1938 / 103 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 May 1938 18:00:01 GMT) scan diff

Neichs: und Staat34«6at«-- Nr. 103 vom 5 Mai 1938. S. 4.

2. Falls-das Material vorhèr-entschweselt worden if erbdhen sid die unter la bis e angegebenen Durchschnittssäße für

die Romäne um weitere 5%.

3. Beim Vérkämmen von buntem Material dürfen die unter la bis c genannten Durchschnittsrendements}äße noch um

weitere 3% herabgeseßt werden.

4. Bei sonstigen Aufbereitungsarten:

beim Schneiden ein Durchschnittsrendement von « «

) 99% ) beim Krempeln ein Durchschnitisrendement von « « ) )

98% beim Bleichen ein Durchschnittsrendement von «- 95% beim Drouùssieren von tohweißer Ware ein Durch- schnittsrendement von beim Droussieren von rendement von . Í beim Garnettieren von rohweißer Ware ein Durch- schnittsrendement von beim - Garnettieren von schnittsrendement von beim Garnettieren von E schnittsrendement von j % Bei Lieferungsverkäufen- dürfen auf die obigen Preisspannen noch die nachstehenden Aufschläge hinzugeschlagen E Ln tatsächlicher Einkaufspreis ei sonstigen gegebenenfall3 amtlih / ; Aufbereitungs®- festgeseßter Preis beim Verkämmen arten je kg je kg L p bis RM 0,45 RM 0, über RM 0,45 bis RM 0,95 RM 0,05 RM 0,035 über RM 0,95 bis RM 1,45 RM 0,04 RM 90,03 über RM 1,45 RM 0,04 D Lp ; Der so ermittelte Preis versteht fich je kg, bei Kammzügen Kondtttonter- gewicht, sonst Nettogewicht ab deutschem Lager bzw. Ort der Auf-

94% 91% 93%

bereitungsanstalt, Zahlung innerhalb von 30 Tagèn vom Rechnungs-

tage ab. 25. Februar 1938,

Fachuntergruppe Zellwolle und Kunstseideabfälle

Kulenkampff Der Leiter

Fachuntergruppe Kammgarnspinnerei Olshausen Der Leiter Fachgrupve Tuch- und Kleiderstoffindustrie

Popp Der Leiter

Fachuntergruppe Lohnkämmerei W.. Jung Der stellv. Leiter

Fachgruppe Streichgarnspinnerei Walter Geißler Als komm. Leiter beauftragt

Anlage Nr. 2 zur Anordnung Z 6 der Veberwachungsstelle für Seide, Kunst- scide und Zellwolle.

Tarif für Oohnverarbeitung von Zellwolle, Zellwollabgängen und Kunstseidenabgängen der Firmen

Bremer Woll-Kämmerei, Us {Unterweser),

Leipziger Wollkämmerei, Leipzig

Mylauer Wollkämmerei, Georgi & Co., G. m. b. H., Mylau i: D, : :

Wilhelmsburger Wollkämmerei A.-G., Harburg-Wilhelms- bur :

Woll-Wäscherei und Kämmerei in Döhren bei Hannover.

Ausgabe Juni 1937 in der Fassung vom März 1938. Vorbehaltlich Widerruf gültig ab 1. Juli 1937 bis auf weiteres.

Die Anlieferung des Rohmaterials hat frachtsrei Kämmerei zu erfolgen. Dem Eigner, für dessen Rechnung die Verkämmung vor- genommen wird, wird eine etwa bezahlte Mehrfracht gegenüber dem Sate nach der dem Versender am nächsten in Deutschland gelegenen, derartiges Material verarbeitenden Lohnkämmeret vergütet.

Bei Zuweisung von Zellwolle ist seitens des Ausftraggebers das Konditioniergewicht, die Schnittlänge und der Einzeltiter, bei Bu- weisung von Abgängen der Einzeltiter aufzugeben. Nachprüfung der Angaben behalten sih die Kämmereten vor. Ferner muß die Zell- wollart (Marke), Zellwollsorte (Zellwolle, Zellwollabgänge, Reiß- zellwolle usw.) und die Art der Herstellung (Viskose, Kupfer, Acetat) angegeben werden. Die Kämmerei prüft die eingegangenen Partien an Hand eines 2—3 kg Andienungs- oder Referenzmusters des Zell- wollieferers. Später festgestellte Mängel bei einer Partie bzw. Ab- weichung des Andienungsmusters verpflichten die Kämmerei nit, sondern sind Gegenstand einer Auseinanderseßung zwischen Eigen-

tümer und Zellwollieferer.

Es wird berechnet für: A I, Uebernahme (Lagerung, Feuerversicherung, Konditionierung usw.) RM 0,03 je kg Erzeugnis; bei Mischverkämmung von in der Kämmerei vorgenommenen Mischungen für den Zell- woll- und Wollanteil der Saß des entsprechenden Tarifs, für angelieferte Mischpartien und Spinnereiabfälle aus Gemischen von Wolle und Zellwolle der Saß des Wollkämmerei-Tarifs.

IT, Kämmen einschl. Schneiden, falls erforderlich: A. von ZBellwolle : 1. Einzeltiter von 3. den, und Bb e o 0,2 og) ois RM 0,41 2, Einzeltiter unter 3 den. bis / einschl. u den. L E e e O n” 0,50 3, Einzeltiter unter 2 den... y 0,70 B, von offenen Zellwoll- und Kunstseidenabgängen: 1, durchschnittlicher Einzeltiter von 3 den. und darüber . « RM 0,43 2. durchschnittlicher Einzeltiter unter 3 bis einschl. 2 den. . s 0,53 3, durchschnittlicher Einzeltiter L E 2

je kg Zug und

ling

C. von in der Kämmerei vorgenommenen Mischungen aus Zellwolle und offenen Zellwoll- und Kunstseiden- abgängen mit Wolle oder von angelieferten Mischpartien und Spinnereiabgängen aus Gemischen von Wolle und Zellwolle anteilig die Säße des entsprechenden Tarifs.

