1876 / 77 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 29 Mar 1876 18:00:01 GMT) scan diff

Schafheerden geeignet. Die Kolonisten wurd:n auf freiem Felde aufgenommen, und waren wie Collis auf der Straße ausgebreitet so lagen fie zwei Tage ohne Bestimmung und ohne Fürsorge. Das Hospital der Kolonisten ist \{chlechter als eine Negerhütte, shlechter als ein Gefängniß _— mit \{lechter Ventilation, ohne Fenster Solch ein Elend hatten wir noch nit gesehen. Die Deckpafssagiere von Frachtschiffen , welhe Kolonisten oder Sklaven führten, waren vor etwa zwanzig Jahren glückl:cher, da sie umgelagert wurden; hier müssen die kranken Kolonisten eingepfercht bleiben, ohne den Platz, ohne das Lager zu wehseln.“ :

Anstatt der behauptiten 8 Depots hat der Berichterstatter im Ganzen nur zwei wirklihe Baracken gefunden, von denen die eine, (einem Herrn Alvarenga gehörig, welcher fh der Fönélon- Kolonisten thunlichs annahm) als Stapelplay für gedörrtes Fleish dient, während die andere in Timbohy liegt und als eine „Negerhöhle“, „Spelunke“ bezeichnet ist. „Es giebt“, \o fähzt der Berichterstatter fort, „in der Kolonie Geschäfts- häuser, welche nicht dem Staate gehören, es giebt keine Waarenlager, welche der Staat halten müßte; um dem Kolonisten Alles zu verkaufen, mit Änrehnung von Zoll-, Transport-, Verwaltungskosten x. Mit alie dem, wenn die Regierung die geseßlihen 30 Proz. nimmt, so ist es noch um 70 Proz. billiger, als der arme Ko: lonist heute dem \{chmußigen und gefühllosen Spekulanten zahlt, welher die Unwissenheit des unglücklihen Fremden mißbrauht, der niht unsere Sprache spriht, der den Werth der Gemüse und der Waaren niht kennt, und dem selbst Feu:r und Wasser Geld zu kosten \cheinen.“ Am Shlusse _ des Berichtes heißt! es: „Endlih nochch eine Wahrheit, und dies ist der Skandal : ehe wir Timbohy besuhten, wurde der Ort geschildert wie die Zauberpaläfte in den Märchen und was fanden wir eine Straße, an deren Ende \ich eine Waldlichtung befindet.“

Kunst, Tifsenschaft und Literatur.

„Göthe's Faust. Neue Beiträge zur Kritik des Gedichts“ von Friedrich Vischer. Stuttzart. Meyer und Zellers Verlag (Friedrih Vogel) 1875. -— Jm ersten Abschnitt des vorliegenden Wer- Ées erörtert der Verfasser die Frage, warum die Vollendung des Faust so lange habe auf sich warten laffen, und findet die Ursachen der Ver-

Berlin, den 29. März 1876. Das Herzogthum Lauenburg,

welches bereits seit dem Gasteiner Vertrage der preußischen Krone zugehört, soll jeßt mit dem preußishen Staate vereinigt werden.

Schon einmal, so \chreibt die „Prov. Corr.“/, hatte das Herzogthum Lauenburg an Preußen fallen sollen. Als nämlich nah dem Sturze des Kaisers Napoleon der Länderbesiz in Europa durch die Friedensverhandlungen in Wien neu geordnet wurde, da crhielt Preußen auch Lauenburg. Der Besiß wurde aber damals nicht angetreten ; Preußen taushte vielmehr statt Lauenburgs das seit langer Zeit begehrte Neu:Vorpommern ein, welches kurz vorher von Seiten Schwedens für Norwegen an Dänemark abgetreten war.

So war denn Lauenburg seit 1815 im Besize des Königs von Dänemark. Das Herzogthum wurde jedoch nicht mit den übrigen dänischen Landen vereinigt, sondern behielt seine alte ständische Verfassung.

Als nun die Streitiz keiten des deutshen Bundes mit Däne- mark und in weiterer Folge der Krieg der deutshen Groß- mächte gegen die dänishe Monarchie ausbrachen, da handelte es sih zunächst niht um Lauenburg, sfsondern lediglich um Schles- wig- Holstein. Nach dem Verlauf des Krieges aber, nachdem für die Befreiung Schleswig-Holsteins immer größere Opfer gebracht worden, sah sich die Regierung unseres Königs ver- anlaßt, den \{hließlihen vollständigen Sieg der deutshen Waffen dazu zu benugen, alle deutshen Besißungen Dänemarks mit einem Male für Deutschland wiederzugewinnen.

Im Frieden von Wien trat der König von Dänemark in der That nicht blos Schleswig-Holstein, um welches der Krieg geführt worden, sondern auch das Herzogthum Lauenburg an den Kaiser von Desterreih und an den König von Preußen ab.

Kaum war diese Abtretung erfolgt, so wandte sih die Landesvertretung von Lauenburg an unsern König mit der Bitte, dahin wirken zu wollen, daß das Land als ein eigenes deutsches Herzogthum und unter Beibehaltung seiner bisherigen Landesverfassung mit der Krone Preußen vereinigt werde.

Der König nahm diesen Wunsch der lauenburgischen Be- völkerung als ein Zeichen entgegenkommenden Vertrauens huld: voll auf und versprah, bei den weiteren Verhandlungen mit dem Kaiser von Desterreih für die Erfüllung desselben zu wirken.

Durch das Uebereinkommen von Gastein wurde das Schick- sal Lauenburgs nah dem Wunsche der dortigen Bevölkerung entshieden. Während über Schleswig-Holstein damals eine end- gültige Entscheidung noch nicht getroffen werden konnte, wurde das Herzogthum Lauenburg von dem Kaiser von Oesterreich gegen eine Geldentshädigung alsbald dem König von Preußen zum alleinigen Besige überla}sen.

Auf Grund dieser Abtretung fand zunähst am 15. Sep- tember 18 5 die feierliche Besigergreifung von Lauenburg durch

den dazu bestellten Königlihen Kommissarius, den Staats-

Minister Grafen von Arnim-Boygzenburg, statt. Auf die drin- gende Bitte der Ritter- und Landschaft begab sich sodann Se. Majestät der König selbst in Begleitung des Kronprinzen und des Grafen von Bismarck nach Lauenburg, um die Erbhuldigung des Landes entgegenzunehmen. An der Grenze des Ländchens

wurde der König von einer Deputation der Stände empfangen

und mit folgenden Worten begrüßt: „Majestät !

unser Herrscher ift.

hinaus.

verbundene Lauenburg.

beim Eintritt in Lauenburg.

Das Herzogthum Lauenburg war zunächst nur mit der Krone Preußen vereinigt, mit dem Staate Preußen nur durch den gemeinsamen Herrscher, niht dur eine gemeinsame

Verfassung und Verwaltung.

