1900 / 84 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 05 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Württemberg.

Seine Majestät der König empfing, wie der, meldet, am Montag den neuernannten österreihish-ungarischen

Gesandten A von Pereir

gegennahme

sodann auch von Jhrer Majestät der

eines Beglaubigungsschreibens. Der Gesandte wurd?z

wie dec „St.-A. f. W.“ a- Arnstein behufs Ent-

Königin empfangen.

Großbritannien und Frland.

Die Königin is, wie M. D: B. meldet, gestern in Weichbild der Cily mit groyem

Dublin eingetroffen und am Zeremoniell von dem L 0 rd-Mayor

cine Begrüßungsansprache hielt. Die Königin erwiderte, es bereite ihr große Genuzthuung, Val, Ie im stande sci, vieler Vertheidigung hervorragende wie nur je in ihrer glorreihen Vergangen- Straßen zum

Vaterland welche in Reiches eine

so der so

einmal das zu besuchea, und ihres vewiecsen hätten, i heit. Bei der Fahrt dur die S! Königs wurde Jhre Majestät mit grüßt. Allerhöchstdieselbe hat die überstanden und dem Vize-König

Eindruck zu erkennen gegeben, den die

Volks auf sie gemacht habe.

Der Prinz und die Prinzessin von Wales find gestern von London nach Kopenhagen abgerei|t.

Frankrei

In der gestrigen Sihung des Senats

„W.- D; der Senator Rede, l tag gehalten hat, öffentli anshl: applaudierte, während einige erhoben. angenommen. Z

Der Minister - Präsident Wa

B.“ zufolae,

sämmtliche Bischöfe Frankreichs ein Rundschreiben ge- richtet, in welchem er ihnen untersagt, zu Predigten und

Missionen für ihre Pfarrkinder (Bei nicht genehmigten

Mehrere Pariser Engländern von Truppen 5 fönne die Buren veranlassen. Portugal befindlich zu wenden, die sie für nöthig erachten

Portugal

Spanien. Wie die „Agencz Havas“ meldet, in einer Unterredung, j werde sich demnächst mit den wirthschaftlichen Gesezen be-

Präsident Silvela

Der Finanz- Minister

schäftigen. Mai eine

Ende April oder Aafang

herantreten.

Portugal. In der Pairskammmer erklärte, wie „W. T. B.“ be-

richtet, gestecn der Minister des

Delagoabahn eine Staatseisenbahnlinie bleiben werde.

Belgien.

Auf den Prinzen von Wal

Reise nach Kopenhagen gestera Nachmittag

(L

in Brüssel eintraf, it, wie

Attentat verübt wo: den. Der Prinz war mit der Prinzessin

von Wales mit dem Expreßzu

45 Minuten in Brüssel eingetroffen und i 39 Minuten in Begleitung zweier Sekretäre in der Haupthalle des Bahnhofs auf- und niedergegangen.

15 Minuten nah Köla abgehenden

Höch!

Trittbrett des Salonwagens, in d

und feuerte, ohne zu treffen, zwei Revolverschüsse auf den fielen, wurde der Zug jofort

Prinzen ab. Als die Schüße

zum Stehen gebracht, und es entstand d : festgeïtellt, daß weder der Prinz, Der Bahnhofs-Jnspektor eilte

groß: Aufregung. Es wurde | noch sonst j¿mand verwundet sei. auf die beiden Schüsse herbei u Schlag auf den Arm, abgeben konnte. Zwischen Ringen, der Thäter zu machen. M:hrere Personen ei ihn und machten ihn dingfeit.

den

sehzehnjähriger Klempner Namens Sipido und wohnt in

der Rue de la Forge in St. Gilles

In seinen Taschen fand man zahlreiche anarchistishe Papiere. Der Prinz von Wales zeigte sich zweimal am Fenster des

Salonwagens und fragte, ob die schossen habe, verhaftet sei. sih der Zug mit i Es wurde festgestellt, day hatte und auf dem wie der Prinz auf-

dem Verhör vor dem er: sei Anarchist; der seine anarcistischen verfehlt habe.

gewohnt hatten, geladen. Ein Arzt wurde zur des Verhaftéten herbeigerufen. werthige Waffe für 6 Schüsse, ein vorgefunden, zwei

und

wurdzen vom

hien in keiner Weise über den er fragte, ob der Revolver geladen Antwort spra

dem Thäter nicht zu streng verfahren möge. besten Anzug angelegt und, um gegenüber diesen Umstand zu erflären, gejagt, Stellung zu bekommen. :

Ueber den Verlauf der Attentatsscene wird dem „W. T. B.“ noch berichtet, daß Sipido, als sih mehrere Personen auf ihn

der That seinen

vorsiellen, um eine

stürzten, einen Fausischlag in das Ge

Earl Cadogan den tiefen

welch? der Minister des Aeußern Delcassé am Diens- agen zu Mitglieder der Rechten Ein Der Antrag wurde hierauf mit 189 gegen 39 Stimmen

Orden angehören, der öffentlihen Ruhe geben könnten. / Blätter protestieren gegen die den ertheilte in Beira auszuschiffen. 5 | sich als im Kriegszujtand mit betrachten und alle

Regierung werde an die politischen Fragen erst nah Ostern

ten Herrschaften die Reise fort. j 1 der Zug sh in Bewegung seßte, }prang ein Mann auf

bevor derselbe cinen drittea Schuß

wehrte sh und versuchte

Man bejahte dies. Kurz darauf seßte der Prinzlichen Familie wieder in Bewegung. der Verhaftete ein Perronbillet gelöst Bahnhofe niedergegangen Staatsanwalt Beweggrund Ideen ; er bedauere nur, daß er sein Ziel Zahlreihe Personen, welche der Scene bei-

Feststellung des Geisteszuitandes Der Nevolver ist eine minder-

Patronen hatten versagt.

Dem Journal „Patriote“ zufolge waren dem Vorstand des Nordbahnhofes gewisje Aeußerungen mitgetheilt wocden, die am Tage vorher in einer Vecfsammlung gefallen waren, und derselbe hatte daraufhin seine Maßregeln getroffen. Der Prinz von Wales

Höchstderselbe den Wunsch aus, daß man mit

empfangen worden, welcher

wieder wackerer Männer ihrer Kcone

Tapferkeit

Palais des Vize- andauernden Zurufen be- Beschwerden der Reise gut

Begeisterung des irischen

h. stellte, dem Lecomte den Antraa, die

lassen. Die Linke Einspruch ldeck-Nousseau hat an

stlihe zu verwenden, welche da sie Anlaß zur Storung

Ermächtigung, Diese Maßregel

Repressalien anzu- könnten.

erklärte der Minister- die Regierung

Villaverde beabsichtige, Anleihe aufzunehmen. Die

Auswärtigen, daß die

es, Höhstwelher auf der auf dem Nordbahnhof T. B.“ melzet, dort ein

Calais um 4 Uhr war dann etwa

q von und

Mit dem s Uhr Expreßzuz seßten dann diz

In dem Augenbli, als das em sh der Prinz aufhielt,

unter dem Publikum eine

nd gab dem Mann einen

beiden entstand dann ein sih frei lsten zu Hilfe, entwaffneten Der Verhaftete ist ein

einer Vorstadt von Brüssel.

