1876 / 51 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 28 Feb 1876 18:00:01 GMT) scan diff

AREE E I A U G C ane a R

L EAA E

zin größeres Interesse Hat, als andere uud de8wegen cher geneigt sein möchte, für solhe eine Ausgabe zu machen.

So mag es jeßt fein; schaffen wir aber die Synodalordnung, dann fteht vielen Laien das Ret und die Pflicht zu, neten den Geiftlichen, auch das Interesse der Kirche wahrzunehmen, und das Ichüßt vor Einseitigkeit. Mir scheint daher eine solche Sorge nicht begründet. Wie is es nun mit dem Eintritt der Landes- geseßgebung gedat? Soll die Gesetzgebung eintreten auch für unouéweitlide Kutgaben, beispielêweise für die Kosten der Synoden und für sonft vorausfihtli&e Auëgaben? Das kann doch unmögli gemeint seinz denn son|# würde die Möglichkeit, eine Synode ab!uhal- ten, wiederum von der Landeêvertretung abhängen. Oder aber find “Sie gemeint, unbedeutende Dinge zur Erörterung hier zu bringen ? Dann kommen wir in die Situation, immer und immer wieder und ohne Noth die Debatten zu haben, die wir mit der beutigen und den nâhften doch am liebsten abbrächen. Sie sprechen von Prozent- säßen. Ich bin gern bereit, diese Frage zu erwägen, ih habe aber außerordeutliche Besorgniß, daß wir einen wirklichen richtigen Prozent- faß nit finden werden. Finden Sie ihn, defto besser.

Es is dann hingewiesen worden ouf die Mitwirkung bci der Geseßgebung. In dieser finde ih allerdings eine Thatsache, welche die Besorgnisse des Hrn. Aba. Virchow, die er in Bezug auf den Träger des Kirebenregiments äußerte, vollständig zu. beseitigen geeignet if. Ueber die Fassung des Artikel 17 kann ja geredet werden; wenn Sie nit weiter gehen, als wie ih Andeutungen gebêrt habe, daun, glaube ich, wird s nit allzu \{wierig sein, zu einer Einigung zu kommen; nur aber möthte ih nit, daß die Frage dabin ginge, daß in der Kirche wiederum das Gefühl erzeugt würde, fie würde zu fta:k vom Staat bedrückt. Es ift merkwürdigerweife, sage i, aber es ift einmal. so gerade die Be- ftimmung der Thätigkeit des Ministers in Bezug auf Beschlüsse der Synode ift als so mächtig und bedeutsam von allen Seiten angesehen worden, daß es der Synode {wer geworden ift, fich über den Vor- §éhlag zu einigen, der demnähft zum Beschluß geführt hat.

Am meisten ist heute das Bedenken betont worden, es liege in den Beftimmungen des S, 7 eine Gefahr für die Gewissensfreiheit. Der Hr. Abg. Dr. Virchow hat das nach verschiedentlichen Richtungen ausgeführt; aber ih fann mi von dem Eindruck nicht Iôsen, daß der verehrte Herr Abgeordnet- sich aus diesem Paragraphen erst Gestalten konstruirt hat und dann gegen diefe Gestalten anfocht. Vielleicht biz ih auch nit ganz ohne Beweis dieser meiner Meinung. Es ift ibm eine ganz eigenthümliche Verweslung begegnet, die gewissermaßen ein Zeichen für die Richtigkeit meiner Meinung ift; er hat den Professor Cremer aus Greiféwald als einen liberalen Theologen bingestellt und hat ibn nun bekämpft. Meine Herren! Ob es sich nidt mit manchen anderen Behauptungen und Aufftellungen seinerseits ebenso verhält, wie mit der von dem liberalen Professor Cremer, der sich bödlich wundern wird, wenn er diese Bezeichnung in einer Acußerung gerade des Hrn. Abg. Virchow lesen wird?

Meine Herren! Was will denn der §. 7 in seinen beiden ersten Nummern? Diese Bestimmungen haben nicht im Entferntesten die Abficht, ein neues Bekenutniß zu formuliren, sondern diese Bestim- mungen geben blos dabin, daß ein Organ für Erledigung derartiger Streitigkeiten, wie sie ja vorkommen, vorhanden sein foll, bessir als das gegenwärtige. Denn, mein? Herren, Schranken der Lebrfreibeit neben der Lehrfreibheit selbft giebt cs auc in diesem Augenblick, und ih bin auch der Meinung, daß, wenn man überhaupt noch eine Kirche will, es solhe immer geben muß. Denn für eine Kirche, da sie eine Gemeinschaft der Glaubenden it, muß auch ein Ausdruck da sein sür den gemeinfamen Glauben, mag er soweit galt jen, Wee & wolle, l da fein m ex. Und da giebt es auch eine Grenze, und über diese Grenze binaus soll ein Geiftliher nit lehren, damit nit das Bewußtsein der Gemeinde in dieser Beziehung verleßt wird. Wie steht es nun bisher? Jett hat darüber zu entscheiden z. B. das Königliche Konsistorium zu Berlin und der Evangelische Ober-Kirchenrath. Ih denke, der Fall ift noch nicht lange ber, der auch in diesem hoben Hause zu so er- regten Betrachtangen geführt hat, um nicht aus diesem allein zu er- Teunen, daß es unmögli wird für diese kirhenregimentlihe, noech dazu ftaatlih gemischte Behörden, in dieser Beziehung für sich allein Ur- theile zu fällen. Darum sollen eben für den Fall, daß es nothwendig wird eine dies befagende Stelle aus den Reden des Präsideuten Her- mann ‘hat uns der Hr. Abg. Virhow nicht vorgelesen in cine Folde Regelung einzutreten, die Beamten das nit allein machen dürfen, sondern es- muß binzutreten ein geordnetes Organ aus der Gemeinde, und das ift die Generalsynode. Danach, meine Herren, fteht die Sache do erbeblich anders, als der Hr. Abg. Virchow uns vorgeführt hat.

Er s{ildert nun aber die Gefahr fünftiger Generalsvnoden als so gar mächtig, er meirt, die gegenwärtige sei vergleibbar einer Taube, die fünftigen würden Geier sein. Meine Herren! Es wäre schr un- recht, wenn ich das Bild umkebren wollte. Jch sage daber lieber: mir ift der Schbluß viel wahrscheinliber, daß die anderen General- svnoden, weil fie herauswachsen aus freiheitlichen gestalteten anderen Körpern, freibeitlicher gesinnt sein werden, wie die gegenwärtige Gene- ralspnode, die aus einer viel größeren Enge herauswu{s, - vorau3- gelebt uur, daß die betreffenden Mitglieder der Gemeinden ihre Pflicht tbun, und nicht, wie ih es vorhin bezeichnete, ihre Hände in den Schoß legen.

