1876 / 64 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

_ der héutigen (26.) Sißung des Abgéordieten- hauses, welcher F Ministertishe der Staats-Minister Dr. Falk, | mit mehreren Kommissarien beiwohnte, theilte der Präsident mit, daß vom Minister des Innern dem Hause ein Gesetzentwurf , betreffend die Bildung der Provinz Berlin, und vom Finanz-Minister ein Gesegentwurf, betreffend die Erhöhung der Gebühren der Notare im Bezirk des Appella- tionsgerihts zu Cöln, zugegangen sei. Die zweite Beratung des Etats des Ministeriums der geistlihen 2c. Angelegenheiten wurde hierauf fortgesezt, und ergriff zunäh| das Wort der Abg. Dauzenberg. Der Staats-Minister Dr. Falk entwickelte darauf in einem beim Schlusse des Blattes fortdauernden Vor- trage seinen in einer Verfügung zum Ausdruck gelangten Stand- punkt über den elementaren Religionsunterrit.

Die „Nordd. A. 3.“ vom 14. d. M. bringt folgenden Auszug aus einem Artikel der „Germania“, welchen fie als einen

Kommentar zu der bekannten Erklärunglin der „Kreuz zeitung“ bezeichnet:

„Seine (BVismarcks) Angriffe auf die „Kreuzzeitung“ und ibre Leser in seinec bekannten Reichstagêrede vom 9. Februar haben einen

om in den betheiligten Kreisen geweckt, dec fih Tag für Tag dur O bag der Betroffenen mit Namensnennung in dem gedachten Blatte Luft macht. Zum größten Theile findet man unter diejen „Erklärungen“ die Namen der angesehensten und einflußreichsten Männer der protestantischen Bevölkerungen der Provinzen Preußen, Pommern, Brandenburg, Sclefien und Satsen. Besonders zahlreich sind die Unter- {riften in den Ruhestand getretener Offiziere allex Grade bis zum General hinauf, woraus der Schluß erlaubt ift, daß der aftive Offizierstand nur durch Rücksichten von der Abgabe gleicher ŒFlärun- gen abgehalten wird. Es ift ferner von Bedeutung, dal fèz.,"*)en Deklaranten Personen zählen, welhe zu Sr. Majestät KiBr. | r in sehr nahen Beziehungen stehen und \chwerlich ihre Meiuu..., 10 ofen fundgethan hätten, wenn sie eine Mißbilligung dieies Schuittes an bôöhster Stelle befürhteten. . . . Soviel stebt, jedenfalls fest, daß diejenigen Elemente, welche in der „Kreuzzeitung“ ihre Anfichten ausge- prochen finden, dchin gekommen find, Gegner des Neichskanzlers und zum größeren oder geringeren Theile au jeiner Politik zu sein. Die Gemeinsamkeit ihres Anstretens gegen Bismarck bei dieser Gelegen- heit fann sehr wohl dazu führen, daß sich aus derselben ein Einver- ständniß über die fünftig einzunehmende Stellung in den großen poli- tischen Fragen entwickelt, und dann wäre der Grund zur Neubildung einer Partei aus den Trümmern der früheren fonservativen gelegt. Freilich würde es nothwendig sein, wenn eine solche Partei einen jegen- bringenden Einfluß auf die Geschicke des Vaterlandes Üben soll, daß fie si alter vorgefaßter Meinungen, selbstsüchtiger Bestrebungen und antiguirter Anschauungen entshlage, sich die Bedeutung des großen, die gesammte Christenheit durchziehenden Kampfes flar mache und entihlossen auf dem Boden der Wahrbeit, des Rechtes und der Frei- heit Stellung nehme. Die nächsten Wahlen werden zeigen, was die nach unserer Ansicht in der Bildung begrissene Partei vermag“ u. f. w.

Wir geben nachstehend das Verzeihniß derer, welche gegen- über der Beschwerde des Reichskanzlers, daß die „Kreuzzeitung ihn verleumdet habe, der „Kreuzzeitung“ ihre Zustimmung öffent- lich ausgesprochen haben: i

9 A. lang E en Freiberr v. Arnim-Bärwalde. Andreae Rixleben. A. v. Alvensleben-Oftromebko. Appuhn, Konsistorial- Rath a. D, Wernigerode. v. Auerswald-Rinkowken. Arndt, Oberpfarrer, Wernigerode. Apel, Pastor, Beehendoorf.

Badicke-Buntow, Königlicher Domänenpächter. A. von Bage- wiß - Drigge. Bamberg - Fürsteawalde. v. Bandemer- Meitenhagen. v. Bandemer-Selesen. W. v. Bandemer- Gambvin, Rittmeister a. D-., Mitglied des Herrenhauses. —rrberow) Rnrmerte? D. v. Baumgarten-Knobelsdorf. v. Braun- schweig-Lüßow, Major a. D. v. Braunshweig-Sarhow. v. Braunschweig-Groß-Podeln. v. Braunschweig, Rittmeister a. D. Brauner, evangelisch-lutherisher Pfarrer in Bromberg. v. Braunschweig - Zackenzin. v. Brasigke-Cramer. Brandt v. Lindau - Drewen, Rittmeister a. D. Brandt v. Lindau auf Schmerwißz. L. v. Below. v. Berg-Perscheln, v. d. Berswordt - Shwirse. wv. Besser - Brausen. Berndt, evangelis{-lutherisher Pastor, Wernigerode. v. Berg- Markienen, Major a. D. Otto Graf Bredow-Goerne, General- Major a. D. v. Bredow-Stechow, Major a. D. v. Bredow- Senzke. v. Bredow-Buchow-Carpzow, Rittmeister a. D. v. Bredow-Burg-Fries.ck, Rittmeister a. D. Frd. Graf Bredow. T. v. Brederlcw-Saalau. Hermann Behmer zu Weimar. B. v. Brederlow-Freudenthal bei Raudniß. Hermann v. Bredow in Dobrilugk. Graf v. Blumenthal, Potsdam. v. Borckte-Büssow. Joh. Bobnstedt, Vastor in Saaßke. Alb. Bohbnstedt zu Neustadt-Ebers- walde. H. v.Bonin-Wulfflatzke. v.Borcke-Giesenbrügge, Mitglied des Herrenhauses. A. Graf BVlücher, Rittmeister a. D. in Wrießen. L Bornstedt-Niessow. v. Buggenhagen-Cloßzow, Rittmeister a D v. Byern, SMhloß Parcher, v, Busse auf. Ossek Frhr. v. EBuddenbrock auf Kl.-Kölzig. v. Bülow-Zurawia, Haupt- mann a. D. v. Bülow Saulinke. Büttner, Paftor in Belkow. v, Borcke-Reckow. v. Berge-Groß-Kölzig. v. Bescheerer- Siemersdorf. v. Berndt-Comptendorf. J. Buch, Gymnasial- Oberlehrer a. D., Bremen. v. Bülow-Döberiß. v. Bülow- Karnitz. v. Bieberstein-Barranowen. v. Blücher-Wolkow. v. Bülow-Hoffelde. Bar. v. Buddenbrock-Loschkeim.

