1900 / 99 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 25 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

Nachrichten

über den Saatenstand um die Mitte des Monats April 1900.

Zusammengestellt im Kaiserlichen, Statistishen Amt.

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Saaten: Nr. 1 fehr gut, Staaten

und Landestheile.

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Weizen. | Spelz.

Um die Mitte des Monats April war der Stand der gering, Nr. 5 sehr gering.

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Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 4 S4

| und Landestheile.

Klee. Luzerne. | Wiesen.

Um die Mitte des Monats April war der Stand der Saaten: Nr. 1 sehr gut, Nr. 2 gut, Nr. 3 mittel, Nr. 47 gering, Nr. 5 sehr gering.

Winter- | Winter- Spelz. | Roggen.

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Der Winter 1899/1900 sehte bereits im Dezember mit schnee- losem Frost ein; die Schneedecke war während des zeitweise ftrengen und lange dauernden Winters meist s{wach. Der Borfrühling war naßkalt mit reilidem Schneefall und wenigem Sonnenschein. Der bäufige und \chroffe Uebergang vom Frost zum Thauwetter, von der Näâfse zur Trockenheit, namentli aber der lange bis in den April anhaltende Nach- winter, verbunden mit starken Nachtfröften, rauhen Nord- und Oit- winden, Regen- und Schneefällen, hat den jungen Saaten vielrah geshadet. Infolge der langen Dauer des Winters blieb die gesammte Vegetation erheblih zurück. Mit der Bestellung der Sommer- früchte fonnte erst vor kurzem, stark verspätet, begemen werden. Die Mäuseplage ist größtentheils verschwunden,

Winterung.

Ven dem Wintergetreide litt der Noagen am meiften, namentlih der spät gesäete; nur cinmal in den sieben Vorjahren wies er einen ihlechteren Stand auf (im April 1895). Beim Weizen sind es be- sonders oft die auelänbishen Sorten , weldbe einen geringen Stand zeigen. Die Saatenstands-Note des Weizens, obgleich

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Dagegen im November z April

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Bemer en

der Saatenstandsberihte. Bessere Auésichten bietet der Winterspelz. Umagderungen sind in vielen Bezirken vorzunehmen, besonders aus- gedehnte von Weizenfeldern in den Rheinlanden und Hessen, von Roggensaaten im Regierungsbeiirk Aachen, den Kreishauptmann- schaften Leipzig und Baußen, in Thüringen und in Oldenburg.

Klee und Luzerne.

Durch vorjährige Trockenheit, durh das lange Liegenbleiben der Dcekfrubt im Herbst und haup! sächlich durch den bis zum Frühjahr anhaltenden Mäusefraß, durh Nachtfröste im Spätæinter, naßkalte Witterung und \charfe Winde im März haben die Kleefelder sehr gelitten und mußten oder müfsen deshalb viele Bestände umgepflügt werden. In Bayern, in vielen Erhebungsbezirken tes Königreichs Sachsen, und in den Schwarzburgishen und Reußishen Fürsten- thümern weist der Klee aber im allgemeinen etnen guten Stand auf. NYebnlich wie ter Klee, doch in ctwas geringerem Maße, hat die Luzerne gelitten.

Wiesen. Die Wiesen sind im allgemeinen sehr in der Entwikelung zurüdck

besser als die des MRoggens, i vom Vergleich mit den Weizen-Noten der Vorjahre die schlechteste seit Einrichtung

Personal-Veränderungen

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Fähnriche c. Ernennungen, Beförderungen und N Im aktiven Heere. Berlin, 19. April. v. Gillhau1 sen, Oberlt. à la suits des Kadetten-Korps, defsen Ende April d. J. ablaufendes Kommando als militärisher Begleiter des Herzogs von Albany, Herzogs zu Sachsen Königlicher Hoheit, bis auf weiteres verlängert, gleichzeitig ist der genannte Oifizier zum 6. Tbüring. Zuf. Regt. Nr. 95 à la suits deeselben verseßt.

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere, Berlin, 19. April v. François, Lt. im 4. Garde-Feld-Art. Negt., mit Penfion der Abschied veilligt.

Beamte der Militär-Verwaltung. L

Durch Allerhöchste Bestallung. 10. April. Pr. Tüll- mann, Geheimer Regierungsrath, Projefsor und Studien-Direktor bet der Haupt - Kadettenanstalt, zum ber - Studien - Direktor beim Kommando des Kadetten-Korps, Dr. Nehrmann, Professor bei der

zupt - Kadettenanstalt, zum Studien - Direktor daselbs, Dr. Schippana, Dr. Boesser, Het, Dr. Beed, Kniebe, Dr. Metger, Dr. Loß, Bensel, Profeforen bei den Kadettenhäufern in Plôn, Karlsruhe, Oranienstein, Naumburg a. S, Potsdam, Közlin, Wahlstatt und Benéberg, ¿U Studiemäthen des Kadetten- Korps, ernannt. :

Wird Berfügung des Kriegs-Ministeriums. 15, März. Meerwald, Zahlmftr. vom 2, Bat. Inf. Rezts. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, zum 1. Juni 19090 zum 111, Armee-Ko1 ps verfeßzt. :

di März. Gobell, Garn. Verwalt. Kontroleux in Saar-

und lassen sich noch s{chwer beurtheilen. Baden hat deshalb von der

louis, als Garn. Verwalt. Insp. nah Kotibus, Wudtke, Kasfernen- Fnsp. in Rastatt, als Kontrol{ührer auf Probe nah Saarlouis, versett. S

| 27. Mär1. Thiele, Garn. Verwalt. Insp. in Kottbus, auf seinen Antrag zum 1. Juni 1900 mit Pension in den Ruhestand verseßt. :

| Bo, März. Klingroth, Kasernen-Insp. in Danzig, auf seinen Antraa zum 1. Juli 19C0 mit Pension in den Nukbcstand verseht.

