1900 / 94 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 19 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

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Deputirte und Senatoren. Als die Theilnehmer an Ee die Kirche verließen, wurden in der draußen stehenden Menge einige Rufe: „Es lebe das Heer!“ laut.

Rußland.

Der Kaiser us die Kaiserin besuchten, wie „W. T. B.“ aus Moskau meldet, in den leßten Tagen die Kathedralen und Kirchen im Kreml. Heute werden Jhre Maj-stäten in Begleitung des Großfürsten und der Großfürstin Ser- gius die Nüstkammer besichtigen.

Spanien.

Der Ministerrath hat, wie dem „W. T. B.“ berichtet wird, der Königin-Regentin geïstera ein D.kret unter- breitet, durch welhes das Ministerium des „Fomento“ in wei neue Mintijterien: für Unterricht und für öffentliche rbeiten, zerlegt wird. Darauf boten die Minister ihre Ent- lassung an, welhe angenommen wurde. Das neu gebildete Kabinet, welhs gestern Abend den Eid geleistet hat, ist, wie folgt, zusammengeseßt: Vorsiß und Marine Silvela, Aeußeres Marquis Aguilar de Campos, Justiz Marquis Vadillo, Finanzen Villaverde, Jnneres Dato, Krieg Azcarraga, Unterricht Garcia Alix, öffentlihe Arbeiten

Gasset.

Niederlande.

Die Königin und die Königin-Mutter werden si, nah einer Meidung des „W. T. B“, am 30. d. M. zur Theilnahme an der L hietiäteier der Prinzessin Elisabeth von Waldeck und Pyrmont nah Arolsen bezeben. Alsdann ge- denken Allerhöchstdieselben für einige Zeit in Thüringen Auf- enthalt zu nehmen.

Dem gestrigen Empfang bei der Sonder-Gesandt- haft der südafrikanishen Republiken wohnten zahl- reiche Personen bei, darunter mehrere Abgeordnete und Geistliche owie eine Abordnung der Sektion der Friedens - Liga.

er Präsident der Ersten Kammer van Naamen wurde be- sonders empfangen. Der Führer der Abordnung Fischer hatte im Beisein des Dr. Le yds gestern eine Besprehung mit dem Minister des Auswärtigen de Beaufort in dessen Amtsräumen. Es heißt, die Deputation werde nah Prüfung ihrer Beglaubigungs- schreiben eine Audienz bei der Königin nahsuhen und noch bis Ende der Woche im Haag bleiben.

Schweden und Norwegen.

Gestern ist, wie dem „W. T. B.“ aus Christiania be- rihtet wird, für einen Theil des Heeres und zum ersten Mal für einen Theil des Landsturms Ordre zu einer Probe- mobilmachung erlassen worden.

Dänemark,

Wie „W. T. B.“ aus Kopenhagen berichtet, sind der Kronprinz und die Kronprinzessin gestern über Korsör und Kiel nah dem Auslande abgereist. Höchstdieselben werden zu- nächst ihre Tochter, die Prinzessin Luise zu Schaum- burg-Lippe, in Oedenburg besuchen und gedenken sodann nah einem Aufenthalt an der Riviera Fd zum Besuch der Weltausstellung nah Paris zu begeben. Der Prinz von Wales ist heute Vormittag 9 Uhr mittels Sonder- zuges über Köln—Brüssel und Calais nah London abgereist, wo die Ankunft morgen Abend erfolgt. Der König und die Mitglieder der Königlihen Familie begleiteten den Prinzen nah Nöskilde, wo sie prachtvolle Trauerkränze auf den Sarg der Königin Louise niederlegten.

Amerika.

Der „Morning Post“ wird aus Washington vom 18. d. M. gemeldet: Jnfolge der Drohung, daß die Jtaliener, welche sih an den Arbeiterunruhen am Crotonflusse betheiligt haben und innerhalb des leßten Jahres nah Amerika gekommen sind, nah Jtalien zurüczesandt werden sollten, habe der italienishe Botschafter de Fäva einen energishen Protest beim Staatsdepartement eingereiht. Auf Grund von Jnstruk- tionen, die er gestern von seinec Regierung erhalten, habe er erklärt, daß das gegen die italienishen Arbeiter geplante Vorgehen ungeseßlih sei und mit den zwischen Jtalien und Amerika bestehenden Verträgen nicht im Einklang stehe.

Asien.

Aus Peking vom gestrigen Tage wird dem „Reuter'schen Bureau‘“’ gemeldet, es sei daselbst ein Edikt veröffentlicht worden, welhes die Aufmerksamkeit der Vize - Könige und Gouverneure auf die von dem gemeinen Volke gebildeten bewaffneten Abtheilungen zur Selbstvertheidigung lenke. Fn dem Edikt werde den Vize - Königen und Gouverneuren be- fohlen, Proklamationen zu erlassen, in welchen diese Banden aufgefordert werden, sich jeder Feindseligkeit gegen die ein- geborenen Christen zu enthalten, und wenn dieselb.n sih der- artiger feindseliger Handlungen s{huldig machen sollten, fie streng zu bestrafen.

Afrika.

Das „Reuter sche Bureau“ berichtet, die Regierung der Südafrikanishen Nepublik habe der portugiesischen Regierung das Anerbieten gemacht, ihr die Summe, die fie nach dem Delagoa: Schiedsspruh zu zahlen habe, zu leihen. Dieses Anerbieten sei mit Dank abgelehnt worden. Die Re- O von Transvaal beabsichtige ferner, gegen die

Nation der Gefangenen nach St. Helena Protest ein- zulegen.

