1900 / 91 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 14 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Erbe Rin m G R E E

den bisherigen Privatdozenten Dr. Gerhard Schmidt zu Erlangen zum Professor der anorganischen Näturwissen- schaften zu ernennen.

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht : dem Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator, Nechnungsrath Löwer bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten den Charakter als Geheimer Rehnungsrath, sowie nachgenannten, bei demselben Ministerium angestellten Beamten, und zwar den Geheimen expedierenden Sekcetären und Kalkulatoren Schneider, Rehenbach, Barleben, Auerswald, Fuchs und dem Geheimen Revisor Schulze den Charakter als Nehnungsrath und den Geheimen Registratoren Raabe und von Kleist den Charakter als Kanzleirath zu verlethen.

Finanz-Ministerium. Königliche General-Lotterie-Direktion.

Bekanntmachung. Die Erneuerungsloose sowie die L zur 4. Klasse 202. Königlich preußischer Klassen-Lotterie find nah den 88 5, 6 und 13 des Lotterieplans, unter Vor- legung der Er Loose aus der 3. Klasse, bis zum 20. April d. F., Abends 6 Uhr, bei Verlust des Anrecht s einzulösen.

Die Zichung der 4. Klasse dieser Lotterie wird am 24. April, Morgens 8 Uhc, im Ziehungssaale des Lotterie- (Sebäudes ihren Anfang nehmen.

Berlin, den 14. Aptil 1900.

Königliche General-Lotterie-Direktion. Strauß. Ulrich.

Ministerium der öffentlichen Arbeiten.

Ernannt sind:

zu Wasser - Bauinspektoren: die Regierungs -Baumeister Ruprecht in Hannover, Flebbe in Danzig und Stahl in Schierstein,

zu Kreis - Bauinspektoren: die Regierungs - Baumeister Behrendt in Eschwege, Koch in Guben, Jahr in Dt.- Krone, Ment in Templin und Nöthÿling in Krotoschin,

zu Land - Bauinspektoren: die Regierungs - Baumeister Holßheuer in Heiligenstadt, Bode in Thorn und Engel- mann in Berlin.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Dem Professor Dr. Gerhard Schmidt ist die zweite Professur der anorganishen Naturwissenschaften an der König- lih:n Forst-Akademie zu Eberswalde und die damit verbundene Stelle des Dirigentea der chemisch: physikalishen Abtheilung des forstlihen Versuch8wesens übertragen worden.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Nachdem Seine Majestät der König geruht haben, mittels Allerhöchsten Eriasses vom 26. März 1900 die Er- nennungen der Mitglieder der durch die Bestimmungen vom 13 November 1878 eingeseßten Sachverständiaen-Kom- missionen bei den Königlichen Museen in Berlin für die Zeit vom 1. April 1900 bis zum 31. März 1903 zu voll- ziehen, sind diese Kommission:n folgendermaßen zusammen-

geseßt: 1) Gemälde-Galerie. Mitglieder: Dr. Bode, Geheimer Regierungsrath, Dircktor, Dr. Hermann Grimm, Geheimer Regierungsrath,

‘Professor an der Universität,

Knaus, Professor, Genremaler, Mitglied des Senats der Akademie der Künste, __ Graf von Parxas, Wirklicher Geheimer Rath, Pro- oe Geschichtsmaler, Mitglicd des Senats der Akademie der ünste, Dr. von Tschudi, Professor, Direktor der National- Galerie, Mitglied des Senats der Akademie der Künste: Stellvertreter: A. von Bedckerath, Kaufmann, James Simon, Kaufmann.

2) Sammlung von Bildwerken und Abgüssen des christlichen Zeitalters. Mitglieder:

Dr. Bode, Geheimer Regierungsrath, kommissarischer Direktor, °

A. von Beckerath, Kaufmann,

Sußmann-Hellborn, Professor, Bildhauer :

Stellvertreter:

R. Begas, Professor, Bildhauer, Mitglied des Senats der Akademie der Künste,

Dr. von Oettingen, Professor, Mitglied des Senats und Erster ftändiger Sekretar der Akademie der Künste.

3) Sammlung der antiken Bildwerke und Gips- abgüsse. Mitglieder: Dr. Kekuile von Stradoniß, Geheimer Regierungs- rath, Professor, Direktor, Dr. E. Hübner, Professor an der Universität, Dr. Conze, Professor, General-Sekretar des Deutschen

Archäologischen Jnstituts, Mitglied der Akademie der Wissen-

schaften; Stellvertreter: Dr. Trendelenburg, Professor, Oberlehrer am Askani- schen Gymnasium, Schwechten, Baurath, Mitglied des Senats der Akademie der Künste, Janensch, Professor, Bildhauer, ordentlicher Lehrer an ZE “V 48 akademischen Hochschule für die bildenden unjste. 4) Antiquarium. Mitglieder: Dr. Kekule von Stradoniß, Geheimer Regierungs- rath, Professor, Direktor, : Dr. E. Hübner, Professor an der Universität,

Dr. Lessing, Geheimer Regierungsrath, - Professor,

Direktor der Sämmlungen des Kunstgewerbe-Mujeums ; Stellvertreter:

Dr. Trendelenburg, Professor, Oberlehrer am Askani- {hen Gymnasium,

Dr. Kalkmann, außerordentliher Professor an der Universität.

