1900 / 101 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 27 Apr 1900 18:00:01 GMT) scan diff

E E E e Eta E E

Theater und Musik.

Sm Königlichen Opernhause geht morgen zur Erinnerung an bie vor {50 Jahren stattgehabte este Aufsührung in Berlin M:«yerbeer's große Oper „Der Propket“ in folgender Besetzung în Scene: Johaun von Leyden: Herr Sylva; Fides: Frau Goeße; Bertha : Tes Reinl ; Wiedertäufer: die Herren Lieban, Krasa und Möôòd- Ü Oberthal : Herr Bachmann; Chorknaben: die Damen

Dietrich und Rothauser. Kapellmeister Dr. Muck dirigiert. Im Königlihen Schauspielhause gelangt morgen Otto

nger; Graf

Erns's deutshe Komödie „Jugend von heute“ in

Beseßung zur Aufführung. Am Sonntag, Mittags 12 Uhr, ndet zum Besten der Unterstügungskasse für arme Schau- pieler eine Matinóe statt. Zur Aufführung gelangt das Lustspiel „Kean, oder Genie und Leidenschaft“ in der Bearbeitung von Ludwig im Saupark bei Springe und Thiergarten bei Kirchrode 13

Saufler, 34 Spießer und Wild (Damwild), 38 grobe, 38 geringe

Sauen, 4 Fasanen. 13 Hasen, 21 Füchse, 1 Marder, 5 Raubvögel ;

Spießer und Wild (Rothwild), -

Barnay mit Herrn Matkowsky in der Titelrolle.

Tageskafsenschalter statt.

Im Theater des Westens {ließt mit der Oper „Die lustigen Weiber von Windsor“, deren Aufführung mit den Gästen

Herren Robert Biberti und Fräulein Louise Angerer

morgen stattfindet, die Serie der Opern-Vorstellungen zu ermäßigten Die leuten Aufführungen der Operette Der Bettelstudent“ finden am Sonntag und Montag ftatt; das Enscmblegastspiel der Ferenczy?ihen Operettentruppe beginnt am Dienstag, den 1. Mai, mit der Operette „Die Geisha“ Frau Agnes Sorma hat sich entschlofsen, ihr' Lessing-Theater noch um fünf Abende zu verlängern. Sie wird am Dienstag und Donnerstag näcster Wolde als „Nora“, am Nitt- woch noch einmal in den weiblichen Hauptrollen von Sudermann's Einaktercyklus „Morituri“ und am Sonnabend noch einmal als „Cyprienne* auftreten. Die fünfte, am Sonntag, den 6. Mai, ftatt- findende Vorstellung ist noch unbestimmt. Der Vorverkauf für jämmt- lie genannten Aufführungen wird morgen an der Kasse des Theaters

Preisen dieser Saison.

eröffnet

Im Neuen Theater gelangt am Sonntag Abend nit, wie inna von Barnhelm“, sondern H. von Anderten's und B. Wolff's Schwank ?,Im Exil“, welhem P. Remer's | \gne

ursprünglich angegeben, „M

Außerdem sind darin die Damen von Hocenburger, Abich, Hausner, Sandoro, von N En H und Ye Deren R A R D

berlaendec, Heine, Hübener, olz, Link, Winter und Krüger be- 1 i Sauen, 3 Rebe, 17 en, Gänse, Entén, \{äftigt. Der Billetverkauf find:t täglih im Schauspielhause am 2 grobe, E Ss O Has | ;

jagden sowie du kh

nepfen u. \. w., 39 Net

rane, 638 Füchse, 7 Marder, 1 I Verschiedenes;

in der Göhrde 4 Hirsche, 8

aus Altenburg

Gastspiel im im Feldjagdge

\chiedenes ;

N n einaftige Komödie „Frau Sonne” vorangebt, zur Aufführung. Nalh- | 177 Kaubvögel, 540 Verschiedenes.

mittags 3 Uhr wird zu halben Preifen Th. von Trotha’s Lustsptel

„Hofgunst“ zur Darstellung gebracht. Die Novität des Königlihen Schauspielhauses der Pforten, ift im

Fagd. Zusammenstellung

des im Bezirk des Königlich preußischen Hof-Jagdamts in der Jagd - Saison 1899/1900 erlegten Wildes und

Naubzeuges.

A. Auf Hofjagden wurden erlegt : am 16. und 17. November 1899 in der Kolbißz-Letlinger Heide in 3 Lappjagen mit Damwild, 1 Suche mit der Findermeute auf Sauen im abgestellten Distrikt 234 Schaufler, - 357 Spießer und Wild (Damrwild), 38 grobe, 226 geringe Sauen; am 15. und 16. Dezember in der Göhrde in 1 Hauptjagen auf Rothwild, 2 Suchen mit der

indermeute auf Sauen im abgestellten Distrikt 56

pießer und Wild (Rothwild), 304 grobe, 2 geringe Sauen; am 5. Januar 1900 in den Feldmarken Brig, Buckow und Gr.-Ziethen in 2 Standtreiben auf Hasen 430 Hasen; am 12. Januar im Grune- wald in 1 eingestellten Jagen auf Damwild 67 Schaufler, 244 Spießer und Wild (Damwild); am 10. Februar im Entenfang in 3 Stand- treiben auf Fasanen 39 Fasanen, 60 Verschiedenes (Kaninchen,

und Lauf auf

Krähen 2c ).