E. Cappel, Ober-Konsistorial-Rath a. D., in Hafserode. Graf Carmer-Rüßen. Graf Friedrich Carmer auf Panßkkau, Mitglied des Herrenhauses. v. Cranach-Nieder-Gebirgtdorf, Major a. D. v. la Chevallerie, General-Major 3. D-, Wernigerode.

Dienemann, Paster in Veltheim. v. Diezelsky-Merfin. v. Diezelsky-Chottshow. v. Diezelsky, Prem.-Lieut. a. D. P. Drefsel-Brügge. v. Dewiß-Cramondorf. v. Dewißz-Farbezin. v. Dewitz-Walsleben. v. Dewitßz-Wusscw. v. Dewitz gen. v. Krebs-Weitenßagen. v. Dewitz-Mesow.

_v. Enckevort-Friedeberg. S. v. Elsner -Pilgramsdorf. v. Erxleben-Selbelang. v. Esbeck-Platen in Capelle. Am Endes Groß Mantel, Pastor.

___ Dr. Frege-Abtngundorf. Ad. v. Fisher-Schulenburg b. Oldesloe

in Holtein, Fischer-Gorß. E. Fischer, Pastor in Deutsch-

Lieéfau. Graf Finck v. Finckenstein auf Madliß. Conrad Graf

Finck v. Finckenstein, Potsdam. W. Flügge, Stettin, Fliegen-

ichmidt, Schlcßprediger in Dobrilugk. v. Funcke, Rittmeister a. D.,

e Sf L. Feldner, Pastor, Elberfeld. Franßtz - Kl. Wubiser, aior.

v. Gatow auf Hugolêdorf. v. Glasenapp, Riitmeister a. D. v. Gersdorf-Bauchwitz, Rittmeister a. D. Richard v. Gerêdorff. v. GSottberg-Starniß, Major a. D. v. Gottberg-Reblin. Hugo v. Gottberg , Klein-Lübzew. I. Gottheld-Gerlach-Weißenhöbe. v. EöteHobenbccka. v. Görne-Wallbruch. E. v. Goßler-Zichtau. Baron v. d. Golß-Sardienen. v. Gottberg-Labüssow, Rittmeister a. D. Adolf Graf Göten, Dresden. O. v. Görschen, Ritt- meifter a. D., Fürstenwalde. v. Grieben-Comsow. v. Grol- man-Goëda, Obersftlieutenant a. D. Graf v. d. Groeben-Pona- rien, Mitglied des Herrenhauses. Gründler-Heidchen, Oberamt- mann, F. Greve, Pastor, Elberfeld. v. d. Groeben-Groß- Kiingbeck. v. d. Gablentz-Greifenberg.

v. d, Hagen-Langen auf Langen bei Fehrbellin. v. d. Hagen- Schmiedeberg. v. Hackewiß-Wahlendow. Fr. Hachtmaun, Pastor in Ahrensburg in Holstein. Frhr. v, Hammerstein-Schwartow. v. Hatten, Hauptmann a, D. auf Eldtten, Mitglied des Herrenhauses. Graf v. Hardenberg - Derßow, Ritt- meister a, D. Graf v. Haslingen - Reichenwalde, Major a. D. Heinri Graf Haslingen, Schloß Queitsh.

Haun, Pastor Shwachenwalde (Kreis Arnswalde). v. Hillwig, Rittmeister a. D., Halle a. S. v. Hern, Major a. D. P. Herrmann. v. Heydebrand U. d. Lasa, Ober-Röhrsdorf, Major a. D. Ad. M. Hildebrandt, Archâolog, Wernigerode. W. Holt, Alt-Marxrin, Landschafisrath. v. Holtzendorff, Premier-Lieutenant a. D. v. Holtendorff, Lieutenant a. D. P. Horn-Dammen. Graf Houwald- Straupiß, Standesherr, Mitglied des Herrenhauses. F. Frhr. v. Heouwald-Leibchel. Rudolph Höfer, Kaufmann, Elberfeld. H. Haupt, Kaufmann, Elberfeld. v. Häseler, Kloster Häseler. v. Holßendorff - Blumberg. C. Hentschel-Banßer,

Donar: Jena, Major a. D. v. Johnston auf Rathen, Grafschaft

Glaß. ;

* Kalckreuth auf Hohenwalde, Regierungs-Rath a. D. A. a S H. Karbe-Buckow. Karbe, Königlicher Amts- rath, Berlin. v. -Kätte-Vieriß. v. Katte-Zollow. P. Kirchner: Elsholz. v. Kleist auf Damen. Graf Klinckowström - Korcklack. Klatte-Wernerode, Hauptmann a. D. v. Knebel - Doeberißz, Major a. D. v. d. Knesebeck-Corvin, Mitglied des Herren- kaufes. v. Mon. Mar a D. D. Knoblanch- Ruschow. Baron v. Korff-Laukitien. v. Köckerit-Jagaschuß, Rittmeister a. D. und Landesältester. v. Köller-Ofsecken, Georg v. Koeckritz, Rittmeister a. D.,, auf Thiergarten in Schlesien. Kramm-Swönerlinde, Pastor. Ad. v. Kröcher-Lohm. Graf v. Krassow, Mitglied des Herrenhauses. v. Krockow-Rumbse. A Krüger, Pastor in Fricdersdorf. v. Kurowska-Sporgelu. P. Kübl-Nemiß. v. Kalckceuth-Kurßig. v. Kalckreu!h-Weißensee. v. Kochne-Deminski, Landschafts-Direktor a. D., Eberswalde. v. Knobelsdorf-Brenkenhoff, Klein Labew. a.

v. Lepel-Wick bei Güßkow, Neuvorpommern, Mitglied des Herrenhauses. v. Langenn-Kittliß, Oberst a, D, v. d. Lanen- Moldenitz, Major und Landrath a. D. v. Lettow-Vorbeck auf Ribbekardt. v. Liebeherr, General-Major a. D. v. Larish auf Reddow. Frhr. Laugen, Rosengarten. v. Lieres und Wilkau- Grüttenberg. Frhr. v. d. Lancken-Wackeniß auf Woldenitz, Major a. D. H. v. Ludwig-Schonau b Landeck in Schlesien. E v. Weres-Wilfkau, Landetältester und Kreisdeputirter. v. Langenns- Steinkellec auf Wildenow, Rittmstr. a. D. Lehmann-Görzig, Pastor. v. d. Lancken-Plüggentin, Kammerßerr und Ritterguts- besitzer. v. Lochow-Lübniß. 5 L

gu d. Marwiß-Wundichow. Georg Frhr. v. Massenbach-Pinne. v. Mellenthien-Lienichen. Frhr. v. Manteuffel-Redel, Major a. D,, Mitglied des Herrenhauses. Krhr. v. Monteton-Priort, Ritt- meister a. D. Ad. v. Meyer-Waldau. Mehring, Pastor iu Petersdorf bei Templin. v. Mißiaff Großendorf. v. Miglaff- Dreaden. v. Mafssow-Bandsuckow. Ernst Mühe, Pastor, Derben bei Parey a. d. Elbe. Graf zu Münster in Reeßerhütten. p. Milczewsky-Slaikow. v. Milczewski-Zelash. L, Mac Lean-Roschau. v. d. Marwiß, Ritterschaftêrath a. D. auf Berns- do:f. v. Manteuffel-Groß-Dewsberg. v. Manteuffel, Hohen- wardin. v. Medem in Sporgeln. v. d. Marwiß-Cölpin. v. d. Marwiß-Crüsfsow. v. Meding-Barskewiß. :

v. Neindorf, Oberst - Lieut. z. D. zu Sorau. Neumeister, Pastor in Schmolsin (Kr. Stolpe). Noat, Paftor emerit, in Dobrilugk. » : :

v. Oldenburg- Beisleiden. W. Oelsner-Bawier.

