1922 / 47 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 24 Feb 1922 18:00:01 GMT) scan diff

A

I

Die Aus\{chü}

Volkswirischaft

Die Gef

angelegenheiten des Rei schließlich die Landwirtschaft betreffen, na

e des Reichsrats

hielten heute eine Sißung.

en erEC A Pu

den

oweit

„Wolffschen Telegraphenbüros“ mit dem 1. April 1

den Neichsverkehrsminister über. jeßt ab die Angelegenheiten des

Dieser übernimmt schon Beirats für den Wetterdienst

für Rechtspflege und für

Wetterdiens- eit sie nicht aus- einer A uud des

22 auf

von

und die Verhandlungen mit dem Reichsfinanzminister über die ur 1922 auszuwerfenden Haushaltsmittel für Wetterdienst

zwede.

Uebersicht über die Finanzgebharung des

e

Neichs.

Einnahme.

Allgemeine Finan Steuern, Zölle

Fundierte Schuld

Allgemeine _ Gegenrechnung Fundierte S{uld

Verwaltungs8ausgaben

zverwaltung :

lle, Abgaben, Gebühren . (darunter Reichsnotopfer) Schwebende S{uld . . ._.

D H S ® e eee

4 0 D D 0 D Go

Summe der Einnahme . Ausgabe.

unter der Einnahmen .

Zinsen für die schwebende Schuld Zinsen für die fundierte SGuld ..

Betriebsverwaltungen.

Neichs-Post- und Ablieferung . .

Deutsche Reichsbahn : -

Zuschuß

w.

Die s{chwebende Schuld betrug an dig- | fontierten Schaßanweisungen am

_bryar 1922 Es traten hinzu Es gingen ab

h Das tatsächliche Steuern- usw,

Dezember 1921;

2) Das Anwachsen der s{webenden Schuld Depisenbeschafsungen, Lieferungen und sonstige

parationszwecke.

Wie das-Presseamt mitteili

die Géschäfte Junke Vorfiß

eFelegraphenyerwaltung : x 1 450 134

e e e o.

89 825

R E

mithin Ablieferung . .

Summe der Ausgabe .

10, Fe

299 127 310

. 35 043 962 . 34 433 032 mithin zu . H

0E. « «209 738 240

Ore A D E D E era P CEPP E

Braunschweig.

unter i , Hentralabteilung,

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—— ———

610930 |

Aram

Vom | 11. Febr. | 1922 bis | 20. Febr. |

Nom 1. April 1921 bis

1922

Tausend Mark

T)

140;

382 3541

Î »

20. Febr.

; Zuschuß 1 360 309| 12 425 280 3 100 747/158 356 073 |

pre M E E E ocl De5 i Erd

2490 496! 64 841 328 —_ | (7 852 909) 610 930! 93 409 053 106 124 I ede R E REEEE 3101 966/158 396 905

4 032 052/127 792 062

j 46 650/1 18 138 731 4461 056|145 930 793 | | über das Sonderbudget für den Wiederaufbau, dessen | Ausgaben von Deutschland zu erstatten sind, fortgeseßt.

teue: Aufkommen bis eins{ch…. 4 von da ab das Aufkommen nach Abzug der von den Dberfinanz- und Finanzkassen geleisteten Ausgaben.

Ausgaben

wie folgt,

ist verursacht- dur für Re-

m , hat:-das Staatsministerium seine Mitglieder, verteilt:

Abteilung für Recht und |

Vertretung. im Reichsrat; Steinbreher Abteilung für Arbeit

und Wohnungs-

Me, 1nd Finanzen.

' Nach einer beim Senat eingegangenen Mitteilung wird | der Interalliierie Ausschuß für die Verteilung des mals deutschen Staats3guts in Danzig gegen den 1

zusammentreten.

und

Wohn! Siedlungs3angelegenheiten ; Abteilung für Forsten, Domänen und Bergwerke, für Handel und Verkehr sowie Ernäh

À

Dauzig.

Großebritanuien und Jrland.

| Im Unterhause teilte vorgestern der Unterstaatssekretär im Auswärtigen Amt Harmsworth mit, daß die Stärke ‘der

französischen Gebiet etwa

der französischen Truppen sei eine Frage,

Von der deutschen

keinerlei Klage oder Protest gegen die

farbiger Truppen eingegangen.

Telegraphenbüro“: / : Wenn Harmsworth meint, daß von der deutschen en die Anwesenheit der farbigen Truppen im

Prot Le AnwelenHeitr der farbtgen Truppen im

Regierung angehe.

rotest erhoben sei, so befindet er ch in einem bedauerlihen Irrtum. Schriftwehsekl tjhastin Paris und der

Regiernng verwiesen zu dem Dentschen Reichstag

26 ‘braucht. in dieser Beziehung nur auf den zwischen der deutschen Bo franzósisGen

Dezember p, I.

Kolkonialtrupyen

ehe . März | R E “f minister antwortete: Sie | dann | Tommisston zu besprehen, die allein die Ausführung des Versailler } Friedensvertrags zu regeln habe. | tommen abges{lossen, das Londoner, das Canner Abkommen. Er wisse

Grotewoh!l Volksbildung und Wesemeier Inneres

im beseßten deutschen

18 000 Mann betrage. Die Zusammenseßung

(Reichstagsdrucksache 3166). In der gestrigen Sizung des Unterhauses standen Au-

fragen, betreffend die Besetzung des linken und die Beratungen der S Genueser Konferenz, Der Abgeordnete Hogg e kfonferenz in Paris am einer dauernden Besetu und ob Clemenceau dies Len Wilson un Chamberlain erwiderte, im Ausland über die Verhandlungen der Friedenskon Regterung die Frage, ob ein Bevor eine Entscheidung Erklärungen abgeb rage des Abgeordneien Malone, ob Uoyd George ändigenkon-

abe.

folle.

Auf -dig

“nitteilen tônne, wann und wo die Sachver sj

Ferent vor d

und wer die britisGes Sacßwerständi i Der Gedankenaustausch kommenden Regierungsvertretern sei 6 ] ewesen, und er hoffe, bald cine Zusammenkunft

George: Gange

en.

angesichts der L

Werden, vorgelegt

die die französische Regierung sei Verwendung | Hierzu bemerkt „Wolffs

[d Regierung Fheinland niemals

der im worden it

Nheinufers - Sachverständigen vor der auf der Tage3ordnung. gge. fragte, ob Clemenceau der Friedens- 26, Februar 1919 eine Denkichrift zugunsten ng des linken NRheinufers unterbreitet habe fe Forderung auf einer Zusammenkunft mit dem d den Premierministern am 14. März erhoben zeröffeutlihungen serenz erwäge die Blaubuch darüber ausgegeben werden

erfolgt sei, wolle er jedoch lieber keine

er Genuefer Konferenz ftattfindeu werde,

französischen Sachverständigen zu haben.