31. März. Maltiß, Garn. Verwalt. Insp. auf Probe in Gera, ¡um Garn. Verwalt. Insp., die Kasernen- Inspektoren auf Prove Algermissen in Stettin, Petereit in Königsberg i. Pr., &Kotold in Frarkfurt a. D., Karting in Mey, Halfmann in Saarburg, Schöneberg in Gumbinnen, Schröder in Stettin, Möller in Spandau, Langer in Schöneberg, Hülsmann in St. Avold, Leich nit in Cafsel, Klimek in Stettin und Lt. a. D. Zarnke in Freiburg i. B. zu Kasernen-JFnspektoren, ernannt.

5. April. Dr. Burckhardt, bisher Okterlehrer an ter Dker- Realschule zu Bochum, unter Ueberweisung an die Haupt-Kadeiten- anstalt, zum Oberlehrer des Kadettenkorps rom 1. April 1200 ab, die Kasernen- Inspektoren auf Probe Sachs in Schöneberg, Sommer - feld inPosen und Krugjohann tnPotsdam, ju Kasernen-Inspektoren, ernannt.

7. April. Dreser, Garn. Bauwart auf Probe zu Erfurt 11, endgültiz angestellt.

8, April. Die Garn. Verwalt. Ober-Inspektoren Hoffmann in Oldenburg, Glaubit in Spandau, Müller in Strayburg G, Siemon in Koblenz, Bergen in Königsberg i. Pr., der charakteris. Garn. Verwalt. Direktor Hein in Meß und Garn. Verwalt. Ober- Insp. Liebih in Schwerin zu Garn. Verwalt. Direktoren, die Garn.

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Beurtheilung sogar ganz Abstand nehmen müssen (ebenso wie übrigens au für Ries log Luzerne), Oft waren (Mitte April) zte Wiesen noch grau und ganz leblos. Flußwiescn standen vielfach unter Hoth- wasser. Andererseits berihtet Bayern, daß die Wiesen gut ansehen, Hessen, daß die Wiesen besonders im Gebirge recht \{chöôn und saîtig tehen, auch das Füustenthum Birkenfeld, daß sie in vielen Bezirken üppiges Wachsthum zeigen. Auch Sigmaringen, Sachsen-Altenburg, Schwarzburg-Rudolstadt und die Kreishauptmannschast Leipzig haben den Stand mit nahezu gut beurtheilt. Immerhin siad die Aut sichten geringer als in den legten fünf Vorjahren.

In der vorstehenden Tabelle bedeutet ein Strich (—), daß die betr: Fende Fracht garnicht oder nur wenig angebaut ist, ein Punkt (.), daß Angaben fehlen oder niht vollständig gemaht sind. j:

Die Saatenstands-Noten sind bei jeder Fruchtart unter Berüd fihtigung der Anbaufläche und des Ertrags berehnet worden.

Berlin, den 25. April 1900.

Verwalt. Inspektoren Böttger in Minden, Scchwanske in Bran burg a. H, Hoffmann in Dt. Eylau und Graeßner in Braunschweig zu Garn. Verwalt. Ober - Inspiktoren, die fontrolführenden Kasernen - Jnspektoren Kray in Torgal Fischer in Gießen, Dockenfuß in Göttingen, Borchert 11 Bromkerg, Diebener in Aachen, Gast in Stralsunk, Haber- land in Jüterbog, Müller auf dem Truppen-Uebungsplab Senne, Teske in Posen, Meyer in Saarbrücken, Stecher in Bonn, Wolf in Hagenau, Rindermann in Hannover, Dieben mann in Ays, v. Szczepanski in Charlottenburg, Sieber o Krotoschin, Groß in Magdeburg, Kölbel in Mülhausen i, S Schm1iy in Trier, Stade in Köln, Markert in Diedenbofen: Scchmidt in Berlin, Bayer in Darmstadt, Kubay in A Fohr in Jnowrazlaw, Kaetel in Naumburg a. S-, Vogel y Saarburg, Winter in Potsdam, Stange auf dem Trut pes Uebunecsplay Döberiy, Dunker auf dem Teuppen- Uebungéplaß “a stedt, Henke in Cassel, Diederina in Spandau, Cramer Glogau, Kaschube in Gnesen, Kackschies in Stettin, Dab S Mörchingen, Reinecke in Breslau und Meincke in Altona i Garn. Verwalt. Kontroleuren, ernannt. i; al 11. April. Friese, Garn. Bauschreiber auf Probe in Dante endgültig angestelit. ‘Gollmer, Maringer, Intend. Le Diätare von der Intend. des XVI. Armee-Korps, zu Intend. tären ernannt. ea: 12. April. Pfeiffer, Schellberg, Zahlmfstr. Aspiranten, ? Zahlmeiftern beim Garde-Korps ernannt. d, der 14. April. Gesper, Intend. Sekretär von der Ine nete 13, Div., ¡um 1, Mai d, I, zu der Korps-Intend. des L. Korps versegt.

