1876 / 100 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Apr 1876 18:00:01 GMT) scan diff

-Ausweise der deutschen U Zettelbanken.

Lanägr. Hess. conec. [13623] Landesbank Homburg v. d. Höhe.

Status am 23. April 1876. Activa. (Fr. 332/IV.)

Metallbestand. . A 20,685. —. Reichskassenscheine . T 8,525. —. Noten anderer Banken Ö 3,400. —. Wechselbestände i 228,146. —. Lombard-Forderungen . e 129,542. —. Effektenbestände . « 867,337. —. Sonstige Activa . s LOOROOE Passiva. Grund-Kapital c G

85,714. 13,200,

Reservefonds . . . . Betrag umlaufender Noten . Sonstige täglich fällige Verbind- E 2 20 o E —, An Kündigungsfrist gebundene i Verbindlichkeiten. . . . . y 473,333. Sonstige Passiva e OODES.

(3614] Wochen-Uebersicht er Bayerischen Notenbauk

vom 23. April 1876.

M 1,714,285. #

1

J

Activa. M Metallbesiand . —— . - . + 30,459,000 Bestand an Reichskassenscheinen . 311,000

ü an Noten anderer Banken . 2,302,000 H a 30,785,000 é an Lombard - Forderungen . 2,062,000 Ô i E 23,000 ä an sonstigen Aftiven . 1,193,000 Passiva. R | amar 1 7,500,000 er Reservefonds. . . + - + « Der Betrag der umlaufenden Noten. | 57,129,000 Die sonstigen, täglich fälligen Ver- i E 1,039,000 Die an eine Kündigungsfrift gebun- denen Verbindlichkeiten L 129,000 Die sonstigen Passiva. 1,338,000

,

Verbindlichkeiten aus weiterbegebenen, im Inlande zalibaren Wechseln: M _ 388,373, 62. München, den 25. April 1876. Bayerische Notenbank. Die Direktion.

Verschiedene Bekanntmachungen. Die mit dem etatsmäßigen Gehalte von 600 M und mit einem Zuschusse aus Kreismitteln von 390 ährlich verbundene Kreisthierarzt - Stelle des reises Heilsberg is noch nicht besezt. Wir fordern qualifizirte Bewerber um diese Stelle hier- mit auf, si bis zum 15. Juni cr. bei uns zu melden. Königsberg, den 19. April 1876. Königliche Regierung. Abtheilung des Iuneru.

Die. Kreis-Wundarztstelle des Kreises Bütotv ist noch nit bescßt. Qualificirte Medizinalpersonen, welche sich um diese Stelle bewerben wollen, werden aufgefordert, unter Einreichung ihrer Zeugnisse fich bei uns binnen 6 Wochen zu melden. Cöslin, den 21. April 1876. Königliche Regierung. Ab- theilung des Innern, v. Brauchitsch.

[3535]

molfke. Romantische Lage, angenehmer, an den Besitzer Gustav Thiele zu richien,

halten in Berlin die Herren I. F. Heyl & Com

mann & Comp. Joh. Gerold. L. Meyer

| [3593]

Reechuungs - Abs{chluß

der : - „Tnion“, Allgemeine Bersicherungs-Aftien-Gesellshast zu Berlin

das Geszäftsjahr 1875,

Ausgaben.