Meine Herren! I& sollte dech glauben, daß die gegenwärtige Synode in Bezug auf die jezt behandelte Frage au bereits Beweise genug gegeben habe, wel&en Standpunkt sie einnimmt, und daß diese Teineswegs der war, die einzelnen Gemeinden zu bedrücken, im Ge- theil, daß die Synode eine dezentralisirende Richtung immer stärker und :zuit anerfennen8werther und erfolgreiher Energie geltend gemacht hat. Es ist ni&t blos auf den Zusaß des 8. 1. zu verweisen, der allerdings mir wenig verstäzdlich von dem Hrn. Abg. Virchow für die Behauptung Herangezogen ift, man wolle einen besonderen Be- kenntnißftand in Der evangetiihen Kirhe s&chaffen, während er do Teine audere Bedeutung bat, als daß gegenüber dieser General-Svnedal- ordnung zunächst jede Gemeinde in ihrem Bekenntniß oder, wenn sie die Union hat, ibrer Union gelafsen wird. Es ift vor allem r d Nr. 3 der GBeneral-Synockzalordnung, auf den der Herr Abgeordnete, wie zuir nach feinen Antezedeatien erscheint, ein gar zu geringes Gewicht gelegt hat. Mir ift cine Rede des Hrn. Abg. Virchow unvergeßli geblieben, dée er bielt, fals er seix ablehnendes Votum gegenüber den General-Synodalkostea begründete. Da wies er uns, wie es gemacht werden sollte, er wies uns Hin auf den Großen Rath von Bern, als den, dem naczueifern fei, und er sas uns aus dem Anicreiben des Großen Ratbs an daë Berrer Bolk Folgendes vor:

Für die Protestanten ift dies (das Veto) vom Sees so ge- ordaet, daß, wenn die Kan tonêsynode z. B. einen neuen Katechi2- musê, ein neues Gesangbuch und dergleichen einzuführen beschließt, das einer Gemeinde nit beiebt, diese Gemeinde innerhalb sechs Monaten und unter bestimm: ?n Vorautseßungen den betreffenden Beschluß verwerfen kann, wol'ei es dann für diese Gemeinde bis auf Weiteres beim Alten verble ibt ;

und dann weiter:

Dieses Veto oder Einsprucbsr ‘cht gewährt den Gemeinden, obne sie aus dem Verband mit der allge: «einen Kinche zu reißen, vorkom- menden Falls ein nacbaltiges Mit.el, ih gegen Vergewaltigung in Glaubenêësacen zu schüßen. Die oberen kirchlichen Behörden binwieder nöthigt es, fortwährend hlung mit den Strömungen und Bedürfnissen des kirhli-religiösen Lebens in den Gemeinden zu behalten.

Und nun, meine Herren, steht dies au alles in §. 7 Nr. 3 und noch «iwas weitergehend! Es wird für manhe Fälle sogar die aus- drúück! iche Zustimmung gefordert und die Atleh uung if an keine Frift ebun? ‘n! Meine Herren, damals war dies für den Hrn. Akg. Birchouy etwas Empfehlenëêwerthes, und beute kb efindet sich die Nr. 3

des §. 7 unter denen, die in Paus und Bogen verworfen werden | l | punkt sei, den

sollen. ‘Mir gefällt der Hr. Abg. Virhow von damals dto besser, als der Hr.. Abg. Virchow von heute. L:

Der v.rehrte Herr Abgeordnete monirte wegen der Nr. 3 des Paragraphen, daß auch die kirhlichen Bedingungen der Trauung

Gegenstand der Kirengeschgebung in -der bösen Instanz sein sollen. Meine Herren, er scheint zu meinen, er nanute wenigstens den Namen, daß Hr. von Kleist-Reßow diese Nummer bineingebract babe. Nein, meines Erinnerns war es die sogenaante Mittelpartei, die keine Neigung hatte, die dmr g Lig eug in diesem Punkt entscheiden zu lassen, jondern die Garantie in der Generalsynode suchte, aljo gerade in umgefkehrtem Sinne ift diese Nummer hbineingekommen. Und dann, meine Herren, ift denn das niht auch ganz recht? Es geht mir in dieser Sache ganz eigenthümlih. Als wir hier über das Civilftandsgeseß verhandelten, habe ich wiederholt gesagt: die Kirche hat das Recht, ven ihrem Standpunkte aus die Bedingungen für die Trauung zu regeln, wie sie es für angemessen erachtet, der Staat nimmt das Seine vorab. Dieser Saß if von verschiedenen verehrten Mitglieder dieses Hauses damals pure acceptirt und noch weiter begründet worden und wurde auch von feiner Seite bestritten. Er wurde aneckaunt, als es fi{ch darum handelte daß der Kirche das Recht der Trauung mit der Bedeutung des Zivil- aftes genommen werden sollte. Nun soll sie in dem gegenwärtigen Augentlick die ibr früher zuerkannte Befugniß nicht mehr haben? Freilich darf fie dieselbe niht üben über ihre Grenzen hinaus, aber dafür ift doch ausreihend gesorat durch- die Garantien im Art. 12, über die wir bereits gesprochen haben, oder dur die, die Sie nech binein legen werden. Es ift meiner Meinung nach absolut noth- wendig, au in diefem Augentlick der Kirche zu geben, was ihr ge- bührt, nämlich von ibrem Standpunkt aus die Bedingungen zu be- stimmen, welche die Trauung betreffen. Jh kana in der That nicht finden, daß bierin eine Quelle des Unfriedens liegt. i

Meine Herren! J kann nicht umhin, neben all den Spezial- punkten, auf die ih einzugehen genöthigt gewesen bin, gegen das Ende meiner Ausführung einen mehr allgemeinen Standpunkt ein- zunehmen. :

