1922 / 56 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 07 Mar 1922 18:00:01 GMT) scan diff

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abkommen vom 13. August, der-K ohle im allgemeinen und ihrem hohen Preis, den Saargruben und der Ver- teilung der ersten Milliarde, 2. mit der Frage der Besazungskosten und 3, mit dem W iesbadener Ab- ommen.

„—- Nah langen, besonders zwischen Frankreich und Ergland geführten Verhandlungen is es den franzöfischen Delegierten dem „Matin“ zufolge Een, für die Fabrikation von Ausleugen in Deutschland eine Entscheidung über neun Punkte herbeizuführen, die als Vorbedingung für die. Fabrikation von Flugzeugen gélten sollen. Die ersten sieben Vunkte sind technischer Art, sie betreffen die Bestimmung des Militärflugzeuges. Jedes Flugzeug, dessen Motorkraft eine bestimmte Stärke übersteigt, das eine gewisse Eigen- geschwindigkeit und die Möglichkeit besißt, in bestimmter Zeit eine gewisse Höhe zu erreichen, das ferner eine bestimmte Nußtlast und gleichzeitig ein bestimmtes Gewicht der inneren Einrichlung zu tragen imstande ist, das cin bestimmtes Verhältnis der Tragfläche zur Motorkraft aufweist, wird als Militärflugzeug angesehen und muß zerstört werden. Entspriht das Flugzeug aber den aufgestellten Bedingungen, so wird es als Handelsflugzeug bezeichnet unnd kann fabriziert, verwendet und erxportiert werden. Der achte Vunkt exstreckt sich auf die Kontrolle der Fabriken und ihres tech- nischen Personals. Der neunte Punkt, um den am heftigsten gestritten wurde, betrifft die Frage derx ständigen Kontroll- ommissionen. Hierüber soll eine Einigung erzielt worden sein, die der deutschen Regierung notifiziert werden wird. Deutschland soll demnächst auch in die Internationale Luftfahrtkonvention aufgenommen werden.

Nußland.

Nach einer Meldung des „Wolffschen Telegraphenbüros“

herrscht zwischen Petljura, der sich zurzeit unter fremdem Namen in Warschau aufhält, und dem General Wrangel in Moskau vorliegenden Nachrichten zufolge ein lebhafter Verkehr. Petljura verfügt über eine militärishe Macht von 15000 Mann; eine Ahteilung - davon befindet ih in Warschau, der Stab ie Tarnoro. Mitte Dezember wurden 3000 Wrangelsoldaten nach Beßarabien befördert. Der Stab Wrangels befindet fich in Sofia. Zu Anfang des Jahres foll ein Bündnis zwischen Petljura und Wrangel zustande gekommen sein, und ihre vereinigten Streitkräfte sollen 50 000 Mann betragen. _— Dn der zweiten Sißung des Allukrainischen Kongresses der landlosen Bauern führte der Stell- vertretende Vorsitzende des Rates der Volkskommissare, Manuils ki, aus:

Die Gründe, aus denen wir nach Genua eingeladen worden Und, liegen in der s{lechten wirtschaftlihen Lage der fapitalistisch regtierten Länder. Der Völkerbund ist eine internationale Gesellschaft von Aktionären zur Ausbeutung von Kolonien. Zwischen Frankreich und England, die an der Spitze des Völkerbundes stehen, ift der Kampf auf allen Fronten entbrannt. Die Anstrengungen Frankrei(s, ein von Meer zu Meer gehendes großes Polen zu {hafen und die militärishe und wirtschaftliche Macht Deutshlands zu zerstören laufen den Interessen Englands zuwider. Die Interessen dieser beiden Mächte gehen auch auf dem Balkan auseinander, und unsere Sinladung nach Genu« ist: weiter nichts als ein Versu, uns zu einer Kölonie zu degradieren und aus uns, wie früher aus der Türkei, ein Ahsbeutungsobjekt der Kapitalisten zu machen. Ich erkläre na drüdlich und endgültig, daß fie das nie erreichen werden,- aud nit die Verminderung un}erer Armee. Der Strom der Nevolution wird zeinen Lauf nicht ändern oder aufhalten lassen.

Belgien.

Der Minister des Aeußern Faspar und der luxemburgische Staatsminister Neuter haben gestern im Ministerium des Aeußern die Ratifikationsurkunden des belgisch-lurem- burgischen Abkommens ausgetauscht.

JFtalienm. „… Dié Regierung hat nunmehr ihre Zustimmung zur Er- offnung der Genueser Konferenz am 10. April gegeben.

Fiume.

Das revolutionâre Komitee in Fiume, das die Macht in Händen hat, hat vorgestern nah einer Meldung der „Grazer TDages3post“ die Vereinigung Fiumes mit YFtalien profklamievt.

Spanien.

Jun der Kammer fand eine Aussprache über die seit drei Jahren aufgehobenen Verfassungsgarantien statt. Die Liberalen verlangten ihre Wiederherstellung, der Minister- präsident Maura erklärte aber, weiterer besonderer Voll- machten zu bedürfen. Die Lage der Regierung ift andauernd schwierig.

Schweiz.

Dex Bundespräsident Dr. Ha ab hat, wie „Wolffs Tele- graphenbüro“ mitteilt, dur den deutshen Gesandten in Bern dem RNReichspräsidenten und der Reichsregierung für die innige und freundnahbarlihe Teilnahme an dem so plöy- lichen und tragischen Hinscheiden des Ministers von Planta feinen herzlichen Dank ausdrücken laffen. Er erblicke, fo schmerzlich der Anlaß au fei, in dieser Teilnahme einen neuen Beweis der aufrichtigen, gulen Beziehungen zwischen der Eid-

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genossenschaft und dem Deutschen Reich.

Polen.

Das neue polnishe Budget für 1922, das Ende der fommenden Woche der Finanzkommission vorgelegt wird, balanciert in Ausgabe und Einnahme mit 900 Milliarden Mark, wovon 270 Milliarden für Abschreibung von Schulden an das Ausland angeseßt find.

Südslawien.

Der Ministerrat hat vorgestern der „Grazer Tages- posl“ zufolge nah einer Erklärung des Ministers des Aeußern über die lezten Ereignisse in Fiume beschlossen, an die Große und die Kleine Enten te eine Note zu richten, in der die sofortige Bestimmung dexr Grenze des Staates Fiume verlangt wird. Der südslawishe Gesandie in Nom hatie vorgestern wegen der Ereignisse in Fiume eine längere Besprechung mit der italienischen Regierung.