Einnahmen. E d A E Tad | Prämien-Einnahme : Berwaltungskosten: : . ämien- ämmtliche Organisationékosten, Salaire, Bureaumiethe, Vortrag der Prämien-Reserve aus 1874 M 145,931, —. le \ Fa, Steuern, Porti u #. w. . i s s t 65 Einnahmen im Jahre 1875 für Brandschäden : j L aats 949,953. 89. | abzüglih des Antheiles der Rüversicherer . 39,615/15 A VREANEES e E 1,095,884 89’ Prämien-Reserve auf 1876 E E L de 169,148 44 Schaden-Reserve-Bortrag aus 1874 . 40,00 LOBRERIL Ee für am 31. Dezember 1875 noch nit be- n A : s L e E E e E S 693, B L Hypothek- und Effektenzinsen 49,712 E Ren Eten uud Ristorni SRSEEE 1 : : “Provision an die Agenten . E 915 O ri 2,794 82 Verlust anf Effekten Ï 2,008 54 ¡ N | [Abschreibuvgen: i | auf Inventar, Schild:r urd Drucksaßen ... 2,519.24 | E ea 4 e E, 18, 86,658 13 ! [5 welcher wie folgt vertheilt wird: : j | [10% zum Kapital-Reservefond . S « 8,665. 81. | M 11,992. 32. | 49/9 Abschlags-Dividende 36,000. —. A 41,992. 32. | 10% Tantième an den Aufsichtsrath E ls R Mcbibra O 799. 23. | '8%/9 Tantième an den Vorstand 6,239. 38. 14,038. 61. | M O53. I 3% Super- Dividende « 27,000. —. [4 cia i E D | [wovon zur Abrundung der Kapital-Reserve au | y é 500,000, —. , 665. 18. | perwendet werden. Der Rest von M 288. 53. | \wird auf neue Rechnung vorgetragen. n 1,191,657 56. 1191,657/56 Bilanz - Kouto. ALKtiva. Passiva. S Kk [S M S äre . 3,600,000|—|Grund-Kapital 4,500,000 Fesenbe Seel O Kapital-Reserve 40,669.01 in der Hauptkasse 1,588/37/ Prämien-Reserve 169,148/44 Effekten : [Schaden-Reserve . . 39,653 /90 Courswe:th am 31. Dezember 1875 450,560/20 Diverse Kreditores . 73,047/01 Hypotheken, gegen pupillarishe Sicherheit 448,100/— Dividenden Kouto: E i Guthaben : | nicht eingelöste Dividendenscheine | Oi. M 141,583. 06, pr. n M A —, b, bei Senaror Rhone F N E | i e 1,380. —. uu. E: T —| 8365,940/97 Reingewinn 86,658 13 ; Zinsen (Stückzinsen) . 18,26: ö2 Inventarium: ; abzügl. 5% Abschreibung . 6,893/60| Schilder und Drucksachen: L abzügl. 10%/, Abschreibung j 19,407 83, 6 4,910,752 49 4,910,752 49

Geprüft und der Vorlage entsprechend festgestellt in der S

Berlin, den 24, April 1876,

Soolbad Wittekind bei Halle a. S.

erôffnet am 15. Mai die Saifon seiner Sool-, Mutterlaugen- 2c. gegen \fkrofulose, rhachitishe, rheumatische, fatarrhalische, sowie Haut- un ) Trinkcuren seiner Quelle, aller natürl:chen und künstlichen Mineralbrunnen und ausgezeichneter Ziegen- billiger Aufenthalt, vor Aerztliche Anfragen sind an den Badearzt, Sanitäts-Rath Dr. C. Graefe, Lager von Wittekind-Brunnen p. Apoth. Dr. Lehmaun. & Comp. I. G. Braumüller & Sohn.

vorzügliche,

Die Bade-Direetion.

s& Aplerbecker Afktien-Verein für Bergbau. [3613]

(Zehe Margarctha.)

Die diesjährige ordentliche Generalversammlnug unsres Vereins am Sonnabend, den 27. Mai cr., Nachmittags 3 Uhr,

im Hotel Weuker-Paxmaun hierselbst statt, wozu die Herren Aktionäre hierdurch ergebenst eingeladen

findet

werden.

Tagesordnung:

1) Bericht des Verwaltungsraths und Vorlage der Bilanz pro 1875;

2) Bericht der Prüfungskommission und Decharge: Ertheilung ;

3) Wahl eines

Mitgliedes des Verwaltungsraths ;

4) Wahl dreier Revisoren zur Prüfung der Bilanz pro 1876.

Dortmund, 25. April 1876.

Die Direktion.

Chemische Fa

Statuten zu der jährlichen

schaft, Wilhelmstraße 47/49, eingeladen.

im Besonderen. Ertheilung der Decharge. Aadhen, den 22. April 1876 P, I. Püngeler.

Der Präsident des Berwaltungsrathes.

Aktien-Gesellschaft

brif Rhenania

Aachen, ¿ i Die Herren Aktionäre unserer Gesellschaft werdes hiermit gemäß Artikel 37 Kap, VI. der

ordeutlichen Geueralversammlung auf Dienstag, den 30. Mai, Vormittags 11 Uhr, im Geschäftslokale der Gesel

Tagesordnung: ; / S 1) Bericht über die Lage des Geschäfts im Allgemeinen und über das verflossene Geschäftsjahr

9) Vorlage der Bilanz des abgelaufenen Geschäftsjahres, Bericht der Recnungs-Revisoren und 3) Berathung und eventuelle Beschlußfassung über die Aufnahme einer Anleihe.

Der General-Direktor. Hasenclever.

