 A. Dage waren votbwendig auf di? Auß-nstände 114,161 X, auf den Ef fteu- besiß 30,095 M, auf das Jnv-:ntarium 2000 L, fo da ein Netto- gewinn von 36,446 f. verbleibt, d:r zu einer vierprozentigen Divi» dente mit 38,000 M. verw-ndet werden soll. Die vo ige General» versammlung gerehmigte ohne Debaite und einstimm'g die Bilanz und die vorges{lagene Gewinnvertheilung. E Elberfeld, 17. Februar. (W. T B) Die Gejammtein- nahmen der Bergish-Märkishen Eisenbahn und der Ruhr - Sieg - EisenLahn betrugen im Monat Januar 4,736,106 Se. gegen 4,720,974 M im Monat Januar 1875, mithin Mehreinnahme 15,132 A. j i Das „F. Lippisch? Reg.- u. Anzeigeblatt" w:1 Meverschen Hofbuchdruckerei (Gebrüder ing mold gedruckt wird, widmet seine Nummer vom 16. VDruckerei, weile, gegen 1570 gegrändet, am 16. Februar 1676 das landeéber;liche Privilegium erhielt. Die größte Blüthezeit der Firma fällt in das vorige Jahrhundert. Dieselbe beherrs{chte damals den ganzen Büchermarft des nordwestlichen Deutschlands; Christian Friet- ri Helwwing errichtete durch jeiae Söhne Christian Dietrich und JIe- hann Heinri® in Hannover und Du'sburg Filialen, von den:n die in Hannover noch beute unter der Firma „Helwingihe Hoftuhandlung“ besteht und im Befiß des Hofbuchändlecs Mierzinsky ift. Der 1848 gedruckte Verlagskatalecg enthält viel? hervorrazende und erwäl-nens- werthe Werke, unter denen der „Koran“, überseßt vou Arnold „Kämpfers Geschichte und Beschreibung von Japan®, „Dobms ge- 1hichtl. Werke", „Steinens Westf. Geschichte*, „Meuse's gelehrtes Teuischiand“, „verschiedene aroße Bivel-Auégaben“, „Gebhards biblis

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e R L c c S * f M E sches Wö-terbuch“, „Leuns 5 ibe!lettüre“ hervorzuheben ift. Wien, 17. Februar . L. D) Die „Neue freie Presse*®

l stà _daß durch die von der Kreditanstalt mit großer Sorgfalt ¡j Unteriuhung bei der Prager Filiale die früher geg rlustziffer von 753,000 Fl. nicht alteiirt wird.

Prag, 15. Fevruar. Das „Prager Abendblatt“ meldet, daß heute Morgen in der Baumwoll-Spinnfabrik in Tann- wald ein greßer Brand ausgebrochen ist und daß in Felge dessen 490 Arbeitec brodlos sind. Vorgestern Haben in Nappiß bei Kladno 400 S ELORES wegen verweigerter Lohnerhöhung die Arbeit ein- geitelt,

Aus Manchester wird. telegraphirt, daß ter große amerika- nishe Dampfer „Progreß“ im atlantishen Ozean unterges- gangen ist. Der Werth seiner (Baumwoll-) Ladung wird auf 50,000 Pfd. Sterl. angegeben. :

Verkehrs-Anstalten.

(Ióôln, 17. Februar. (W. T. B.)- Ina Folge des Thauwetters haben in den letzten Tagen mehrfache A brutschungen und Aus- spülungen am Bahnkörper der Rheinischen Bahn stattgefunden, fo daß die Strecke nah Aachen nicht befahren werden kann. Der Verkehr na Belgien und weiter geht deshalb vorläufig über Glad- tah-Aachen.

Bern, 11. Februar. Wie sich aus dem soeben veröfferilicten Monatsbericht des Shweizer Bundcêraths an die Subveutions- Staaten über den Fortschritt des Baues des großen St. Gotthard-Tunnels ergiebt, ist der Ricztstollen im Laufz des Jaruar von 5409,88 Meter Ende Dezembers auf 5563,6, also um 153,8 Meter vorge:ückt; die Erweiterung desselben von 2632 s auf 2805,5, also um 172,7: der Sohlenschliß von 2219,9 auf 23676, alfo um 147,7; die Strceße von 1223,8 auf 1388 5, also um 141; das Ge- wölbe von 1562, auf 1668,also um 45,4; das 6éftlide Widerlager von 570,9 auf 6448, a!so um 73,9, und das westliche Wideriager ven 1189 auf 14323, also um 243,3 Meter. Seit 1. August 1875 bis 31, Januar 1876 betrug die Bauleistung: Richtstollen 1129 Meter in Wirklichkeit gegen 792 Meter n. d. Programm; Erweitzrung desselben 9325 in Wirklichkeit acgen 879 n. d. Programm ; Sohblenscbliß 646,6 in Wirklichkeit gegen 842 Programm; Straße 674 in Wirklichkeit gegen 825 Programm; Gewölbe 477 in Wirklichkeit gegen 775 Programm; öftliies Widerlager 322,9 in Wirklichkeit gegen 862 Programm, und wefilichßes Widerlager 816 in Wirklichkeit gegen #62 Meter Pro- gramm.

New-York, 16. Februar. (W. T. B.) Der Damvfer „The Queen“ der National - Dampfschiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ift hier eingetroffen.

Aus dem -Wolffshen Telegraphen-Bureau.

Dresden, Donnerstag, 17. Februar. Ihre Kaiserlichen und Königkihen Hoheiten der Kronprinz und die Frau Kron- prinzessin wohnten geftern Abend mit dem Könige und der Kö- nigin von Sachsen, sowie den übrigen Mitgliedern des Königs= hauses der Vorstellung im Hoftheater bei. Heute Vormittag be- sichtigten Höchstdieselben die hiesigen Kunstsammlungen. Nach- mittags wird bei dem König und der Königin Familientafel und Abends Hofball stattfinden. Die Abreise des Kronprinz- lihen Paares ist auf morgen Vormittag fesigescht.

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