Der Kommandant Fronemann hat nah einer Meldung aus Pretoria 400 Engländer über den Oranje-Fluß in der Richtung auf Aliwal North verjagt, mehrere Mann zu Ge- fangenen gemaht und Wagen und Vieh erbeutet. Die Brücke bei Bethulie sei in die Luft gesprengt worden.

Aus Aliwal North meldet das „Reuter'she Bureau“, daß eine ungefähr 300 Mann starke Buren-Abtheilung sih in der Richtung nah Smithfield bewegt habe. Die leßten Privatmeldungen aus Weppener besagten, daß die dortige britische Besaßung wohlauf sei. | ,

Der „Evening Standard“ berichtet, der General Sir Charles Warren sei abberufen worden. Das Kriegsamt lehne es ab, hierüber Auskunft zu ertheilen.

Das „RNeuter’she Bureau“ meldet aus Accra vom 17. d. M,, das Kanonenboot „Magpie“ habe bei Cape Coast Castle Mannschaften geland:t zur Unterstüßung der Haussas, die bereits nah Kumassi abgegangen seien. Weitere Ver- stärkungen würden folgen. Gerüchtweise verlaute, daß die Ashantis entschlossen seien, die Dinge bis zum Aeußersten

verneur im

zu treiben, bevor die Verstärkungen ankämen, und den Gou- Fort Kumassi anzugreifen, wenn ihre Forderungen nicht bewilligt würden.

Statistik und Volkswirthschaft.

Die Hagelversicherung in Preußen 1899.

Im Anschluß an frühere Mittheilungen über den Hagelshaden im Jahre 1899*) werden in der „Stat. Korr.“ jeyt für diesen Lern nähere Angaben über die Hagelversiherung veröffentlicht. In welhem Umfange die Landwirthe Preußens ih gegen Hagel- verluste dur Vecsiherung ¡u deken suchen, ist niht bekannt, da allgemeine Erhebungen darüber gegenwärtig niht ftattfinden. Gs wird nämlich nur ermittelt, in welchem Umfange die durch Hagel geshädigte Flähe versichert i. Wenn man aber aus den Ergebnifsen dieser Untersubungen auf die Verbreitung der Hagel- versiherung überhaupt schließen darf, fo kann eine stete Zunahme fest- gestellt werden; denn von der verhagelten Fläche waren im Mittel der Jahre 1833—88 39, 1889—94 51 und 1895—99I 55 %/ versiÿert. Auch die Höbe der Verficherung s{hcint zuzunehmen, “da, soweil die versiherte Fläche beshädigt war, die Versiherungssfumme für das Hektar im Mittel der Jahre 1883—88 310, 1889—-94 322 und 1895—99 345 M betrug. Im Jahre 1899 waren von den ver- hagelten 503 114 ha 268962 ha = 9539/0 zu einer Summe von 100 117 837 A = 372 Æ für das Hektar versiYert, und zwar in den einzelnen Provinzen von den verhagelten Flächen: Versicherungssumme im Ganzen für das Hektar 9/0 M M 49 6 574 397 266 26263 54 8 130 480 310 37536 54 11882753 317 25017 72 8 304 957 332 21 067 56 7 050 021 335 43 238 56 16 547 572 382 28 455 52 15 393 614 541 6 4083 73 1621 500 253 32 500 50 14 972 431 461 Westfalen a! L 39 2 992 020 369 Hesien-Naffau , L389 48 4747 106 417 Rheinland , , Da L 1747 836 452 Hohenzollern . .. 354 41 153 150 430. Einen maßgebenden Einfluß auf die Hagelversicherung übt die Grundbesitzvertheilung aus, indem die Großgrundbesiz!er ih in böbherem Grade gegen diz elementaren Ereignisse zu decken suchen als die bäuzrlihen Wicthe. Dies erbellt aus folgender Zusammenstellung, in welcher der Umfang der Versicherung der verhagelten Fläche nah Landgemeinden und Gutsbezirken unters{ieden ist; die Untersuhung erstreckt sich nur auf die ôstlihen Landestheile, weil hier hauptsächlih Gutsbezirke in größerer Zahl vorhanden find.

Von der ver agenes Fläche waren versichert : im Regie rUngsnaE E 1893 1894 1895 1896 1897

Hunderttheile 52,9 40,9 76,0 77,3 36,1 41,4 87,3 79,5 21,1 36,9 66,1 69,5 43,0 29,4 87,2 74,1 631 571 96,4 941 40,1 41,3 92,4 92,L 41,5 30,8 83,2 95,1 35,6 29,6 82,4 78,1 98,7 42,8 90,2 83,5 46,3 32,7 90,5 67,3 509,2 45,5 89,9 82,0 41,9 46,4 87,0 BF;L 52,2 61,8 93,0 82,1 479 934

Hektar Ostpreußen 24 709 Westpreußen Brandenburg Pommern Posen .

Sgleswig-Holstein . . Hannover

1898

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55 2 76,2 442 82,7 45,9 90,0 53,0 85,2 53,3 73,4 45.0 824 35.1 83,9 34,8 89.2 67,7 93,9 48,0 * 86,4 0 56,2 89,6 82,2 225 67,2 50,6 83,9 41,8 604 755 816 35,8 31,2 56,3 88,1 692 62,5 95,9 74,3 365 39,6 582 71,0 64/5 90,8

366 321 825 80,3 37,8 38,1 959 82,5 42,0 40,8 T SALT 39,9 43,0 85,2 85,8 56,0 59,2 91,6 86,7 45,5 38,8 80,5 81,2 41,5 23,6 97,2 81,4 364 341 88,0 91,1 83, 71,0 85,7 75,8 91,9 97,8 37,5 37,8 44, 74,7 93,8 91, 44,5 43,6 30,0 79,9 89,3 76,3 34,66 62,3 61,3 87,0 90,1 81,6 45,0 43,8 41,2 82,6 92,9 890,9 32,7 39,0 459 85,5 87,3 81,2 764 86,4 554 435 57,2 562 65,2 194 480 275 87 M4 9, 1 , ' 4,4 Merseburg 87,9 88/8 76,1 95/9 79,3 Erfurt 15,4 262 262 21,5 32,3 25,9 18,9 35,1 Pr sa A 75,0 100,0 84,99 93,3 78,9 89,6 100,0 72,2.