örterung des Programms der zusammentreten. kommenden Aemtern geprüft;

Konferenz in Betracht

interessen würden befragt werden.

fe gesamte Frage mit der fran zu -«rörtern. In Ertwi

x Premierminifter,

hoffe S onnabe ertlärie

Die

Konferenz Vorschläge

Der Aus\chuß werde kurz

[74 : B d 4 Ly 108)

gen teien, erwiderte Lloyd

arvishen den in Betracht bereits von Zeit zu Zeit im mit den zur Erx- j vor der moe erm Gesafts. j reler der Be ÿs Uoyd George fügte hinzu, er zösischen Regierung am nächsten derung auf eine andere Anfrage daß. bei dem augenblidcklichen Stande

B E!

der Geschäfte des Hauses der Führer des Unterhauses nit ver- sprechen könne, dem Hause cine bef des Genueser Programtns zu geben,

Der gemischte Ms des Völkerbundes" für Einschränkung der Nüstungen, der gestexn untèr dem Vorsitz Vivignis zusammentrat, will nach einer Meldung Æ „Wolffschen Delegxaphenbüros“ seine Arbeiten so fördern, da um den 15. Juli ein Meinungsaustausch über die Grundlinien eines Planes zur Einschränkung der Rüstungen erfolgen kann. Lord Esher gab dann Kenntnis von den Entschließungen des Unterausschusses für die private - Wasfenherstellung und dén privaten Waffenhandel. Der Unterausshuß ist der Ansicht, unter den gegenwärtigen Umständen bestehe eines der besten Mittel zur Kontrolle der privaten Waffen- und Munitionsherstellung darin, daß die Skt. Germain über den Waffenhandel ratifiziert. werde. “Das Völkerbundssekretariat wird: dgglordert, Schritte bei der amerikanischen Regierumg zu unternehmen und um Mitteilung

} der Ergebnisse der Konferenz von Washington zu ersuchen, \o-

weit die Ratifikation des Abkommens dadur berührt wird. Der Völkerbundsrat ist gitner beauftragt worden, die hiermit zusammenhängenden juristischen Fragen einer Prüfung zu -nter- ziehen. Es handelt ih hier um Vorarbeiten zur Einberufung einer allgemeinen Konferenz für die Kontrolle der privaten Waffen- und Munitionsherstellung. Der gleiche Unteraus\huß befaßte sich auch mit der Frage der Giftgase und beschloß, in dieser Beziehung erst etwas zu unternehmen, wenn ihm die Einzelheiten der auf der Washingtoner Konferenz getroffenen Abmachungen über die Anwendung von Giftgasen und über die Frage der Kriegsgeseße vorliegen.

Nach dem „Echo du Nord“ ‘hat die Unterpräfektur von.

| nicht { zahlt

| strengung; niemand habe geglau 1 \ j Kriege eine derartige Anstrengung hätte auf #ch nehmèn können.

| s{uldigen 20

| erhalten hätte. etne i Deutschland fortfahre, seine Verpflichtungen nit zu erfüllen, werde | Frankrei in eine äußerst fatale Lage geraten. England betrachte

| problem sei

Nnttick | Deutschland habe bis Abteilung | L 8- D (Hef ita: ! e . p b s í e : ungs- und Gesundheits- | A den Leistungen der Steuerzahler in den einzelnen Ländern sei 1 fchOwtertg.

j Wenn man Vergleiche ziehe, dürfe man ni : | Frankrei von vor- dem Kriege niht mit dem von heute vergleichen ¡ dürfe, . weil Frankreihs Provinzen verwüstet seien

| zu übermitteln.

| Boulogne vom Ministerium des Aeußern die Nachricht erhalten, | daß | George am Sonnabend in

die zwischen Poincaré und Lloyd Boulogne stattfinden? werde.

In der gestrigen Kammersißung wurdeldie Debatte

Konferenz

Laut Berichh des „Wolfen Telegraphenbüros" führte der

| Finanzminister de Lastevrie aus, die Neg ierungspolitifk

in bezug auf die Neparationen sei vom Minister- präsidenten in einer ministeriellen Erklärung \einerzeit begründet worden. Das nene Ministerium wolle eine Politik der Reali- fierungen , verfolgen. In London habe man durch Annahme der

| Pauschalsumme von 132 Milliarden in eine Verminderung von etwa

!/z der Ansprüche an Deutschland eingewilligt. Deuts{hland habe einen einzigen Centime für die Besaßungstruppen be- lt und Frankreich Habe den Notwendigkeiten des Wieder- aufbaus entsprochen. Auf diese Weise habe man dem Konto Deutsch- land 80 Milliarden N INTIoLos, Das fei eine unerhörte An-

t, daß Frankreich nach einem folcken

(Beifall.) ‘Wenn man - die französische Negierungspolitik kritisiere, vergesse man, daß, wenn Deutschland im Zahre 1921 die Milliarden gezahlt hätte, Frankrei davon Goldmark oder 8 Milliarden Franken Die Frage der Reparationen fei für Frankreich eue sich nicht auszuspreßen, renn

9 bis 6 Milliarden

Lebensfrage. Er |

das Problem von einem anderen Standpunkte. Das Neparations- für England nicht vorhanden, sondern nur das Problem des Wiederaufbaus der wirts{haftlißen Beziehungen, damit ‘der ‘Arbeitslosigkeit gesteuert werden - fönnite. _Was auf die - Witrtshaftslage Europas drüôdcke; fei nit das NRepaz rationsproblem ,* sondern die Tatsache, das in den Ländern Mitteleuropas die Finanzen aus dem Gleichgewicht geraten seien.

jeßt -sehr - wenig ‘an Reparattvnet geleistet,

| Es befinde sich in einer schwierigen Lage, weil es feine Maßnahmen | ergriffen habe,

seine Finanzen wiederherzustellen. Ein Vergleich chwierig. Aber es sei doch die Behauptung gestattet, daß die ‘deuts ien fiskalischen Leistungen vollkommen ungenügend feien. (Beifall.

