1876 / 48 p. 1 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Amsterdam, 21. Februar, Nachm. (W. T B.)

Getreidemarkt. los, auf Termine flau, pr. März 269, pr. Mai —. Boggen loco still, auf Termine flau, pr. März 171, pr. Mai 176, pr. Juli —, Raps pr. Frübjahr 384, pr. Herbst 393 Fl. Rübö! loco 38, pr. Mai 373, pr. Herbst 37}. Wetter: Regen.

London, 21. Febroar, Nachmitt. (W T. B.)

Getreidemarkt (Schlassbericht). Weizen weichend, ange- kommene Ladungen 1uhig, stetig. Andere Getreidearten weichend.

London, 21. Februar. (W. T. B.)

Bei der heutigen Wollauktion waren Capwollen williger.

T irerpocik, 21. Februar, Nachmittags. (W. L. 9.

Banmwolle. (Schlussbericht.) Umsatz 10,000 B. davon für Spekulation und Export 2009 B. Unverändert. Auf Zeit etwas theurer.

Middl Orleans 65. middl. amerikanische 65/14, fair Dhollerah 45/16. middling fair Dhollerab 4, good middl, Dhollerah 3}, middl, Dhollerah 34, fair Bengal 4, good fair Broach 43, new fair Oomra 45/16, good fair Oomra 43, fair Madras 4?/;s, fair Pernam 73, fair Smyrna 53, fair Egyptiau 6f.

Bradford, 21. Februar. (W. T. B)

Wolle und Wollenwaaren, Wolle matt, wollene Stoffe unverändert.

Paris, 21. Februar, Nachmittags. (W. T. B.)

Produktenmarkt. (Schlussbericht.) Weizen angeboten, pr.

flau,

wollene Garne |

!

j | | |

Februar 26,75, pr. März 27,00, pr. April 27,25, pr. Mai-Angrst

(Schlnssbericht.) Weizen loco geschäfts- | 28,25. Mehl atgeboten, pr. Februar 57,25, pr. März 57,50, pr.

April 58,00, pr. Mai-August 59,75. Rüböl behauptet, pr. Februar 86,50, pr. April 84,50, pr. Mai-Angust 81,75, pr. September-De- zember 80,50. Spiritus behauptet, pr. Februar 45,25, pr, Mai- August 47,50.

Paris, 21, Februar, Atends 6 Uhr, (W. T. B.)

Produktenmarkt. Mehl still, pr. Februar 57,(0, pr. März 57,75, pr. April 58,00, pr. Mai-August 59,50. Rüböl behauptet, pr. Februar 86,00, pr. April 85,00, pr. Mai-August 81,75, pr. Sep- tember-Dezember 80 50.

New-York, 21. Februar, Abends 6 Uhr. (W, T. B)

Waarenbericht. Baumwolle in New-York 123, ds. in New-Orleans 124. Petreleum in New-York 133, do. in Philadelphia 133, Mehl 5 D. 15 C. Rother Früähjahrsweizen 1 D. 35 C. Mais (old mixed) 72 C. Zucker (Fair refining Muscovados) 74. Kaîñee {Rio-) 165 Schmalz (Marke Wilcox) 134 C. Speck (short clear) 12} C. Getreidefracht 74.

Hüändigungen und Verieoosungen. Obligationen des Kreises Westhavelland. Ausgelooste und gekündigte Stücke; s. unter Ins. der Nr. 45. Auswelse vom Wanken ©te. Woohen-Uebers!oht der Sächsischen Bank zu Dresden pr. 15, Febroar cr.; s. unter Ins. der Nr. 45.

General-Versammiungen. Berliner Banverelnsbank, Aktien - Gesellsohaft. Ord. und aussererd. Gen.-Vers. zu Berlin. Anglo-dentsche Bauk in Hambnrg. Ord. Gen.-Vers, zu Hamburg, Lndwig Löwe & Co, Kommanäilt-Gesellsohaft anf AKktien für Fabrikation v. Nähmasohinen. Ord,

Gen.-Vers. zu Berlin

9; Bayrisobe Blerbrauerel Sohloss Oranienburg. Ord.

14. Oberlanslizer Bank in Zlittan. Ord.* Gen.-Vers, zu Zittau.

S Frankfarter Versioherungs-Gesellsohaft, Ord, Gen. -Vers zu Frankfurt a. M ; s. Ins, in Nr. 45. Preussisohe Bank. Gen .-Vers. zu Berlin,

Orel-Griasi-Eisenbahn-Gesellsobaft. Am 1. März fällige Cou- pons der Obligationen bei F. W. Krause & Co. Bankgeschäft in Kursk-Charkow-Azow-BEisenbahn-Gesellsohaft. Am 1. März fällige Coupons der Obligationen bei der Berliner Handelsgesellschaft EÆFisenvzahn-Einnahmen. Braunsohweigisohe Eisenbahn, Im Januar cr, 769,429 MÆ.

Gen. - Vers. zu Berlin Providentl M a Auszahlungen. Berlin, und F, W. Krause & Co, Bankgeschäft in Berlin, (— 55,912 M).

e,

Königliche Schauspiele, Mitiwo, den 23. Februar. Opernhaus. 48. Vor- stellung. Rienzi, der lebte der Tribunen. Große tragische Oper in 5 Abtheilungen von R Wagrer. ; Hun. F. Ren Ballet von Paul Tagliori. (Frl. Lehmann, Frl. | V 0. t J.

j

Brandt, Frl. Horina, Hr. Niemann, Hr. Smidt,

| Künstlerpersonal. Auftreten der vorzüglichsten Künst- ! lerinnen und Künstler. besten Schulpferde. H

Donnerstaa: Gala-Vorstelung zum Benefiz für

Steckbrief. Der

Vorfübren und Reiten der

7 Ubr. : unbekannt ift, ist w:gen Land

Anf.