Gestern find in Belgrad die Vertreter der der Kleinen Entente angehörenden Staaten zu Verhandlungen über ein gemeinsames Programm für die Konferenz in Genua zusammengetreten.

Türkei.

Die Große türkische Nationalversammlung hat Mustapha Kemal zum Präsidenten und Noauf Bei, den

ehemaligen er ver öffentlichen Arbeiten, zuni Vizepräsidenten / ewa

D I E D I a 0 a E REL R

; Amerika.

__ Der Präsident Harding hat eine Verordnung erlassen, die die Verschiffung von Waffen und Munition nah China verb ietet.

__— Der amerikanische Senat hat gestern eine Ent- shließung angenommen, in der die Regierung gefragt wird, welche Wirkung die Ratifikation des Viermähhte- vertrags auf das im Jahre 1917 zwischen Lansing und Mhit ges{lossene Abkommen haben werde. Jn diefem Abtommen erklärten die Vereinigten Staaten“ Und ‘Japan, sie hätten niht die Absicht, irgend etwas zu unternehmen, was die Unabhängigkeit Chinas oder seine territoriale Integriiät \{chmälern könnte. Sie würden sich immer an den Grundsay der óffenen Tür und der Gleichbercchtigung aller am Handel und der Industrie Chinas beteiligten Fremden halten.

Parlamentarische Nachrichten.

m Hauptaus8schuß des Neidstags wurde gestern die (Ytatsberatung uber den GVaushalt der Neichsmartine be- endigt. Nach kurzer Debatte wurden, wie das „Nachrichtenbüro des Vereins deutscher Zeitungsverleger“ berichtet, die Etatspositionen für gpbandhallung der wcestreitträfte, ber Werst Wilhelmshaven und des Arjenals Kiel vom Hauptausschuß bewilligt. Angenommen wurden ¡erner die Fordevungen für Artillerie und Befestigungen, Torpedo- iesen, Minenwesen, Küsten- und Vermessung@wesen usw. Ein An - Tag der bgeordneten Heile (Dem,), von Gallwiß (D. Nat), Brüntnghäus (D. Vy) und Genoffen verlangte, daß die in einzelnen Kapiteln des Marinchaushalts angeführten amten des ehemaligen militärif{hen FSahpersonals in den B gruppen VII bis X, sofern sie niht \{chon aus einer ent oder höheren Gruppe ihre Gebührnisse beziehen, gemäß S soldungsgeseßes jeweilig die Gebührnisse der Gruvpe beziel aus der sie ihre Gebührnisse bezogen hätten, wenn ste Mili geblieben wären. Dieser Antra auf - Beschluf aubusses dem Reihstag8aus\chuß für angelegenheiten. zur Behandlung Üüberwieser! Damit wurde der Etat des g Wehrministeriums verabsciede (s folate die Berc j Auswärtige Amt. Als L Dr, Hoep}\ch (D. Nat). C | versucht werde, die UVebertreibungen des m1 Die gesunde Grundlage de1 der Vrganisation des Auswärtigen Ï namlich 1. die Zusammenlegung der diplomatischen un Laufbahn, 2. die Negionalteilung der Zentrale und 3. des Auswärtigen Amts mit wirtschaftlichen Nachricht tgede nh die Zunahme an Einnah: us den befannten bohungen der Paß- und sonstigen Konsulatégcbühren. Die Ausaaben in erster Reibe wegen der acwaltigen innung beim Kürs- leich große Steigerungen auf, Dex Nedner besprad dann aus- uhrlih die vom Auswär dem buß überreihten Venkschriften über das Besoldunc | im, Auslande be \häftigten Beamten, das ih auf einem sorafältig durbdachten rechnungSmodus aufbaue, und über die Verteilung l | Beamten in den Missionen. Bezüglich det war der Redner der Ansicht, daß das Konsulat Sparsamkeitsrücksihten gestrichen werden könne: ebenso CEXsandischaften im Adis-Abeba und in Havanna aufgelö lelleicht ware au die Wsloqung «der Gesandtschaft in Siam in tracht zu ziehen. Die Besetzung der ostasiatishen. und der \üd- amerikanischen Posten habe namentli bei kaufmännischen Kreisen Beodenken gezeitigt. Am wichtiaften sei naG wie vor die Besetzung r Mit t m Mast Na Sis da Se A ra Q Ee LeL S L A n DAlDtngion, L a9 Die Unterbringung Der Botschaft in Nom betreffe, so Fd man dre rôumlichen Verhältnisse als durch- qus unwurdig bezeihnen. Aber das se: eine Frage der d ialtenischen Beziehungen, die einseitig vom Auswärtigen Amt ncht

s DausShaltsplans für das Ip 7 „Thro r pon orts J Sr E D Zertichtersbatlt reTerIlertie Al COTD (

HRnonvrdauotor Nu A R x p ). à M L wWgeordneler r, Qw reiver (Zentr.) itellte

¡ite gelo\t werden könne. Allgemeine politische Ausklassungen bèhielt sch

Vi T / le Etatisierung der Auslandsvertretungen an Le x fliegenden Stellen bei den Auslandsmisstonen. Vesoldungéordnung für die Auslandsbeamten m das terium ein entscheidendes Wort mitzusprech{en hahen. | 6 nzlerposten Tönnten bei den Auslandsver treuungen abgebaut werden. Das Berufsbeamtentum dürfe dur die große Zahl der Angestellten nicht ershüttert werden. Gerade das Aus- waärttge Amt verlange ein hervorragendes Berufshcamtentum. Die bisherige Taktik gegenüber dem mittleren Beamtentum sei verhängni

