1938 / 100 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 02 May 1938 18:00:01 GMT) scan diff

Reichs- und Staatsanzeiger Nr. 100 vom 2. Maï 1938. S. S,

Bekanntmachung.

__Die am 1. Mai 1938 ausgegebene Nummer 69 des Reichsgeseßblatts, Teil I, enthält: „Gesetz über die Gewährung von Straffreiheit. Vom 30. April

Erste Verordnung zur Durchführung des Gesetes über die Gewährung von Straffreiheit. Vom 30. April 1938.

Umfang: 1s Bogen. Verkaufspreis: 0,15 RM. Postver- senoungsgebühren: 0,03 RM für ein Stück bei Voreinsendung auf unser Postsheckonto: Berlin 96 200.

Berlin NW 40, den 2. Mai 1938.

Reichsverlagsamt. Dr. H ubri ch.

Preußen.

Die Forstmeisterstelle St. Wendel im Landforstmeister- bezirk Saarbrüdcken ist zum 1. Juni 1938 zu beseßen. Bewer- bungsfrist: 15. Mai 1938.

Handelsiecil.

Die Beschäftigung der Industrie im März.

Die Frühjahrsbelebung der industriellen Arbeit, die im Gegensat zu früheren Fahren bereits unerwartet früh im Februar in Erscheinung trat, jeßte sich im Monat März in unvermin- dertem Tempo fort. Nach derx Industrieberichterstattung des Statistishen Reichhsamts ist die Zahl der beschäftigten Arbeiter gegenuber dem Februarstande von 109,6 (1936 = 100) auf 111,8 gestiegen. Noch stärker zugenommen hat die Zahl dex im März ingesamt geleisteten Arbeiterstunden, und zwar von 1118 (1936 = 100) auf 1147. Auch die durchschnittlihe tägliche Arbeitszeit stieg im Berichtsmonat von 7,70 auf 7,74 Stunden an.

„Nah vorläufigen Berechnungen hat sih die Zahl der be- shäftigten Industriearbeiter auf 7,12 Mill. (Februar 7,0) ge- hoben. ‘Sie liegt damit um rund 300 000 über dem Januar- tiefstand bzw. um 500 000 über dem Märzstande 1937. Das indu- strielle Arbeitsvolumen betrug im März 1,322 Milliarden Arbeiterstunden gegenüber 1,289 Milliorden im Februar 1938 bzw. 1,221 im März 1937.

Wie im Vormonat wurden die saisonabhängigen Pro - duktionsgüterindustrien am stärksten von der Belebung erfaßi. Jn erster Linie die Bauindustrie, bei der die Zahl der beschäftigten Arbeiter tvoß der starken Zunahme im Vormonat, gemessen an der Höchstbeshäftigung, um weitere 11 2% stieg. Diese Entwicklung wurde dadur entscheidend beeinflußt, daß zahlreiche in der Ausführung begriffene Bauvorhaben infolge des un- gewöhnlih warmen Frühjahrswetters früher als sonst fortgeseßt und darüber hinaus neue Bauvorhaben infolge dex erheblich früher vorgenommenen Ausschreibungen bereits im März begonnen werden konnten. Diese Maßnahme der wirtschaftspolitischen Führung wirkte sich auf die gesamte Baustoffindustrie besonders belebend aus. i E :

Die übrïgen, jahreszeitlißen Schwankungen. weniger -unter- woxrfenen Produktionsgüterindüstrien ' köttntén" überwiegend“ Neu- einstellungen vornehmen. Das gilt im Sektor der Fnvestitions- güterindustrien vor allem für die Leicht- und Schwermetall- giezereten, die Großeisenindustrie einschließlich der Stahlbau- industrie, ferner für den Waggon- und Schiffbau, die Kabel- industrie und einen Teil des Maschinenbaues, hier vor allem für die Landmaschinen-, Druckluft- und Büromaschinenindustrie. Stark beshäftigt ivar die Fahrzeugindustrie im Auto- und Kraftradbau. Beim Zeitungsgewerbe, den Schriftgießereien und den reinen Buchdruckereien war der Beschäftigung8sanstieg etwas stärker als im Vormonat und Vorjahre.

Ü S SSR A E E T E N E S S S Es E N E Ne RS E N E R R R E E T E E D

3. Deutscher Betriebs8wirtschaftertag.

Die betriebswirtschaftlichen Finanz- und Finanzierungsprobleme in der gesteuerten Wirtschaft.