Person, welche auf ihn ge-

derselben Zeit wär;

erklärte Sipido, zur That seien

zu

Staatsanwalt als Zeugen

e Patrone wurde darin noch

Zwischenfall erregt zu fein, gewejen sei; auf die bejahende

Sipido hatte zu seinein Vater er müsse h

gangenen Sonntage einen

blutende Wunde verursachte. Zuden Aussagen des Verbrechers wird bemerkt, daß er zunächst seme anarci tischen Jdeen als Leits, motiv angegeben habe, ohne Süd-Afrika zu erwähnen. . Der König habe zur Begrüßung des incognito reisenden R e a von Wales einige Persönlichkeiten seiner Umgebung zum Bahn- hofe gesandt gehabi. Jn der Kammer uno im Senat werde der Mordversuch heute zur Sprache gelangen. Nach einer M-:ldung des Blattes „Patriote“ hat die Untersuhung ergeben, daß Sipido mit Vorbedacht gchandelt habe; das Blatt bemerkt weiter, Sipido sei von einem Unbekannten zur That angestiftet worden, auf dessen Rath er auch am ver- Revolver für 3 Fr. erstanden habe. In Bzglzitung dieses Unbekannten sei Sipido vorgestern zu einer im Kommunaltheater veranstalteten Versammlung zu Gunsten des Friedens und später in die sozialiitishe Maison du Peuple gegangen, wo er eine Ecfrishung zu fih genommen habe. Darauf habe er in einer Destillation einen Bcief ge- schrieben des Jnhalts, day er eine Stelle angenommen habe. Gestern habe er sich zum Nordbahnhof begeben und sich nach der Ankunftszeit des Zuges erfundigt. Sodann habe er den Bahnhof verlassen und si in ein in der Nähe liegendes Café begeben, auf dessen Hofe er seinen Revoloer geladen habe Sipido weigere sich, den Namen seines unbekannten Genossen anzugeben, und erkläre nur, daß der junge Mensch einige Jahre älter sei als er. Das Verhör habe bis 11 Uhc Ab2nds gedauert, worauf der Untersuchungsrichter die Eltern des Verhafteten aufgesucht habe. / ;

Nach der „Etoile belge“ glaubt der Untersuchungsrichter nicht an die Wahrheit aller Aussagen Sipido's, sondern neigt, da derselbe bei Abgabe derselben häufig stockte, der Ansicht zu, daß er Mitschuldige zu schonen suhe. Gestern Nachmittag wac Sipido noch in der Sizung der Repräsentantenkammer gewesen. Als er auf dem Bahnhof eintcaf, erkundigte er nch sofort nah dem Prinzen von Wales. :

Der König der Belgier hat an den Prinzen von Wales eine Depesche gecihtet, in welcher Allerhöchstderselbe seinem Bedauern über den Mordanschlag Ausdru giebt. Der Minister des Aeußern de Favereau stattete dem groß? britannishen Gesandten einen B-such ab.

Die Brüsseler Presse verurtheilt das Attentat auf das shärfste. Der „Patriot e“ meint, der größte Feind Belgiens hätte nichts Sghlimmeres ersinnen können. Die „Cyronique“ sagt, Belgien könne in feiner Weise ver- antwortlih gemaht werden für die That eines Narren oder eines Irrsinnigen, welche es nah G bühr verurtheile. Die „Gazette“ schreibt: Das ganze belgishe Volk wird mit Nachdruck die ebenso hassensw-rthe wie unqualifizierbare Wahn- sinnsthat verdammen, deren Gegenstand der Thronerbe einer befreundeten Nation war, die der unsrigen so viele Dienste erwiesen hat.

Die Londoner Blätter brandmarken einftimmiz das Attentat auf den Prinzen von Wales und schreiben es theil- weise den von der kontinentalen Presse gegen Großbritannien gerihteten wüsten Angriffen zu. /

Die Pariser Blätter sprechen einmüthig ihre Genug- thuung darüber aus, daß der Anschlag gegen den Prinzen von Wales ohne verhängnißvolle Folgen verlaufen ist.

Türkei. Y“ aus Konstantinopel vom

ist der Marschall Ghazi Vertheidiger Plewnas, ge-

Wie dem „W. T. heutigen Tage gemeldet wird, Osman Pascha, der bekannte storben. j E

Nach einer amilichen Mittheilung ist der interimistish mit der Leitung des Vilajets Kossowo betraute Mutessarif von Prizrend Reschad Bey zum Vali von Kossowo ernannt

worden. Afrika.

In Pretoria ist, dem W. T. B.“ zufolge, am 1. d. M. eine Bekanntmachung der Regierung veröffentliht worden, daß alle britishen Einwohner von Johannesburg, Boks- burg und Krügersdorp binnen 48 Stunden und alle übrigen mit ihren Familien vor dem 5. d. M. das Land zu verlassen hätten. Diese Anordnung beziehe sich indessen nicht auf die in den staatlichen Bergwerken beschäftigten britischen Unterthanen. ;

Der „Daily Mail“ wird aus Mafeking vom 26. März gemeldet: Die Stadt wurde heute beschossen. Troß gegen- theiliger Befehle ziehen si täglih viele Buren von hier zurück. Es befinden si jeßt im Umkreise der Stadt faum 2000 Buren.

Aus Springfontein vom 3. d. M. meldet das „Reuter’she Bureau“, es sei Grund zu der Annahme vor- handen, daß eine Anzahl feindlicher Truppen in der Nähe der Bahnverdindungslinie zwischen Springfontein und Bloem- fontein umhershwärmten. Der General Gatacre bereite sich vor, jedem Versuch des Feindes, die Verbindungslinie des Feldmarschalls Roberts abzuschneiden, entgegenzutreten.

