1835 / 1 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

N ters unter dem Tory-Ministerium nicht beizubehalten.

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Donnerstag den. 1 Januar

Amtlihe Nachrichten. Kon Des Sagés.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Ober-Landesges richts-Referendarius von Tieschowiz zum Landrath des Adel- nauer, den Premier-Lieutenant von Wimmer zum Landrat des Schrodaer und den Forst-Referendarius von Graevenits zum Landrath des Wreschener Kreises im Regierungs - Bezirk Posen zu ernennen geruht.

Im Bezirke der Königl. Regierung

zu Breslau ist der Kandidat des ‘Predigtamts, Schwer, als Pastor zu Paschkerwiß angestellt worden ;

zu Danzig ist dem bisherigen katholischen Pfarrer zu Quaschin, Anton Kleist, die erledigte Pfarrstelle in Lusino verliehen worden ;

zu Koblenz ist der evangelische Predigtamts - Kandidat E. Schneegans zum Pfarrer in Breßenheim und Winzen- heim ernannt worden.

Abgereist: Der General-Major und Commandeur der ten Kavallerie-Brigade, Freiherr von Krafft il, nah Stargard.

Zeitungs-Nachrichten. U 0 n o

Frankrei ch.

Paris, 24. Dez. Der Pairshof entschied in seiner ge- srigen Sigung, daß er sich hinführo stets um 122 Uhr ver- sammeln und bis um 44 Uhr zusammenbleiben wolle. Jmm fers neren Verlaufe seiner Berathungen über diejenigen Jnkulpaten„ deren Freilassung der General-Prokurator der besseren Einsicht des Gerichtshofes überlassen hat, wurden gestern wieder 33 der- selben auf freien Fuß geseßt. Unter diesen befand sih auch der 2c. Drevet aus Lyon, der mit 67 gegen 61 Stimmen freigespro- chen wurde. Dagegen wurde die Anklage gegen den Herausge- ber des „Précurseur de Lyon“, Herrn v. Roussillac, nach einer sehr lebhasten Debatte mit 74 Stimmen gegen 54 behauptet. Am Schlusse der vorgestrigen Sibung hatte der Präsident eir Schreiben des Grafen v. Sesmaisons verlesen, worin derselbe ihm anzeigte, daß er an dem Prozesse keinen weitern Antheil nehmerz würde. (Man wird s erinnern, daß er sih mit noch 4 anderer Pairs, den Herren Dubouchage, Lanjuinais, von Vogué und von BViron, fúr inkompetent erklärt hatte.) Zu Anfang der gestrigen Sizung soll nun der Vicomte Dubouchage auf den Grund jenes Schreibens seines Kollegen einige Aufschlüsse über die fortgeseßte Anwesenheit der vier anderen dissidirenden Pairs gegeben und sich unter Anderem dahin geäußert haben, daß diese Pairs sich zwar der Majorität unterwürfen, daß sie es aber; da sle sich, ihrer innigen Ueberzeugung nach, für inkompetent hiel- A als ihre Pflicht betrachteten, zur Milde und Nachsicht zu

immen.

Auf den Grund eines Jmmediat- Berichtes des HandelS- Ministers hat der König eine Verordnung erlassen, wonach sämmt- liche Mitglieder des Raths der Werkverständigen zu Lyon (Ab- Mens für Seiden - Waaren) pro 1835 neu gewählt werden ollen.

Der Notar Moreau tritt im hiesigen 7ten Wahl - Bezirke, der statt des Grafen Alexander Delaborde einen Deputirten zue ernennen hat, als Kandidat des Ministeriums auf. Jn Ussel (Corrèze) hat ‘sich als solcher Herr Camille Pérler gemeldet.