Am Sonnabend, dem leßten Tag des 3. Deutschen . Betriebs- wirtschaftertages, behandelte u. a. Dipl.-Kfm. Dr. W. Hasenatdck, Leipzig, o. Professor der Betriebswirtschaftslehre an der Handels- Hochschule Leipzig, die betriebswirtshaftlichen Finanz- und Finan- zierungsprobleme in der gesteuerten Wirtschaft. Der Vortragende führte etwa aus, daß sih die heutigen betriebswirtschaftlichen __ Finanzprobleme in Deutschland auf drei Grundtatsachen der deut-

schen gesteuerten Wirtschaft in der unmittelbaren Vergangenheit zurückführen lassen: 1. auf die Fnvestierungsaufgaben des zweiten Vierjahresplanes, 2. auf die Probleme des Lagerabbaues in Ver- bindung mit vorübergehenden Verknappungserscheinungen in der Rohstoffbeschaffung, 3. auf die shlagartige Verflüssigung der deut- hen Wirtschaft durh die bisherige Art der Finanzierung des Wirtschaftsaufschwunges, insbesondere der Staatsaufträge.

Mit der geänderten Wirtschaftslage (der Vortragende prägte den Ausdruck „Vollwirtshaft“) müssen sih auch, wie bereits an- gekündigt, die Finanzierungsmethoden ändern. Von hier aus werden in absehbarer Zeit einige heute aktuelle betriebsfinanzielle Erscheinungen, insbesondere au in der Sphäre der Bankkredite wahrscheinlih ein anderes Gesicht bekommen. Es wurden dann in grundsäßliher Darstellung die betriebswirtshastlihen Finanz- probleme unter Berückfsihtigung der heutigen Charakteristik des gesteuerten volkswirtschaftlichen Kreislaufes behandelt, darunter U. a.: Festpreis, Fnvestitionslenkung, Formen der provisorischen Betriebsfinanzierung im Gefolge der Wirtschaftssteuerung, Fragen der Ausschüttungspolitik und des Anleihestockgesezes, echte und un- echte „Selbstfinanzierung“ mit ihren Notwendigkeiten, aber au in ihren Gefahren gerade vom Standpunkte der gesteuerten Wirt- schaft, die Frage der Gemeinschaftsfinanzierung, der Bedeutung eines großen und einheitlihen Kapitalmarktes statt der Verzette- lung in Teilmärkte und statt „betriebliher Kapitalinzuht“, Mit Rücksicht auf zukünftige Möglichkeiten wurde auch die Bedeutung einer starken und gut funktionierenden Börse in der gesteuerten Wirtschaft betont. Die Probleme der Kreditsihèrung im Zusam- menhang mit den Stetigkeitseinflüssen einer guten Marktordnung und die Froge der Vertragstreue usw. df finanziellem Gebiet

Nichtamtliches.

Deutsches Neich.

._ Der Schwedische Gesandte R i chert is nach Berlin zu- rücktgekehrt und hat die Leitung der Gesandtschaft wieder über- nommen.

Kunsi und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater Dienstag, den 3. Mai, Staatsoper: Erstaufführung: Fngwelde. Heger. Beginn: 20 Uhr. Schauspielhaus: Was ihr wollt. Beginn: 20 Uhr. Staatstheater Kleines Haus: Der Raub der Sabine-

rinnen. Schwank von F. und P. von Schönthan. Be- ginn: 20 Uhr.

Mutsikal. Leitung:

Lustspiel von Shakespeare.

In den Verbrauhsgüterindustrien hielt sih der Auftrieb derx Beschäftigung in etwas engeren Grenzen. Hier hatte nämlich die Frühjahrsbelebung bereits im Februar eingeseßt. Vor allem konnte si die Beschäftigung in einer Reihe von Zweigen der Textilindustrie weiter ausdehnen. Jm Vordergrunde standen hier die Flachs- und Hanfröstereien, die Kunstseiden-, Schwer- geivebe- und Kokosindustrie sowie die Textilveredelungs- und Steppdeckentindustrie. Aehnlih war die Entwicklung in der Be- kleidungsindustrie. Auch zahreihe Hausratindustrien dehnten ihr Arbeitsvolumen im März weiter aus. Jn der Nahrungs- und Genußmittelindustrie, in der zum Teil nennenswerte Schvan- kungen zu beobahten waren, wurden die Eis- und Mineral- wasserfabriken sowie die Brauereien und Mälzereien von der warmen Witterung im März stark begünstigt. Jn der Fisch- industrie sind bereits Anzeihen einer Besserung der Beschäfti- gungslage zu erkennen. Die Aufklärungsarbeit des“ Reichsnähr- standes für eine Steigerung des Fischkonsums dürfte in diesen Zahlen wohl in erster Linie zum Ausdruck kommen.