cht vergessen, daß man das

und natürli wie ebes-

aufbringen konnten - Man darf

nit die gleide Steuerleistung : rief dazwischen :

tals. Der Abg. Tardieu

| nit vergessen, daß ein Teil der deutshen Steuereinnahmen dazu ver-

wendet wird, Privatpersonen zu subventionieren. Der Finan z- haben vollkommen recht. Er ging als- Befugnisse der Neparattions-

dazu über, die

Frankreich babe verschiedene Ab=-

nit, ob darüber Mißverständnisse zwischen Frankreich und England be- stehen. —Der ehemalige Minister L o u ch e n r bat, unterbrechen zu dürfen

und erklärte : In London seten die französischen Vorschläge geprüft | worden, die französischen Minister hätten unter kein Protokoll ihre | ¡ Namen

gefeßt. In Cannes Hätten die belgisGen und die italienischen Minister anerkannt, daß die von Frankreih und England unterbreiteten Vorschläge als eine außerordentlich ernft- hafte Grundlage für die Erörterung hätten angesehen werden lônnen, wenn sie verlangten, daß die in London fest- geseßte Ziffer der Geldzahlungen für das Jahr 1922 von 500 Mil- lionen Goldmark auf 720 Millionen Goldmark heraufgeseßt würde. Das habe die französishe Delegation unterstüßt, er selbst habe am 10. Januar vorgeschlagen, diese Ziffer auf 900 Millionen zu erböben. In diesem Augenblick feien die bekannten Zwischenfälle eingetreten. lNeber den ‘Anteil, den Frankrei im Jahre 1922 erhalten follte, set

| nit entschieden worden. Man wisse bente, daß die beiden Regierungen

dahin übereingekommen seien, die Frage der Neparationskommission Was das Abkommen vom 13, August und das Wiesbadener Abkommen anlange, so denke er, daß die Fragen parallel verhandelt werden müssen, Der Finanzmintster dankte Loucheur für seine Erklärungen und fuhr fort: Die Ausgaben: des vorliegenden Budgets seien mit 13 Milliarden, die Einnahmen mit 7 Milliarden zu bewerten. Aber man dürfe im Auslande niht den Glauben erwecken, als hoffe man, in diesem Jahre 7 Milliarden zu erhalten. Man spreche von Sach- lieferungen, das Wiesbadener Abkommen fei aber noch nit ratifiziert, Wenn die Regierung die interalliierte FSinanzfolidarität erzwingen fönne, und wenn Deutschland eine innere Anleihe aufnähme, fo könnte das gut sein, Gs gäbe nur ein Mittel, Deutschland dahin zu bringen, daß es feine Verpflichtungen erfülle, Die Negierung werde alles tun, was an ihr liege, damit das geschehe.

* Der Abg. Tard i eu verlangte, daß die Alliierien si der aus- ländischen Devisen bemächtigten, die die Deutschen in ausländischen Banken besäßen, daß die Frage der steuerlihen Belastung geprüft iverde und daß man sih über die Zrwangsmaßnahmen einige, damit Deutschland feine Verpflichtungen erfülle. Er forderte hierüber Aus- Tunft. Der Ministerpräfident Poincaré erklärte, die Negierung werde fi, foviel von ihr und thten Alliierten abhänge, bemühen, alle Artikel des Versailler Friedensvertrags anzuwenden, Die Meinung, die französische Regierung ahe Gai! bemüht, die Steuergleichbeit herzu- stellen, sei unrichtig, Die Be untun des Reichskanzlers Wirth, daß die deutshen Steuerleistungen höher n als die franzöfishen, sgi von den französischen Ser tanpluen als unrichtig bezeichnet worden, jedo liege in diefer Frage etwas Willkürlilßes. Wenn wir Deutsch- land über diesen Punkt Vorwürfe machen, so fuhr Poincaré fort, operieren wir mit Argumenten, die angezweifelt werden. Die Er- örterung bleibe also offen, aber wir werden f

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ondere Gelegenheit zur Erörterung

|

4

Uebereinkunft von

fortfahren, unsere Auf j

iflucht: getroffen worden wären, so wärai

man gewisse intexalltierte dem Ui bôtte betbeha

fassung zu unterstüßen, und wir hoffen, daß fie wenigstens von unke R T und daß sig. schließlich auch von Deuts 2 f werden wird. C fêuer unrichtig, zu behaupten, die Begiexung«-habe ih ni@t mit der Kapitalfluht aus

1d bes l S ch habe, als ih die Minister:

/ aft übernahm, mit dein deutshen Botschafter in Parig

on gesprochen. Jch muß sage; daß der deutsche Botschafter mir anyori hat, daß die franz Besorgnisse beretigt seien uud seine Regierung diese Devisen ausfindig macheu wolle. Ich hoffe, daß es so fein wird. Aber die Schwierigkeit kommt von den neu, tralen Ländern, in denen die Devisen sich verbergen können. Wenn unmittelbar nah dem Waffenstillstand Maßnahmen gegen die Kapital: f, wahrscheinlih wirkungs;

voller gewesen, als die Maßnahmen, über die fich die deutsche Ne, gierung, die Alliierten Und Frankr jest zu einigen suhen. Wenn rganlsatlonen aus der Kriegszeit nach Fönnen, wäre anes besser,

Hiexauf wurde die Genexaldisküssion geschlossen, die ein: zelnén “Arkikel zum Finanzgésss des Budgets wurden angenommen. Die Kammer trat alsdann in die Beratung des Militärdienstpflichtgeseßes ein.

Unter der Führung von André Tardieu und dem ehemaligen Unierstaaissekretär der Militärjustiz im Ministerium Clemenceau, Jgnace, haben eine Anzahl Abgeordnete einen Antrag eingebracht, der die Einsetzung aines parlamen: tarischen Untersuhungsaus\husses von 33 Mitgliedern verlangt, um vollkommene Aufklärung Über die politische Vei- antwortung jeder Art in der Angelegenheit der Chinesischen Jndustriebank zu schaffen. Die Untersuchung soll. sich er- strecken auf die persönliche Tätigkeit eines hohen Beamten im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten (Philippe Berthelot) unter Umgehung des verantwortlichen Ministers, auf die Rolle der diplomatischen Vertreter und Konsuln Frank: reis im äußersten Osten, auf die Beziehungen ' verschiedener Kreditanstalten zur Presse, auf die Beeinflussung gewisser Banken zum Abschluß eines Konjortiums, das die Sanierung der Chinesischen Jndustriebank durchführen sollte, und ließli auf die persönliche Rolle, die gewisse Mitglieder der exekutiven Gewalt individuell oder im Ministerrat bei den Verhandlungen gespielt haben. Die Antragsteller weisen auf die Panama: affâre hin, bei der in gleiher Weise ein Untersuhungsaus\chuß von 33 Mitgliedern eingeseßt worden sei.