Vor dem hiesigen Cassationshofe kam gestern der Einspruch der Kommission zur Errichtung eines Monuments für den Her=s zog von Berry gegen ein Urtheil des Königl. Gerichtshofes zur Sprache, wodurch dieser entschieden hatte, daß die von dem Mi- nister des Jnnern verordnete Abtragung jenes Monuments eine reine Verwaltungs - Maßregel sey, in welche die richterliche Be- hörde sich nicht zu mischen habe. Dieses Erkenntniß war es, welches die Mitglieder der gedachten Kommission gestern vor dem Cassationshofe anfochten. Der Advokat Mandaroux-Vertamy führte ihrè Sache, konnte jedoch den Gerichtshof nicht überzeugen, der nach dem Antrage des General-Advokaten Dupin das Cassations-Ge- such mit dem Bemerken verwarf, daß die richterlichen und admi- nistrativen Functionen stets von einander getrennt bleiben mÜß- ten, und daß die Versúgung eines Ministers im Kreise sciner Amts-Befugnisse allein vor dem Staats-Rathe anzufechten sey.

Man spricht in den hiesigen Salons viel von einem Ver- lust von angeblich 4000 Louisd'or, den eine vornehme diploma- tische Person bei der lebten Abend-Gesellschast beim Russischer Botschafter am Whisttische erlitten habe.

Im Constitutionnel liest man: „Die Personen, welche mit Lord Granville auf vertrauterem Fuße stehen, kannten seit längerer Zeit seinen festen Entschluß, den Posten eines Botschaf- ters Er hatte sogleich seine Entlassung eingesandt; erst vor einigen Tagen ist die- selbe angenommen worden, Es scheint sogar, daß, wenn die gemäßigten Whigs {wach genug gewesen wären, in das jeßige Ministerium einzutreten, der Herzog von Wellington nicht ab- geneigt gewesen seyn würde, dem Lord Granville vorzuschlagen, seine Functionen in Paris fortzuseben. Dazu würde sich aber der Lord unter keiner Bedingung verstanden haben. Er wird Je6t nah England zurückkehren, um die Lage der Dinge in der Nähe zu prüfen, und späterhin wird er sich in Paris niederlassen. Es scheint sich Übrigens zu bestätigen, daß die Wahl des neuen Botschafters für Paris auf Lord Stuart de Rothesay fallen wird, der England unter dem vorigen Ministerium des Herzogs vorx Wellington repräsentirte, Er ist ein Tory aus der Schule des Grafen Aberdeen. Lord Stuart wird binnen kurzem in Paris tntresfen, um über die auswärtige Politik des neuen Kabinettes Auftlärung zu geben,“ |

Jn einem Schreiben aus Ainhoa (Spanische Gränze) vom |

17, Dezember. heißt es: „„Seit einigen Tagen wird die Wach- samkeit auf unserer Gränze verdoppelt, Das Bedürfniß an Pul- ver beginnt bei den Karlisten fühlbar zu werden, und dieses, oder, was noch leichter ist, die Stoffe, woraus dasselbe verfertigt wird, sucht man besonders in die insurgirten Provinzen einzuschwärzen. Vor drei Tagen twourden von den in der Umgegend kantonniren- den Militairs Ballen mit Schwefel und Salpeter weggenommen. Die Schmuggler warfen beim Anblick der Truppen ihre Last ab, und ergrissen die Fluht. Man hat hier wenig Nachrichten vom Kriegs-Schauplatße. Die beiden wichtigen Treffen, worin die Insurgenten den Kürzern zogen, haben zu weit von uns stattge- funden , als daß wix Details darüber mittheilen könnten. Am 16ten hat die Garnison der Miséricorde zwei Ausfälle gemacht, und die Belagerer, welche unter dem Kommando des Brigadiers Savaza standen, bis Lecaroß zurückgetrieben./

Durch cine Königl. Verfügung vom 22sten d. wird angeord- net, daß alle Schiffe unter Neapolitanischer Flagge, welche aus einem der Häfen Siciliens kommen, in Frankreich einer Qua- rantaine von 30 Tagen unterworfen seyn sollen, die nur in el- nem der Lazarethe von Marseille, Toulon, Trompeloup und Ta- tihou abgehalten werden darf.