Dasselbe Bureau erfährt aus Bloemfontein vom 2. d. M,, daß die Division Colville und die Kavallerie des Generals French dorthin zurückgekehrt seiez. Die Zer- stórung der Wasserwerke werde große Unbequemlichkeiten ver- ursahen. Es werde nöthig sein, mit Wasser zum Baden sparsam umzugehen, es sei jedoch ein reihliher Vorrath von Trinkwasser vorhanden. 4 :

Nath einer Meldung der „Times“ aus Bloemfontein vom 3. d. M. befänden sih ziemlih starke _ Buren- abtheilungen jenseits des Modder River östlich von Bloemfontein. Die britische berittene Infanterie sei mit ihnen den ganzea Tag bei Bushmansfop in Fühlung gew?})en.

In Kapstadt sowie in anderen großen Städten der Kapkolonie und Natals fanden, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, vorgestern Massenversammlungen ftatt, in denen Nesolutionen, die die Einverleibung der Buren- republiken fordern, begeisterte Annahme fanden. Als die Theilnehmer an der Versammlung in Kapstadi, in welcher der Bürgermeister den Bart führte, im Zuge von dort zurückkehrten, begegneten sie dem V inister-Pcäsidenten Schreiner und empfingen ihn mit Heulen und Pfeifen. Schreiner flüchtete in ein Kaffeehaus und gelangte schließlich in das Parlaments- gebäude; hier höórte er mit entblöóßtzm Haupte das Absingen der Nationalhymne an, worauf die Menge sich becuhigte.

Dem in Brüssel ersheinenden Blatte „Petit Bleu“ theilt ein jüngst vom Congo gzurückgekehrter Beamter des Congostaats bezüglih der Urjachen des Bundja- aufstandes mit, es sei bekannt, daß ein unterge- ordneter Beamter der Plantagengesellschaft Grausamkeiten gegen die Schwarzen begangen habe, welche ihm 10 Jahre

Lothaire angeordnet haite, daß die Kautschuksteuer nah Mongalla anstatt wie vormals nach Morabia, abzuliefern sei, wären die Bundjas gegen den Posten des Congoftaats vorgegangen, um dem Frohndienft zu entgehen. Von dem Posten urüdgeworfen, hätten sich die Bundjas mit den Nbele-VldeEe-Negern in Verbindung geseßt. Um diesem Zustande ein Ende zu machen, habe der Kommandant Lothaire die Aufständischen dur die im Solde der Kompagnie stehenden Truppen zurückwerfen lassen, wobei große Grausamkeiten be- gangen worden seien.

Statiftik und Volk8wirthschaft.

Arbeitsvermittelung in Berlin im Monat März 1309.

Bei dem Zentralverein für Arbeitsnahweis zu Berlin (Stadtbahnbogen 104 bis 109 am Al:xanderplay) suchten im Vèonat März d. J in3gefammt 3512 einge|hriebene Personen um Ver- mittelung von Arbeit nach, und zwar 2341 ungelernte Arteiter, 711 Maler, 127 Sghlosser, 61 Klempner und 272 weitlihe Personen. Die Zahl der von Arbeitgebern angebotenen ofenen Stellen war nit unerheblich größer: E3 wurden durch Vermittelung des Zentralvereins §789 Arbeitskräfte verlangt, darunter 2453 ungelernte Arbeiter, 937 Maler, 107 SHlofsser, 51 Klempner und 211 weiblihe Personen. VFnfolge dessen wac auÿ das Ergebniß der Vermiitelungsthätigkeit ein günstiges: von den 3789 offenen Stellen wurden durch den Zentralverein 3326 besetzt, und zwar 2295 Stellen für ungelernte Arbeiter, 726 für Maier, 78 für Shlofsec, 43 für Klempaer und 184 für weiblihe Perfonen.

Die dies\ährige (IX.) Konferenz der Zentralstelle für Arbeiter-Wohlfahrtseinrihtungen wird am 23. und 24. April in Berlin (im Architektenhause, W., Wilhelmstraße 91/92) atte finden. Die Tagesordnung lautet, wie folgt: Montag, den 23. April, Vormittags 94 Uhc: Die Erziehung des Volkes auf den Gebieten der Kunst und Wissenschaft. Berichterstatter : 1) Allgemeines Referat; Professor Dr. Natorp, Marburg. -2) Volks- E Hochschulkurse; Pcofefsor Dr. Fus, Freiburg. 3) Volks- thümlihe Musikaufführungen; Profesor Dr. Stumyf, Berlin. 4) Volkse thümlihe Führungen durh naturwissenschaftlihe Sammlungen; Pros fessor Dr. Plate, Berlin. 5) Valksthümliche Führungen durch ¡Kunst- \fammlungen; Professor Dr. Lichtwark, Hamburg. 6) Volksthümlihhe Theatervorftellunaen; Kammerberr von Ebart, Gotha. Diens1ag, den 24. April, Vormittags 95 Uhr: Fürsorge für die schul- entlassene Jugend. Berichterstatter: Dr. Andreas Voigt, Fraak- furt a. M. Das Referat wird auf Grund der nahstehenden Vors berichte erstattet: 1) Einleitendes Referat; Dr. Andreas Voigt, Frank- furt a. M. 2) Das Vormundschaftswesen und die geseßlihe Organi- sation der Jugendfürsorze; Amtsrichter Dr. Fleck, Rheydt. 3) Schuß jugendliher Personen durch Ba und Fabrikinspcktion ; Dr. Pieper, ‘M.-Gladbah. 4) Die ohnungsfcage mit Bezug auf juzendlihe Perfonen, Schlafftzllenwesen, Logierhäuser; Pastor Hennig, Berlin, und Pastor Seiffert, Strausberg. 9) Fortbildungs- und Fachsczuls wesen; Direktor Pache, Lipzig. 6) Fugendbibliotheke und Jugendunter- baltung; Lehrer Tews, Berlin. 7) Die Mäßigkeitsbeftcebungen mit Bezug auf die Jugend; Oberpfarcer Dr. Martius, Freienbeisingzn. 8) Sittlichkeitsbestrebungen mit Bezug auf die Jugend; General- Sekretär Henning, Berlin. 9) Vereine füc jugendlihe Personen (Lebrlings-, Gesellen-, Jünglings-, Jungfrauea- u. f. w. Wereine) ; Pcâses Dr. Drammer, Köln, und Pastor Fritsch, Berlin. 10) Berurs- organisationen und deren Jugendfürforge; De. Pieper, M.-Gladkach. 11) Wohlfahrtseinrihtungen für „Jagendlihe" in Fabriken; Pastor Kanzow, Berlin. 12) Unterbringung und Ueberwachung der Lzhr- linge; Fortbildungsschuldicigent Pagel, Berlin. 13) Hauswirth- \Haftlihz Ecziehung der Mädchen, Dienstbotenerziehung und Unterbringung in ersten Dienststellen ; Professor Dr. Kamp, Frank- furt. 14) Jugendliche Verbreh:r und Strafgefangene; Geheimer Ober-Regierungsrath von Massow, Potsdam. Ueber etwaige an den Nahhmittagen vorzunehmende Besihtigungen wird Näheres bet Beginn der Verhandlungen mitgetheilt werden. Wie in früheren Jahren, werden au diesmal die Verhandlungen durch Referate vor- bereitet, die eine Uetersicht über den gegenwärtigen Stand der beiden Fragen zu geben bestimmt sind und den Mitgliedern der Zentralstelle unentgeltlih, fonftigen Theilnehmern an der Konferenz auf Wunsch gegen Entrichtung des Selbstkostenpreises zugehen werden. Anmel- dungen zur Theilnahme an der Konferenz, sowie Bestellungen auf die Vorberichte nimmt das Bureau der Zentralstelle in Berlin W., Köthenerstcaße 23, entgegen.