voll gewesen. Abgeordneter Stüdcklen (Soz.) sprah sich dagegen aus, daß einzelne Arbeitsgebiete sowohl im Auswärtigen Amt wie au in anderen Ministerien behandelt würden. Dadurch werde Doppele- arbeit geleistet, die erspart werdèn könne. Der Redner erwähnte in diejem Zusammenhang die Fürsorgetätigkeit für die Auslandsdeutschen, die jeßt im Auswärtigen Amt und im Ministerium des Innern qauss- geübt werde. Abgeordneter von Rheinbaben (D. Vy.) befür- woriete die Einrichtung eines ständigen Staatssekretärs, der in der eihe der beim Pparlamentarishen Regime notwendigerweise wechselnden Minister den ruhenden Pol darstellen und damit Gewähr [Ur die SUndigkeit der äußeren Politik bieten solle. Abgeordneter Graf Bernstorff (Dem.) warnte vor Üeberspannung des CPpar- tamkeitsprinzips, besonders bei Beurteilung der Notwendigkeit der Gesandtschaften und übrigen Missionen in Süd- und Mittelamerika. Zndbejondere Südamerika sei für Deutschland wirtschaftlih das Land der Zukunft, und deshalb seien alle Beziehungen mit besonderer Sora falt zu pflegen. Wgeordneter lle r - Franken (Soz) hielt die Z Benfeiter im Auswärtigen Amt für nicht erbeblih. Nab dem Kriege sei cs in vielen Fällen garniht möglich gewesen, die Be- rutSdiplomaten der Vorkriegszeit auf manche Außenposten zu seben. Gr erinnere nur an die Botschaft in Paris, die do unmöglich dur einen ehemaligen ftaiserliben Diplomaten hätte versehen werden lonnen. Der Einrihiung eines ständigen Staatssekretärs im. Aus. wärtigen Amt wäre der Nedner durdbaus zugeneigt.

_ Der Ministerialdirektor G n eist vom Auswärtigen Amt er- ividerte, es brauche wohl nicht betont zu werden, daß bei Aufstellung Des Haushaltsplans seitens des Auswärtigen Amtes mit der größten Sparsamkeit vorgegangen sei. Gegenüber 33 etatsmäßigen vor- tragenden Räten, die im Amte vor dem Kriege vorhanden gewesen, jeten jeßt 36 vortragende MNäte etatómäßig vorhanden. Dabei möoe man bedenften, daß durch die Ausführung des Friedensvertrages, durch die, Gntistehung einer großen Zahl neuer Staaten und durch den «Vlederausbau unserer durch den Weltkrieg teilweise völlig ver- nichteten - Auslandsvertretungen si der Aufgabenkreis des Aus- wärtigen Amtes geradezu ins MRiesenhafte erweitert habe. Die eestsebung des Besoldungssystems für die Beamten im Ausland ge- \chehe naturgemäß im engsten Einvernehmen mit dem Reichsfinanz- ministerium. Seitens des Finanzministeriums set übrigens fest- gestellt worden, daß die Besoldungssäße sih durchaus im Rahmen Der vertretbharen Grenzen hielten. Eine Zusammenlegung von Missionen bedeute in vielen Fällen kêine Ersparnis, da alsdann für entsprehénde Tonsularishe Vertretungen gesorgt werden müsse, außerdem bedeutende Reisekosten usw. entständen. Die Frage be- zuglih Habannas sei ernstlich zu erwägen. Was die \ogenannten Außenfeiter im Auswärtigen Amt betreffe, so hätten von den jebt im Amt befindlihen 36 vortragenden Näten 10 nicht die übliche Diplomatische Vorbildung, das gleihe treffe bei 19 von den 42 Legationsräten zu, und in Auslandsposten bis zu den Gesandschafts- räten hinab seien ebenfalls 19 nah: ihrer Vorbildung reine Berufs- Diplomaten. Die Zahl sei also nicht unerheblich, und man könne den Reklamationen der in ihrem Aufstieg sh gehemmt fühlenden höheren Beamten der diplomatischen Laufbahn eine gewisse Be- rechtigung nicht absprehen. Im Interesse einer arbeitsfreudigen Pflichterfüllung fei es zu wünschen, daß der Aufstieg aller sich dem diplomatischen Fah widmenden Beainten den Fähigkeiten ents

sprechend gefördert werde, und deshalb sei eine Einstellung von so

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Statiftié und Volf8wirtfchart. euerung hat im Monat Februar stark zu- Reichsinderziffer Statistischen

ilexrn uur dann erwlinscht, wenn für die von de

esegenden Posten unter eignete Kräfte nicht vorhanden seten. Konsulats in St. Gallen Einnahmen aus dem Paßverkehr einbrächten, fo daß einc Auflojun : Nach einer weiteren Etatópositionen, die die Unterstüßung d die Verbreitung deut treffen und die im der Ausschuß auf

Sm Reichstagsausschuߧ stellte Abg. Bruhn cid Be QVnserateniteuêr, ; ser Bestimmung

enannten Außen

(0 e ori Fa "ma ie p, Uußenseitern zu der Berufsdiplomatie ge

Beseitigung des sei zu bedenten, daß Ausgaben des Ko1 i sung aus Érsparnisgründen nit not- Aussprache über verschieden; es Auslandsdeutshtums und her Wissenschaft und Kunst im iptaus\{uß Bewilligung fanden, vertaate fh

J Lebens- sfosten, die vom Neichsamt

d der Erbebungen über die Kosten für Ernährung, Heizung,

und Wohnung berc{net wird, ist vom Januar zum 640 auf 1989, alfo um 349 Punkte oder um 21,3 v Verglichen init dein Stande vor einem Jahre (Februar erteuerung der erwähnten se um 120,8 vH. Die Kosten der Lebenshaltung haben ih idem weit mehr als verdoppelt. j zruar trugen vor allem dic Ernährungsausgaben Inderziffer von 2219 im Januar um 23 vH auf 2727 Außer Schellfischen, deren Preife ih teilweite etwas wurden alle tark zogen die Preise sr Kartoffeln und Gemüse lange Kälteperiode Berkehrsverhältnisse die Teuerung für diese Lebensmittel Inzwischen find diese Preije ebenso wie die für des Monats ein-

betreffe, fo

Beleuchtung Februar von 1

edeutet dies eine

wendig wäre. vier Lebens-

i Zu der Verteuerung im Steuerfrageu Monat Februa vierteljährliche

rückwirkende Die Mehrheit des Aus§?MQu) fes

zigen konnten, Lebenêmittel

Kraft für 1921 zu geben. stimmte den

Der Ausschuß wandte | sicherungssteuerge]eß »germann

dann dem Entwurf cines zu. Gemäß l ;;) wurden die Versicherungen Viehhaltungen steuerfrei gelassen, wenn die Versiherungssumme 25 000 (nah dem Beschlusse bei der ersten Die Versicherung bei feitigkeit genommen ift. J troffen, daß i

twas zurüdgegangen. e tretene Brotpreiserhöhung kommt in den Indexzifferu für Februar { zur Hälfte zum Ausdru. Auch die Ausgaben für Heizung, Be- tung und die Wohnungsmiete haben sich weiter gesteigert. ssufwärtöbewegung der Preise war, wie im Vormonat, innerhalb des Neids nicht cinheitlih. (W.