Durchschnittlih hatten hiernah die Landg*meinden 1883—92 29,1 % und in den weiter folgenden Jahren 37,1, 49,1, 43,5, 39,6, 41,1, 426 und 45,89% versihert, die Gutsbezirke dagegen 1833—92 78,5 und weiter 77,9, 83,5, 85,4, 80,8, 83,6, 85,7 und 83,6%. Gbenfo pflegen die Feosgrundbe zer auch hôher zu versihern; denn für die Landgemeinden der in Betraht kommenden Regierungsbezirke betrug die Versiherang für das Hektar 1883—92 292 4 und in den einzelnen Jahren 1893 bis 1899 236, 299, 2831, 279, 300, 334 und 335 , für die Gutsbezirke dagegen 326, 320, 333, 348, 344, 337, 375 und 383

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Die französishe Strafrehtspflege-Statiftik 1893—97.®) (Stat. Korr.) Die franzößshe Kciminalität zeigt seit einer Reihe von Jahren eine zumeift günstige Bewegung. Die vor die Schwur- gerihte (cours d’assises) gehörenden Anklagen wegzn Verbrechen gegen das Vermögen haben zwar in den leßten Jahren etwa8 zugenommen : von 1488 im Jahre 1893, 1486 i. J. 1894 und 1224 i. J, 1895 auf 1977 i. I. 1896 und 2087 etne seit iwanzig Iahren nicht erreichtz Zabl i. J. 1897. Dagegen find die Anklagen “wegen Verbrechen gegen die Perfon in fast regelmäßiger Verminderung be- griffen, und zwar von 1549 i. J. 1893 auf 1451 i. J. 18914 und 1302, 1360 und 1213 in den nächsten drei Jahren. Allein die An- tagen wegen Mordes haben sich in den erwähnten fünf Jahren all- mählich von 429 und 441 auf 384, 385 und 371 vermindert. Noch bemerkenswerther ift die Abnahme der Sittlihkeitsverbrehen; diee jenigen gegen Kinder haben von 651 auf 522, 507, 511 und 474, die gegen Erwachsene von 79 auf 68, 60, 66 und 42, beide Arten von Strafthaten also ebenfalls ziemlih reg:lmäßig, abgenommen.

Bekannt und niht unbegründet if die Auffassung, daß die steigende Kultur in mancher Hinsicht die Vermehrung der Verbrechen begünstige, da fie mit der Eatwickelung der Verkehrsbeziehungen und dem immer engeren Zusammenwohnena der Menschen auch immer neue Berührungs- und MReibungspunkte schaffe. Auf der anderen S-ite s{chwindet aus demselben Grunde der äußere. Spielraum für gewisse Verbrehen ganz von selbs. Es zeigt sich dies in der

*) S. Nr. 81 des „R.- u. St.-A." vom 2. April d. J., Zweite

Beilage. **) Bal, Nr. 95 der „Revue de statistique“ vom 4. Februar 1900.

französishen Strafrehtspflege-Statiftik namentlih Hin J Straßenraubes. Noch im Jahre 1837 erfolgten 72 Anthlid A 4 im Jahre 1847 noch 69, 1. J. 1857 noch 36, i. J. 1867 nog 90 i J. 1877 noch 20, i. J. 1887 wieder 28; in den Jahren 1896 b 1897 endlih kamen nur noh 19 und 17 folcher Anklagen vor. M

Größe und Einwohnerzahl Chiles.

Die Nepublik Chile hatte nah der Zählung vom 28. November 1895 2712 145 Einwohner. Am 31. Dezember 1898 betrug die Ei wohnerzahl 3 082 178; fie bat also um 370 033. zugenommen. Nag Abzug des neuerdings an Argentinien abgetretenen Gebiets ist Chil 699 356 qkm groß, nach dem Flächeninhalt also größer als jb europäishe Staat, Rußland allein ausgenommen, halb so groß als Deutschland, Frankreih und Spanien zusammeogenommen, eineinhalb, mál so groß als Großbritannien und Jtalien, dretundzwanzigmas so groß als Belgien. Im Jahre 1895 kamen 3,60 Einwohner auf 1 gkm. nah der Schäßung vom 31 Dezember 1898 sind es 44g. die ipärlichste Be ölkerung (0,02) hatte 189% das Magalhaenz! Territorium, die dihteste (51,37) die Provinz Valparaiso.

Nach der Zählung von 1895 waren ia: Lande 72 812 Ausländer 42105 Europäer und 29 687 Amerikaner. Von den Amerikanerz waren 7901 Bürger der Vereinigten Staaten, 7531 aus Argentinien 6654 aus Bolivia, 103 aus Brasilien, 33 aus Canada, 45 aus Zentral, Amerika, 135 aus Columbia, 10 aus Cuba, 413 aus Gcuador, 197 aus Mexiko, 40 aus Paraguay, 13 695 aus Peru, 1868 aus Uruguay und 11 aus Venezuela.

Die Bevölkerung der wichtigsten Städte stellte sich na§ der

ung. vom 31. Dezember 1898, wie folgt:

Santiago 3[1 704, Valparaiso 140 262, Conception 51 781 Talca 40 237, Chillan 32 769, Iquique 30 000, Antofagaîta 16 795, Curico 14325 und Talcabuano 14284. (Monthly Bulletin of the Bureau of American Republiecs.)