B. Auf Hof -Jagdamts- Jagden wurden erlegt: am 25. November 1899 im Fürstenwald bei Ohlau in 1 Streife und 3 Standtreiben auf Hasen 2c. 1 Reh, 59 Feldmar 450 Hasen, 20

Verschiedenes; am 11. Januar 1900 in der

auf Hasen 377 Hasen, 3 Verschiedenes; am 15. und 16. Januar im

Feldiagdgebege ei Caffel in 6 Ae: lng bay R asanerie ark in and-

35 Hasen; am 17. Februar in der treiben auf Fasanen 106 Fasanen, 2 Verschiedenes.

Wetterbericht vom 27. April 1900, 8 Uhr Morgens.

aron Erwer E

eratur

in o Celsius

L Me LOUE

Stationen. Wind. Wetter.

|

Belmullet . | 767 4lhalb bed. Aberdeen .. 2\wolkig Christiansund still\wolkig Kopenhagen . | 758 |W Regen

Stockholm . wolkenlos aranda . wolkig t.Petersburg| 746 Regen Moskau . . . | 751 Nebel

Cork Queens- town .. . | 764 |N heiter Cherburg . . | 762 wolkig Tdet.-¿ « «760 Regen E sei 756 bedeckt mburg .. | 758 Schnee winemünde | 759 bededckt Neufahrwasser| 759 |W wolkig Memel .… . | 756 heiter Ses C O wolkenlos linster W\tf.\ 760 bededt Karlsruhe . . | 761 wolkenlos Wiesbaden . | T61 halb bed. München . . | 760 wolkenlos Chemniß .. | 762 Du Berlin ... | 761 bede Wien . . . «. | 763 wolkenlos Breslau . . . |_762 heiter le d'Aix . . | 759 beiter L es L: 000 halb bed. Triest .… . . | 762 bedeckt

Uebersicht der Witterung.

Eine Depression, deren Kern über der Ladogasee liegt, entsendet einen Ausläufer nah dem nordwest- lichen Deutschland, unter dessen Einfluß im deutschen Küstengebiete trübes, regnerishes Weiter eingetreten it. Am höchsten i} der Luftdruck über Nordwest- und Südost-Europa. In Deutschland i} bei \{chwacer Luftbewegung das Wetter kühl, im Norden trübe, im Süden heiter. Jn Norddeutshland ift meistens Regen oder Schnee gefallen.

Deutsche Seewarte.

u. d. Meeres\p T

Bar. auf 0 Gr. red. in Millim.

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„Der König

von Rom“, dramatishes Gedicht in fünf Auto von Otto von Verlage von Carl Winter

bubhandlung zu Heidelberg im Druck ershienen (Pr. geh. 2 #).

’8 Universität8-

eldmark Waltersdorf in 3 Kessel-, 2 Standtreiben auf Hasen 203 Hasen, 6 Verschiedenes; am

Wild (Rothwild), 594

121 Rei

Kammern

irshe, 86 | Geheimer Kabinetsrath.*

Vesuv“ statt.

C. Auf der Pürshe, Suche, Parforce- und Uebungs-

in der Schorfheide (Oberförstereien Grimmiß, Greß-SYönebeck, P Reiersdorf, Zehdenick), Grunewald, Potsdam und alfen- agen 120 Hirsche, 534 Spießer und Wild (Rothwild), 217 Schaufler 928 Spießer und Wild (Damwild), 7 Rehe, 23 Fasanen, - 986 Fen; 436 Rebhühner, 1378 Siuls Gnten, Sch er, Kormorane, 202 Füchse, 3 72 Iltisse, 6 Wiesel, 55. Raubvögel, 856 Verschiedenes ; in der Kolbit-Leßlinger Heide 8 Hirsche, 22 Spießer und Wild der bekannten (Kothwild), 67 haufler, 190 Spießer und d (Damwild), 19 asen, Gänse, Enten, nepfen u. \. w.: 3, eiher, Kormo- D fis, 3 Wiesel, 103 Raubvögel, 124