Willkommen im Lande Lauenburg! Wir danken Gott und freuen uns, daß ein deutscher Fürst Wir danken Gott und freuen uns, daß der König von Preußen unser Herzog ist, denn Preußen ist der Hort Deutschlands; seine geregelte Macht \{üßt unser deutsches Recht und deutsches Wesen bis weit über die eigenen Grenzen Wir danken Gott und freuen uns, daß König Wilhelm unser allergnädigster Herzog“ und Herr sein will. Wir bitten den lebendigen Gott, er wolle gnädigst Ew. Königliche Majestät \{hirmen; er wolle Preußen, von einem edlen Volke bewohnt, segnen, und das nunmehr fest mit ihm durch den Landesvater Preußens Glück if Lauenburgs Glü,

Preußens Wehe Lauenburgs Wehe. So segne Gott Ew. Majestät

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zögerung im Wesel des Siyls der Sturm- und Drangperiecde mit dem des flassishen Jdealismus; ferner in der philosophischen Schwierigkeit, nämli der unvereinbaren Aufgabe, zugleich ganz Dichter und ganz Philosoph zu sein, d. b. das Fauîtprobicm als Philosoph zu Iô!'en und als Dichter in anschaulich korkreter Gestalt darzustellen; ‘odann in der füc Görhz, dem Manne ohne politischen Sinn, speziellen Schwierigkeit, Faust in das politishe Gebiet über- zuführen, und endlich in der ‘regen Verbindung zwischen Dichter und Gedicht: der Faust ist aus der innersten Scele des Dichters heraus- geschrieben, in ibm hat Gêthe sein geheimstes Wesen offenbart.

Im zweiten Abschnitt behandelt Vi'h:r mehrece inhaltshwere Stellen des Gedichte, den Prolog im Himmel, die Exposition der Anfangéscenen, den Monolog im Studirzimmer, die erste Scene zwischen Faust und Mephistovheles, das zweite Gespräh zwichen Faust und Mcphistopheles, di- Wette, den Bund, Gespräch des Mephiftopheles mit dem Schüler, die Scene: Wald und Höhle. Besoadere Beachtung verdient die Beurtheilung des Religionsgesprächs zwischen Fauft und Gretchen. Vischer findet, daß dêm Natur- und Gefübls-Pantheismus Fausts das ethishe Moment fehle.

Das Buch ift als ein anmegender Beitrag zur Faust-Literatur zu betrachten.

Hr. Oktavius Stone, ein “weiterer Ecforsher von N eu- Guinea, ift von Port Moresby aus 20 Meilen in das Junere ge- drungen. Ec erreichte die Hügel und fand daselbft einige interessante Stämme, welche in vieler Beziehung voa den Küstenstämmen ab- wichen

Professoc Palmieri veröffentliht unterm 19. März folgende Nachricht Über den Vesuv in den neapolitanischen Blättern: „Die Thätigkeit des Kraters ist seit der verflossenen Nacht wieder eine er- höhte:e. Dec Rauch entitrömt “mir größecer G2walt und hat eine röthlihe Farbe. Der Ri flex des Feucrs 1äßt sich deutlich unterscheiden, und die fizmishen Apparate des Observatoriums find seit gestecn viel unruhiger

Land- und Forstwirthschaft.

Raßeburg. (Lauenb. Ztg.) Den Aeußerungen einiger Zei- tungea gegenüver, als sei hier 1n Lauenvurg Mangel an Arbeits- kräften und an Gelegenheit zur Niederlassung, kann wohl behauptet werden, daß diefen irrthümliche Auffassungen zum Grunde liegen. Ganz abgesehen davon, daß es in dea 96 Bauerdörfern nit weniger wie 864 kleine Landstellen giebt, dereu Eigenthümer fich turch Tage- lohn ernähren, fo find in den !-6ten drei Jahren etwa 70 kleine Landstück?

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abseiten des Landschaftsfollegiums zum Verkauf gebracht, und stehen iy

für dieses Jahr in drei Dörfern deractige Verkäufe bevor, wel die bisherigen Gemeinweiden in folcber Art vertheilt werden sollen. Selbst in diesen Tagen, am 24, d M, hat in Dassendorf ein Hofbesißer seincn Hofs

Vas Haus der Abgeordneten hatte inzwishen wiederholt

den Wunsch zu erkennen gegeben, daß das Herzogthum mit der preußischen Monarchie selbst vereinigt werde. Diesem Wunsche entsprehend, hat sich die preußische Staatsreg.:ruug mit der Regierung für Lauenburg und mit der lauenburgischen Ritter- und Landschaft über die Bedingungen der Einverleibung ver- ständigt. Auf Grund des darüber abgeshlossenen Vertrages is dem Landtag ein Gesezentwurf vorgelegt, nah welchem das Herzog- thum Lauenburg vom 1. Juli 1876 ab mit der preußischen Monarchie vereinigt werden soll; mit diesem Tage soll dasclbst die preußische Verfassung in Kraft treten, und ein Abgeord- neter für Lauenburg den Mitgliedern des Hauses der Abgeord- neten zutreten. Das bisherige Ministerium für Lauenburg wird aufgehoben und die Geschäfte desselben gehen auf die cin- zelnen preußishen Ministerien über. In Bezug auf die staat- libe Verwaltung soll das Herzogthum der Provinz Schleswig- Holftein zugewiesen werden, jedoch nur in Bezug auf die Verwaltung selbst, niht auch in kommuna!ker und ständischer Hinsicht.

Eine kommunale Gemeinschaft hat zwischen dem Herzog- thum Lauenburg und den Herzogthümern Schleswig und Hol- stein bisher niemals bestanden, auch nit unter der dänischen Regierung. Die Lauenburgishen Stände legen den größten Werth darauf, daß die kommunale Selbständigkeit ihres Herzogthums, soweit es sich dabei um vermögensreztli he In- teressen handelt, auch nach der Einverleibung unangetastet bleibe. Bei seinen reichlichen Mitteln wird Lauenburg zweifel- los im Stande sein, allen Anforderungen kommunaler Selbs|t- verwaltung für sich allein zu genügen. Der lauenburgische Landes-Kommunalverband foll daher in feiner gegenwärtigen Begrenzung und unter Beibehaltung seiner bisherigen Benen- nung einen besonderen kreisständishen Verband bilden und als solcher bis auf Weiteres von der Ritter- und Landschaft des Herzoathums Lauenburg in ihrer bisherigen Zusammenseßung vertreten werden.