Ergebnisse in der Fudustrieberichterstattung.

Zahl der Zahl der Durchschnitt- beschäftigten geleisteten Ar- liche tägliche Arbeiter beiterstunden Arbeitszeit der Arbeiter in Stunden Febr. März

7,47

Jndustriezweige

1936 = 100 März Febr.

11,8 111,8

Febr.

Gesamte Jndustrie , , 109,6 Produktionsgüter- De. ¿e LOOB Verbrauchsgüter- mbustrien% «1076 Eisen- und Metall- gewinnung F (112,8 Maschinenbàu i 4 7122,3 Vai fte L 80/0 Fahrzeugbau „, , „114,7 Textilindustrie . .. . 104,8 Metallwarenindustrie!) 112,2 Holzverarbeitende Ae s s o TAOS Nahrungs- und Genuß- mittelindustrie . . 102,3

März 114,7 113,5 111,6

116,0 7,88

107,7 111,9 112,0 7,55 118,2 3,1 123;1 © ‘124,0- MIOES O

116,66 115;1 105,2 112,6

119, 1167

113/3 7,91 13939 (

8,01 7,68 7,43 7,87

116,5 112,7 115,4

88S Ss La T

102,3 103,2 102,6 7,50

(Reform der Sichecungsübereignuna 4, B.) wurde aestreift. |

As

L E D C T N

(

1) einschl. Musikinstrumente- u, Spielwarenindustrie.

Zum Schluß wurde im Zusammenhang mit den Fragen von Rentabilitätsprinzip, Rentabilitätsstreben und Rentabilitäts- rechnung die Frage aufgeworfen, von welchen gegenüber früher neuartigen Antrieben sih die betrieblihe Fingnz- und Jnvestie- rungspolitik leßlih leiten lassen muß, wenn sie die Durchführung des Gesamtwirtschaftsplanes bei gesteuerter Ordnung möglichst fördern will, Jn der gesteuerten Wirtschaft sind für den Unter- nehmer zwei Punkte angepeilt, innerhalb deren er seinen eigenen Kurs zu steuern hat: Auf der einen Seite die gesamtwirtschaft- lihen Notwendigkeiten, wie sie in den Zielen von Vierjahres- plänen und daraus sich ergebenden Richtlinien für das wirtschafts- rohstofftehnishe und finanzwirtshaftlihe Handeln von Unterneh- mungen und Wirtshaftsgruppen in die Erscheinung treten und zweitens wie die Rücksiht auf die Existenz des Unternehmers und der Unternehmung. Fnnerhalb dieser beiden Leitlinien hat der Unternehmer eine - begrenzte Freiheit des Handelns, wobei der Spielraum durch gesamtwirtschaftlihe notwendige Opfer und durh Gemeinschaftshandeln auf den verschiedensten Gebieten häufig ein- geengt wird und im Gemeininteresse eingeengt werden muß.

Znternationale Koßlenverhandlungen.

Paris, 30. April. Am 29, April traten in Paris Vertreter der Kohlenindustrien der vornehmlih am Export interessierten Länder zusammen, um über eine internationale Kohlen- verständigung zu beraten, Die Verhandlungen wevden in aller- nächster Zeit fortgeseßt.