5) Münzkabinet. Mitglieder:

Dr. Menadier, Professor, Direktor,

Dr. Dressel, Professor, Direktor,

Dannenberg, Landgerichtsrath a. D.,

Dr. Mommsen, Professor an der Universität, Mitglied der Afademie der Wissenschaften,

Dr. Sachau, Geheimer Regierungsrath, Professor an der Universität, Direkior des Seminars für orientalische Sprachen, Mitglicd der Akademie der Wissenschaften ;

Stellvertreter: _

Dr. Köhler, Professor an der Universität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften,

Dr. Shmoller, Professor an der Universität, Mitglied des Staatsraths und der Akademie der Wissenschaften,

Dr. Weil, Ober -B bliothekar an der Königlichen Bibliothek.

6) Kupferstichkabinet. Mitglieder:

Dr. Lippmann, Geheimer Negierungsrath, Direktor,

A. von Beckerath, Kaufmann,

Dr. Hermann Grimm, Geheimer Regierungsrath, Professor an der Universität;

Stellvertreter :

Grisebach, Architekt, Mitglied der Akademie der Künste,

Dr. Kaufmann, Geheimer Regierungsrath und vor- tragender Rath im Reichsamt -des Janern,

Julius Model, Privatier.

7) Sammlung der egyptischen Alterthümer. Mitglieder:

Dr. Erman, Professor, Direktor,

Dr. Sachau, Geheimer Regierungsrath, Professor an der Universität, Direktor des Seminars für orientalische Sprachen, Mitglied der Akademie der Wissenschaften,

JFacobsthal, Geheimer Negierungsrath, Professor an der Technischen Hochschule, Mitglied der Akademie des Bau- wesens und der Akademie der Künste;

Stellvertreter: Dr. Conze, Professor, General-Sekretar des Deutschen A nta kate Instituts, Mitglied der Akademie der Wissen- aften, Dr. Belger, Professor, Oberlehrer am Friedrichs- Gymnafium.

8) Sammlung der vorderasiatishen Alterthümer.

Mitglieder:

Dr. Delißsch, Professor, Direktor,

Dr. Sahau, Geheimer Regierungsrath, Professor an der Universität, Direktor des Seminars für orientalische Sprachen, Mitglied der Akademie der Wissenschaften,

Dr. Köhler, Professor an der Univecsität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften ;

Stellvertreter :

Dr. Conze, Professor, G-neral-Sekretar des Deutschen Aa Jnstituts, Mitglied der Akademie der Wissen-

aften,

Dr. Belger, Professor, Oberlehrer am Friedrihs- Gymnasium.

9) Ethnologishe Abtheilung des Museums für Völkerkunde. j Mitglieder:

Dr. Bastian, Geheimer Regierungsrath, Professor, Direktor,

Dr. Virhow, Geheimer Medizinalrath, Professor an der Universität und an der Kaiser Wilhelms-Akademie, Mitglied der wissenshafllihen Deputation für das Medizinalwesen und der Akademie der Wissenschaften,

Dr. Freiherr von Richthofen, Geheimer Regierungs- rath, Professor an der Universität, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und des Kolonialraths,

von König, Geheimer Legationsrath und vortragender Rath im Au3wärtigen Amt,

Dr. Max Bartels, Geheimer Sanitätsrath,

Dr. Seler, außerordentlicher Professor an der Universität;

: Stellvertreter:

Dr. Louis Lewin, Professor, Privatdozent an der Universität,

Strauch, Kontre-Admiral z. D. in Friedenau,

Dr. Paul Ehrenrcic,

Dr. Bäßler, Professor.

10) Vorgeschihtlihe Abtheilung des Museums für Völkerkunde. Mitglieder:

Dr. Voß, Geheimer Regierungsrath, Direktor,

Dr. Virhow, Geheimer Medizinalrath, Professor an der Universität und an der Kaiser Wilhelms - Akademie, Mitglied der wissen|chaftlich:n Deputation für das Medizinal- wesen und der Akademie der Wissenschaften,

Dr. Bartels, Geheimer Sanitätsrath;

| Stellvertreter: Dr. Lissauer, Sanitätsrath, Dr. Kossinna, Bibliothekar an der Königlichen Bibliothek, Meyer-Cohn, Banquier.

Der bisherige Kreisphysikus des Kreises Schweß Dr. Moebius ist zum Medizinal-Assessor bei dem Königlichen Polizei-Präsidium in Berlin ernannt worden.

__ ‘Der Kreisphysikus Dr. Annuske in Puzig ist in gleicher Eigenschaft in den Kreis Lübben verseßt worden.

Der außerordentlihe Professor Dr. Eberhard Nebel-

thau zu Marburg is in gleicher Eigenschaft in die medizinische Fakultät der Universität Halle-Wittenberg verseßt worden. __ Dem Dr. Ernst Kluge, Mitglied des Königlichen Statistishen Bureaus in Berlin, und dem Privatdozenten in der medizinishen Fakultät der Universität Halle-Wittenberg Dr. Hermann RNeineboth ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Evangelischer Ober-Kirchenra th.