Zur Arbeiterbewegung,

Der Ausstand der Kutscher der Vereinigten Berliner M örtel- werke ist, der „Voss. Ztg.“ zufolge, beendigt. Allen Kutschern ist bis zum 1. April 1901 ein Wogenlohn von 25 # bewilligt worden, (Vergl. Nr. 83 d. Bl.) i R

Wie der „Rh.-Weftf. Ztg.“ aus Köln mitgetheilt wird, befinden sich daselbst die Arbeiter der Glasfabrik „Porta Westfalica“, welhe dena Gerresh-eimer GSlasbüttenwerken gehört, im Ausstande, weil dem Vorstand des dortigen Zweigvereins des Glasarbeiterverbandes gekündigt worden ift.

Kunst und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der Künste Gemälden und Zeihnungen Paul Meyer- die am 1. April eröffaet wurde. pre

Sahre 1869 als ordentliches

+4 hat eine Aus»

stellung von heim?’s veranftaltet, i Paul Meyzrheim gehört seit dem Mitglied dec Akademisch:n Genosszaschafi an und bek[eidet seit 1833 das Lehramt für Thiermalerei an der Akademischzn Holhschale für bildende Künste. Ec zählt zu dea Künstlern, die mit dem Leben und der Entwickelung der Berliner Sqhule aufs engste vzrwahsen sind. Wec die Ausftellung durhmustert, wird erstaunt fein über die Vielseitigkeit des hier würdig repräsentierten Talents, Troßdem prägt die Persönlichkeit des Schaffenden allen Werken, welGer Art sie auch sein mögen, ihren eigenen, durchaus Berlinischen Stempel auf. Schon Paul Meyerheim's Vater, Eduard, der als achtzehnjähriger Jüngling aus seiner Heimath Danzig nach Berlin übergesiedelt war, hatte, _obgleich er seine Motive aus dem b-ssischen, thüringishen und westfälisen Landleben wählte, do so stark den Einfluß Shadow?s erfahren, daß sein Wirken durchaus als nothwendiges Entwickelungsergebniß der Berliner Schule an- zusehen ist. Die ersten Arbeiten des Sohnes, wie iîat- vesondere die „Dorfmenagerie“ aus dem Jahre 1861 (Katalog, Nr. 1) ftehen ganz unter dem Bann der väterlichen Kuast, an der uns die herzhafte, gesunde Farbenfrcishe und die Heiterkeit der Lebens auffafsuag besonders erfreuea. Eine Harzlandshaft aus dem Jahre 1862 geht aber bereits in der Feinheit der Stimmung und Durh- führung weit über alles hinaus, was wir von Eduard M: yzrheim be- sigen. Imfolgeadea Jahre sehen wir den Maler auf dem Gebiet debutieren, d:m ec in3besondere seine Popularität zu verdanken hat, dem Affenbilde. Das kleine, dem Danziger Stadtmuseum gebörige Bildhen bildet den Anfang einer glänzenden Reihe voa Studien, unter denen die Num mecn 13, 32, 51 und 94 der Ausstellung besonders hervorgehoben seien. Die feine Naturbeobatung, die, unterstüßt von wißiger Beweglichkeit der Situationserfindung, bier ‘effeftvoll zu Tage tritt, bildet au den Hauptreiz bei der Mehrzahl feiner anderen rbeiten. Wezig gerbürdigt wurde bisher die Bedeutung Meyerbeim's als Landsaftsmaler. Einzelne Bilder, wie das „Motiv bei Ems“ (15) der ¿Abend im Walde" (18), die „Kohlernte“ (19), vor Fontaineblzau* (83), der „Corvatsh bei St. Morig* (106),

sicht erhalten habe, w:lcher eine

Zuchthaus eintragen müßten. Nachdem der Kommandant

meist sorgsam gehütete Schäße des Berliner Privatkunstbesißt-

die Stellung des . Meisters innerhalb der Berliner Hndichaftémalerschule in ein neues, vortheilhaftes Licht. Unter seinen Bildnifsen wird man ohne Bedenken dem geistreichß auf- ten und mit malerishem Feingefühl behandelten Portrait wieclis (78) die erste Stelle einräumen müssen. Vertiefung und anspruchslose, von aller Manier si Sacblichkeit zeichnet das Porträt von Meyerheim's

Bater (43) aus, das wie das erstgenannte eine Zierde des Danziger Stadtmuseums bildet. Mebr Konzessionen an den französishen Stil saubt man in dem großen Familienbildniß aus dem Besiy des Herrn Pringsbeim wahrzunehmen (39). Die zahlreihen, ¡um

theil mit erbeiternder Situationskomif ausgestatteten Menagerie- hilder sind seit langem die erklärten Lieblinge des Publikums; ernsterer Kunstbetrahtung halten sie nicht immer ftand. Oer vom Künstler selbft heraufbeshworene Veraleih mit Menjel"s Schöpfungen gereihi ihnen nothwendig zum Nachtheil, Dagegen steben einzelne Thierbilder, namentli Interieurs, wie der „Kuhitall“ (54), durhaus auf der Höhe eines Teutwart Schmitson, wie denn auf dem Gebiet der Thiermalerei Meyerheim sein Ehrenplay nicht wird bestritten werden können. Daß bei der großen Produktivität, die der Maler entfaltet hat, und von der die Ausstellung erstaunlihes Zeugniß giebt, niht alle Leistungea- in gleiher Weise befriedigen, wird niemandem den Genuß \hmälern an dem erfreulihen Schauspiel eines leiht und freudig schaffenden Talents, wie es hier si in buntem Scenenwechsel kundgiebt.