Das’ normale Gewicht für Kammzugbänder beträgt 20 g je m. :

/ Bandödstärken unter 10 g werden nicht geliefert.

. Nachkämmen von Kammzug, Lunte, Vorstrecken- und Krempel- : band aus Zellwolle und „Zellwoll- oder Kunstseidenabgängen

RM 0,10 weniger als für Kämmen.

Wenn das Krempelband nachträglich im gleichen Betrieb gekämmt wird, so greift bei sofortiger Entscheidung des Auf- traggebers während der Verarbeitung der Kammlohnsaß unter

IT Plab. . Herstellung von Krempelband oder Vorstreckenband:

RM 0,10. weniger als für Känïmen der entsprechenden

Feinheitsklasse je kg abgeliefertes Erzeugnis.

V, Sonderbehandlüngen : 1. Sortierehn . . 2. Entfiyen E 3, Vorbexeiten von verwwirrtem und

je kg abgelie- fertes * Erzèugnis

1 erfolgt bei Eisenbahnverladung durch Einzahlung auf den Frachtbries,

| Kämm-

. Schneiden, falls" es- allein’ und nicht vor irgéendeiner Be- handlung in der Känimerei vorgenommen wird, bei ener Sthnittlängé von: 34 bis 1 RM 0,70 - 2 0,55 4 0,45 E 0,25 über 25 i 0,18 50 0,08 200 x 0,05 000 0,02% , Droussieren (Ablieferung in Schleierform), auch falls vor IT und IV erforderlich: a) offener Abgänge mit Einzeltiter ) von 214 den. und darüber (ein- maliges Droussieren) S RM 0,25 b) offener Abgänge mit Einzeltiter unter 214 den. und hartgedrehter Fäden (mehrmaliges Drous- sieren) K , Waschen é . Kräuseln und Entschwefeln (bei star- kem Schwefelge halt Aufschlag vor- behältén) . 0,15 . Bleichen allein i 0,15 , Kräuseln, Entschwefeln und Bleichen in einem Arbeitsgang (bei starkem Schwefelgehalt Aufschlag vorbehalten) »

VI, Zuschläge: A A; Für Partien bis zu 2000 kg abgeliefertes Erzeugnis wird für jede Partie ein Zuschlag von RM O für An- und | Ablauf auf die tarismäßigen Verarbeitungslöhne berechnet. B. Für farbige Partien erhöhen sich die Lohnsäße unter TT bis IV und V 5. und 6. um 10%. ; C. Für Verkämmen von glattem und haltlosem Material wird ein Zuschlag von RM 0,075 je kg abgeliefertes Erzeugnis berechnet. j . Für Bandstärken unter 15g s wird ein Zuschlag von RM 0,02, unter 12 g bis 10 g : wird ein Zuschlag von RM 0,04 auf die Lohnsäße unter IT berechnet. . Bei Schnittlängen unter 70 mm ünd über 160 mm {vird eiù Zuschlag ‘von 10% auf die Lohnsäße unter IT bis IV berechnet. :

Konditionierung von Kammzug, Vorstredenband und Krem- pelband aus Acetatzellwolle auf Basis von 9%, aus allen anderen Zellwollen auf Basis von 11%, solange vom Zellwollausshuß der Wirtschaftsgruppe Textilindustrie keine neuen Prozentsäße sest- gelegt werden. 1: i; O L ou ür Mischungen mit Wolle gelten die von der Wokasa se|tge]eßlen Feu tai solange vom Zellwollausshuß der Wirtschaft3- gruppe Textilindustrie keine neuén Prozentsäße festgelegt werden. Kämmlinge werden nicht konditioniert. : i : Angaben im Konditionierschein und auf den Kämmerei-Papieren übér Zellwollart (Marke), Zellwollsorte, Art der Herstellung, Feinheit und Schnittlänge erfolgen nah Aufgabe des Auftraggebers ohne-Ver- bindlichkeit der Kämmerei. i Verpackung: RM 2,65 je 100 kg Erzeugnis bei fostenfreier Ueberlassung der alten Verpackung, sonst RM 2,70. E Bei Kistenverpackung wird der Preis der Kisten zusäßlich in Rechnung gestellt, Verpackung in Eingangskisten. wird nicht vor- genommen. Ablieferung ohne gegenteilige. Vorschrift in Spulen. Bei Aufmachung in Papiertonnen (Bumps) RM 0,02 je kg Zuschlag. Das Ziel der Lohnrechnungen beträgt 30 Tage. Bezahlung vor Abnahme der Erzeugnisse. Vorzinsen werden zum Reichsbanksaß vergütet, Verzugszinsen zu einem 2% höheren Sat berechnet. Be- lastung der Frachten und sonstigen Verläge am Tage der Veraus- abung. s Die Lagerung der zur Verarbeitung gelangenden Zellwollen und der Erzeugnisse erfolgt fristlos und kostenfrei. Die Fortnahmeé unverarbeiteter Zellwolle ist nur nah Vereinbarung zulässig. Jn diesem Falle wird für die ganze Lagerzeit dem jeweiligen Eigner außer den verauslagten Frachten und Kosten RM 0,01 für jeden Tag und jede volle 100 kg berechnet, für Ausladen und Einladen RM 0,25 für 100 kg brutto, für Feuerversicherung RM 0,10 für 100 kg brutto auf jeden vollen .und angebrochenen Kalendermonat.