E. Renz. Direktor. urtheilt worden.

Hr. Fricke.) Anfang halb 7 Uhr.

Schauspielhaus. 53. Vorstellung. Der beste Ton. | Lustspiel in 4 Aften von Dr. Carl Têpfer Zum | Sc&luß: Herrn Kaudels Gardinerpredigten. Lusispiel in 1 Aft von G. v. Moser. Anfang 7 Ubr. | 1685.

Donxzerstag, den 24. Februar. Opernhaus. 49. Vor- | 1770. stellung. Die Hochzeit des Figaro. Over in 4 Abtheilungen, mit Tanz von Beaumarcbais. Musik ! von Mozart. (Fr. v Voggenhuber, Fri. Minnie | Hauk a. G., Fr. Mallinger, Hr. Bet, Hr. Krolop.) | Anfang balb 7 Ubr. Ezrhöhbte Preise. | 1822.

Schauspielhaus. 54. Vorftillurg. Ein Lustspiel. | 1834. gg in 4 Akten von R. Be. edirx. Anfang 1355. 7 Ubr.

1803.

Deutscher Personal- Kalender,

23. Fehruar.

Georg Friedrieh Händel *, Friedr. Philipp Y ilmeen , deutschen Kinderfreundes *, Verwittw. Gi1ossherzogin v. Mecklenburg- Schwerin, geb. Prinzessin Alexandrina Y Preussen *,

Job. Matthäus Bechstein, Naturforscher F. Karl Ludw von Knebel +.

Karl Friedrich Ganss F.

Kommisfion. Signalement,

Verfasser des

besondere Kennzeichen.

Der für den 25. Februar in Aussicht genommene | zweite Subskriptionsball findet aus Mangel an bin- |

reihender Betheiligung nit statt. | General-Intendantur der Königlichen Schauspiele.

bauses, welcher sich am Anbau desselben, gegenüber | der Katholischen Kirche, befindet, zu legen. | Wallner-Theater. | Mittwoc: Z. 5. M.: Goldene Berge. Volks- ; stück mit Gesang in 3 Akten von H. Wilken und E. Jacobfon. Musik von R. Vial. Donnerstag u. folg. Tage: Goldene Berge.

Victoria-Theater,

Direkticn:. Emii Habn.

Mittwoch und folgende Tage: Es finden nur ; noch 16 Wiederholungen ftatt, Ermäßigte Preise. | Gastspiel der erften Solotänzerin Signora Dorina | Merante und des Ball-tmeifters und Scolotänzers | Mr. Gredelue. Die Reise um die Welt in! 80 Tagen. Nebft einem Verspiele: Die Wette ; um eine Million. Auéfiattungéftück mit Ballet | in 5 Abtbeilungen, 15 Taktleaux von A. D’Ennery

bof—Berlin).

Scene geießt von Emil Hahn. Anfang 62 Uhr.

Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater, Mittwoech: Benifiz für Frl. Elise Schmidt: Die |

Reise durch Berlin in §0 Stunden.

Donnerstag: Die Reise durch Berlin in

80 Stunden,

Chef v. Kraichnow). (Loslau). Gestorben: Rath

Krolls Theater.

Familien-Nachrichten.

Statt jeder besonderen Nachricht. | Verwandten und Bekannten die Mittheilung, daß

Es wird ersucht, die Post - Korrespondenzkarten | meine E Frau Marie, n. Loeftler, heute | transportiren sowobl zu den Opernhaus-, wie zu den Schauspiel- | Mozgen 4 Ubr von einem ge:unden Knaben glüdcklich | x. *; : P; h Le U E haus-Vorstellungen) in den Briefkasten des Opern- | entbunden worden ift. . ; hier im November und in Rieß bei Treuenbrießen Zossen, den 20. Februar 1876.

Den am 18. d. M. in ibrem 79. Lebensjahre er- !

|

| Verlobt: Frl. Jobanna Pogge mit Hrn. Haupt- | | mann Heinrich Freiberr v. Wangenheim (Blankens- j i Marie Keller mit Hrn. ! uns aber hiervon zu benachrichtigen. Schweidniß, den 11. Februar 1876.

Lieutenant und Adjutant Oêcar v. Boddien (Al- : Erste Abtheilung.

tenplathow bei Genthin—Brandenburg). Frl. Sophie v. Goßlar mit Hrn. Staatéanwalt Carl v Plehwe (Königsberg Memel). Frl. Marie Grâfin von Einsiedel mit Hrn. Major und Eéca- ; dron-Commandeur Ernft v. Mutius (Dresden). und Jules Verne. Musik von Debillemont. In | Geboren: Ein Sohn: Hrn. Major v. Scholten (Berlin). Hrn. Hauptmann und Compagnie- Brauchitsch (L ] Tochter: Hrn. Oberförster Jaeshke (Forsthaus Hrn. BVürgermeifter Neumann

Hrn. Majer a. D. Sobn Rudolph (Tapiau). H Séönwald Hrn. Rittmeifter Graf Devnhausen jüngftgeborene Totéter (Hanzuover).