Durch den Tod des praktischen Arztes Dr. Gaß / Einceichung

ihrer

und ruf. Sooldampf-Bäder d Frau en-Krankheiten, desgl. die

Bestellungen auf Wohnungen 2c.

Zeugnisse

curgemäße Restauration.

und Mutterlaugen-Salz Lampe, Kauff-

Cto, 1185/4.)

X

(H, 4939) sich innerhalb 6

in Tuchel, welh-r die Kreis-Wundarztkstelle des Kreises Tuchel kommissarisch verwaltet hat, ift diese Medizinalbcamtenstelle wieder erledigt. Qua- lifizirte Medizinalpersonen fordern wir auf, unter

| Wochen um die Stelle bei uns zu bewerben. | Marienwerder, den 20. April 1876.

: Königliche Regierung, Ab | Iacobi

[3612]

theilung des Innern.

.

über deren Deposition rach §.

2) Wahl der M 3) Wahl von drei

5) Festseßung der den

Eheschliessungsrecht

ißung des Aufsichtsrathes vom 20, März 1876. Der Aufsichtsrath.

Dr. G. Siemens,

Vorsitzender.

Der Vorstand.

I. Lefebre. C. Braunmaun.

(Nr.319/4)

Tilsit-Iusterburger Eisenbahn-Gesellschaft. Zur diesjährigen ordentlichen Generalversammlung werten die Herren Aktionäre auf Sonnabend, den 3. Juni d. I, F, Uhr Nachmittags,

in das Tilsiter En: pfangsgebäude ergebenst eingeladen. ; : : Bere Erlangurg der Stimmberechtigung müssen die Aktien oder die amtlichen 33 des Gesellsehaftsftatutes wenigstens drei Tage vor der Generalversamm-

lung bei der Gesellschafts-Hauptkasse in Tilsit niedergelegt werden.

Tagesordnung:

1) Geschäftsberiht und Bilanz für 1879. itglieder des Verwaltungérathes und deren Stellvertreter. : Revisoren zur Prüfung und Dechargirung der Bilanz von 1876. 4) Bericht der Revisoren über die Prüfung und Decharge der Bilanz von 1879. : Mitgliedern des Verwaltungsrathes zu gewährenden Remuneration.

Verwaltungsrath.

Tilsit, den 22. April 1876.

Der

von Simpson. Kleffel,

Herzfeld.

Soeben erschienen :

Locomobilen von R. Hornsby & Sons. Centrifugalpumpen u. 8. W. Secundäre KEisenbahnen und Seilbahnen,

Scheer &8 Petzold,

Berlin, N., Chausseestrasse 98.

Bescheinigungen

Cto, 250/3)

(3626]

e Deutsches Ehesehliessungsreecht

nach amtlichen Ermittelungen als Anleitung für die Standesbcamten bearbeitet Ton Dr. Adolf Stölzel, Geheimem Justiz- u. vortrag. Rath im Justizmini teríum zu Berlin.

II. Heff, staaten. 3, DispensationsWesen. keitstabelle. Preis M. 1,20. Com plet.

2. Landrecht. a) Preuss-n mit Lauenburg (Nachtrag). 4. Ausserdeutscbes Eheechliessungsrecht, Cartonnirt 2 Mark,

Reichs-Civilehe-Giesctz. Ausgabe m. Kommentar u, An-

b) Die übrigen Bundes- 5. Ehbemündig-

bang enth. die amtlichen Formulare vos O. Philler, Appe!lationsgerichtsrath. Preis, car-

tonnirt M. 1,80.

amtes für ¿as Heimathwesen. Preis, cart. M. 1,60.

Unterstützungswohnsitz. Unterstützungswohnsitz erläutert nach den Entscheidung für das Heimathwesen von Wohlers, Geh Ober-Regierungsrath,

Das Reichsgesetz über den

en des Bundesamtes Mitglied des Bundes-

Y orn undesch aftsordnung. —— Textausgabe mit erläuterndem

Vorwort u. vollstäzd. Sachregister. (Vom Geb. Ober-Justizrath ete. Kurlbaum), Zwölfte

Arflage. Preis, cart. M. 0,39.

tionsgerichtsrath. cat M, 2,40. : Erörterungen aus dem Gebiete des

mundschaftsordnung vom 5. Juli 1875 von Dr. M. E, Eccius, Mohrenstrasse 13/14.

Preis M. 1,—.

