1922 / 52 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 02 Mar 1922 18:00:01 GMT) scan diff

_BekanntmaMGung.

: _Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuberläfsiger Personen vom Handel vom 23. September 1915 (NGBLI. S. 603) habe ih der Althändlerin Anua Noeldner, Albrecht- {traße 27, dur Verfügung vom 28. Februar 1922 den Handel mit allen Gegenständen des täglihèn Bedarfs wegen Unzuverlässigkeit untersagt, und zwar vom 15. März 1922 ab. Die dur das Verfahren entstandenen baren Auslagen, ins- besondere die Gebühren für die vorgeschriebene öfentliche Bekannt- machung, fallen der Betroffenen zur Laft.

Hamborn a. Rhein, den 27. Februar 1922; N Der Oberbürgermeister. Die Polizeiverwaltung. F. V.: Com mer, Regierungsrat,

Bekanntmalhung.

_Auf Grund der Bekanntmachung zur Fernhaltung unzuverlässiger Perfonen bom Handel vom 23. September 1915 (NGBl. S. 603) habe ih dem Möbelhändler Paul Goldfifche r, Kaiser: L pr c ra ° e er de O c Wilhelm-Straße 96, durch Verfügung vom 28. Februar 1922 den Handel mit allen Gegenständen des täglichen Bes darfs wegen Unzuverläfsigkeit untersagt, und zwar vom 15. März 1922 ab. Vie dur) das Verfahren entstandenen baren Auslagen, insbesondere die Gebühren für die vorgeschriebene öffentlihe Bekannt- machung, fallen dem Betroffenen y

Hamborn a. Rh., den 28.

Die Polizeiverwaltung. F. V.:

L A Di v 10990 Februär [9228

Commer, Regierungsrat.

S RRE D F I; S B N E L i A AE T S GANME S L A A R E S E E: Nichtamtliches.

Deutsches Reich.

Das am 27. Februar paraphierte Abkom men zwischen der Reichsregierung undder RNeparationskommission bezweckt die Zulassung freier Verträge zwischen deutschen und alliierten Staatsangehörigen, denen dabei bezüglich aller Ver tragsbestimmungen, insbe}ondere der Preisbildung volle Freiheit gelassen wird für die Durchführung der in den Anlagen 11 und IV des -Teils VIIT des Friedensvertrages vorgeschriebenen Sachlieferungen. Das Abkommen soll zunächst bis zum 30. April 1923 Geltung haben.

Dem „Wolffshen Telegraphenbüro“ zufolge fommen den reparationsberechtigen Negiecungen mit Ausnahme von Frankreich eine Option, î in vorgesehene Verfahren für \ich in Anspruch zu nehmen, jed caßgabe, daß setne Annahme die gleichzeitige Anwendung irgend

gewährt das Ab

h ( i] anderen Verfahrens aus- sließt; insbesondere wird ‘durch dieses Abkommen jede Möglichkeit, gleichzeitig Zwangs8anforderungen auf Grund Anlage LV des Ver- jailler Vertrages oder Artikel V des Zahlungsplanes zu stellen, genommen.

Zum Abschlusse von Verträgen im Sinne des

außer den natürlihen und juristischen Personen seitens der repara- tionsberechtigten Staaten auch die dur freien Zusammens{luß von Angehörigen desselben alliierten Staates gebildeten Gruppen fowie die offentlichen Verwaltungen, welche für cigenen Bedarf in der dur Geseß oder Brauch bestin ¿orm Taufen, berechtigt, deutscher seits im besonderen » Fachverbände und die Landesauftrags- itellen.

Von dem freien Waren ausges{lo#sen, nur im Rahmen eines alle Waren fremder Herkunft, verarbeitet worden find, führten Rohstoffen her- gestellten Nahrungs | nf aus Gold, Platin oder Sikber. Füx besonders vereinbarte Warengattungen mit einem erheblichen Gehalt ‘an dischen? en muß der Erwerbe: Bezahlung in Höhe ei listenmäßig vereinbarten Prozentsaßes des MNohstoffroertes zum leisten. Ausge1 von dieser Bestimmung bleiben Gegenstände, | von Kriegsbeschädigten zum Zwecke des Wiéederaufk 1 Gebäuden, Werkst( abrik Fabrifeinrichtangén bezogen 1

Die im Wege des unmittelbaren Verkehrs abges{lossenen Ver träge müssen Lieferunge I mehr als 1500 Goldmark ¿um Gegenstande haben. Eine obere Grénze ist dagegen nicht gesetzt.

Diese Lieferungen utshen Ausfuhrkontrolle. Die ausgeführten Waren lich im Gebiete des be- teiligten alliierten Staates (eins{chließlid feiner Dominions, Kolonien, Protektorate und Mandats i

“a bedin

v r Io f 10 daß allo Tur he di A è

gewisse, listenmäßig bestimmte

en Ausfuhr entweder gänzlich verboten oder vestimmten Kontingents zugelassen ift, sowi eit fie nicht auf deutshem Gebiet

e aus: eingef

ie im freien Verke »ssenen Verträge werden dur die betreffenden alliierten Regierungen der Reparationskommission zux (Benehmigung vorgelegt, die sie der deutshen Regierung mit Wirkung der vorläufigen Genehmigung zustellt. Deutscherseits kann vor Ablauf von 14 Tagen Antrag - auf Aufhebung der Genehmigung gestellt werden, wenn der Vertrag im Widerspruch zum Abkommen steht, oder wenn ein offenbarer Betrug bezüglih der Preise oder Vertrags bedingungen vorliegt, oder wenn die Ausfuhbrerlaubnis verweigert wird. Hebt die Neparationskommission auf Grund diefes Antrages die Genehmigung auf, fo behält der betreffende Vertrag zwischen den Parteien feine Nechtswirksamkeit, wte ein wöbnlid Handels geschäft, es" sei denn, daß die Vertrags\hließende1 nteilige Ab- machungen getroffen haben.