Bei dem Evangelischen Ober-Kirchenrath ist der Re R bisher beim Domkirchen-Kollegium in Ber G ORER expedierenden Sekretär und Kalkulator worden.

gistra lin, A ernannt

Tagesordnung

für die am Donnerstag, den 31. Mai d. I., stat 13. Sitzung des S ecitfo- Sahara B a ndende

1) Mittheilungen über die Durh?öhrung fcüherer Besr1zg, 2) Mittheilungen über im Personen», Vieh- und Get eingetretene wichtigere Aenderungea und herausgegebene Tarife, tir 3) Mittheilungen über dite im Personenzug-Fahrplan eingetret; wihtigeren Aenderungen sowie über die für dzn Winter 1900/1901 A Rene T E Perfonenzuz-Faöry!ans. in taleguig voa 2 neuen Perfonen;lig2n aaf der Strzcke F; berg i. M.—Briz—Eber3walde. | Fürsten 5) Einlegung eines Vorzuges Swinz-münde—Duhh?row zum Ane schluß an dea Vorzug Anklam—Pasewalk für den Nahuitt1zg, D-Zug Saßnit—Berlin für die Zit vom 1. Oktober bis 1. Mui t 1 a "Einl beshleunigtzn Pzrs a. Einlegung eines beshleunigten Pèrsonenzuges auf de 4 Neuftettin—Ruhnow in jeder Fahrtrihtung, s f der Stre b. Veraus8gabung von Sommzr-Fahrkarten von dec Station Stargard i. P. nah den Stattoazn Hirschberg, Krummbübe, Schmiedeberg i. Niesengeb. und Lande.

Nichtamfkliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 14. April.

Jhre Kaiferlihen und Königlihen Majestäten wohnten am gestrigen Charfreitage Vormittags dem Gottes: dienst in der neuen Garaisonkirhe in der Hasenhaide und Nachmittags mit den drei ältesten Prinzen Söhnen der Andagt in der Kaiser Wilhelm-Gedächtnißkirche bei.

_Heute Nachmittag um 1 Uhr nahmen Seine Majestät der Kaiser den Vortrag des - Ministers des Königlichen Hauses von Wedel entgegen.

Der Kaiserliche Gesandte in Bern von Bülow ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandtschaft wieder übernommen.

Laut Meldung des „W. T. B.“ ist S. M. S. „Hansa“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Pohl, am 12. April in Tsingtau eingetroffen.

S. M. S. „Zltis“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Lans, ist heute von Kobe nah Taku in See gegangen.

S. M. S. „Jaguar“, Kommandant: Korvetten-Kapitän Kinderling,—ist gestern in Nagasaki eingetroffen.

Der Dampfer „Dresden“ mit dem Ablösungs- ¡ransport für Kiautschou an Bord, Transportführer: Kapitänleutnant Koch (Wilhelm), ist am 9. April in Singo pore angekommen und am 10. April weitergegangen.

Die abgelöste Besaßung von S. M. S. „Möwe“, Transportführer: Oberlcutnant zur See Schmidt, is am 12. April in Suëéz, gestern in Port Said eingetroffen und an demselben Tage nah Neapel in See gegangen.

Bayern.

ZJhren Königlihen Hoheiten den Mrgs Nupprecht und Georg von Bayern ist, wie die „Allg. Ztg.“ meldet, von Seiner Majestät dem Kaiser von Oesterreich der Orden vom Goldenen Vließ verliehen worden.

Hessen.

_ Wie das „Mainzer Journal“ meldet, ist gestern das päpstlihe Breve, durch welh2s die Wahl des Bisthumsver- wesers Dr. Brück zum Bischof von Mainz bestätigt wird, dajelbst eingetroffen.

. Sachsen-Coburg-Gotha.

Der Landtag des Herzogthums Gotha hat in seiner vorgestrigen Sißung die von der Regierung beantragte Anleihe von zwzi Millionen Mark bewilligt und is sodann im Auf- trage Seiner Königlichen Hoheit des Herzogs durch den Staat3-Minister von Strenge vertagt worden.

Frankreich.

Beide Häuser des Parlaments haben vorgestern Abend die Berathung des Budgets erledigt und si sodann bis zum 22. Mai vertagt.

Rußland.

Der Kaiser und die Kaiserin sind, wie dem „W. T. B.“ aus St. Petersburg gemeldet wird, mit den Großfürstinnen Töchtern gestern Abend nah Moskau abgereist.

Ftalien.

Die Mitglieder der Burenmission, der Gesandte Dr. Müller und der Legations-Sekretär van Boeschoten find, dem „W. T. B.“ zufolge, vorgestern von Neapel nah Mai- land abgereist, wohin sich auch der Gesandte der Südafrikanl- schen Republik in Brüssel Dr. Leyds begeben hat. Heute werden dieselben von dort ihre Reise nah dem Haag fortseßen.

Türkei.

Anläßlich des Bairamfestes sind, wie das Wiener „Telegr. Korresp.-Bureau“ berichtet, ‘dem Sultan von zahlreichen 1m Auslande lébenden Mohamedanern, darunter auch solchen in Durban, E zugegangen, für welche der Sultan hocherfreut gedankt hat.

Demselben Bureau wird aus Philippopel gemelde!, daß, nah den daselbst cingetroffenen Nachrichten aus Kon- stantinopel, der Staatsrath Tewfik Ebbuzia, Besiher ciner Buchdruckerei, nah einer bei ihm vorgenommenén jau suchung, angeblih unter dem Verdacht, ein jungtürkisches Manifest gcdruckt zu haben, nah Kleinasien verbannt worde! sei. Jn den legten Tagen seien noch andere Verhaftungen in Konstantinopel vorgenommen worden.