Zur Arbeiterbewegung.

Der Ausftand im Maurer- und Zimmerergewerbe zy Kalkberge-Rüdersdorf, der geraume Zeit angedauert hat, ift, wie die „Voss Ztg." berichtet, kurz vor O1tern nah Erhöhung des Stundenlobnes von 45 auf 474 4 aufgeboben worden.

In Wiesbaden sind, der „Rh.-Westf. Ztg." zufolge, etwa 1200 Maurer ausständig. Sie verlangten eine Lohnerhöhung um 4 3 pco Stunde, welhe von den Unternehmern jedoch abgelehnt wurde.

Ina der Weber ei von D. G. Drofte Nahf. zu M.-Gladbah haben, na einer Mittheilung desselben Blatts, sämmtliche Arbeiter gekündigt. Sie fordern die sofortige Entlassung der Werkführer sowie eine Lohnerhöhung um 15 9/6.

Aus New Yor k meldet „,W. T. B.“ vom gestrigen Tage, daß am Croton-Fluß eine Anzahl neu engagierter Damm-Arbeiter unter militärishem Schutze arbeitet. Die Zahl der ausftändigen italienis{en Arbeiter beziffert sch auf etwa 1000, (Vergl, Nr. 93 d: Bl)

Kunft und Wissenschaft.

Nach den „Amtlihen Berichten aus den Königlihen Kunst- sammlungen“ hatten die Gemälde- Galerie, die Sammlungen der antiken und der christlihen Bildwerke sowie / das Antiquarium der Königlichen Museen zu Berlin im leßten Quartal des Jahres 1899 folgende BVermehrungen zu verzeichnen.

Die Gemälde-Galerie erhielt von Herra Radolph Ph. Gold- \{nidt in Berlin ein Bild des Francisco Goya zum Geschenk. Diese Darstellung einec Versammlung vornehmer und bürgerlicher Herrea vor dem König und seinen Würdenträgern if der Gntwurf zu einem Gemälde, das fi, GRRR früher, in fpanishem Privatbesig befand. Angeblih if darin eine Sizung des Philippinen-Comités unter dem Präsidium des Königs Ferdinand VII. dargestellt. Die in \{chwärzlihem Ton gehaltene Sküze, die namentlich das Spiel des Lichts höchst geistreich wiedergiebt, uon der spätesten Zeit des spanishen Meisters an, der bisher in der Berliner Galerie nit vertreten war. E

Für die Sammlung der antiken Originalskulpturen wurden feine Grwerbunzen g:macht. Die Sammlung der Gipys- abgüsse wurde vermehrt durch Abgüfse des Kopfes der Madrider Diadumenosstatue, des Kopfes der Meleagerstatue im Vatik1n und eines bärtigen Kopfes im Garten der Villa Borghese. Ferner ge- langten in die Sammlung Proben der Skulpturen von Epidauros, sfolhe aus Gleusis, darunter die fleine Wiederholung einer Gruppe aus dem Westziebel des Parthenon und das Relief der fogenannten trauernden Athena von der Akropolis zu Athen. Durch Geschenk des Dr. Freiherrn Hiller von Es erhielt die Formerei die Formen von ihm auf Thera gefundener Skulpturen, von denen Abgüsse in die Sammlung aufgenommen wurden. Es sind dies ein archaisher

rauenkovf, ¡wei 1ômishe Kaiserköpfe und die von Artemidoros ge- ifteten Felsreliefs. /

Für die Abtheilung der Bildwerke der hristlichen Epoche wurden durch Herrn Dr. Wilhelm Vöge, der vorübergehend an diejer Abtheilung beschäftigt war, Erwerbungen in größerer Zahl aus dem Gebiete der altchristlichen und byzantinishen Kunst gemacht. Obenan ftehen Marmorbildwerke aus Psamatia in Konstantinopel, nämlich ein größeres althristlihes Relief aus der Uebergangszeit vom antiken zum byzantinischen Stil G. Jahrhundert), den jugend' lichen Christus zwishen zwei Aposteln innerhalb einer dekorative: Säulenarcitektur darstellend, fast frei gearbeitete Figuren in drei Vierteln de: natürlihen Größe und zwei zusamimengehörige Relief latten mit der Panagia (Jungfrau Maria) und dem Erczengel Michael früher irrthümlih als „Verkündigung* gedeutet) aus dem späteren by¡antinischen Mittelalter (X[1. bis X[IIT. Jahrhunde:t). Unter den zahlreichen Arbeiten der byzantinishen Kleinkunst, die als Geschenk des Direktors, Geheimen Regierungsraths Wilhelm Bode (mit Ausnahme einer aus den Priene-Funden überwiesenen kleinen Thonflasche) erworben wurden , gehört der altchriftlihen Zeit eine Serie von Thonfläschchzn an, die einen besonders in Kleinasien ver- breiteten Typus vertreten, wie denn auch fast alle im Folgenden auf- eführten Stücke in Smyrna erworben wurden. Die son ziemli Fibeumbs Sammlung der Lampen wurde bereichert um eine alt- christlihe Thonlampe und ses « werthvolle altchristlihe und alt- byzantinishe Bronzelampen aus dem YV.—VI. Jahrhundert. Fern wurden zwei Brouzeständer von seltener Form erworben, die bestimm waren (mittels eines vi-rkantigen Dorns) die Lampen zu tragen. Eine Anzahl anderer Geräthschaften byzantinisher Arbeit reiht sh an, dabei eine Hängelampe (Polykandilon), ein als Ketten- \{muck von Lampen dienendes Stück mit dem Monogramm Christi, zwei WeihrauWbecken und vor allem ein in Kon stantinopel erworbener liturgisher Leuchter, der in dur), brochener Arbeit das Modell einer byzantinischen Kirche zeigt un? mit dem unteren röhrenförmigen Ansaß wohl auf einem Stock gt tragen wurde. Eine der höchst selten vorkommenden figürlichen Bronzen byzantinisher Herkunft, leider fragmentiert, stellt eines Krieger (Leibwächter ?) mit halblanger perrückenartiger Haartracht a Die Arbeit gehört anscheinend noch dem VI. Jahrhundert an. S der großen Sammlung von kleinen Bronzekreuzen interessiert N meisten die Gruppe der Reliquienkreuze (Doppelkreuze, die, zusam geklappt, die Reliquie bewahrten) mit gravierten oder erhabenen Da stellungen des Gekreuzigten, der Panagia, der Heiligen, oder Us mit Ornament, wohl sämndtlih syrish- palästinensischer Hertun Diese Stücke sind für die christlihe Ikonographie von nit Bedeutung. Ein geschnißtes Holzkreuz von kleinen Dimensi drei Pasten gehören bereits der späteren byzantinischen Zeit an. tunst kommen endli, fodaß faft alle Erzeugnisse der östlichen KleinBEi vertreten find, zwei kleine Enkolpien (Reliquienkapseln) von Gus ¡wei von Bronze, zwei Bronzestempel zur Sranzung und eine