Aus Anlaß des Gedenktages für George Washington fand vorgestern in der amerikanischen Kolonie in Paris ein Festmahl statt, bei dem der amerikanishe Botschafter Herrick eine Rede hielt, in der er sagte:

Amerika, sei aus einem Schuldner ein Gläubiger geworden, das

rößte Sammelbecken für Kapital, das die Welt kenne. Dieser neue Zustand - werde natürli einen großen Einfluß auf alle politischen, sozialen und finanziellen Beziehungen der Vereinigten Staaten zu den anderen Ländern ausüben, Früher habe die Klugheit den Amerikanern empfohlen, sich nit in Bündnisse einzulassen. Zur Zeit Washingtons babe Amerika Furt vor Furopa gehabt, beute habe es Furcht vor niemandei, und sei der Kunde der gesamten Welt, Wenn ‘das ameri kanishe Volk auch politischen Allianzen feindlich gesinnt sei, fo. stehe doch außer Zweifel, daß es jeden Tag mehr die Notwendigkeit einer Zufammenarbeit mit anderen Ländern auf dem Gebiete der Industrie und. der“Finanzen anerkenne.

«Ftalieu.

Amtlih wird gemeldet, daß es infolge der langen Dauer der Ministerkrise der italienishen Regierung nicht möglich gewesen ist, das Datum des 8. März für den Zu- sammentxitt der Genueser Kouferenz autrechtzuerhalten, Die Regierung hat infolgedejsen eine kurze Vêértagunag.- be: schlossen “und hat diesen Beschluß durch ein -NRundtelegramm allen zu der Konferenz - eingeladenen Rêgierungen mitgeteilt, Gleichzeitig hat: die italienische Regierung fich mit: den alliierten Regierungen in-Verhindung geseßt, um in gemeinsamem Uebet- einkommen ein anderes Datum festzuseßen. Die Vorbereitungs- arbeiten für die Konferenz gehen ohne Unterbrehung weiter.

Der König hat fich an den früheren Finanzminister im leßten Kabinett Giolitti, Facta, mit der Anfrage gewandt, oh er die Bildung des Kabinetts überuehmen wolle. Facta behielt fich“ die Antwort vor.

Schweiz.

Das Völkerbundssekretariat veröffentlicht eine lo: konische Mitteilung über den- Verlauf der deutsh-polni- schen Verhandlungen, der als befriedigend bezeihnet wird, Weiter teilt das Völkerbundssekretariat mit, daß derx deutsche Bevollmächtigte Reichsminister a. D. Schiffer und der polnishe Bevollmächtigte Olschowsky gemeinsam mit dent Präsidenten Calonder Aussprachen über die bercits gelösten und die noch strittigen Fragen hattén.

Lettland.

Die geseßgebende Versammlung hat den ersten Teil der Verfassung Lettlands laut Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“ endgültig angenommen. Danach wird das lettische Parlament, das sogenannte Saina, das aus 100 Mit: gliedern besteht, den Präsidenten der Republik anf drei Jahre wählen. Der Präsident muß mindestens 51 Stimmen. haben und. soll nichi unter 40 Jahre als sein.

Amerikg.

Der amerikanische Senat hat nach einex Reuter- meldung einen Beschluß angenommen, den Präsidenten Harding zu ermächtigen, daß er den Patentvertrag mit Deutschland erneuere.

Australien.

Die australische Regierung hat einer Reutermeldung zufolge Verfügungen erlassen, nah denen das bescchlagnahmte deutshe Eigenium im vormaligen Deutsch Neu- guinea nux an australische Soldaten, geborene britische Unter tanen oder an Gesellschaflen, die vorwiegend britisch stnd, ver- lauft werden darf. Das deuishe Eigentum in Reue werde verschieden, und zwar auf 3 oder 6 Millionen Pfund Sterling, bewertet. Der Perkaufspreis werde Deutschland auf Reparationskonto gutgeschrieben.

Preußischer Staatsrat. 6. Sißung vom 23. Februar 1922, Nachmittags 3 Uhr. (Bericht des Nachrichtenbüros des Vereins deutscher Zeitungsverleger.3

Präsident Oberbürgermeister Dr. Adenauer eröffnet die Sigung mit der, Verlesung eines Schreibens, in dem die Staatsratsmitglieder Redakteur Schlösser und Verwalter Herbst ihren Austritt aus der Kommunistenfraktion mitteilen. Diese Mitteilung wird mit allgemeiner Heiterkeit auf enommen,

nunmehr die. fommunistische „Fraktiou“ noch 1 Mi

_ v

‘Der Ausführungsanweisung zu dem Neichsgcses jer Notstandsmaßnahmen für “Rentenempfänger r Invaliden- und Ahgestelltenversiherung vont

Dezember 1921 stimmt der Staatsrat zu. Dazu wirb ne Entschließung gefaßt, in der die Staatsregierung ersucht ¡d, im Reichsrat bei der Verabschiedung von Reichsgefeßen, ¡ch deren Durchführung den (Gemei und Gemeinde- händen Kosten erwachsen, auf eine Erstattung aller Auf:

hungen an die Gemeinden hinzuwirken.

Gegen den Entwurf einer“ Verordnung über die

crihtung von Landwirtshaftskammern für die jrenzmarî Posen- Westpreußen und für den Re- jerungsbezir? Sigmaringen, über den Graf n Kayserlingk berichtet, werden Einwendungen nicht hoben. ' Zum Gesezentwurf über die Bereitstellung von jiteren 100 Millionen Mark“ zur Urbarmachung (n stäatlihen Móoren in den Provinzen Hannover 1d Schleswig-Holstein äußert sih der

Ztagtssekreär Ramm über die Absichten der Staatsregiexung higlich der Bewirtshaftung und Besiedlung der bisher urbar ge- jahten und der demnächst urbar zu machenden Moorländereien. Die besiedlung solle na Kräften besGleunigt werden ; eine gewisse Sch{Gon- { müsse eingehalten werden, bis die L if sind. | Der Berichierftatter Feg ter (Dem.) verlangt eîn \chnelleres (npo - bei dexr Besicdlnng und möglihstes Entgegenkommen den jedlern gegenüber.