Wenngleich die jeßige Zusammenseßung der ständischen Ver- tretung auf die Dauer nicht beizubehalten sein wird, \o hat die Regierung doch Anstand genommen, mit einer Umgestaltung derselben chon gleih bei der Einverleibung vorzugehen. Es würde dies um fo weniger zweckmäßig sein, als die Angelegen- heit mit der gerade jeßt im Flusse befindlihen Reform der Kreisvertretung zusammenhängt, und wenn man schon jeßt eine Reform nur für Lauenburg eintreten lassen wollte, die Gefahr nahe liegen würde, nach kurzer Zeit wiederum eine Aenderung derselben vornehmen zu müssen. Es scheint \ich hiernah zu empfehlen, daß die Ritter- und Landschaft in ihrcr bisherigen Zusammensezung wenigstens vorläufig bestehen bleibe, unbeschadet einer \päteren und vielleiht {on baldigen Umgestaltung im Wege der Gesehgebung.

Damit die Erinnerung an die frühere politische Selbst- ständigkeit Lauenburgs erhalten bleibe, hatte die Ritter- und Landschaft den Wunsch ausgesprochen: daß der Provinz Schles- wig-Holstein nach der Einverleibung Lauensourgs die Benennung „Schleswig-Holstein-Lauenburg“ gegeben werden möge.

Bei der verhältnißmäßig geringen Ausdehnung Lauenburgs erschien es nicht angemessen, ‘diesem Wunsche zu entsprechen. Indessen soll dem Wunsche in anderer Weise, nämlih dadur Rechnung getragen werden, daß dem aus dem Herzogthume zu bildenden Kreise die amtlihe Benennung

„Kreis Herzogthum Lauenburg“ beigelegt wird.

Der „Wes. Z,“ entnehmen wir folgende Mittheilung: „Die Zukunft der katholischen Kirche, vom politischen Standpunkt beleuchtet“, lautet der Titel einer Broschüre von Karl von Raumer, welhe den Altkatholizismus sympathisch bespricht, aber do der Ansicht is, daß die günstigste Zeit für denselben {hon vorüber ist, da die Geneigtheit, sich mit der Staatsregierung auszusöhnen, mehr und mehr unter dem Klerus Deutschlands wahse. Geben die Neukatholiken die von den Ultramontanen angezet- telte Opposition gegen die Staatsgeseße auf, oder beschränken sie diese Opposition wenigstens auf gesezlih gerehtfertigte Schritte; verweisen sie die allzuhizigen Freunde zu Ruhe, und bleiben fie fich bewußt, daß von Deutschen nur deutsche Politik getrieben werden darf, dann wird es“ \o meint der Verfas-

ser „mit der Ausbreitung des Altkatholizismus große Schwie-

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parzellirt und verkauft, und mehre Jahre bindurch kam ein Berliner Handelsmann hierher, faufte ganze Höfe und vertheilte sie in kleinere Stellen, so daß von einem Mangel an dergleicben, einer Unmözlich- keit sich anzusiedeln, niht die Rede fzin kann. Außerdem giebt ja in ‘en Städten uud auf dem Lande eine Menge nicht angesessener Tazelöhner, die ftets zu haben find, so daß ocn einem Mangel an Arbeitskräften hier zu Laude nichts gespürt wird.

Gewerbe und Handel.

Die gestrige Generalversammlung der Aktionäre dec Ham- burg-Berliner Bank genehmigte den Antrag auf Liquidation des Gesellshaftévermögens und wählte die Liquidatoren.

Die gestrige Generalversammlung des Berliner Spedi- teurvereins ertbeilte der Verwaltung Dechacge und genehmigte die Dividende von 64%/9; zugleich fand der Antrag auf Reduktion des Aktienkapitals endgültige Annahme.

In der bevorstchenden außerordentlichen Generalversammlung der Stralsunder Dampfmühlen-Aktiengesell\schaft wird ein Antrag auf Reduktion des Aktienkapitals um 300,000 Æ zur Entscheidung kommen. Ñ :

Die Communalständische Bank für die Preußische Obérxlausiß hat nah Reservestellung von 90,000 (A für zweifel- hafte Forderungen 2c. der Landfteuerkafse einen Gewinn von 312,080 M pro 1875 abliefern fönnen. De: Gesamwtumsalz der Vank mit Aus- {luß der Noteneinlösung betrug 276,690,076 A gegen 277,341,462 M in 1874, die durh\hnittliwe Umlaufsumme der Banknoten 2,938,500 ÆA gigen 2,972,040 A in 1874 In der Bilanz wird das Stammkapital unverändert mit 4500,000 4 auf- geführt; von den 3,000 000 auégefe tigten Banknoten waren am 31. Dezember v. J. 2,877,100 Æ in Cirkulation; der Reservefond steht mit 1,125,000 4, das Reserve-Konto für zweifelhafte Forderungen mit 90,000 Æ in Rechnung. ,

Die Dividende der Bielefelder Aktiengesellschaft für mewanishe Weberei ist auf 6%, die der Ravensberger Spinnerei auf 8% tür 1875 festgeseßt worden. Ï

Wien, 28. März. (W. T. B.) Wie die „Presse * meldet, vernimmt die ungarisch-galizishe Bahn vom Staate den Betrich der Dniefter Bahn. Dasselbe Blatt berichtet entgegen den von der „Semaine financière“ gebrachten Mittheilungen über diz Divi- dende der Staatsbabn, daß der Verwaltungsrath in dieser An- gelegenheit überhaupt noch keinea Beschluß gefaßt hat.

29. März. (W.- T. B) Die Auglobank hat ihre Generalversammlung zum 6. Mai d. F. ausgeschrieben. Auf dec Tagesocdnung derselben befindet sich auch die Beschlußfassung wegen theilweiser Verwendung des Reservefonds zur Deckung von Verlusten und wegen Entaahme eines Betrazes aus dem Reservefonds zur Auszahlung an die Aktionäre.

rigkeiten haben. Das unpatriotische Gebahren der Ultramontanen, die in einem unfehlbaren Papste ruhende politishe Gefahr, nicht die gefälshten Dogmen der Römlinge dienten dem Alt- fatholiziómus als Hauptftüßen; nur wenn das vaterlandslose Treiben der Jesuiten die Patrioten zum Austritt aus der Kirche nöthigen sollte, dürfte ein Mafssenaustritt erfolgen, Briefe von Geistlihen und frommen neukatholishen Privatleuten, denen das Wohl ihrer Kirche von dem Wohle ihres Vaterlandes unzertrenn- lich ift, sind in unseren Händen und zeigen klar, wie in diesen Kreisen kein Zweifel darüber besteht, daß die jezige ge\seßzwidrige Opposition aufgegeben werden muß; nur über das „Wie“ is man sich noh nicht klar; Niemand zeigt sih gern als der Schwache,“ Der Verfasser fügt noch hinzu, daß es „kein \{chlechtes Zeichen ist, wenn Lehren von so vorzüglicher Qualität, wie \olhe die Altkatholiken \sich zu eigen gemacht haben, nicht zu Massenüber- tritten veranlassen ; denn es beweist nur, daß diese Lehren nichts Neues, daß sie dem gesammten Klerus, dem Volke eigenthümlich sind, und nur über ihre Anwendung eine Verschiedenheit der