Frhr. v. Paletke-Poroshau. v. Portatius-Shwarzwaldau. B. v. Prittwit-Casimir. v. Plüsfkow, Hofmarschackl a. D. in Liegniß. v. Pressentin gen. v. Rautler-Kanoten. W. Graf feil, Ehrendirektor der Münsterberg-Glaßischen Fürftenthumélandscaft auf Pomnißz. v. Prilwißz-Schmoltshüß, Oberstlieutenant z. Die Frhr. v. Polombini-Grochwiß. E. v. Pappenkbeim-Libenau. Curt Graf Pückler-Limpurg,. v. Petersdorff-Großenhagen. v, Prittwiß-Glaesen. L ;

v. Quast auf Dit Frhr. v. Quadt auf Haus Bôögge in

M-x/v. Mauttef..« Quillfeldt, Hohen-Ziethen bei Soldin. : zu Spiegelberg. v Rathenow, Rittmeisteë auf Spree. FWüt}t Reuß Heinrich LXX1Y. Jänkendorff. v. Restorff-Klotainen, Ma- or a. D. v. Rexin - Woedtke. Graf v d. Recke - Volmerstein, ouisdorf. —Reimann - Sacro, Pastor. Frhr. v. d. Recke - Obern- felde, Erbmarschall im Fürstenthum Minden und Landrath a. D. v. Restorff-Schwengels. v. Riß-Lichtenow. v. Rieben-Golzow. v, Rohbr-Hobhenwulsch. H. v. RoŸHow-Plessow. Frhr. v. la Roche-Starkenfels, Majer a. D.

v. Salyiati-Trebus. Sauberzweig, Pastor in Bagemühl

O, v, Saudcken-Loschen. Franz v. Saucken-Schoenwiese. -— v. Scha- per, Rittmeister a. D. v. Scheffer, Gen.-Major z. D., Wernige- rode. v. Scheffer-Klinkheim, Major z. D. v. Scheliha-Jessel, Rittmeister a. D. Freiherr v Seherr-Thoß, Schollwiß. v. Schierstgedt-Dahlen. v. Schierstaedt-Haeëgen. v. Schterstaedt- Skyren. Schirmer-Neuhaus. Graf v. Schlabrendorff-Teppau. Frhr. v. Stlichting-Gurshen p. p. Frhr. v. Schlichting» Wilkau. v. Schlieffen-Soltikow, Schloßhauptmann. Graf von Schlieffen, Major a. D. v. Schmettau, Major a. D., Kösen. Dr. Georg Schmidt, Pastor zu Schollene. v. Schmiterlöw- Grapcw. Graf v. d. Schulenburg - Beeßendorf (Herrenhaus). Graf v. d. Schulenburg - Wolfsburg auf Nord - Steinke. Graf v. d. Schulenburg auf Wolfsvburg. Ernst Graf v. d. Sculenburg-Wolfsburg auf Häus Olfte, Major a. D. Schwarßkopff -Wernigerode. Graf v. Schweiniß -Berghof, Major a. D. Graf SŸhzæeiniß auf Klein-Brese (2mal). Graf v. Schwerin auf Ziethen. v. Schwihow-Margunsdorf. Fchr. v. Senden: Natlaff, Rittmeister a. D. Baron v. Seydliß, ODb.- Lt. a. D. H. v. Somnig. v. Somnißt-Charbrow. von Somnitz-Freist. v. Sperber-Gauden, Reg. Af. a. D. v. Ste- chow-Koßen. Sternberg-Selhow, Pastor emer. v. Stettin, Hofmarschall und Major a. D. Graf Stosh auf Hartau. Botho Graf zu Stolberg-Jlsenburg. Stübing, Pastor in Gr. Zicker. v. Stülpnagel-Grabow. v. Stumpfeldt auf Behrenshagen, Rittmeister a. D. v. Sydow-Bärfelde. v. Schlieffen-Kuß. v. Schlieffen-Cuertew. v Schmidt Hirschfelde-Karkfow. von Sydow-Kalzig. v. Salmuth-Ballenstedt. _ v. Thadden-Trieglaff, jet in Baßwiß. v. Treéckow-Blanken- felde. v Tresckow:Schmarsendorf. v. Tresckow-Wedell. von Tschammer-Quariß. v. Tscirshky Glien, Landrath a. D. Fchr. v. Türke-Schweiniß, Kammerherr und Landesältest:x. I. B. G, Twelckmeyer, Amtmann, Wernigerode.

v. Veltheim-Ostrau. G. v. Viereck Dreveskirchen. v. Vor- mann-Stargard.

Wacdckecnagel-Bu, Pastor. Otto Wackernagel, Pastor in Wernigerode. v. Waldow-Mehrenthin. v. Waldow-Wolgast. Wagner, Pastor in Wallnow b: Brüssow. Graf v. Wartens- leben-Carow. Graf v. Wartensleben-Minkewiß. Graf v. Wartensleben auf Raakow. Graf v. Wartensleben-Seedorf, Major a. D. Warschußky, Superintendent a. D. v. Waß- dorf, Landesältester auf Schönfeld, v. Wedell - Cremzow, H. H. v, Wedell-Gerzlow. v. Wedell-Parlow. G. v, Wedell- Pinnow. v. Wedell-Gauten. y. Wedell -Schwerin. v. Wedell- Zernikow. v. Weiher-Groß-Boschpol. v. W-iher-Vießig. v. Weiher-Zemmin, Rittmeister a. D. v. Weitzel-Osterwein. v. Wermelskirh - Dziatkawe. Frhr. v. Welczeck, Legations- Sekretär a. D., Schloß Laband. v. Wenden-Köélin. Wenke, Pastor in Carow. Werßel - Gr. Muß, Pastor. v. Werns- dorf, Maiór ‘a. D, Ebrensenlor des Eis. R L Kl, Frhr. v. Werthern auf Bachra. Frhr. v. Wer- thern-Kl. Werthern. v. Weyrach-Stolzenhagen. v. Wiedebach- Boméêdorf. P. Wilhelmi-Kölzig. Wilde-Weißenfels, Justiz-Rath und Notar. v. Willih-Gor1yu. Dr, Winkler, Oberlehrer in Dresden. v. Winterfeld-Krieshow. v. Wißmann-Hoffftedt, Land- rath a. D. P. Wollenberg-Hamburg. v. Wussow-Peterwit. Wettler-Barnstädt, ev. Pfarrer. v. Waldaw-Sadelberg. v, We- dell-Braunsforth. v Wedell-Burghagen. v. Wedell-Kannen-