Rumänien.

Die Ecnennung Georg Philippesco's m Oberst- Hofmarsha und Chef des Königlichen Hofstaats ist, wie dem W. T. B.“ aus Bukarest berichtet wird, vorgestern amtlich hefannt gemacht worden. E

Der Senat genehmigte am Donnerstag einstimmig das von der Kammer bereits angenommene Geseß, durch welches die Regierung ermächtigt wird, die Konventionen und Deklarationen der Haager Konferenz zu ratifizieren. Ferner gene der Senat die Telephonkonvention mit Bulgarten.

Die Deputirtenkammer hat gestern das Budgetgeseß sowie einen Kredit von 51/4 Millionen Lei zur Vollendung der Eis:nbahnlinie Rimnic—Riu Vadului angenommen.

Schweden und Norwegen.

Der König hat, wie „W. T. B.“ meldet, infolge dauernder Unpäßlichkeit seine Abreise nah England bis zum

M. verschoben. 16. d r Afffien.

Mie die „Times“ aus Teheran vom 13. d. M. meldet, hat der Sch ah seine Reise nah Europa über Täbris nunmehr angetreten. Er begiebt sih zunächst inkognito nah Contrexé- ville, von wo aus er offiziell die Hauptstädte Europas be- suchen wird, zuerst St. Petersburg.

Aus Bombay vom gestrigen Tage meldet das „Neuter'sche Bureau“, eine ernste Gefahr drohe infolge eines im Ein- geborenen - Distrikt von Khanpur“ ausgebrohenen Auf- ruhrs. Das Lagerhaus fei durch den Pöbel zerstört worden, welchem auch eine Baumwollenspinnerei zum Opfer gefallen sei. Es seien Truppen aufgeboten woroen. 10 Personen seien getödtet, fünf Polizeibeamte durch die Aufrührer ermordet und in das brennende Lagerhaus ge- worfen worden. Die Ruhe sei jeßt wiederhergestellt, aber alle Arbeit ruhe, und die Bevölkerung zeige cine feindselige Haltung. Freiwillige Lokaltruppen patrouillierten die Stadt ab und be- wachten die Fabriken. /

Nach einer Meldung des „Reuter schen Bureaus“ aus Yokohama vom heutigen Tage ist, dort eingetroffenen Nach- rihten aus Söul zufolge, zwischen Rußland und Korea ein geheimes Abkommen abgeschlossen worden, wodurch leßteres sh verpflichtet, die am Eingang des Hafens von Masampo gelegene Jnsel Kojedo nicht zu veräußern. Jm Junnern von Korea soll eine Revolution ausgebrochen sein.

Afrika. L Die Regierungen der beiden südafrikanischen Republiken haben, wie das „Reuter hz Bureau“ erfährt, der portugiesishen Regierung offiziel mitgetheilt, daß sie die Bea des DurQungs britisher Truppen durch das portugiejishe Gebiet von Beira aus als einem ‘feindseligen Akte gleihkommend betrachteten. Es werde in London ‘aber für unwahrscheinlich gehalten, daß die Republiken auf ihr Ulti- matum Repressalien folgen lassen würden; Großbritannien werde Portugal, wenn es wirklih angegriffen werden sollte, sofort unterstüßen. Aus Bloemfontein meldet dasselbe Bureau, nach Be- rihien von der Karree-Station sci der Feind damit beschäftigt, seine Stellung im Osten von Brandfort, welche parallel mit der Eisenbahn laufe, zu befestigen. Gleichzeitig meldeten Kundschafter, daß der Feind noch die Waterval Drift und die Wasserwerke mit großer Macht halte. Die dritte britishe Division is gestern ohne pIdental von Bethanie in Reddersburg angekommen. er Feind steht südlich von Weppener und Smithfield. Eine Depesche des Feldmarschalls Lord Roberts aus Bloemfontein vom 11. d. M. besagt: Der Vormarsch des Feindes nah Süden ist zum Stehen gekommen. Weppener ist noch immer eingeschlossen. Die kleine Garnison hält ih aber b:wunderungswürdig; Truppe:n sind zu ihrer Unter- stüßung abgegangen. Der Gesundheitszustand der Tcuppen ist vorzüglich, das Wetter gut. Von Aliwal North wird gemeldet, daß gestern cin Burenkommando von Storzkraal bei Rourville in der Richtung nah Weppener abgegangen sei. Der „Timcs“ wird aus Jammersberg vom gestrigen Tage telegraphiert : Die Buren, welche die Truppen des Oberjten Dalgaty in Weppener umzingelt halten, zählen mehrere tausend Mann mit aht Kanonen und zwei Maximgeschüten. Die britishen Tcuppen widerstanden tapfer einem heftigen Angriff am Montag und einem Nachtangriff am Dienstag. Am Donnerstag wurde andauecndes Geshüß- und Gewehr- feuer unterhalten. Jn Weppener glaube man zuoerfichtlih, jeden Angriff zurückweisen zu können, und habe reihlich Proviant. Wie die Londoner Blätter aus Elandsiaagte melden, hat am Mittwoch dort abermals ein Kampf stattgefunden. Die Buren grie unausgesezt die britishen Stellungen an; große Burengeshüße traten in Aktion. Die dritische Ar- Üllerie antwortete wirkungsvoll. Die Buren versuchten, die Verbindung des Lagers am Sunday River mit Ladysmith abzuschneiden, ihr Vorstoß wurde jedoch zweimal abgeschlagen. __Dem „Réeuter'shen Bureau“ wird aus dem Burenlager bei Glencoe vom 11. d. M. berichtet, am 10. bei Tages- anbruch seien die Streitkräfte der Buren gegen die Höhen- rüden in der Nähe des britischen Lagers „porgerückt und häiten mit ihrer Artillerie ein Feuer aut dasselbe’ eröffnet. Die Beschießung habe den ganzen Tag gewährt. Das Ergebniß e ein günstiges gewesen. Die britishen Verluste müßten chwer sein. Einige Geschosse seien unter ihren Truppen frepiert. Den Buren scien nur einige Maulesel und Pferde getodtet worden. Demselben Bureau wird aus Durban vom 11. d. M. gemeldet: der Staatssekretär Reiß habe angeordnet, daß alle britishen und amerikanishen Staatsangehörigen und ein großer Theil der Deutschen innerhalb vierzehn Tagen das Land zu verlassen hätten. Von si?bzig Passa- Jeren, die mit einem deutshen Dampfer in der Delagoabay angekommen seien, habe man 25 die Pässe nah Transvaal auf Verlangen des brilishen Konsuls verweigert, weil man e ihnen Munition vorgefunden habe. Nt Die „Daily News“ melden aus Kapstadt vom 12. d. M.: Dit Haltung der holländishen Farmer in den südwestlichen istrikten, namentlih in Swellendam und Caledon rufe êrnste Befürchtungen hervor. Ein angesehener holländischer armer habe erklärt, daß die Mehrheit der Holländer in seinem : istrift nur auf den zur Erhebung geeigneten Moment warte ; r allein habe Mausergewehre und Munition für 500 Mann. ; ach einer Meldung aus Simonstown sind 30 Gez ingene, meist Skandinavier, gestern von: dort nah Kapstadt