Diese Mitteilung läßt exkennen,

; daß die shon seit Jahren niemals ganz ;

1 ruhenden Verhandlungen, um zu einer inter- nationalen Kohlenmarktregelung zu fkomnten, / in ein afkutes Stadium getreten sind. Offenbar Haben die günstigen Er- fahrungen, welche die beteiligten Ländergruppen Deutschland Eng- land, Holland, Belgien und Polen mit der Errichtung dex Juter- nationalen Kokskonvention gemaht haben, zur Wiederaufnahme von Berständigungsverhandlungen für eine allgeméine Kohlen- marktregelung ermutigt, Die Schwierigkeiten, die der Schaffung einer wirfsamen internationalen Kohlenmarkftordnung ini Wege stehen, sind bekannt, und es muß fe eigen, ob ihre Beseitigung diesmal mit größerer Aussicht au Érfol in Angriff genommen werden kann als bei früheren ähnlihen Versuchen. Die Tatsache, daß der Rückgang der Nachfrage an einer Reihe von Kohlen- ausfuhrmärkten die Exportprèise zum Sinken gebracht hat und der internationale Wetthewerb der Kohlenexporteure der verschiedenen Länder sih zu vershärfen droht, hat zweifellos die Verhandlungs- bereitshaft verstärkt, f

desgl. in Walz- oder Drahtbarren

9/9 e E10 . NReinnickel, 98—99 % Antimon-Negulus « °

Berliner Börse am 2. Mai.

Aktien uneinheitlich, Renten ruhig,

Am Wochenbeginn kam an den Aktienmärkten eine aus3s gesprohene Tendenz nicht zustande, da sich die Aufträge der Bankenkundschaft in engjtem Rahmen hielten und infolgedessen auch der berufsmäßige Handel noch keine Jnitiative entfaltete. ZU berücksihtigen 1st auch, daß am heutigen Monatsbegiun die

sind und sich auch in dieser Richtung daher eine Einengung des Geschäfts ergab. Gleihwohl blieb die Börse auf einn freund- lichen Grundton gestimmt, Die Kursveränderungen gingen im allgemeinen über Prozentbruchteile kaum hinaus.

Am Montanmarkt fielen Harpener mit einer Steigerung um 1%4 % auf; offenbar bleibt das Kaufinteresse. auf Grund dex günstigen Ausführungen in dem letzthin veröffentlihten Ge- \häftsbericht rege. Verein. Stahlwerke zogen um %% an, während Klöckner 5%, Stolbg. Zink nah Pause 4 und einige andere Werte ca. 4 % hergaben.

Braunkohlenwerte blieben mangels Umsates meist gestrichen, Dtsch. Erdöl glichen einen kleinen Anfangsverlust sogleih wieder aus. Kaliwerte waren nah vorübergehender Shwäche wieder ge- fragt, Wintershall 1 % fester. Fn der chemishen Gruppe erhöhten Farben einen Anfangsgewinn von 4 % sogleih auf 4 %, au v. Heyden waren !4 % höher, während sich in Kokswerke und Rütgers zunächst kleines Angebot zeigte. Bei den Elektrowerien fielen Gesfürel mit 1%, Lichtkrast mit 1 und Lahmeyer mit 4 %, von Versorgungspapieren Bekula und Rheag mit je 1%, dagegen EW. Schlesien mit + 4 % auf. Am Autoaktien=- markt waren Daimler auf den gemeldeten höheren Umsay erneut 2% % fester; bei BMW. regte der soeben veröffentlichte Geschäfts=4 bericht etwas an (+ 4 %). Fm übrigen sind noch von Maschinen hauwerten Rheinmetall-Borsig mit + 4, Dtsh. Waffen und Demag dagegen mit etwa gleihgroßen Einbußen, bei den Textil4 papieren Stöhr mit +&+ 14 und von Bauaktien Holzmann mit 2% als nennenswert verändert zu erwähnén.

Im Verlauf traten an den Aktienmärkten nux geringe Schwankungen ein. Dabei zogen Wintershall exneut um 1, AEG. um 1214, Kokswerke um 114 und Holzmann um 1 % an. Dagegen gaben Daimler 4, Bemberg % und Aschaffenburger 24 70 gegen exste. -Notisi her.

_Am Börsenshluß nahm das Geschäft an Umfang ab, jedoch blieben die Kurse zumeist gehalten. Harpener schlossen gegen die Eröffnungsnotiz mit einer Steigerung um 4 %, Farben ver= ließen den Markt mit 1594, Reichsbank gaben hingegen um 4 % nah, Conti Gummi, die im Verlauf bis auf 206 zurückgegangen waren, blieben zum Börsenschluß gestrichen.

__ Von den zu Einheitskursen gehandelten Bankaktien stellten sih Dtsch. Bank und Dresdner Bank je 14 % höher, Berliner Handels-Gesellschaft hingegen 4 % niedriger.