Der Staatsrat stimmt dem Geseßzentwurfzu, desgleichen ner Verordnung, die dén Bezirk der Landwirtschafts- mmer für die Provinz Brandenburg auf den tadtbezirk Berlin ausdehnt.

Ueber die Gewährung von Wirtschafisbeihilfen an ten mij besonders schwierigen wirt\chaftliGen erhältnissen an unmittelbare Staatsbeamte und ehr yersonen berichtet

Herr Dr. Kaîifer- Dortmund: Nah der Regierungsberlage laufen fih die Kosten fährlich auf 250 bis 300 Millionen Mark. ha Preußen aus eigenen Einnahmen diese Geldmittel nicht beshaffen in, fo wird das Reich die erforderlihen Vorschüsse sowobl an die inder wie an' die Gemeinden leisten.

Während der Ausschnßantrag dem Geseßentwurf stimmt und nur die Firierung der Verpflichtung der Schul- bände zur Erstattung der Wirtschaftsbeihilfen an die Landes hultasse fordert, hat die Fraktion „Arbeitsgemein- haft“ cine Entschließung eingebracht,

na der sie zwar angesichts der Zwangslage, in dex si die Ne- tung bei der Einbringung der Vorlage befunden hate, dem Gesehß- \iwurf zustimmt, aber die durch die Vorlage gefchaffene Lage als heilvoll und in ihren Folgen ungerecht bezeichnet, da dadur® das jihsame Werk der Besoldungsordnung in Frage gestellt werde. Das taatsministeriuum wird ersucht, mit allem Nachdruck beim Neiche für einzutreten, daß der jeßige Zustand nur ein kurzes Uebergangé- hdiurn zu besseren und normaleren Zuständen bilde.

Die Zentrumsfraktion und die demokratische jrattion beantragen, :

gegen die Vorlage keine weiteren Einwendungen zu erheben, bes |

jdnen aber in ihrem Antrag die - eingeshlagene Regelung nit für lli, weil. dur sie die Grundlagen der L ero bungüordinng durh- ben würden. Der ‘Antrag spricht die Erwartung aus, daß die gierung dahin wirke, die jegige Regelung mögli bald dur eine Mere zu erleBen.

Hexr Dr, Meerfeld (Soz,) \pri®t ih entschieden gegen die |

légteren Anträge ‘aus, deren. Kritik der cihsregierimg in, feiner Weise gerecht werde. „. Der Staatsrat stimmt unter Ablehnung der Entschließung r „Arbeitsgemeinschaft“ dem Antrage des Zentrums und der

emokraten zu. / Eine Abänderung der Verordnung zur Ausfüh- ing des §8 61 des Betriebsrätegeseßes, die für den gierungsbezirk Sigmaringen wegen der geringen Zahl der [tbeitnehmer, welche die Bildung einer örtlihen Betriebsvev- ung nicht gestattet, eine besondere Regelung vorsieht, sowie

\chwierigen Lage der

e Bildung * von Betrieb38ausshüssen bei den Bezirkshetriebs- |

llen ‘und heim Hauptbetriebsrat wird genehmigt. Sodann gelangt ein Gef ael zur Beratung, der

Erhöhung des Grundkapitals, das der Staat der

hreußishen Zentralgenossenschaftskasse für die Dauer

es Bestehens als Einlage gewährt, von 125 Millionen auf |

M) Millionen wird an-

Mark vorsieht. Der Entwurf nommen. ;

Ein Antrag der Mitglieder Dr, Rumpf (A.-GS,) 1d Genossen, betreffend die Erhaltung dez Goethehauses nd Goethemnseums in Frankfurt a. M., wird dem uptaus\schuß überwiesen.

Nächste Sißung: Diensiag, den 24. März, 5 Uhr Nach tags. Schluß -5 Uhr.

Parlamentarische Nachrichten.

Im Hauptaus\chuß des NeiGstags legie gestern, wie | „Nachrichtenibüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ hbe-- |

tet, zunächst der Staatssekretär Dr, Huber Verwahrung ein en cinen Artikel der Freiheit", der die vorgestrigen Verhandlungen ï Hauptaus\{Gusses entstellt wiedergebe und wahr|cheinlich aus der der des unabbängigen Abgeordneten Dr. Hery stamme. Der ‘taatsfetretär fstellie ] ; A hen nicht Entsprechende Behauptungen in dem Artikel“ richtig. erauf wurden nach fTurzer Aussprache die im fünften ibhtrag zum Neichshausbaltsplan für forderten 6,371 Milliarden Mark" zur Verbilligung von iélandsgeireide und Mais für die Brotverfor- ing vom Hauptaus{Guß bewilligt. Auch die übrigen Posittonen

ß fünften Nactragsetats für 1921 wurden nach furzen Erläute- |

ingen duxch den. Berichterstatter Abg. Dr. Pachn i Ée (Dem.) vom

wptaus\{Guß genehmigt. | i l Dann folgte die Beratung des Haushaltsplans für das

eihswehrministerium für 1922, Abg. Stücklen

00z.). wies darauf hin, daß in den Kreisen “der Offiziére der -

narhische Geist noch sehr. weit verbreitet sei, und äußerte Bes L es Lebensfragen der Republik das Heer wirkli cin williges strument der revublikanischen Negierung fein werde. Demgegen- t betonte der Reichêwehrminister Dr, Geßler, er könne mit (ller Verantwortung die Erklärung abgeben, daß die Führer ° Heeres ein absolut sicheres, verfafsungstreues ZFnstrument in Þ Händen “der Régierung seten. Niemals während der Zeit ler Amtsführung sei das Heer den politislen Maßnahmen dex ierung entgegengetreten oder habe in irgendeiner Weise die litik dex Regierung gehindert. Daß einzelne Fälle von Disziplin- gfeit oder tôrihten Aeußerungen bei untergeordneten Drganen i eeres porgekommen seien, werde nit bestritten, komme aber auch dem bestdisziplinierten Heere por. Worauf es ankomme, sei, he Fälle nicht. zu vertuscen, sondern sie einer entsprechenden Abndung lsühren. Abg. von S ch o ch (D. Vp.) hielt die Bedenken des Abg. Wen für unbegründet. Man auge R q die ere A ) Dffizierk 1 Tage der Nebublikerklärung an denten. ; l zlertorps vom X s e

h ee e ande ia: d d Mis « E E R S E Roe atmen L a0 Di

z geboríam, auf “Befehl Hi

ändercien für die Besicd!ung ! faldai

‘steuer nicht erhoben werden dürfe. | e über die Frage des Zeitpunktes des Inkrafttretens des Geseßzes. |

| besteuerung regelt.

in ausführlicher Darlegung viele den Tat- |

1921 1

len Truppen unfex oppe Een, aber 1 ) ndenburgs ausgefuhrt worten fejen, er orinnerte an die Befreiung Bayerns von der NRäterepublik dur cksfizierkompagnien, eine Befreiung, die zugunsten der republikanischen Hoffmann-Regierung geschehen fei, und an die Offiziere, die für Oberschlesien thr Leben gelassen haben. Abg. Künstler (U. Soz.) spra. über Soldatenmißhandlungen. Zur Sache sprachen ferner die Abgg. Lei cht (Bayer. Vp.) und S chspflin (Soz.).