Die endgültige Genehmigung des Vertrages macht die Deulsche Regierung verbindlich, alle dem alliierten Staatsangehörigen gegenüber dem deutschen Staatsangehörigen auf Grund des Bertrages er wachsenden finanziellen Verpflichtungen (abgesehen von der Bezahlung für fremdländische Nohstoffe, die dur den alliierten Käufer zu er- folgen hat). zu den vereinbarten Zahlungsterminen zu übernebmen. Sie wird zu den im Vertrage für die verschiedenen Zablungen fest geseßten Zeitpunkten der beteiligten alliierten Negierung von ibr aus gestellle Scheds übersenden. Leßtere übermittelt die SWecks ibrem Staatsangehörigen, der fie dann dem deutschen Vertragsgegner zu gehen läßt. ; :

Die Einlösung der Schecks erfolgt durh die Friedensvertrags- abrechnungsftelle (FAST). Nach Einlösung der Schecks bewirkt die Meparationskommission die Gutschrift für den Gegenwert der ge leisteten Zahlung in Goldmark zugunsten der deutschen Regterung. Die Umrechnungen in Goldmark, sowie die Umrechnungen der in dem Vertrage festgeseßten Beträge in Papiermark geschehen für den nämlichen Tag, und zwar zu den am Tage des Vertragsabs{lusses geltenden Kurse. ;

Die deutsche Regierung übernimmt somit aus diefen Verträgen lediglih die Verpflichtung zur Ausführung bankmäßiger Zahlung, dagegen keine weiteren Garantien für Ausführung der Verträge.

Für die alliterten Negierungen, die das im Abkommen vorgesehene Verfahren annehmen, bleibt das Recht vorbehalten, ibren Staats9- angehörigen Nachlässe auf die Zölle zu gewähren, und außerdem thren Kriegsbeschädigten die in threr Gesetzgebung vorgesehenen Vorteile zu- zuwenden. Dagegen darf den “alliterten Staatsangehörigen kein mittelbarer oder unmittelbarer Nahlaß auf den Fakturenpreis ge währt werden, es sei denn in außergewöhnlichen Fällen oder in Fällen unbedingter Notwendigkeit. Die deutsche Regierung wird rehlzeitig Mitteilung über die bewilligten Nachlaßsäte erhalten,

Nach ‘der Note der Botschafterkonferenz vom 1. Februar 1922 ftann nah Ablauf der Frist von dréi Monaten, das heißt vom 5. Mai 1922 ab, mit der Wiederaufnahme der Herstellung sowie der Aus- und-Einfuhr von Zivil- luftfahrzeuggerät gerechnet werden.

Alle in Betracht kommenden Firmen werden nochmals eindringlich darauf hingewiesen, daß eine etwaige Ausnahme

des Baues u\w. von Luftfahrigerät vor dem 5. Mai 1922 nicht nur gegen das Geseß vom 9. Juli 1921 verstößt und die darin vorgesehenen Strafen nach sich zieht, sondern daß angesichts der unberehenbaren Tragweite damit zu rechnen ist, daß die durh- eine weitere Aufrechterhaltung des Bau- verbots entstehenden Schäden gegen den Verursacher geltend gemacht werden können. -

. Das Reichsverkehrsministeruum Hat unterm 16. d. M. einige Aenderungen und “Ergänzungen der Anlage C zur Eisenbahnvyerkehrsordnung verfügt. Das Nähere geht Lu der Bekanntmachung in Nr. 17 des “Reichôgesezblatts ervor.

Oesterreich.

Bet den vorgestrigen Besprehungen der parlamen tarishen Parteien wurden Blättermeldungen zufolge aus- schließlich die mit der Verwendung der in Aussichß gestellten Kredite zusammenhängenden Fragen erörtert, insbesondere die Möglichkeit einer Stabilisierung der Krone, einer Einschränkung der Banknotenausgabe und Maßnahmen zur Herstellung des Gleichgewichts im Bundeshaushalt. Jm einzelnen wurde vor allem auch über die innere Anleihe und die Verwendung eines Teils der Auslandskredite zu Jnvestitionszwecken gesprochen.

Ungarn.

Wie das „Ungarische Correspondenzbüro“ mitteilt, ertlärte Graf Stefan Bethlen Pressevertretern, daß die Negietung, entsprechend dem Ergebnis der verfassungsrehtlichen Konferenz, demnächst die Wahlordnung für die neue National- versammlung im Verordnungswege in Kraft seßen werde. Es werde dann Aufgabe der neuen Geseßgebung sein, das eigenslihe Wahlrecht zu schaffen. Die Wahlordnung wird mit der früheren Geseßvorlage der Regierung übereinstimmen und den Wünschen der Opposition größtenteils Rechnung tragen. In Budapest und in den Königlichen Freistädten werden die Wahlen geheim und in der Provinz öffentlih sein. Auf diese Weise hofft die Regierung, etwaigen Auswüchsen der Extremisten von rechts wie von links auf die wirksamste Art zu begegnen. Die Freiheit der Wahlen wird durh die strengsten strafrecht- lichen Bestimmungen geschützt werden. O

Großbritanuien und Frland.

Die Regierung teilte vorgestern im Unterhause mit, daß die russishe Schuld an England 561500000 Pfund Sterling betrage, aus\chließlich der Zinsen seit 31, De- zember 1918.

Nußfiland.

Der Voltskommissar für auswärtige Angelegenheiten hat von dem italienischen Minister des Aeußern die telegraphische Mitteilung erhalten, daß die Sowjetdelegation auf der Konferenz in Genua dieselben Rechte genießen werde wie alle übrigen Abordnungen.

__ Nach Meldungen Moskauer Blätter erklärt Manuilskij, Daß die Sowjetregierung unter keiner Bedingung eine Herabsezung der Roten Armee zulassen werde. Auch die Sowjetukraine sei niht geneigt, ihre Note Armee zu ver- ringern, und werde auch den Ententestaaten eine wirtschaftliche Ausbeutung der Ukraine nit gestatten. Die russische S owjet regierung werde sich nur zur Zahlung “der russischen Vorkriegsschuld unter der Bedingung verpflichten, daß das Kapital der westlichen Staaten an dem Wiederaufbau der Nfraine und Rußlands teilnehme.

Der 4. Jahrestag der Schaffung der Noten

Armee wurde in Moskau mit einer großen Parade begangen. Außerdem fand eine Massenversammlung im Großen Theater statt, bei der Troßtki, dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge, ausführte: Ss fei möglich, daf: die internationalen Beziehungen Rußlands im Frühjahr tomplizierter würden. Das Proletariat müsse sich also Horbereiten, einen etwaigen Schlag zu parieren. Jede Woche der Berschiedung der Genuakonferenz müsse für die Note Armee eine Lehr- und Vorbereitungswoche sein, denn die Zeit, die Rußland notgedrungen auf dem Gebiete der Diplomatie verliere, müsse durch die Stärkung der Armee eingeholt werden. Troßki {loß mit den Worten : Wir wollen siegen, wir haben fest bes{lossen, uns zum Kampfe vorzubereiten, wenn man uns etwas qaufhalst und wir gezwungen werden zu fämbpfen

Polen.