Der General-Gouverneur von Algier hat dice Anfertigung einer Liste von allen in Algier, Bona, Bugia, Mostaganem und Oran wohnenden Jndividuen, die sich über ihren Lebensunter- halt nicht gehörig ausweisen können, angeordnet. Diese Liste soll ißm novch im Laufe des Monats Dezember vorgelegt wer: den, worauf er sh die Ausweisung derjenigen Personen vorbe- hâlt, dercn fernerer Aufenthalt im Lande ihm mit der Ruhe und Ordnung in der Kolonie unverträglich erscheint. soll künftig das Landen in den von den Franzosen beseßten Häfen der Nord - Afrikanischen Küste nur solchen Personen gestattet seyn, die mit gehörigen! Pässen versehen sind. Verlangt ein Konsul die Ausschiffung eines Reisenden seiner Nation , dessen Pässe nicht in Ordnung sind, so muß er sich anheischig machen, die Kosten der Rückreise zu tragen, falls ein solcher Reisender späterhin wieder fortgewiesen würde. Bei der Ankunft eines Schiffes in Algier soll sich jedesmal ein Po- lizei - Beamtér an Bord begeben uns sich: von den Passagieren ihre Pásse aushändigen lassen, worauf die Franzosen sofort eine Sicherheits-Karte erhalten. DenkAusländern wird eine solhe Karte nur bewilligt, nachdem si nachgewiesen haben , daß ihr Paß dei dem Konsulate ihrer Nation eingetragen worden ist.

Die Französishe Einwohnerschast* von Algier hat dem Ge- neral Voikol’ vor seiner Abreise von dort ‘eine goldené Medaille mit der Inschrift: „Dem General Voirol die dankbare Kolo- nie‘, úÚberreicht, Die Maurische Bevölkerung der Stadt stellte ihm einen Ehren - Säbel zu, begleitet von einer mit zahlreichen Unterschriften versehenen Adresse, und die Araber aus der Ebene úbersandten ihm ein {dônes Gewehr.

Großbritanien und Jrland.

London , 24. Dez. Jhre Majestäten und der Prinz Georg von Cambridge langten vorgestern Abend im Pavillon von Brigh- ton an. Heute werden die Prinzessin Auguste und ihre Schwe- ster, die Landgräfin von S Aolbdra, zum Besuch bei Jh- ren Majesiáten erwarte. Auch die Herzogin von Gloucester wird heute in Brighton eintressen.

Zehn Tage der jeßigen Hostrauer, und zwar vom 25sten d. M. an gerechnet, sind für den verewigten Landgrafen Wilhelm von Hessen - Philipsthal-Barchfeld, Geschwisterkind Jhrer Maj. der Königin, bestimmt.

Die Hof-Zeitung publizirt nunmehr in amtlicher Form noch folgende Ernennungen: Lord Granville Somerset, Herr W. Yates Peel und Herr J. Planta zu Mitgliedern des Geheimen-Raths; Graf von Aberdeen zum ersten Staats- Secretair für die Kolonieen; Viscount Lowther zum Vice- Präsidenten der Handelskammer und Scha6meister der Marine; Graf De Grey zum ersten Lord der Admiralität, und ihm zur Seite die Vice-Admirale Sir G. Cockburn, Sir J. Beres- ford und Sir Ch. Row ley nebst Lord Ashley Cooper und Herr M. Fi6gerald, als Kommissarien der Admiralität; Ges neral - Lieutenant Lord Ed. Somerset zum General - Jnspektor der Artillerie, Sir Ed. Campbell zum Secretair und Herr Francis Bonham zum Magazineur des Feldzeugamts; Lord Granville Sn e zum ersten Kommissar der Forsten und Waldungen, und ihm zur Seite General-Major Sir B. Ste- phenson und Herr A. Milne, als Kommissarien dieses De- partements; Herr Alexander Baring zum Münzmeister; Sir E. Knatchbull zum Zahlmeister der Armeen; Lord Ma- ryborough zum General-Postmeister, und Oberst Alexander Perceval zum Schaßmeister des Feldzeugamts.