verden f worden, von wo sie nah St. Helena transportiert

Aus Kapstadt berichtet das „Reuter'she Bureau“: Der Gouverneur Sir Alfred Milner habe bei dem Empfang ciner Deputation von 46 Geistlichen verschiedener Religionsgemein- haften aus Kapstadt und Umgegend, welhe ihm ihre Zustim- mung zu der von der Regierung befolgten Politik aussprach, er- flärt: je länger der Kampf dauere, desto fester werde der Entschluß werden, eine Ordnung der Dinge herbeizuführen, welche eine Wiederholung dieses entseßlihen Kriegselends unmöglih mache. Die“ Regierung - hege nicht den Wunsch, den tapferen Feind niederzutreten, aber es sei kein Kom- promiß oder Flickwerk - Abkommen möglih. Ungleiche, ein- ander widerstrebende politishe Systeme könnten nicht ge- duldet werden in einem Lande, welches Natur und Geschichte einheitlih gestaltet hätten. Wenn der Kampf vorüber sei, würden die Engländer durch Thaten beweisen, daß sie nicht für Gold oder materielle Vortheile gekämpft hätten und daß sie gern bereit seien, Anderen die Rechte und Privilegien cin- zuräumen, welche sie selbst für sich in Anspruch nähmen.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Erbschaftssteuer in den deutshen Staaten und im Ausland. -

Nachdem im Reichstage bei Berathung des Entwurfs eines Ge- seßes über die Vermehrung der deutschen Flotte, sowie außerhalb des Parlaments die Ginführunz einer Neichs-Gröschaftsftzuer angeregï worde ist, verdient eine Abhandlung von dem Pcofessor an derx Universität Würzburg Dr. G. Schanz besondere BeaŸhtung, wel? der vor kurzem erschienene dritte Band der zroziten Auflage des von Conrad, Elster, Lexis und Loening herausgegebenen „Haändwöcterbuhsz der Staats- wissenshaften“ untzr dem Stihwort „Erbshzftssteuez“ enthält. Der Verfasser leot die neueren Gefetzesbeftimmungen aller europäischen Staa!en übzr dieselbe dar und informiert auch über die Erträgnisse der Grbschaftsfteuer in den. vershiedenen Ländern.

In den deutschen Einzelstaaten betrug die Erbschaftssteuer 1876 im Ganzen 10,2 Millionen Mark, 1896 21,6 Millionen Mark. Das ift eine Steigerung um 112 9%, während die Bevölkerung in diefer Zeit nur um 22 °% gestiegen ist. Das rashe W1chsthum ecklärt si zum theil dur vershärfte Ausbildung der Stcuer und Erhöhung ihrer Säge, zum theil aber auch dur das Steigen der Woblhabenheit. Nach dem Durtbshnitt der Jahre 1894 bis 1896 war der auf den Kopf der Bevölkerung entfallende Betrag in Hamburg 2,74 s, in Bremen 1,99 4, in Eliaß-Lothringen 1,91 #4, in Lübeck 95 4, in Sachsen-Coburg-Gotha 58 „Z, in Baden 52 4, in Oldenburg 47 4, in Hessen 46 4 §, in Bayern und Sagÿsea - Altenburg 42 F, in Württemberg uod Sachsen-Weimar 41 4, in S&warzburg-Sonders- hausen 33 4, in Reuß j. L. 37 4, in Braunschweig und Sachsen 36 -§, in Anhalt 29 „§, in Preußen 28 4, in Mecklenburg- S@werin 24 4, in Lippe und Neuß à. L. 20 §, in Schwarzburg- Rudolstadt 16 H, ia Sachsen-Meiningen und Shaumburg-Lippe 15 „4, in ganz Deutschland 42 s.