Die April-Situng der Archäologishen Gesellschaft zu Berlin gestaltete #i infolge der vielseitigen und werthvollen Mit- theilungen, welche Mitgliedern und Gästen verdankt wurden, zu ciner besonders anziehenden. Nachdem der Vorsigende die Eingänge in Umlauf geseßt hatte, nahm H:rr Michaelis aus Straßburg das Wort ¡u einer bedeutungsvollen Mittheilung über das Anfangsjahr des Parthenonbaues, das auf Grund der glaubwürdigen Angabe cines neu erworbenen Papyrus der Straßburger Bibliothek gegen die bisherige Annahme um drei Jahre hinaufgerückt werden muß. Darauf theilte Herr Pernice eine Reibe von Beobachtungen an bronzenen Maffen des hiesigen Museums mit und kam zu Ergebnissen, die von den bisher für feststehend gehaltenen erheblih abweichen. Herr Fred ri ch sprach über eine für die Geshihte von Ephesos wichtige Steinurkunde aus Milet. Die Bedeutung der berühmten altrömishen Forums- Inschrift, von der ein Seiner Majestät dem Kaiser von dem italie- rischen Unterrihts-Minifterium geshenkter treffliher Gip8abguß zur Stelle war, erläuterte in Vertretung des am Erscheinen verhinderten Herrn Mommsen, der die Ecklärung des Denkmals ursprünglich über- nommen hatte, Herr Dessau in fo lihivoller uad eingehender Meise, daß der Vorsitzende dem Redner den besonderen Dank der Versammlung aussprach, Im Ans{luß an diese Ausführungen legte Herr Dressel das in seinem Besige befindlihe Gefäß, dessen Inschrift mit der des Forumésteines in allen wesentlichen Zügen jhereinstimmt, der Gesellschaft im Original zur Besihtigung vor. Alle diese Mittheilungen hatten lebhafte Ausfpyrachzn im Gefolge, die insbesondere Herr von Wilamowiß- Möllendorff anregte. Diesec besprach dann noch selbft eine von dem Mitgliede der Gesellschaft, Herrn von Landau, aus Korsika eingeschickte griehische Inschrift, die „dec Patron von Korsika" Q. Marcellinus, vielleicht Statthalter der Insel, seinem früh ver- torbenen Söhnh2n aufs Grab geseßt hatte. Zum Sthluß ecwähnte Herr Lehmann, daß es den aus Xenophon’s „Anabasis* bekannten „Tollhonig“ noch beute im Hinterlande von Trapezunt gebe; er fomme von der eiñ ftarkes Gift bergenden Azalea pontica,

Land- und Forstwirthschaft.

: Paul Parey f.

Am Sonnabend, den 31. März, starb, wenige Tage nah Vollen- dung seines 58. Lebensjahres, der Verlagsbuhhändler Paul Parey, Ehrendoktor der Universität Halle. Weit über den Kreis der Be- ruf8genofsen hinaus, welchen er in der Arbeit des Tages Vorbild und Stütze gewesen, wird er betrauert und v:rmißt werden als ein wahr- baft edler Mens, dem es naturgemäß war, auch ia geschäftlichen AMONE anen dem Gedanken an das gemeine Wohl die Führung zu geben.

Eine Zierde des deutschen Buchhandels ift mit ihm dahingegangen. Mit ungewöhnlihem Blick und Geschick bat er es bei pornehmster Geschäftöführung verstanden, seinem landwirtbshaftlihen Verlage eine beispiellosfe Ausdehnung zu geben. Das unei ade Interesse aber, das er dabei für die Landwirthschastswi enshaft und niht minder für den landwirtbschaftlihen Unterrihi entfaltete, bekunden niht allein die zahlreihen Publikationen, die nur mit er- heblihen Opfern zu unternehmen und zu halten waren, nit allein die vielen Werke, die seiner eignen Junitiative entsprangen. Zeugniß geben davon au die reihen Schenkungen von Büchern seines Verlags an die Bibliotheken der Universitäten und landwirthshaftlihen Institute. Auch wird es ibm namentli in der philologishen Welt unvergessen bleiben, mit welcher Selbstlosizkeit er sich der durch den plöglihen Tod ihres Inhabers verwaisten Weidmann'’schen Buchhandlung annahm und mit welhem Geschik er sie in sicheren Bahnen weiter zu lenken perstand.

Als eifriger Patriot, dem es vergönnt gewesen, theilzunehmen an den großen Kämpfen, die zur Einigung des Vaterlandes führten, war er der Havptträzger des Gedankens, zum Schuß und zur Pflege deutschen Wesens und deutscher Bildung in der Ostmark eine große Bibliothek zu begründen. Ec ift der Verfafser des warmherzigen Aufrufs, welher der Kaisec-Wilbelm-Bibliothek so viele Freunde zugeführt hat, und bis zuleßt hat er mit Rath und That helfend und fördernd der jungen Schöpfung nabe gestanden. Ein bleibendes Zeichen dankbarer Erinnerung hieran wird in der neuen Anstalt einen Chrenplaß finden.

Mitten in rüstigfter Schaffenskraft dur den Tod seiner Gattin betroffen, ist er im Schmerz um sie dahingegangen. Schwer wird die Lüde sich füllen, die fein Tod gerissen. Sein Andenken aber wird ein gesegnetes j bei Allen, die seines Herzens Güte und Reinheit erfahren haben.

Saatenstand und Getreidehandel in Rußland,

Der Kaiseclihe Konsul in Rostow a. D. berichtet unter dem 2%. v. M. Folgendes: s

Seit Beginn des laufenden Monats hat hier liberwiegend Thau- er geherrscht, welches nur zweimal durch mehrtägigen, in den Resten bis zu 100° R. ansteigenden Froft unterbrohen wurde, teichliche Niederschläge von Schnee und Regen haben dem Boden E genügenden Vorrath an Feuchtigkeit zugeführt, um mit dem intritt warmen Frühlingswetters ein kräftiges Wachsthum der nach all- (meiner Auffassung in ihren Wurzeln unbeshädigten Wintersaaten erwarten zu lassen. Der Beginn der Sommeraussaat wird sich vor- dtlid noch einige Wochen verzögecn, da die Nässe der oberen enidit und die noch vorhandenen Reste der Schneedecke eine Be- elung der Felder zur Zeit noh nit zulaffen. daf Inzwischen ist die Gisdecke des Don ¡hon fo weit mürbe geworden, das völlige Aufbrechen derselben binnen kurzem zu erwarten steht. S Die belebende Wirkung, welche die bevorstehende Eröffnung der eediffahrt auf das hiesige Getreidegeschäft auszuüben pflegt, hat {ih Î uer, angesihts des fortdauernden hohen Preisftandes auf den Bischen Binnenmärkten, nur in mäßigem Umfange gezeigt. Die übe, Qufer sind der übrigens {wachen biefigen Erxportnachfrage gegen- 25 nach wie vor zurückhaltend und die hiefigen Erporteure selbft hoffen Ges immer auf einen baldigen ftarken Preisfall, der ibnen gewinnbringende fee hufte nah dem Auélande ermöglichen würde. Als läbmende U-sache She überdies hinzu die durch die allgemeine Wegelosigkeit bedingte info erigfeit der Zufuhr nah den Gisenbahn- und Flußftationen, nähe deren auf ein shnelles Anwachsen der hiesigen Vorräthe in der Zeit en Zeit niht zu rehaen is. Am meisten sind hier in der leiten ‘it nod Winterweizen und Hartweizen gehandelt worder, während