Den

Steckbrief.

| zunehmen, i e Selbiger, auf

Königliches Kreisgericht.

j Regener, | Bürgermeister. |

Stecckbrief.

die Hinterbliebenen. | beschlossen worden.

Frl. Gniglihes Kreisgericht.

(Hambura). Eine

trägt Brille.

anwalt. Rabe.

von Homever

Tishlergeselle n eine i n ! Heinert aus Berlin, defsen zeitiger Aufenthaltsort klärt sein muß. Versäumt der Verklagte den Ter

d reihens und Bettelns | min, so wird angenommen, daß er die in der Klage rectêfkräftig zu einer Gefängnißstrafe von 4 Wochen | angeführten Thatsachen einräumt und wird demgemäß und Ueberweisung an die Landes Polizeibehörde ver- | in contumaciam gegen ihn verfabren werden.

Wir ersuchen, den 2c. Heinert im ; Betretungéfalle an die Inspektion des Landarmen- ! bauses zu Straußberg Behufs Verbüßung der Nach- |

. baft abzuführen und uns darüber zu den Akten | [9112] Pol. 17 de 1876 Nachricht zu geben. Köpenick, | Caroline Emilie Eberhagen (Tochter der ver-

; den 15. Februar 1876. Königlihe Kreisgerichts- | storbenen ledigen Susanne Dorothee Eberhagen)

i 1 Der Tischlergeselle | hierselbst ohne leßtwillige Dizposition verstorben.

, Wilhelm Heinert ist 22 Jahre alt, in Beriin ge- | Auf den Antrag des bestellten Nachlaß-Kurators

: boren, evangelischer Religion, 1,69 Mtr. groß, hat | werden die unbekannten Erben der 2c. Eberhagen

, braune Haare, braune Augen, freie Stirn, braune

2 Augenbrauen, keinen Bart, ovales Kinn und Gesicht, den 2. Oktober 1876, Bormwittags 11 Uhr, an | kleine Nase, gewöhnlichen Mund, gesunde Gesichts- | hiesiger Gerichtsstelle, Terminszimmer Nr. 27, zu | farbe, gute Zähne, slanker Gestalt und hat feine | melden und ihre Ansprüche nachzuweisen, widrigen-

Schneidergesellen Franz | ; Iauowski, am 30. November 1842 zu Neuenburg | | bei Swe in Westpreußen geboren, ersuchen wir | * wegen Unterschlagung ad V. Ü. Nr. 41 1876 fest- } und auf billigstem Wege bierher zu : Wanderschaft ,

: im Dezember 1875 in Arbeit gestanden.

Potsdam, den 17. Februar 1876. Abtheilung T.

Naffau), den 17. Februar 1576.

Wilhelm ; von einem gerihtlichen Deputirten zu Protokoll er"

Schubin, den 15. Ferruar 1876. i Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung.

Am 4. Mai 1875 ift die unverehelichte

hierdurch aufgefordert, sich spätestens in dem auf

: falls sie damit präfludirt, und der Nachlaß dem

¡ Fiskus ausgeantwortet werden wird.

Nordhausen, 15. November 1875. Ksnigliches Kreisgericht. T. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2€-

Es soll im Gasthofe zum Deutsken Hause in * Peiß nachstehendes Holz aus der Oberförsterei ; Tauer L. am 29. Februar 1876, Schußbezirk i Schönböhe Jagen 229 circa 1440 Stück Kiefern» * Languutzholz, 490 Stück Eicben-Langnußzholz und

hat i

Wider die unverehelihte Anna ! E As, Zee E S T S na 2 L E L : ' Süß, welhe am 19. Juli 1851 zu Bolkenhain | Wege der Lizitation offentlich an den Bieistbieten- | gien E On e Ii | geboren ist und zuleßt in Görbersdorf in Dienst ge- | den gegen gleich baare Bezahlung verkauft werden,

, Tg Le, VET VELA | i Beibnilfe zu ei ieb | wozu Kauflustige an dem gedachten Tage Vor- Napolski, zeigen hiermit tiefbetrübt ant | standen hat, ist wegen Beibülfe zu einem Diebstahl zu Kauflustig gedach g

die Unte suchung einzeleitet und die gerihtlihe Haft | mittags um 10 Uhr hiermit eingeladen find. Tauer, us Der get itite Afetbali , den 18. Februar 1876, Der Oberförster. Nath. : der Anna Schüß ist uns unbekannt; wir ersuchen | daber alle Behörden, auf die genannte Süß zu ; vigiliren und dieselbe im Betretungsfalle arzuhalten, ;

Zum mëeistbietenden Verkauf von ca. 1000 ; Stück Kiefer-Langhölzern von 30 Centimeter ! Durchmesser aufwärts (1., 2., 3. und 4. Taxklasse) : aus den Beläufen Rudno, Suchau, Seebruch und | Hammerhutta hiesiger Königlicher Oberförsterei in ! größeren Loosen steht auf Dienstag, den 29. d.

Steckbrief. Gegen den Shuhmacher Bernhard / Mts., Mittags 12 Uhr, im Iwißkischen Gasthause | Könitzer von Berlin ist wegen Betrugs und Unter- / zu Shwekatowo Termin aa, was hierdurch bekannt { \chlagung gerichtli&e Haft beschlossen. 1 1 : / derseiben M auen und a Nachricßt zu tationsbedingungen vor Beginn des Termins ver- geben. Köniter ist ca. 25 Jahre alt, flein, von e k blasser Gefichtsfarte, \{warzem Haar und Vollbart, | werthvoll ist und in Rudno, Suchau, Seebruch 4, Rotenburg a. F. (Provinz Hessen- | in Hammerhutta aber nur 2} Kilometer von der

I ersuche, | gemacht wird, mit dem Bemerken, daß die Lizi-

lesen werden, das qu. Holz zum großen Theile

Der Staats- { Or

kann.