Bei den Hypothekenbanken gaben Dtsch. Centr. Boden und Hamburger Hyp. je um s % nach, andererseits gewannen Baye= rische Hyp. den gleichen Prozentsaß. Am Markt der Jndustrie= pafere ivurden Bavaria-St. Pauli nach Pause um 3% höher estgeseßt, Keramag, Lausißer Eisenbahn und Deutsche Metall= handel, leßtere nah Unterbrehung, gewannen je 2%. Balcke

Zucker und Gebr. Goedhart stellten sih je 2% niedriger, Dort- munder Aktienbrauerei verloren gegen die leßte Notiz 274 %.

Terrain Südwest gaben um 5 RM nah. Von Kolonialwerten schwächten sich Schantung um 14 % ab.

__JIm variablen Rentenverkehr zog die Reichsaltbesizanleihe um 15 Pfg. auf 1324 -an. Die Gemeindeumschuldungsanleihe wurde mit unv. 96,15. gehändelt. auz A

Am Kassarentenmarkt" fand das in Pfandbriefen heraus- fommende Material s{chlank Unterkunft, Auch Liqu.-Pf.-Briéfe konnten sih gut behaupten. Rhein. Hyp.-Bk. befestigten sich um A %. Von Landschaftl. Goldpf.-Briefen wurden 514 %ige Sachsew Liqu.-Pf.-Br. um 4, Westfalen und Pommern Abfindungs-Pfand= briefe um 4 bzw. 0,40 % höher bewertet. Reichs- und Länder= anleihen blieben völlig unverändert. Bei den Jndustriepapieren stellten sich Aschinger unter Berücfsihtigung des Qt abschlages auf 98,30. Farbenbonds wurden ebenso wie Gute Hoff- nung um 4% höher notiert, Hoesch-KölnNeuessen gewannen 4 %. Krupp Treibstoff büßten % % ein, während 36er Mittel- stahl im gleihen Ausmaße anzogen.

Am Geldmarkt waren für Blanko-Tagesgeld Sätze von 3 bis 314 % anzulegen,

__ Bei der amtlichen Berliner Devisennotierung wurden das engl, Pfund und der Dollar mit 12,41% bzw. 2,489 unverändert notiert, auch der holl. Gulden und der Schweizer Franken blieben mit 138,55 bzw. 57,26 unverändert. Der franz. Franc wurde etwas niedriger auf 7,62 (7,65) festgeseßt. ;

Devisenbewirtschaftung.

Wegfall der Exportvaluta-ESrklärungen bei Versendung von Waren nach dem Lande Oesterreich.

Durch Runderlaß Nr, 32/38 D.St. vom 29. April 1938 wird dexr Wegfall der Exportvaluta-Erklärungen bei Versenduig von Waren nach dem Lande Oesterreich bekanntgegeben. Dex R. hat folgenden Wortlaut:

Die Anmeldungspflicht für Zwecke der Devi enbewirtshaftung (Art. 11 der Ersten Durchführungsverordnung An D fällt für Waren, die nah dem Lande Oesterreich versandt werden und die nicht für ein drittes Land bestimmt sind, mit sofortiger Wirkung weg. Damit entfällt für diese Sendungen die Anmeldung mit Vordruck T A der Exportvaluta-Exklärung (der bisher binnen drei Tagen nach dex Versendung der Waren der örtlich guständigen Reichsbankanstalt zu übersenden war), mit Vordrueck 1 B (der der Sendung beizufügen war) und mit Vordruck Il (mit dem bisher die eingegangenen Ausfuhrerlöse zum 10. 20. und leßten Tage jedes Monats derx örtlich zuständigen Reichsbankanstalt mitgeteilt werden mußten). Die für die bereits durchgeführten und mit Vordruck T A und T B schon angemeldeten Ausfuhren eingehenden Ausfuhrerlöse müssen noch mit Vordruck 11 gemeldet werden.

G U MGERG 5 T G E SRR E R A SRA S E RGREG E S P d) A I R I R E E S ARE M E N

Notierungen

der Kommission des Berliner Metallbörsenvorstandes : vom 2, Mai 1938,

(Die Preise verstehen sich ab Lager in Deutschland für prompte Lieferung und Bezahlung):

133 RM für 100 kg S 137

Originalhüttenaluminium, 98 bis

99 %/% tn Blölén , «

Feinsilberx ao ee.