650 000 P d 105 000 P d 105 009 P d u u 1

und an Vorräthen waren vorhanden : Weizen Noggen

am 1./14 März: 1800(09 1150000 , Stils) auf: Winterweizen . . . .

270 673 Pud Ballellen e eas P

493819 ,„ u S 118448 , : “O 209046 ; / Die Ausfuhr betrug in derselben Zeit : Winterweizen . . . 488 250 Pud Hartweizen T M ea ASOEDA ck Gerste 72 681

Stilt) wie folat angegeben: Winterweizen. . . Hartweizen Noggen Gerste j

440 775 Pud 327310 , 109 506 ; 208 523 ,

bei Hartweizen sehr ins Gewicht fallen? S Dres F a es ie Preise stellten ih am 10/23, Ï Ts@etwert, wie folgt: f j n in Noftow:

10,/23, März

8,45 bis 9,95 Rb. 880 106 T0 920

S6 EOA 6,50 , 660

in Noworosfssysk:

Weizen : a. Winterweizen b. Hartweizen . c. Girka .

Noggen

Gerste

8,66 7,60

o o

Weizen a. Winterw-zizen 7,— bis 9,20 Nöl. bi Sat . 9959. 1020, c. Girka . 80 9. Roggen . G I Gzrste 65 690.

o o

Verkehrs-Anstalten. In Buea, im Shutgebiete

Der Fahrplan für I. Neue Züge.

in Belgrad 10,21 Abds.

7) Ein Zugpaar Stolp—Stolpmünde und während der Monate Juli und August. Danzig—Neufahrwafser. 9) 13 Zugpaare welchen 7 Zagpaare während des Monats Strecke Danzig—Langfubr beschränkt bleiben. Daniig—Praust. 11) Zu

zweites 8) Ein

ein

Mai

808 aus Jablonowo ò,10, in Graudenz 6,07. burg—Neustetitn. 15) Ein Zug Rummelsburg—Stolp. 4177 aus Konitz 512, in Ludbel 6,46. 17) 5,33, in Belgard 7,32,

tettin 1,13. Il. Ausfallende Züge.

557). 4) Aus Belgard 6,12, in Bud 547). 5) Aus Danzig 6,12, ug 548). 6) Aus Stolp 6,282, 7) Aus Soldau 4,22, in Soldau 8,16.

Stolp 835 (f.

9) Aus Straz3burg 5,12, in eine neue

9,34 bezw. 9,43 in Danzig ein.

mittelt cinen unmittelbaren Anschluß an den

Anschluß an den Schnellzug 19 nah Danzig.

ersonenzug 22 aus Danzig. der Züge auf der Hauptbahn.

worden.

selten Zeit wie bishec in Praust ein

einen neuen Zug nach Ruhnow.

Bremen, 5. April. (W. T. B.) Dampfer „Hannover“, v. Baltimore kommend, 4. April a. d. angek. „Hetdelberg“ 3. Avril heimkehrend v. Kobe abgeg. E L April a b. Wiser, L Danbura”, u.

4. April in Neapel angek.

passiert.

Bremen fortgef. „Borkum“, v. Baltimore kommend, 3. April a. d. Weser 4. April in Penang angekommen.

London, 4. April. (W. T. B.) Union-Linie. „Carisbroofk Castle“ heute auf Ausreise Madeira passiert.

Castle“ gestern auf Heimreise v. Mauritius abgegangen.

Theater und Musik. Berliner Theater.

welches die Künstlerin wobl nur aus dem um in der zu fônnen.

Das sonore, modulationsfähige hielt aud) in

den höchsten seelishen stand

die Umsätze in Gerste und Ro i E : ggen geringfügig waren. Aas Now9o- Tro} ys8k wird gêradezu geshäftslose Marktstimmung berihtet,

versagte weder be! Deborah’'s, noch in dem Ausbruch ihres tiefen Schmerzes.

Danzig— Zoppot , 10) Zwei Zu:

wei Zugpaare i 809 aus Strasburg 9,22, in Soldau 11,32. 12) Zag 804 aus Soldau 6,35, in Strasburg 8,48. 13) Zug 14) Ein Zug Nummels- 16) Zug è ug 663 aus Neustettin 18) Zug 664 aus Belgard 11,10, in Neu- te f 1) Aus Lauenburg 6,07, in Stolp 7,42, 2) Aus Stolp 6,30, in Schlawe 7,23 (f. neuec 558). 3) Aus Schlawe 7,482, in Lauenburg 11,12 (j. neuer

2, in Stolp 921 (f. L in Belgard 9,21 (deëgleichen). in Strasburg 6,39. 8) Aus Strasburg 9,22, S0 i j Graudenz 7 ITL. Sonstige Aenderungen. 1) Zug 377 nimmt in Jnowrazlaw einen Anschluß von dem neuen D-Zuge 55 auf und vermittelt dadurch ; Verbindung Breslau—Posen—Bromberg—Danzig und Elbing. 2) Die Züge 547 und 551 Stolp—Danzig (aus Stolp 6,00 bezw. 6,22) fahren bereits um 4,32 bezw. 5,2% aus Stolp und treffen de 3) Zug 291 Rügenwalde—Schlawe ist 2 Stunden, Z1g 293 etwa 24 Stunde später gelegt; leßterer ver- l Schnellzu 4) Zug 296 Schlawe—Rügenwalde erbält Anschluß vom Suse 544 aus Danzig. 5) Zug 297 if 3 Stunden später gelegt und erbält luß an de l 6) Zug 966 Rheda— Putig ist § Stunden früher gelegt zum direkten Ans{luß an Zug 548 aus Danzig. 7) Zug 951 Lauerburg— Leba erbält Anschluß vom 1 8) Die Züge 954 und 955 Lauenburg— Leba sind 1 Stunde früber gelegt, anschließend an die Verschiebung 9) Der Fahrplan der Strecken Graudenz—Jablonowo, Jablonowo—Sosldau, Stolp—Neustettin und S{hlawe—Bütow ist einer vollständigen Umgestaltung unterzogen _10) Der Frübzug Neustettin—Konitz ift beschleunigt worden und erhält Anschluß von Rummeléburg. 11) Zug 903 trifft in Karthaus 49 Min. früher ein bei unveränderter Abfahrt von Praufst. 12) Zug 906 fährt 35 Min. später von Karthaus und trifft zur i prau _13) D-Zug 2 hält in Czersk. 14) Zug 648 *Belgard—Neustettin erhält in Neustettin Anschluß an

„Stolberg“ 3. April Reise von Oporto n. Brasilien fortges.