Sthnepfen u. \. w.: 2, 4 Füchse, 8 Raubvögel, 3 Verschiedenes;

im Hammer-Königs-Wusterhausener Gehege 1 Schaufler, 1 Spießer und Wild (Damwild), 4 Schaufler, 1 wild), 20 grobe Sauen, 2 Fasanen, 3 Hasen, 160 Rebhühner, 42 Reiher, Kormorane, 1 Fuchs, 3 Marder, 6 Verschiedenes ; z

im Wildpark und Feldjagdgehege bei Potsdam 10 Hirsche, 12 Spießer und Wild (Rothwilo), 6 d i 18 Rehe, 18 Fasanen, 126 Hasen, 264 Rebhühner, 105 Gänse, Enten, Schnepfen u. f. w., 30 Reiber, i 34 Iltisse, 61 Ee 59 Raubvögel, 429 Verschiedenes;

ege bei Berlin 4 Rehe, 3 Fasanen, 169 Hasen,

1089 Rebhühner, 14 Gänse, Enten, j 16 Iltisse, 53 Wiesel, 7 Raubvögel, 130 Verschiedenes ; i

ía der Stadtjagd Spandau 2 Schaufler, 7 Spießer und Wild (Damwild), 1 geringe Sau, 37_Rehe, 14 Fasanen, 80 Hasen, 248 Rebhühner, 44 Gänse, Enten, Schnepfen u. f. w., 8 Füchse, 1 Parder, 2 Iltisse, 2 Wiesel, 11 Raubvögel, 63 Verschiedenes ;

im Feldjagdgehege bei Cassel 7 Rehe, 3 asanen, 103 Hasen, 17 Füchse, 2 Marder, 4 Iltifse, 5 Wiesel, 32

im Furstenwald und eldjagdaehege bei Ohlau 36 Nehe, 76 Fa- 175 Hasen, 265 Rebhühner, 17 2

Die gesammte Jagdbeute betrug 199 Hirsche, 663 Spießer und daufler, 1779 Spießer und Wild (Dam- wild), 403 grobe, 298 geringe Sauen, 253 Rehe, 699 Fasanen, 3500 Palen, 9462 Rebhühner, 546 Gänse, Enten, Schnepfen u. \. w.,

er, Kormorane, 348 Füchse, 72 Marder, 193 Iltisse, 288

Wiesel, 457 Raubvögel, 2380 Verschiedenes. der Londoner Feuersbrunst ia

2 ; 11 Uhr Vormittags aus. Nachdem die öffentlichen Gebäude Mannigfaltiges. und zahlreihe Geshäftsläden ein Raub der Flammen ge- worden waren, sprang das Feuer über den Fluß Ottawa und breitete ih in der S:adt aus. Gzgen §6 Uhr Abends waren 2000 Familien obdachlos, Hunderte von Feriones lagerten auf den Straßen, Es geht das Gerücht, daß me

allein infolge der sehr großen Ausdehnung des vom Feuer ergriffenen Gebiets kann hierüber nichts Genaues festgestelt werden.

Berlin, den 27. April 1900.

Auf die Mittheilung von der Konstituierung des Bezirks9- Aus\chGusses Berlin W. des Deutschen Flottenvereins an Seine Majestät den Kaiser und König (ogl. Nr. 96 d. Bl.) erhielt der Vorsitzende, Baurath Kyllmann, dem „W. T. B." zu- folge, nachstehende telegraphische Antwort: L

„Seine Majestät der Kaiser und König laffen für die Meldung von der erfolgten Bildung des Bezirks-Aus\husses Berlin W. des Deutschen Flottenvereins und die patriotische Kundgebung des Bezirks-Aus\husse3 danken. Auf Allerhöchsten Befehl: von Lucanus,

Im wissenschaftlihen Theater Sonnabend, Nachmittags zu erma

ßigten Preisen eine Wiederholung des deforativ ausgestatteten Vortrags „Von den Alpen zum

angemeldet

1 grobe, 39 nge Sauen, 13 378 U für das große Marder,

ild (Damwild), 10 Rehe,

Ehrenpreis an.

in Meißner 13 Spießer und Wild (Dam-

pießer und Wild (Damwild), | ein Tafelgeschirr

Kormorane, 9 Füchse, 9 Marder,

reits eingesandt : | von 500 Á auf Scheibe „Deutschland“, einen folhen von 500 4 auf Scheibe „Heimath“ und einen folhen ‘von 100 46 auf Scheibe „Wildscheibe“, die Büchsen-Schüßen-Kompagnite in Weimar einen Preig von 75 4, der S 100 M, die Karlsbader Scheibenshütengesellshaît eineu folhen von 400 Kronen in Gold und einen gleichen von 100 Kronen in einer Karls, bader Sprudelfsteinkassette. Ferner übersandten die Schießordnungs- fommission des deutschen Schügeibundes 100 (G und der Landeëverband deutsher Shüßen in Böhmen einen Preis von 500 Kronen in Gohd mit Etu!; der Oesterreichishe Shüßenbund meldete leichfalls einen Die Stadt Dresden selbst spendete Chrenpreise im Werthe von zusammen 4800 4, und ¡war eine Vase mit orzellan (Werth 430 4) und hierzu 770 4 baar in Gold auf Scheibe „Deutschland“, eine Jagduhr mit zwei fünfarmigen Leuchtern in Meißner ; baar 350 A in Gold auf Sc)eibe „Dresden“, 400 4 baar in Gold und Etut