Brahe lagert, auch 3 Tage vor dem Termin an Ort und Stelle in Augenschein genommen werden Gruenfelde bei Schwekatowo in W./Pr.,

rn. Regierungs- Sohr Albert (Magdeburg).

[1518]

Mittwo: Bon Stufe zu Stufe. Concett- Anfang 5t, der Vorstellung 7 Uhr.

Krolls Etablifsemeut. | Steckbrief.

Redoute (Bal mzazgué et paré).

2 Gta L on omit amta a” des {(Statuilements entgegengenommen.

E ai da ¡ Akten L. 50/1876 Komm. I[. bes{lofsen worden. | Die Verhaftung bat nicht ausgeführt werden können, Es wird ersudt, den 2c. Tiemann im Betretungéfalle festzunehmen und mit allen bei ibm fi vorfindenden Gegenftänden und Geldern an die Königliche Stadt- | voigtei-Direktion hierselbst abzuliefern. Berlin, den

Woltersdorff-Theater, Mittwcch zum 78. Male: Luftschlösser. sepbine Grillhofer : Frl. Ioseph. Gallmeyver.) Donnerstag: Dieselbe Vorit

(Io-

Dieselbe Voritellur Stadt-Theater,

Direktion: Albert Resentha!l.

; F nrt: Mittwcch{: Extra-Vorftellung f c a E ge É 28 - : Alterversorgungsfafse der Gürtlermeifterscaft.

| tbeilung

. Luftipiel in 3 Akten von Roderich Benedix. | Augenbrauen: dunkel. Pofse in 3 Akfien ! lich. Mund: gewöhnli.

ierauf: Eine kranke Familie.

«s SNnirr Is s dere Le,

D

mert Gesammt-Gaftspiel der Mitglieder | untersezt. S dallner-Theaters. Z 1. M.: Ultimo. Luftipiel | C ). v. Moser. Stedckbrief.

N ational-Theater,

ra-Vorftellunz: Das bemooste | ten | können.

Zum Benefiz für den |

F a b D Ie I _ j M. Indas. | liches Ct (A: ck E M Otte Girndt. | incungen.

Böttecher's instr, Soirée, Könialices Sthauspiclhans, Saaltheater. ittwoh: Abends 7 bis 9 Ubr:

1) Ober-Italien, Ven Venedig bis Rom. 2; Tie Organe der Insekten. Mikroskop. ieuiïl 20 2 19 u. 10 Sgr. Meyer's ;

E 2 L n 7 -- _—. s S Gharlottenftr: 5% und an

| Kreis Guben. | blond.

- E O C 4E Der Kaff-. : Kinder an Wochentagen die Hälfte ; Hehlerei

NBiolin-Concert: Frl, Marianne Stresow.

Circus Renz, : : Ein chiuefisches Fest, arrangirt vom

Renz; auégeführt vom gesammten

L “i b

. Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

5 A, 29 Tebenae Setlngbt- Sofet J teck Gegen den unterm 4. v. Mis. wegen Am 29. HeDruar {FattnaMI): E, qualifizirter Urkundenfälschung fteckbrieflih verfclgten escclofsene Logen uxrd Zimmer werden an der Kasse | Kaufmann Hermann Tiemann ift die gerichtliche egt wia ai geit Ep ge R R Hte x | Haft ferrer wegen betrüglichen Bankerutts in den

18. Februar 1876. für Untersubungétsachen. | für Voruntersuchungen. zum Besten der | Jahre, geb. am 15. Januar 1849. Größe: 5 Fuß Der | 1—2 Zoll. Haare: dunkelblond.

{ Gesichtsfarbe: gesund. Zäbne: veollftändig. Geftalt : Sprache: deuts.

| Gegen ten Pianofortefabrifanten | Iohaun Gottlieb Findolph Meßztke ift die ge- riétlihe Hoft wegen betrüglicen Bankerutts, in den 2 Preise: Ein Fallissement. | Aften M. 475 de 1875 Komm. II. beschlossen wor- Die Verhaftung hat nicht ausgeführt werden _Es wird ersucht, den 2c. Meßtzke im Be- G G | tretung?falle festzunehmen und mit allen bei ihm e-Alliance-Theater, | fih vorfindenden Gegenftänden und Geldern an die ; raa: El Fallillement. | Königliche Stadtvoigtei - Direktion hierselbft ab P s liefern. Berlin, den 18. Februar 1876. gi É A Stadtgericht, | suhungssachen. Veschreibuug. Alter: 46 Jahr, geboren am 13. Februar

(Angen: Res wöhnlich. Zähne: unvollftärdig. Gestalt: unterseßzt, | Spra(he: teutsch.

Steckbriefs-Erledigung. rirten Iohanua Schchlefinger, geb. Cohn, wegen ; unter dem 12. i Steckbrief wird hierdurch zurückgenoinmen. : den 14, Februar

Abtbeilung für Untersuchungésachen. | für Verbrechen uvd Vergehen.

borene Kwiatkowéka, gegen ihren Ehemarn,

dieselbe

Tecmin auf

Königliches Stadtgericht. Ab- | persönlich zu erscheinen. Kommission II. Beschreibung. Alter: 27 \chriftliche Augen: dunkel. Kinn: oe. Be: gewöhn- Gesichtébildung : länglich. [1532]

au Slége de la Sociét

Abtheilung für Unter- Kommission 11. für Vorunter- 1830. Gréße: blau.