« +2 « 2/86,90-39,80

Limiterneuerungen noch nicht vollständig durchgeführt worden

Maschinen fielen durch einen Verlust um 4/4 % auf. Fraustadt ;

\ L Ae TF4 Vit E A P A: I E K . t

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Neichs- und Staatsanzeiger Nr. 100 vom 2. Mai 1938. S. 3,

Wirtschaft des Auslandes.

Eisenhütte in England stillgelegt. Grund: Spekulation und Absahzstockung.

London, 1. Mai. Der Rückgang des Roheisenverbrauchs in Großbritannien, der zum Teil duvch spekulativ bedingtes Kaufen der Verbraucher im leßten Fahre verursaht worden ist, zum Teil durch einen Rückgang der britishen Wirtschaftstätigkeit, hat nun dazu geführt, daß eine Hämatithütte in Middlesbrough auf un- bestimmte Zeit stillgelegt wird. Es handelt sich um die Ayresome Ayreworks der Firma Gjers Mills & Company, die wegen einer Lagerhaltung von rund 27 000 t gezwungen ist, drei Hochöfen mit einer Belegschaft von rund 500 Mann stillzulegen. Die Werk- leitung begründet ihre Maßnahme damit, daß das im wesentlichen von Stahlfirmen verbrauchte Hämatit sich in den lezten Monaten niht mehr so gut verkaufte wie im Vorjahr und daß deshalb Ab- saßstockungen einseßten. Von der Stillegung werden natürlich au einige Kohlengruben und Kalksteinbrühe in Middlesbrough betroffen, die Rohstoffe für die Hämatithütte lieferten.

Bünstige Lage der niederländischen Schiffahrt | im Zahre 1937.

Amsterdam, 30. April. Das verflossene Fahr wird in dem soeben ershienenen Jahresbericht 1937 der niederländischen Reeder- vereinigung als für die niederländishe Schiffahrt günstig bezeih- net. Beinahe in allen Richtungen nahm die Beförderung von Gütern und Passagieren zu. Frachten und Tarife stiegen, und zeitweise brachte der Mangel an Schiffsraum in der Wilden Fahrt seit langem unbekannte Frachthöhen. Diese günstige Lage hielt während des größten Teils des Jahres an. Erst im Herbst trat ein gewisser Rückgang ein. Die aufgelegte Tonnage, die schon zu Beginn des Jahres beträchtlich vermindert war, wurde mit der Zeit voll in Fahrt genommen. Nach vielen Fahren fortdauernder Verkleinerung zeigt die niederländische Flotte 1937 erstmals wieder eine Verstärkung, und zwar um insgesamt 123 040 BRT. Fm Vergleih zum Fahre 1931, als die niederländishe Flotte am größten war, beträgt die Verminderung jedoch noch immer 15 % und bei Außerachtlassung der Tankschiffe sogar 21 %. Dennoch

P T

Schlachtviehpreise an deutschen Märkten

Durchschnittspreise tür 50 kg Lebendgewicht in HNM.

a. e

Marktorte

Dortmund Frankfurt Hamburg

fonnten die Niederlande den ahten Plaß unter den Handelsflotten der Welt behaupten. Der Antei! der niederländishen Flagge an der Welthandelsflotte stieg wieder auf 4% gegen 3,9 % in 1936 und 4,4 % in 1932, Das Verhältnis der Dampfschiff- zur Motor- chiff-Tonnage stellt sih für die Niederlande auf 61,1 : 38,9 gegen- über 78,9 : 211 im Weltdurhschnitt. Der Anteil der Schiffe an der niederländischen Flotte, die jünger sind als fünf Jahre, stieg von 8,9 9 in 1936 auf 12,3 % in 1937, was die inzwischen ein- geseßte Verjüngung der niederländischen Flotte beweist. Der Be- riht bezeihnet sie jedoch noch als ungenügend und weist darauf hin, daß gerade der Prozentsaß der niederländischen Schiffe zwishen 15 und 20 Jahren, d. h. der mehr oder minder Dev alteten Schiffe, noch beträchtlih groß ist. Nach „Lloyds Statistik wurden in den Niederlanden ‘in 1937 doppelt so viel Schiffe vom Stapel gelassen wie im Fahre 1936, nämlich 112 mit insgesamt 183 509 BRT.; in dieser Ziffer sind die Binnenschiffe nicht ein- begriffen. Ferner wurden 4 Dampftankschiffe mit zusammen 12 291 BRT. und 4 Motortankschiffe mit insgesamt 31 064 BRT. zu Wasser gelassen. 42 Schiffe mit 44449 BRT. wurden für aus- ländishe Rehnung gebaut.