Dresden, im April. Für das X[II1. Deutshe Bundes, ang wurden erlegt resp. erbeutet: | f@ießen 1900 zu Dresden- sind bereits zahlreihe Ehrengaben

d viele aud schon - einge;angen. Seine Majestät der Deutsche Kaiser, Seine Königlihe Hoheit der Prinz-Regent Luitpold von aren Seine Hoheit der Herzog von Sachsen-Altenburg und andere Fürstlichkeiten haben durh gespendéte Eßbrenpreise Ihr Interésse Fest an den Tag gelegt, Von Gilden haben be,

die Schütengilde von Berlin einen Ghreapreig

ütenverein Germania in Dresden einen folhen von

Postament

Porzellan (Werth 8590 #4) und hierzu

als einen zweiten Preis auf dieselbe Scheibe, für 12 Perjonen in Meißner Porzellan /(Streu-

blumenmuster mit Goldrand, Werth 420 46) und hterzu baar 580 A in Gold auf die Scheibe „Heimath“, cine Frauenbüste in Bronze (von Schlüter, 3C€0 #4 Werth) und dazu baar 700 A in Gold auf Stheibe „Nürnberg“, ein Tafelgeschirr für 12 Personen in Meißner

Schnepfen u. \. w., 18 Füchse, Son (Zwiebelmauster mit Goldrand, Werth 390 4) und hierzu

aubvögel, 138 Ver- : und Mahlmü

arder, 64 Iltisse, 158 Wiesel,

silbernen Weiakru in Gold, auf „W

Ottawa, 2. April. (W. T. B.) Ein ungeßeurer Brand vernichtete heute hier eine Anzahl Schneidemühlen, Holzpläßge hlen, ferner das Elektrizitätswerk und den Bahnhof der Canada-Pacific-Eiseubahn. welhes noch nicht gelöscht ift, droht bei dem herrschenden stürmischen Westwind einen Theil der Stadt zu zerstören. Die Reaterang erbat sich Hilfe von Montreal, Toronto uad Brockoile. Zur Bekämpfung des wüthenden Glements wurde die Miliz aufgeboten. Der Schaden wird shon jeßt auf mehr als 4 Millionen Dollars ges{chäßt. Das Parla- ment, in dessen Räumlichkeiten infolge Autbleibens der elektrischen Be- leuchtung Dunkelheit hercscht, hat sih bis Dienstag vertagt. Wie „Times“ aus Oitawa gemeldet wird, brach die

aar 110 Æ in Gold auf Pistolenscheibe „Sachsen", rinen zweiten Preis auf diese Scheibe, bestehend in 200 baar in Gold, und einen g mit Tablett (Werth 433 46), hierzu 67 A baar

dscheibe“.

Das Feuer,

Hull, einem Vororte von Ottawa, um

rere Personen das Leben eingebüßt haben,

der „Urania“ findet morgen,

Geschüß auf

meister Beutler.

Ore3 den, 27. April. (W. T. B.) Heute Vormittag 10 Uhr wurde die unter dem Protektorat Seiner Majestät des Königs Albert von Sachsen stehende „Deutschche Gartenbau-Ausfstellung“ im Beisein Jhrer Majestäten des Königs und der Königin, 15. Januar auf der Insel Potsdam in 2 Kessel-, 3 Standtreiben | der Prinzen und Prinzessinnen des K niglihen Hauses, des diplomatishen Korps, der Generalität und zahlreiher Würdenträger feierli eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt der Ober-Bürger-

Nach Schluß der Redaktion eingegangene

Depeschen.

Elandslaagte, 26. April. (Meldung des Reuter’schen Bureaus.) Jun der leßten Nacht haben die Buren noch ein der Hügelkette vor der britischen Front in Stellung gebracht, sodaß jeßt drei Geschüße dieselbe beherrschen. Die Buren sind fest davon überzeugt, daß die britischen Ge- \hüße die ihrigen wegen ihrer gut hergerichteten Verschan- ungen nicht treffen i

uren vom Biggarsberg herabgekommen scien, um die hier befindlichen Burenstreitkräfte zu verstärken.

önnen. Eingebcrene melden, daß die

(Fortscezung des Nichtamtlichen in der Ersten und Zweiten

Beilage.)

Theater.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 109. Borttenimg, Zur Erinnerung an die vor 50 Jahren stattgehabte erste Aufführung in Berlin, Der Prophet. Große Oper in 4 Akten von Giacomo Meyerbeer. Text nach dem Französischen des Eugène Scribe, deuts bearbeitet von Ludwig Rellstab. Ballet von Emil Graeb. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 114, Vorftellung. Zum 25. Male: Jugend von heute. Eine deutsche Komödie in 5 Aufzügen von Otto Ernst. Anfang 7# Uhr

Sonntag: Opernhaus. 110. Vorstellung. Figaro’s Hochzeit. Komische Oper in 4 Akten von Wolf- gang Amadeus Mozart. Text nah Beaumarchais, von Lorenzo Daponte. Uebersezung von Knigge- Vulpius. Anfang Uhr.