Verlag von Franz Vahlen in Berlin W.,

Äusg. wm. Kommentar u; den in Verbindung steh, Gesetz

en 7. O. Philler, Appella-

Vormundschaftsrechts nach der Vor- Kreisgerichtsrath u, Professor.

[1981]

Dritte Beilage

zum Deutschen Reihs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Donnerstag, den 27. April

2 100.

1876.

In dieser Beilage werden bis auf Weiteres außer den gerihtlichen Bekanntmachungen über Eintragungen und Löschungen in den Handels3-, Zeichen - u. Musterregiftern , sowie über Konkurse veröffentli i: 7) die von den Reihs-, Staats- und Kommunalbehörden ausges{chriebenen Submissionstermine ,

1) Patente,

2) die Uebersicht der anstehenden Konkurs-Termine,

3) die Vakanzen - Liste der durch Militär -Anwärter zu beseßenden Stellen, 4) die Uebersicht vakanter Steklen für Nicht-Militär-Anwärter,

9) die Uebersicht der anstehenden Subhastationstermine,

6) die Verpachtungstermine der Königl.

of-Güter und Staat3s-Domänen, sowie anderer Landgüter,

8) die Tarif- und Fahrplan-Veränderungen der deutschen Eisenbahnen, 9) die Uebersicht der Haupt-Eisenbahn-Verbindungen Berlins, 10) die Uebersicht der bestehenden Postdampf\ch@iff-Verbindungen mit transatlantischen Ländern,

11) das Telegraphen-Verkehrsblatt.

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch die im §. 6 des Geseßzes über den Markeuschuz, vom 30, November 1874, vorgeschriebenen Bekanntmachungen veröffentliht werden, erscheint auch in

einem besonderen Blatt unter dem Titel

Central-Handels-Register für das Deutsche Reih. x: 129

Das Central-Handels-Regifter für das Deutsche Reich kann durch alle Post-Anstalten des Jn-

und Auslandes, fowie durch Carl

Ein Neichs-Patentgeset.

Unter dieser Ueberschrift wveröffentlicht das „Braunschw. Tagebl.* folgenden Artikel, in welchem die Regelung des Patentwesens durch das Deutsche Reich befürwortet wird. Zu den der Reichsge/seh- gebung in Artikel 4 der Verfas\ung überwiesenen,

iéher aber noch nicht in Angriff genommenen Gegenständen gehört auch der Schuß der Erfindungen. Den Reichstag hat die Sache aus Anlaß von Pe- titionen mehrfach beshäftigt und wiederholt ift der Reichskanzler aufgefordert worden, einen Gesetzent- wurf zur Ausführung des betreffenden Verfafsungs- paragraphen vorzulegen. Gegenwärtig wird dann auch eine reihsgefeßlihe Regelung des Patentschußzes vorbereitet ; von Seiten des Bundesraths wird ein „Enqueteverfahren“ über den Umfang und die Noth- wendigkeit eines solchen Schutzes veranlaßt, und wir werden wohl in einer der nächsten Reichstags- sessionen eine Vorlage darüber zu erwarten haben. Nachdem wir in der verflossenen Session den Mustershuß geseßlih geordnet haben, ist die Rege- lung des in genauem Zusammenharg damit ftehen- den Erfindungsschußes eine unabweisbare Nothwen- digkeit. Es giebt freilich Volkswirthe, und zwar vo1zugsweise Theoretiker, genug, welche gegen einen Erfindungsshuß überhaupt sind, weil fie ihn für einen reaftionären Ueberrest des längst überwundenen Monopolsystems halten und das Interesse der Ge- sellschaft an einer unbeschränkten Ausnußung in- dustrieller Verbesserungen und Entdeckungen für so groß erachten, daß die Rücksicht auf den einzelnen Erfinder derjenigen auf die Gesammtheit nachzu- stehen habe. Wir glauben jedoch nicht zu irren, wenn wir behaupten, daß dieses Uebermaß der wirthshaftlichen Freiheit, wie es die Exrtremen der manchesterlihen Schule anstreben , unter den Volkswirthen, Industriellen und Abgeordneten Feineswegs mehr großen Anhang besißt. Das Musterschußgeses wenigstens, gegen welches doch sonst ganz dieselben Einwendungen erboben wurden, hat prinzipielle Bedenken fast gar nicht mehr her- vorgerufen, und damit ist der Grundfrage eigentli fchon präjudizirt. Aber auch die entschiedensten Gegner des E müssen jedenfalls eine s{leunige reihsgeseßliche Regelung der Angelegenheit befürworten, resp. eine reihsgeseßliche Aufhebung des bisherigen Patentwefens betreiben; denn der ge- genwärtige Zustand ift ein nah jeder Richtung und fir jeden Standpunkt unhaltbarer, und nur durch die vielen, noch wichtigeren Aufgaben der Reichsgeseßge- er, läßt sich die bisherige Verzögerung recht- ertigen.