Die Feuerversicherun g sämtlicher bei uns lagernder Waren ge- schieht zum Tageswert in. Reichsmark auf Kosten der Kämmerei, jedo ohne deren Haftung für die Versicherungsgesellschaften. Jm Falle eines Feuerschadens ernennen die Versicherungsgesellschaften einerseits und die Kämmerei andererseits je einen Sachverständigen, deren Ab- schäßungen für jeden Versicherten verbindlich sind. S

Die Ablieferung der Erzeugnisse erfolgt stets unter Original- markierung ohne Uebernahme des Transportrisikos frei Kämmerei,

Dem Verbraucher oder dem eine frachtfreie Beförderung vor- schreibenden Kunden wird bei Kammzug, Vorstreckenband oder Krempelband derjenige Frachtunterschied vergütet, um welchen die entsprechenden Wagenladungssäße von der abliefernden Kämmerei aus nah dem Bestimmungsort, wohin die Kämmeret selbst das Material abschickt, etwa teurer sind, als ab der nächstgelegenen solches Material verarbeitenden Lohnkämmerei. Die Frachtvergütun

je kg abgelie- fertes Erzeugnis

0,40 0,15

0,25 |

bei Autoverladung durch direkte Ueberweisung; im leßten Falle gelten für die Frachtvergütung die Säße des Rei sfraftwagentarifs.

Im Falle die Abnahme durh Spediteure oder Kraftwagen vor- genommen wird, wixd eine eventuelle Frachtvergütung nur gewährt, nachdem dér absendenden Kämmerei Verbraucher- und Endbestim- mungsort dur Einséndung der Beförderungspaptere nachgewiesen ist.

Deckenmiete geht zu- Lasten des Empfängers.

erfolgt bei ‘Verfügungsstellung an den Käufer mit Kämmereigetwi t, bei Versand an den Käufer mit Ablieferungsgewicht. /

Musterversand: Für Frrtümer beim Versand von Nachzugs- mustern übernehmen die Kämmereien keine Verantwortung. Die Uebereinstimmung mit den vorher erhaltenen Ausfallmustern hat der Empfänger selbst zu prüfen. Nachzugsmuster von Kämmereiabgängen :

werden nur einmal verabfolgt. : , Erfüllungsort sowohl für die Kämmereien als auch. für die

Auftraggeber is der Siß der betreffenden Lohnkämmerei, E u Ll ferkilubtermine werden mit Monatsfrist nach Möglichkeit

innegehalten.

Bekanntmachung KP 530

der überwachungsstelle für unedle Metalle vom 4, Mai 1938,

betr. Kurspreise für unedle Metalle.

1. Auf Grund des § 3 der Anordnung 34 der lÜber-

wachungsstelle für unedle Metalle vom 24. Juli 1935, betr.

Richtpreise für unedle Metalle, (Deutscher Reichsanzeiger

Nr. 171 vom 25. Juli 1935) werden die folgenden Kurspreise festgeseßt:

Aluminium (Klassengruppe 1)

Aluminium, nicht legiert (Klasse 1 A). .._. RM 133,— bis 137,—

Aluminiumlegierungen (Klasse 1 B)... 58,—. 61,—

Blei (Klassengruppe 111) Blei, nicht legiert (Klasse I1I A)... . . . RM 17,75 bis 19,75

: : Kupfer, nicht legiert (Klasse VIII A)

"P Adtzinn (Klässe RR D) 5 oa 66

öffentlihung im Deutschen

Gewichtsaufgabe über Kämmlinge und- Kämmereiabgänge

** Kupfer (Kasséngruppe V1 e. RM 54,25 bis 56,75

Kupferlegierungen (Klassengruppe 1X) Messinglêgierungen (Klasse 1X A). . . + . RM 38,75 bis 41,25 Rótgußlegierungen (Klasse IX B). é » 55,50 Bronzelegierungen (Klasse TX C). 75,50 78,50 Neusilberlegierungen (Klasse TX D) . 61,— 53,50 Nidckel (Klassengruppe X111) Nickel, nicht legiert (Klasse -XI[I1 A) RM 236,— bis 246,—

Zink (Klassengruppe XIX) Feinzink (Klasse XIX A) RM 19,25 bis 21,25 Rohzink (Klasse XTX C) . 15,26 17,253

Zinn (Klassengruppe XX) Zinn, nicht legiert (Klasse XX A). . . « « . RM 202,— bis 212,— Banka-Zinn in Blöllen « « « » zee ey 214 p 224, Mischzinn (Klasse XX B) «o o 6 - n 202, y 212, je 100 kg Sn-Jnhalt RM 17,75 bis 19,75 je 100 kg Rest-Jnhalt . RM 202,— bis 212,— je 100 kg Sn-Jnhalt ‘RM 17,75 bis 19,75 je 100 kg Rest-JFnhalt.

2. Diese Bekanntmachung tritt am Tage nah ihrer Vers Reichsanzeiger in Kraft. Gleich- zeitig treten die Bekanntmachungen KP 528 und KP 529 außer Krast. - Berlin, den 4. Mai 1938. Der Reichsbeauftragte für unedle Metalle. Stinner.

. . . N o. N F A

Preußen.

LViehfseuchenpolizeiliche Anordnung über die Einfuhr von Hengsten und Stuten aus Griechenland, Albanien und der Türkei.

Auf Grund des § 7 des Viehseuchengeseßes vom 26. Juni 1909 (Reichsgesebblatt S. 519) bestimme ih für das Preußische Staatsgebiet folgendes: s 1 i

Die Einfuhr von Hengsten und Stuten aus Griechenland, Albanien und der Türkei ist verboten.