Schauspielhaus. Mittags 12 Uhr: Matinée zum Besten der Unterstüzungskafse für arme Schau- spteler: Zum ersten Male: Kean, oder: Geuie und Leidenschaft. Lustspiel in 5 Aufzügen frei nah dem Französishen des Alexander Dumas (Vater) von Ludwig Barnay. In Scene gesept vom Regisseur Georg Droescher. Aufgeld wird nit erhoben. Biklletreserve say Nr. 1. Abends 74 Uhr: 115. Vorstellung. Die Tochter des Erasmus. Shauspiel in 4 Aufzügen von Ernst von Wildenbruch.

Die Abonnementbillets zum II1. Rang Balkon, Mitte links Nr. 9 und 10, zur 110. Vorftellung im Königlichen Opernhause sind dem Inhaber abhanden gekommen. Dieselben werden deshalb hiermit für ungültig erklärt; vor Ankauf wird gewarnt.

Deutsches Theater. Sonnabend: Neu ein- studiert: John Gabriel Borkman. Schauspiel in 4 Aufzügen von Henrik Ibsen. Anfang 74 Uhr.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Die versuukeue Glocke. Abends 74 Uhr: John Gabriel Borkman.

Montag: Der Biberpelz.

Berliner Theater. Sonnabend: Ueber uusere Kraft.

Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Harold. Abeudó 75 Uhr: Der Hüttenbefitzer,

Montag: Ueber unsere Kraft.

Schiller-Theater. (Wallner-Theater.) Sonn- abend, Abends 8 Uhr: Niobe. Schwank in 3 Auf- zügen nah Harry und E. A. Paulton von Oskar Blumenthal. Hierauf: Der Diener zweier Herren. Lustspiel in 2 Aufzügen von Carlo Goldoni.

Sonntaa. NaGmittags 3 Uhr: Des Meeres und der Liebe Wellen, Abends 8 Uhr: Die Eyre.

Montag, Abends §8 Uhr: Niobe. Hierauf: Der Diener zweier Herren.

Theater des Westens. (Opernhaus.) Sonn- abend: Nolkstihümlihe Vorstellung zu halben Preisen: Die lustigen Weiber von Windsor. (Falftaff: Herr Robert Biberti, als Gast.)

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen : Der Freishütß. Abends 74 Ühr: Der BVettel- ftudent. (Ollendorf: Herr R. Wellhof, als Gast.)

Mozxtag: Der Bettelftudent.

Dienstag: Gastspiel Ferenczy - Ensemble. Die U Operette in 3 Aufzügen von Sidney Iones.

Lessing-Theater. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Aufführung der Sezessionsbühne: Gioconda. ä Abends 74 Uhr: Gastspiel von Agnes Sorma.

ora.

Sonntag: Gastspiel von Agnes Sorma. Cyprienne. Montag: Als ih wiederkam .….

Neues Theater. S&iffbauerdamm 4 a. Scin- abend: Minna von Barnhelm. Lustspiel in 5 Akten von G. E. Lessing. Anfang 7# Uhr.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Zu halben Preisen: Hofguust.

Sonntag Abend: Jm Exil. Sonne.

Vorher: Frau

Residenz-Theater. Direktion : Sigmund Lauten- burg. Sonnabend: Die Dame von M

(La I dame de chez Maxim.) Schwank in 3 Aften von

Georges Feydeau. Uebersezt und bearbeitet von Benno Jacobson. In Seene geseßt von Sigmund Lautenburg. Anfang 75 Uhr.

Sonntag und folgende Tage: Die:Dame von Maxim.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Bei bis über die Hälfte ermäßigten Preisen: Der Schlafwagen- Controleur.

Thalia - Theater. ODretdenerstraße 72/73. Drittlegte Aufführung vor der Abreise nah Hamburg. Sonnabend: Jm Himmelhof. Große ‘Aus\tattungé- posse mit Gcsang und Tanz in 3 Akten von Jean Kren und Alfred S&önfeld. Musik von Max Smidt. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Im Himmelhof.

Moxtag, den 30, April: Leßte Aufführung in diefer Saison. Benefiz für Guido Thielscher. Im Himmelhof. (Gottlieb Shwärmer: Guido Thielschec.)

Konzerte.

Saal Bechstein. Sonnabend, Anfang 8 Uhr:

Konzert von Olda Norden und C. Dupont. VECUGE E G E R E S L T E EEN E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anita von Fragstein und Niemédorff mit Hrn. Oberleut. Wolfgang von Fabeck (Char- lottenburg— Berlin).

Verehel idt : Hr. Leut. Arreß mit Frl. Lucie Stallmann (Spandau—Berlin).