lehrer

j aus Stein zum Guß von Bleienkolpien, zwei Thonstempel, e Siegelringe, zwei kleine G-wichte u. a. m. Die Abtheilung der italientschenRenaissance-Bildwerke erhielt zum Geschenk von Herrn Arnold Guilleaume (Köln) ein Holzrelief, das die Madonna mit dem Christkinde in Halbfizur auf reich ornamentiertem, gemaltem Grunde darstellt. Die durch voll- fommene Erhaltung der alten Bemalung und Vergolduag aus- eichnete Arbeit ist um 1510 in der Lombardei entstanden und lifommen als seltene Nachbildung in Holzshnigzerei nah den in renz im Quattrocento beliebten farbigen Thon- und Stuckreliefs adonna. E Den Antiquarium gingen als Geschenk Seiner Majestät des Kaisers und Königs weitere auf dem nah dem gang Mariä benannten Grundstück „Dormition“ in Jeru- alem gemahte Funde zu. Diese beftehen aus zwei gläsernen Arm- yangen von derselben Art wie die bereits von ebendaher in die mmlung gelangten sieben Er:mplare, zwei fragmentierten Glas- efäßen, vier zum theil wohlerhaltenen kleinen Thongefäßen, zwei Thonstöpseln, einem großen alosierten Thonknopf, mehreren mittel- alterlichen Bronzekceuzen, Schnallen und Beschlagtheilen, einem fkupfernen Knopf, vielleicht noch röômtsher Zeit, und 22 Münzen. Von diesen Münzen gebört die älteste, eine kleine Bronzemünze, der Zeit des Antoninus Pius an und if in Jerufalem selb geprägt; die übrigen sind, soweit überhaupt bestimmbar, türkishe Kupfermünzen verschieden ster Zeiten bis in das XVIIT. Jahrhundert. Die neuen Funde sind mit den früheren Funden zusammen in einem befonderen Saukasten im Sternfaal des Neuen Museums aufgestellt.

Ju Pavia wurde, wie „W. T. B.“ meldet, geftern Abend der Kongreß der Anatomischen Gesellschaft eröffnet. Zu Porsitznden wurden die Professoren A. von Kölliker aus Würzburg, L aus Göttingen, Waldeyer und C. von Bardeleben aus

erlin gewählt.

Bauwesen.

Die Ausstellung deutsher Brückenbau-Anftalten in Paris 1900 befindet ih, wie das „Centralb[. d. Bauverw.* be- richtet, im Hauptgebäude, dem Palais du Génie Civil et des Moyens de Transport (Champ de Mars, Avenue de Suffren). Die fieben Aussteller sind: Maschinenfabrik Eßlingen in Eßlingen; Gute- hoffnungshütte, Aktienverein für Bergbau und Hüttenbetrieb in Oberhausen; Gesellschaft Harkort in Duisburg am Rhein ; Philipp Holzmann u. Co., Gesellschaft m. b. H. in Frankfurt am Main; Nereinigte Maschinenfabrik Abura und Mascinenbaugesellschaft Nürnberg, Aktien-Sesellshaft in Nürnberg (Pieiganligt Gusftavsburg) ; Union, Aktien-Gefell‘haft für Bergbau, Eisen- und Stahlindustrie ín Dortmund. Bei einer im Mai 1898 in Frankfurt am Main ehaltenen gemeinfamen Befprehung hatten die Ausfteller be- blossen, den deutshen Brückenbau durch Bilder, Modelle, Druck- \hriften, Kataloge, Konstruktions-Zeihnungen sowie durch Photo- grapbien in Albums und Ständern in seiner Gesammtheit dar- zustellen und zur Geltung zu bringen. Außerdem wurde dort verein- hart, über die Entwickelung des Brückenbaues in Bezug auf Theorie, Konstruktion und Bauausführung cine mit Abbildungen be- sonders reich ausgestattete Abhandlung |chreiben und in deutscher, französischer und englisher Sprache drucken zu lafsen. Mit der Au?- arbeitung dieser Denkschrift, die den Titel „Der deutsche Brückenbau im 19. Jahrhundert“ erbalten hat, ift der Geheime

Hofrath, Professor Mehrten s in Dresden betraut worden. Es gelangen

von der Schrift nur 500 Abdrücke der deutshen Ausgabe bei Julius Springer in Berlin in den Buchhandel. Je 1000 weitere Abdrücke von allen drei Ausgaben sind dazu bestimmt, während der Yariser Ausftellung an Besucher auf deren Wunsch abgegeben zu werden. Außerdem hat der Direktor des Vereins deutsher Ingenieure, Baurath Peters in Berlin, es übernommen, dem Inhalt der Schrift durch deren Wiedergabe în der Zeitschrift des Vereins: deutscher Ingenieure die weiteste Verbreitung zu verschaffen. Der Aahang der Schrift, die Ende April d. J. erscheinen soll und etwa 17 Bogen in Groß-Quart mit fast 200 Textabbildungen umfaßt, enthält auch eine kurze Beschreibung der ausgestellten Gegenstände.