Ansichten besteht.“

Ueber die Verhaudlungen, welche ein Zusammenwirken des Kongresses deutscher Bolkswirthe und des (Eisenacher) Vereins für Sozialpolitik anzubahnen bezwecken, liegt eine längere Mittheilung vor, n3ch welcher in Folge der am 19. März ab- gehatteuen Ausshußsißung der Präsident des „Vereins für Sozial- politik", Professor Dr. Nasse, unterm 25. März ein Schreiben an den Vorsißzenden der ständigen Deputation des volkêwirthschaftlichen Kon- gresses, Justiz-Rath Dr. Braun, gerichtet hat, worin in Betreff der Modalitäten, unter denen die gegenseitige Theilnahme an den Jahres- versammlungen stattfinden soll, folzender Vorschlag gemacht wurde:

„Auf der JIahresversammlung jeder Vereinigung sollen die Mit- glieder der anderen als geladene Gäste ohne Beiträge zu zahlen gleich den Mitgliedern der tagenden Vereinigung sprechen und stimmen, selbstverständlih mit Ausnahme der inneren Vereinsangelegenheiten, Ausschuß- resp. Deputationswahlen u. decgl. Jedem Einzelnen bleibt dann natürlih unbenommen, nit blos als Gast an den Berathun- gen theilzunehmen, fondern auch Mitglied der tagenden Versammlung resp. Vereinigung zu werden. Dadurch würde Selbständigkeit der beiderseitigen Organisationen erhalten und gegenseitiges Aussprechen ermöglicht.“

Da der Ausschuß nach der Lage der Vereinë-Statuten eine solche Verabredung nicht definitiv treffen kann, so beabsichtigt er, in der Zeit um den 25. September, wo der „Kongreß deutscher Volks- wirthe“ zu Bremen versammelt sein wird, eine Generalversammlung ad hoc des „Vereins für Sozialpolkitifk* nach Bremen zu berufen und dieser die nothwendigen Vorschläge zur Statutenänderung vorzu- legen.

Die gegenwärtig ges{lossene Sammlung an der Börse für die durch Uebershwemmung Beschädigten hat eine Summe von 21,605 M ergeben, wovon 10,000 A an die Ucberschwemn:iten in Schönebeck, 7009 A an die Ueberschwemmten in Crossen und 4605 é. an die Uebershwemmten in Posen überwiesen worden sind. —- Beim Polizei-Präsidenten v. Madai sind einshließlich der erwähn- ten 10,000 46 von der Börse weiter 12,622 4 5 5, im Ganzen bis jeyt 38,659,13 4 für Schönebeck eingegangen. Außerdem sind theils speziell für Posen, Crossen, Züllihau, Glinde und Pommelte, theils für die Ueberschwemmten im Allgemeinen zusammen 186853 M, und 200 Rubel beigeiteuert worden, welche ihrer Bestimmung gemäß bereits abgesandt sind, resp. nah Bedarf vertheilt werden werden.

Theater.

Das Königliche Schauspielhaus hat ein vieraktiges Lust- spiel von Julius Rosen „Der große Wurf“ zur Aufführung ange- nommen.

Wie man uns mittheilt, war zn den leßten Vorstellungen von „Arria und Messalina“ im Residenz-Theater ein derartiger Andrang, daß um 7 Uhr Abends Parquetpläße von den Billethänd- lern zu 25—30 M. bezogen worden sind. Es liegt daher im Interesse des Publikums, sih durch rechtzeitige Bestellungen Pläße zu sichern. Die Gastin Charlotte Wolter wird die Rolle der Messalina nach eintägiger Ruhe (Mittwoch) am Donnerstag, Freitag und Sonn- abend wieder zur Darstellung bringen. Neu einstudirt wird an diesem Theater „Der verwunschene Pcinz“ von Plst.

Hr. Julius Benemann, der Heldendarsteller des Belle- Alliance-Theaters, hat daselbst übermorgen sein Benefiz und ist ihm hierzu die erste Aufführung des Lustspiels aus dem Eng- lischen: „Karl XI[. auf der Insel Rügen“ bewilligt worden. Die: Hauptparthie (König Karl) ist in den Händen des Benefizianten.

Redacteur : F. Prehm. Verlag der Expedition (Kessel). Sechs Beilagen (eiaschließlich Börsen-Beilage).

Berlin: Druck: W, Elsner.

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Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

2 s.

Berlin, Mittwoch, den 29. März

——————————————————— ra G L EE ar E: 3

——EMA E

G Königliche Universität Göttingen. Vorlesungen für das landwirthshaftliche Studium im Sommer-

Z semester 1876. 7 ¿S Dn der Fachwissenschaft. Einleitung in das landwirth- schaftliche Studium: : i Theorie der Organisation der Landgüter: Vie landw. chterproduktionslehre : ders. Vie Lehre von der Futterverwerthung: Uebungen in Futterberechnungen : i