esung 10 000 M) nicht übersteint

siherungsverein auf Gez

20 wurde noch die Abanderung q ç ) j n

nkrafttreten dieses Geseßes Jahre gezahlt worden 41k,

ih das Entgelt

Arbeitsftreitigketten.

aud Koblenarbeiter des d seit Mittwoh voriger Woche im Ausstand be- von beiden

von mehr als

Gesetze unterliegen, fowei

Die Hafen - Stettiner Hafens, die sich

fanden, haben

sien Lesung war U murve cs „W. T. B." zufolge auf Grund eines 1 Parteien angenommenen Schtedsspruchs die Arbeit gestern wieder aufgenommen.

vorsthende des Verbandes derengliscchen Maschinenindustrie forderte, wie „L A

erfährt, Lloyd George dringend auf, die am nähften Sonnabend drohende Aussperrung in der Maschinenindustrie Die Arbeitseinstellung werde cine Million Ge- werlschaftler berühren und die Zahl der Erwerbslosen noch steigern. Aus\verrung würde auch andere Enverbszweige in Mitleidenschaft iehen und bedeuten, daß inégesamt 7—8 Millionen Menschen darunter zu leiden hätten.

Juli 1921 gewählt worden. j l der Finanzen ermächtigt wirt

Inkrafitretens dieses Gesetzes es bei den Beschlüffen erster Lesung. [ ittagsfißung des NReichstagsaus\chusses für Entwur] [ steuergqetfehßes in zweiter cange-HDegermann der Gewerbean}chaffung

rtebréiteuer mcht erhoben wird

übrigen blieb . T. B." aus London

zu verhindern.

ck in feinem Verhältniss Kunft und Wissenfchaft.

Die vphysikalisch{ - mathematishe Klafse Preußischen Akademie der Wissenschaften hielt am } i Herr Beckmann r Hydroryl-Aminverbindungen zu Um- eilt, wie in qualitativer und becinflußt werden Prof. Dr.

Fischer- Köln (Dem.) abgeänder reit follen fein a) imntandishe Aktiengesellschaften, ¡ und Gesellschaften mit beschrankler Da

refellschaften auf Aktien \ c! N of ließlih dem MNietd

deren Erträgnisse aus Mena: C E agerungen spra. Es wird mitge! Desfretungsvorschriften Tetne Anwen? Jager A JPrC G

ie offentlichen oder dem öffe! quantitaliver

auf die Pflege des

Gristenzbedingungen Correns Arbeit von Prof. D X, Bernstein und Dr. P. Sch{läper aus dem Institut für ; | Universität Götting r nlage der menschlichenSingstimme “, rfmale beim

Nehts gegründet sind ferner Þ) unter Beteiligung de \chließlih dem öffer Beteiligung in unentgeltlichen Zuroe Zehntel des nahme von mindestens Üebernalßme | Untrage Q A werden als Abschnitt e unter dic geführt, deren verfassungsmäßiger und t î und wesentlich in Abschnitt 4 umscreibt

a A nel Bl 4 Venlo gelcIeni

Neber dk : s chen Si A Beitrag zur Statistik der sekundären Geschlehtsme i, i “Die Verfasser haben statistisWe Untersuhungen über dic ' 1000 Männern und Frauen (nach der ge der Stimme. der Frauenstimmen zerfällt in die nah dem Sprachgebraucß als ind Alt bezeilWnet werden können. Sie baben, für si genommen, jede sowohl nah mittlerer Stimmlage 18 nad stimmlihem Umfang nahezu Gauß-Charakter; find alfo im esent Das Zablenverhältnis ist sowohl Alt auffallend genau 5 : 1 F

ißung der physt- } Klasse sprach Herr C orrens

buntblättrigen }

Singstimme von je mehr als Mutation) angestellt. t Die Masse sowohl der Männer- als wei deutlid getrennte Gruppen, Baß und Tenor dezw. Sopran

Geprüft wurden Urnfang und

entlprechen

1aen Gesellschaften atz atjächliher Zweck aussc{ließlich cher ntt zatürlihe Gruppen. für Baß : Tenor wie sür Sopran : Ul abgehaltenen

gemeinnüßtg wesentlichen

BVolkskréise gemetinnüßigen C rift, die dem J Fnstanzenweg festlegt, (Entscheidung darüber, ob di bei einer Gesellschaft vorliegen, das

Des Absaßes

falisch-mathematishen BVererbnngbver]u ch e

(8 werden die Vererbungsverhältnisse des weißbunten [ieracium Ánricula, SBenecio vul- den leiten beiden verschiedenartigen Fruchtboden fett-

fir Stellaria media, l raris und Taraxacum officinale besprochen. vurde auch die Verteilung der Früchten mit den bunten, grünen) Embryonen über den Fru sch um den zuerst für Mirabilie Jalapa be- Im Anschluß daran wird das Sämlinge erörtert. 1 0E Für diese bisher nur im beterozygotishen Zusianè

' urens stießen fid) dte peraurea-

on als junge Embryonen | en e8bis zur

Vgrlehen an Sefellshaften dann fl sachlich bei den Fassung konnte »oNDervor|chrif

Cin Antrag Dem.) wüt

tor sung für Dio 1 erster Lequng Jur dic O aa Zustandekommen der peraurca-Sippe. I 0e hefannte, gelbgrüne Sippe der Ürtica 1 Homozygoten nachweisen, die saft unmer } ibsterben ; nur ganz einze Keimfähigkeit. Theorie der L1ht7o : Es wird gezeigt, daß ' i irüßer vom Verfasser angegebenen elementaren Ueberl von bewegten Kanalstrahlteilhen emittierte Licht in der Undulationstheorie seidet. Herr Sch midt legte ein j endlich viélen ztenten“ von Herrn Dr. wiesen, daß eine Potenzreihe, unter viele voneinander vershiedene vorkommen, entweder den Gir e x natürlißen Grenze hat oder eine periodische Verteilung der Preffizienten aufweist und fomit cine rationale Funktion darstellt.