Land- und Forstwirthschaft.

Geflügel und Fische auf der Wander-Ausftellung 1900 der Deutschen Landwirthschafts-Gesellshaft in Posen.

Nachdem sich dur Untersuchungen herausgestellt hat, daß das Posener Wasser der Gesundheit der Fische niht {chädlich ift, ist die Frage der Möglichkeit einer Fischerei-Ausftellung daselbs endgültig ent- schieden und von der Deutschen Landwirth schafts-Gesellshaft ein Preis- ausshreiten veröffentlicht worden. Infolge der großen Bedeutung, welche der Karpfenzuht in der dortigen Gegend und überhaupt in den öftlihen Provinzen beizumessen ist, werden die Preise für die Karpfen- abtheilung auf der diesjährigen landwirthschaftlihen Wander-Aus- ftelung in Posen zahlreicher sein als auf früheren Ausstellungen.

Auch das Preisausschreiben für die Geflügel-Ausstellung ist nun- mehr veröffentlicht. Als neue Grvppe wird zum ersten Mal Jags- geflügel gezeigt werden, und zwar daéjenige, das auf vorzugsweise landwirth\aftlih benußtem Gelände, einschließlich sogenannter Feld- bölzer, gezühtet und gehalten zu werden pflegt. Hierbei handelt es

ch vornehmlich um Fasanen und Rebbühner und folhe Hühner, die

¡u Fasanenbrutzwecken zu verwenden sind. Von der Ausftellung sind

dagegen Jagd„eflügelarten, wie sie in großen, zusammenhängenden aldungen vorkommen, Auer-, Birk-, Haselwild und dergleichen mehr,

ausges{lofsen.

, Der Shluß der Anmeldefrist is für Fische auf den 1. Mai rnd

für Geflügel auf den 10. Mai festgeseßt.

Saatenstand in Belgien und der Getreidemarkt in Antwerpen während des Monats März.

Der Kaiserlihe General-Konsul in Antwerpen beritet unter dem 12. d. M. Folgendes: l Im Dezember trat nah längerer Regenperiode vlößlich wochen- ang dauernder, verhältnißmäßig \trenger Frost ein. Schneefall scheint gemein erst eingetreten zu sein, nachdem der Boden bereits beilweise durhfcoren war. Im Januar und Februar berrschte mildere Witterung, im März aber wiederum verhältnißmäßig sehr ige Temperatur. Diesen dem Wachsthum wenig günstigen itterungsbedingungen entsprehen im allgemeinen die vorliegenden ahrihten über die Ueberwinterung der Saaten. Besonders in den ovinzen Ost-Flandern und West-Flandern sollen diese in der ¡iwidelung ziemli erbeblich zurückgeblieben jein. Jn Oft-Flandern einen ftellenweise sämmtliche Getreidesaaten, in West. Flandern nament- ¡Weiten und Gerste niht unbeträhtlich, Roggen dagegen, namentli de li südlichen Theilen leßterer Provinz, wo er sogar Fr Ps Oft ih gut stehen oll, weniger durch Froft gelitten zu haben. In Blandern haben wegen der bedeutenden Niedershläge im Februar, auser die Felder theilweise übershwemmt wurden, die Frühjahrs- R in größerem Umfange ers im März begonnen werden Win der Provinz Antwerpen foll Weizen die widrigen N Erzapoverhältnisse noch ziemlich gut überstanden haben, indessen dürf rzielung guter Erträge einer angemessenen Düngerbestreuung be- Stelle, Klee foll hier aber erheblih “gelitten haben und an vielen weni en gänzlih eingegangen sein. Auch hier scheinen die Feldarbeiten \ vorgeschritten zu sein. Wein der Provinz Lütti soll ebenfalls das Getreide, besonders wessen „sowie auch Klee, beträchtliche Frostshäden aufweisen. Stellen- L müssen die Felder neu bestellt werden. Am besten haben die Futterke5. September erfolgten Aussaaten widerftanden. Wiesen- und widelt câuter zeigen si, wie das Wachsthum überhaupt, wenig ent- brit deg ier haben die Frühjahrsarbeiten infolge zu großer Troen- es Dodens Verzögerung erfahren.

In der Provinz Luxemburg sollen die Saaten und Wiesen

Zeit aber aub imtolge des bôusigen, Wechsel eit aber au olge ufigen els von Zei ermaßen gelitten haben. Dio

och sehr sch{ön gestanden haben, in leßterer

rost und Thau

\cheinend auch_ hier den Frübjahrsaussaaten und dem

hinderlich

gewesen.

e Witterungsverhältnifse sind an-

artoffelbau

Aehnlich dürften die Verhältnisse in den übrigen Provinzen liegen. Auf dem Antwerpener Getreidemarkt herrshte wie im Februar

rege Nachfrage nah vorräthiger Waare, insbesondere nah

uten

Qualitäten; für leßtere wurden 50 Cts, für den Doppelzentner mehr als im Vormonat gezahlt. Preise für sckwimmende oder noch zu ver- \chiffende Waare sind dagegen unter dem Einflusse bedeutender Weizen- vershiffungen von La Plata einigermaßen gefallen.