P. Zuwiderhandlungen gegen diese Anordnung unterliegen den Strafbestimmungen der §§ 74 f. des Viehseuchengeseßes.

83

- Diese Anordnung tritt mit dem Tage ihrer Veröffent- lihung in Kraft. | *

Berlin, den 3. Mai 1938,

Der Reichs- und- Preußische Minister des Fnnern. i As: De WEV Ex.

Verfügung.

Auf Grund des Geseves über die Einziehung kommunis stishen Vermögens vom 26. Mai 1933 (RGBl. I S. 293) in Verbindung mit § 1 der Verordnung zur Durchführung des Gesetzes über die Einziehung kommunistishen Vermögens vom 31. Mai 1933 (GS. S. 207) und des Gesetzes über die Einz ziehung volks- und staatsfeindlihen Vermögens vom 14. Juli 1933 (RGBI. I S. 479) wird das gesamte bewegliche Vermögen des ehemaligen Jungmännervereins der St. Dreifaltigkeits- pfarre in Düsseldorf mit der Maßgabe malen des Preu= hischen Staates eingezogen, daß mit der öffentlichen Bekannt- machung dieser Verfügung im Deutschen Reichsanzeiger und Preußishen Staatsanzeiger diese Vermögenswerte Eigentum des Preußischen Staates werden. / :

Gegen diese Verfügung ist ein Rechtsmittel nicht gegeben.

Düsseldorf, den 2. Mai 1938. Der Regierungspräsident. J. V.: Bachmann.

mre

Bekanntmachung. Nach Vorschrift des Gesezes vom 10. April 1872 (Geseßsamml. S. 357) sind bekanntgemaht: A 1. der Erlaß des Preußishen Staatsministeriums vom 12. März 1938 über die Verleihung des Enteignungsrechts an ‘das Deutsche Reich (Luftfahrtfiskus) für Reichszwecke in Dortmund (Gemarkungen Brackel und Asseln) durh das Amtsblatt der Regierung in Arnsberg Nr. 12 S. 44, aus=- gegeben am 26. März A

. dexr Erlaß. des Preußishen Staatsministeriums vom

24, März 1938 über die ee uus des Enteignungsrechts

an die Niedersächsishe Heimstätte, G. m. b. H. in Hannover,

und die Niedersächsishe Wohnungsbaugesellshaft m. b.- H. “in Hannover zur \

| in Stade Nr. 15 S. 45, ausgegeben am 16. April 1938;

. der Erlaß

. ausgegeben. am 9. April 193 . dex Erlaß des Preußischen j 31. Mär

an den ; | für die Anlage eines Radwegs an der Reichsstraße 25

1938.

Verantwortlich:

für den Verlag: Präsident Dr. Schlange in Potsdam;

für den Handelsteil und den übrigen redafktionellen Teil: Rudolf Lanbhsch in Bexrlin-Schöneberg.

Berlin, Wilhelmstr. 32. Acht Beilagen

ungleihmäßigem Material . «

Hartblei (Antimoublei) (Klasse I B), « ««+ 20,26 22,25

rwerbung von Austauschgelände in der Gemarkung Lehe für das für Wohnsiedlungszwedcke in Weser- unde abacgebene Land durch das Amtsblatt der Regierung

des Preußishen Staatsministeriums vom 96. März 1938 über die Verleihung des Enteignungsrechts : an das Deutsche Reih (Reichsfiskus Heer —) zur An- lage eines Schießstandes in der Gemeinde Kuhndorf dur das Amtsblatt der ega in Merseburg Nt. 14 S. 58,

Staatsministeriums vom 1938 über die Verleihung des Enteignungsrechts rovinzialverband der Rheinprovinz in Ale ai

wischen. Bonn und Meckenheim durch das Amtsblatt der egierung in Köln Nr. 15 S. 49, ausgegeben am 9. April

; Fortsezung des Amtlichen Teils in der Ersten Veilage-

‘für den Amtlichen und Nichtamtlichen Teil, den Anzeigenteil und

Druck der Preußishen Druckerei- und Verlags-Aktienge|\ellschaft.

(einschi. Börsenbeiläge“ und * zwei Zentralhandelsregisterbeilagen),

zum Deutschen Reichsa

Ir. 103 _

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Erfte Beilage

Berlin, Donnerstag, den 5. Mai

nzeiger und Preußischen StaatSanzeiger

1938

Amtliches.

Preußen. (Fortsezung.)

Bekanntmachung. Die heute ausgegebene Nummer 11 der Preußischen Ge- seßsammlung enthält unter

Nr. 14 436. Verordnung zur Durchführung des Mittelschul- finanzgeseßes. Vom 13. April 1938.

Nx, 14 437. Polizeiverordnung zur Bekämpfung der Schwarz- arbeit. Vom 25. April 1938.

Nr. 14 438. Zweiundzwanzigste Verordnung über Wohn- siedlungsgebiete. Vom 27. April 1938.

Umfang: 4 Bogen. Verkaufspreis: 0,20 RM, guzüglih einer Versandgebühr von 3 Rpf. Zu beziehen durh: R. v. Deer's S (G. Schenck), Berlin W 9, Linkstr, 35, und durch den Buch-

andel.

Berlin, den 5. Mai 1938. Geschäftsstelle der Preußischen Geseßsammlung.

_FIrichtamtliches.

Deutsches Reich.