Heute gilt noch für jeden deutschen Einzelstaat eine besondere und selbstverständlich recht äbweichende Patentgesetgebung. Die Unmöglichkeit, eine für die gesammte industrielle Produktion so wichtige Frage auf dem engen Boden der Einzelstaaten zweckmäßig zu regeln, sie in politishe Grenzen einzuschließen, über die doch unser freies wirthschaftlihes Verkehrsgebiet seit lange hinausragt, hat sih {hon zu Zeiten des alten Bundestages ebenso fühlbar gemacht, wie die Nothwendigkeit einer Zolleinigung. Schon im Jahre 1842 ist unter den Zollvereinsftaaten eine Ueberein- funft übe: Ertheilung von Erfindungspatenten ab- geschlossen worden, die freilich nur einige ganz all- gemeine Grundsätze aufstellte, im Wesentlichen aber die ganze Mannigfaltigkeit bestehen ließ, die Gültigkeit ‘eines Patents nur für denjenigen Staat, wo es eben verliehen wurde, anerkannte, kurz, auch nicht die be- scheidensten Ansprüche an Einheitlichkeit erfüllte. Weiter sind wir seither nicht gekommen. Der Schuß für industrielle Erfindungen is \{chwerfällig, fost- \pielig und wenig wirksam, und die Folge davon war, daß die deutsche Industrie lange nicht die Fort- ritte machte, wie z, B. die englische und fran- zösische. Die beklagenëwerthe Thatsache, daß wir in verschiedenen Industriezweigen an Geschma, Solidität, Zweckmäßigkeit, technischer und künstleri- scher Verbesserung von der ausländischen Fabrika» tion überflügelt worden sind, entspringt einer Reihe wirthschaftliher und moralischer Ursachen; einen Theil der Schuld aber trägt auch der mangelhafte Schuß, den neue Erfindungen und Verbesserungen genießen. Wer soll seinen Geist und seine Arbeitskraft anstrengen, Mühe und Kosten aufwenden, langwierige -Versuche anstellen, um eine dee praktisch zu verwerthen, um Fortschritte ins Leben zu rufen, wenn er nicht im Falle des Gelin- gens einen Lohn für seinen Einsaß an Geist, Arbeit und Geld zu erwarten hat, wenn der Träge und Un- fähige sih sofort der Früchte fremder Anstrengungen bemähtigen kann! Der Vortheil, den die Gesellschaft durch eine s{rankenlose Konkurrenz, durch allgemeine freie Ausbeutung neuer Erfindungen gewinnt, wird überreihlich dadurch aufgewogen, daß die geistige Schöpferkraft selbst, die Erzeugung neuer Ideen von der ungenügenden Aussicht auf materiellen Lohn ge- lähmt und erdrückt wird, daß ferner etwaige Erfin- dungen sorgfältig geheim gehalten werden, vielleicht mit der Zeit gänzli verloren gehen, jedenfalls ihre Fortbildung und Entwickelung, neue daran si fnüpfende Verbesserungen und Fortschritte ers{chwert und verzögert werden. :

Wenn wir die Wohlthätigkeit des Erfindungs- \{chußes überhaupt, ohne welchen noch kein Industrie- ftaat auszukommen versucht hat, und für uns ins-

Heymanns Verlag, Berlin, 8W., Königgräßerstraße 109, und alle Buchhandlungen, für Berlin auch durch die Expedition: 8W., Wilhelmstraße 3 D werden,

besondere die Nothwendigkeit einer reichsgeseßzlichen Regelung dieser Angelegenheit voraussetzen, so werden doch über die Einzelheiten eines zeit- und zweckent- \prechenden Patentgeseßzes sehr vershiedenartige Mei- nungen auftreten. Es ist nicht leiht, ein gerechtes Urtheil über die Bedürfnisse und Interessen der nächst- betheiligten industriellen Kreise wie des großen Publikums zu gewinnen, die billige Rücksicht auf den Erfinder mit den Anforderungen der allgemeinen Wohlfahrt in Einklang zu seen. Das angeordnete Enquêteverfahren und die Stimmen der Fachpresse wird hoffentlich eine zuverlässige Richtschnur für die vielen verwickelten und s{chwierigen Fragen ergeben. Dhne in die technischen Einzelheiten eindringen zu wollen, sei es uns nur gestattet, die allgemeinen Grundzüge und Prinzipien eines Reichs-Patent- geseßes, wie wir sie für wünschenswerth halten, darzulegen,