17. April. Hartmann, Ingen. vom Feuerwerks-Laboratorium Siegburg, Vorpahl, Jagen. vom Feuerwerks - Laboratorium Spandau, zu Ober-Ingenieuren, Plagemann, Overmann, Hilfs-Jngenieure von der Geshüßgießerei Spandau, zu Ingenieuren ; die Hilfs- Chemiker: Dr. Obermüller von der Pulverfabrik Spandau Dr. Tieye vom Militär-Versuhsamt Spandau, Dr. Rudolpy von der Pulverfabrik bet Hanau, Dr. Kast, Dr Goeße vom Militär-Versuhtamt Spandau, zu Chemikern, ernannt. Klapp, Konstrukteur 1. Klasse beim Art. Konstruktionsbureau Spandau, der Charakter als Ober-Ingen. v?rliehen.

18 April. Funke, Intend. Burea1-Diätar von der Intend. des X[V. Armee-Korps, zum Intend. Sekretär ernannt.

Durch Verfügung des General-Kommandos. 12. April.

ahlmeister: a. verseßt: Bechtner vom 1. Bat. 8. Oftpreuß. Inf. Keats, Nr. 45 zur 1. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 73, v. Kleist vom Westpreuß. Feld-Art. Reat. Nr. 16 zur 1. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 37, Marter vom Westpreuß. Feld-Art. Negt. Nr. 16 zur 9. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 52, Kurßhalß vom 2. Bat. Gren. Regts. Prinz Carl von Preußen (2. Brandenb.) Nr. 12, zum 1. Brandenb. Drag. Regt. Nr. 2, Rethers von der früheren 3. Abth. zur 1. Abth. 1, Westfäl. Feld-Art. Regts. Nr. 7, Seydel von der früheren 4; Abtheil. 2. Westfäl. Feld-Art. Negts. Nr. 22 zur 1. Abtheil. Feld- Art. Reats. Nr. 58, Tißmann vom 3. Bat. Inf. Regts. Nr. 136, zum 2. Bat. Inf. Regts. Markgraf Karl (7. Brandenburg.) Nr. 60, dieser zum 1. Juni 1900, Zipterlein von der 2. Abtheil. Feld- Art. Regts. Nr. 31, zur 1. Abtheil. Feld-Art. Negts. Nr. 67, y, Wietersheim vom 1. Bat. Fuß-Art. Regts. Nr. 10 zur 9, Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr 51, Net von dieser Abtbeil. zum 1. Bat. Fuß-Art. Regts. Nr. 10, Henkel von der Reitenden Abtheil. Feld-Art. Regts Nr. 35 zur 2. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 36, Jung vom 1. Großherogl. Hess. Feld-Art. Regt. Nr. 25 (Großherzogl. Art. Korps) zur 1. Abtheil. Feld-Art. Regts. Nr. 61, Nöttinger vom 3. Bat. 7. Thüring. Jaf. Regts. Nr. 96 ¡jur 2. Abtheil. Feld-Art. Negts. Nr. 63, Urban vom 2. Bat. 4. Großherzogl. H2ff. Inf. Negts. (Prinz Karl) Nr. 118, Graulich vom 2. Bat. 5. Großherzogl. Hf. Inf. Regts. Ne. 168, kom- mandiert bei der Intend. XV1II[, Armee-Korps, gegenseitig; b, infolge Versetzung bezw. Ernennung zugetheilt: Meerwald dem 3, Bat. Inf. Reats. Graf Tauenzien von Wittenberg (3. Branden- E 20, Müller dem 2. Bat. 2. Niederschles, Inf. Regts.

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Königlich Sächsische Armee.

Offiziere, Fähnriche x. Ernennungen, Beförde- rungen und Versegungen. Im aktiven Heere. 10. April. v. Carlowiß-Hartiß\ch, Rittm. z. D., zulegt Gskadr. Chef im 9, Köntgia-Hus. Regt. Nr 19, unter Fortgewährung der geseßliGen Penfion und mit der Erlaubaiß zum Forttragen der Uniform des 2, Köntgin-Hus. Regts. Nr. 19 mit den vorgeschriebenen Abzeichen, als Pterdevormusterungs-Kommissir, unter Zutheilung zum Landw. Bezirk 11 Dresden, wiederangestellt,

Abschiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere, 10. April. M Zeuglt. bei der Pulverfabrik, mit Pension der Abschied be- willigt. 17. April. Kirchoff, Gen. Major und Kommandeur der 4. Inf. Brig. Nr. 48, unter Verleihung dcs Charakters als Gen. Lt., in Genehmigung feines Abschiedsgesuchs mit Pension und der Erlaubniß ¡um Forttragen der Gen. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, v. Haugk, Oberst und Kommandeur der 2. Kav. Brig. Nr. 24, unter Vzrcleihung des Charakters als Gen. Major, in Genehmigung seines Abschiedsgesuhs mit Pension und der Eclaubniß zum Tragen der Gen. Uniform mit den vorgeschriebenen Abzeichen, Frhr. v. dem Bus sche-Ipvenburg, Oberst uad Kommandeur des 5. Inf. Regts. Prinz Friedri August Nr. 104, in Genehmigunz seines Abschieds- gesuhs mit Pensioa und der Erlaubniß zum Forttragen der big- herigen Uniform mit den vorges§riebenen Abzeih2n, zur Disp.

geftellt. Beamte der Militär-Verwaltung.

Durch Verfügungdes Kriegs -Minifteriums. 31. März, Mittelbach, Topograph bei dem topozraphishen Bureau des Generalstabes, auf seinen Antrag unterm 1. Juni 1900 mit Pension in den Ruhestand versest.

9. April. Gule, Ober-Apotbeker der Landw. 2, Aufgebots vom Landw. Bezirk Plauen, behufs Ueberführung zum Landsturm 2, Aufgebots der Abschied bewilligt.

X1ILTZE. (Königlich Württembergishes) Armee-Korps.

Offiziere, Fähnrihe x., Ernennungen, Beför- derungen und Versezungen. Jmaktiven Heere. 18. April, Frhr. v. Maercken zu Geerath, Königl. preuß. Oberft, bisher Oberstlt. beim Stabe des Gren. R2gts. Königin Olga Ne. 119, von dem Kommando nah Württemberg behufs Verroendung als Kommandeur des 5, Thüring. Inf. Reats. Nr. 94 (Großherzog von Sachsen) ent- boben. v. Gerstein-Hohenstein, Königl. preuß. Oberftlt., bisher Major und Bats. Kommandeur im Füs. Reat. Königin (Schleswig-Holstein) Nr. 86, kommandiert nach Württemberg, beim Stabe de3 Gren. Regts. Königin Olga Nr. 119 eir getheilt. Frhr v. Hügel, Oberstleutnant bzim Stabe des 8, Jafanterie- Regts. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden. unter Beföcderung ¡um Oberften, zum Kommandeur des Inf. Negts. Ne. 127 ere nannt. Löffler, Oberstlt. beim Stabe des 2. N'ieders{les. Inf. Regts. Ne. 47, unter Enthebung von dem Kommando nah Preußen, beim Stabe des 8. Inf. Regts. Ne. 126 Großhberzoa Friedri von Baden eingetheilt Frhr. v. Soden, Major und Bats. Konman- deur im Inf. Regt. von Wittich (3. Hess.) Nr. 83, zum Oberftlt. befördert. Crull, Köaigl. pceuß. Majoc, von der Stellung als Bats. Kommandeur im Inf. Regt. Kaiser Friedrih, König von Preußen Je, 125 behufs Verwendung als Kommandeur des Lantw. Bezirks Bitterfeld enthoben. Strebinger, überzähl. Major agzr. dem 9. Inf. Regt. Nr. 127, als Bats. Kommandeur in das Inf. Regt. Kaiser Friedcih, König von Preußen Nr. 125 yversegt. Stark, Major i: D., zulegt Bats. Kommandeur im 9. Inf. Reat. Ne. 127, mit dem 20. d. M. zum Kommandeur des Landw. Bezirks Gmünd ernannt. Holzhauser, Major und Bats. Kommandcur im Inf. Regt. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, bis auf weiteres zum Kriegs- Miyifterium bebufs Wahrnehmung der Geschäfte des Inspizienten der Waffen bei den Truppen kommandiert. Fehr. v. Ziegesar, Hauptm. und Komp. Chef im Inf. Regt. von Horn (3. VPUttbein.) Nr. 29. unter EGathebung von dem Kommando nach Preukfen, als Komp. Chef in das Gien. Regt. Köniain Olg1 Nr. 119 eingetheilt. Stoll, Haupim. aggreg. dem Inf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußen Rr. 120, zum Komp. Chef im Raat. ernannt. v. Moser, Oberlt. im 4. Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser

ranz Joseph von O-sterreih, König von Ungarn, ein Patent seines

ienstarades erhalten. Deifel, Unteroff im 4 Inf. Regt. Nr. 122 Kaiser Franz Joseph von Oesterrei, König von Ungarn, Baumann, Unteroff. im 8. Inf. Regt. Nr. 126 Großherzog Friedri von Baden, Kaeß, Unteroff im 9 Inf. Regt. Ne. 127, zu Fähnrichen be- fördert. ajer, früberec Kadett, als charafteri). Fähnr. im Inf. Reat. Kaiser Friedri, König von Pceußen Nr. 125 angestellt. Frhr. v, Falkenstein, Major und Kommandeur des Ulan, Regts. König Wilhelma 1. Nr. 20, zum Overstlt. befördert. v. Halden- wang, Oberlt. im 2 Feld-Act. Neat. Ne. 29 Prinz-Regent Luitpold von Bay:rn, kommandiert zur Dienst“eistung a1s8 Assist, bet dec Ait. Prüfungsfommission, den Charaftter als Hauptm. erhalten. Schefold, Vauptm. beim State tes Magdeburg. Pion. Bats. Nr 4, Dinkel- H er, Hauptm. beim Stabe des Pion. Bats. Nr. 13, Habermaas, uptm. beim Stabe des Niederschles. Pion. Bats. Nr. 5, zu U gloren befördert. Greiner, Hauvtm. in dec l. Jagen. In'‘p,, behufs D itrifts zum Stade des Pion. Bats. Ne. 18. Erpf, Hauptm. in e Ingen. Insp., behufs Uebertritts in die 2. Ing. Insp., unter e Ghjeitiger Erneanung zum Ingen. Osfiziec vom Play in Glogau. bab dem Kommando nach Preußen belassen Baur, Lt. im Eisen- oahn-Regt. Nr. 2, zum Oberlt., vorläufiz ohre Patent, befördert.

enner, Major und Kommandeur des Train-Bats. Nr. 13, den

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…_ Messer, Feuerwerkslt. beim E Depot Ulm, zum überzähl. Feuerwerks-Dberlt. mit cinem atent vom 29. März d. I. befördert. :

Im Beurlaubtenstande. 18. April. Sgcharrer, Vize- Wachtm. vom Landw. Bezirk Ludwigsburg, zum Lt. der Nef. des Train-Bats. Nr. 13, Wuchrer, Vize-Feldw. vom Landw Bezirk Ulm, zum Lt. der Res. des Jaf. Regts. König Wilhelm I. Nr. 124, Fo08s, Overlt. der Ref. der Eisenvahntruppen, zum Hauptm. mit einem Patent vom 16. Juli 1899, befördert.

Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 18. A pril. rve: y. Könnerißz, Hauptm. und Komp. Chef im Gren. Regt.

önigin Olga Nr. 119, mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, unter Verleihung des Charakters als Vajor, der Abschied bewilligt. Lenz, Hauptm. und Komp. Chef im Iaf. Regt. Kaiser Wilhelm, König von Preußea Nr. 120, v. Berrer, Oberst und Kommandeur des 9. JInfanterie- Regiments Nr. 127, in Genehmigung threr Abschieds- gesuche mit Pension und der Erlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform zur Disp. gestellt. Frhr. v. Wöllwarth- Lauterburg, Lt. im Ulan. Regt. König Wilhelm I. Nr. 20, behufs Uebertritts in die Kaiserlihe Shußtruppe für Südwest-Afrika mit dem 20. d. M. ausgeschieden. Glauner, VDberstlt. z. D., von der Stellung als Kommandeur des Landw. Bezirks Gmünd mit der Er- laubniß zum Tragen der Uniform des Inf. Negts. Kaiser Friedrich, König von Preußen Nr. 125, mit dem 20. d, M. enthoben.

Im Beurlaubtenstande. 18. April. Der Abschied be- willigt: Honold, Oberlt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Beziuks Calw; rom Landw. Bezirk Stuttaart: Lachenmaier, Hauptm. der Res. des Gren. Regts. Königin Olga Ne. 119, diesem mit der Erlaubniß zum Tragen der Lando. Armee - Uniform, T euffel, Hauptm. der Inf. 2. Aufgebots, den Oberlts. Stein- hart, Becker, Posse, Sommer, Wolÿy, Picot uad den Lts. Christmann, Hänel, Wagner von der Inf. 2. Aufgebots, Haidlen, Rittm. voa der Kav. 2, Aufgebots, Speier, Oberlt. von der Feld-Art. 2. Aufgebots; vom Landw. Bezirk Reutlingen: den Oberlts, Rümelin, Clostermeyer und den Lis. Schweicckhardt, Bulling, Schoffer von der Inf. 2, Aufgebots, Hilbert, Oberlt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Notiweil; vom Landw. Bezirk Ludwigsburg: den Hauptleuten von der Inf. 1. Aufgebots Bechstein mit der Erlaubniß zum Tragen der bisberigen Uniform, Riecke mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform, und Nacke, Lt. von der Feld-Art. 2. Auf- gebots; Haeußler, Oberlt. von der Inf. 2. Aufgedots des Landw. Bezirks Heilbronn, Sattler, Oberlt. von der Inf. 1. Auf- gebots des Landw. Bezirks Hall, Schlienz, Oberlt. von der Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks WMergentkeim, Bechtle, Li. von der Inf. 2, Aufgebots des Landwehr- Bezirks Ellwangen, Schmidt, Lt. von der Inf. 2, Aufgebots des Landw. Bezirks Ehingen, den beiden leßteren mit der Erlaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Uniform, Nagel, Lt. von der Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Ulm, behu's Uebertritts in Königl. preuß. Dienste; vom Landw. Bezirk Eßlingen: Mühlberger, Hauptm. von der Inf. 1, Aufgebots, mit der Grlaubniß zum Tragen der bisherigen Uniform, Käller, Oberlt. von der Inf. 2, Aufgebots.