berg. v, Warendorff Dorlow, Pastor. G. Weber-Ilfs Pastor. Welter-Persanzig, Pastor. er-Ilsenburg,

v. Zastrow-Nauband, Generalmajor zu Wies-

Frhr. v. pa Zedliy - Neukir-

v. Zanthier auf Pütuiß, Major a. D, v. Zastrow-Schoeuberg. v. Zaftrow, baden. _— grie v. A - Harm daf, ¿ ir, fessor a. ._— Hrhr. G ) D g Zedtwiß, Oberst 3. D. v. Zelewétki- Poraschin. v. Zieten-Brunne. Oscar v. Zitewitz, Major a. D. v. Zißewiß-Bornzin. v. Zigewiß-Kl. Podel. v. Zibawige Langeböse. v. Zißewiß, 3. Z. Eisbergen. v. Zitewiß-Nippolen v. Zitzewiß-Dumroese. v. Zyhlintky-DyÆ, Landschafts Direktor. -- F. v. Zißewiß, Hauptmann a. D r K Zißewiß - Cußow. v. Zitzewitz-Kl. Gansen. v. Zißzewiß-Gr. Gansen. L, v. Ziße- wiß-Daber. C. v. Zibewiß, Hauptmann a. D. v. Zitzrwiß- Muttrin, Landschafts-Rath . v. Zißewiß auf Budow.

Nathdem die Berathungen über die von der Reichs= Justiz-Kommission zu den Entwürfen des Gerichtsver- fassung3gesezes und der Strafprozeßordnung gefaß- ten Beschlüsse im Justiz-Ministerium beendigt find, begannen heute Konferenzen des Iustiz-Ministers mit verschiedenen im Dienste der Gerichte beschäftigten Justizbeamten. Die- selben waren bereits im Juni v. I., unter Mittheilung des Gesezgebungsmaterials, benahrichtigt worden, daß ihre Beru-= fung nah Beendigung der ersten Berathung jener Geseh= entwürfe. dur die Reich3-Iustiz-Kommission erfolgen werde.

An den Konferenzen nahmen Theil:

vom Ober-Tribunal: der Ober-Tribunals-Rath Hahn und der Rechtsanwalt, Geheime Iustiz-Rath Dorn ; .

von den Appellationsgerihten: der erste Präsident des Appellationsgerihis Wiesbaden Dr. Albrecht, die Vize=- Präsidenten der Appellationsgerihte Frankfurt a. d. Oder, Posen und Stettin Neffsel, Drenkmann und v. Kunowski, sowie der Kammergerihts-Rath Steinhausen ; i i L

der General-Prokurator des Appellationsgerihtshofes Cöln, Geheime Ober-Iustiz-Rath Dr. Freiherr von Seckendorff und die Ober-Staatsanwalte Giehlow zu Kiel und Irgahn zu Paderborn ;

vom Stadtgeriéhte Berlin der erste Untersuhungs= rihter, Stadtgerichts-Rath Johl und Staatsanwalt Tessendorf.

Das Protokoll über die Verhandlungen der Konferenz zur Herstellung größerer Einigung in der deuts chen Recht- \hreibung, welche vom 4. bis 15. Januar in Berlin get.igt hat, ist im Auftrage des Ministers der geistlihen 2c. Angelegen- heiten soeben im Verlage der Buchhandlung des Waisenhauses zu Halle erschienen. Demselben find die beiden von R. v. Raumer als Vorlage für die Konferenz ausgearbeiteten Schriften vorgedruckt. Am Schluß wird eine Zusammenstellung der Regeln und ein Wörterverzeihniß für die deutsche Orthographie gegeben, wie dieselben aus den Beschlüssen der Konferenz hervorgegangen sind.

Nach der im Reihs-Eisenbahnamte aufgestellten, in der heutigen Ersten Beilage veröffentlichten Nachweisung über die im Januar d. Is. auf den Eisenbahnen Deuts\ch- lands exkl. Bayerns vorgekommenen Unfälle waren im Ganzen zu verzeihnen: 51 Entgleisungen und 24 Zusammen- stöße fahrender Züge und zwar wurden hiervon 42 Züge mit Personenbeförderung (je Einer von 2826 überhaupt beförderten Zügen dieser Gattung) und 33 Güterzüge resp. leerfahrende Maschinen betroffen; ferner 80 Entgleisungen und 20 ZU=- sammenstöße beim Rangiren und 137 sonstige Betriebsereignisse (Ueberfahren von Fuhrwerken auf Wegeübergängen, Maschinen- und Wagendefekte während der Fahrt ohne Entgleisung, Schnee=-

verwehungen 2c.). d

2 C ta At mtrdenck- Q .S dtet (4 Beamte, 1 Arbeiter und 1 dritte con)! Bad iy Wonen verlegt (11 Passagiere, 33 Beamte und 3 Bahnarbeiter) z, 4 Thiere getödtet, sowie 73 Fahrzeuge erheblich und 141 Fahr= zeuge unerheblich beschädigt.

Außer den vorstehend aufgeführten Verunglückungen von Personen kamen, größtentheils durch eigene Unvorsihtigkeit her- vorgerufen, noch vor: 48 Tödtungen (4 Passagiere, 13 Beamte, 20 Bahnarbeiter und 11 dritte Personen) und 99 Verlezungen (1 Passagier, 40 Beamte, 50 Bahnarbeiter und 8 dritte Per=- sonen). Von den Personen, die ihren Tod durhch Ueberfahren freiwillig suchten, sind 5 getödtet und 3 verlegt worden.

Von den Überhaupt beförderten Reisenden wurde von je 2 900,000 Einer getödtet und von je 970,000 Einer verleßt; von den im Betriebsdienst thätig gewesenen Beamten wurde von je 7907 Einer getödtet und von je 1710 Einer verletzt.

Ein Vergleich mit demselben Monat im Vorjahre ergiebt unter Berücksichtigung der in beiden Zeitabschnitten geförderten Achskilometer und der im Betriebe gewesenen Geleislängen, daß im Durhschnitt im Januar d. I. bei 21 Verwaltungen weniger, bei 14 Verwaltungen mehr und in Summa circa 1 Prozent weniger Verunglückungen vorgekommen sind, als im Januar v. I.