Ueber die in den Tagen des 19, bis 24. April in Berlin stattgefundenen Sißungen des bleibenden Ausschusses des Deutschen Handelstages wird uns berichtet:

Die Kommission des Deutschen Handelstages für Handelsverträge follte hon Ende März zusammen- treten, um die von den Handelskammern, kaufmän- nishen Korporationen, wirthschaftlichen Vereinen, industriellen Firmen 2c, erftatteten Gutachten in einem Berichte zunächst an de» bleibenden Aus\{huß des Handelstages zusammenzufassen und zu berathen. Die Masse des eingehenden Materials, die Schwie- rigkeit der Gruppirung, die vielfach durch und gegen einander laufenden Anträge, welche in mehr als 300 oft schr umfangreichen Berichten über fast 2000 Han- delsartikesl und über nahezu alle Zolltarife der Erde ausgesprochen waren, haben den Zusammentritt der Kommission mehrere Wochen hinausschieben lassen, und hat Leßtere erft am 19. bis 21. April in drei Sißungen den inzwischen von Dr, Renßsch bearbei- teten Bericht prüfen und feststellen können. An den Berathungen nahmen Theil die Herren Geheimer Kommerzien - Rath AaE O als Vor- fißender, Reichstags-Abgeordneter Mosle-Bremen, Vize - Präsident des Handelstages, Geheimer Kommerzien-Rath B. Liebermann, Kommerzien-Rath Baare-Bochum, Handelskammer - Präsident Bahse- Chemniß, Abgeordneter Dr. Hammacher - Berlin, Kommerzienrath Meckel - Elberfeld, Edgar Roß- ) falten Eduard Schwarz-Mülhausen i. Els., Geh.

ommerzien- und Admiralitäts-Rath Stephan-Berlin und Dr. Rentbs{ch-Berlin,

In der Sißung des bleibenden Ausschusses vom 22. April referirte der Vorsißende der Kommission, Geh. Kommerzienrath Heimendahl über das Zu- standekommen des Berichtes und die Stellung der Kommission zu demselben, worauf der Bericht ge- nehmigt und dessen Absendung an das Reichskanzler- Amt beschlossen wurde, Hierbei soll das Gesuch ausgesprochen werden, daß zu den Verhandlungen über neu abzuschließende Handelsverträge Sahver- ständige aus den Handels- und Induttriekreisen zu- gezogen werden möchten, wobei fich das Handelstags- Präsidium zu Vorschlägen der geeignet erscheinenden Persönlichkeiten erbietet, Jnsoweit nöthig werden ferner die etwa noch eingehenden Gutachten in cinem Nachberichte zusammengefaßt werden, mit dessen Be- arbeitung Geh. Rath Heimendahl und Dr. Renßbsch beauftragt werden. Eine Veröffentlihung dieser Berichte soll erst in einiger Zeit erfolgen.

_In derselben Sißung vom 22. nahm der Ausshuß die Wahl des Präsidenten vor, und betraute mit diesem Amte wiederum Kommerzien-Rath Delbrück, der zur lebhaften Freude des Ausshufses fich dazu bereit erklärte,

In der Sißung vom 23. April bes{chloß der blei- bende Ausschuß, dahin zu wirken, daß die von den Vertretern des Deutschen Reiches im Auslande ein- gehenden Berichte über Angelegenheiten des Handels und der Industrie in zweckentsprehender Weise zu- sammengestellt und veröffentlicht werden, und zu die- sem Ende, sowie in Bezug auf rascheres Erscheinen der Konsularberichte fich mit dem Auswärtigen Amte in Verbindung zu seßen.