Die Durschnittserträge der wichtigsten europäischen Länder waren 1824—9s: Großbritannien und Irland (mit 39,61 Millionen Einwohnern) 264,64 Millionen Mark, Frankreich (38,52 Mill. Einw.) 152,53 Mill. #Æ, Italien (31,10 Mill. Einw.) 30,293 Vill. , Deutschland (52,23 Mill. Einw.) 21,80 Mill. 46, Nizezerlande (4,86 Mill. Einw.) 20,47 Mill. #4, Desterreih (2497 Mill. Einw.) 20,28 Mill. #4, Belgien (6,41 Mill. Einw.) 15,72 Mill. 4, Spanien (17,26 Mill. Einw.) 12,99 Mill. A, Ungarn (18,34 Miä. Einw.) 8,93 Mill. 4, Dänemark (2,30 Mill. Einw.) 1,61 Mill. A, Norwegen (2,04 Mill. Einw.) 0,62 Mill. A Dies ergiebt pro Kopf der Bevölk:-rung: Großbritannien und Irland 6,60 4, Nieder- Tande 422 4, Franfreih 3,95 S, Belgiea 2,45 Æ, Italien 98 -, Schweiz (1886) 87 2, Oeiterreih 80 „, Spanien 75 H, Dänemark 2 H, Ungarn (1893—95) 49 4, Deutschland 42 3, Norwegen

08. Die Ursachen dieser außerordentli vershiedenen Ecträgnisse pro Kopf der Bevölkerung find hauptfählih: 1) der verschiedene Umfang der Steuerpfliht, bei dem besonders von Bélang it, ob die direlte Linie der Verwandtschaft (Ascendenten, Descendenten) und die Ehegatien der Erbschaftssteuer unter- liegen oder nicht (wie meist in Deutschland), ob die Schulden und Lasten in Abzug kommen oder ob dies niht der Fall ift, wie in Frankreih, theilweise in Desfterreih, Belgien und den Niederlanden ; 2) die Höbe der Steuerfüße; 3) die Wohlhabenheit etnes Volkes, der hohe oder niedrige Geldwerth, der in einem Lande besteht. Faßt man Saaten zu'’ammen, welhe ungefähr den gleihen Umfang der Steuerpfliht haben, fo war 1894—96 das vererbte fteuerbare Ber- môg2n durhshnittliÞ getroffen in Großbritannien und Irland mit 6,4 9/6, in Belgien mit 5,3 9/6, in den Niederlanden mit 4,9 9%, in Italien mit 4/29%/%, in Hamburg mit 3,6%, in Frankrcih mit 3,3 9/9, tin Elsaß-Lothringen mit 2,9%, in Desterrei@ mii 3,6 9/9, in Spanien mit 2,4 °/o, in Dänemark mit 2,L 9%. |

Das besteuerte Vermögen pro Kopf der Bevölkzrung zeigt in den Staaten, in denen Descendenten, Ascendenten und Ehegaîiten besteuert find, folgende Beträge: Frankreih 123,89 #4, Groß- britannien und Irland 110,73 4, Niederlande 85,68 4, Belgien 52,16 M, Dänemaik 33,52 #4, Oesterreih 31,31 „46, Spanien 31,27 Æ, Italien 2342 A Die vershiedene Wohlhabenheit fommt in diesen Ziffern zum theil recht deutli zum Aus- dru, allerdings nur zum theil; dec Umfang der Steuerpflicht ist eben auch in diesen Ländern vielfah verschieden. Die hohe Ziffer für Frankreih rührt theilweise daher, daß dort kein Schuldenabzug ftatt- findet würde man die ntedérländish: Besteuerung zu Grunde legen, o ergäbe sih für Schulden ein Abzug von 1/9 (nah der englischen 1/10) und ein Kopfbetrag von 107,4 A Vermögen statt 120,3 # In Elsaß-Lothringen, wo ein analoger Umfang der Steuerpflicht besteht, beläuft fi der Kopfbetrag des befteuerten verexbten Vermögens auf 67 M Da, wo die Ehegatten und die direkte Linie steuerfrei find, sinki der Betrag des besteuerten Vermözens pro Kopf natürlich auf eia Minimum, im Königreih Sachsen 1895 auf 9,74 Æ, in Preußen 1888—91 auf 9,02 4; in Baden, wo die Ehegatten in Zukanft nah dem neuea Erbschafis- und SHenkungssteuergzseß vom 14. Juni 1999 nicht mehr herangezogen sind, steigt der Betraz auf 12,15 A