Geburtsort : 163 Centimeter. Nase: stark.

R aare: Mund: ge-

Der binter der sepa-

ovember 1875 erlassene Berlin, Königliches Stadtgericht. Deputation V,

1876.

Subhaftationen, Aufgebote, Vors j ladungen u. dergl.

Oeffentliche Borladung. Die Einwohnerfran Cunigunde Pawlak, ge- aus Polnisch Sachowa, hat den Einwohner Iakob Pawulak dabier, auf Ehescheidung geklagt, weil er im Jahre 1872 verlafsen hat und 2 Jahren nichts von fi hat hören lafsen. Zur Beantwortung dieser Klage haken wir einen

den 13. Zuni d. I., Vormittags 11 Uhr, in unserm Sißungssaale Nr. 1 vor dem Herrn Kreisridter Freiwald anberaumt, zu welchem der Jakob Pawlafk mit der Aufferderung vorgeladen wird,

Statt selbst den Termin wahrzunehmen, fteht es dem Verklagten auch frei, vor oder im Termine eine eantworturg der Klage einzureichen, die entweder von einem Rechtéanwalte abgefaßt oder | dolf Mosse in Halle a. S.

Banque de Bruxelles,

Le Conseil d’Adminisration a l’honneur d'’informer M. M. les actionnaires que

l’assecmblée générale ordinaire.

prévnue par l’article 34 des statuts, aura lien

le 15 Mars prochain à 10 heures et demie du matin,

rue royale 22 à Y#ruxelles. Les objets a l’ordre du jeur sont:

„Le rapport du conseil d’administration et celui des commissaires sur les opérations de la gs | »S0ciété pendant l’exercice 1875, ainsì que la présentation du bilan et du compte de profits et pertes, Köni „et le vote à émettre par l’'assemblée sur le bilan, ,

„Le remplacement on la réélection de trois alministratenrs et de trois commissaires gsortants.“

Tout propiétaire d’an moins cing actions à droit de faire partie de l’aszemblée générale ou de s'y faire représenter par un wmandataire membre de l’assemblée (art. 35 et 39).

Dix jours au moins avant la réunion, les propriétaires tant de titres entièrement libérés que des certificats nominatifs provisoires d'’actions inscrits en leur nom, devront les déposer :

à Bruxelles au Siége Bocial 22 rue royale; à Berlin à la Mitteldenteche Credit-Bank, filiale Berlin ;

ä Francfort S, N. à la Mitteldeutzeche Credit-Bank, filials Francfort sur-main.

On il leur sera délivré un récépissé qui, aux termezs de l'art, 35, tient lien de carte d'entrée.

Les détenteurs des certificats nominatifs provisoires d’actions, qui n'en auraient pas fait opérer le transfert sur les regietres de la société, seront tenus de les faire transférer prialablement, s'ils veul- ent obtenir la délivrance du récepissé, et assieter à l’aszemblé¿e-générale,

Des exemplaires imprimés du rapport et du bilan seront mis à Ja dispostion de M, M, les actionnaires sept jours avant la réunion, à Bruzelles, au Siége de la société; à Berlin et à Francfort, dans les maiszons de banque prémentionnées,

Der Oberförster.

[1520] Bekauntmachung.

¡ In dem am 27. September 1875 publizirten Testamente des Rentiers Carl Wilhelm Brandt und seiner Ehefrau Johanne Juliane Friederike,

geb. Jorns,

Nr. 48,848 - : ift dem Partikulier Wilhelm Iorus in Amerika eine jährliche Rente von 250 Thaler ausgeseßt.

Dies wird zur Kenntnißnahme für den Leßteren hierdurch bekannt gemacht. Berlin, den 12. Februar 1876. Königliches Stadtgericht. II. Abtheilung für Civilsachen.

. den 17. Februar 1876.

seit !

Verschiedene Bekanntmachungen. 1465] l Ein Camd. theol. sucht Oftern 76 eine Haus- lehrerstele. Gef. Adr. unter F, §8. 1126 an Ru-

Deutscher Reichs-Anzeiger

vid

Königlich Preußischer Staats-Anzeiger.

Das Abounement beträgt 4 «4 56 ch für das Vierteljahr.

Insertionspreis für den Ronm einer Drukzeile 80 4

J

4 o E Alle Post-Anftalten des In- nund Auslandes nehmen | L T Bestellung au; für Serlia außer den Post-Anstalten ! auch die Expedition: 8W. Wilhelmstr. Nr. 32, |

Berlin, Doinerstag,

Gesezesbeilagen des Deutschen Reihs-Anzeigers

Deutsches Nei.

In Barth wird am 25. d. M. mit einer Seeschiffer- Prüfung für kleine Fahrt begonnen werden.

Bekannimahung,

betreffend die neuen Schuldvershreibungen der Prämienanleihe der Stadt Lüttih vom Jahre 1853.