Frankreichs Kohlenförderung im März 1938.

Paris, 30. April. Jm Monat März 1938 wurdet in Frank- wid bei 24,1 Arboltstagen 4,38 Mill, t Kohle gefördert gegen- über 3,77 Mill. t im Februar bei 20,8 Arbeitstagen und 4,18 Mill. t im März 1937 mit 23,8 Arbeitstagen. Der arbeitstägliche Durchschnitt ist also von 180 808 t im Februar auf 181 544 E März gestiegen, wobei die Arbeiterzahl von 246 305 auf 246 98 zunahm und gegen Ende März 1937 um rund 13 000 Köpfe höher war. Die Kokserzeugung stellte sih auf 379 364 t bzw. 391 708 t bzw. 367 847 t, die Brikettherstellung auf 521 022 t bzw. 447315 | bzw. 483 509- t. Für das erste Vierteljahr 1938 ergibt sih eine Kohlenförderung von 11,85 Mill. t bei 65,4 Arbeitstagen gegen- über 11,70 Mill. t in 66,5 Arbeitstagen im gleichen Vorjahrs- abshnitt; die Hüttenkokserzeugung betrug 1,076 (1,016), die Brikettherstellung 1,44 (1,42) Mill. t.

für die Zeit vom 25. bis 30. April 1938.

Hannover

Magdeburg

Mannheim Nürnberg Stuttgart Wuppertal

Ochsen:

ullen: D 38,5 ‘84,0

42,5 | 38,0 31,5 21,0

Kühe:

Färsen: 39,5

Kälber: 61,5

55,5 45,0

Schafe: g ame

50,0 50,0

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U. Wh.

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56,0 55,0 ¿4,0 52,0 49,0 53,0

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54,5 53,5 52,5 | 50,5 47,5 51,5

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1

Neichsdurhschuittspreife

1938 April

11.—23.

Zahl der März

Märkte | 98, 3,.—2. 4.

4.—9. 25.—30.

Owsen, volUfleischige (b) « « o Kühe, vollfleishige (b) « » v Kälber, mittlere (b) « « « j Schweine, 100—120 kg (c) « «

Bezeichnung der Schlachtwertklassen und Bildung der Reichsdurchschnittspreise siche Monatsübersicht in Nr. 90 vom 20. April 1938.

1!) g 1 = Fette Spedsauen. Berlin, den 30, April 1d38,

E E E C C E R

Berichte von auswärtigen Devisen- und Wertpapiermärkten.

Devisen. s

Danzig, 80. April, (D. N. B.) So lol a0 1 Pfund Sterling. . Bli. «e o + « 400M (evtehrsfrci). 912,12 Warschau Ï 100 Zloty (verkehxsfrei) . 99,80 R 100 E ao e) 40,01 U oe + 100 O . 121,86 Brüssel . « , « « . 100 Belga 4 89,12 Amsterdam . . - 100 Gulden , 294,72

Geld 26,41

Brief

26,51 212,96 100,20

16,39 122,34

89,48 295,88 136,62 118,34 133,21

Stockholm . 100 Kronen 136,08 Kopenhagen « 100 Kronen 117,88 O ¿4 100/ Kone 132,69 New York (Kabel). 1 USA-Dollar . 5,2945 Mailand... . 100 Lire (verkehrsfrei) . 27,85 Prag, 30. April: Geschlossen. (D. N. B.)

27,95

Budapest, 30, April. (D. N. B.) {Alles tn Pengö.) Wien

—,—, Berlin 136,20, Zürich 78,123, Belgrad 785,00. London ‘2. Mai. (D. N. B.)

i i 5,3155 Wia 112,70, Helsingfors 9,97, Prag 15,80, Wien —,—, Warschau

New York 498,75, Paris 163,06, später 163,62, Amsterdam 896,00, Brüssel 29,62, Jtalien |

39,2 36,4 55,9 51,3

38,9 36,4 56,2 51/3

15 38,7 15 36,3 15 96,0 15 91,3

38,8 36,4 56,3 51/3

Statistisches Reichsamt,

94,75, Berlin 12,40}, Schweiz 21,67}, Spanien 80,00 nom., Lissabon 110,18, Kopenhagen 22,40, Wien —,—, JFstanbul 622,00 B.,, Warschau 26,43, Buenos Aires Jmport 16,00 B,, Rio de Faneiro 281,00 B.