Die Rolle, welhe die Grbscaftssteuer in den einzelnen Staaten spielt, wird uoch besonders ersihtlih aus einem Vergleich des Eitrags der Erbschaftsftcuer mit den der allgemeinen direkten Steuern. Das Berbältniß beider i in Großbritannien und Irland 1:1,4, in Frankreich und Belgien 1: 2,5, in den Niederlanden 1 : 3,8, in Dänemark 1 : 7,0, in Desterreich 1 : 9,6, in Jtalien 1 : 12,8. In Oesterrei und Italien find es die geringere Wobihabenbeit und diz außerordentlihe Höße der allgemeinen direkten Steuern, welche die Grbschaftéfieuec im Berhältniß zu den allgemeinen direkten Steuern he:abdrückt. Ja den deutschen Einelstaaten tritt die Erbschafts- fteuer zum theil recht erheblid zurück gegenüber den allgemeinen direkten Steuecn. Das Verbältaiß if in Bayecn 1: 13,7, in Baden 1:14,0, in Preußen 1:16,4, in Württemberg 1 : 18,9, îin Sachsen- Weimar 1 : 19,4, in Hessen 1 : 20,4, im Königreihß Sachsen 1 : 22, in Elsaß-Lothringen dagegen, wo eine Secikzlökitag der direkten Linie und der Ebegatten besteht, 1: 3,6.

Rechnet man in Deutschland ein vererbtes Vermögen von 2092 Millionen Mark = 40 Æ pro Kopf der Bevölkerung und unter Berücksichtigung von Freilassuigen 1568 Millionen Mark = 30 pro Kopf der Bevölkerung als steuerbares Vermögen, fo würde das leztere in Großbritannien ungefähr 100 Millionen Mark, in Belgien 83, in den Niederlanden 77. in Jtalien 66, in Frankreich 52, in Oesterreich 41 Millionen Mark Steuern liefern, während in den deutschen Einzelstaaten dabon zusammen nur 21,6 Millionen Mark in Jahre 1896 entrichtet worden sind.

Zur Arbeiterbewegung.

Der in einer Leipziger Lederwaarenfabrik ausgebrohene Aus- ftand der Sattler ift, wie die „Lpz. Ztg.“ berihtet, beendet bezw, gegenftandslos geworden, da sämm! lihe verlassenen Arbeitsþläßze dur andere Arbeitskräfte voll beseßt sind und aub die Ausständigen anderweit Arbeit gefunden haben. (Vergl. Nr. 89 d. Bl.)

Kunst uud Wissenschaft.

Aus den dur den Reichshaushalts-Etat für das Rech- nungsjahr 1899 bewilligten Mitteln ist in Straßburg eine Erdbebenstation begründet worden, welche den Namen „Kaiserlihe Hauptstation für Erdbebenforshung führt. Die Landesverwaltung von Elsaß - Lothringen hat die Verpflihtung übernommen, die Anstalt dauernd zu unterhalten. Die Anstalt ist dem Kurator der Kaiser-Wilhelms-Universität in Straßburg unterstellt. Das für die Anstalt errichtete Gebäude if fertiggestelt und am 9, März d. J. dem mit ihrer Leitung betrauten ordentlichen Professor Dr. Gerland, Direktor des geographishen Semi- nars an der genannien Universität, übergeben worden.

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

_Das Erlöschen der Maul- und Klauenseuche ist dem Kaiserlichen Gesundheitsamt gemeldet worden vom Schlachtviehbofe zu Dresden am 12. April, der Ausbruch der Maul- und Klauen- feuze unter Ueberstände-Shweinen vom Zentral - Viehhofe zu Berlin am 13. April.

Jtalien.

Zufolg? Verfügung des Königlich italienishen Ministeriums des Innern vom 8. d. M. sind die dur seesanitätspolizeilih? Verordnung Nr. 9 vom 17. August v. J. für Herkünfte aus portugiesischen HäfenverfügtenQ uarantäne-Maßregeln, fowie das durch Artikel 4 der Verordnung Nr. 3 vom 8. Mai 1397 ecgangene Verbot der Einfuhr von Nohwolle aus pestvecseaht-n Gz2genden aufs- gehoben worden. (Veral. R.-Anz. Nr. 202 vom 28. August v. J. und Nr. 121 vom 24, Mai 1897).

: Bulgarien.

In Gemäßheit der Verfügung des Obersten Sanitätsraths vom 21. v, M. (a. St.) werden, vom 15./28. desfelben Monats ab, als von der Pest verseucht erklärt: a. derjznige westlihe Theil Persiens, welcher an die türkische2 Provinz Saleimanié grenzt, und b, der südliche persische Küstenftrih, vom Meerbusen von Oman angefangen bis zur indishen Grenze.

Sydney, 13. April. (W. T. B) Die Zahl der hier vor- gekommenen Pest fälle beträgt 111, von denen 38 töôdtlich vers laufen sind.

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Carl Maria pon Weber’s Oper „Der Freishüß“ unter Kapellmeister Strauß? Leitung in folgender Beseyung egn: Fürst Ottokar: Herr Bulß; Agathe: Fräulein Destinn; Aennchen: Fräulein Dietrich; Kaspar: Herr Wittekopf; Max: Herr Grüning; Kilian: Herr Stammer; Eremit: Herr Knüpfer; Kuno: Herr Krasa; Brautjungfern: die Damen Rothaujer, Weiß, Krainz und Pohl. Am Montag geht Mojzar!’s komishe Oper „Figaro?s Hochzeit" in nachstehender Besezung in Scene: Graf Alma- viv2a: Herr Hoffmann; Gräfin: Fräulein Hiedler; Figaro: Herr Knüpfer; Susanue: Frau Herzog; Cherubin: Fräulein Rothauser ; Marzelline: Fräulein Kopka; Bartolo: Herr Stammer; Basilio: Herr Lieban. Kapellmeister Strauß dirigiert. Am Dienstag findet eine Aufführung des Ballets „Die rothen Schuhe“ im Verein mit der Oper „Die Beichte“ statt.