Der Minister - des Aeußeren Skirmunt weist in seiner Antwort auf die Note der litauischen Regierung, die die neuer liche Prüfunge der Wiln a-Frage durch -das internationale Schiedsgericht vorschlägt, den Vorwurf, daß Polen seinen Ver pilihtungen niht nachgekommen sei, zurück. Er erinnert dem „Wolffschen Telegraphenbüro“ zufolge daran, daß die Wilnaer Frage eingehend durch den Völkerbund geprüft worden sei und daß die damalige Entscheidung des Völker- bundes von Polen angenommen ,! von Litauen dagegen abgelehnt worden sei. Ans diesem Grunde müsse die polnische Regierung die neuen Vorschläge Litauens a blehnen. Die Vertreter der Wilnaer Bevölkerung hätten sich für den An schluß Wilnas an Polen erklärt. Die polnische Negierung sei zu jofortigen direkten Verhandlungen mit der litauishen Re- gierung bereit, um freundschaftliche Beziehungen zwischen den beiden Staaten herzustellen. |

Wie das „Wolffshe Telegraphenbüro“ ferner aus Warschau meldet, hat der Wilnaer Landtag folgende vier Entschließungen angenommen und am . v, M, seine Beratungen beendet :

1. Der Landtag ermächtigt die Megierungskommission, bis zur Vebernahme der Regierung dur die polnischen Behörden, das Wilnaer Gebiet zu verwalten. : i

2. Im Hinblick darauf, daß die Bevölkerung der neutralen Zone, die vom Völkerbunde gebildet wurde, fi für die Zugehörigkeit zu Polen erklärt hat, überläßt der Wilnaer Landtag die Vertretung E neutralen Zone im Warschauer Landtage der polnischen Re- g erung,

ck. Der Wilnaer Landtag betraut die polnishe Regierung mit den Shußmaßnahmen für politise Gefangene polnischer Nationalität, die in Kowng eingekerkert sind.

4. In der Minderheitsfrage wird dem Warschauer Landtag und der polnischen Negierung aufgetragen, ih für den Schuß der polnî- [hen Minderheit in Kowno und Litauen einzusezen. s es Mit Rücksicht auf die andauernden Presseangriffe auf einige Minister hatte der Ministerpräsident Ponikowski in den leßten Tagen mit den Führern der politischen Parteien Les über eine eventuelle teilweise Umgestaltung un Parlamentarisierung

und vielseitigen

„des. Kabinetts. Die Unterhandlungen Ponikowskis hatten

obiger Quelle zufolge keinen Erfolg.

Ce MUONE 4 Es hat si gezeigt, da Ponikowsli feine Landtagsmchrheit gezeigt, daß

bilden kann, die sein

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‘fall der

Kabitieit unterstüßen würde. Das Kabinett des fezigen Ministerpräsidenten wird bis zur endgültigen Vereinigung des Wilnaer Gebiets mit Volen im Amte bleiben.

Schweiz.

Wie das Völkerbundssefretariat mitteilt, hat der 7. Unter- aus\chuß seine Arbeiten “über - die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen beendet. Bis auf, wenige Einzelfragen ist eine Einigung erzielt worden. Nach Ansich: des Völkerbundssekretariats dürften die noch streitigen Fragen wahrscheinlih durch direktes Einvernehmen zwischen den Bevoll mächtigten geregelt wérden.

Tschecho-Slowakei.

Der Minister Dr. Benesch trifft heuie mit dem süd- slawischen Minister des Aeußern Dr. Nintschits{ch in Preß- burg zusammen zwecks gegenseitiger Jnformation über dis Beratungen Dr. Benesch? in Paris und London und über dic südslawisch-rumänischen Beratungen in Bukarest. Gleichzeitig wird des Programm für die Genueser Konferenz festgeseßt und Vorbereitungen für die Sachverständigenkonferenz der Quadrupel:- alliance in Belgrad getroffen werden.

Griechenland.

Der französishe Dampfer „Espoix“ ist uach Löschen seiner Ladung entsprechend der erften Erklärung der griechischen Regierung freigelassen worden. Er hat ‘gestern den Piräus verlassen.

Parlameutarische Nachrichten.

Dem Reichstage find der Entwurf eines Geseßzes zur Abänderung des Geseßes über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen vom 3. Mai 1909 und dèr Entwurf eines Gesetzes zur Ueberleitung des Rechtszustandes in Oberschlesien nebst Begründungen sowie eine Denk- \chrift über die Vereinfahung und Verbilligung vön Verwaltung und Betrieb der RNeichs-Post- und Telc- graphenverwaltung zugegangen.