ermnäßigung der an Vereinigungen von Personen, die z Arbeitsverhaältnis Schaffung von solchen Aktien bei D, Bp.) führte hierz1 die keine Spekulationsobiekte wer! Koln (Dem.) begründe er Arbeiteraktien. Antrag entgegen. T

gabe von Aktien Ine (eine auf mehr als tausend) bring 8 Einstein legte eine Mitteilung vor: Zur fortpflanzung in dispergierenden entgegen dem Ergebnié einer

Firina Krupp.

e ebenfalls den Antrag dispergierenden feine Krümmung er- e Mitteilung „Ueber Potenz- verschiedenen in Bexlin vor. deren Koeffizienten nur endlich | den Einheitskreis

) ( n- Untrage bei Arbeiter zu entproletarisieren gen zugunsten eines An ; ), die Megierung zu ersuchen, die Aus Aktien, GeseUschaftsanteilen an Arbeiter und Angestellte ) Ermäßigung der Gesellschafts\teuer des § 108 der NReichsabgabenordnung zu för liche Ermäßigung noch Nießer (D. Bp.) und Dr Stempel für die obligation Stimmreht auf 5 vH ermäßigt.

rNeichsSstagsausschuß für soziale Angelege! leßte jeine Beratungen uber y l AÄrbeitsnahweisgeseßes fort. S 18 des Geseßes. Arten von Landesämtern, folchen, oder fommunalen Verwaltungsbehörden) selbständige h joll nun in Verbindung mit anderen die

s Uen Landeßvämter

während im übrigen die Länder in der Gestaltung und Landesämter selbständig fein follen und vor allem das Reichsamt {\oll. Entsprechend etnem An t 1

wurde s{ließlich zurückge Dr. Beer

n, Jolange ein

Auf Antrag der Abag. er1ischer-Köln (Dem.) wurde s{ließlid ahnlichen Vorzugsaktien mit

nicht besteht.

Im Auftrage der ßifd Akademie dert Wissens- Im Auftrage der Preußischen Akademie d Wise haften wird am Sonnabend, den 11. d. M., Abends 74 Uhr, im

über „Altes nnd Neues vom

einen sfentliden Vortrag halten, Einzelkarten zum 1.6 (Stehplatz) Straße, und beim Pförtner

Dr. Küstner, Bonn, Flriternbimmel“ ) Ertrag für wissens{aftlihe Zwede bestimmt ist. Preise von 4 (numerierter Sißplaß) lind zu baben bei A. Wertheim, Leipziger ( der Akadettie.

angeshlossen und solchen, Einheitlichkell

CineForshungsreifce nah demKaxrakorum. lienisde Forschiumgsreisende Dr. Filippo de Filippi bereitet ei s enihaftliche Neife na Den vor, für die er hauptsächlich englische Unterstützung gefunden | hat. i ‘Umidau= mitteilt, Fine 1914 dur den Ausbruch des Weltkriegs unterbroGène Forshungsreise nah dem 20 000 Fuß hohen Gisplateau des Karakorumgebirges nördli von Kaschmir von neuem aufnehmen. Fippi will meteorologisde Stationen tn einer Höbe von 18 000 Fuß einrihten und von dieser Höhe aus Negistrierballons áblassen, die mit selbstregistrierenden Instrumenten ausgestattet sind und über die bisher unbekannten atmosphärishen Bedingungen in folchen Höhen Auskunft geben follen, i

eine fachliche . Aufsicht ausüben : Der Forscher will, wurde die Fassung des Abs, l „Der Reichsarbeitsminister stellt und im Benehmen mit dem Verwaltunc {ape für die Verfassung der Landesämter auf." wurde F 18 vom Ausschun ß angenommen. wesentliche Aeñderungen die §8 19 und

Antrage der Abgg. Hoc Schroeder (Soz.) wurde als ; maßen geändert: auéschuß werden durch die

nehmer durch die Arbeitnehn

S 18 folgendermaßen abgeändert: nit Zustimmung des Retichsrats Jôrat beim Neihsamt Grund Mit-diejer Aenderung Ferner wurden ob!

angenommen.

ann die Fassung des § 21 folgende! r der Arbeitgeber im V | Arbeitgeberabteilung, die der Arbei! terabteilung des Bezirkswirts{aftsraiv ren Bestimmungen über die nah Anhören des Reid ngenommen wurden alsdann, teilweise mi! SS 22 bis 25 wele die die Auswahl des Ge [lichtungen der Landesämter die richtige

„Die Vertrete L Sériftenfolge, die den Titel „Die Mache im Welt- , Schriften für echten Frieden, trägt und die Ferdinand iartius im Verlag von Reimar Hobbing in Berlin heraus- gibt, ist das Doppelheft 1/2 ershienen. Es führt den Untertitel

7 1. Die photograä- Apenarius bietet hier L al dafür, in wel großem Umfang und mit welcher Skrupel- it das Bild während des Krieges in den Gntenteländern in den lenst der Unwahrheit gestellt und zur Schürung des Hasses ver- tian über die oftmals wißlofen und gehä e einer leidens{aftliÞ bewegten e Ausdeutung an

Mah ißt der MNeichsarbeitsminister A E i dauert drei. Fahre.“ mi! einigen Aenderungen, die Berwaltung8aus\{chusses, wisse Rechte und Verpf der Unterlagen f gegenüber sachverständigen und mit Siellen regeln.