Im Sanitäts-Korps. Durch Verfügung des Korps- General-Arztes. 10. April. Dr. Bosinger, Unterarzt im 10. Inf. Regt. Nr. 180, in das Inf. Regt. Alt-Württemberg Nr. 121 verseßt und mit Wahrnehmung einer bei Leßterem offenen A!sist. Arzt- stelle beauftragt.

Kaiserliche Marine.

Offiziere c. Ernennungen, Beförderungen und Ver- seßungen. Halle a. S., 21. April. Walther, Korv. Kapitän ¿. O., zulegt von der Marineftation der Ostsee, mit dem 1. Mai d. Is, zum Vorstand der Druc{schriften-Verwalt. im Reih2-Marine- amt ernannt. Stellenvesezungen: Paschen, Obvberlt. zur See vow Stabe S. M. Schulschiffs „Stosh“, zum Stabe S. M. Küstzn- Panzerschiffs „Odin“, Rößler, Oberlt. zur See vom Stabe S. M. Küsten-Panzer|hiffs „Odin“, zum Stabe S. M. Schulschiffs „Stoscb“, Kehr1l, Oberlt. zur See vom Stabe S. M. Küsten-Panzersciff3 „Odin“, zur Verfügung des Chefs der Marine-Station tec Ditsee, Knappftein, Lt. ¿ur See vom Stade S. V. großen Kreuzers

„Hertha“, zur Verfügung des Chefs dex Marine-Station der Nordsee, .

Fischer (Robert), Lt. zur See vom Stabe für Probefahrten, zum Stabe S. M. großen Kreuzers „Hertha*®, Dr. Haush, Marine- Ober-Assift, Arzt von der Marine-Station der Nordsee, zum Stabe S M. Linienschiffs „Brandenburg“, Dr. Heinemann, Marine- Uisist, Arzt vom Stabe S. M, Linienschiffs „Brandenburg“, zur Marcine-Station der Nocdsee.

Abschiedsbewilligungen. Halle a. S. 21. April. v. Luck (Erich), Fähnr. zur See, zur Res. dec Macine entlassen.

Deutscher Reichstag. 179, Sißzung vom 24. April 1900.

Zur ersten Berathung steht das Uebereinkommen zwishen dem Reiche und ODesterreih-Ungarn zum Schutz der Urheberrehte an Werken der Literatur, Kunst und Photographie.

Direktor im Auswärtigen Amt Pr. von Körner: Das Ab- kommen, das vom Reichstage {on lange gewünscht worden ijt, ift in der Hauptsae cin Meziprozitätévertrag, Dieser einfahe Grund- aedanke hat in dem Entwurf allerdings einen etwas fompltzierten Ausdruck gefunden, was in der Verschiedenheit der beiderseitigen Gesetzgebung seize Begründung findet. Jch empfehle dea Vertrag dem Hause zur Annahme; es werden damit langwierige Verband- Tungen zwischen deu beiden vertragslicßenden Staaten ihren Abschluß fiaden.

Abg. Dr. Esche (nl): Wir verkennen nit, daß die Vorlage, welhe au cinem Warsch2 des deutshen Buchhändlerbörcfenvereins entspriht, cinen gewissen Fortschritt darstellt. In maauchen Punkten jetoh ift der Bortheil ganz außerordentli auf seiten Destecretch3 und noch mehr Ungarns, roeit wentger auf seiten Deutschlands. Es wäre vielleidt viel besser gewesen, wenn man einen Literarvzctrag mit Oesterreih allein abgeshlossen und Ungarn ganz heraus- gelassen hätte. Eirfceculich ift, daß auch Photographien des Schutzes der Konvention theilhaftig ‘sein sollen; weniger be- stimmt ift die Ausdrucksweise des Vertrages hinsihtlich des Begriffs „Werk der Literatur oder der Kunst“. Gin garz neues Prinzip wird dadur aufgeftellt, daß auch der Wohnsiy des Urhebers als Kriterium für deu (Charakter des Werks als eines einheimish2n gelten foll. Eine gero!}2 Unsicherheit involviert die Bestimmung d:8 StlußprotokoUlls, welche einen Unterschied zwishen Werken inläudischer Urheber und auvsländisher Urheber bezüglih des vertragsmäßigen Schußes maht. Auch die Bestimmungen über das U-bersezungsrecht ihèzinen für den deutshen Verleger eine neue Beshwerung zum ein- seitigen Vortheil Ungarns zu bedeuten.

Abg. Dr. Müller - Meiningen (fr. Volkép.): Auch ih habe troß aller Anerkennung für den mit dem Vertrage gemachten Fortschritt im Einzelnen gegen denselben große Bedenken. Warum hat man nicht überhaupt mit dem Abschlusse des Vertrages gewartet, bis das neue deutshe Utrheberret fertig gestellt war? Während fonst die Regierun Ah ftets auf den Standpuft stellt, daß die anderen Staaten, aifo au Oesterreich, der Berner Konver tion kteitreten, sind hier Vereinbarungen getroffen, welhe Oesterreih direkt von diesem Beitritt abhalten. Die Frage des Uebersetzungörechts ift direkt zum Nachtheil der dzutschen íInteressenten geregelt; das auéschließlihe U-berseßungsrecht joll hin- fihtlih der Sprachen, in denen nicht eine rechimäßige und vollftändige Uebersetzung herausgegeben worden ist, keinesfalls länger als 3 Jahre nah der Herausgabe des Werks, sonst 5 Jahre dauern. Damit wird der deutshe Verleger hinter die Interessenten weit zurückzeseht.