Das amtlihe Einschreiten eines Beamten, das zwar auf einer pflihtmäßigen Prüfung der obwaltenden Umstände keruht, thatsählich aber durch einen Irrthum hervor- gerufen ist, ist, nah einem Erkenntniß des Ober-Tribunals vom 9. Februar d. I., als ein rechtmäßiges zu erachten. Der Widerstand gegen den einshreitenden Beamten is deshalb nach 8. 113 des Strafgeseßbuchs zu bestrafen.

Ein Antragsdelift is nah §. 61 des Strafgesch- buchs niht zu verfolgen, wenn der zum Antrage Berechtigte es unterläßt, den Antrag binnen drei Monaten zu stellen. In Beziehung auf diese Bestimmung hat das Ober-Tribunal in einem Erkenntniß vom 16. Februar d. I. ausgesprochen, daß dur den dem kriminalrechtlichen Strafverfahren vorausgegange= nen Antrag des Beleidigten auf \hiedsmännische Vermittelung die gesezlihe Rügefrist gewahrt ift.

Vayeru. München, 10. März. (AUg. Ztg.) Der verstorbene General der Infanterie z. D. Bapt. v, Stephan hat dur legt willige Verfügung vom 1. Dezember 1874 mit einem Kapital von 20,000 Gulden eine Präbendenstiftung für solche Unteroffiziere der bayerishen Armee gegründet, welche die Kriegs\hule oder eine ähnlihe zur Bildung von Offizieren be- stimmte militärische Anstalt besuhen. Der König hat dur Allerhöhfte Entschließung d. d. Hohenschwangau, den 12. De- zember v. Is. diese Stiftung mit der Bezeichnung „Militärs stiftung des Generals der Infanterie v. Stephan“ bestätigt und zuglei genehmigt, daß dieselbe unter dem Ausdrucke der Aller- höchsten Anerkennung der von dem Stifter bewiesenen edlen Ge- sinnung durch das „Kriegs-Ministerial-Verordnungsblatt der Armee“ bekannt gegeben werde,

__ Sachsen. Dresden, 13. März. (Dresd. I.) Im Kö- niglihen Residenz\chlo#\e hat gestern Abend in Anwesenheit Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, des Prinzen und der Prinzessin Georg und des Herzogs Iohann Albrecht von Mecklenburg-Schwerin eine Aufführung, bestehend aus mehreren Tableaus und einigen dramatischen Scenen, ftattgefun-

-

den, Unter den zu dieser Aufführung geladenen Gästen befan=

den fich die Damen und Herren des diplomatishen Corps, die Staats-Minister, die Präsidenten der beiden Kammern 2. Die Zweite Kammer genehmigte in ihrer heutigen Sizung ohne Debatte die Positionen 25 und 26 des Einnahmebudgets, Zölle und Verbrauchs steuern, sowie Stempelimpost, und ging sodann über zur Hauptvorberathung des Antrags des Abg. Krause und Gen. auf Aufhebung des Gesezes vom 30. No- vember 1843, die Theilbarkeit des Grundeigenthums betreffend. Der Referent Dr. Gensel empfahl Annahme, der Korreferent Leutriß Ablehnung des Antrags, wogegen Vize- Präsident Dr. Pfeiffer einen Vermittelungsantrag einbracte auf Revision des genannten Gesezes. Nach einer längeren Debatte,

in welher sh die Abgg. v. Oeblschlägel, Mehnert, Klopfer,

Oehmichen, Philipp, Fahnauer, Riedel und Krause für, die Abgg. Günther und Strauch gegen den Antrag aussprachen, nahm die Kammer den Antrag mit 43 gegen 29 Siimmen an.

Sachsen-Altenburg. Altenburg, 12. März Nach hierher gelangten Nachrichten i die Frau H erzogin Agnes auf ihrer italienishzn Reise am 5. glücklich in Rom cingetrofffen. Das im vorigen Herbst mit dem Landtage vereinbarte Gesetz über einige Verhältnisse des Volks\chulwes ens, durch welches namentlih die Besoldungs- und. Pensionsverhältnisse der Volks- \chullehrer niht unbeträhtlich erhöht wurden, wird nunmehr vom 1. April d. I. ab in Kraft treten.

LübeckE, 13. März. An der Spiye des heutigen Amntck- blatts befindet sich folgende Bekanntmachung: „Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Deutschen Kaisers, des Königs Wilhelm von Preußen, hat der Senat für den 92. März d. I., Vormittags 10 Uhr, in der St. Marienkirche einen Fest-Gottesdienst angeordnet, Die öffentlihen Schulen bleiben an diesem Tage geschlossen. Solches wird hierdurch zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Gegeben Lübeck, in der Ver- fammlung d:s Senates, am 11. März 1876. G. Eschenburg Dr., Secretarius.“

Oesterreich-Ungarn. Wien, 13. März. (W. T. B.) Die „Politische Korrespondenz“ bestätigt die Nachricht, daß der Insurgentenführer Ljubibratic am 10. d. bei Imoschi auf österreihishem Gebiete von einer österreihishen Patrouille an- pREOs und mit seiner Begleitung verhaftet worden ist. Die- selben würden im Innern Oesterreichs internirt werden.

Zur Ergänzung der in der gestrigen Nummer d. Bl. mitgetheilten Erklärung der ultramontanen Majorität des tiroler Landtags vom 9. d. M. veröffentlihen wir nah der „N. Fr. Pr.“ noch die Unterschriften dieser Erklärung:

Bertagnolli Casimir, Kanonikus; Brader Cöleftin, Abt im Kloster Stams; Anton (raf Brandis, K. K. Kämmerer; Campagna, K. K. Gymnasial-Direktor in Pension; Degara He!iodor, Probst; Dietl Joseph, Krämer; Dipauli Anton, K. K. Hauptmann; CEiterer Wende- lin, Schullehrer; Gasser Vincenz, Fürstbischofz Gentilini Alois, De- fan ; Giovanelli Ignaz, K. K. Ober-Landesgerichts-Rath; Giovanelli Paul, Gutsbesitzer; Dr. Graf, fruher „Tiroler Stimmen“-Redacteur ; Greuter, Joseph, K. K. Gymnasial - Professor; Harafsec, Johann, Bauersmann; Irschara, Probst im Kloster Neustift; Kemenater Anton, Gutsbesißer; Kösler Franz, Gerichtskassier; Lorenz, Benedict, Gurat; Mair, Bauersmann; Merli Peregrin, Dekan; Dr. Questinghel, Advokat; Olsth-imer Franz, Wachszieher; Veßer Anton, K. K Ober-Landeégerichtsrath in Pension; Dr. Rapp Johann, Advokat; Riccabona Julins, Gutsbesißer; Spekbacher Franz, Pfarrer; Stadler Franz, Wirth ; Tamerle, Krämer ; Tarnoczy, Pfarrer (Substitut des Erzbischofs von Salzburg); Völkl Johann, Probst; Wieser Joseph, Wirth; Wolf Anton, Schullehrer; Zanella Johann, Kanonikus,