Für die Staaisregierung ist es in der That eine Noth- wendigkeit, das ihrige nah allen Seiten zu thun, um zur Aner- fennung der General-Synodalordnung, zu einem vereinbarten Ab- {luß über das vorgelegte Gese mit diesem und dem anderen Haufe zu gelangen. Der preußische Staat hat und darin muß ih dem Abg. Dr. Tehow durhaus Recht geben auch mehr in diesem Augentlick, wo der Urt. 15 der Verfassungéurkunde aufgehoben ist, die Verpflichtung, der evangelischen Kirche zur Selbftändigkeit zu verhelfen. Die Pflicht ist vielleicht in Folge jenes Gesezgebunzsaktes und anderer Akte der Gesetzgebung noch eine stärkere geworden. Die Staats- regierung hat bei der Vorlage des Gesezes wegen Aufhebung des Artikels 15 in den Mctiven sich ausdrücklih zu dieser Verpflichtung bekannt, und meine Erinnerung reiht nicht dahin, daf; irgend Jemand damals anderer Meirurg gewesen wäre. Die evangelische Kirche hat aus der staatlihen Geseßgebung manche Schwierigkeiten erfahren; um so stärker ift die Pfliht des Staates, in diesen Beziehungen ihr eine eigene Thätigkeit einzuräumen, damit fie die Schwierigkeiten über- windet. Die Staatéregierung meint au, es sei politis geboten, der aus der Verwerfung des vorliegenden Geseßes mit Nothwendigkeit erwachsenden Unzufriedenheit entgegenzutreten; es sind der unzufrie- denen Elemente im Lande genug, daß man nicht ohne zwingende Gründe neue hinzufügen darf. E

Nun, meine Herren, wem möchte wohl die Verwerfung dieses Gesegzes zu gute kommen? Jhnen, meine Herren, von der liberalen Seite? Ich glaube, es ist manch einer unter Ihnen, der mit mir das Wort ausfpricht: uein, unseren Gegnern da und dort! Jch darf Sie ja vielleicht an Eins erinnern, Die Vertreterin einer doch recht bedeutsamen Partei Preußens, die Kreuzzeitung, sieht ja mit Freuden in einer Verwerfung dieses Gesetzes durch die liberalen Parteien einen Wendepunkt für die Bildung der Parteien, und sie sagt: es ist uns zwar peinlih, mit dem Liberaliémus zusammen dieses Geseß zu verwerfen, aber wir werden es thun. Es heißt in der Zeitung weiter : es sei denn die Gelegenheit vorhaaden, überhaupt unfere Zustände zu bessern und verblümt war die Weise wirk- lih nit, mittelst der die Person des Kultus-Ministers dem Prä- sidenten des Staats-Ministeriums als Shlahtopfer freundlichst an- geboten wurde. Der Hr. Abg. Virchow hat die Frage auf- geworfen: warum mit der Sache so eilig? ‘Es ift auch an anderen Stellen ähnli gefragt worden. Als ih die Kirchen- gemeinde und Synodalordnung von September 1873 zu ihrer kfirhlichen Publikation gefüßrt hatte, da sagte man mir, au in be- freundeten Kreisen: Was fällt denn diesem Minifter ein! er hat doch wobl genug zu thun mit seinen sonftigen kirchenpoliti]chen Thätig- keiten und Kämpfen, und nun ladet er fi noch dieje shwere Aufgabe auf den Hals! Ja, meine Herren, ih habe diese Empfindung au gehabt, daß eine gehörige Lait, wenn ih fie au nit gerade 200 Centner nenne, auf meine Sgcultern gekommen ift, aber sie ist nicht viel leihter, als eine solche, dic in dem Bilde von den 200 Centnern als eine nicht mehr zu hebende be- zeichnet worden ift. Siewar kaum zu heben. Daß ich do den Entschluß gefaßt habe, das zu thun, daraus werden Sie wenigstens den Rüdck- \ckchluß machen dürfen, daß kei mir nah den Erfahrungen, die ih ge- macht habe, die volle Ueberzeugung bestand, es is nit blos Zeit, es ift die bôchfte, ja vielleiht die leßte Zeit, wenn die evan- gelische Kirbe überhaupt zu einer Verfassung kommen soll, daß die Enrntwickelung der Synoden mit Energie und ohne Unterlaß in Angriff genommen werden muß. Und wenn ih diese Ueberzengung hatte, so ift sie nicht zum tleinsten be- gründet worden gerade durch die andere Seite der Kämpfe, auf die ih vorhin hingedeutet habe. Jch spreche darúber nicht mehr; es liegt mir fern, einen Anlaß zu geben, daß in diese Debatte etwa ein Ton komme, von dem wir in den legten Sitzungen jo viele und mir scheint traurige Proben gehatt haben. Darum nur die Andeutung an die andere Seite. Sie haben alle an den Kämpfen Jhr redliches Theil gehabt, und darum nürden Sie auch nach Ihrer eigenen Erfahrung wissen, was ich in der Sache mtine. :

Meine Herren, Sie haben eine General-Syncdalordnung vor si, welbe mit der äußersten Anstrengung und der größten Veühe, au der Selbftaufopferung der Betheiligten zum Abschluß gekommen ist, zu einem Abschlusse, wie ich ihn selbst mit Sicherheit wenigstens nit erhofft hatte, und auf die Gefahr bin, von Jhnen belacht zu werden, sprede ih auch den Saß aus, daß diese Verfassung die liberalst: ift, die überhaupt in Deutschland und auch in ähnlihen Geftaltungen der evangelischen Kirche, wenn es noch um Kirche si handelt, befteht. Es mag das uns in Preußen nicht so flar zum Bewußtiein kommen, - wir stehen aber alle in dem Ringen, in der werkthätigen Arbeit, und da ift mancher Griff zu hart und manches Wort zu scharf, man verliert dabei die reine nothwendige kühle Beurtheilung ein wenig. Deswegen ist es mir doch von Interesse gewesen, daß, weil uus die liberale Prefse Deutschlands außerhalb Preußens den Gedanken zum Ausdruck gebracht hat: wir würden nicht begreifen, wenn die liberale Partei des Abgeordnetenhauses dazu beitrüge, daß dicses Ge‘eß nit zu Stande käme. Nun, meine Herren, das ift eine ganz zweifellose

| Sache, wenn jeßt in diesem Zeitraum es nit gelingt, diesen

wictige7 Schritt zum Abschluß der evangelischen Kirchenverfassurg zu téun, da er viellcicht nicht mehr möglich wird oder nur zu einer Zeit, wo inzwischen der Lauf der Dinge die evangelishe Kirche auf das Schw erste geshädigt hat. Von tieser Ueberzeugung, meine Her- ren, bin ich auf das Alleräußerste durchdrungen.