Geheimer Ober - Regierungsrath im Reichs - Justizamt Dr. Dungs: Die Anschauungen, welche unser geltendes Ucheberrecht beherrschen und aller Vorauétsiht nach auch das künftige be- berrshen werden, bei den Verhandlungen mit Oesterreich-Ungarn zur Geltung zu bringen, ift einfach daran gescheitert, daß ih der andere Kontrabent auf den Standpunkt ftellte, M Ausländern nicht mehr Rechte gewährt werden könnten als den Jnländern. Deutschland hatte an dem alsbaldigen Abschlufse der Konvention das weitaus größere Interesse. Ungarn gegenüber beftand für das deutsche Ucheber- ret bisher überhaupt nicht der geringste Schuß; in diesem Punkte wird entschieden für die deutschen Sfatecellonten Erheb- liches gewonnen. Sehr unshön if die Bestimmung im Sthluß- protokoll, daß die in dem einen Gebiet ershienenen Werke in- ländisher Ucheber nicht als einheimish gelten und deshalb nur den vertragsmäßigen Schuß genießen, aber ohne sie war der Abs{hluß der Konvention nit zu erreichen.

Damit schließt die erste Berathung. Jn zweiter Lesung werden die Konvention und das Schlußprotokoll im Einzelnen angenommen.

Es folgt die erste Berathung des Geseßentwurfs,

betreffend die Bekämpfung gemeingefährlicher Krankheiten. _ Abg. Gamp (Np.): Für die Bekämpfung der gemeingefährlichen Krankheiten auf dem Wege der Reichsgeseßgebung halten wir das Bedücfniß für erwiesen. Der Einzelstaat kann ni®t erfoïgreih gegen Krankheiten vorgehen, die h an die Landesgrenze niht kehren. Im Prinzip kana man sich also mit dem Vorgehen der verbündeten Re- gierungen nur einverstanden erklären. In vielen Einzelpunkten habe id freilich gewibtige Bedenken. Während die Anzeigepfliht im allgemeinen befriedigend geordnet ist, läßt sich ein Bedürfniß für die Stellung, welche die Vorlage bezüglich der Ermittlung der Krankheit dem beamteten Arite zuweisen will, niht in diesem Make . anerkennen. Daß der beamt:1e Arzt chne Zustimmung des Hausvaters in das Kranken;immer soll eindrinzen können, {eint mir ein Eingriff in die persönlichen Rechte, der kaura Billigung finden dürfte. Solche diskretionären Befugnisse sollten dem be- amteten Arzte überhaupt nicht beigelegt werden. Die Befugnisse ferner, welche die Vorlage den B:hörden bezüglich des Erlafs-s von Schußmaßregeln giebt, als Beobachtung und Abfonderung Kranker, Krankheits- oder Ansteckungsverdächtigec, Beschränkungen des Ge- werbebetriebes 2c. sind lehr einshneidend und stoßen um fo mehr auf Bedenken, als die Regelung der Entschädigungs- und Kostenfrage niht auf alle diese Punkte in der Vorlage - erftreckt ist. Wenn im Inter}? des Gemeinwohls dem Einzelnen der- artige Opfec auferlegt werden, welhe unter Umständen feine Existenz vernihten können, so muß auh die Gesammtheit dafür auf- kommen, wobei es erft in zweiter Linie von Bedeutung ift, ob das Neich, der Einzelstaat oder die Gemeinde die Entschädigung zu tragen hat. In der Vorlage muß barüber jedenfalls etwas Bestimmtes er- klärt werden. Ungenügend ift auch die Bestimmung der Vorlage, be- treffend die Eifenbahnen, wo alles einfah den Staatëbahnwerwaltungen überlassen bleiben soll. Obwohl es sehr zweifelhaft ist, ob aus der Vorlage bei der vorgerückten Session noch etwas werden wird, so be- antrage ich do, dieselbe einer Kommisfion von 21 Mitgliedern zu überweisen. Wenn nit in diefer, so wird doch in der nächsten Session aus der Vorlage etwas Brauchbares gestaltet werden.