Die Preise für vorräthige Waaren stellten sich am Monats- {luß ungefähr, wie folgt:

Weizen:

nordamerikanisher Kansas . kalifornisher . Walla Walla . australisher . . Calcutta Club IL Kurrachee, weißer ä Ie 4 lata, je nah Güte . onau, E Ls

A T

Noggen : Gerste:

fer: ais:

Weizenmehl :

Die Vorräthe wurden am Mona Weizen: Gerste : dea

oggen Hafer

inländisher , , E Donau und nordamerikanischer . inländischer . Els

zu Futterzwecken .

E De e ans 5 rufsisher und nordamerikanischer Odessa und Donau . . . Plata und nordamerikanischer inländishes. . ...

350 000 dz 50000 , 25 000 ,„

2 Ti

| nicht nennenswerthe in erstec Hand.

. 17—17}

153— 16} 16

163

178

165 16}—17 16} 15t—17 16—17 15t—-17 15§—16{ 14{—14} 144

134#—14 14—163 Eid 12F—143 114—12 21è—21

tsschluß, wie folgt, geshägt:

Im Laufe des Monats März wurden eingeführt in Ant-

werpen : Noggen: aus

Weizen: aus

Hafer :

Mais :

den Vereinigten Staaten von Amerika A E A

Deutschland

it e a d dex Vereinigten Staaten von Amerika Brasiïien . L O Rumänien . .

Rußland

Neu-Süd-Wales .

Mis e

den Niederlanden

Uruguay

7760 dz 7590 ,

15 890 dz.

95 040 332 870 216 570

84 660

39 090

17 420

6 790 3 880 2 400

970

799 600 dz.

D E S den Vereinigten Staaten von Amerika Rußland E K

den Niederlanden

Egypten

1000 dz 90850 , 6790 , 1780 1360 ,

101780 dz.

aus Rußland . .

den Vereinigten Staaten von Amerika Canada . Lea

Frankceidh ;

änemark . Türkei .

aus Deutschland . . .

den Vereinigten Staaten von Amerika Argentinien Ss Se Rußland Rumänien . Bhäsilien . „.{. den Miederlanden

Kartoffeln: aus Deutschland .

den Niederlanden . Malta

Algier . England . Rußland .

Ausgeführt aus Antwerpen:

Noggen : nah Deutschland

Weizen: nah

Gerste:

Hafer:

Mais: nah

Kartoffeln :

Das Kai Folgendes:

ziemlich gut.

den Niederlanden

Deutschland

den Niederlanden Dänemark . Egypten

nach Deutschland

den Niederlanden dem Congo

nichts.

Deutschland . . den Niederlanden

nach England Norwegen . Brasilien Kapland . Gibraltar Argentinien . Schweden dem Congo Wefl-Afrika .

21 600 dz 7 670 1450

200 180 110

31210

60 198 709

93 300

27 660

17 400 1460

810

299 390 dz.

80 dz 7090: 560 220 20 10

7 980

9 500 1950

11 450

62 020 51 170 1 660 19

114 860

8 500 14 400 90

22 990

32 000 13 790

45 790

43 740 25 120 3 230 970 780 770 170 90

10

A A OLA R

74 880 dz.

Saatenstand in Rumänien.

serlihe Konsulat in Jassy berichtet unter dem 11. d. M.

Die im Herbst gut eingegrünten Weizen- und Roggensaaten haben fast überall gut überwintert und stehen gegenwärtig im allgemeinen

Die Rapsfaaten haben theilweise durch Kahlfröste gelitten und

stehen in den

Bezirken Botuschan und

Dorohoi unter mittel, in den

Bezirken Vaslui und Berlad theilweise gut, in den Bezirken Jassy und Roman ziemlich gut und in den übrigen Bezirken gut.

Infolge der großen Schneestürme im Anfang der zweiten Hälfte des Monats März und der darauffolgenden Regengüsse hat bisher der Frühjahrsanbau noch nicht stattfinden können.

Rußlands Außenhandel mit Merinowolle.

Die meiste im öftlihen Rußland erzühtete Merinowolle wird von Nostofer Einkaufshäusern aufgekauft, welhe durch Vorschuß- ertheilung die Herdenbesißer von fih abhängig mahen. Jn Rostoff allein kommen, wie der landwirth\haftlihe Sachverständige bet der deutshen Botschaft in St. Petersburg in den „Mittheilungen der Deutschen Landwirthschafts - Gesellschaft“ berihtet, jährlich dur- \{hnittlich 165 000 dz Wolle an den Markt; von dort geht die Wolle. in Schweiß an die polnishen Spinnereien; die Fraht im Inlande beträgt dabei durchschnittlich 19,50 4 für 1 dz. Die Merino-Woll- auéfuhr ist außerordentlich zurückgzegangen, wie folgende Uebersicht

erweist : Ausfuhr von Merinowolle aus Rußland: Schweißwolle Fabrikwäsche Rückenwäsche Im Na Im Nach m Nach Jahr Ganzen Deutschland Ganzen Deutschland Ganzen Deutschland dz dz d dz dz

S s 1890 58 521 3935 130 230 230 1891 55.246 1150 80 850 850 1892 21 475 110 600 570 1893 211 50 260 260 1894 70 450 155 16 1899 1455 240 1520 100 100 1896 1700 240 330 213 213 1897 1060 99 3607 159.

ETTELLLES

Werth des Grundbesißzes in Argentinien.