Ich m cte die Verantwortung für eine Verwerfung und ein Nichtzustand ekommen der Sache in keiner Weije mittragen, darum babe ich nmich bemüht, zunächst alles das ¿zu thun, was die Vorbedirgung für eine gedeihli®ße Lösung \{uf. Ich habe mich eingescßt dafür, und ich mathe gar fein Hehl dar- aus, daß de Allerhöchste fkirchlicde Sanktion diejer Syno- dalordnung erfolgte, ehe die Beschlüsse des Landtages vorhanden waren. _Neulih war ich in der Lage, Ihnen zu ent- wickeln, wie die Staatsregierung rechilich ihren Standpunkt vertrete, wie fie ihn zu verfolgen für geboten halte, weil es derselbe Stand- rüher díe Landesvertretung jeßiger Legis- laturperiode einnah:nu. eute will ich ncch hinzuseßen: für den Fall, daß dieses Geseg die Sanktion des Landtages nicht er- fährt, daß eine Vereinbarung nicht möglich wird, dazn steht die

Sache für die Kirche in Folge der Allerb {sten Sanktion so: Es ist der wirklich firchliden Agitation durch die Entschädigung der berechz- tigten kirchlihen Macht der Boden entzogen, fie [ißt jeßt shon nah; es ift der evangelishen Kirche durch die Aenderungen der gegen- wärtig kirchlich zu Recht bestehenden Kreïs- und Provinzial- Synodalordnung eine gere{tere und freisinnigere Entwickelung zu ibrer eigenen Weiterführung gegeben worden ; es ift die große Gefahr, daß die Provinzialsynoden Macht bekämen über die Landes- synode, geschwächt worden; denz aub die Landessynode hat ihre kirch- lihe Anerkennung erhalten, und nicht mehr bleiben die Provinzial- synoden als die höchsten kirchlich anerkannten Organe bestehen. Es besteht für den Fall, daß auéreihende Opferwilligkeit vorhanden ist, in den Kreisen der evangelishen Kirhe in großes Feld, auf welhew die evangelishe Kirche die firchlich festgestellten Punkte zur Geltung und weiterer Ausführung bringen fann auch ohne Staatsgeseß unè, meine Herren, es bleibt die Möglichkeit, daß in vielleicht nicht ferner ich fann es ja nur als Möglichkeit hinstellen, in vielleicht nicht ferner Zeit doch eine Anerkenaung des Gegebenen erreicht wird, fei es daß die Zeit günstiger ist, sei es daß die Hände, die dabei mitzuwirken haben, geschickter und kräftiger find, als die meinigen. Aber, meine Herren, wenn Jhnen die Syonaèlordrung niht als firchlich geltendes Geseß vorgelegt worden wäre, dann besiand nicht blos die Gefahr, ich meine die Gewiß- heit, daß die verschiedenen Parteien der evangelishen Kirche die Synodalordnung von ihrem Standpunkte aus hier und auch an einer anderen Stelle in einer Weise behandeln, ja verzeihen Sie mir den Ausdruck sie so zerfeßt haben würden, daß es dem Könige als Träger des Kirchenrcgiments nit mehr möglick wäre, si: kirchlich zu publiziren. Daher habe ich mich verpflichtet gehalten, Alles zu thun, um diese Publikation herbeizuführen, damit man mir keinen Vorwurf mache aus etwaigem Scheitern dieser Sache, darum habe ih gehandelt, wie ich auseinandergeseßt habe, und ich werde auch hier, wie i{ch das bisher in meinen Ausführungen gethan habe nicht nahlafssen in dem Bestreben, das Ziel zu erreichen, was ich mir gesteck habe. Jch habe an einer anderen Stelle der Synode gesagt: ob meine Bestrebungen zum Ziele führen, das steht in Gottes Hand, ih würde aber an ihr Scheitern nicht eher glauben, als bis ich das Scheitern erfahren hätte, und auf diesem Standpunkte, meine Herren, stehe ich noch in- diesem Augenblick. Jch habe d18s Vertrauen, daß diese und manhe anderen Gesichtêspunkte auch rein politischer Art Sie erfüllen werden - bei Ihren Erwägungen, und daß das Resultat Jhrer Erwägungen Sie dahin drängen wird, die Pflicht des Staates gegenüber der evangelischen Kirche zu lösen, nit blos zum Segen und Vortheil der evangelishen Kirche, rein, des preußischen und deutschen Vaterlandes. Das Vertrauen habe ih zu Ihnen, : A Ad ;

Nachdem der Abg. Miquel für die seiner Meinung nah allerdings noch verbesserungsfähige Vorlage gesprochen hatte, vertagte das Haus die Fortsezung der Debatte gegen 4 Uhr.

Vereinswesen.

Die Handelsschule des Lette-Vereins, der am 26. _d. M. feine Generalversammlung abhielt, zählte in der April v. J. eröffneten Vor- klasse im Sommer 9, im Winter 25 Schülerinnen, die 1. Klasse wurde durchgängig von 33 Schülerinnen besucht. Auch die gewerblichen Kurse, namentlich der für Schneidern, wurden stark besucht. Jm Ganzen bat der Verein im verflossenen Jahre 502 Scülerinuen er- werbsfähig gemackcht. Die Einnahme der Schule belief sich auf 16,610 M, die Auégabe auf 15,646 Æ Das Victoriastift hat die Zahl seiner Pensionärinnen auf 40 erböht. Scine Einnahmen be- trugen 45,533 Æ#, seine Auëgaben 45,359 # Die Kochichule wird dur{chscnittlich von 5—6 Schülerinnen besucht. Das bereits seit 10 Jahren thätige Arbeitênachwcisebureau hat 479 Stellen vermittelt, die Zaßl der Angebote betrug 679, die dec Gesuche 1760. Der Victioria-Bazar ist im April v. J. neu eröffnet worden. Ven den 1274 eingelieferten Nummern sind 475 verkauft. Der im November im Prinzessinnenpalais veranstaltete Bazar hat einen Reinertrag von 10,398 M ergeben. Die Seperinnenshule ift seit vorigem April mit der von Freunden des Lettevereins gegründeten Druckerei verbunden. Gegenwärtig find in derselben 25 Seberinnen thätig, deren Lehrzeit 6 Vionate beträgt. Die Darlehnskasse der Lette- stiftung hat im verflossenen Jahre 24 Darlehne in Höhe von zu- fammen 5130 M ausgegeben; aus dem Nähmaschinenfonds find 51 Ma?chinen angekauft. Der Verein hat nunmehr auch die Verwaltung der Charloitenstiftuug angetreten; das Vermögen derselben beträgt 65,200 Æ Aus den Zinsen erhalten 2 Damen Freistelleu im Victoria- stift und 12 Damen folche in der Hardels- und Gewerbeschule. Die Gesammtcinnahmen des Lette-Vereins betrugen im verflossenen Fahre 39,189 MÆ, die Auéëgaben 39,000 (6 An Effekten besißt der Verein 3600 M.