Nummer 19 des Ministerialblatts des Reihs- und Preußi- schen Ministeriums des Junern vom 4. Mai 1938 hat folgenden JFnhalt: Allgem. Verwalt. RdErl. 27. 4. 38, Schlußein- ziehung d. zurückzulief. preuß. Orden u. Ehrenzeihen. RdErl. 27. 4. 38, Freistellen bei Nationalpolit. Erzieh.-Anstalten. RdErl. 27. 4. 38, Buchempfehl. Kommunalverbände. RdErl. 21. 4, 38, Steuerverteil. RdErl. 25. 4. 38, Vorläuf. Bei- trag d. Stadt- u. Landkr. zu d. Kosten d. staatl. GesundhA. f. d. R. 1938. RdErl. 3. 5. 38, GDOn. 3. d. Tarifordn. f. Gefolg- [Gu smitat. im öffentl. Dienst. RdErl. 3. 5. 38, Einführ. d. GDO. d. RuPrMdgF. zur ATO,, TO. A u. TO. B bei d. gemeindl, Kapitalgesellsch. RdErl. 3. 5. 38, Anwend. d. TO. A u. d. TO. B L Am im öffentl. Dienst e d. GDO, d, RuUPrMd,5. zur TO. A u. zur TO. B f. Gefolgschaftsmitgl. im öffentl. D o Gemeinden (GV.) m. weniger als 10 000 Einw. U. Spar- u. Girokassen, deren Gewährverbände weniger als 10 000 Einw. zählen, RdEtl. 3. 5. 38, Zustimm.-Verfahren nah Nr. 3 ADO., zu § 3 d. „TO. À f Gefolgschaftsmitgl. im öffentl. Dienst“ u. nah d. „Allgem. Dienstordn. L Angest. im öffentl. Dienst, die nicht unter die TO. A f. Gefolgschaftsmitgl. im öffentl. Dienst fallen“, RdEr!. 3. 5. 38, Geltungsbereih d. ADO. zur TO. A u: TO. B u. Aend. d, bestehend. arbeitsvertragsrehtl. Zustandes gégenüber Angest. u. ‘Arbeitern d. Gemeinden (GV.). Ge- meindebestand- u. Ortsnamenänderungen. Wohlfahrts-

Flege u. Fugendwohlfahrt. RdErl. 25. 4. 38, 11. Reichs- otterie d. NSDAP. f. Arbeitsbeshaff. Polizetverwal- tung. RdExl. 25. 4. 38, Ueberlass. v. Pers.-Akten an Gerichte u. Staatsanwaltsh. RdErl. 25. 4. 38, Bezug v. RKP.-Vordrucken. RdErl. 23. 4. 38, Einzieh. d. Gemeindebeitr. zu d. Kosten d. ar: Pol, in Preußen. RdErl. 28. 4. 38, Monatsübersithten d. taatl. Pol.-Kassen. RdErl. 28. 4. 38, Wirtschafts- u. Kssen- wesen d. Pol. RdErl. 25. 4. 38, Ernenn. d. fh. d. ShP. auf Lébenszeit. RdErl. 26. 4. 38, Gend.-Oberm.-Anw.-Liste f. d. Staatsgebiet. RdErl. 27. 4. 38, Einstell. u. Ausbild. d. Anw. f. d. Sicherheitspol, u. d. SD. d. RFH. Zu beseßende Gend.- Oberm.-Stellen. RdErl. 25. 4. 38, e d. Reitstaffeln. RdErl. 26. 4. 38, Benut. v. Schießständen d. Luftwafte durch d. Dt. Pol RdErl. 26. 4. 38 Körperl. Leistungsprüf. d. OrdnPol. RdErl. 27. 4, 38, Fremdsprahl. Unterricht u. Sprachabzeichen bei d. OrdnPol. RdErl. 27. 4. 38, Munition f. Schießwett- bewerbe. RdErl. 27. 4. 38, Prüfberechtig. f. d. Reichssport- abzeihen in d. OrdnPol. RdErl. 28. 4. 38, Lehrg. an d. staatl. Lehr- u. Versuchsanst. f. d. Pol.-Diensthundwesen Grünheide (Mark). RdErl, 28. 4. 38, Nachw. üb. d. Bestand an Pol.- Hunden u. deren Einsaß. RdErl. 29. 4. 38, Ueberlass. v. reihs- eigen. B L: Gebäuden u. bewegl. Gegenständen d. staatl. Pol. an d. NSDAP. u. ihre Gliederungen. RdErl, 28. 4. 38, Einführ. d. Teichshau. Verkehrswesen. RdErl. 23, 4. 38, Langholzfuhren. Personenstandsangelegenheiîten. RdErl. 25. 4. 38, Urkundensteuerpfliht bei Vaterschaftsanerkenn. RdErl. 28. 4. 38, Personenstandsurkunden. RdErl. 29. 4. 38, Eintrag. v. “Adoptiveltern in d. Personennahw. Wehr- angelegenheiten. RdErl. 25. 4. 38, Erfass.-Verfahren 1938, Erfass. d. früheren österreih. Bundesbürger m. dauerndem Auf- enthalt im Dt. Reich außerhalb d. Landes Oesterreih. RdErl. 29, 4. 38, Eintrag. v. Adoptiveltern in d. Personennahw. Volksgesundheit. RdErl. 28. 4. 38, Herstell. v. Wurst unter Verwend v. Blutplasma. RdErl. 28. 4. 38, Diphtherieserum. RdErl. 28. 4. 38, Diphtherie-Shußimpfstoffe. Uebertragb. Krankh, d. 13. u. 14. Woche. Veterinärwesen. RdErl. 27. 4. 38, Kurzzeiterhißer. RdErl. 28. 4. 38, Landwirtsehaftl. Zei f. Tierarzte. RdErl. 29. 4. 38, Jmpfstoffe u. Sera f. d. Gebrauch bei Tieren. RdErl. 29. 4. 38, Mitteil. üb. d. mit Maul- u. Klauenseuche stärker verseucht. Reichsteile. Ver- shiedenes. Handschrift. Berichtig. S. 799 Reichsindexziffer f. April 1938. Neuerscheinungen. Zu beziehen durh alle Postanstalten. Carl Heymanns Verlag, Berlin W 8, Mauer- raße 44. Vierteljöhrlih' 1,75 RM für Ausgabe A (zweiseitig edruckt) und 2,30 RM' für Ausgabe B (einseitig bédrnH.