Im Rahmen der weiteren Aussprache äußerte ih der Reichs- webhrminister Dr. Geß ler auch über die Fabel vom sogenannten Krümpersystem. Der Minister hielt es direkt für lädherli, wenn fich ernsthafte Personen noch mit olchen Mätchen hbe- schäftigen sollten.“ Jeder halbwegs in militärifGen Dingen Er- fahrene ‘wisse doch ganz genau, daß heute die Verhältnisse anders feien als im Jahre 1813. Die Bewaffnung vieler Teilnehmer der Schlacht bei-Leipzig sei die Mistgabel und die Art gewesen. Die Artillerie habe ‘damals noch eine verhältnismäßig unwesentlihe Bedeutung gehabt. Es sci also cin verrücktes Hirngespinst, das einzelnen wirklichkeitsfernen Phantasten eine automatis@e Wieder- holung der Ereignisse der Zahre 1807—12 vorgaukele. Heutzutage gehöre zu einem Kriege das ganze Volk. Ohne Industrie, ohne Roh- stoffe, ohne Mitarbeit des lezten Fabrikarbeiters ginge es niht. Ein modernes Heer fei eben mit den Mitteln Scharnhorsts und Gneisenaus nit zu schaffen. Derartige Irrtümer seien wobl noch vor dem Weltkriege entfchGuldbar gewesen, aber na dem Weltkriege seien fie nicht zu_ verstehen. Abg, von Gallwiy (D. Nat.) erklärte namens er Freunde, daß er am Etat des Neichswehrministertums nichts Wesentliches auszusetzen habe. Die Entwicklung der Neichswehr im militärishen Sinne erfülle ihn: mit Befriedigung. Den in der Dis- kussion angeregten Gedanken, das Berufsheer der NReichswebr dur ein Milizsystem zu erseßen, begrüße der Redner. Er halte dies jedoch für praktis nit durGführbar, und zwar deshalb, weil die Entente dazu die Einwilligung nit geben würde. Der Redner \prach \sich dann noch über den gegenwärtigen republikanischen Geist aus und meinte, daß Gleichheit immer nur der erstrebe, der unten sei, Abg. Dr. Haas (Dem.) emvfabl, dem Problem der Œyrzichung “und s\taatsbürgerlichen Ausbildung des in zwölf ¡ahriger Dienstzeit Gbefindlißen Soldaten die größte Auf- merkfamfeit zu widmen. Ganz verfeblt sei es, wenn man den jitngen Leuten etwa eine s{@blonenmäßige wissenschaftliche Allgemeinbildung geben würde, die ungefähr die Schulbildung bis zum ŒEinjährigeneramen jei, Was bei zebn- bis fechzehnjährigen Knaben gut angebracht sei, wäre bet den viel älteren Söldaten völlig fals Hier sei eine Ge- legenheit geboten, dur Schaffütng eines ganz neuen Bildungs\ystems fúr die Soldaten etwas ungemein Wertvolles zu hafen. Wenn ih jezt tüchtige Pädagogen mit vollem Eifer der Sache annehmen würden, so käme es vielleicht dahin, daß die Feinde, die uns das zwölfjährige System im Heere aus Haß aufgezwungen | baben, sih sagen müßten: nun haben es die Deutschen doch wieder | einmal fertiggebraht, aus diejem Zwangssvstem etwas zu schaffen, das für die deutsche Kultur und für die deutshe Wirtschaft von un- endlichem E ist und so das Deutshtum außerordentli stärkt. Dutch die geistige Ausbildung des Soldaten könnten wir uns Menschen afen, die ganz besonders wertvoll für den Staat und für die Volks- wirtschaft sein würden. Nachdem noch Abg. M o f es (Unabh. Soz.) und Abg, Stü kl en (Soz,) über den Etat des Neichswehrministeriums gesprochen hatten, wurde die Generaldebatte abgeshlossen, und der Aus\chuß vertagte ih auf Freitag.

Im RNReichstagsaus\chuß für Steuerfragen wurde die Novelle zum KZrpe rschaftssteuergeseß weiter beraten, Die Bestimmungen des-Artikels T Ziffer 5, welche die Stevertreihcit derFustionen betreffen, wurden auf dic Aâlle eingeschränkt, in denen das Vermögen einer Erwerbsgesellshaft als Ganzes mit odex obne Auseinandersezung zum Zwecke dex Fortsegung des bisherigen Gesellschaft3zwedes auf. eine inländi che andere Er- werbögesellihaft übergeht. Gemäß einem Antra ge Dr. Beder (D. Vp.) wurde beschlossen, daß in diesem Falle au cine Wertzuwachs- s j Eine lebhafte Debatte entstand

n: a b t Le La 4 ¿d F Faßbré T3918, die Þbou bi

Abg.-Dr.-Be cke r (D. Vp;) wollte den 31. Dezember 1921 gewählt wissen, Minisierialrat Dr, Zarden erklärte, daß. nad der Ne-

gierungsvorlage, dic im Juli 1921 vorgelegt worden sei, die erbsbte Körperschaftssteuer für alle nach - dem 31. Dezember 1920 - ah- geshlössenèn Geschäftsjahre erhoben werden sollte. Da fih das Jn- trafttreten des Geseßes aber wider Erwarten länger hinauszöge, sei

die Regierung damit einverstanden, wenn der Stichtag auf den 30. Juni | 1921 verlegt werde. Dagegen sei sie nit in dex Lage, dem Antrag Dr. Becker zuzustimmen.