Gewerbe und Handel.

In der Sißung des Aufsichtsrathes und des Ausschusses der Aktionäre der Rumänischen Eisenbahn - Aktien - Gesell- schaft vom 26. d. M. wurden die Vorlagen für die heute fiatt- findende außerordentliche Gcneralversammliung endgültig festgestellt. Der vorzulegende Bericht des Vorstandes {ließt nät dem Antrage: die Generalversammlnng wolle beschließen, von der weiteren Verfol- gung des Verkaufsprojekts vorerft abzusehen, jedoch die in der außerordentlicen Generalversammlung vom 16. Dezember 1875 er- theilte Ermächtigung bis Ende dieses Jahres in Kraft zu lassen für deu Fall, daß si eine andere Grandlage des Verkaufêprojefktes ergeben sollte, die in Anschung der Singularrechte der Stamm- Prioritäts- Aktionäre und der Liquidations -Bestimmungen des deutshen Handels-Gesees keinem Bedenken unterliegt. Der Bericht rekapitulirc ferner die Berathungen, die in Bezug auf die Emission ron Sc{uldverscbreibungen zum Zweck der Einlösung der Dividenden-Coupons innerhalb der Gesellschaftsvor stände gepflo- gen find. Der in dieser Beziehung einzubringende Antrag lautet fol- gendermaßen: Die Generalversammlung wolle beschließen: den Auf- sichtêrath und Ausschuß zu ermächtigen: 1) auf der Grundlage des proponirten Projektes, eventuell in einer sonst geseßlich zulässigen Form eine Anleihe bis auf Höhe von 45 Millionen Mark aufzu- nebmen, du:ch welche während der Zeit der Tilgung dec temporären Anleihe die Realisation der Dividenden der Stammaktien ermöglicht oder die Tilgung der temporäâren Anleihe beschleunigt wird; 2) die etwa nöthigen Statutenänderungen vorzunehmen.

Im Regierungsbezirk Posen werden dur die am 10. De- zember v. Is. erfolgte E: öffnung der Posen-Kreuzburger Bahn die wirthschaftlichen Interessen der davon berührten Gegend voraussichtlich eine große Förderung erfahren, Insbesondere macht die jeßt bequeme Verbindung mit dem obverstlesischen Kohlenvereine sih fühlbar, da die Koblenpreise sofort auf die Hälfte gesunken sind. Die Haupt- einfuhrartifel bildeten Korn, Stroh und Butter, die Hauptauéfuhr- artikel Salz (aus Juowraczlaw ca. 11,000 Ctr.) und Kohlen.

Verkehrs-Anstalten.

Triest, 26. Februar. Der Lloyddampfer „Ceres* ift heute Nachmittag 1 Uhr mit der ostindish-chinesishen Ueberlandpojt aus Alexandrien bier eingetroffen.

Southampton, 26. Februar. Das Postdampfschiff des Nordd. Lloyd „Frankfurt“, Capt. F. v. Bülow, welches am 6. d. M. von New-Orleans und am 10. d. M. von Havanna abgegangen war, ift

eistern Nachmittags wohlbehalten Hier angekommen und hat heute früh die Reise nah Bremen fortgeseßt.

New-York, 26. Februar. (W. T. B.) Gestern brach an Bord des ¿zum Abgang bereiten Hamburger Dampfers „Her- der“ Feuer aus, dasselbe wurde aber bald wieder gelös{cht. Die Paffagiere und die Kontanten sind wieder gelandet worden, die La- dung 1st nur wenig beschädigt.

Der Dampfer „England® der National-Dampf- \chiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

s. und unter dem 22. dieses Mts. erlassene Steck-

[2 Fnserate für den Deutschen Reihs- u. Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger, das Centra!-Handel8regifter und das Pofvlott nimmt an: die Iuseraten -Expeditiou

des Deutswzen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Sfaats-Anzeigers: Berlin, 8.W. Wilhelm-Straße Nr. 32,

1, Steckbriefe und Unterenchungs-Sachen,

2. Sabhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl,

3, Verkäufe, Verpachtzngen, Sutmissionen etc,

4.ZVerloosung, Amortisation, Zinszahiung u, s. w, von öffentlichen Papieren,

EteÆbriefe und Untersuchungs - Sachen-

Steckbricfserledigung. Der binter dem Kauf- ann ODermann Tiemann wegen qualifizirter Ur- fundenfälsung und betrüglihen Banfkerutts in den * aften L. 50/1876 Kommission Il. unter dem 4. vor. !

rief wird hierdurch zurückgenommen.

Berlin, den 23. Februar 1876.

ónigl. Stadtgericht, Abtheilung für Untersuchungs- jahen. Kommission II, für Voruntersuchungen.

Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 22. Ja- zar 1876 binter dem Glaser Otto Stolzenwaid en Königsberg i. Pr. erlassene Steckbrief wird als aledigt zurückgezogen. Frankfurt a. M., den 25. Februar 187& Der Kgl. Untersuchungsri{ter.

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

P Aufgebot.

Ein von der Zuckerfabrik Minéleben Julius Séliephade & Co. zu Minsleben unter dem 31. Dezember 1875 auf die Firma Beuchel & Co. in lagdeburg gezogener, von leßterer acceptirter, von der Ausstellerin der Wernigeroder Kommanditgesell- baft auf Aktien Fr. Krumbhaar in Wernigerode, on dieser der Bank für Handel und Industrie zu Berlin girirter, am 31. März 1876 fälliger Wechsel über 43437 #. 59 4 is der Wernigeroder fommanditgesellshaft auf Aktien Fr. Krumbhaar ngeblich verloren gegangen, Der unbekannte Snhaber diejes Wechsels wird daher aufgefordert, egtern dem unterzeichneten Gerih‘e spätestens kis zum 1. Dezember 1876 n Gerichtsftelle, Domplaß Nr. 9, vorzulegen, wi- rigenfalls derselbe für fraftlos erklärt werden wird. Magdeburg, deu 11. Februar 1876. Róniglicves Stadt- und Kreisgeriht, I. Abtheilung.