In der Sitzung des Neparationsausschusses des Neichswtirtschastsrats am 1. März fand eine Besprehung der bet der Konferenz in Genua zu behandelnden Fragen au! Grund der übermittelten Tagesordnung und der Beschlüsse von Cannes statt. Der Staatssekretär im Reichswirtschaftsministerium Dr. Hirs ch gab zu Beginn, wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deutsche: Zeitungsverleger“ berichtet, dem Wunsche der. Regierung nach einer Stellungnahme desNeichswirtschaftsrats zu bestimmten praktischen Frage Ausdruck. -Die eigentlichen Ursachen der in der ganzen Welt verbreitete: drückenden Arbeitslosigkeit es würden acht bis zehn Millionen Arbeits lose geschäßt seien in dem Niedergang des östlihen Europas als Produktions- und Konsumtionsgebiets, in der Zerstückelung Europa und der daraus folgenden Ersdyverung des internationalen Handels- verftehrs und \hließlich in der aus dem Krieg folgenden internationalen Verschuldung zu sehen. Mit diesen drei Grundfragen müßten \iG deutsche Vorschläge für die Verhandlungen in Genua hauptsächlich be schäftigen, da cine Erörterung der Friedensverträge ausges{lossen worde: sei. Im Anschluß daran gab der Geheime Rat Dr. Büche x vom Reichsverband der deutshen Industrie etnen eingehenden Ueberblick übe die wirts{chaftliche Lage der Fndustrie und ‘ihre Ve: tnüpfung mit der Weltwirtschaft und der staatlichen Finanzgebartung Die Markentwertung Habe bewirkt, daß die industriellen Betriebe ihre Betriebsmittel nicht auf der Höbe halten könnten, die für eine Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkte auf die Dauer notwendig sein werde. Das notwendige Betriebskapital übersteige bäufig das Anlagekapital, so daß eine \{chwankende Konjunktur die Unternehmen gefährde. Um den Unsicherheitsfaktor der ganzen Wirtschaft zu be- seitigen, sei die Stabilisierung der Währung notwendig, die zugleich den Zivang ausübe, die Produktionsmittel auf die mögliche technische Höhe zu bringen, weil dann nur noch die Qualität einer Ware ihre Exportfähig- keit verbürge. Weltwirtschaftlih sei es notwendig, die stark zurü gegangene Konsumtionskraft zu wecken, was nur durch die Schaffung großer Aufgaben für die Produktion ges{hehen könne. “Von die!em Gesichtspunkt aus ‘sei der Wiederaufbau Rußlands, ferner der des Verkehrswesens sowohl in Deutschland selbst wie in Europa über- haupt zu betrachten. Der Redner gab dann einen Ueberblick über den Stand der Vers{uldung der Ententeländer fowie Einzelheiten dex wirts{aftlihen Lage Amerikas und Rußlands. Nach längerer, eingehender Erörterung der allgemeinen weltwiurts schaftlichen Fragen, an der die Mitglieder Wissell, Stinnes, Dr. Hilferding, Baltruch,. «Kraemer, - Feiker, Bernhard und Cohen teilnahmeñ, wurde beschlossen, zu dei für Deutschland in erster Linie in Betracht kommenden Punkten de1 Tagesordnung für die Konferenz in Genua besondere Gutachten cin zufordern, und zwar zu „Finanzfragen“ vom finanzpolitischen, z „Wirtfchafts- und Handelsfragen“ vom Verkehrsaus\chGuß des Reichs: wirtschaftsrats. Die Einzelgutachten werden dann vom Reparationë- aus|chuß zusammengefaßt werden. Der Ausschuß nahm darauf den Bericht des Staatssekretärs im Wiederaufbauministeriuum Dr. ller über die Verhandlungen mit der Reparations- fommission über die Sahleistungen entgegen. Ein eingehende Besprehung des Abkommens im Ausschuß wird am 10. März stattfinden.

Der finaänzÞolitische MKeichswirtschaftsrats hielt beute eine

AusschGuß des Vöorläufigen Sitzung.

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Der Hauptausschuß des vreußischen Landtags tjeßle am Mittwoch. die Einzelberatung des Haushalts der landwirtshaftlihen Verwaltung fort. Bei den Ein: nahmen aus der Abgabe von den Wetteinsäten bei Pferderennen, die [ür Preußen auf 30 Millionen Mark veranschlagt sind, kam es zu einer lebhaften, teilweise fehr erregten Aussprache über die Nüßzlichkeit und Notwendigkeit der Pferderennen, Wie das „Nachrichtenbüro des Bereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, teilte der Minister fün Landwirtschaft, Domänen und Forsten Dr. Wendorff mit, daß die Einuahmen „aus den Pferderennen geseßlich zux Förde- rung der Pferdezucht verwandt werden müßten. Zehn Millionen Mark würden zum Ankauf von Deckhengsten be» nukt. M weiteren Verlaufe der Verhandlungen äußerte Abg. Dr. Ben dine r (Soz.) Bedenken über die Deutsche Lagerei: Akt-Ges. die eigentlih eine neue verkappte Kriegsgesellschaft da! stelle, Die Proviantämter müßten an die landwirtschaftlichen Ge- nossenschaften übergeben werden. Hoffentlih würden im Reichsrat nh die preußischen Stimmen in diesem Sinne aussprechen. Bet Beratung des Abschnittes über Wasserläufe erster Ordnung wurdê vom Ministerium mitgeteilt, daß eine neue Wasserbaudirektion in Stettin werde eingerichtet werden. Die Direktion in Hannover werde eingezogen. Der Antrag der Deutschuationalen, der die Beseitigun gder gesamten Zwangswirtschaft auch in Brotgetreide verlangte, ‘wurde mit 16 gegeti 13 Stimmen abgelehnt; 4 Abgeordnete des Zentrums stimmten mit den -sozialistishen Parteien. Abg. Grâw (Zentr.) erklärte namens der Mehrheit des Zentrums, daß man jegt_ noch Feine Eut- scheidung treffen könne. Die Aufhebung der Zwanÿgswirtschaft in Getreide hänge von der weltwirtscha lichen Lage und von dem Aus:

l der. Ernte ab. Das Abstimmungsergebnis wurde von den lozialistischen Parteien mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Mit 1d gegen 14 Stummien abgelehn wurde dey Zozialistisché

M ie. Einwanderung in N eichsüberHamburg und Bremen im

Mveg um eîgentlihe Einwanderer. Wen 01 760 über Hamburg gekommenen Personen 13 550 und unter

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Munehmen.

N Reichshi1f8aus\chuß für n Kopenhagen als Schlußbeitrag 51 §81 Æ. Das Gesammtergebnis

Aanehnlihe Summe von 916 891 .4 erreicht.

E 1stituts für Weltwirtshaft und Seeverkehr abgehalten worden.

(25 . A : S itrag, der dfe Sicerstellung eînes folKen Prozentsaßzes on Lebensmitteln zu niedrigeren

h 3 Preisen verlangte, der die rnährung der minderbemitteltcn Bevölkerung gewährleistet. amit war der Landwirtschaftshaushalt erledigt. (s {loß si die Vorberatung des Domänenhaushalts an. Abg. Weber (Soz) trat für eine wesentliche Erhöhung der Domänenpactpreise ein. Die Domänen müßten viel 1nehr Einnabmen für den preußi- hen Staat bringen. Abg. Dr. Kanfh old (Dnat) verlangte eïne Kontrolle der gemeinnüßigen Siedlungsgesellshaften bei der Auf- eilung der Domänen. Der Ertrag der felbst bewirtshafteten Do- mänen sei nit erheblih. Abg. Westermann (Dem.) forderte, daß die Domänen schon während - des Pachtvertrags Land zu Set ungszweckden abgäben ; bei Neuverpabtung müßten zablungsfähßige

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Ziedler aus den abgetretenen Gebieten besonders berüsihtiat werden.

Statistik und Volkswirtschaft.

das Gebiet des Deutschen Fabre 1921.