Die Zufuhren Boliows betrugen im Sehrugr (0D Stils):

Ger

am 1./13. Februar: 1500000 Pud 1 050000 Pud ¿20000 D e 650000 , In Noworossytk beliefen sh die Zufuhren im Februar (alten

Die Vorräthe Noworossysks werden für den 29. Februar (alt.

Dieselben weisen also gegenüber dem 31. Januar (alt. Stils abgesehen von Gerste, wiederum eine Verminderung auf, die t 4

ift (am 31. Januar : pro zebnpudiges

dagegen am 11./23. Februar

8,35 bis 9,80 Rb. 10,30 M O0 O.

bis 9,20 Rbl. 10,25 , I - 210, 10

Tui fe Kamerun, is eine Post- anstalt eingerihtet worde», deren Wirkungskreis sich auf den Brief- post-, Zeitungë-, Posipaket- und Postanweisungsdienst erstreckt.

) t dea Eisenbahn -Direktionsbezirk Danzig vom 1. Mai 1900 enthält folgende wichtige Aenderungen: i 1) D-Zug 55 und 56 Infsterburg—Thorn—Posea— Berlin. 2) Zug 558 aus Lauenburg 5,48, in Belgard 9,23 Vim. 3) Zug 557 aus Belgard 6,22, in Lauenburg 11 12 Abo8. 4) Zug 547 aus Belgard 5.45, in Danzig 10,42 Vim. 5) Zug 543 Danzig 5,40, 6) Ein Zugpaar Schlawe—Rügenwalde an den Donnerstagen und Sonntagen der Monate Juli und August.

ugpaar itgpaar von

die

Zug ug

neuer neuer

3E,

20.

Norddeutscher Lloyd.

Weser „Frei-

Ost-Asien best., „Lahn“, n. N-w York best, 4. April Dover „Bonn“, v. d. La Plata kommend, 4. April Reise v. Antwerpen n. Southampton, „Oldenburg“ 4. April v. Ymuiden n. „Schönburg“, v. Brasilien kommend, 4. April und

angek. Deli“

Dampfer „Naglan

Der zweite Gasitspiel-Abend Fräulein Adele Sandrock?s brachte Mosenthal?’s bekanntes vieraktiges Volksschauspiel „Deborah“, ] ( Grunde gzwählt hat, Titelrolle ibre darftelleriihen Eigenschaften entfalten Organ der Tragödin Affekten

und

bei dem in grenzenlosem Haß ges{leuderten Fluche

Die

*

Gestalt der Deborah mit rein menschlihen Zügen auszuftatten ift wobl schon an und für sich kaum mögli, da dieselbe [lediglih als Theaterfigur geshaffen erscheint. Troßdem brate Fräulein Sandrock die der Rolle innewohnende Leidenschastlichkeit zu äußerst dramatischer Wirkung, obwohl ihr tiefe Innerlichkeit niht gegeben ist. Herr Walden führte den Part des Ioseph recht annehmbar durch; Fräulein Lucie Matthias fand für die Haznna Töne rührender Herzens- aúte und Reinheit. Die Inscenierung war eine sorgsame, und der Gast wurde nach der Hauptscene des dritten Aktes und am Schluß durch Beifall und mehrfachen Hervorruf ausgezeichnet.

E Theater des Westens.

Mit gänzlich neuer und äußerst glanzvoller Avéstattung ging gestern Millöckers lustige Operette „Der Bettelstudent“ zum ersten Mal auf dieser Bühne in Scene. Obwobl die Aufführung in manwer Beziehung etwas abgerundeter hätte sein können, war der Gesammteindruck doch ein im allgemeinen befriedigender und errang sich den ungetheilten Beifall des ziemlich zahl- reih erschienenen Publikums, welcher sich sogar in wiederbolten Hervorrufen der Herren Regisseur Chrl und Kapellmeister Sänger kundgab Der Oberst Ollendorf wurde von Herrn Steffens in jeder Beziebung mustergültig dargestellt, während die Herren Eduard und Emmerih Walter in den Partien der übermütbigen Studenten nicht den reten Ton zu treffen wußten; auch war das vielfahe Tremolieren, troy ihrer sont wohbllautenden Stimmen, einigermaßen störend. Auh an der komischen Figur des Kerkermeister3 Enterich vermißte man bei Herrn Gillmann den erforderlien, zündenden Humor. Von den Damen führten Fräulein Detschy als Palmatica, Fräulein vom Scheidt als Laura und Fräulein Groß als Bronislawa gesanglih ihre Partien zufriedenftellend aus, während es ibrem Spiel in manhen Scenen, in denen es darauf arkam, an Frische und Munterkeit mangelte. Die Inscenierung war tadellos.