In Bezug auf den Schiffahrtsverkehr wurde be- \chlossen, dem Reichskanzler eine motivirte Vor- stellung zu überreichen, wodurch die Errichtung eines Reichs\chiffahrts - Amtes beantragt wird, welchem nach Analogie des Reichseisenbahn-Amts die Be- aufsihtigung der Schiffahrtsftraßen und die damit zusammenhängenden Anlagen und Einrichtungen, sowie die Vorbereitung der auf die Schiffahrt und deren Interessen bezüglichen Geseße und An- ordnungen und überhaupt die Pflege aller die Entwickelung und Förderung der Binnen- und See- \chiffahrt betreffenden Angelegenheiten obliegt. Der Ausschuß beschloß ferner zu erklären: l

1) Daß er bei der Entwickelung und jeßigen Lage der Wirthschaftsverhältnisse Deutschlands ein drin- gendes und verstärktes Bedürfniß anerkenne, dahin zu wirken, daß Seitens aller Betheiligten die Verbesserung der Wasserstraßen und der Häfen, so wie insbesondere die Herstellung von Kanälen zur Verbindung der Produfktions- und Konsumtionsgebiete unter einander und mit den Seehäfen und großen Strömen that- kräftig in die Hand genommen werde; :

2) daß nach seiner Ueberzeugung die Kanäle und

Das Central-Handels-Register für das Deutsche Reih erscheint in der Regel tägli. Das

Häfen in der Regel durch die Staaten oder das Reich und für deren Kosten auszuführen und zu verwalteu sind, daß jedoch nöthigenfalls auf Grund eines Gescßes die Interessenten dazu an- gehalten werden mussen, in einer der individuellen Lage des Falles entsprechenden Weise zu den Her- stellungskosten beizutragen oder sich bei dem Risiko der Anlage-Kapitals-Rente zu betheiligen ;

3) daß die Grundlagen, auf denen beispielsweise die Interessenten des Niederrheins und Westfalens den Emscherkanal von Ruhrort nah Dortmund als ersten und wichtigsten Theil des Rhein-Elbe: Kanals, und den Rhein-Maas-Kanal auszuführen streben, im Allge- meinen als sachgemäß und bei gutem Willen der Betheiligten als zum Ziele führende betrachtet wer- den können.

In der leßten Sißung am 24. April beschäftigte sich der bleibende Ausschuß des Handelstage® mit der Frage der Erwerbung der Bahnen durch das Reich. Nach län- gerer Debatte wurden die Verhandlungen vertagt und beshlossen, über die vorliegenden Anträge die Gut- achten der Handelskammern einzuholen.

Schließlih wurde mit der interimistischen Führung Ie Mete des Handelstages Dr. Renßsch beauf- ragt.

Der „Magdeburger Ztg.“ entnehmen wir Folgen- des: Dem Vorgange der Düsseldorfer Handels- kammer folgend, hat auch die Handelskammer in Leipzig beschlossen, hinfichtlich des Kreditgebens im geschäftlichen Verkehr an Kaufleute, Ladeninhaber, Gewerbetreibende 2c. ein Cirkular zu rihten, und die Betreffenden aufzufordern, entweder sofort nah Lieferung der Waare oder monatlich oder spätestens vierteljährlih Rechnung zu fenden und dem entsprehend Berichtigung zu beanspruchen. In buchhändlerishen Kreisen ist man bereits seit JIahresfrift übereingekommen, wenigstens halbjährlich Rechnung zu senden; diese Frift ist für kleinere Ge- werbetreibende jedenfalls zu lang und es möchte ih iy der That empfehlen, daß, wenn nicht sofor- tige Baarzahlung eintritt, spätestens vierteljährlich Rechnung geschickt wird, Es wird dadurch nicht nur das unnôthige, in mancher Beziehung selbst nach- theilige Kreditgeben vermieden, es wird auch die für beide Theile wünschenswerthe Kontrole beziehung8- weise Qerichtigung irrthümlicher Angaben erleichtert. In hiesiger Stadt ist seit einigen Jahren schon eine Besserung eingetreten; viele Gewerbetreibende, von denen man früher nur alle Jahre Rechnungen er- hielt, s{hicken sie in kürzeren Fristen. Auch für den Großhandel ist eine ähnliche Reform der kaufunänni- hen Zahlungsweise von der Handelskammer in Augsburg angeregt worden, und es ist von Seiten des Deutschen Handelstages eine entsprehende Kund- gebung zu erwarten.

Soeben i von der Crefelder Handels- kamm er die Statistik der dortigen Sammt- und Seiden-Industrie für 1875 abgeschlossen worden. Sie zeigt keine Abnahme des Umschlages troß der Entwerthung des Rohmaterials gegen 1874, Bei etwa 29,700 beschäftigten Webstühlen und bei einem Verbrau von 968,000 Kilo an Rohmaterinl betrug der Umschlag mit Deutschland 24,907,161, mit England 24,187,141, mit Frankreich 2,877,380, mit anderen europäischen Ländern 3,597,198, mit außer- europäischen Ländern 10,109,732 (A. An Arbeits- löhnen wurden verausgabt etwa 22 Millionen M.