—— Der Arbeitsaus shaftsrats zur B

ie Zuständigkeit des Wahrheit.“ shäftsführers und a De 10 dur Beschaf\119 Veurteilung des Arbeitómari t dem Wirtschaftsleben verknüpftel

aganda und en Dokumente.

wendet tourde. Karikaturen als

mag man über die falsch i t ilber, als Zeichen deutsGer Schwähe und Kriegsmüdig-

große Mehrzahï der eft t. wiedergegebenen Bilder erweisen sih als grobe, lediglich

{huß des Vorläufigen Reihswirt- cralung des Besißsteuergelezes bielt beute eint

inwegsehen:

j zur Schürutig des Haffes erfonnene Fälfckungens, und jeden au nur

eintgermaßen objektiven Beschauer muß die Empörung darüber erfassen, daß mit fo niedrigen Mitteln das Empfinden der Völker so gründ- lich vergiftet wurde, daß die Folgen diefer (GBemütsvergiftung vielfach noch den Krieg überdauern. Da findet man Bilder von tatsächlichen Vorkommnissen, die durch kleine Retouchen und falsche Bezei®nungen als im Krieg von den Dentschen begangene Greuel den gutgläubigen Beschauern vorgeführt wurden. So wurde eine Poftkarte, die ein Pogrom aus dem Zahre 1905 darstellt, vergrößert und als „die Verbredhen der deuten Horden in Polen“ verbreitet; eine Photographie, die das Abliefern von Pestsäcken vor dem Feldpoîtamt Kavevara zeigt, wird als Wäscheraub der Deutschen in Serbien in die Welt gesandt, eine Photogravhie, die die Verhaftung einer plúndernden Stalienerin dur deutshe Soldaten wiedergibt, wird mit der Bezeichnung „die unaus: \prechlihen Hunnen beim Plündern" verbreitet. Andere Bilder find zu ibrem unlauteren Zwedcke frei erfunden, wie eine Zeichnung „nach der Natur“ die einen von einem deutsben Bajonett durh{tochenen Knaben zeigt, während im Hintergrunde die Städte Reims und Löwen in Flammen stehen. Hierher gehört auch eine übertushte Photographie, auf der der Einsturz der von den Deutshen beshossenen Kathedrale von Reims vorgetäusht wird, deren Turm noch beute steht. Der Herausgeber hat mit großem Fleiß nit. nur die gefäls@ten Bilder gefammelt, fondern ihnen in den meisten Fällen an die diesen Fälschungen zugrunde liegenden Originale gegenübergestellt, so daß die Täuschung völlig augenscheinlih wird. Zahlreiche Fäls{ungen find freilih fo vlump, daß man fich ihre gutgläubige Aufnahme nur aus einer Art Haßpsychose erklären kann. Den Heften ist eine weite Verbreitung, namentlich im Auslande, zu wünshen. Sie würden dann zur Entgiftung der Gemüter beitragen vnd damit dem „eten Frieden“ gute Dienste leisten. €.

In deu Veröffentlißungen des Archivs der Deutshen Scewarte isi cine Schrift erschienen, in der der Abteilungsvorstand bei der See- ivarie Dr. Wilhelm Brennecke „Die ozeanographiscGen Arbeiten der Deutschen Antarktischen Expedition 1911—1912* bebandelt hat. Der Verfasser hat die Expedition als Dzeanograph begleitet, umm mit den Erfahrungen, die er auf einer früheren Reise mit dem Vermessungs\{if „Planet* im Fahre 1907 in der Technik der Tiefsceforsl;¡ung gemat hatte, neues Beobachtungs- material aus unbekannten Gebieten zu sammeln und zu hbear- beiten. Während der ganzen Dauer der Meise, auch während der monatelangen Trift im Treibeise der Weddell - See Fonnten Beobachtungen angestellt werden, aber immer wieder drängte sich die Ueberzeugung auf, daß eine eindeutige Löfung vieler Fragen wegen Fehblens crakter Messungén über die Nihtung und Geschwindig- keit des Wassers in den Schichten unter feiner Oberfläche niht mög- lih fei. Die îin der votlliegenden Schrift gezogenen S@Mluß- folgerungen aus der pertikalen Verteilung von Temveratur, Salz- gehalt und Sauerstoffgehalt bedürfen also noch der Bestätigung dur Messungen der wirllich erfolgenden Bewegung des Wassers in den Tiefenshichten. Der Verfasser bezeihnet es als das ersie Ziel jeder . künftigen derartigen Forshunagsreise, ein- wandfreie Mefsungen über die Bewegungsrichtung und Geschwindigkeit der Wassermassen in den verschiedenen Tiefenshichten der Ozeane beizubringen. Die Schrift, deren Heraus- gabe durch den Krieg verzögert wurde, zerfällt in 8 Kapitel, in denen die Grundlagen für die auszufübrenden UntersuGtngen, die Ergebnisse det Tiefseelotungen, die Beobachtungen der MeeresoberfläWe. die Neibenmessungen, ihre Hauptergebnisse, weitere UntersuGßungen im Anschluß an die Neihenmessungen, chemis{-physikalishe Sonderunter- suchungen fowie die Trift des Exrpeditions\chiffes îm Eis der Weddell- See behandelt find. Dem Tert find 41 Texkfiguren und 15 Tafeln beigegeben. {.

Theater und Musik. Im Opernhaufe wird morgen, Miktwoch, „Tosca“, mit den

Damen Schwarz, Jäger-Weigettk und den Herren Hutt, Armiter, Heyer als Gast, Krasa, Lücke und Hieber beseßt, gegeben. Musikalischer Leiter ift der Generalmusikdirektor Leo Blech. Anfang 74 Uhr.

Im Schausivielbause wird morgen „Don Carlos" mit Johanna Hofer, Bruno Decarli, Ernst Deuts, Arthur Kraußneck und Lothar Míthel in den Hauptrollen wiederholt. Anfang 7& Uhr.

Im Großen Schaunsytielhbauje beginnt der Stammsitz- fartenverkauf für die Spielzeit 1922/23 am 15. März. Es find fech8s verschiedene Werke in Ausficht genommen, für die Hebbels „Nibelungen“, 1. umd 2. Tell, Shake- [pveares „GVezähmte Widerspensttge, Grabbes „Napoleon“, Gozzis „Turandot“ und Raimunds „Verschwender“ in Betraht kommen außerdem ein von Max Nernhardt mw Swe geleutes Erb Offenbachs. Jede Dauerbezugóskarte lautet wiederum, auf einen bestimmten Tag und ein bestimmtes Datum. Als besondere Vergünstigung für die Dauerbezieber i# die Einführung getroffen, daß jeder Stammsißinhäber das Necht hat, unter Vor- zeigung des Dauerbezugs8befts für die Spielzeit 1922/1923 auf Wunsch eine 7. und 8. Vorstellung zu den Dauerbezugévreifen des Großen Schanspielhauses im Deutschen Theater zu be- anspruden. Berechtigunasscheine hierfür werden an der Dauerbezugs- Taffe des Großen Schauspielhauses ausgegeben.