Abg. Dr. Endemann (anl.): Der Entwurf liegt uns jeßt zum dritten Male vor, ein Beweis, daß es schwer ift, in der Sache zum Abschluß zu gelangen, aber auch ein Beweis für die Notbwendigkeit endlicher geseßliher Regelung dieser für das Volkowohl hoŸhwihhtigen Angelegenheit. Die Begründung der Vorlage ift unzweifelhaft cine bessere geworden. Wir stehendem Entwurf sehr wohlwollend gegen- über, halten auß im Interesse des Zustandeklommen8 desselben eine Kommission von 14 Mitgliedern für auêreihend. G2mein- gefährlih is \chließlich jede ansteckende Krankheit; soweit den Nahmen des Gesezes zu erstrecken, verbietet ih freilih von selbst. Die Vorlage aber läßt auch die schweren Krankheiten, Abdominal- typhus, Scharlach, ferner die von den Tzierea auf die Menschen übertr1gbaren Epidemien, Wuthkrankkeit, Roß und Milzbrand, endlich die Tuberkulose und die Geschlehtsfrankheiten ganz außer Acht oder beläßt doch nur den bestehenden, weitergehenden, landes- rechtlichen BVoarschziften, die hinsihtlich dieser Krankheiten eine Anzeigepflicht begründen, ihre Geltung. D328 scheint uns ein erhebliGer Mangel der Vorlage. Audererseits können die Forshungen der -Fachgelehrien über die Natur der feuchenartigen Krankheiten, als welche die Vorlage nur Lepra, Gholera, Fleck1yvbus, gelbes Fieber, P-.st und Poken ausführt, auf d23 shwerste geschädigt werden, wenn ¿. B. angeordnet werden kann, daß zum Schuye gegen Pest Ratten, Mäuse und anderes Ungeziefer vertiigt oder ferngehalten werden follen; dem Forsher wird dadurch das ihm unentbehrliche Material entzogen. Zur gesicherten Fortführung der Forshung muß bier das Erforderliche vorgesehen werden. Uebrigens dürfte das ganze Gesetz ein todter Buchstabe bleiben, wenigstens ür Preußen, wenn nicht der Danae dieses Gesetzes der preußishe Fin1nz-Zeus als Gold- regen in den Soß fällt. |

Abg. Dr. Müllker-Sagan (fr. Volkëp.): Die Nothwendigkeit der Vorlage hat zwar schon seit zehn Jahren und länger festgestanden, beute aber ist sie aftueller als j-; denn die Pest steht vor dea Thoren des Deutschen Reichs, und es muß endlich alles daran gesetzt werden, ein Reichs-Seuchengesez zu stande zu bringen. Zaza diesem Zwveck sind wir sogar geneigt, auf unsere weitecgehenden Forderungen zu ver- zihten; wir sehen ia der Vorlage einen ecsten Schritt, dem die Wucht der Thatsachen bald weitere folgen lassen wird. Aber wir erwarten av), daß keine Sparsamkeit am unrichtigen Oct getrieben wird, daß die Opfer gebraht werden, welhe im Interesse des Gemein- wobls von der Allgemeinheit gebraht werden müssen. Döv es ge- boten war, die Lepra in das Geseß aufzunehmen, ist zweifelhaft. Bon besonderer Bedeutung aber und als ein sehr großer Fo:tschritt ersdeint uns die Befugniß der Behörde, eine amtlihe Leichenschau anzuordnen. Allerdings geht diese Bestimmung lange niht weit genug; das Richtigste wäre die Anordnung der obligatorischen Lzichen- schau für das ganze Deutsche Reih. Eine solche würde erst unfere ganze, bisher so überaus mangelhafte Medizinalstatiftik auf zuver- lässize Grundlagen stellen. Aber davon dürften wir noch weit ent- fecnt sein. Heute kann es vorkommen, daß epidemishe Kran!- heiten auftreten wie die Cholera, oyne daß dies amtlich festgestellt wicd, weil der A-zt zu den betreffenden Erkrankungsfällen nicht zu- gezogen wurde. Auch diz forensishe Medizin würde auf diz:sem Wege einen großen Fortschritt mahen. Aber man muß den ver- bündeten Regierungen schon für diesen ersten Anfang danken, Dem „Kommerjäger-Parazraphen“ wegen der Natten und Mäuse stehe ih nicht so skeptish gegenüber als der Vorredner. Weniger er- freuli ersheint mir die Bestimmung, wona der Bundesrath ermäh- tigt sein soll, über die bei ‘der Ausführung wissenshaftliher Arbeiten mit Krankbeitserregern zu beobahtenden BVorsichtsmaßregeln, sowie über den Verkehr mit Krankheitserregern und deren Aufbwvahrung Vor- schriften zu erlassen. Hier scheinen die verbündeten Regierungen einer Unterftrömung nachgegeben zu haben, welche einen Fal präjudiztierte, in dem ein Forscher seine Pflicht verleßt haben sol. Die Bestim- mung darf auch in dieser fafkultativen Form nivt bestehen bleiben. Alle diese Bedeaken, auch diejenigen binsihtlich der Koftenfrage, find indeß niht geeignet, unsere überwiegend freundlie Stellung zu der Vorlage ¿u alteri:ren. Auch wir wünschen, die Voclage an cine Fom- mission von 14 Mitgliedern zu überweisen.

Staatssekretär des Jnnern, Staats-Minifter Dr. Graf von Posadowsky-Wehner:

Meine Herren! Es ift hier von verschiedenen Rednern die Be- fürhtang ausgesprohen worden, daß dieser Geseßentwurf bei der spât-n Z:it der Tagung, in der wir uns bereits befi2den, voraussiht- lih niht mehr zur Verabschiedung gelangen würde. Ih würde einen solhen Ausgang aufs äußerste bedauern. Wir haben den Geseyentwurf

{on ¡weimal vorgelegt, derselbe ist den ärztlih:n Autoritäten und den