tag flncfen vid walilvecbleniea Griela exetlé b E inen ftarfen und wo verdienten Erfolg erzielte das neugegründete Streih-Orchester Berliner Tonkünstlerinnen R nee am Dienstag veranstalteten ersten Konzert ta der Sing-Akademie. Das aus etwa vierzig Damen bestehende Orchester, welchem u. A. die bekannten Geigerinnen Elsa Barkomsfa, Anna von Pilgrim und Gabriele Wietroweß angehören, bat in Herrn Willy Benda einen Dirigenten gefunden, der es verstanden hat, den neuen und im musika- [isen Leben eigenartigen Tonkörper in kurzer Zeit auf eine künft- [eris%e Höhe zu bringen, die berehtigtes Erstaunen erregte. Das stattlihe und gutgewählte Programm wurde mit dem dritten Streichorchester in G-dur von Bach, welches mit großer Präzision

im Rhytbmus und Lebendigkeit im Zusammenspiel zu Gebör gebraht wurde, glei erfolgreih eröffnet. Der Beifall steigerte sich ncch nach dém Vortrag einiger Werke von Grieg, von denen „Ase's Tod“ („Peer Gynt*-Suite 1) wiederholt werden mußte, und einer hier noch unbekannten, sehr gefälligen Serenade von Wein- oartner, deren dritter Saß ebenfalls stürmisch da capo verlangt wurde. Besonders angenehm fielen neben den erwähnten fn die Nein- heit der Stimmung der Instrumente, die entwickelte Tonfülle und, wo es am Plage war, das ungemein zart und duftig gehaltene Piano auf, das einen fast märc2nhaften Klang hatte, der die Zuhörer in Begeisterung versezte. Nicht gut berathen war das Orchester dagegen, als es den Baritonisten Herrn Steger zur Mitwirkung gewann, der in keiner Weise genügte. Bei so wilkürlid in Bezug auf die Musik und den Text géitaltetem Gesang batten seine Begleiter am Klavier und am Harmonium, die Herren Weißbah und Kämpf, einen sehr schweren Stand.

Herr Direktor Reinhold L. Herman veranstaltete am Dienêtag vergangener Wothe in der Sing-Akademie mit feiner Chorvereinigung die Aufführung einer neuen eigenen Chorkomposition „Der Geiger von Gmünd“, einer Legende in 3 Theilen von Ernst Wolfram. Es sei voraus eshickt, daß die Einstudierung der Musik und die Wiedergabe des Werkes dur Chor, Orchester und Solisten, ohne besonders hervorzuragen, do billige Ansprüche befriedigte und daß die recht zablreihe Zuhörershaft mit dem Beifall nicht kargte. Das Werk mag manchen unserer Gesang- ‘und Chor- vereine als eine dankenswerthe Bereiherung der musikali- schen Literatur auf dem Gebiete der Chormusik erscheinen. Zwar bietet es nichts besonders Individuelles und Charafkteristi|hes, eine gewisse Anlehnung an große Vorbilder ist vielmehr sowohl in der Melodienführung als în der Orchestrierung wabrnehmbar und der musi- kalishe Ausdru shkießt sich den T-rtworten dabei überall möglichst eng und mitunter ¡u naiv an; im Ganzen aber beweift namentli die Komposition der Chöre unleugbares Geshick, und das Gelingen der Aufführung ift zum größten Theile darauf zurückzuführen, daß der Komponist offenbar mit Bewußtsein allerhand moderne und un- moderne Spißfindigkeiten der Stimmenführung und Harmonisation sorgsam vermieden hat und bestrebt gew:sen ift, populäre Musik zu schreiben. Unterstüßt wurd: die Aufführung durch hervorragende Solisten: Fräulein Emmy Desftinn von der Pg Königlichen Oper, Herrn Forchammer vom Dreétdner Hostheater, Herrn Arthur van Eweyk und Herrn Pro- fessor Waldemar Meyer. Der Lettgenaunte hatte unter ihnen die undankbarste Aufgaie; die Sologeige des Spielmanns mußte sowohl melodiôs bedeutender hervortreten, als auch von den Orchester- instramenten sih deutlicher abheben. Lohnender - sind die gesanglihen Solepartien, fehr dankbar fogar die der Gertraudis; diese aber stellt an die Sängerin fowohl in Pas auf Kraft und Höhe des Organs als auch auf dessen Ausdruc{sfähigkeit ziemlih beträdttliche Anforde- rungen, und für die Ueberwindung dieser Schwierigkeiten verdient Fräulein Destinn, deren Stimme gerade in den höheren Lagen reizvoll und wei klang, den Dank der Zuhörer. Vom Text läßt fich allzu viel Gutes nicht sagen; mag au die innere Unwahrschein- lichkeit des Vorgangs der Legende zur Last gelegt werden, mag auch die Sangbarkeit des größten Theils der Dichtung aneckannt werden, es fehlt doch der Sprache an eigentlich poetijhem Shwung und aus Reimnoth hat sich der Berfasser mehrfah zu Härten ver- leiten lassen, die selbst bei der wohlwollenden Zuhörer- haft der Sing-Akademie berechtigtes Befremden hervorriefen. Im Beethoven-Saal veranstaltete der St. Petersburger Klavier- virtuose Herr Paul de Conne an demselben Tage seinen zweiten Klavier-Abend. Er erntete reihen Beifall und mußte sogar Chopin's Ges-dur-Etude wiederholen, sein Spiel litt aber im allgemeinen wieder an dem s{chon früher erwähnten Febler eines übermäßigen Aufwands von Kraft und zu häufigen Pedalgebrauhs. Auch bâtte sh für das innige Es-dur-Nocturne von Chopin ein langsameres Tempo wohl besser geeignet. Das gleichzeitig im Saal Bechstein von Fräulein Sjoufk Tigler W ybrandi aus Leeuwarden veranstaltete Konzert erhielt dadur besonderes Interesse, daß Herr Coenraad V. Bos außer der Klavier- begleitung der Sängerin auch die Mitwirkung als Solift über- nommen hatte und auch bierin seine vortrefflite Technik, verbunden mit gediegenem musikalishen Verständniß, bekundete. Von dem Gefang der Dame ist leider wenig Günjstiges zu berihten. Ibre Stimme erschien, vielleiht infolge einer Indisposition, etwas an- gestrengt ; nur die tiefere Lage war durch Klangschönheit ausgezeichnet. Zu dem ¡weiten Klavierabend des Herrn José Vianna daMotta hatte ih im Saal Bechstein am nachfolgenden Mittwoch ein ziemlich zablreihes und beifallefreudiges Publikum eingefunden. Der Künstler begann mit der von Busoni für das Klavier bearkteiteten Bach’ schen Cacconne für Violine und spielte im weiteren Verlaufe des Abends Werke von Beethoven, Chopin, Sinding und Liszt, die vom Publikum dankbar entgegengenommen wurden. Er stand tehnisch auf der Höhe seiner Aufgabe, verlegzte aber zuweilen das Ohr dur allzuscharfe Accente und einen harten Anschlag; au fehlte seinem Vortrag die rechte Wärme.

Am Donnerstag gab Frau Nellie Melba in der Phil- harmonie ibr zwettes Konzert, in welhem sie sih wiederum der Ghre der Mitwirkung des Herrn Professors Josef Joachim er- freute. Wie im erften Konzert sang sie, von ihm begleitet, ‘die Arie

mit obligater Violine „L’amerò* aus Mozart’s „Il pastore“, ohne damit bei den Hörern einen tieferen Eindruck als den ter