Prof. Griepenkerl. Die Ackerbau)ysteme: ders. E Prof. Henneberg. 1 erl. Pflanze ähr re: Prof. Tollens, Bodenkunde: Dr, F ca E "Landwirthscaft: Tichcs Praktikum: 1) Vebungen im landw. Laboratorium: Dis Mut I Fesca. 2) Uebungen in landw. Berechnungen: Brie by et ppe Demonstrationen und Exkursionen: Amtsrath S L pa Prof. Griepenkerl, Drechsler, Henne- wr In den Grund- und Hülfswissenschaften. Zoologie: „rof. Ehlers. Zoologishe Uebungen: ders. Ausgewählte Kapitel aus der Fntwidelungsgeschichte wirbelloser Thiere: Dr. Lud- wig. Allgemeine und spezielle Botanik in Verbindung mit Exkur- res und „Vemonsftrationen: Prof. Grisebacch. Experimental- phystologie der Pflanzen: Prof. Neinke. Uebungen im Pflanzen- bestimmen: ders. Cursus im Gebrauch des Mikcoskops: ders. Ueber „Pflavzenkrankheiten: ders. Mineralogie: Prof. Sartorius von MW alteréhausen. Geognosie, verbunden mit Exkursionen : Prof. von Seebach. Ausgewählte Kapitel aus der allgem. Geo- logie: ders, —— Gesteinskunde: Dr. Lang. —. Physik: Prof. Weber, Be Riecke. Allge; Chemie: Prof. Hübner. Organische Chemie speziell für Landwirthe: Prof. Tollens. Technische Cheinie: Dr. Po 1. Stöchiometrische Uebungen: Prof. Tollens. ias Prafktish-chemische Uebungen: Prof. Tollens, Dr. Bente. Volkswirthschaftslehre: Prof. Hausen. Kameralistishe Exkur- sionen : Prof. Hanssen. RKameralistische Uebungen: Pref. Soct- beer. Die Lehre von den Krankheiten der Hausthiere ; klinische Demonstrationen im Thierhospitale : Prof. Esser. i E C. In Rückficht auf allgemeine Biidung insbesondere für Stu- Dirende höherer Semester: Experimentalphysiologie ; Physiologie der Sraährung; Arbeiten im phys. JIustitute: Prof. Meißner. atr DEON. B aumann Praktische Philofovhie: Prof. Loe. eyt! «der, „Sozialstätistifk: De Rebiits®. Neue Geschichte bis zum westphälishen Frieden : Prof. Pauli. Eng- lische _Berfassungsgeschichte : ders. Deutsche Kaiserzeit : Prof. Aen Neueste Geschichte von 1815: Dr. Bernheim. eitung in das Studium der vergleichenden Erdkunde: Prof. Wax pâus. = Deffentliche Armenpflege: Prof. Hanssen. Lehre von den Steuern: Dr. Pierstorf f, Wirthschaftliche Ge- seßgebung im Reiche: ders. Englische und französische Syrache: Prof. h. Müller. =— Zeichenunterrit : Zeichenlehrer Peters. Vie Singakademie leitet Musikdirektor Hille. a d, Körperliche Uebungen : Reitunterricht : Universitäts-Stallineister E S chweppe. sSechtfkunst : Universitäts - Fechtmeister Beginn des Semesters am 15. April; der Vorlesungen am 24. April. _Nähere Auskunft über alle das landw. Studium an hiesiger Uni- ua betreffenden Verhältnisse in der Schrift: Drechsler, das s M va Me Lr (L E an der Univerfität Göttingen, Deuerlichshe Buch- Göttingen im Februar 1876.

Personal-Veränderungen. N ci Nontiglih Preußische ?lrmee. E Portepee-Fähnriche 2c. Beförderungen und Versetzungen. Berlin, 21, März. Kaegler, in das Gren, Regt. Nx. 5, v. Coester, Sec, Lt. vom Zis Regk. Nr. (7, unter Beförderung zum Pr. Lt,, in das Inf. Regt. Nur 46 B V Oa stein, Sec. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 12, in das Hu]. Regt. Nr. 9, versetzt. / Berlin, 21. März. Frkr. v.

Ernennungen, ungen. Jm aktiven Heere. Sec. Lt. vom Jnf. Regt, Nr. 63,

S 2 Beurlaubtenstande. U der, Sec. Lt. von der Res. des Hus. Regts. Nr. 8 früher Sec Lt. in diesem Regt., im aktiven eere, und zwar als Sec. Lt im L E NE N wiederangestellt. Y E d __ Tv schOtedsbewilligungen., Im aktivenHeere. Berlin 18. März. v. Karczewski, General - Maier und Direktor N teil a T fene E s im Kriegs - Minifterium Henehmigung seine [hiedögesuches, als Gen. Lt. mit Pension zur Disposition gestellt. E E ZM Sanitätscorps. Berlin, 18. März Dr. Schmit- Le: Ober-Stabsarzt 2. Kl, und Regts. Arzt Gn E Regt. Nr. 30, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl., Dr. Krü ger, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 26, zum Ober-Stabs- arzt L K befotderi De Marcuse, Assist A L R der i: Landw, vom Res. Landw. Regiment Nr. 30, Dr; Bus, Assist. Ai l: Nl der Landwehr von demselben Negiment, 2 Hirsch, Assist. Arzt 1. KI. der Landw. vom Res. Landw. Bat. Nr. 36, Dr. Friedri, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 93, Dr. Eichelberg, Assist. Arzt 17 K déx Landw. vom 1. Bat. Landw. Reats, No 53, Vx Wegner, Dr. Serres, Asfist. Aerzte 1. Kl, der Landw. vom Res. Landw. Regt. Nt: 39 DE Gruchot, - Assist. Arzt 1. Kl. dex Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, Dr. Hilgers, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat, Landw. Regts. Nr. 70 Dr. Tornwaldt, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom L Bat. Landw. Regts. Nr. 45, Dr, Broelemann L A A 1 Sl der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 16, Dr, Weihe, Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 15, Dr. Krug Assist. Arzt 1. Kl. der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 27" Dr. Lang, Assist. Arzt 1. Kl, der Landw. vom 2. Bat. Landw Rh Nr. 87, Dr. Hager, Asfist. Arzt 1. Kl. der Landw. voti Re]. Landw. Bat. Nr. 36, zu Stabsärzten der Landw. befördert. Dr v d Mart, Asfist Aizt 2, Kl. vom Inf, Negt: Ne. 112 Dr Mayer, Assist. Arzt 2. Kl, vom Hus. Regt. Nr. 1, Dr. Her; manns, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 16, Dr. Müller Assist, Arzt 2, Kl. vom Inf. Regt. Nr. 87, Dr, Muthrei ch Assist. Arzt 2. Kl. vom Juf. Regt. Nr. 43, Meinecke, Assist, Arzt 2, Kl yom Gren Regt. Nr. 1, dieser unter gleichzeitiger Verseßung zum Feld-Art. Regt. Nr. 1, Dr, Hümmeri ch, Assist, Arzt 2. Kl, vom 1, Garde-Regt. zu Fuß, Dr. Siedamgroßky, Assist. Arzt 2. Kl. vom Grenadier-Regiment Nr. 5, Dr. Bärensprung, Assi- stenz-Arzt 2. Klasse vom Infanterie - Regiment Nr. 72 Dr. Gielen, Assist. Arzt 2, Kl. dom Leib-Gren, Regt. Nr. 8, Dr! Heineken, Assist. Arzt 2. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 66 zu As ist, Aerzten T, Kl. befördert. Dr, Benda, Marine-Assist. Arzt 2 E zum Marine-Assist, Arzt 1. Kl. befördert. Dr. Zücner, Unterarzt vom Feld-Art. Regt. Nr. 2, Fro ehlich, Unterarzt vom Inf. Regt Nr. 19, Dr. Rapp, Unterarzt vom Drag. Regt. Nr. 23, diefer unter gleichzeitiger Verseßung zun S O O E zu Assist. Aerzten 2, Kl, befördert. Dr. Schulz, Unter- arzt der Reserve vom 2. Bat. Landwehr - Regiments Nr. 21 Siemon, Unterarzt der Res. vom Res. Landw. Bat. Nr. 23 Dr. Jung, Unterarzt der Res. vom 1, Bat. Landw. Regts. Nr. 69; Dr, Lorentz, Unterarzt der Res. vom Res. Landw. Regt. Nr. 40, Dr. Schlaeger, Unterarzt der Res. vom 2. Bat. Landw. Regts. Nr. 79, Fischer, Unterarzt der Res. vom Res. Landw. Regt. Nr. 38,

Prof. | Dr. Gruhn,

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ju K Aerzten 2. Kl. der Res. befördert. Ee E, 2. Kl. und Regts, Arzt vom Inf. Regt. Nr. 68, zum Inf. eregt. Nr. 47 verjeßt und gleihzeitig unter Verleihung des Charaft. als Ober - Stabsarzt 1. Kl. mit der Wahr-

Dr. Schickert, Ober-

g E L uo! ten: EX Ss Be k 9 2 : s Prof. Drechsler. Aderbaulehre: ders. | emung der divifionsär;tlichen Funktionen bei der 31. Div. beauftragt.