Ueber den Umfang, den die Einwanderung in das Gebiet des Deutshen Reis nach Abs{luß des Krieges genommen hat, feblen ershövfende Zahlen. Man wetß nur, daß sie sehr boch gewesen ift

sih ungefähr um eine Million bewegt haben wird. Für die Einwanderung über See liegen Zahlen aus Hamburg und Bremen vor. Danach sind im Jahre 1921 über Hamburg 51 760 Perfonen

Sind über Bremen, jedoch nur aus Nordamerika, 13 103 Personen ein-

Allerdings handelt es \ich bei diefen Personen nicht dur{- Dies geht daraus hervor, daß unter

ndert.

den 13 104 über Bremen zugereisten Personen 4429 Kajütenpassagiere die Übrigen reisten im Zwischendel. Auch aus der Zahl der ider, die mitgeführt wurden, läßt ih dieser S{luß ziehen. Bei n Kajütenpafssagieren entfiel durbschnittlich auf 10 über 12 Fabre

. lte Personen 1 Kind, bei den Zwischendeckpassagieren dagegen sckchon auf noch nicht 5 Personen. ergaben fi ungefähr die gleihen Verhältnisse.

Für die Einwanderung über Bremen

Das Herkunftsland des weitaus größten Teils aller über Ham- ‘ingewandäten Personen - (für Bremen sind nur die aus Nord ’rifa eingewanderten Personen ausgewiesen) war Amerika. Non n 51 760 Einwanderern stammten 40162 aus den Vereinigten Staaten von Amerika, 270 aus Kanada, 1010 aus Brasilien, 29 aus

c

M Argentinien und 50 aus Meriko und Westindien, zusammen also aus

M merita

41 521 oder 80 vH aller Einwanderer. 4082 Personen, darunter 2386 Kajütenpafsagiere, kamen aus England, 2761, darunter

140 Kajütenpassagiere, aus Norwegen, 1415, darunter §40 Kaiüten- Massagiere, aus Afrika.

Die Einwanderung verteilt si außerordentli ungleich über die nen Monate. Der Höhepunkt liegt in den Sommermonaten. den 64 864 Einwanderern, auf die si die vorliegende Statistit icht, - wanderten ein: E DalIaaiete in der im | Kajüte Zwischendeck | 354 1590 Fu e h 559 2913 U E 613 5261 September 609 4667 Oktober 1120 3408 | November 1688 2667 1992 9142 Dezember 1432 2143. Gegenüber dem Jahre 1920 hat die Einwanderung über Ham- g um cin Geringes, um 3844 Personen, zugenommen. Diese 1abme ist aus\{ließlich auf die größere Zahl dex Kasütenpassagierc zuführen; / die Zahl der Zwischendeckpassagiere bat von 39 383 Jahre 1920 auf 38210 1921 abgenommen. Auch dies

Passagiere in der im Kajüte Zwischendeck 2483 6837 2562 5670 2337 3536

2230 3451

im Monal im Monat

«im Jahre daranf hin, daß es si bei: der Einwanderung im Jahre 1920 D

iem beträchtlichen Teil: üm vörübergehenden Besu Deutschlands t hat. (Nach „Wirtschaft und Statkistik“.)

Arbeitsstreitigkeiten. eines Vertreters des Reichsarbeits wie B." berichtet, am Dienstag des Mansfelder Aus- Tolgender

[( n Borsißz itertums wurde, Uber die B ( verbandelt. Die

,W,. 2 ilegung Parteien einigten sch auf Der frühere Manteltarif wird in vollem Umfange Kraft gesetzt. (Etwaige zentrale Vereinbarungen den Manteltarif werden von der Mansfelder Gewerkschaft ut. Die Löhne werden für März um 10 4 und für in ] Schihtlohn \stehende Arbeiter um 12 Æ erhöht. Aus elbra wird gemeldet, daß gestern eine Versammlung der Ver- auensmänner der Bergleute des Mansfeldischen ‘rzbergbaues, in der über die oben erwähnten Vereinbarungen iht erstattet wurde, mit hundertdreiundzwanzig gegen acbtzebn timmen beschloß, die Arbeit heute mittag wieder au Fz

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IIAge: “Funt -in

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In Dresden sind „W. T. B.“ zufolge geftern die Transp ort- rbeiter sämtlicher Speditionsfubrgeschäfte in i Ausstand getreten. Zurzeit finden zwishen den Parteten Ver- idlungen im Arbeitsministerium statt. Es handelt fich in erster le um die Schaffung eines neuen Manteltarifs. Auch in Bauten finden \sih die Transportarbeiter \eit gestern früh im Ausstand fordern höhere Löhne.

Wohlfahrtspflege.

Das deutsch-dänische Komitee zur Hilfeleistung ur die Opfer des Dppauer Unglücks überwies den Oppau durch den deutschen Gesandten in

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der bisher in Dänemark eingekommenen Spenden bat hiermit die

R O (W. L. B.)

Kunst und Wissenschaft.

DasInstitut für Weltwirtschaft undSeeverkehr n der Universität Kiel. Am 24. Februar ist in Kiel die Ndentlihe Mitgliederversammlung der Gesellschaft zur F örderung deé L Präsident der Gesellschaft, Dr. H. Diederich sen, erstattete den Jahresbericht. Die Gesellschaft hat si troß der Ungunst der veiten erfreulih weiter entwickelt. Die Zahl der Mitglieder ist von 9695 auf 6010 gestiegen. Die Gesamteinnahmen betrugen im Jahre 1921 4,15 Mill. Mark, ‘die Gesamtausgaben 2,9 Mill. Mark. Dem Institut ist der Betrag von 2,8 Mill. Mark überwiesen worden.