Die Verleihung des Hosenband-Ordens an den Herzog von Buccleuch ist bis je6t noch nicht erfolgt; nur der Herzog von Grafton erhielt diesen Orden in dem leßten am Sonnabend vom Könige gehaltenen Kapitel. Der Herzog von Buccleuh war nicht zu rechter Zeit in London eingetrosfen, sonst wäre derselbe auch mit dem genannten Orden bekleidet worden.

Lord Stuart de Rothesay hatte gestern Geschäfte im aus- wärtigen Amte. /

Der Graf von Haddington hatte gestern im Kolonial-Amte eine Unterredung mit dem Grafen von Aberdeen. Lekbterer und der Herzog von Wellington konferirten später mit Sir R. Peel, Die Marquis von Salisbury und von Exeter und der Graf von Carnarvon besuchten den Herzog von Wellington.

Der Englische Botschafter am Oesterreichischen Hofe, Sir Frederíck Lamb, ist am Sonnabend hier eingetroffen.

Der Marquis von Sligo soll nächstens von Jamaika zu- rúckberufen werden; er war nur 8 Monate als Gouverneur in dieser Kolonie. Bis zur Ernennung eines Nachfolgers wird der General-Major Sir Amos Norcott, Befehlshaber der Streit- kráfte auf Jamaika, die Functionen eines Gouverneurs versehen.

Sir Edward Sugden, der neue Lord-Kanzler von Jrland,

gab am Sonntag Abend dem Premier-Minister und mehreren

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anderen angesehenen Personen, worunter Graf Roßlyn, der Prä- sident des Geheimen-Rathe, Sir F.Scarlett, der Präsident des Schabkammer- Gerichts, Herr Croker, Herr Bonham, Herr A. Baring und der Sprecher des Unterhauses, vor seiner Abreise nach Dublin einen Abschiedsshmaus.

Der Portugiesische Gesandte, Herr von Movraes Sarinento, gab vorgestern zur Feier der Vermählung Donna Maria s mil dem Herzoge von Leuchtenberg den hier sich aufhaltenden MDor- tugiesen und anderen mit seiner Regierung in Verbindung stes henden Personen ein glänzendes Diner. E

Der Standard meldet: „Wie wir hören, ist die Cinla- dung an die Minister ergangen, sich gegen Ende dieser Woche in G einzufinden, woselbst am Freitag oder Sonnabend ein Conseil gehalten und die Proclamation hinsichtlich der Auf- lôsung des Parlaments angenommen werden soll. Sollten jedoch die Minister durch irgend einen Umstand verhindert werden, London zu verlassen, so wurden Se. Majestät Sonnabends nach dem St. James - Palast zurückkehren und das Parlament dann bestimmt aufgelö werden. Der Ausbau: der von den Parla- ments - Häusern stehen gebliebenen Trümmer wird spätestens unr die Mitte Januars beendigt seyn, jedenfalls also noch vor den Schlusse der neuen Parlaments-Wahlen.““

Der Spectator erwähnt eines Gerüchts, als werde der König der ersten Aufldsung des Parlaments eine zweite folgen lassen, wenn die Resultate der neuen Wahlen ungünstig ausfal- len sollten; es sey jedoch, meint er, eine große Frage, ob der Herzog von Wellington oder Sir R. Peel es wagen würden,

r. Majestät zu einer solchen zweiten Aufidsung zu rathen.