Dr. Pomp, Assift. Arzt 1. Kl. vom Juf. Regt. Nr. 83, zum Negt. Nr. 7, Dr. Neumann, Assist. Arzt 1 Kl vom (Grei. T ey Nr. 5, zum Ulan. Regt. Nr. 8, Dr. Anf! chüß, Assist. Arzt 1. Kl. vom Kadettenhause zu Plön, zum Hus. Regt. Nr. 5, Dr. Zahn, Assist. Arzt 1. Kl. vom Kür. Regt. Nr. 1, ‘zum Ulan. Regt. Mr. 1, Dr n, Affist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 99, zum Kür. Jiegt. Nr. 9, Dr. Pfahl, Assist. Arzt 1. Kl. vom Süs. Regt. Nr. 33, zum Vrag. Regt. Nr, 8, Dr. Herrmann, Assist. Arzt 1. Kl. vom Grenadier - Regiment Nr. 11, zum Ulanen - Regiment Nr. 2 Dr. Köhlau, Assist. Arzt 1. Kl. vom Inf. Regt. Nr. 26, zum Ulan. Negt. Nr. 6, Dec, Dahmann, Assist. Arzt 2. Kl: vom Train-Bat. Nr. 14, zum Drag. Negt. Nr. 20, Dr. Langenmayr, Assist. Arzt 2. Klasse vom Juf. Regt. Nr. 18 und kommandirt zur Dienjsileistung “4 der Marine, zum Kür. Regt. Nr. 1, D-. Münter, Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. Juf. Regts. Nr. 62, zum Ss. Bat. dieses vlegts., ver!eßt, Dr. Rawiß, Stabsarzt und Garn. Arzt vou Glogau der Charakter als Ober-Stabsarzt 2. Kl, Dr. Lommer Ober- Stabsarzt 1. Kl. und Decernent bei der Milit. Medi: Abth. des Kriegs-Minister,, ein Pat. seiner Charge, verliehen. Dr. v. Burski Ober-Stabsarzt 1, K. und Regts. Arzt vom Drag. Regt. Nr. 10, mit Wahrnehm. der divisionéärztl. Funkt. bei der 30. Div. beauftragt. Dr. Malbranc, aus dem Königl. bayerischen Militärdienste ausge- schiedener Assist. Arzt 2. Kl. der Res, in den Verband der preuß. Armee, und zwar als Assist. Arzt 2. Kl. der Res. mit einem Patent vom 11. September 1874 ausgenommen und gleichzeitig bei den Aerzten der Res. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 113 einrangirt Dr. Erdtm ann, Ober-Stabsarzt 1, Kl. und Negts. Arzt vom Inf. Negt. Nr. 42, in Genchmigung seines Abschieds-Gesuches, als Gen. Arzt 2. Kl. mit Penfion und der Uniform des Sanitäts-Corps zur Disp. gestellt. Dr. Wendt, Ober-Stabsarzt 1. Ki. und Negts. Arzt vom 1. Garde-Drag. Regt., als Gen. Arzt 2. Kl. mit Pension Dr. Siemon, Ober-Stabsarzt 1, Kl. und Regts. Arzt vom Inf. Regt. Nr. 21, mit Pension und der Uniform des Sanitäts-Corps Dr, Stephan, Ober-Staksarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Gren. Regt. Nr. 5, als Ober-Stabsarzt 1. Kl. mit Pension und der Uni- form des Sanitäts-Corps, Tritschler, Ober-Stabsarzt 2. Kl. und Regts. Arzt vom Drag. Regt. Nr. 20, als Ober-Stabsarzt 1. Kl. mit Pension und der Uniform des Sanitäté-Corps, Dr. Kulpy Stabs- und Bats. Arzt vom 2. Bat. Garde-Gren. Regts. Nr. L: mit Penfion und der Uniform des Sanitäts-Corps, Dr. v. Kron- helm, Stabs- und Abtheilungs-Arzt ven der reitenden Abthei- lung L des Beld-Artillerie-Regiments N 6. als Ober-Stabsarzt D Kl. mit Penfion und dec Uniform des Sanitäts-Corps, Dr. Weis bah, Stabé- und Bats. Arzt vom Inf. Regts. Nr. 62 mit Pension, Dr. Striper, Assist. Aczt 1, Kl. vom Inf, Regt. Nr. 26, mit Pension, der Abschied bewilligt. Kurz, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 6, ausgeschieden und zu den Aerzten der Res. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 87 übergetreten. Dr. Kaulen, Assist. Arzt 2. Kl. vom Feld-Art. Regt. Nr. 8, ausgeschieden und zu den Aerzten der Res. des 1. Bats, Landw. Regts. Nr. 68 übergetreten, Dr. Grundeis, Stabsarzt der Landw. vom 2, Bat. Land. Regts. Nr. 23, Des Schmidt, Stabsarzt der Landw. vom Nes. Landw. Regt. Nx. 39, Dr. Peter«, Stabsarzt der Landw. vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 57, Dr, Mau, Ait Arzt 2 Kl vom Fuße Artill. Regt. Nr. 2, Dr. Stolzenberg vom 1. Bat. Landw. Regts. Nr. 81, unter dem geseßlichen Vorbehalt ausgeschiedener Assist. Aczt 1E Kl der Landw,, der Abschied bewilligt. „Nachweisung der beim Sanitäts-Corps pro Monat Februar 1876 eingetretenen Veränderungen. Durch Ver- fügung des General-Stabsarztes der Armee. 9. Februar. Die nachstehend aufgeführten bisherigen Studirenden der militärärztlichen Bilduvgsanstalten werden vom 15. Februar 1876 ab zu Unterärzten ernannt und bei den nachbenannten Truppentheilen angestellt, und zwar: Dr. Styx beim Ss. Regt. Nr. 90, Meyer beim Inf. Regt. Nr. 97. Dr. Henjoldt beim Inf. Regt. Nr. 83. Taubner beim S ROE N 40 De Q e Inf. Regt. Nr. 22. v. Hake beim Inf. Regt. Nr. 52, Müller beim Feld-Art. Regt. Nr, 27. Schubert beim Inf. Regt. Nr. 111. Sta ege beim Sf Regt. Nr. 59, Alisch beim Füs. Regt. Nr. 38. Dr. Lin - denau beim Juf. Regt. Nr. 66. Thomas beim Füs. Regt. Nr. 39, D E n Inf. Regt. Nr. 58.

estorben: 19. Februar. Dr. Neithart, Ober-Stabs- art 1, Kl. und Regts. Arzt des Inf. Regts. Nr 47, ‘beauftragt mit Wahrnehmung der divisionsärztlihen Funktionen be1 der 31. Division,

Königlich Bayerishe Armee.