Emden, 19. April. (Ostfr. Z) Am vergangenen Sonuabend wurde uns eine von unserm Mitbürger Blok konstruirte Petroleumlampe gezeigt, mit dem Bemerken, daß folhe nicht explodiren könne. Um leßteres iu erproben, verfügten wir uns in den gewölbten Keller des Hotels Germania, und wurden hier folgende Versuche damif® angestellt : Zuerst wurde die nur theilweise mit Petroleum versehene Lampe angezündet und brennend weiter nachgefüllt, welches nicht nur leiht, sondern auch ohne Gefahr geschehen kann, da zu diesem Zwecke ein besonders fonstruirtes Kännchen dient. Nun wurde die Lampe brennend platt auf den Boden gelegt, wo sie nach wenigen Augenblicken von selbst erlosch. Alsdann wurde fie an einem langen Bindfaden aufgee- hängt, angezündet und fallen gelassen, so daß Gasbehälter und Cylinder zertrümmerten. Die Lampe aber erlosch sofort. SchließlichÞ wurde sie ohne Cylinder brennend in das schon reichlih auf dem Boden angejammelte Petroleum gelegt, durch einen Faden hin- und hergez;ogen, bis das Petroleum des Fußbodens zündete, und in diesem slammenmeer die Lampe so lange belassen, bis

uppelrand und Tragdrähte, ja felbst der Cylinder- rand abgeschmolzen waren, dann aber einfach in die Hand genommen und ausgeblasen, ohne zu explodiren, Welche Hiße das Petroleum bereits entwickelte, war daran zu sehen, daß der Metallfuß der Lampe durch den daran haftenden Brennstoff eine große Flamme bildete, welhe cbenfalls ausge- blasen werden mußte. Der Brenner selbst ist ein gewöhnliher Kosmos-Breuner, und können alle Lampen dieser Gattung sehr leiht und von jedem une mit solcher Sicherheitêvorrichtung versehen werden.

Abonnement beträgt 1 4A 50 H für das V .erteljahr. “— Einzelne Nummern kosten 20 & 4. Insertionspreis für den Raum einer Drudckzeile 30 S.

Zeichen- Register. (Die ausländischen Zeichen werden unter Leipzig veröffentlicht.)

Königliches Stadtgericht zu Berlin. I. Abtheilung für Civilsachen.

Als Marke ist einge- a, tragen unter Nr. 285 zu «lite L, , der Firma! „Berliner ¿N —=—= t

Berlin.

Belvet-Fabrik“ A in Berlin nah Anmeldung S vom 12. April 1876, Nah- S L mittags 12 Uhr 50 Minus ten für Artikel in Baum- wolle und Sammet (Vel- vet) das Zeichen:

Berlin, den 13. April 1876.

Cólnm. Als Marke if} eingetragen bei dem Königlichen Handelsgerichte zu Cöln 73 unter Nr. 214 zu der Firma: „Heinr. Höver“ zu Berghausen, Bürgermeisterei Gimborn, nah Anmeldung vom j April 1876, Vormittags 9 Uhr, für Stahl und Eisen und für Stahl- und Eisenwaaren das Zeichen : welches auf der Waare durch Einschlagen ange- bracht wird.

Der Handelsgerichts-Sekretär.

Weber.

Hamburg. Als Marken find eingetragen zur Firma: Friedrich Iustus in Hamburg, nah An- meldung vom 21, April 1876, Nachmittags 1F Uhr, für Tabacke und Cigacren

unter Nr. 80 das Zeichen :

und unter Nr. 81 das

Zeichen : o Hamburg. Das Handelsgericht. Nürnberg. Als Marke ift cingetragen zu der

Firma: F, Ad. Richter & Cie. in Nürnberg, nach Anmeldung vom 25. Februar 1876, Vormittags 10 Uhr, 1) unter Nr. 551 für pharmazeutische Essenzen, Chokolade, Kaffeesurrogate, Gummi-

9) unter Nr. 552 für pharmazeutische Präparate

Präparate und Spezialitäten, ätherishe Dele, Seifen, Parfümerien, Liqueure und Liqueur- pfropfen, Flaschen und Flacons aller Art das b Zeichen :

(Spezialitäten) das Zeichen :

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