Centralblatt für das Deutsche Reih S. 756, Deutscher Reichs-Anzeiger Nr. 285 wird zur allgemeinen Kenntniß ge- bracht, daß von dèr Königlich belgischen Regierung ein erstes Verzeichniß folher Shuldverschreibungen der Lütticher Prämien- anleihe vom Jahre 1853, welche in Gemäßheit des deutschen Reichsgeseßes vom 8. Juni 1871 Reichsgesetblatt S. 210 abgestempelt waren und gegenwärtig durh neue, die gleichen Nummern tragende Stüe ersetzt find, hierher mitgetheilt worden ist, Dasselbe’ enthält die nachstehenden 297 Nummern:

304 318 319 320 327 394 497 498 553 678 972 1200 1221 1234 1235 1410 2427 2431 3378 3746 3785 3928 93929 4183 6052 6053 9330 11275 11276 11322 11449 11775 11890 12519 12520 12521 12596 12598 12786 12787 12799 12800 13623 13685 13931 15012 15069 15070 15071 15405 15627 15733 16253 16263 16267 16269 26270 16516 16528 16529 16756 16757 16758 16759 16760 16877 17033 17562 17563 17573 17621 17772 17790 19457 19458 19575 21174 21192 21972 24566 24567 24570 25150 26920 27893 29229 29255 29256 30146 30232 30246 31023 91206 31268 31269 31280 31281 31289 31349 31691 31712 31784 31868 31961 31962 32088 32170 32192 32729 32794 32930 32949 33054 33055 34261 34262 34413 34550 34551 395101 35144 35341 35373 35474 35481 35482 35485 35486 99734 39889 38582 38988 42835 45076 45078 45080 45269 45271 45272 45273 45537 45539 45540 45541 45542 46458 46480 46892 47092 47539 48401 48653 48656 48670 48671 48672 48673 48674 49235 49820 49821 50063 50065 50066 90067 50068 50069 50070 50071 50072 50073 50307 50368 90369 50370 50386 50387 50388 50389 50391 50393 50395 90396 50398 50399 51023 51722 51870 51876 51883 51896 91897 52010 52091 52287 60042 62442 62966 62973 63661 63664 63666 64840 65048 66056 66063 66070 66153 66184 66217 66221 66229 67533 68502 68503 68505 68506 68507 68508 68511 68512 68513 68515 68518 68519 68520 68521 63522 68523 68524 68525 68526 68528 68529 68530 68531 68532 68533 68535 68536 68567 68568 68569 68570 68571 68572 68573 68574 68575 68576 68577 68578 68579 68581 68582 68583 68584 68587 68588 68589 68590 68591 68592 68593 68594 68597 68598 68599 74719 75531 75583 75585 75604 75622 75681 76566 76567 76568 76569 T6571 T6617 76697 77471 79906 79909 80283 80606 81345 81347 81348 82688 85338 86033 86352 86353 86916 89422.

Die Inhaber dieser Stücke wollen dieselben, sofern inen die Umlaufsfähigkeit in Deutschland gewahrt werden soll, behufs Ertheilung der entsprechenden Bescheinigung dem Reithskanzler- Amt einreichen. Dem Antrage is ein doppeltes, von dem An- tragsteller mit Vor- und Zunamen, Stand und Wohnort, be- ziehungsweise Wohnung, zu unterzeihnendes Verzeihniß der Nummern der anliegenden Schuldverschreibungen beizufügen.

Die Bescheinigung der Umlaufsfähigkeit wird kostenfrei ausgestellt, Der erforderlihe Schriftwechsel, insbesondere au die Ein- und Rücsendung der Loose, is portopflihtig. Die Zusendungen an das Reichskanzler-Amt müssen franko erfolgen. Geschieht dies nicht, so werden die hierdurh erwachsenden Aus- lagen gelegentlih der unfranfkfirten Rücksendung durh Postvor- \chuß nachträglich eingezogen.

Sobald ein weiteres Verzeichniß eingezogener abgestempelter Squldvérschreibungen Seitens der Königlich belgischen Regierung eingeht, wird dies bekannt gemacht werden.

Berlin, den 22. Februar 1876.

Das MONLLONEL Ms,

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht: den Staatsanwalt Starke in Halle a./S. zum Obver- Staatsanwalt bei dem Appellationsgerihte in Wiesbaden zu er- nennen ; und dem Kreisgerichts-Kassenrendanten Steinh off zu Olpe bei seiner Verseßung in den Ruhestand den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen.

Der Königliche Hof legt heute für Ihre Kaiserliche Hoheit die Großfürstin Maria Nicolajewna von Rußland die Trauer auf vierzehn Tage an.

Berlin, den 23. Februar 1876.

Der Ober-Ceremonienmeister : Graf Stillfried.

: erschienen und kann zu dém Preije von Expedition des Reihs- und Staats-Anzeigers, SW. Wilhelmstraße 32, bezogen wein. L j

Justiz-Ministerium. __ Dem Rechtsanwalt und Notar Cohn is die Verlegung seines Wohnsizes von Sommerfeld nah Sorau gestattet worden.

__ Die heutige Nummer des „Deutschen Reihs- und Königlih Preußishen Staats-Anzeigers“ enthält in

In Verfolg der Bekanntmahung vom 1. Dezember 1875 | der Benteal-Paadels-Négisier-Beilage:

Nr. 11 der Tarif- 2c. Veränderungen der deut- \chen Eisenhahnen. G

Nießtamilithes. Deutsches Neich.

Preußen. Berlin, 24. Februar. Se. Majestät der Kaifer und König hattén gestern Nahmittag eine Konferenz mit dem Reichskanzler Fürsten Bismark.