Paris, 830. April: Geschlossen. (D. N. 3 S i

Amsterdam, 80. April, (D. N. B.) [Amtlich.] Berlin 72,224, London 8,961/16, New York 179,75, Paris 551,00, Brüssel 30,25%, Schweiz 41,33, Jtalien —,—, Madrid —,— Oslo 45,05, Kopenhagen 40,023, Stockholm 46,20, Prag 626,00,

Zürich, 2. Mai. (D. N. B.) [11,40 Uhr.) Paris 18,32, London 21,674, New York 4345/3, Brüssel 73, 17+, Mailand 22,86, Madrid —,—, Berlin 174,77}, Wien: Noten 46,00, Auszahlung —,—, Jstanbul 350,00.

A eau 30. April. (D. N. B.) London 22,40, New York 450,25, Berlin 180,80, Paris 13,85, Antwerpen 75,75,

irich 103,65, Rom 29,90, Amsterdam 250,40, Stockholm 115,60,

85,35. y Stockholm, 30, April, (D. N. B.) London 19,41, Berlin

157,00, aris 12,05, Brüssel 66,00, Schweiz. Pläve 89,85, Glan 217,25, Kopenhagen 86,75, Oslo 97,65, Washington

Deutsche Seefisherei und Bodenseefischerei im März 1938 (Fangergebnifse usw.). i Von deutshen Fishern und von Mannschaften deutscher Schiffe

gefangene und an Land gebrachte Fische, Robben, Wal- und andere Seetiere sowie davon gewonnene Erzeugnisse.

In di Nachweisung bedeutet 0 bzw. 0,0, daß zwar Fänge erfolgt pw Le L en aber unter 100 kg bzw. 100 NM liegen.)

6 f Ostsee (eins{chl. Haffe)

Wert in 1000 RM

: Nordsee Seetiere und davon gewonnene Erzeugnisse Wert in

1000 RM

100 kg

100 kg

I. Fis ch e.) ?) Hering Z Î 5 472 Breitling (Sprott) D 61 Matrele 2 209 Kabeljau: e E Cotle i «6 Ld 245 2 Gorlé » uo S 182 3. Sorte . . . e . . é 943 Isländer i A AOOZL yon der Nordwesiküste Nor-|

Bea o a a 0e] LALABS Schellfisch: 1. Sorte . ; 6 2. Sorte VEA 16 E e e M N d 66 4. u. 5. Sorte 2017 Isländer L 4 035 von der Nordwéstküste Nor-

wegens 81 630 | Wittling (Meiling, Merlan) 3 656 S ONLer): Seelachs (Köhler) l

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Mulden 2 C P BOR6 i O Krabben (Garneelen). . . 6 165 76,6

zutammen |- 11267 | 105,8 III. Andere Seetiere.

Delphine, Seehunde, Wild- enten usw.

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IV. Erzeugnisse von Seeti Salzheringe Fischrogen - 560 h;

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zujämmen 328,6

zusammen I—IV | 505 866 | 5 285,0 Nord- und Ostsee | 556 461 | 6 166,3

Bodensee und Rheingebiet.

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Mert in 100 ke [1000 RM

Blaufelchen . « « - + Gn E e Sand- (Weiß-)Felchen . Forellen

Nheinlahs (Salmen) . Trüschen

Pete N R arsche (Egli, Kräßer) . Brachsen N Weißfische (Alet, Nase usw.) Sonstige Fische «

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zusammen

1) Nußerdem find von deutshen Hochseefahrzeugen unmittelbar ge- lane in O aae 12821 dz Fische im Werte von 100500 RM, in den Niederlanden: dz Fische im Werte von NM.

2) Von den im Februar gefangenen Fi\hen erhielten: a) Klippfishwerke dz Fishe im Werte von RM, b) Fisch- meblfabriken: 29 142 dz Fische im Werte von 44100 RM.,

8) Darunter 1257 dz Seesterne,

Berlin, dén 30. April 1938.

_

(Fortseßung des Handelsteils auf der vierten Seite.)

Statistisches Reichsamt.