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Konzerte,

Der bekaunie Dirigent Hngo Reichenberger batte für fein Konzert mit dem Philharmonischen Orchester am 3. März in der Philharmonîte keinen geringeren als Gugen d’Albert zur Mitwirkung gewonnen, der mit Beethovens Es-Dur- Konzert und UAszts „Totentanz“ in die Schranken trat. Die bravouröse, wenn auch nicht immer faubere Technik und das ungezügelte Temperament find ihm verblieben, wobin hat sich aber der voesievolle Arschlag von früher verflühtigt? Die |chönsien Stellen in Beethovens Werk wurden hart und gläfern herausgestocben, und das maßlose Toben der linken Hand im Rondo verlieh diesem einen geradezu gewaltsamen Anstrich. In dem Lisztschen Werk, wo es hart auf hart zwischen Flügel und Orchester . geht, fühlte er {ih aber in seinem Element. Den Anfang des Konzerts bildete eine einstündige Symphonie îin D-Moll von Nobert Heger, die als eine fleißige Schularbeit ohne jede cha- rakteristishe Note anzuspre{en ift. Verwunderung erregte die nüterñe, jeden fetnèren Klangsinn vermissen lassende Instrumentation. Nichtsdestoweniger muß man Herrn Reichenberger dankbar dafür fein, daß er wagemutig und mit großer Liebe für unbekanntes Neuland warb. Er erwies si wicder als ein vorzüglicher Dirigent. Ein Neuling als Konzertdirigent ist Jgnas Waghalter der Kapellmeister des Deutsdien Opernhauses. Er erwies ih bet semem in der Philharmonie mit dem Philharmonie fchen Orchester gegebenen Konzert wieder als erfahrener und zu- verlässiger Führer, hätte aber besser getan, an diefer Stelle nicht gerade Brahms’ Symphonie Nr. 1 in C-Moll und Tschaikowskys „Pathetische“ auf sein Programm zu segen, die zu den Glanzleistungen Nikischs gehörten. Das forderte zu Vergleichen heraus, die niht zugunsten Waghalters ausfielen. Waghalters Art, zu dirigiercn, kennt man von der Oper her; sie if ztemklih derb und grob, aber reckcht temperamentvoll. Die vom Bildungsausschuß des Deutschen Beamtenbundes veranstalteten Orchesterkonzerte lassen urs ibren starken Besuch erkennen, daß das Verlangen nah guter Kuns in den Kreisen der Groß Berliner Beamtenschaft fehr rege ist. Ihre Daseinsöberechtigung ist dadur vollauf erwiesen. Dex kürzlich vetanstaltéte „Wagnerabend“ mit dem Blüthneror@Whester unter der Leitung von Dr. Felix M. Gaß im Marmor: saal des Zoologischen Gartens haite sich eines ebenso lebhaften Zuspru zu erfreuén wie es die an qleider Stelle erfolgte Auflührung von eethovens 9. Symphonie. Diè Leistungen des Orchesters, das unter Dr. Gaß?

| sicherer und geshmeidiger Führung schon bei verschiedenen Gelegen»

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heiten die au diesmal vorgetragenen Wagnershen Werké gespielt hat; waren auch hier voll anzuerkennen. Der Erfolg erreihte mit dem zum Sch{bluß rhythmisch straf} und temperamentvoll dargebotenen Meistersingervorspiel, das den: Dirigenten wie den ausführenden Musikern \türmischen Beifall eintrug, seinen Höbepunkt. Solisten von Raná, wie Karl Arm ster von der Staatsoper, der zuerst in Gemeinschaft mit Frau Zuska, ciner bewährten Sängerin des Breslauer Stadttheaters, das Duett (Holländer und Senta) aus dem „Fliegenden Holländer“, und später Wotans Abschied aus der „Walküre“ ebenso fraftvoll wie wohllautend fang, und Manja Barkan, die vier von den „Fünf Gedichten“ (,Der Engel“, „Stehe till“, „Schmerzen“ und „Träume“) ebenso tonschön wie ausdrucksvoll vortrug, wirkten mil. Das 17. Winterkonzert des Berliner Sängervereins în der Singakademie brachte das Volks- lied zu Ehren. Der stattliche Verein, der über ein prältigts Stimmennzaterial und eine vorzügliche Schulung verfügt, zeigte fi in dem größten Teil seines Programms auf der Höbe feines gut- g?pflegten Chorgesangs, so daß es dem als Stimmbikdner und Vor- tragéünstler hochangesehenen Chormeister Max Eschke nit schwer fiel, seine cifrige Sängerschar zum Siege zu führen. Der Beifall war so stark, daß viele Wiederholungen flatt- finden mußten. Der Solist des Abends, Dr. Waldemar Staegemann aus Dresden, konnte rein \immlih als Sänger weniger befriedigen, zeigte sih aber als ein Vortragsmeister erste: Ranges befonders in heiteren Volkeliedern. Sicher sehr gut gemeint war das erste diesjährige Kammerkonzert vou Helene Siegfried (Alt) im Bechsteinsaal. Das Programm: alte Meister, und die Mitwirkenden: Mitglieder der Kapelle der Staatsoper, ließen einen recht interessanten Abend erwarten. Leider wurde man aber enttäus{t, weniger dur die Sängerin, deren unbedeutende Stimmittel und bescheidene Gesangs- furst man ja s{chon fennt, als dur das Zujammenspiel der anderen Mitwirkenden, das vermutlih wegen Mangels an Proben ret viel zu wünschen übrig ließ. Hervorzuheben ifff nur Professor Flemmings ausgezeichhnetes Oboespiel. In der Sing- aktademie ergößte die Triovereinigung Pozniak, Deman, Decert, der fih die Herren Cavallery, Wagner und M. Poike (Kontrabaß) binzugesellten, um am Sch{luß das Forellen- quintett Op. 114 von SGubert zu spielen. Vor diesem Werk wurde ein seltsam anmutendes Streichquartett Nr. 2 in C-Dux von Haus Hermann, unter Benußung von Suagheli- und Waniamweli- motiven zum ersten Mal aufgeführt. “Es ift eine stark abhorist inosaikartige Arbeit, die uns niht nur wesensfremd anmutet, sonder der durchsi{tigen Klarheit ermangelt und weit hinter den bisßer be- tannten Kornpositionen des Dresdener Meisters zurüdckbleibt. Sie entbehrt auc troß ihrex exotishen Motive der Eigenart und wirkt nur gefucht; das ift ihr größter Fehler. Ein Hochgenuß war dagegen tie Musik Volkmanns und Schuberts, die vollendet vorgetragen wurde, In seinem an gleicher Stelle veranstalteten dritten Abonnementss Tonzert brate Professor Heinrih Grünfeld mit seinen bes währten Triogenossen Ph. Schwarwenklas Sonate in G-Moll für Violincello und Klavier (Opus 116) und Joh. Brakms Trio Nr. 1 in H-Dux (Neue Ausgabe) zum Vortrag. Sowohl Professor Grün=z felds Gellospiel wie die Leistungen des Pianisten Professors Mayer - Ma hr (Klavier) und des Geigers Alfred Wittenberg waren von bobem Fkünstlerishen Rang. Als Solistin wirkte Gertrud Bindernagel von der Staatsoper mit und erntete mit den Vortrag von Beethovens „Ah perfido“, R. Strauß „Glüdes genug“ und „Hat's gesagt, bleibt'’s nicht dabei“ sowie P. Scheinpflugs „Liebes- fahrt“ reihen Beifall. Unter Walter Moldenhauers vorzüg- fider Begleitung bestand die Sängerin auß im Konzertsaal mit GChren. Alles in allem war es ein genußreiher Abend, der einen zahlreicheren Besu verdiert bätte, als er ihm zuteil wurde. Im Beethovensaal spielte der hier schGon rühmlih bekannte Pianist Bruno Eisner eine Chaconne in D-Moll von Carl Nielsen, die wegen thres klaren und verständlihen Aufbaues rect gefiel. Der folgenden Sonate von Paul Dessau konnte man dagegen Klarlbeit und Verständklichkeit nicht nachrühmen. Herr Eisner spielte wieder vor- trefflih; bewunderungswürdig war es au, daß er fähig war, Dessaus Sonate un Gedächtnis zu behalten. Egon Petri, das Klavier- phänomen, bewunderte man wieder in der Ho ch \chGule für Muti, Aber troß seiner staunenswerten Tecnik und seines feinauêgeprägten Klangsinus reißt scin Spiel doch nicht fort, weil es fich zu fehr ür Nebensächlihkeiten verliert. Etwas einförmig spielte Frederic Lamond im Eröffnungs8konzert s August Försters- Saalks, einer neuen, der Musik gewidmeten Stätte, welWe die Klavierfabrik von August Förster - Löbau in der Keitbstraße 11 errihtet hat. Dieser neue . Saal wird sid, so wenig man fich der dadurch verursahten Vermehrung des Konzerte