_ Heute Vormittag hörten Allerhöchstdieselben die Vorträge des Kriegs-Ministers, Generáls der Infanterie von Kameke, \owie des Chefs des Militärkabinets, General-Majors von Albedyll, empfingen den Königlichen Gesandten von Wenzel und nahmen qus den Händen des Prinzen Günther von Schwarzburg- Rudolstadt die Orden des verstorbenen Vaters desselben, des Prinzen Adolph von Schwarzburg-Rudolstadt, entgegen.

__— Ihre Majestät die Kaiferin-KöniginWar gestern in einer Sitzung des deutshen Central-Comités anwesend.

Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der

Kronprinz nahm gestern Vormittags einige militärische Mel- dungen entgegen. Abends 7 Uhr besuchte Höchstderselbe die militärishe Gefellshaft. _ Se. Majestät der Kaiser und König haben zu be- stimmen geruht, daß diejenigen Generale, welche am Freitag, den 25. d, Mts., um 1 Uhr, dem Trauergottesdienst sür Ihre Kaiserlihe Hoheit die Großfürstin Maria Nicolajewna in der russischen Kapelle beizuwohnen beabfichtigen, große Ge- dies aa mit Ordensband, resp. russishem Bande, an- egen.

___— Bu der am Montag, den 28. d. Mts., bei dem Kaiser- lih und Königlich österreihisch-ungarishen Bot- \chafter stattfindenden Ballfestlihkeit erscheinen die Damen, mit Rücfsicht auf die bestehende Hoftrauer, in weißer Toilette.

Im weiteren Verlaufe der gestrigen Sizung des Hauses der Abgeordneten führte der Abg. Dr. Lasker aus, daß er aus Opportunitätsrücksihten einen Antrag wie der Abg. v. Denzin nicht gestellt habe, daß ihm derselbe aber sowohl aus persönlichen Rücksichten, um \ich gegen den Vorwurf der Verleumdungssuht zu rechtfertigen und um seine Unparteilichkeit darzuthun, als auch aus sfahlichen, um Abhülfe für legislative Fehler zu \chafffen, willkommen sei. Der Abg. Lipke nahm denselben, dem Antrage selbst gün- stigen, den Motiven desselben aber ungünstigen Standpunkt ein wie der Abg. Richter, während der Abg. Dr. Röterath her- vorhob, daß nicht nur konservative Männer, wie die vom Abg. Dr. Lasker angegriffenen, sich an unsauberen Gründungen betheiligt hätten, sondern nicht minder liberale Leute in den vorhergehenden Jahren. Der Abg. v. Benda wollte jede unred- liche Handlung unnachsihtlih an den Pranger gestellt sehen, warnte aber vor allgemeinen unbewiesenen Beschuldigungen, welche namentlich Abg. Kalle dahin präzisirte, daß man nit jeden Geschäftsmann wegen verfehlter Spekulationen als unred- lih darfiellen sollte. Nah dem Schluß der Debatte erkannte an Stelle des Antragstellers Abg. v. Below an, daß die vom Abg. Dr. Lasker aufgestellten Behauptungen durch die Untersuchungs- Kommission vollständig bewiesen seien, daß es aber ein eigenes Mißgeschick \ei, daß diese Behauptungen sich nur auf konserva- tive Namen beziehen.

Der Antrag v. Denzin wurde fast einstimmig angenommen.

Den lehten Gegenstand der Tagesordnung bildete der An- trag des Abg. Dr. Virchow:

«Die Regierung dringend aufzufordern, dem Landtage noch in der g!genwärtigen Session den Entwurf einer Kreis- und Provinzial- ordnung für Rheinland und Westfalen vorzulegen.“

Der Antragsteller erinnerte den Minister des Innern an das gegebene Versprechen, die Kreis- und Provinzialordnung auf die westlichen Provinzen ausdehnen zu wollen, und suchte die Gründe der Verzögerung in politischen Gründen, die er nicht billigen könne. Letzteres wurde vom Minister Grafen zu Eulen- burg in Abrede gestellt und als einziger Grund der Verzögerung die physishe Unmöglichkeit betont, neben gewaltigen legislativen Aufgaben auch noch diese zu be- wältigen. Der Abg. Dr, v. Sybel empfahl, die Einführung der Verwaltungsgeseye, namentlih in die Rheinprovinz, noch einige Jahre hinauszuschieben, um die dort mächtige klerikale Partei nicht n mehr zu kräftigen und die liberale Propaganda zu stôren, Der Abg. Miquel konnte weder aus eigenex Erfahrung

1378.

Das in Nummer 43 des „Reihs- und Staats-Anzeigers“ publizirte Megulativ für den Ges«áäftsgang bei dem Ober-Verwaltungsgerichte ist nunmehr t Form dér 15 S (von Auswärtigen gegen Franko-Einsendung des Preises in Briefmarken) dur die

den Gründen des Abg. v. Sybel beistimmen, noch denen des Ministers, da der betreffende Gesetzentwurf bereits längst fertig, sei. Die Debatte wurde hierauf ge\chlo}sen.

Abg. Frhr. v. Schorlemer- Als konstatirte, daß durch die Annahme des Schlusses den Mitgliedern des Centrums das Wort abgeschnitten sei.