Verkäufe, Verpachtungen, Submisfionen 2c.

#1 Domaincu-Verpachtung. Das Domainenvorwerk Wißenhausen im

Freise Wibenhaufen mit einem Areal von 90,127 étaren soll auf die Zeit von Trinitatis 1877 bis johannis 1895 verpahtet werden und wird bierzu fentliher Steigerungstermin auf Freitag, den l. März 1876, früh 107 Uhr, in unserm izungszimmer vor dem Regierungs-Rathe Petersen beraumt. Das Pachtgelder-Minimum ist auf 0 A festgeseßt. Zur Pachtüberrahme wird ein iéponibles Vermögen von 51,000 Æ erfordert, über issen eigenthümlichen Besiß neben persönliher Quas- ifitation sich die Pachtbewerber durch glaubhafte bugnisse spätestens im Termine auszuweisen haben. ie Pachtbedingungen licgen in unserem Domainen- éfretariat zur Einsicht effen und können auc zu ‘penhausen auf der Domaine cingeschen werden. Cassel, am 9. Februar 1876. Königliche Regierung, Abtheilung für direkte Steucrn, Domainen und ¿Forsten, Koh.

In der Kaufmann Ed. Reihenbacks{en Konkurs- de foll am [1743] Sounabend, den 4, März cr,, rtahmittags 2 Uhr, Pfoertnerstraße Nr. 38.

eine Lokomobile von 4—6 Pferdekraft

mit Näder-Vorgelege zum Pumpenbetrieb und Kunftkreuz entlich meistbietend gegen gleih baare Be- hlung verfauft werden. Sommerfeld, den 28. Februar 1876. Otto S@liewiensky, Verwalter der Masse,

257] Bekanntmachung.

Die Lieferung der für die hiesigen Garnison- nstalten für das Jahr 1876 erforderlichen Feue- ngs-Materialien, als :

circa 540 Cbm. weiches Holz und ° 16,250 Ctr. Steinkohlen l im Wege der öffentlihen Submission an den ndestfordernden vergeben werden.

Hierzu ist auf Dienstag, den 7. März cr,

BVormittag 11 Uhr,

Geschäftslokal der Verwaltung, woselbst au è Lieferungsbedingungen einzusehea sind, ein Ter- in anberaumt,

Offerten sind bis zur genannten Zeit versiegelt d mit entsprehendec Aufschrift ver)ehen einzu- Gen; später eingehende bleiben unbecücksichtigt. Erfurt, den 18, Februar 1876.

Königliche Garuison-Berwaltung.

03] Bekanntmachung. 9rlftliches Anbietungsverfahren auf Lieke- ung von klcinen Telegraphen-Leitungs- A o: Materialien. le Lieferung des Bedarfs für das Jahr 1876 an terial als; etwa 5009 Messingklemmen, 800 pþpolirte Klemmleisten, 160 Ebonittrichter, 60 Meter Ebonitrohr, 6000 Streberschrauben, 500 Ankerhaken, 150 Doppelklemmen, 150 Gbonitunterlagen, 300 dreikantige Feilen, 300 Fangschnüre, Klemmen, 200 Klgr. Bancazinn, i 300 , Weichblei im Wege des unbeschränkten Angebots im Gan- oder getbeilt vergeben werden.

Lieferungslustige wollen ihre Gebote versiegelt, frei bis zum 13. März d. I, Bormittags 11 Uhr, mit der äußeren Aufschrift:

»« Anugevote auf Lieferung von kleinen Telegraphen-Paterialicen“ an die Kaiserlide Obver-Pestdirektion in Hannover einseaden, woselbst am genannten Tage und zur bc- zeichneten Zeit, die Offerten in Gegenwart etwa pers sönlich erschienener Bieter werden eröffnet werden.

Später eingehende bezw. den Bedingungen nit entsprechcude Angebote und Nachgebote jeder Art bleiben unberüdckfictigt.

Die Lieferungsbedingungen sind in der Negiftratur der Kaiserlihen Ober-Postdirektion, Theaterstraße Nr. 3, ausgelegt; dieselben können auch auf des- fallsiges Ersucen in Abschrift gegen Erstattung der Ab|\cèriftengebühren verabfolgt werden.

Die Auéwakhl unter den Bietenden, welche 14 Tage nach dem 13. März an ihr Gebot gebunden sind, bleibt vorbehalten.

Hannover, den 26. Februar 1876.

Der Kaiserliche Ober-Postdircktor Schultze.

__ Verloosung, Amortisation, Zinszahlung u. s. w. vou öffentlichen Papieren.

[1730] Bekanutmachung.

Die Inhaber folgender in der 27. Verloosung gezogenen und in Folge dessen in der sffintlichen Be- fanntmachung vem 15. Juni 1875 zur Baarzahlung am 2. Januar d. I. gekündigtcn 32 proz. \chzlefi- schen Pfandvriefe B.

Nr. 16,787 auf Rahen über 600

. 100 2 F A, ¿D699 Wilkau 300 ck 9707 : 300 ¿ 1,962 Z 150 12,361 Berndau 150 werden hierdurch wiederholt aufgefordert, dieje Pfand- briefe bei unserer Kasse hierselbst (Albrehtsstraße Nr. 32 im Regierungégebäude) zu präsentiren und dagegen die Vaiuta derselben in Empfang zu nehmen.

Sollte die Präsentation nicht bis zum 15. Augui| 1876 e:folgen, so werden die Juhaber obiger Pfand- briefe nah §8. 50 der Allerhöchsten Verordnung vom 8. Juni 1835 mit ihrem Realrechte auf die in den Pfandbriefen ausgedrückte Spezial-Hypothek präklu- dirt, die Pfandbriefe in Antehung der Spezial: Hypothek für virnichtet erklärt, in unserem Register und im Hypothekenbuche gelös{cht und die Inbaber mit ihren Ansprüchen wegen dieser Pfandbriefe ledigli an die in uuserem Gewahrsam bcfindliche Kavitals-Valuta verwiesen werden.