Zoanetti Peter, Kanonikus.“

Ferner theilen wir nah dem „A. Fr. Bl.“ noh den Protest mit, mit welhem die gestern ebenfalls veröffentlihte Gégen- erflärung der Minorität \{hließt:

„Unsere Wähler und alle selbitändig urtheilenden Schichten des Volkes in Stadt und Land erwarten von uns, daß wir die Selbst- überhebung der 36 Abgeordneten, sich allein für die Vertreter des Landes auszugeben, offen kennzeichnen und die allgemeine Ent- rüstung über ihren Gewaltstreih zum Ausdruck bringen. Indem wir aufs lebhafteste bedauern, daß der Landeshauptmann von Tirol für dea Rechtsbruch - der Deklaranten und ihre Mißachtung der Regierungsautorität kein Wort der Mißbilligung fand, erheben wir unter Beziehung auf unsere münd- liche Erklärung im Landtage feierlih Protest gegen die rechtswidrige Willkür, mit der die Unterzeichner der Erklärung im Widerspruch mit ihrec beschworenen Pflicht (L.-O. §8. 33, 36, G.-O. §. 56) den Landtag verlassen uud so dem Lande viclleiht für lange Zeit feine Vertretung geraubt haben. Wir erheben ferner Protest gegen jene die Volkswohlfahrt \chädigende Rüdsichtslosigkeit, mit der die dringendsten Anliegen des deutschen und italienischen Landestheiles einer muthwilligen Partei- sucht geopfert werden; wir erheben endlich Protest gegen j:ne Kühn- heit der Entstellung, mit der Vorwände zur Beschönigung des Gewalît- \streiches gesucht werden, Wir weisen nämlih zurück jene Logik des Scheins, welche die Stärkung des Reichsgedankens durch die von den Deklaranten selbst thatsächlich anerkannte Wahlreform als eine staatêrechtlihe Beraubung, die verbesserte Schulbildung als eine Religionsgefahr, die Gleichberechtigung als einen Versuch, die Kraft des Landes zu brechen, ausgiebt; wir weisen zurü jene Verkehrung der Wahrheit und sittlichen Lebensanschauung, welche die Sprengung des Landtages als eine Wahrung seines Anschens und die Pflichtwidrigkeit dieser Sprengung als eine „Pflicht“ anpreist. In dieser bitteren Noth, in welche das Land dur die Willkür der klerikalen Landtags- mitglieder verseßt ist, hegen wir das Vertrauen, daß es der Regie- rung au in Zukunft gestattet sein werde, mit wachsender Kraft in der von den Grundgeseßen vorgeschriebenen Nichtung fortzuschreiten, dadurch jene Anmaßung zu besiegen, welche für einen offenen Rechts- bruch hoffend zum Schirmer des Rechtes aufblickt, und endlich jen- Verblendung zu heilen, welche die Ehrfurcht vor der Krone mit der Mißachtung der Geselze vereinigen zu können meint.“

Großbritannien und Jrland. London, 13. März. (W. T. B.) In der heutigen Siyung des Oberhauses wurde vom Staats-Sekretär der Kolonien, Earl Carnarvon, die von Rosebery gewünshte Vorlegung der Kapitula- tion von Helgoland und anderer auf Helgoland bezüg- liher Scriftstücke abgelehnt und bemerkt, daß die Aufhebung der Helgoländer Verfassung bei dem unbefriedigenden Zustand der dortigen Selbstverwaltung geboten gewesen sei. Nachdem indeß auch Earl Kimberley befürwortet hatte, daß wenigstens ein Auszug der fraglihen Schriftstücke vorgelegt werde, stellte Garl Carnarvon die Mittheilung derjenigen Schriftstücke in Aus- siht, bezüglih welcher die Mittheilung zulässig erscheine. Der hiernach modifizirte Antrag Rösebery's wurde hierauf ange- nommen.

Das Oberhaus beschäftigte sh in der Sizung vom 10. März mit der Frage über Beschaffung von Mannschaften für die Kriegs- und Handelsmarine. Der Earl of Shaftesbury empfahl der Regierung mit Wärme die Herrichtung von Schulschiffen nach Muster des „Chichester“/, hauptsählich zur Förderung und Kräftigung der Handelsmarine, aus deren Untüchtigkeit die zahlreichen Schiffsunglücke zu erklären seien,

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Auch zähle die Handelsmarine gegen 100,000 Ausländer. (Lord

Elphinstone berichtigte \päter die Angaben amtlich auf etwa ;

10 Proz. der Gesammtmannschaften). Namens der Regierung bedauerte Lord Elphinstone, auf der Stelle eine pofitiv zustim- mende Antwort nit ertheilen zu können. Die,Regierung widme der offenbar hohwihtigen- Frage ihre \sorglihe Aufmerksam- keit. Indessen seien verschiedene Umftände in Rüesicht zu ziehen. Eine Pflanzshule für die Kriegsmarine könne die rung wohl nöthigenfalls begründen; der Handelsmarine denselben Dienst erweisen, hicße ein bestimmtes Gewerbe bevorzugen, und das gehe wohl {chwerlih an. Von mildthätigen Leuten seien bis jeßt 17 jsolher Schiffe hergerichtet, aus denen zwar au die Kriegsflotte einigen Vortheil \{chöpfe; indessen sei die Zahl der Iungen, welche in die Kriegsmarine einträten, verschwindend klein gegen diejenigen, welche sih der Handels\chiffahrt widmeten, Mehr als eine ernste Berücksichtigung fönne er leider unter diesen Um- ftänden dem Vorschlage Shaftesburys vor der Hand nicht in Ausficht stellen, Auf Antrag des Lordkanzlers wurde der Bericht über die geschehenen Veränderungen in dem Geseh, berreffend den obersten Appellgerihtshof, angenommen.

Im Unterhause lenkte Th. Brassey die Aufmerk\amkeit des Hauses in etwas anderer Weise, als Earl Shaftesbury im Oberhause, auf die Handelsmarine. Von 1747 bis 1820 bestand ein Pensionsfonds für alle Seeleute. Jeder Seemann auf gewissen Schiffen war gehalten, dazu beizutragen, und aus dem Fonds erhielt er im Alter eine Penfion und eben fo seine Wittwe oder seine Waisen nach seinem Tode im Dienst. Im Jahre 1820 zogen fih viele Schiffscigenthümer von dem Fonds zurü, die Beiträge wurden in Folge dessen knapper. Swhließlich wurde der Fonds im Iahre 1851 durch Parlamentsakte aufgelöst. Brafsey möchte den Fonds wieder hergestellt wissen, nur solle die Regierung die Verwaltung desselben in die Hand nehmen. Der erste Lord der Admiralität erklärte unter Beifallsrufen des Hauses, daß seine Regierungsabtheilung beschlossen habe, in diesem Jahre drei Schiffe zu Shuls\schiffen auszusegen und den Schiffs-Direktorien für jeden brauchbaren Jungen, welcher aus ihrcm Verbande in die Marine eintritt, ein Paushquantum von 25 L. zu bewilligen. Die cigentlihe Forderung Brassey's en in jedoch, wie Sir C. Adderley mittheilte, niht gewährt werden.