Als Mitantragsteller nahm schließzlich der Abg. Berger das Wort, um noch einmal die Annahme des Antrages mit derselben Majorität, die derselbe früher gefunden, dem Hause zu empfehlen. Wenn der Abg. v. Sybel ängfstlihe Bedenken gegen die Ein- führung der Selbstverwaltung in die westlihen Provinzen ge- âußeit habe, unter Hinweis auf die antiliberale Strômung des Volkes, so erwidere er, daß die Stimme der wirklihen Majorität unter allen Umständen und unter allen Wahlgesezen zum Durch- bruch gelange. Die klerikale Majorität bei den leßten Wahlen beweise gar nihts gegen den Antrag; in dem durh und dur katholischen Frankreih sei in kürzester Zeit eine ultramontane Majorität dur eine republikanische zertrümmert worden. Auch am Rhein zeige \sih an einzelnen Orten bereits bei den Kom- munalwahlen ein erfreulicher Umshwung. Ein Grund zu ängst- lien Besorgnissen liege also durhaus nicht vor.

Der Antrag Virhow wurdé hierauf mit sehr großer Ma- jorität angenommen.

Um 4} Uhr vertagte sih das Haus.

In der heutigen (13.) Sizung des Hauscs dex Ab-

geordneten, welher am Miniftertische der Bize - Präsident des

Staats - Ministeriums Finanz - Minister Camphausen und dex Minister des Innern Graf zu Eulenburg mit mehreren Kom- missarien beiwohnten, wurde die Spezialberathung des Etats (S. unter Landtags - Angelegenheiten) fortgeseßt, und pasfirten fast ohne Debatte die Etats der Lotterie- verwaltung, der Münzverwaltung, der Staatsdruckerei und der Porzellanmanufaktur. Bei lezterem \prach der Abg. Frhr. v. Heereman für eine mehr künstlerische Ausführung der Fabrikate der Porzellanmanufaktur. Die Rente des Kronfideikömmißfonds und der Zuschuß zu demselben verursachte keine Debatte, ebenso wie der Etat des Minifteriums der Aauswärtigen Angelegenheiten. Der Etat der öffentlihen Schuld gab dem #bg. Dr. Hammather Gelegen- heit, eine Anfrage wegen Einverleibung des Herzogthums Lauen= burg an die Staat3regierung zu richten, worauf der Vize-Präsi- dent des Staats - Ministeriums, Finanz-Minister Camphausen, eine diesbezüglihe Geseßesvorlage in Aus\iht stellte. Beim Etat des Ministeriums des Innern wünschte der Abg. Dr. Seelig die Dezentralisation der Statistik durch Errihtung von statisti= \hen Bureaus in den Provinzen, worauf der Regierungs-Kom- missar, Geheimer Regierungs-Rath Herrfurth, entgegnete, daß feine Veranlaffung vorliege, die gegenwärtige Organisation zu ändern. Beim Titel „Ober-Verwaltungsgeriht“ motivirte der Abg. Dr. Lasker seinen Antrag, welcher lautet :

„Das Haus der Abgcordneten wolle beschliezen: seine Bereit- willigfeit zu erfläzen, hon für das Jahr 1876 diejenigen Gehälter zu bewilligen, welche erforderlich find, um sämmtlihe Stellen der e des Ober-Verwaltungsgerichts in selbständigen Amtern zu ejeßen.“

Der Redner hob den Mangel des judiziellen Elementes hervor und die Mißstände, welche die nebenamtlihe Verwaltung des Gerich- tes verursache. Dex Minister des Innern betonte, daß das rihter- lihe Element hinlänglih in dem Gerichtshofe vertreten sei, er bitte, die selbständige Gehaltsbewilligung bis zum Jahre 1877 aufzuschieben. Hierauf brahte der Minister mit einem cin- leitenden Vortrage über die Grundzüge der Vorlage das Kom- petenzgeseß ein. Der Antrag Lasker wurde an eine Kom- mission verwiesen, welche später bestimmt werden soll. (Schluß des Blatts.)

Das Ober-Tribunal hat bereits im Jahre 1874 in mehreren Entscheidungen anerkannt, daß im Sinne des Reichs= Strafgeseßbuches das geistlihe Amt nicht ohne Weiteres als ein öffentliches zu erachten sei. Diese Annahme ist von dein Ober-Tribunal, in einem Erkenntniß vom 4. Februar gegen den entlassenen furhessishen Pastor extraordinarius R, von Neuem ausgesprochen und eingehend erörtert worden. Das Ober-Tribunal weist bei dieser Gelegenheit, nah, daß niht nur die Reichsgeseßgebung, sondern auch die Landesgesezgebung in Preußen und speziell die Maigeseße den gedahten Stand= punkt vertreten. Dies lehtere beweisen die Strafandrohungen in den §8. 23 und 24 des Geseßes vom 11. Mai 1873 über die Vorbildung und Anstellung der Geistlichen, sowie in dem §. 31 des Geseßes vom 12. Mai 1873 über die kirchlihe Disziplinargewalt, weilte im anderen Falle überflüssig, ja als eine Materie bet;cefend, welhe im Reichs= Strafgeseybuche (8. 132: „Wer “anbefugt \sich mit Ausübung eines öffentlihen Amtes befaßt oder eine Handlung vornimmt, welche nur kraft eines öffentli"gen Amtes vorgenommen werden darf, wird mit Gefängniß Ls zu einem Jahre oder mit Geld=a {rafe bis zu einhundert Lhalern besiraft') ihre Regelung unden, gegenüber dem ‘Artikel 2 der deutschen Reichsverfasjung vom 16. April 1571 unstatthaft gewesen sein orden. Abgeschen von “den speziellen Aemtern, welGe §. 31 Abfaß 2 des Strafgeseßbuches ausdrücklih g[s öffentliche