Vor

eintreten, |

entstehen.

erklärt. Auch dex Fall

allem aber fönne daß die Geshäftsgewinne Steuer belegt würden, die Dividenden aber, wenn sie erst im | Jahre 1922 zur Verteilung, kommen, zu dem ermäßigten nach den Beschlüssen erster Lesung berangezogen würden. i nit angängig. Eine Tetlung fet sowohl für die Steuerpflichtigen als aud für die Steuerbehörden zn kompliziert. bitte den 30, Juni 1921 zugrunde zu legen. Mit der Rückwirkung der Fusionssteuer. fei die Negterung einverstanden.

\{Gafts\teuer empfehle G chenfalls der Ternin 1921, Cine Entscheidung über die Frage des wurde gestern noch nicht vom Auss{chuß gefällt.

fisfalisch würden Ausfälle bei anderer Regelung

des 30,

brate, wurde noch ‘unentschieden gelassen. ' die Beschlüsse der ersten Lesung zu § 12, welcher die Dividenden-

teil erlanage, in cine niedrigere Steuerstute zu kommen.

Dividendeneinkgmmens direkt von dem Einkommenskeuerbetrag ab- gezogen werde.

Gesnndheitäwesfen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

Dem Reichsgesundheitsamt ift der Ausbruch der Mau] und KlauenseuchGec vom Schla(ßtviehhof în München am 21, Februar1922 gemeldet tvorden

Kunst und Wissenschaft.

Die Akademie dex Wissenschaften in Stockholm| hat ‘den ordentlichen Professor dex Physik an der Berliner Univer- | sität, Geheimrat Dr, Mar Plan ck, zum auswärtigen M it- | glied ernannk, |

Land- uud Forstwirtschaft.

Uebendie Möglichkceiteiner Verstärkung. desHolz- einschlagesS in den preußischen Staatsforsten hat der Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten dem Landtag einz Denk \chri ft unterbreitet, der wir das

folgende entnehmen: #

Cs war vorau8zusehen, daß zum Wiederaufbau der deutschen Volkswirtschaft au hohe Ansprüche an ‘den deutschen Wald gestellt werden würden. Wenu so man Jndustriezweig aus Mangel an MNobstoffen oder aus anderen Gründen nach Beendigung des Welt- frieges zum Niedergang perurteilt war, so war es selbst. verständlich, daß andere Zweige, für welhe wir die Rohstoffe. in größerem Umfange ‘zur Verfügung laben; um o sorafältiger

epflegt werden mußten. Dazu gehört dic bolzverarbeitende Sudastrie: Tijchlerei, Böttcherei, Zell stoije und |

Der Neichsverband der deutschen Industrie |

abe im April 1921 mit denr 30. Juni 1921 einverstanden | Salthe : nung i Igedesse babe fih noch im April 1921 mit denr 30. Zuni 1921 einverstanden | Empfängern nicht ausgehändigt werden können, werden fernerhin von

noch mit der bisherigen niedrigeren |

L Sa B j

Dies sei | Die Regierung |

Für die Körper- |‘ Juni | Inkrafttretens | \ Anch cinc zweite | Angelegenheit, welche der Abg. ten Hompel (Zentr.) zur Sprache i Der Rednér fkritisierte | l Arnold Die Vergünstigungen für die höheren Stufen | | feien im Vergleich mit denjenigen für die niederen Stufen zu groß | Dies komme dadurch zustande, daß nach den Vorschlägen erster Lesung | das Dividendeneinkommen von dem sonstigen Einkommen abgezogen | | werde, wodurch der Steuerpflichtige mit großem Einkommen den NVor-

j einen provinzialen Schwiegervater in spe in rundlicher,

en den | Tochter Wer edner empfahl, die Besteuerung derartig zu regeln, daß ein Prozentfaßg des | | vater einen Liebesroman

| spielerin erlebt. haben -foll. | fagte Filmshaus\pielerin | Schwindel, der mit ibrem Namen getrieben wird, erfährt und, um | ‘dem

vermeintlichen | verständlich bald

| gestrigen Aufführung unbändige

lzteftifotion, CMueidemüblenintustrie usw. Neichte aber \@on vor dem Welttziog unsere eigene Holzerzeugung nit. ats, um diess Jndustriezweige hinrei{hend mit Robstoffen zu versorgen, fo ift es felbstversiändlich, daß das nad dem Verlust zweier waldreicher Provinzen erst ret nicht der Fall fein fann. Dazu kommt neo, daß în den nächsten Jahren, viélleiht Jal-rzehnten auf die gleiche Holzeinfuhr wie vor dem Kriege, besonders aus Rußland “und Oesterrei, aus mancherlei Gründen nicht gerechnet werden tau. Neben der Versorgung der Industrie und der bolz verarbeitenden Gewerbe gilt es auch den Bedarf an Bau-, Sdlhwellen-, Gruben- 1:5 anderéèn Hölzern mögli{s im Inlande zu decken. Es ergab f also für die preußische Staalsforstverwaltung von selbst die Frag: Is} eine vorübergehende Erhöhung des Einichlages in den Stggfs= forslen mögli? Die Staatsforstverwaltung hat diese Frage poit vornherein bejaht und dementsprechend . hon im März 1919 vie nötigen Entschlüffe gefaßt und die notwendigen Amweifungen erlassen,

| Die preußishe Staatsforstverwältung hat bisher sebr vorsitig ge=-

wirtschaftet, so daß es unbedenkli@) ift, heute in der Zeit unserèr Not, wo der Staat (Geld und die Volkswirtschaft Holz und Arbeits- gelegenheit braucht, den Einschlag auf eine Reibe von Iabren étivas zu erhöhen.