Vom Cape Coast Castle (Westküste von Afrika) wird unterm 21. Februar gemeldet, daß Commodore Hewett, begleitet vom Gouverneur-Lieutenant Lees, auf dem Kriegsschiffe „Active“ nach Waidah abgegangen ist, um die dortigen Behörden wegen Mißhandlung des europäischen Agenten eines englischen Hauses zu züchtigen. Commodore Hewett hat im vergangenen Herbst eine größere Expedition der Art, gegen die Piraten am Congo geleitet.

Frankreich. Paris, 13. März. (W. T. B.) Der Finanz-Minister Say hat auf Ersuchen des Khedive von Aegypten den Direktor im Finanz-Ministerium, Villet, zur Beihülfe bei der anderweiten Organisation des ägyptischen Finanz-Ministeriums bestimmt.

Das „Journal officiel* vom 11. enthält ein Dekret vom 6. März, welches den Intendantur-General Wolf in den aktiven Dienst zurückberuft. Der Gouverneur von Neukaledonien, Fregatten-Kapitän von Prigbuer, is zum Contre-Admiral beför- dert worden.

Versailles, 12. März. Heute fand in ganz Frankrei der von der Verfassung angeordnete öffentlihe Gottesdienst für die Kammern statt. Der für die Deputirten und Sena- toren bestimmte Gottesdienst wurde in der Versailler Schloß- kapelle gehalten.

-—— 13. März. (W. T. B.) Der Senat hat heute die Bildung seines Bureaus vorgenommen. Zum Präsidenten wurde der Herzog von Audiffret-Pasquier mit 203 von 274 abgegebenen Stimmen gewählt; die äußerste Nehte und die Bonapartisten enthielten \sih der Wahl. Zu Vize-Präsiden- ten wurden Martel mit 253, Duclerc mit 242, General Ladmirault mit 185, de Kerdrel mit 152 Stimmen ge- wählt. Die Linke hatte Jules Simon als Kandidaten aufgestellt, derselbe erhielt indeß nur 129 Stimmen. Bei der Wahl der Schriftführer erhielten drei der von der Rechten aufge- stellten Kandidaten: Laplague, Raineville und Vaudier die Majorität, die Linke hat nur zwei ihrer Kandidaten, Saint Vallier und Kestner, durhgebraht, wegen des sechsten Shrift- führers findet morgen eine engere Waßl statt. Zu Quästoren wurden Baze, Desvignes und Paladines ernannt. In der Deputirtenkammer fand gleichfalls die Konstituirung des Bureaus statt. Zum Präsidenten wurde Grévy mit 462 von 468 Stimmen gewählt; zu Vize - Präsidenten Durfurt de Civrac mit 378, Bethmont mit 2349, Rameau mit 339, Lepère mit 335 Stimmen. An der Wahl der Vize-Präsidenten nahmen nur 429 Deputirte Theil, viele Bona- partisten enthielten sich der Abstimmung. Nachdem sodann ein Antrag Gambetta's angenommen worden war, wona die Zahl der Schriftführer von 6 auf 8 erhöht werden soll, damit auch die Minorität in angemessener Weise zur Vertretung gelange, fand die Wahl von 7 Sriftführern statt; wegen des achten ist eine engere Wahl in der morgenden Sigung nothwendig. Zu Quästoren wurden Gailly und Oberst Denfert ernannt.

Jtalien. Rom, 13. März. (W. T. B.) Die Depus- tirtenkammer nahm heute die engere Wahl eines Vize- Präsidenten an Stelle des Deputirten Peruzzi, welcher seine Entlass. ing gegeben hatte, vor. Der von der Dppositionspartei aufgestellte Kandidat Coshneo wurde mit 174 Stimmen zum Vize-Präsidenten gewählt. Der Kandidat der Rechten, Barracco, erhielt nur 140 Stimmen. Im weiteren Verlaufe der Sihung brachte der Deputirte Petrucelli eine Interpellation an die Regierung über die Situation der Gotthardbahngesellschaft ein. Der Minister für die öffentlichen Arbeiten, Spaventa, erklärte darauf, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Viscouti-Venosta, habe der Berner Regierung bereits Mittheilungen über die Be- forgnisse Italiens in Bezug auf die Lage der genannten Gesell- schaft zugehen lassen. Von dem jüngst veröffentlichten Dokument über die Verhältnisse der Gesellschaft habe er nur in offizióser Weise Kenntniß erhalten; die \hweizerishe Regierung habe ihm darüber bis jezt noch keinerlei offizielle Mittheilung gemaht. Die Re- gierung könne daher eine bestimmte Erklärung zur Zeit nicht abgeben, weil sie fich volle Aktionsfreiheit vorbehalten wolle, bis die betheiligten Regierungen ihre Anträge gestellt hätten. Diese würden fodann einer reiflichhen Prüfung unterzogen werden. Peiruccelli erwiderte, daß seine Interpellation nur den Zweck ge= habt habe, das Ministerium aufzufordern, sih niht in neue, das Land belaftende Verpflichtungen einzulassen.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 11. März. Unterm gestrigen Tage hat der König die in Stockholm am 16. Oktober 1875 abgeshlossene Zusaykonvention, be- treffend den Anschluß Norwegens an die zwischen Schweden und

| Washington, Graf Carl Lewenhaupt,

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Regie- |

Dänemark unterm 27. Mai 1873 in Kopenbagen abgeshlof}cne Münzkonvention, ratifizixt. Der neaernannte Gesandte ia / wird bis auf Weiteres dem General-Konsulat der vereinigten Reiche daselbs vorftehen. In Folge dieser Ecnennung haben unterm gestrigen Tage folgende Beförderungen im Departement des Aeußern ftattgefunden: zum Kabinetssekretär is ernannt der bisherige Expeditionsf\ekretär und Chef der politishen Abtheilun in der genannten Expedition, Kammerherr Lagerheim; zum

| Erpeditionss\ekretär und Chef der politishen Abtheilung der erste

Sekretär, Graf Snoilsky; zum ersten Sekretär der zweite Sekretär, Graf Cronhielm; und zum zweiten Sekretär der interimiftishe zweite Sekretär, Freiherr Bonde.

Dänemark. Kopenhagen, 13, März. Im Folkething fand am Sonnabend die dritte Lesung des Geseßentwurfs, be- treffend die Organisation des Heeres statt. Nachdem der Referent, Bojsen, die vom Ausschusse gestellten Aenderungs- anträge motivitk hatte, erhob sih der Kriegs-Minifter und er- klärte, daß er in Betreff derselben nichts zu sagen habe, es auch selbst unterlassen habe, Aenderungsanträge zu ftellen, weil ec es unter den obwaltenden Umständen für zwecklos halte. Nach län- gerer Debatte wurden sämmtliche Aenderungsanträge des Aus- \hu}ses, sowie der Gesezentwurf mit 63 gegen 7 Stimmen an- genommen, welcher jeßt zum Landsthinge geht. Unterm 4. März i} der auf St. Thomas wohnhafte Kaufmann O. Wanßzelius als Kaiserlih Deutscher Konsul für St. Thomas und St. Croix anerkannt worden,

Afrika. Aegypten. (W. T. B.) Nach aus Kairo in London eingegangenen Nachrihten vom 13. März haben die ägyptishen Truppen die Abessinier in mehreren Tresfen ge- schlagen, und hat der König der Abessinier, Kassa, um Frieden gebeten. Die eingeleiteten Friedensverhgandlungen geben Hoff- nung auf einen günstigen Erfolg.