Vas Gesellschaftsvermögen beträgt z. Zt. 2,4 Mill. Maxk. Für das,

Veschäftsjahr 1922 hat der Verwaltungsrat einen Voranschlag auf- \eslellt, der in Einnahme und Ausgabe 5,4 Mill. Mark vorfieht, vobon 5,3 Mill. Mark dem Institut überwiesen werden follen. Das von der Gesellschaft mit einem Aufwand von etwa 5 Mill. Mark erworbene, ausgebaute und eingerichtete neue JInstitutsgebäude ist uzwishen Eigentum des Instituts geworden. » Der Direktor des Instituts, Professor Dr. B. Harms, erstattete Bericht über die Yatigkeit des Instituts im laufenden It hr. Er ver breitete sich über die Forshungstätigkeit, die Lehrtätigkeit und die Fflege der Beziehungen zur wirtschaftlichen Praxis. In allen drei Richtungen ist die Institutsarbeit fortgeseßt und folgerichtig aus- gebaut worden. Der Bestand der Bücherei hat \ih vou 39 500 auf 48 400 Bände vermehrt; von den Zuwachsbänden sind reihlid 3000 durch Kauf, 5800 durch. Tausch erworben worden. An Zeitschriften werden z. Zt. 455 deutsche und 607 ausländische gehalten ; dazu kommen 20 deutsche und 33 ausländische Zeitungen. “Die von dex Nachrichten- abteilung des Instituts herausgegebenen „Weltwirtschaftlichen Nach- riten“ find dur Leitaufsätze und \tatistishe Uebersichten be reichert worden, Ungewöhnli stark wird die wissenschaftliche und praltishe Auskunftsftelle des Instituts iu Anspru genommen. Die

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, Aufslägen wird ‘auf 700 Mill, Mark jährlich ge\{Gäßt.

„Das weltwirts{aftli®e Archiv“ konnte

wissensGaftlihe Zeitschrift 4 . desgleichen ist die Zahl der

seine Abonnentenzahl erheblich steigern, Mitarbeiter, vor allem im Auslande, vergrößert werden. In den vom Institut PHeravsgegebenen „Problemen der Wesltwirt- s{aft“ find mehrere Arbeiten über wichtige weltwirtschaft- liche Beziehungen erschienen. Neu herausgegeben wird eine Sammlung unter dem Titel „Kieler Vorträge“, in der Reden veröffentliht werden, die von iuländishen und ausländischen Gelehrten und Praftikern in - dem dem Institut angegliederten „Wissenschaftlihen Klub" gehalten wurden. Die Lehrtätigkeit des Instituts wurde in bewährten Bahnen fortgeführt. Die 2abl der Skudenten hat \ich gegenüber dem Vorjahr stark vermebrt. ZInsonderheit ist bemerkenswert der sleigende Zuzug von aus- ländishen Studenten, unter denen diejenigen aus den nordischen Ländern zurzeit noch die Führung haben. Es steht jedoch zu erwarten, daß {on im Somrmersemester die Zahl der Studierenden aus den überseeishen Ländern einen beträchtlihen Anteil an der Ge samtfrequenz ausmachen wird. Im übrigen ist anzunehmen, daß die Universität Kiel sh dank dem Institut für Weltwirtschaft und See- perkehr in immer größer werdendem Maße zum Mittelpunkt des wirt \chaftswissenschaftlihen Studiums in Deutschland entwickeln wird. Im Interesse weiterer Ausgestaltung des Unterrichts ist dem Institut | ein Wirtschaftsmuseum angegliedert worden, das zu Lehrzwecken eine | Sammlung von Robprodukten, Halb- und Fertigfabrikaten enthält. | Zahlreiche Mitglieder der Förderungsgesellshaft aus allen Teilen Deutschlands haben bierfür wertvolle Schenkungen gemacht. Die Ausgaben des Instituts belaufen sich für das am 1. April zu Ende gehende Etatsjahr auf 2,9 Mill. .4, darunter 1,4 Mill. 46 für Perfonalbedarf, 1,5 Mill. Mark für Sachbedarf. Für Bücher, Karten, Zeitschriften und Buchbinder sind rund 400 000 Æ aus- gegeben worden. Für das nächste Etatsjahr ist angesihts der Geld- eniwertung mit ungleih größeren Ausgaben zu rechnen. Der Vor- anschlag für den Haushalt des Instituts 1922/23 seht troß ver fleinertem Personalbestand eine Gesamtausgabe von 5,8 Mill, Mark vor, die sich gleihmäßig mit je 2,9 Mill. Mark auf den Perfsonal- und Sachetat verteilen. Für Bücher, Karten, Zeitschriften, Zeitungen, Buchbinderarbeiten und Quellenmaterialien is der Betrag von 785 000 4 vorgesehen. Professor Harms sprach den Freunden des Instituts, die dessen Tätigkeit auf \o großzügige Weise förderten, feinen herzlihen Dgnk aus. Im Anschluß an die Berichterstattung

fand eine Aussprache t. Als neues Mitglied des Verwaltungs rats wurde der Baurat Meteltin, Direktor der Hanomag in Hannover, gewäblt.

Der zweite Festabend der Frankfurter Goethe- woche brate eine Aufführung der „Zauberflöte® unter der Leituna von Dr. Ernst Art. Der Vorstellung ging eine Ansyraße von Thomas Mann über die Idee der organischen Zusammengebhsrigkeit

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von Bekenntnis und Erziehung voraus,

Kark Gjellerup. Der Di@ißter und Denker. Sein Leben inSelbstzeugnissen und Briefen. (Verlag von Quelle und Mever in Leipzig; ( ) Giellerups Absicht, Selbst- erinnerungen zu iben, h der frühe Tod des Dichters durchkreuzt. Obwohl nur ein erster kurzer Abschnitt der Lebens erinnerungen im Manuskript vorlag, is der Verleger Gjellerups doch an die - Ausführung des Planes gegangen, und zwar hat er sich dabei an die Form gehalten, die Giellerup selbst vorges{chwebt hatte: Das Buch follte weniger eine zusammenbängende Lebens- beshreibung als einander ergänzende Erinnerungsbilder bieten, besonders Schilderungen der hervorrag Persönlichkeiten jene: sehr bewegten Epoche Dänemarks, in die Gjellerups Jugend fiel. Nach diesem Plau ift der vorliegende erste Band der „Selbstzeuanisse" be- arbeitet, - Den Lbenserinnerungen ift ein einleitendes Kapitel voraus ges@Sickt, in dent der Leser kurze Charakteristik der Dichtung Gjellerups, der sie bestimmenden Elemente und eine gedrängte Lebens- fizze findet. Dann folgen Einzelbilder aus der Jugend und der Zeit des Werdens: der im Dheims, des Pfarrers und Dichters Johannes Fibiîger, verlebten Jugendjahre, der Studentenzeit,

die bereits fesselnde Einblicke în die ersten Betätiagungen des fch ereits fefeclnde | aung dichterischen gewähren

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regénden Etwa die Hälfte : Buches ist den Eindrücken gewtdmet, die der funge Poet auf Reisen gewann, dic ihn in der ersten Hälfte der achtziger Jahre nach Jtalien, Griechenland, Deutshland und Nußland führten. Den tiefsten und nachGhaltigsten Eindruck machte GrieWenland auf Gjellerup Zn diese Zeit fällt ein grundsäßliher Wechsel in den fittlichen und fünstleris@en Anschauungen des Dichters der ih von den radikalen Literaturkreisen um abwwendet. i Jdeale des klassishen Altertums gaben die Nichtung,

er die indishe Geisteswelt kennen lernte, die fein späteres Schaffen nabezu beberrschen sollte. ' Bis zu dieser. syäten Zeit führt der erst Band noch nicht, vielmehr {ließt er mit der Heimkehr Giellerups von feiner Neisse und mit einer kurzen Schilderung, wie er mit neuen Anschauungen zu den în der heimischen Literatur herrschenden Stellung nimmt Den zablreichen ichters wird das Buch hoch willkommen sein und Fortseßung dieser mit Pietät und literaris{Gem F Lol beschreibung gern entgegensehen.