Offiziere, Portepee-Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Den 13. März. Herzog Maximilian Emanuel in Bayern, Rittm., à la suits des 1. Ulanen-Regts., zum Major à la suits des genannten Negts. befördert. Den 22. März. Brückner, Port. &ähnr. vom 10. Inf. Regt. zum 7. Inf. Regt., Sorg, Port. Fähnr. vom 15, Inf. Negt. zum 1. Juf. Regt. und Schmidt, Port. Fähnr. vom 1, Feld-Art. Regt. zum 4, Chevauleg. Regt., sämmtliche auf Nachsuchen verseßt.

: Die Unteroffiziere und Gemeinen: Duro her im 3. Chevauleg. Regt., Siry im 9. Inf. Regt., Bonnet im 3. Inf. Regt., May er im 3. Chevauleg. Regt, Gyßling im 2. Pion. Bat., Frhr. v. Schrottenberg im 1. Ulanen-Regt, Bruch im 2. Pionier- Bataillon, Shwab im 7, Inf. Regt, Micheler im 6. Inf. Regt,, Benzino im 1, Inf. Regt, Dambocr in 4 Feld-Ark. acgt., Röbl im 1. Juf. Regt. Peter im 6. Inf. Negt, Dreßler im 9, Jur. Regt, v. C oulonu im 11, Juf, Regt., Geiger im 5, Inf. Regt., Hem- meter im Jnfanterie-Leib-Regiment, Dexel im 15, Inf. Regt., DUUmann îm 11. Jusanteuie-Fegimenr, v. Burhtorff, im L türassier-Regiment, Schröder im s. Jäger-Bataillon, Fahr m- bacher im 1. Kürassier Regiment, A im 8, Jäger-Bataillon, Steiner im 7. Inf. Regt, Alt im 14, Juf. Regf, Millauer, m Inf. Leib-Regt., Clarmann von Clarenau im 4. Feld-Artill, Regt., Gleitsmann, Hocheder im 2. Inf. Regt, Schöttl {m

- Chevauleg, Regt,, No ck im 4. Feld-Ark, Regt., Frhr. v. Sten-

él i 7, Qu: Regt. Hailer im 3. Feld-Art. Regt, Sichart v. S ihartshofen im 6. Chevauleg. Regt., Frhr. v. Laßberg im 1. Inf. Regt., Winter von der Eisenbahn: Compagnie im 1. Pionier- Bataillon, Baumann im 3. Feld - Artillerie - Regiment, Maul im 9. Inf. Regt, Gartner im 11. Inf. Regt., Graf v. Ingelheim im 2. Ulanen-Regt., Dietrich im 4. hevauleg. Regt., errmann im 3. Feld-Art, Regt, Schmitt im 10. Jäger- Bat., George im 9, Inf. Regt, Frhr. von der Heydte im 2. Ulanen-Regt., Lang im 2, Inf. Regt., Roth im 3, Chevauleg. Regt., Värnklau im 2. Ulanen-Regt,, Zöllner im Inf. Leib-Regt., Hüther im 3. Feld-Art. Regt., Körbler im 7, Juf Regt., Frhr. L Es, A A LLTEE p 4 M Mete, Habersadck im

. „arl. Regt. Und Ktefhaber im 5. Inf. Regt. i P N DesneDeE 1G u

hie ewilligungen. Im aktive; p 14. März 1876. Strobl, Pr. Lt. vom 11. Inf N Dep

und Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabsci 9. März. E Sec. Lt. und Bats. dge 1. Sie

Vat, behufs Neberiritts in die Königl, würt-emberg. Armee dube 7

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E E L E En U E ——

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\iedet. Den 19. März. Ul1erich, Hauptm. von der Festungs- Pigenteur-Virektion Ingolstadt mit Penfion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform, - sowie der Verleihung des Anspruches auf Anstellung im Méilitär - Verwaktungsdienste, Lohrer, Hauptm. und Compagnie-Chef vom 10. Infanterie - Regiment, Frhr. v. Riederer, Pr. Lt. zur Disp. mit Pension und der Érx- laubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet. Den 20. rz- Bruggaier, Hauptm. und Comp. Chef vom 10. Inf. Regt. mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen dex Uniform verabschiedet. Ven 21. März. Seufert, Port. Fähnr. vom 10. Inf. Regt. wegen bleibender Dienstunbrauchbarkeit zur Disposition der Ersatz-

behörden entlassen,

Im Sanitäts-Corps38. Den 14. März. Dr, er- bacher, Assift. Arzt 1. Klasse von der Équitatton-Acftalt h Penfion und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet.

„Beamte der Militär-Verwaltung. Den 11. März. Wörlein, Zahlm. von der Intendantur des 1. Armee-Corps, vor-- mals bei der Garnisons-Comp. Nymphenburg, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der Uniform verabschiedet. Den 17. März. Weiß mann, Zahlm. Aspiraut vom 3. Feld-Art. Regt., zum Zahlm. im 4. Jäger-Bat. befördert. Splitgerber, Landw. Zahlm. zur V18p., mit Pension, und Lang, Landw. Intendantur-Assist. von Landw. Bezirk Kissingen, auf Nachsuchen verabschiedet. Den 18. März. Hamm, Sekretär von der Intendantur des I. Armee- Corps, mit Pension verabschiedet.