Zugleich bringen wic die Präsentation folgender in früheren Verloosungen gezogenen Pfandbriefe B. wiederholt in Erinnerung,

1) a 4 pre Cent aus der 7. Verloosung : Nr. 61,045 auf Bonoschau über 300 2) à 3! pro Cent ans der 20. Verloosung: . 18,581 auf Hausdorf über 300 aus der 23. Verloosung: . 18,504 auf Casimir über 300 M aus der 24. Verloosung: . 16,596 auf Cafimir über 600 9,430 » Dubensko „, 300 , 9442 f 7 800 aus der 25. Verloosung: . 25,417 auf Wüsteröhrsdorf über 1500 M 15,563 Wilkau e: O00, 16,640 Berndau 7 600 16,644 7 2 600 9,864 Kricblowitz 300 18,519 Berndau 800 aus der 26. Verloosung: Nr. 741 auf Wilkau über 3000 M. y 9890, Ubt 000, v 9/49 y Dinoutois ¿, 30 y 9890 Krieblows , 8300, Breslau, den 24. Februar 1876. Königliches E T A für Sehlesien. s

G A V W

Oelrichs.

Bei der in Folge unserer Bekanntmachung vom 29. v. Mts. am 15. d. Mts. stattgefundenen öffen:- lihen Verloosung von Rentenbriefen der Pro- vinz Brandenburg sind folgende Apoints gezogen worden: Littæ, A. zu 1099 Thlx. == 3000 M4. 94 Stüdck, und zwar die Nummern: 301, 305. 624, 690. 859. 1464. 1570. 2147. 2489. 2594. 2762, 3189. 3310, 3388. 3683. 3636. 3688. 3776. 3942. 4090, 4195. 4253. 4339. 4466. 4665, 4749. 4988. 9926. 9795, 5957. 6016. 6037, 6212, 6410. 6511. 7250. 7391, 7590. 7613. 7659. 7664. 7865. 7931, 8108, 8204, 8257, 8331. 8451. 8484. 8637. 8698. 8854. 8933. 9070, Littr. X. zu 500 Thlr. = 1500 4 22 Stüd, und zwar die Nummern : 63. 100.- 991. 1353. 1377, 1469. 2043. 2206. 2287. 2310, 2406. 2439. 2464. 2614. 2826. 2855. 2994. 3109, 3197. 3251. 3562. 3650. Littr. ©. zu 100 Thlr. = 300 (A 61 Stück, und zwar die Nummern: 51, 573, 1040. 1041. 1081. 1343, 1432. 1464. 1787. 1876. 2039. 2471. 2502. 2605. 2799. 2818, 3027. 3243, 3457, 3564. 3644. 3869. 3919, 4465. 4484. 4601, 4823. 4870. 5020. 5270. 5273, 9461. 5475. 9480. 5638. 5722. 5829. 5934. 6036. 6219. 6734. 6756. 6943. 7028. 7160. 7231. T7547. 7582. 7613. 7672. 7898, 7999. 8657. 8707. 8900. 8915. 9007. 9121. 9177. 9680. 9865. Lüttzs. D, zit 20 Thir, = 75 M. 49 Stück, und zwar die

ummern: 65. 243. 604. 671. 777. 957, 1126. 1493. 1575. 2116. 2439. 2621. 3160. 3162, 3565. 3995. 3726. 3771. 4068. 4515. 4662. 4737. 4976. 9068, 5334. 5382. 5537, 5857. 5873: 6069. 6139. 6217. 6408, 6601. 6784. 6804. 6819. 6905. 6966, T160. 7198. 7231. 7239. 7460. 7465. 7503. 7755. 7909. 8203. Die Inhaber der vorbezeichneten Rentenbricfe werden aufgefordert, gegen Quittung und Einlieferung der Rentenbriefe in coursfähigem Zustande und der dazu gehörigen Coupons Ser. 1V.

Deffentlichexr Anzeiger.

9, Industrielle Etablissements, Fabriken und Grosskandel,

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen,

8, Theater-Ánzeigen. In der Börsen-

9, Familien-Nachrichten. beilage,

JIuserate nehmen an: die autorisirte Annoucex-Exrpedition von Rudolf Mofse in Berlin, Breslau, Chemnis, Cöln, Dresden, Dortmund, Frankfurt a. M., Halle a. S,, Hamburg, Leipzig, München, Nürnberg, Prag, Straf- burg i. E., Stuttgart, Wien, Zürich und deren Agenteu sowie alle übrigen größeren Aunoncen-Bureaus

L

Nr. 4—16 nebst Talons, den Nennwerth der E-steren bei der hiesigen Rentenbank-Kasse, Untecwafserstraße

[1735]

Nr. 5, vom 1. April k. J?, ab, an den Wodcen- |

tagen von 9 bis 1 Uhr, Vom 1. April k. Js.

in Empfang zu nehmen. ; ab hört die Verzinjung der !

vorbezeichneten Rentenkriefe auf. Diese selbst ver- :

Vortheil der Rentenbank. Den Inhabern von aus- geloo}eten und gekündigten Rentenbriefen steht es [rei, die zu realifirenden Rentenbriefe mit der Poft an die Rententank-Kasse portofrei einzusenden und zu verlangen, daß die Ucbermittelung des GBeld- betrages auf gleihem Wege, und soweit solcher die Summe von 309 Æ uicht übersteigt, durch Posft- anwel]ung, Jedoch auf Gefahr und Kosten des Em- pfängers, erfolge. Einem folchea Antrage ist als- daun, fofern cs sich um die Erhebung von Summen über 300 „K handelt, eine ordnungsmäßige Quittung beizufügen. Berlin, den 17. November 1875. Königliche Direktion der Rentenbank für die Provinz Brandeaburg. Heyder,

K, K. yriv. Oesterreichische | Sonstige Passiva 2,111,993

Staats - Eisenbahn -Gesell-

: Wechseln sind weiter begeben worden M 2,164,553

10 4.

chast.

jähren mit dem Schlusse des JakLres 1886 zum |

; Coursfähiges dentsches Geld . : Reichskassenscheine

| Sächsisches Staatspapiergeld ,, Sonstige Kassenbestände Wechsel-Bestände

Lombard-Bestände

' Effecten-Bestände Debitoren und sonstige Activa ,

! : Eingezahltes Aktienkapital, ,, ¡ Reservefonds

Wir find von der vorgedachten Gesellschaft beauf- i ' [1712]

tragt, die am 1. März d. I. fälligen Couyons

ihrer s prozentigen Obligationen, sowie die verloosten |

Obligationen Pom Verfalltage ab einzu- |

lösen.