_Im Königlichen Schauspielhause gelangt morgen Goethe?s „Faust“, der Tragödie 1. Theil, mit der zur Handlung gehörenden Vèusik vom Fürsten Radziwill und von Lindpaintner zur Aufführung. Am Montag wird auf Allerhöchsten Befehl Josef Lauff’s Drama. „Der Eifeazahn“ gegeben. Das Schauspiel gebt zum zehnten Mal in Scene. In den Hauptrollen sind die Herren Matkowsky, Pohl, Molenar, Ludwig und die Damen Poppe und von Arnauld beschäftigt. Am Dienstag findet eine Aufführung von Mojzart?s komischer Oper „Così fan tutte“ statt. Die Besezung lautet : Fiordiligi : Frau Herzog; Dorabella : Fräulein Rothauser; Guglielmo: Herr Hoffmann; Ferrando: Herr G-üning; Martese Alfoso: Herr Knüpfer; Despina: Frau Gradl.

Im Neuen Königlihen Opern-Theater wird morgen und am Dienstag Ernft von Wildenbruh')s Schauspiel „Die Tochter des Era?mus* in der bekannten Beseßung gegeben. Um Montag gelangt „Die Fledermaus zur Aufführung. :

Das Deutsche Theater bat füc nähste Woche folgenden Spielplan aufgestellt: Morgen, Nachmittags: „Der Meister von Palmyra*, Abends: „Wintershlaf“ und „Paracelsus*; Montag, Nachmittags: „Kollece Crampton“ (mit Georg Engels in der Titel- rolle), Abends: „Der Probekandidat“ ; Dienstag, Nachmittags: , Die ver- funkene Glccke“, Abends: (in Abänderung der angekündigten Vorstellung) „Die Weber“ ; Mittwoch: „Wenn wir Todten erwachen“ ; Donnerstag : „Wintershlaf“ und „Der grüne Kakadu“ ; Freitag: „Der Prode- fandidat“*. Am Sonnabend gebt, neu einstudiert, Jbsea’s Schau- spièl „Gespenster“ in Scene und wird am nähstfolgenden Sonntag Abend wiederholt, Als Nachmittagsvorstellung bringt der nähst- folgende Sonntag „Cyrano von Bergerac“. i

Da Fräulein Adele Sandrock wegen Erkrankung im Berliner Theater niht mehr wird auftreten können, ist das Repertoire wie folgt abgeändert worden: morgen Abend „Der Hüttenbéesißer“ (Derblay: Ernst Mau ; Claire: Hilda Hofer); Montag, Mittwoch und nähsten Sonntag Abend: „Ueber unsere kraft“. Am Diensiag beginnt Eleonore Duse ihr auf ztvei Abèende berechnetes Gastspiel als „Fedora“ in Sardou's aleihnzmigem Drama, am Donnerstag spielt sie in „Gicconda“, am

reitag (32, Abonnemeatt-Vocstellung) geht „Der Hüttenbesißer“*, am Sonnabend „Lbussa® in Scene. Morcea Nachmittag wird „Der Piarrer von Kirchfeld“, am Montag Nahmittag „Wilhelm Tell“, am nähsten Sonntag Nachmittag „Faust“, I. Theil“, gegeben.

Im Schiller-Theater wird morgen Nachmittag Blumen- thal’s Lustspiel „Der Probepfeil“, Abends „Macbeth“ in Scere gehen. Am Montag Nachmittag twoird Ibsen’'s dramatishes Gedicht „Brand“, Abends das Bolksstück „Gebildete Menschen“ von Victor Léon gegeben. Am Dienstag gelangt „Macbeth“, am M.ttwoch und Freitag „Brand“, Vonnerstag „Hinrich Lornfen", Sonnabend „Der zerbrohene Krug“ in Verbindung mit „Amphitiyon*, Sonntag, den 22. April, Nachmittags, „Die Jungfrau von Orleans“, Abends „Die Großstadtluft“ zur Auffübrung.

Im Theater des Westens gehi morgen Nachmittag zu halben Preifen „Der Troubadour“ und am Montag Nachmittag „Der Waffeushmied“ in Scene. Morgen, am- Montag, Mittwoch und Feeita Abend finden Wiederholungen von Millöcker'e Operette „Der Bettelstudent“ statt. Jn der am Montag stattfindenden Aufführung gastiert Hérr Wellhof als Ollendorf. Am Dienstag findet eine Aut- führung der „Jüdin“ mit Herrn Foteft als „Eleazar“ statt. Am Donnerstag gehen „Die MRegimentstohter“ und „Die s{höône Galathee“ und am Sonnabend (zum 25, Male in dieser Saison) geht „Undine“ in Scene. Z J

Im Lessing-Theater tritt Frau Agnes Sorma morgen sowie am Dienstag und Sonnabend nähstec Woche in „Nora“ auf, am Montag s\piélt fie die „Cyprienne“. Am Donnerstag wird die Künstlerin sett threm Aus\cheiden “aus dem Deutschen Theater wieder zum ersten Mal in Berlin die drei Rollen in dem

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