__ Nr. 12 des „Central-Blatts für das Deutsche Rei“ herausgegeben im Reichskanzler-Amt, hat folgenden Inhalt : 1) Allges meine Verwaltungssachen: Verweisung von Ausländern aus dent Reich2gebiet; Zurücknahme einer Ausweisung. 2) Finanzwesen : Goldankäufe Seitens der Reichsbank; Nachweisung der Einnahmen an Zöllen und gemeinschaftlihen Verhbrauchssteuern, sowie anderer Einnahmen im Deutschen Reich für die Zeit vom 1. Januar bis zum Sthlusse des Monats Februar 1876; Nachweisung über die bis zum 29. Februar 1876 präkludirten, ferner über die an diesem Tage im Umlaufe bezw. im eigenen Bestande der deutshen Notenbanken vor- handen gewesenen, sowie über die nah erfolgter Einlösung vernichteten Banknoten, 3) Münzwesen: Uebersicht über die Ausvrägung von Reich8münzen; Uebersicht über die bis Ende Januar 1876 für Rech- nung des Deutschen Reichs zur Einziehung gelangten Landes-Silber- und Kupfermünzen, 4) Zoll- und Steuerwesen : Bundesraths- beshlüsse, betr. die Tagegelder, Fuhr- und Umzugskosten der Reichs- bevcllmä@tigten für Zölle und Steuern und der Stationscontroleure ; betr. die Tagegelder, Fuhr- und Umzugskosften der Beamten bei den Kaiserlichen Hauptzollämtern in den Hansestädten: betr. Tage- gelder 2c. der Beamten bei den Kaiserlichen Hauptzollämtern ; Ver- anderungen bei Steuerstellen. 5) Pot- und Telegraphenwesen : Postverbindung mit Helgoland; Einführung telegraphischer Postan- weisungen zwischen Deutschland und Helgoland. 6) Maß- und Ge- wichtswesen: Bekanntmachung, ketr. die aichamtlihe Behandlung vor- \chriftswidriger Maße, Gewichte und sonstiger Meßwerkzeuge; vom 22. März 1876. 7) Konsulatwesen: Ernennungen.

Die Nr. 26 des „Amtsblatts der Deutschen Neihs- Post- und Telegraphen-Verwaltung“* hat Hon bet Verfügungen: Vom 20. März 1876: Verschluß der gewöhnlichen Postpackete. Vom 20. März 1876: Postanweisungsverkehx mit Großbritannien und Jrland, den Vereinigten Staaten von Amerika, mit Südaustralien und Queensland. Vom 20. März 1876 : Ander- Mee Lung des Geschäftskreises der Bahnpostämter Nr. 89

o un D,

Nr. 6 des Archivs für Post und Telegraphie Beibeft zum Amtsblatt der Deutschen Reichs-Post- und Teleeratibenva G hat folgenden Inhalt: Aktenstücke und Aufsätze: Zur Anlage unter- irdisher Telegraphenleitungen Aus den Anfängen der preußischen Landespoft. Aus der Chronik des Kaiserlichen Poftamts in Posen. Die Wettertelegraphie in Rußland. Donau-Bulgarien und der Balkan. Großer Verlust durch einen fals eingerichteten Blißzab- leiter, Kleine Mittheilungen: Bestrafung eines gegen die Postan- stalt verübten groben Unfugs. Berechnung der Wortzahl nah dem neuen Telegraphentarif. Literatur des Verkehrswesens. Zeit- \chriften-Ueberschau. |

Landtags - Angelegenheiten.

Der in der heutigen Sizung des Hauses der Abgeordneten auf der Tagesordnung stehende Antrag der Abgg. Dr. Lasker und von Köller zu dem Beriht der Spezialkommission zur Untersuhung des Eisenbahnkonzessionswesens ist unterzeichnet

von den Abgeordneten:

„Allnoh. Andohr. Dr. Arndt. Dr. Baehr (Kassel). Beerbohm. Beisert. Beleites. Belian. Dr, Bender (Königsberg). Dr. Bergen-- roth. Berger. Bernhardi. Graf Bethusy-Huc. Bischoff (Danzig). bv. Vismarck (Flatow). v. d. Brelie. Brüggemann. Delius. v. Die- derichs. Döring, Doerck. Donalies. Douglas. Droese. Dulheuer. Duncker. Dr. Eberty. Elgnowéki. Emden. Engel. Fiedler. Fisch. Frenbßel. Dr. Frickhöffer. Fritsh. Friße. v. Gaudeckex. Goedel.. Goetting. Großmann, Gruenhagen. Gumpert. Haage. Haebler. Dr. Hänel. Hagen. Haken. Hamkens. Hansen. Henze. Hillingh. Hirsh. Dr. Hofmann. Hollenberg. Holtermann. Hoppe. Hundt; v. Hafften. Dr. Jachmann. Jaeger. v. Kardorff. Kessler (Geuthin). Kessler (Rogehnen). Kiepert. Kieschke. v. Kirhmann. Kletschke. Kloß (Berlin). Kloß (Homburg). Knebel. Knörcke. Dr, Köhler (Göttingen). Dr. Köhler (Neuenhaus). Köl; v. Kraaß. Krech. Kropp. Kummert. Lanßtius-Beninga. Larz.- Lauenftein. Lenß, Dr. Loewe. v. Loga. Dr. Lutteroth. Mehlhausen. Meyer (Hoya»y, Mohr. Dr, Mommsen. Moschner. Mühlenbe#: Dr. Müller Hannover). Mund. Neubert, Neumann. Nicderschabbehard. Ottow. Parifius. Dr. Paur. Dr. Petri. Piafthel (Dehlib).. Pieschel (Naumburg). Plath. Plehn. Dr, Naths. Reincke (Eckern- förde). Richter (Sangerhausen). Richter (Hagen). Riedel. Roquetts». Rudies. Runge O Runge (Alt - Dcimægw). Sachse. v. Saucken-Julienfelde, v. Sauen - Tarputshen.. Graf Schack.. Scharnweber. Dr. Schläger. Schlieper. Schlüter. Sue E. Dr. Schrader. Schütt. Schulz (Biedenkopf). D Seelig, Seydel. Sevffardt. Stahr. Stengel. Dr. Tehow. Thilo. Lraje. Uhlen-w dorff. Dr. Virhow, Dr. Wahler. Dr. Baflihs. Warburg... Warte. Pr. Wehrenpfennig. Weißenbo-cn. Welter. Wendorff. Werner, Weusthoff. Wiedwald. Win? thorst. (Bielefeld). Wihß«

mann. Witt. Worzewski. L 2yneken. Zelle.

Statistiscbe Nas zrichten.

Die ac A Industrie, Handel und Vera ebr aus dem statistishen De'partement im K. K. Han« vels-Minifterium, enthalten im / (X. Band UL. Heft Mittheilungen dexr K. und K. öósterreichish- ungarische a Kosulatsbehörden. (Wien, 1876, in Ko munassion bei Ferd. Meyer)*. Leipzig. (Handel und Judustrie I E vei Sachsen während Df s Jahres 1874.) Cöln. (Wirth« el Koury Verhältnisse von Rhew „land Westfalen im Jahre 1874.) schaftliche Verkehr österreichish- nngarischer Handelsfahrzeuge in den Éon don, (% ‘ritanniens um Jf chre 1875.) Kiverpool. (Handels- Häfen Großl «bewegung im F „ahre 1874.) Bergen. (Handel im Sah Ln gge Personalnas „richten.