Geboren: Ein Sohn: rn. Amtmann B. Brandes (Offleben). Eine Tochter: Hrn. E. du Roveray (Woblanse).

Gestorben: Hr. Leut. Carl Riehmer (Diedenhofen).

Verantwortliher Redakteur: Direktor Siemenroth in Berlin.

Verlag der Expedition (Scholz) in Berlin.

Druck der Norddeutshen Buchdruckterei und Verlage Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Zehn Beilagen (eins{hließlich Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

101.

Berlin, Freitag, den 27. April

1900.

Berichte von deutschen Fruchtmärkten.

—-

Qualität

gering

mittel gut Verkaufte

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

Menge

niedrigster M.

höchster

niedrigster | höchster | niedrigster | höchster Doppelzentner M. M. Á M. t.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach übershlägliher Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

Am vorigen Markttage

Durits nitts- preis dem

h. Mh. Á.

Durchschnitts- Verkaufs- preis

für werth 1 Doppel- zentner

Oftrowo. e ¿ 14,20 Wongrowiß . . E E 13,40 Dieschberg, A s A 11,90

C 2 12,80 De s eus E S _— Göttingen . . . . , . o . . Va Ce aas 16,10 Neuß . . . . . . . . . . s . 15,20 Döbeln . . . . . s e . . . 12,50 Langenau i. Wttbg.. 6 16,40 Colmar i. G... . E A Château-Salins . . L ee —— Biatt. e ¿ E A 11,90 S{hweidnißz. E s aas 13,60

e Gua... M

Kottbus . - . . . . . «‘ S Oftrowo . . E 13,40 D ¿ 12,40 Breslau . . . - E Ea 13,40 E C e 13,50 o S E S A Göttingen E e 2 E els L L 14,90 Neuß . . . . o . s s. . . 13,20 Döbeln . * . «“ ° . . . O E Châüteau-Salins . L i a o od S e t a e ol 13,50 Schweidniß , . E E N 13,80

«Qa nuna

E E e s 11,00 Wongrowiß „, E 11,00 E ca ee 11,30 U a o ie eid 11,80 eei aa 11,00 D a ca o aae le D ie e E e ie 6 13,70 E o ees Ga E E a o eo e 15,00 Eee ; C E e e —— e ee ee 11,30 S i d aao Se 11,60

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« Ne odd s

Weizen 14,30 | 14,30 14,40 | 14,40 14,50 13,60 | 13,80 14,00 | 14,30 14,60 12,90 13,20 13,60 14,29 14,90 12,80 S E 15,40 15,40

_—— 14,20 14,40 14,65 14,70 A 14,00 14,50 14,80 15,00 16,40 16,40 16,70 16,70 16,90 15,20 15,70 15,70 16,20 16,20 13,20 13,50 13,80 14,00 14,30 16,40 16,80 16,80 17,00 17,00

—— 19,18 19,18 19,73 19,73 —- 15,89 16,20 -— -— 12,90 13,20 13,60 14,20 14,90 14,10 14,10 14,60 14,60 15,10

Roggen.

1441 | 14,41 13,50 13,50 13,60 13,60 13,70 12,60 12,80 13,00 13,20 13,50 13,70 13,90 14,20 14,30 14,60 13,50 _— 14,90 14,90

14,50 14,50

—— 14,50 14,50 14,70 15,00 15,20 15,20 15,50 15,60 | 15,80 13,20 13,90 13,90 14,70 | 14,70

—_— 13,60 13,90 14,00 14,20 —— 14,00 14,60 -— 13,50 13,80 14,00 14,30 13,80 14,10 14,30 14,40 14,70 14,20 14,20 14,60 14,60 15,00

erste.

11,60 11,80 12,00 12,40 | 12,70 11,50 11,80 12,00 12,40 | 12,60 11,80 12,30 12,80 13,30 14,30 12,20 12,80 13,20 14,30 14,70 12,00 13,00 | 13,00 _— 14,50 | 14,65 16,00 17,00 14,00 14,00 14,30 14,30 14,70 13,70 14,20 15,00 15,20 15,20 15,40 15,40 15,38 15,38

-—— 14,00 | 14,40 ———

12,00 13,00 11,80 12,30 12,80 13,30 14,30 1240 f 12,40 | 13,20 13,20 14,09

f E. 15,00 15,20 | 15,20 20 11,90 11,90 | 12,00 ; 1220 12,40 | 12,60 70 12,10 1240 | 12,60 ; 1280 5 - 12,00 | 18,00 57 E 1000 12,40 100 13,40 1450 | 14/50 i 14,60 | 1450 | 15,00 60 l 130 | 140 30 |

| 15,00 11/80} 11/80 L660 11,80 11,80 | 11,90 12,60 | 12,70

e (P O 14,00 | 14/00 e 13,00 13,60 | 13,80

13,50 13,60 14,00 66

14,00

13,80 14,20

__ } E 13,50 14,00 35 S0 0 12,10 12,40 12,60 s

12,20 | 12/20 T S,

| | | | |

13,00

13,90 13,60 |

14,03 13,88 | 14,49 14,25 |

16.21 1642 | 15/89 15,60 |

16,73 16,96 | 19/40 18/63 |

14,41 14,11 13,00 12,50 |

14,22 13,92 | 14/50 12/50 |

15,20- 15,24 | 14,11 14/30 |

14,02 13,75

11,70 11,40 9.4 12,00 1150 | 144 14,60 14,30 | 12,4

15,26 E 15/38 15,38 | 19.4.