Die Coupons find in den Vormittagsstunden von 9—12 Uhr, uach der laufeuden Nummer geord- net, einzureichen. {(1360]

Verliu, im Februar 1876.

Mendelssohn & (0.

Jägerstr. Nr. 52.

[4809]

ärkische Eisenbahn.

Die Bergisch Märkischen Prioritäts-Obligalionen VI. Serie Nr. 46,194. 46,195. 46,196. 72,966. 72,967. 72,968. 72,969. 90,545 und 96,572 à 100 Ihtir. find dem Eigenthümer angeblich frommen.

Ja Gemäßheit der Bestimmung im §. 30 dcs Gesellschafts-Statuts fordern wir die Inhaber der bezeichneten Dokumente auf, sclche bei uns einzu- liefern, oder die etwaigen Rebte an dieselben gel- tend zu machen, widrigenfalls wir nach A‘laxrf der in den genannten Statutbestimmungen vorgeschriebe- nen F:ist die Annullirung der Dokumente veranlassen werden.

Elberfeld, den 17, Juni 1875.

Königliche Eisenbahu-Direktion.

Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken. Wocheu-Ucbverfiäßzt

[1715]

der

Kitterschaftl. Privatbank in Pommern

gemäß §. 40 der Statuten vom 24, August 1849, vom 23, Februar 1876.

Acúiiva,. 1) Baarbestand a, an gemünztem G M b. an Reichs- Kassenscheinen c, an Kassen-An-( " weisungen d, Noten der Ba ichen anf und an- derer deutschen Ball. s 783,470 A6 1,083,161 e 15,496,380 e: 1,695,707

451,265 1,636,747

2) eee 3) Lombardbestände . S 4) Staatspapiere und andere Vöôr- E S 5) Verschiedene Forderungen und p 6) Staatsschuldscheine bei der König- lichen General-Staatëkasselaut 9E der Statut. 4 Passîva., Waal 6 i Reservefonds 8 Banknoten und Depositenscheine n Ua Die sonstigen täglich fälligen Berbindlichkeiten . . » . Die an eine Kündigungsfrift gebundenen Verbindlichkeiten . Die sonstigen Passiva . . , Vom Staate gegen obiges Depot ad 6 realisirte Bank- Ie 6 Event, Verbindlichkeiten ans weiter begebenen im Inlande zahlbaren Wechsein . . Stcttim, dea 23, Februar 1876. Direktorium der Riiterschaftlihen Privatbank in Pommern, dersin. FPabst.

7983,0C0

5,697,000 1,709,100

390,585 1,577,641 8,248,095 1,974,770

793,000

3,822,028

(No. 219/2.) !

abhanden ge- ;

TLehersicht der

SüchsisCchen Bank

zu Dresden

am 23. Februar 1876.

Activa. M 41,498,545 137,325 5,071,200 1,509 177,694 40,944,543 7,998,032 189,027 4,488 630

30,000,000 3,000,000 96,684,7C0 594,465

Passiva.

i An Kündigungsfrist gebundene

Verbindlichkeiten L S.115.347

n S " Von im Inlande zahlbaren, noch nicht fälligen

Die Direktion,

Wohen-Uebersicht

der

Bayerischen Notenbank

vom 23. Februar 1876.

|

Dea, Bestand an Reichékassenscheinen .

| Das Grund i Der Reservefonds . e } Der Betrag der umlaufenden Noten . : Die sonstigen, täglich fälligen Ver- D | Die an eine Kündigungsfrist gebun- denen Verbindlichkeiten ; ¡ Die sonstigen Passiva.

|

ü an an an an an

Aetiva. M. 30,098,000 77,000 Neten anderer Banken . 3,052,000 Gc 25,294,000 Lombard - Forderung-n . 2,089,000 G. _— sonstigen Aktiven . 961,000

P assiva. kapital,

7,500,000 99,652 0C0 1,709,000

91,000 1,619,0c0

| Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande ¿ahlbaren Wechseln: # 686,553, 47, München, den 25, Februar 1876.

[1729]

Bayerische Noteubauk. Die Direktiou.

Rostocker Bauk.

Staud der Activa und Lassiva

Metallbestand . . Reichskassenscheine Noten anderer Banken , Lombard Wechsel Effekten i Sonstige Aktiva . Grunkéfkfapital . R : Mau R Sonstige täglich fällige Verbindlich-

eservefond

feiten .

Kükdbare Schulden, , Sonstige Passiva

am 23, Februax 1876. Activa.

28,600 6,600 7,399,964 3,861,569 1,554,157

#4 887,103 r y [4 s r , 3,363,395

Passiva. ]

600,000 1,601,900 1,026 ,4£8

7,270,551 381,847

M 6,000,000 F

Weiter begeben sind X 112,003 ‘Wechsel, tän:mt-

lih innerbalb 14 Tagen fällig.

[1749]

Verschiedene Bekanntmachungen-

Berlin-Neuendorfer

Actién-Spinnerei

Die diesjährige ordentliche General

VerSsammmiung unserer Freitag, dem 24. März cr., Vormittag; 0} Ulr, im Coursziemer der neuen Eörse, Eingang Neue Friedrichstr, 51, 1 Treppe, statt,

Gesellschaft findet

Tagesordnung:

1) Bericht des Anfsichtsrathes und des Vor- standes unter Vorlegung der Bilanz pro 1875.

2) Neuwahl der beiden statutenmässig ausschei- denden Aufsichtsraths-Mitglieder.

Zur Theilnahme an der Generalversammlung be-

rechtigen (§. 25 der Statuten) mindestens 5 Aktien je 5 geben 1 Stimme und sind die Aktien in der Zeit vom 9. kis 16, Mürz, mit einem Nummernyverzeichniss entweder

beider BerlinerHiandelsgesellsehaft, Französische Str, 42, oder Comptoir, Quittang zu deponiren, welche zugleich als Einlass karte dient.

bei unserem Burgstr. 25, 1 Treppe, gegen

Berlin, den 28, Februar 1876.

Ed,

Der Vorstand. Schoppe. A. Lohren.

Incasso aller Coupons und verioosten Obligationen

von Staateu, Verbänden | Abstempelung, sowie aller Thalernoten.

Provinzen, Kreisen, Städten, 2(c., aller Dividendenscheine ohne

V. L. Hertsalet, 48. Taubenstraße.