. Nr, 18 des Reichsministerialblatts vom 3. Mai 1938 ist soeben evshienen und vom Reichsverlags8amt, Berlin NW 40, Scharnhorst- straße 4, zu beziehen.

Jnhalt: Gemeinsame Dienstordnungen des Reihs- und Preußischen Ministers des Fnnern (GDD, des RuPrMdY.): a) zur Allgemeinen O Aa für Gefolgschaftsmitglieder im öffentlihen Dienst (ATO.) Anlage 1 —. b) zur Tarifordnung A {ux Gefolgschaftsmitglieder im öffentlihen Dienst (TO. A) An- ofe 2 —, c) zur Tarifordnung B für Gefolgschaftsmitglieder im öf entlihen Dienst (TO. B) Anlage 3 —. d) betreffend Prü- fungen für den Verwaltungs-, Kassen- oder Sparkassendienst in Gemeinden und Gemeindeverbänden mit weniger als 10 000 Ein- wohnern Anlage 4.

Verkfehrstivesen. Die Deutsche Reichsbahn im März 1938

Wie die Deutsche Reichsbahn im Monatsberiht für März ausführt, bewirkten erheblihe Wehrmachtstransporte und die zahl- reihen Kundgebungen zur Reichstagswahl ein stoßweises An- O des Beet ots, Der Reiseverkehr wurde durch ie Entlassungen aus dem Arbeitsdienst, durch den Landarbeiter-

- im Gesamtwert von 364 Mill, RM. Au

verkehr, durch den Beginn der Osterferien es durch große Ver- anstaltungen (Fnternationale Automobilausstellung, Leipziger Sea Lese u. a.) belebt. Dazu kam ein starker Wochenend- und Ausflugsverkehr, der den Rückgang im Wintersportverkehr bei weitem ausglich. Die Wiederaufnahme der Arbeiten in den Außenberufen und die zunehmende E für das Oster- eshäft prägten sih in einem Steigen des Berufsverkehrs aus. Vena der Personenverkehr des Monats März troßdem im ganzen hinter dem des Vorjahres zurückblieb, le ist das lediglich darauf Ci v aat daß im Vorjahr das Osterfest mit seinem starken eiseverkehr bereits in den März fiel. : ;

Der Güterverkehr der Reihsbahn wurde im März wesentli beeinflußt durch die wieder in vollem Umfang aufgenommene Bautätigkeit, die sich im weiteren Ablauf des Vierjahresplans außerordentlich lebhaft Ferner wirkten sih die Früh- jahrslandbestellungen und der hohe Beschäftigungsstand der Fndu- Ae im Güterverkehr aus. Die Steigerung des Güterverkehrs er Deutschen Reichsbahn is besonders bèmerkenswert, weil auch die Wasserstraßen den ganzen Monat über voll leistungsfähig waren und in großem Umfang zur Güterbeförderung benugt wurden, und weil weiter auch der Lastkraftwagenverkehr sih in stärkstem Maße in die Verkehrsbedienung einschaltete. 7Fm arbeitstäglihen Durchschnitt wurden gestellt: im März 1938 147 653 Wagen, im Vormonat dagegen 140 294 Wagen, im- März 1937 140 648 Wagen.

Die Betriebsleistungen im Personenzugdienst waren der Jahreszeit entsprehend im allgemeinen mäßig. Aus den ver- schiedenen, eingangs erwähnten Anlässen wurden im März 3899 überplanmäßige Züge gefahren (Vormonat 2531, März 1937 6304). Die Betriebsleistungen im Güterzugdienst nahmen gegen den Vor- monat um 5,06 % zu, gegen März 1937 um 6,6 %.

Die Reichsautobahnen Ende März 1938.

Nach dem Monatsberiht des Unternehmens „Reichsauto- bahnen“ waren Ende März 1938 unverändert 2014 km der Strecken in Betrieb. Neu in Bau kamen im März 15 km, so daß sich am Monatsende 1651 km in Bau befanden. Beschäftigt wurden bei den Unternehmern im Berichtsmonat 95206 (Vor- monat 70 571) Personen. Die bei den Unternehmern geleisteten Tagewerke betrugen im März 2,19 Mill., somit seit Baubeginn bisher insgesamt 94,388 Mill. Die Ausgaben für den Bau der Reichsautobahnen im Berichtsmonat waren folgende: Unter-

neéhmerarbeiten 46,7, Grunderwerb 1,3, Frachten 1,9 und Ver- waltungskosten 4,5 Mill. RM. Vertraglih vergeben, aber noch

nicht ausgeführt, waren Ende März At dage G und Liefexungen

den Geschäftsstellen der Reichsautobahnen waren im März 10 755 (Februar 10 557) Per- sonen beschäftigt. Mit den eingangs genannten Arbeitern waren im Berichtsmonat unmittelbar 106 061 (81 128) Personen bei den Reichsautobahnen tätig, das bedeutet eine Zunahme um 30,73 %, die auf die gesteigerte Bautätigkeit zurückzuführen ist.

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Sonderpostämter zu den deutsch-englischen Fußballspielen im Olympia-Stadion am 14. und 15. Mai 1938.