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Bauwesen.

Zur Behebung der Wobßnungsnot sind in den leßte drei Jahren gewaltige Summen aus öffentlichen Mitteln hereitgestellt worden. 1920 wurde die Zahl der fehlenden Wohnungen auf über eine Million geschäßt. 1919 ftellte das Reih zunächst 500 Millionen Mark für Bauzuschüsse zur Verfügung, zu denen im selben Jahre noch 206 Millionen Mark kamen. Dieke Zuschüsse wurden unter der Bedingung gewährt, daß die Länder und Gemeinden ihrer seits Zuschüsse von mindestens gleiher Höhe bewilligten. Der Neicbshaushalt für 1920 sah Neichsdarleßhen in einer Gesamt- bhóbe von 927 Millionen Mark vor, zu denen noch Darlehen der Gemeinden von mindestens einem ODriltel der Reichsdarlehen traten, Die Darlehen wurden nur für Wohnunasbauten mit Wohn: flähen bis zu 70 qm gegeben und mußten als Beihilfshypothek etn- getragen werden. 1921 stellte das Reich keine eigenen Mittel, sondern nux eincn Vorschuß von 1500 Millionen Mark zur Verfügung. Durch das Geseß vom 412. Februar 1921 wurden die Länder ver- pflichtet, in den Jabren 1921 und / 1922 mindestens 30 „# auf den Kopf der Bevölkerung für den- Wobnungshau aufzuwenden. Das Geseß vom 26. Juni 1921 bestimmte dann, daß die Länder und Gemeinden berechtigt find, d vH des Nußungöswertes der Wohnungen am 1. Juli 1914 als Wohnungsabgabe zu erheben. Dieser Saß gilt aber béute als unzulänglich, so daß eine Erhöhung der Wobnungéabgabe auf 50 vH vorgeschlagen wird. Da mit einer weiteren Steigerung der Baukosten gerechnet werden muß, dürfte selbst bei der Erhöhung die Abgabe nur zur Herstellung von 60 000 bi 70000 Wokbnungèn auéreichen. Die Gefamtsumme der aus öffentlihen Mitteln fließenden Beihilfen if für 1919 bis 1921 auf mindestens 4146 Millionen Mark zu s{äßen. Sie wird nicht un- erbeblih böber fein, da manWe Gemeinden weit mehr als ihren Pflichtteil aufgebracht . baben. Troß ter gewaltigen Höbe der Belbilfen kon nten \ck{ähßungsweise nux etwa 200 000 Wohnungen erstellt werden, eine Zahl, die gegenüber dem tat- sächliden Bedarf als völlig unzureichend bezeichnet werden muß. Auf diesem Wege wird in absehbarer Zeit kaum eine Linderung der Wohnungsnot zu envarten sein, da jede weitere Erhöhung der öffent- lihen Abgaben einc Verteuerung der allgemeinen Lebensbedingungen und damit auch der Baukosten nach si ziehen muß. Eine besondere Unterstüßung hät der Bau der Bergmannswohnungen in den Koblen- gebieten erfahren, indem ein Aufschlag von 6 Æ für die Tonne Steinkoble und Briketts, 9 Æ für die Tonne Koks und 2 .#Æ für die Tonnè NRohbraunkohle erhoben wurde. Der Ertrag aus E [ Zentralbi.

der Vauvenwpaltung.)

S R I C A O E E I O S: i d ai S E ie R M

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Jagd.

Für den Landeëpolizeibezirk Potsdam beginnt die Jagd auf ildenten im Jahre 1922 an dem geseßlichen Termin (1. Juli

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922),

Theater und Musik.

Im Overnhause wird morgen, Freitag, als Vorabend“ in Ning des Nibelungen, „Das Rheingold“, mit. den Damen Branzell, Arndt-Ober, von Catopol, Hansa, von Scheele - Müller und deu erren Soot als Gast, Scbeidl, Shütendorf, Ziegler, Philipp unt Sto beseßt, aufgeführt. Musikalischer Leiter ist der Generalmusik- direttor Leo Ble. Anfang 74 Uhr.

Im Schausptelhause wird morgen „Peer Gynt“ mit Aufang 74 Uhr. Charlottenburg wird jeßt pi einstudiert, ür Anfang März in Ausficht genommen des ersten V ol kssymphoniekonzerts

findet am näâchsten Sonntag

tto Laubinger in der Titelrolle wiederholt. Im Schiller-Theater

iges Lustspiel „Robinsons Ciland“

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Ludwig Fuldas vierakti

Die Erstaufführung ist

Eine Wiederholung des

uspielhaus

statt. Auf dem Programm stehen L

„Cgmont“-Ouvertüre und Violinkonzert (Solist: Georg

kampffff-Post) sowie Schuberts C-Dur-Symphonie. Dirigent ist

Klaus Pringsheim. Am Sonntagabend wird im Großen

Schauspielhaus Offenbahs Operette „Orpheus in der Unterwelt“ zum 50. Male wiederholt.

Professor Wilhelm N inkéns in Eisena, dem, wie kürz: lich mitgeteilt wurde, bei dem Preisaus\ch{Greiben des Kunstvereins Salzburg für deutsche und öster: reichische Kammermusik der erste und zweite Preis zuerkannf wurde, ist eingeladen worden, das preisgekrönte Werk, ein Klaviertrio

in vier Säßen, inSalzburg in einem Festkonzert aufzuführen.

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im Großen Scha1 115 Uhr Vormittags,

Mannigfaltiges.