Vereinswesen.

Der Vercin zur Besserung der Strafgefangenen hieit am Montag seine diesmonatlihe Versammlunz ab. Der Ver- sißende mate zunächst Mittheilung von der Gründung eines Cen- tralvereins für entlassene Strafgefangene, der fih die Aufgabe gestellt hat, die Bildung von Lokaivereinen in der Provinz Schleswig - Hol- stein zu erwirken, Während dort noch im Jahre 1868 der Arbeits- ertrag kaum 6000 M4 betrug, hat er sich im Jahre 1875 bei an- nähernd gleicher Gefangenenzaßl auf 30,000 M. gefteigeri. Die Be- richte der Pfleger konnten wiederum meist günstige Resultate fkonsta- tiren, nur in vereinzelten Fällen haben sih die Pfleglinge der Kon- trole des Vereins eatzogen, j

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Preisaufgaben für die Konkurrenz zum nächst- jährigen Schinkelfest bestehen auf dem Gebiete des Landbaues in einex „Entwurf zu einem Getäude für die Königliche Bau- afademie*, auf dem des Wasserbaues in dem „Entwurf zu einem Wasserwerke für Charlottenburg.“ Für das Akademiegebäude ift ein von der Schumann-, Albrecht- und Karlstraße begrenztes Terrain von 200 M. Länge zu 75 M. Breite angenommen. Die näheren Bedingungen der Konkurrenz enthält das soeben voa dein „Architekten- verein zu Beilin“ ausgegebene Programm desselben. i

In der Sigung der \chwedischen Akademie der Wissen- haften am 8. d, wurde Professor Dr. Wilhelm Beeß in München zum ausländischen Mitgliede erwählt. In derfelven Sißung wurde u. A. dem Professor Dr. Axel Key und dem Adjunkten Dr, Guftav Retzius, Verfassern tes in deutshec Sprache herausgegebenen Werkes: „Untersuchungen in der Anatomie des Nervensystems und des Binde- gewebes“, ein akademisher Preis und jedem die Linné’she Denk - münze in Golo verliehen.

Gewerbe und Handel.

Fn der Verwaltunzsrathssißung der Preußischen Cen- tral-Bodenkredit-Aktiengesellshaft vom 13. d. M. ist beschlossen, der Generalversammlung der Aktionäre diz Vertheilung von 9% 0/6 Dividende pro 1875 (der gleiche Betrag wurde in den vorangegangenen Jahrea 1871 —74 vertheilt) vorzuschlagen; neben der statutenmäßigen Erhöhung des Nefervefonds findet cin Nejervevoctrag auf neue Rechnung im Betrage von 477,745 A statt.

In der gestriuea Generalversantmlung der Berliner Kommerz- und Wechselbank wurde die Bilanz und der Rech» A pro 1875 angenommen und dem Vorstande Decharge ertheilt.

Der vom Verwaltungsrathe bereits genehmigte Rechnungs- abschluß des „Nordstern“, Lebens-Verjichecungs-Afktien- Gesellschaft zu Berlin, pro 1875 gestattet die Vertyeilung einer Dividende von 8%/% = 48 H. pro Aktie an die Aktionäre und von 18% an die am Gewinn betheiligten Versicherten, bei Vermehrung der Prämienreserve um 506,523 4 (474 °/9 dec PYrämieneinnahme) und der Kapitalreserve um 17,698 A Die Gesellschaft hatte 2455 Anträge zu erledigen auf 10,541,664 M Kapital- und 6221 H. Ren- tenversicherung, wevon 1741 Anträge üver 6,783,614 Æ Kapital- uad 6221 M Rentenversicheruvg angenommen wurden. Der Versiche- rungsbestand Ende 1875 erreichte die Höhe von 12,729 Policen über 32,821,995 # Kapital- und 89,337 K Rentenversicherung.

Wien, 13. März. (W. T. B) Der Rechnungsabshlu des Wiener Aushülfscomités per 31, Dezember 1875 weist einen Verlust von 3,422,288 Fl. aus, wovon 5,244,408 Fl. auf Spezialkredite entfallen, Die Gesamumtoperation des Aut hülfscomités übersteigt 100 Millionen Fl., noch nicht abgewickelt find 7/10 Mill. Fl. Die bisherige baare Einzahlung ia den Garantiefond beträgt 1,683,100 Fl. Jett ist eine Nachzahlung von 25 °/9 oder von 2 Mill. Fl. der gezeichneten Summen erforderlich. Etwaige Eingänge werden repartirt, Wie die „Presse“ meldet, ergiebt die Bilanz der ungarischen Kreditbank einen Reingewinn von 435,728 Fl., wonach noch 114,272 Fl. dem Reservesond zu entnehmen sind behufs Deckung der gezahlten Zinsen per Januar. Die Abschreibungen an Effektenvorschüssen betragen 1} Mill, an Wechseln, Contocorrent, Effekten und JIndustrieunternehmungen zusammen über 300,030 Fl. Die Generalversammlung der Disconto- und Wechslerbank hat die Liquidation der Gesellschaft beschlossen.

Einer Mittheilung der „Presse“ aus Pest zufolge ist der Konservationsvertrag dec Eperies-Tarnower mit der Kaschau - Oderberger Eisenbahngesellshaft formu- lirt. Die neuen Aktien der Eperieser Bahn werden 4/6 Dividende geben, cs sollen jedoch die Aftionäre auf je 4 Aftien cine fünfte gratis erhalten. Hiermit wird eine Einheitlichkeit mit den Kaschau-Oderberger Aktien, welche um 20/6 reduzirt werden, bezwedckt. Der Fusionsvertrag wird gleich nach dem Wiederzusammentritt des Reichêtages gleichzeitig mit der Vorlage, welche die Garantie-Erßs- hung für die Kafhau-Oderberger Bahn betrifft, demselben vorgelegt werden. Inzwischen wird dec Vertrag von den (Seneralversamnmalun- gen beider Gesellschaften genchmigt werden. E

Aus dem Wolffshhen Telegraphen-Bureau.

Berlin, 14. März. Die durch die leßten Stürme vex= ursahten Telegraphenstörungen dauern größtentheils noch fort. Es bestehen Leitungsunterbrehungen nah Cöln, Frankräih

und Rußland und Leitungs störungen nach Desterreih, Belch gien und Breslau,