Zu den Fußballspielen „Deutshland-England“ am 14. Mai

1938 und „Deutsche Auswahlmannschaft Aston Villa F. C.“ am

15. Mai 1938 im Olympia-Stadion werden die daselbst vor- handenen Sonderpostämter (Presse-Postamt und Publikums-Post- amt) als Zweigpostämter des Postamts Berlin-Charlottenburg 5 geöffnet. Sie geben Postwertzeihen und Gefälligkeitsstempel ab, nehmen gewöhnlihe und eingeschriebene Briefsendungen sowie Rohrpostsendungen und Telegramme an: und vermitteln Fern- gesprähe. Die Sonderstempel einschl. je eines Rohrpoststem- pels enthalten die Fnschrift. „Berlin-Charlottenburg 5 Fußball- Länderspiel England-Deutschland“, die zeihnerische Darstellung der britishen Nationalflagge und der deutshen Reichsflagge so- wie die Unterscheidungsbuchstaben a—e und ferner „Berlin-Char- lottenburg 5 Fußballspiel Aston Villa F. C. Deutsche Aus- wahlmannschaft“ sowie die Unterschéidungsbuchstaben a—e.

Bei den Sonderpostämtern befindet sih je eine Sonderbildteles reen e die an das allgemeine Bildtelegraphenney ange- chlossen ist. Neben vollbezahlten werden zurüdckgestellte Bild- telegramme zugelassen; die Gebühr für zurückgestellte Bild- telegramme, die von der Empfangsbildstelle unter Umschlag als gewöhnlicher Brief dem Empfänger zugeführt werden, beträgt 1,50 RM für die Gebührenstufe T (bis 117 gem) und 2 RM für die Gebührenstufe T1 (118 bis 234 gem).

Kunsi und Wissenschaft.

Spielplan der Berliner Staatstheater

Freitag, den 6. Mai. ; Eer! Jngwelde. Musikal. Leitung: Heger. Beginn: r

Schauspielhaus: Frau Warrens Gewerbe von Bernhard Shaw. Beginn: 20 Uhr.

Staatstheater Kleines Haus: Marguerite durch Drei. Lustspiel von Schwiefert. Beginn: 20 Uhr.

mama

Filmschau.

Jugend. Max Halbes Schauspiel, seit 45 Fahren auf dem Spiel- plan der Deutschen Bühnen, hat nun au den Tonfilm erobert. Die ursprüngliche Kraft der Dichtung, deren Dialoge in den Film wörtlih übernommen wurden, hat durch ihre Umsezung ins Filmische nihts verloren, ja durch die Möglichkeiten des Films vielfah noch eine Steigerung erfahren. Gewiß sehen wir heute die Probleme qus der Zeit vor der Jahrhundertwende, um die es sich im Bühnenstück und im Film handelt, in manchen Punkten, und namentlich in ihren Lösungen anders Thea von Harbou hat deshalb im Drehbuch auch einige Aenderungen vorge- nommen was aber bleibt und uns ergreift, ist die blutvolle Gestaltung des rein Menschlichen und der Verstrickung von Schuld und Sühne. Und so erfüllt sich „Annchens“ Schifsal:

In der Abgeschiedenheit eines ländlihen Pfarrhauses ist das junge Mädchen aufgewachsen, das uneheliche Kind der Schwester des Pfarrers. Der gütige, weltkluge Pfarrer, ein junger asketi- scher Kaplañ und die. Magd bilden mit Annchen den engen Kreis des Hauses, in das Annchens Vetter vor Antritt seiner Stúdien L kurzem Besuche tritt. Fn ihrer s{chnell aufkeimenden Neigung inden Annchen und ihr Vetter zueinander. Der Kaplan, der da- von weiß und s{hon vorher das Mädchen zum Eintritt ins Kloster bewegen wollte, die „Sünde“ der Mutter zu sühnen, treibt sie zur Verzweiflung und in den Tod.

: Eine Tragödie, die so ganz auf psychologishe Feinheiten ein- gestellt ist, niht nux im Problem der ersten Liebe, sondern auch in der Gegensäßlichkeit der Weltanschauung der beiden Geistlichen, steht und fällt mit der Gestaltungskraft ihrer Darsteller. Veit Harlan, der die Regie führte, bewies hier aufs Neue seine glüdlihe Hand. Da ist vor allem Eugen Klöpfer als Pfarrer Hoppe zu nennen, dér eine hervorragende Leistung von ershüttern- der Eindringlichkeit bot. Fn seiner Gemütstiefe und Reifheit der Lebenserfahrung, die die Welt auch in ihren Shwächen versteht, ist er der Gegenpol zum puritanischen, lebensfremden Kaplan Gre- gor, dem Werner Hinz herbe Züge verleiht. Die Rollen der Liebenden waren zwei begabten Nahwuchsshauspielern anver- traut, dem sympathishen Hermann Braun und Kristina Söóderbaum, einer gebürtigen Schwedin, ausdrucksvoll und anmutig zugleih, für die Zukunft zu großen Hoffnungen be- rehtigend.

Bei der Uraufführung im Gloria-Palast konnte neben dem Spielleiter und einigen Hauptdarstellern auch Max Halbe eine herzlihe Ovation entgegennehmen.

Im Vorprogramm lief der Kulturfilm „Grenzland Oft. pommern“, der in ausgezeichneten Aufnahmen die herbe Schöns- heit dieser abseits vom großen Verkehr gelegenen Grenzmark ein=- gefangen hat. Auch darin war dieser Kulturfilm vorbildlih, daß er überflüssige Begleitworte vermied, mit denen {hon oft tehnis{h gelungene Filme erschlagen wurden.

: Rudolf Lantzf\ch.

Handelsteil.

Deutschlands Handel mit Südosteuropa.