betriebes freuen fann, sier sehr bald eines guten Zusprußs ers freuen. Er ist mäßig groß, in lihten Farbtönen gehalten und zeichnet nch dur eine sebr gute Aklustik aus. AuG Richard B v k, der sihimSchwechtensaa!l hören ließ, ist ein bemerkenswerter Pianist, Zwar war technisch noch einiges unklar (Pedal), aber von feiner Auffaf\ung béi Chopin und Schumann ist nur gutes zu sagen Die Pianistin Edith Haber (Meistersaal) {eint es mit ihrer Kunst ernst zu nehmen. Sie hat jedenfalls technisde und musikalisße Begabung, aber im aanen fehlt ihren Leistungen noch die Ausgeglidhenheit. Im Meistersaal gab Georg Friedmann ein Konzert und bewies an Mozart und Bach, daß er ein quter FIötist ift. Recht interessant war Busonis Bearbeitung des Bacbschen „Capriccio über die Abreise des vielgeliebten Bruders". Die Mitwirkenden, Henriette Gotiilieb vom DeutsGen Overiz hause und der PianistErwinB odk v, boten ebenfalls Vortreffliches, Der Sänger Ehm Pfeffer, der cinen Liederabend im B e ch- steinsaal gab, verfügt über eine \{Göne Stimme und hat eine guté Ausbildung genossen. Leider singt er alles zu gleihförmig empfindfau.

Besser war es um Elisabeth Shumann-Naff bestellt, die mit dem Sänger, Paul Haubrih im Meisters faal kTonzertierte. Die Stimme der Sängerin i| zwar in der Höbe etwas scharf, doch hilft der hervorragende Vortrag über diésen Mangel binweg. Paul Haubrihs Bariton ist voll und \{ön, sein Vortrag dem der Sängerin ebenbürtig. as Programm wies viel ungewobnte Namen auf, doch waren bemerkenswerte neue Lieder mckcht dáruntér. Greéte Hellemann, die în der Sing» arademie mit MiGael Raucheisen am Flügel Leder von Schubert, Wolf, van Eyken und Brü@er (Nachlaß) sang, hat troy unzureidhender technisher Ausbildung der Stiinme eine sichere Tons gebung, Sinn für den Vortrag und gute Aussprache. Von dret weiteren Sängerinnen zei{bnete sich Elli Sendler im Beethoveus saal besonders aus. Mit ibrer woblklinaenden Stimme und ibrem durck- geistigten Vortrag, der nal persönliherm Ausdruck ftrebt, erzielte sie einen lebhaften Erfolg bei ihren Hörern. Auch Elisa Stünzner aus Dresden, die man im Bechsteinsaa!l kennen lernte, bat fein unsympathishes Organ; ihre S{ulung ist gut, und was ihrer Stimme zuweilen an Netz gebriht, erfeßt sie durch Innerlichkeit des Ausdrucks. Die dritte Sängerin, Ok gaMattein i aus Mailand, trat im Schwecchtenfsaal auf. Sie hat einen leichten, beweglihen Koloraturfopran, der aber in der Höbe leiht {arf und bart klingt. Sie beberrs{cht mit einem gewissen virtuosen Können die Figuren der altitalienischrn Arien und Lieder, von denen sie eine ganze Reibe auf ihrer Vortragsfolge hatte, und unter denen zwet Arien aus deut 18. Jahrhundert von Pasquini “und Bononcini mit obligater Violine, die von Hans Bassermann mit bekannter Ton \{chönheit gespielt wurde, am meisten gefielen.

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Handel und Gewerbe,

Fonds- und Aktienbörfse, Berlin, 7. März 1922. O Auch die heutige Börse ftand unter bern Einfl (t - versteifung, die der Spekulation wie dem Publikum die Mög bfeit benahm, fic wie seither stärker zu engagieren. Die jüngsten Erklärun der Verwaltungen großer Bergwerksgesellschaften inbetreff der a