Die Erhöhung kaun aber nur ganz allmählih erfolgen : sie kanu für das einzelne Nevier nur nach Ourhführung einer neuen ort- nungsmäßigen Betriebsregel1"4 bemessen und angeordnet werten. Da es hiernach nötig wird, t c meisten Reviere alsbald m Angriff zu nehmen, erwächst der Staatsforstverwaltung in der nächsten Zeit eine Fülle an Arbeit, die ohne die Neuschaffung der Forsteinrihtungsanstalten fauÉm zu bewältigen sein wird. Troz des augenblicklich empfindliGen durch - das " Alters- pensionsgeseßs sehr verstärkten Mangels an Forstassessorén, den gegebenen Hilfsarbeitern bei Betriebsregelungen, hofft" dic Staatsforstverwaltung nah etwa fünf Jahren )1o weit zu scin, daß’ für alle Reviere der zulässige Abnugungssaß festgeseßt ist, Bis dahin wird die seit 1919 begonnene allmähliche Sicigexung des jähr- lien Holzeinshlags in den Staatsforsten anhalten. Um aber die zulässige (Linschlagssteigerung fo schnell wie mögli eintreten zu lassen, sind schon im vorigen Jahre für eine Reibe von besonders geeigneten Nevieren vorübergehend „Notabnugungssäte" übers{lägli fesigeseßt worden. Die Nachprüfung erfolgt bei den in den nädisten Jahren ordnungsmäßig durchzuführenden Betriebsregelungen. Die Wirkung diefer Maßnahmen. läßt deutlih die nahstchende Uebersicht erkennen,

Betriebsfläche ha

Abnußungssaß | der Haupt- im ganzen nußung fe ha,

Fahr Festmeter sFestmeter

p D441 441 1913 2 6 205 085 [921 2 5 263 130 1922 2145 657 5 451 124 | S. Danach hat der Abnugtungssaz in der. Hauptnußung 1922 ungefähr wieder die Höhe von 1903 erreicht, obglei fich die Betriebsfläche unt rund 400 000 ha vermindert hat, Es kann angenommen werden, daß si eine weitere, mäßige Steigerung vorübergehend auf eine Neiße von Jahren wird durchführen lassen. Die Staatsforstverwaltung ist sich der hohen Verantwortung

942 870 715 901 165 092

2,14

1903

D412

| bewußt, welhe die Verwaltung des großen in ihre Hände gelegten

Sie wird

Kapitals der preußischen Staatsforsten mit ih bringt.

bestrebt fein, die Staatsforsten so rationell wie mögli, d. b. mit.

hödstmöglihem Nugen für die Allgemeinheit unter voller Wahrung der Produktionskraft des Bodens und unter Berücksichtigung allex yolks- wirtshaftlichen Erfordernisse zu bewirtshaften. Sie warnt aber dringend davor, sie zu einer plößlichen Steigerung des Holzeins{lags, die nicht auf neu ausgearbeiteten Wirtschaftsplänen aufgebaut it, zi:

veranlaffen, da fic alsdann die Verantwortung für die Nachhaltigkeit

der Wirtschaft niht mehr übernehmen könnte, umsoweniger, . als in neuerer Zeit dur Abgabe yon. Siedlungsland umfangreiche und gerade die höchstproduzierenden Flächen der Holzzucht entzogen werden. Sie’ bittét ferner um Unterstüßung in dem Béstrebèi, die “wähxend der Kriegszeit. ftark" ausgedehnten Nebennußungen, besonders -Streus und Weidenußung, die am Grundkapital des Waldes zehren, auf cin erträglihes Véaß zurückzuführen

Verkehrswesen.

Postsendungen a n Reisende. An Reisende gerichtete Postsendungen, auf denen ein 1 oder nicht mehr bestehender Gasthof u. dgl. als Wohnung angegeben ist und die infolgedessen den

den Postanstalten niht \ogleich als unbestellbar an die Absender zurückgesandt. Briefsendungen werden vielmehr am Bestimmungsort pierzehn Tage, im Auslandsverkehr vier Wochen zur Berfügung der Empfänger gehalten. Ueber Pakete wird zunä@hst ‘die Bestimmung des Absenders durch Grlaß etner Unbestellharkeitsmeldung eingeholt werden.

Theater und Musik. Kleines Schauspielhaus,

In das Kleine Schauspielhaus, wo der Streit um Schniglers „Reigen“ entbranut war, ist jeßt ein Stück eingezogen, das \ckchwerlib Fehden beraufbes{wören wird, ein barmloser Swank vou Franz und Ernst Bach: feushe Lebemann", Im Mittelpunkt steht als Darsteller Guido ThielschGer, der bewegliche der Meinung, daß der von

in der Großstadt erzogenen

(i . e EY

Drolligkeit verkörvert. Dieser ift ibm exrkorene Schwiegersohn feiner

nur gefallen könne, wenn er eine intetessante Ver- gangenheit habe: Da der zukünftige Tochtermann durbaus keine lebe- männischen Erfahrungen aufzuweisen bat, erdidtet ber Schwieger- jener mit einer berühmten Films{au Der Bühnenzufall. fügt es nun, daß be- ¡ust in jenen Provinzort kommt, von deut

Sor Den

Schwindler einen Denkzettel zu geben, die Dichtunc Schein zur “Wahrheit werden läßt, indem sie - ihrem ehemaltgen Liebhaber öffentliß um den Ha!s Damit erreichen die Irrungen und Wirrungen,.. die fi selbst- daxauf klären und lösen, ibren Oöbepunkt. Guido der als deren in die Enge getriebener Anstifter in der Heiterkeit erwedckte, batte in Vikto1 Schwannecke als dem nüchternen, phlegmattshen Schwiegersobu einen

zum fällt.

Thielicher,

| vortrefflihen Gegenspicler, Aber auch alle anderen Mitwickenden, ins

besondere die Damen Bâäckt, Müller und Deragan, die Herren HDofa mann und Delius trugen zum (Srfolge des S{hwanlks, der fich längere zeit alf dem Spielplan behaupten dürfte, das thrige bei. P.

„Die Zauber- (Fscher-Vespermann, Jägecr-Weigert und

___ Im Opexnhause wird morgen, Sonnabend flôte“, mit den Damen von Granfelt, Hansa, Bindernage!, Kroo, Arndt-Ober, Knepel, Bieber den Herren Batteurx, Greve als Gast, Scheid] Ziegler, Henke, Nos und Krasa beteßt, gegeben, In der heutigen Auftührung der „Cavalleria“ singt Herr Bolz den Turiddu. Dirigent: Herr Chten- berg. „Anfang 7- Uhr.

Im SwMBGauspielhause wird Vagäbundus" mit Karl Etlinger, Frig Hirsg den Hauptrollen wiederholt. Anfang 7!/z Ubr,

morgen „Lunipazia

Und Llo: Laubdinger: tau

Maunigfaltiges.

In der geskrigen Sitzung der Bexlkiner Zta ra ordneten stellte der Stcdtv, Schuma®er (Kom.) ben “S Ta erste r Stekle den kfommuntsti\chGe8 Antxag über Wiedereinstellung dexr entlassenen ch- Urbéiter und Augestellten zu behandeln.

Der Autrag

städti [Gen

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