Das Nachrichtenamt der Stadt Berlin teilt mit: Dex Ner- waltungsrat der Straßenbahn beschäftigte {G gestern nach- mitiag in seiner Sißung mit den na& dem Streik durchgeführte Verkehrsumstellungen und Verkehrsverbesserungen und stimmte sämt» lihen Maßnahmen der Direktion zu. Ferner wurde angesichts der unbedingten Notwendigkeit, neues Kapktal a uf- zunehmen, im Anschluß an die Beratung des Haushaltsplans für 1922 die Frage der Umwandlung der Straßenbahn in eine städtishe Aktiengesellschaft näher erörtert. Gin bestimmter Beschluß in dieser Richtung wurde noch nit gefaßt. Die dauernd ftarke Steigerung der Materialpreise und ‘der Löhne stellt die Straßenbahn ebenso wte die übrigen Verkehrsunternehmungen vor die Frage, den Tarif von neuem Und zwar vorausa [ihtlich auf drei Mark, zu erhöhen.

„Wanderung durch die LlincY er Heide“ lautet das Thema eines mit zahlreihen farbigen Li ern ausgestatteten Vortrags, den Herr Th. H. Jansen am nächste Sonnabend, Abends 8 Uhr, im großen Hörsal der Treptower Sternwarte hält. Mit dem großen Fernrohr werden bei klarem Wetter von 2—4 Uhx die Sonne, wenn Flede vorhanden find, von 4—7 Uhr Fir- oder Dopye! sterne, von 7-—10 Uhr der Mond oder der Orionnebel beobatet. Führungen durch das Astronomische Museum finden tägli von 2 Uhr Nachmittags bis 8 Uhr Abends ftatt. Deutsch-Sch{chwedischen

ODrtsgruppe Berlin der Goe

fung von Professor D

T7 “An At DON

gemeinsam mit f chaft peranstalte or!

àl ck M, a aus Weimar,

L. H. C. Gräf n des Ausftands hatte abgesagt werde: müssen, nunmehr morgen, Freitag, den 3. März, Abendt 74 Ubr, im Hauptgebäude der tiversttät (Hörsaal 122) stati Mitglieder è Deuts{-Schwedischen Gesells(aft Nichtmitglieder 5 M

4 E! AndCci

Der Eintritt für

beträgt 2 Æ, für

)»auermusterschau mertkanischer Landes.

* twwird am 15. April im Marinehaus in

i und Organisator der Ausf\telluna

( der merikanishen Regierung Federic!

Philippe S Ausstellung, die nach neuen ausstellungs- technmschen Geficht iTten eingerichtet werden foll, dient der Förde- rung der wechsel}citigen wirtshaftlihen und kulturellen Beziehungen. Mit ihr verbunden werden eine umfangreiWe Bibliothek. ein Lese faal und eine Auskunft Besucher alle erwünschte Auf-

Flärung über Merifo gewähren die Anknüpfnng von Handels8«

Dem Und tleiditern leber die Witterung in Deutschland imMouhiak Januar 1922 berihtet das preußische Meteorologishe Institut nah den Ergebnissen der einzelftaatliben Beobachtunasnete in der eStat. Korr.” : Zu seinem größten Teil war der Januar ein Mona! mit echt winterlicbem Wetter. Mild waren, wie aus den Daten de: Höchsttemperaturen hervorgeht, num die beiden ersten Fanuartag fowie der weiteren Verlauf des Monats steigerte sih die allgemein in zunehmendem Maße bis gegen den 27. hin. Jn den meisten Gegenden traten an diesem Tage oder kurz vorber die tiefsten LTemperaturen auf, die in Ostdeutshland vielfa unter 20, in Oberschlesien bis zu 299 C bBerabgingen. Nur in Süddeutshland wurden {Gon am T7. oder 8. ‘Januar die niedrigsten Thermometerstände des Monaté beobachtet. Da im Süden übrigens die Kälte diesmal gemäßigter auftrat als felbst in den nordwestliden Landesteilen, fiel dort auch die Mitteltemperatur des Januar noch nabezu normal aus wahrend nach Nordosten hin der Feblbetraga tm Monatsmittel um ¡ienseits der Oder auf über anzuwalsen. Kälte herrschte im Januar bedeckter, trüber Himmel! daß die gefamte Sonnenscheindauer meist nit möglichen Werts erreichen tonnte. Einige ganz heitere Tage tamen zustande in der Woche vom 23, bis 29. Januar, die dementiprehend im größten Teil ‘andes auch nieders{lagsfreï Die ergiebigsten Niederschläge fielen zu Beginn des Monats, zument

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9 und 10,2

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blieb. und zwar bei der damals noch herr|chenden milden Witterung als Regen. Aber bis zum 20. hin wiederholten i {läge dann fast tägli, vom 4. ab ziemlich allgemein als Schnee- fälle. So konnte sich im ganzen Reiche eîne Sch(hneedecke bilden, die zwar nicht besonders Hoh wurde, aber wegen der dauernden Kälte bis Ende Januar liegen blieb. im Westen

Nur \hmolz sie an den beiden leßten Januartagen bei Milderung des Wetters ab.

Die Gefamtniedershlagsmengen des Monats vermochten, seit langen Monaten zum ersten Mal wieder fast überall, den Normal: wert zu überschreiten. Dank der erwähnten Regenfälle der ersten Monatêtage, die an den deuts@en Mittelgebirgen besonders stark auf traten, hatten diese samt ibrer Umgebung die höchsten Januarbeträge, nämli 100 mm und mehr: im übrigen entbebrte die monatliche Verteilitng der Niederschläge einheitliGer Züge und i Wintermonate auffallend verworrenes Bild.

Breslau, !. März. (W. T. B.) Der „Breslauer Zeitung“ zufolge wurde in der vergangenen Naht in Treschen in der Näbe von Breslau der Oderdamm in einer Breite von sechs8 Metern durch Cismafsen gebrochen. Die Einbruchsstelle erweiterte sich später bis auf 20 Meter. Die Dörfer Treschen, Kottwiß.und Neuhaus sind von der Außenwelt völlig ab- geschnitten. Ein großer Teil der Kähne wurde wegges{wenmmt. Die Bewohner haufen auf den Dächern und find zum Teil nach dem landeinwärts gelegenen Dorfe Kottwiß übergesiedelt, Zahle Ges Vieh ist in den Fluten umgekommen. Menschenleben sind nicht zu beklagen. Der Schaden ift erheblich, zumal die Häuser ämtüch vers s{chlammt sind. Der Wasserstand der Oder ist der höchste seit 1903,

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