1225 1312 | 2.4

302 15,10 100 | 16A 840 12,00 11,80 19. 4,

726 12,73 1975 | 19:4 1 230 12,30 12,30 | 19.4.

870 14,50 1450. | 10,4 420 14,00 1400 | %.4

911 13,80 4 A 479 13,69 1830| W4

ge wird auf volle Doppelzentner und der Verkaufswerth auf volle Mark abgerundet m Der Dur@§\schnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berechnet.

en für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende Preis niht vorgekommen ift, ein Punkt (.) in den leyten sechs Spalten, daß entsprehender Bericht fehlt.

Deutscher Reichstag.

181. Sißzung vom 26. April 1900, 1 Uhr.

Ueber den Anfang der Sißung wurde in der gestrigen Nummer d. Bl. berichtet. 4

Es folgt die Berathung der bei der Verhandlung über den Neichshaushalts-Etat zurückgestellten Resolutionen, welche die Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche, die Auf- hebung der Zollfreiheit für Schiffsausrüstungs8- ge enstände und den Verkauf der künstlihen Süß- stoffe betreffen.

Die erstgenannte, von dem Abg. Rembold (Zentr.) vor- geschlagene Resolution hat folgenden Wortlaut :

„die verbündeten Regierungen zu er}uchen, angesichts der überaus \{chweren wirthshaftlihen Schädigungen, welhe dur die Maul- und Klauenseuche, sowie tur die zur Verhütung threr Weiterverbreitung angeordneten Sperrmaßregeln in den leßten Jahren herbeigeführt worden sind, die bestehenden Vors(riften über Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche auf Grund der gemahten Erfahrungen einer eingehenden Revision zu unterziehen, insbesondere darauf Bedacht zu nehmen, daß vor Anordnung der Sperre eines Orts, etner Feldmark oder eines sonstigen Sperrgebiets und des Marktverbots die Noth- wendigkeit aufs Sorgfältigste geprüft und jede Verzögerung bei Auf- hebung der Schußzmaßregeln vermieden wird.“

Abg. Dr. Böôckel (b. k. F.) befürwortet seinen Zusaßantrag, in dem Text der Resolution Rembold hinter den Worten: „aufs Sorgfältigste“ einzuschalten: „unter Zuziehung von Landwirthen“. Er weist auf die enormen Schädigungen hin, welhe dur die plößlich und unvermittelt verhängten Sperrmaßregeln den kleinen Landwirthen zugefügt werden; in diesen Kreisen habe vielfa, insbesondere in Kur- hefsen, geradezu eine Verbitterung gegen die Behörden aus Anlaß diefer ihre Gxristenz bedrohenden polizeilihen Anordnungen mit ihren endlosen Weiterungen Plaß gegriffen, und zwar sei das nicht nur hin- shtlich der Schafseuche, sondern auch der Maul- und Klauenseuche

er Fall. bg. Dr. Pachnicke (fr. Vgg.) greift auf eine vom Kaiserlichen

Gesundheitsamt über die Verbreitung der Maul- und Klauenseuche und die zu ihrer Bekämpfung gebotenen Maßregeln im Jahre 1898