Im leßten Wochenberiht des JFnstituts für Konjunktur- forshung vom 4. Mai (Hanseatische Verlagsanstalt) wird über die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den südosteuro-

" päischen Ländern u: a. folgendes ausgeführt:

Deutschlands Handelsbeziehungen mit den südosteuropäischen Agrarländern Ungarn, Rumänien, Fugoslawien, Bulgarien und Griechenland haben sich im vergangenen Fahr erneut verstärkt. Die Ausfuhr deutsher Waren nach diesen fünf Ländern s im Tee 1937 vd. 556 Mill. RM, gegenüber nur 375 Mill, R im Fa re 1936. Die Ausfuhr ist damit wertmäßig beinahe {hon ahr 1929. Seit dem Tiefstand im ) 2 Wert nah um das Dreieinhalbfache erhöht; nach den südosteuropäishen Ländern geht heute rund ein Zehntel der deutshen Gesamtausfuhr. Für die Dauetrhasftigkeit und für die Ausbaufähigkeit der deutshen Ausfuhr nah diesen Ländern spricht vor allem, daß Hand in Hand mit der Ausfuhr auch die Einfuhr aus den Südoststaaten kräftig zugenommen hat. Die Entwicklung ist hier ähnlih wie in der 2 uöfube, ja, für die Südoststaaten eher noch günstiger. Denn Deutschland A, heute dem Wert nah bereits mehr Waren aus S inf iüvo a als 1929 und 1930 (Höhepunkt vor der Krise). Die fün tadeitanto-

äischen Länder liefern gegenwärtig fast 11 % der doutshen Ein- uhr 1929 hatte der entsprehende Anteil nur 3,9 % betragen. Der deutsche Einfuhrübershuß hat sich von 77,6 Mill. RM im Fahr 1934 auf 18,3 Mill. RM im Fahr 1937 vermindert. Dabei ist besonders bemerkenswert, daß diese Verminderung bei gleih- zeitig beträhtliher Erhöhung der beiderseitigen E umsäge erreicht wurde. Der Aqu Oesterreihs an das Doutsche Reich bietet nun neue Möglichkeiten einer eun des Han- dels mit den Donau- und Balkanstaaten. Die Durchfuhr dur ein drittes Staatsgebiet, wie es Oesterreih ja bisher darstellte, n für Ungarn und Fugoslawien im Handelsverkehr mit Deutsch- and fort; die nun möglich gewordene Ee Ausnuzung des Donauweges wird auh den Verkehr mit Bulgavien und Rumänien erleihtern. Ferner wird das System der zweiseitigen Handels- verträge, das sih in den leßten Fahren zwishen Deutschland und

wieder ebenso groß wie im Jahr 1933 hat sie [i dem

den Südoststaaten ut eingespielt hat, noch an Bedeutung ge- winnen, da durch die Eingliederung des österreichishen Wirt-

shaftsraumes neue Ergänzungsmöglichkeiten erschlossen worden sind. Schließlich, und das 1st wohl das Wichtigste, wird die Ein- reihung Oesterroihs in die reihsdeutshe Wirtschaft eine Steige- rung des gesamtdeutshen Einfuhrbedarfs mit sich bringen und damit auch den Südoststaaten zusäßlihe Ausfuhrmöglichkeiten bieten. Dies ist lie die Südoststaaten von um so Stern Be=- deutung, als der scharfe Rückschlag an den internationalen Roh- ONmE Een im gexgagenen Jahr und die auch noch heute an- auernde Unsicherheit über die weitere konjunkturelle Entwickluug

‘in der Welt liner manche der übrigen. Abnehmer in Südosteuropa

u einer Einschränkung ihrer Käufe veranlassen wird. Der groß- eutshe Markt dagegen bleibt auh weiterhin in hohem Ma E Es Ie die Waren Südosteuropas, vorausgeseßt, daß. auch die Südoststaaten bereit sind, die deutschen JFndustrieerzeug-

nisse abzunehmen.

Deutschland und das frühere Oesterreih nahmen bereits 1937 vund 47 % der bulgarischen, 41 % dex ungarischen, 35 % der jugo- slawischen, 32 % der griechischen, 27 % der rumänischen Gesamts ausfuhr auf. Jm ganzen gingen nicht weniger als 34 % der Aus- De dieser fünf Länder nach dem großdeutshen Reih. Jn

eutshland und Oesterreih deckten die Südoststaaten gleichzeitig vd. 41 % ihres Einfuhrbedarfs. Dabei wird Großdeutschland als Absaßmarkt für die südosteuropäishen Erzeugnisse in Zukunft zweifellos noch größere Bedeutung erlangen. Denn einmal war die Nachfrage Oesterreichs im Fahre 1937 noch durch das Danieder=- liegen seines Binnenmarktes stark gehemmt; das Heranführen der Ostmark an den Hochstand der Wirtschaftstätigkeit, wie er in Deutschland erreicht ist, wird einen zusäßlichen Einfuhrbedarf au aus den Südoststaaten nah sih ziehen. Ferner ist zu berück- LAO en, daß sih au die Südoslstaaten stärker dem großdeutschen

arkt zuwenden werden. Da au Oesterreih ein Fndustrieland ist und dadur im Handel mit Südosteuropa ähnlih wie Deutsch- land im wesentlihen auf den Austausch von industriellen Fertig- waren gegen Rohstoffe und Lebensmittel angewiesen war, dürfte 9 die Struktur des deutsh-südosteuropäishen Warenverkehrs urch die Eingliedevung- Oesterreihs in die deutshe Wirtschaft faum verändern. Trobdem werden sich bei der Ueberleitung der Handelsbeziehungen Oesterreihs auf das neue Großdeutschland natürlih manche Fragen ergeben, die erst durch die bevorstehenden vertraglihen Abmachungen geklärt werden.

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