Der Bodenwerth is in Argentinien im Durchschnitt schr gering; in ven Provinzen mit alter Kultur, namentli im östlichen Theil von Cordoba, ift er natürli viel höher ; die Hauptstadt selbst bleibt bier ganz außer Betraht, da dort das Quadratmeter auf durhschnittlih 6,7 6 fommt. Der Gesammtwerth der im Privatbesiz befindlichen Grundstüde beträgt etwas über vier Milliarden Mark, was etwa 35,5 0/9 des nationalen Kapitals ausmaht. Der Preis des Hektars \{chwankt in den einzelnen fünfzehn Provinzen zwischen 72 (A und 2 4 und bewegt sich im Durchschnitt um 20 4 herum, vielleiht wohl etwas höher. Man muß bet diesen Zahlen in Ecwägung ziehen, daß der aa Ne S O e E, n mehr freies Land oder Regierungslan , sondern ereits in fester Hand befindet; das wenigste ift allerdings bebauter Boden. v N :

Gesundheitswesen, Thierkrankheiten und Absperrungs- Maßregeln.

Argentinien.

Durch Dekret vom 20. März d. J. sind Herkünfte aus allen Häfen der Republik Paraguay für pestfrei erklärt

worden. Hinter-Indien.

Wegen Auftretens der Beulenpest in Hoihow in China ift dur Verfügung der Kolonial-Regierung in Singapore vom 13. März d. J. der Hafen von Hoihow für verseucht erklärt worden.

Alle von dort kommenden Schtffe werden bis zum neunten Tage nah der Abfahrt oder nah dem Datum des leßten an Bord vorge- kommenen Falles der E:krankung oder bis zur Freigabe durh die Gesundheitsbeamten der Kolonie in Quarantäne gehalten werden.

Die Einfuhr von Kulis in die Kolonie von jenem Hafen ist durch eine Rathsverordnung des \tellvertretenden Gouverneurs vom 14, März d. J. verboten worden.

Verdingungen im Auslande.

Egypten.

7. Mai 1900. Finanz-Ministerium: Lieferung weißen Arbeits- paviers für die Nationaldruckerei für 1900 und 1901. Lastenheft beim „Reichs-Anzeiger“. /

Verkehrs-Anstalten.

Laut- Telegramm aus Oberhausen (Rhld.) ist die erste englische Post über Vlissingen vom 18. April aus- geblieben, weil fie infolge Ausseßens des Postwagens in Gennep den Anschluß an Zug 5 und 11 Köln—Hannover niht erreihte. Sie wurde mit Zug 91 Köln—Ösnabrü weiterbefördert.

Der Bericht des Magdeburger Schiffer-Vereins für das Jahr 1899 bietet ein reiches Material von vorwiegend lokalem Interesse. Er bespricht u. a. decn Wasserstand und die allgemeinen Betriebs8ergebnisse und stellt hierbei eine Schiffahrtéperiode von im Ganzen 344 Tagen fest. Demnächst erörtert der Bericht verschiedene polizei- behördlihe und geseylihe Verordnungen, Detarifierungs- und Be- frahtungebedingungen, bespricht einen Wettbewerb zur Erlangung prak- tisher Hand-Anker und Ladewinden und giebt eine Uebersiht über die Frequenz der Schiffershulen zu Klein-Wittenberg, Aken und Lauen- burg. Den Schluß bilden Mittheilungen über Vereinsangelegenheiten. Als Anhang ist eine interessante graphishe Darstellung des Grund- wasserstandes sowie des Elbwasserstandes in Magdeburg beigefügt.

Für die Oer der Allgemeinen Motor-Fahr- e Tae LLuns in Nürnberg 1900 if, nah einer Mittheilung der Ausftellungs-Unternehmung, freier Rücktransport eingeräumt worden von den preußischen Staatseisenbahnen, den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen und der Main-Neckar-Gisenbahn, von den öfster- reihishen und österreihisch - ungarischen, fowie von den badischen, sächsischen, württembergischen und bayerishen Staatseisenbahnen.

Bern, 19. April. (W.T. B.) In Ausführung des Eisenbahn- Rückkaufsgefezes beschloß der Bundesrath die Nükkaufs-Ankündigung zum 1. Mai 1903 für die Jura-Simplon-Bahn, die Linie Buelach—Eglisau— Schaffhausen der Nordostbahn und für den Antheil der Gemeinde Bremgarten an der Bahn Wohlen—Bremgarten.

Bremen, 19. April. (W. T. B.) Norddeutscher Lloyd. Dampfer „Saale“, n. New York best, 18. April Dover paff. „Sachsen“, n. Oft. Asien best., 18, April in Neapel, „Barbarossa“ v. Australien 18. April in Genua, „Königsberg“, n. Ost-Asien beft., 18. April in Hongkong, „Bamberg“, n. Ost-Asien best., 18. April in Shanghai angekommen.

London, 18, April. (W. T. B.) Castle-Linie. „Kinfauns Castle“ heute auf Ausreise Madeira passiert.

Union-Linte. Dampfer „German“ heute auf Heimreise v.

Madeira abgegangen. Rotterdam, 18. April. (W. T. B.) Holland-Amerika- Linie. Dampfer „Rotterdam“ v. New York heute in Rotterdam

angekommen.

Dampfer

Theater und Musik.

Im Königlichen Opernhause wird morgen Ambroise Thomas? Oper „Mignon“ gegeben.

E l Magda Schauspielhause findet morgen eine Auf- führung von Ernst von Wildenbruch?'s Schauspiel „Die Tochter des Erasmus" statt.

Im Berliner Theater wird morgen als 32. Abonnements- e „Der Hüttenbesißer*“ gegeben. Am Sonnabend und Sonntag Abead g-langt Bijörnfon's Schau\viel „Ueber unsere Kraft“ zur Aufführung.