publizierte Arbeit zurück, aus der si ergebe, daß u. a. gegen die Eifen- bahnverwaltung sih hier und da der orwurf erheben lasse, daß fie ihrerseits niht genügend Fürsorge treffe, in threm Bereich die Ver- breitung zu hindern. Beklagt werde ferner mit Recht, daß die Sperr- maßregeln auch nach dem Erlöschen der Seuche nicht rasch genug auf- gehoben werden. In der Hauptsahe werde aber die Aufmerksamkeit darauf zu richten sein, den Seuchenerreger zu finden und auf diesem Wege dieser Kalamität zu Leibe zu gehen. In der aupt\sahe sei der Antcag Rembold bereits überholt, denn die Kommission, die er behufs Revision der bestehenden Vorschriften verlange, fei bereits berufen. Redner beantragt, über die Shlußworte der Resolution Nembold von den Worten „insbesonckere darauf Bedacht zu nehmen" ahgefondert E f Wi _ Abg. Graf von Kanih (d. konf.): Ih kann mich für eine Milderung der Sperrmaßregeln, wie fie unleugbar der Antrag Rembold anstrebt, und wie sie auch der Abg. Böckel befürwortet hat, nicht begeistern. Die Absperrung hat überall da, wo sie mit ge- hörigem Nachdruck durhgeführt wurde, au einen vollen Erfolg gehabt. Damit will ih niht fagen, daß die Gesetzgebung niht revisions- bedürftig wäre, Es genügt nit, die Märkte zu ließen. Die gefähr- listen Verbeiter der Maul- und Klauenseuße, wie der Safseuche, find die Fellhändler. Bei den Berathungen über die Revision der bestehenden geseßlihen Bestimmungen wird auch hierauf Rücksicht zu nehmen fein. Dem Antrag Bötkel jedo, in jedem Falle auch Land- wirthe hinzuzuziehen, kann ih niht zustimmen, da ich nicht absehe, was ihr Gutachten für einen Zweck haben soll. Auf der Ne ale der bloßen Milderung gerathen wir ganz sicher in den Sumpf. egen die Annahme des Antrags Rembold in beiden Theilen habe ih nihts Rg ld (Zentrc.): Vorschrif di Befond g. Hero entr.): Vorschriften, die den Besonderheiten jedes speziellen Falles Nehnung tragen, können garnicht erlassen werden, deshalb müssen die bunderäthlichen Anordnungen nothw?ndig einen allgemeinen Charakter haben, us diesem Umstande Leb fich die Thatjache, daß auch die Sperrmaßregeln von den Polizeibehörden oft in zu weitem Umfange angeordnet und Be werden, er- klären. Wenn man im íöInnern mit so sharfen Sperrmaßregeln vor- geht, so müßte doch auch mit derselben Schärfe die Grenze gegen die Verbreitung der Seuche vom Auslande her geschüßt werden. Das ift jeßt niht der Fall. Auch an diesem Punkt muß die Nachprüfung der bestehenden Vorschriften einseßea. Dringend nothwendig is aber

e s anzunehmen, dagegen können wir auf den Zusaß Böckel ver- zichten.

Präsident des Kaiferlihen Gesundheitsamts Dr. Köhler: Die Versuche über die Maul- und Klauenseuche werden fortgeseßt, und wir hoffen, damit in nit zu ferner Zeit zum Abschluß zu kommen. Ein Haupthinderniß der Bekämpfung der Maul- und Klauenseuche liegt darin, daß wir wesentlich empirisch vorgeben müssen. Aus keiner noch so eingehend ausgearbeiteten Instruktion kann man für jeden einzelnen Fall das Erforderliche herausnehmen. Ohne die Verhängung von Sperren der Gehöfte und Ortschaften werden wir niht auskommen fönnen, denn es ift im einzelnen unwiderleglißh erwiesen, daß man ih durch strenge Durchführung der Sperren sehr wohl {üen kann. Ausnahmen kommen natürlih vor, wo vershiedene Stallungen auf demselben Gehöft liegen. Die Sperre erst abhängig zu machen von der Anhörung weiterer Kreise, die niht von Amtswegen bereits mit der Bekämpfung befaßt sind, würde verhängnißvolle Folgen haben. JIft die Seuche erkannt, fo gilt es, {nell zuzugreifen. Es ift weniger gefährlib, etwas zu weit zu gehen, als zu zögern. Was die Einschleppung vom Auslande betrifft, so kann ih versihern, daß dagegen alles nur Mögliche geschehen ift. Die Kon- trole wird streng durchgeführt, namentli bei der Eisenbahnverwaltung. In neuerer Zeit s{chweben noch Verhandlungen darüber, welhe Maß- regeln über die Sammeltransporte zu ergreifen sind. Die Maß- regeln gegen die Schafcäude haben sich durchweg als gut erwiesen. 1886 hatten wir die Räude noch in 1583 Gemeinden, 1898 nur noch in 515. Eine Aenderung der Räudevorschriften wäre also nicht rathsam. Eine wichtige Seite bei der Maul- und Klauenseuche ist die Vershleppung durch Milch. Es if vorgekommen, daß die Feststellung der Seuche zu spät und die nothwendigen Vorsihhts- maßregeln niht rechtzeitig genug erfolgt sind in den Dxmpfmolkereten. Ein Schuß gegen die Vershleppung liegt in der Erwärmung der Milch in den Molkereien. Man hat das Bedenken erhoben, daß die Temperatur von 100 Grad die Ausnußung der Milh unmözlih mache. Die Versuche sollen foctgeseßt werden, ob die Erwärmung bis 85 Grad ausreicht.

Abg. Werner (Reformp.) verzihtet auf das Wort.

Abg. Graf von Bernstorff - Uelzen (b. k. F.) ift besonders er- freut darüber, daß auch die Frage der Vershleppung der Maul- und Klauenseuche dur die Dampfmolkereien Gegenstand der Untersuchung bei der Revision werden fol. Jm allgemeinen ift er für die Aufceht-

thunlihfte Beschleunigung der Revision, Die Resolution Rembold

erhaltang der jeßigen Repressivmaßregeln, so lange man nicht besser