Vorbereitende Wahl-Versammlungen werden noch immer üx allen Theilen des Landes gehalten und meist sehr zahlreich be- sucht. Sowohl die Konservativen als die Reformers bieten alle ihre Kräfte auf, und es läßt sh wohl annehmen , daß man das Re- sultat der nächsten Wahlen als sicheres Kriterion für das Ver- hältniß der Stärke der beiden Parteien zu einander wird betrach- ten föônnen. So wie der Spectator nur in der Vereinigung der Reformers zum Umsturz des Ministeriums das Heil des Lan- des finden kann, so fordert auch ein „, Vaterlandsfreund‘/ in eîi- ner vom Courier mitgetheilten Adresse an die Wähler votr Großbritanien und Jrland dieselben auf, nur solchen Kandidaten ihre Stimmen zu geben, die sih verpflichten, dem Tory - Mini- sterium des Sir Robert Peel, als solchem, unbedingten Wider- stand entgegenzuseßzen. Unter den Parlaments - Kandidaten bemerkt man einen Bruder des Lord Stanley, der sich zu Pais- ley, einem sehr radikal gesinnten Orte, meldet; Lord Molineux, einen eifrigen Reformer, für Lancashire; Sir Edward Codring- ton und Sir George Grey für den neuen Flecken Devonport, wo ihm Herr Georg Dawson, der neue Secretair der Admirali- tát, entgegentritt; den Marquis von Worcester für West -Glou- cestershire, und den jüngsten Sohn des Herzogs von Wellington, Lord Charles Wellesley für Cheltenham. FJedenfalls- wird der Wahlkampf einer der heftigsten werden, der jemals in dem ver- einigten Königreiche stattgehabt.

Der Courier, der sih immer entschiedener der Opposition anschließt, äußert Folgendes: „Der Graf Roden is zu einem hohen Amte berufen worden, und Oberst Perceval hat eine ein- träglihe Stelle im Feldzeugmeister- Amt erhalten. Der Oberst ist ein tapferer, hochherziger und ehrenwerther Mann, aber mehr noch ein Exaltirter als selbst Sir Edward Knatchbull, ja man kann ihn den Ultra unter den Ultra-Tories und Ultra-Hoch-Kir- chenmännern nennen. Diese Ernennungen können vom Lande nicht mißverstanden werden. Sie bezeichnen bestimmt den Cha- rakter der Regierung Sir Robert Peel's viel entschiedener noch, als seine Adresse. Wir hätten von der bekannten Mäßigung des ehrenwerthen Baronets und seiner Vorsicht erwartet, daß er- einen andern Weg einschlagen und daß er bei der Frage über die Kirchen - Reform sh in der mittleren, niht aber in der äußersten Richtung halten würde. Statt dessen aber ist er gänzlih in das Feldlager der Rodens, Stormonts und Sullivans gge, Den Patron der Orangisten nimmt er unter seine Rathgeber auf. Daher müssen wir “jeßt, wie sehr wir auch den Privat - Charakter Sir Robert Peel’s und dessen S im Allgemeinen achten mögen, gegen eín Ministerium in Opposition treten, welches zum Theil aus Män- nern besteht, die bei einigen der lezten Orangistischen Auftritte so bedeutende Rollen gespielt haben und daher nothwendigerweise von den Grundsäßen der Orangisten durchdrungen seyn müssen. Zu vermuthen, daß Ustra?s von solchem Stempel Reformer und nocch dazu Reformer der Kirche werden könnten, heißt vermuthen, was sich selbst widerspricht. Jede Regierung aber, welche einer durchgreifenden Reform der herrschenden Kirche in Jrland wi- derstrebt, mag sie nun von Lord Melbourne oder von Sir Ro- bert Peel geleitet werden, stemmti sich dem entgegen, was vor allen Dingen wünschenswerth und wesentlich nothwendig ist.

Das Diner, welches der Lord-Mayor gestern Abend im Mansion-House den neuen Ministern gab, fand in der zu die- sem Zweck aufs glänzendste dekorirten Aegyptischen Halle statt und war sehr zahlreih besuht. Da den ganzen Tag über it der City wegen der Versammlung in der London - Tavern eine große Aufregung herrschte, so hatte man geglaubt, es würde sich eine große Volksmenge um das Mansion -House versammeln, aber die Kutschen der anlangenden Gäste konnten ungestört pas- siren, denn es hatten sih nur wenig Menschen auf den Straßen eingefunden, und man konnte nicht unterscheiden, ob der Beifall oder das Zischen beim Aussteigen der Minister überwiegend war. Im Ganzen benahm sich das Volk ziemlich anständig. Bes dem Diner herrschte die vertraulihste und harmonischste Stimmung, und alle Gäste schienen, wie die Times be- richtet, mit Zuversicht dem Ausgang der jeßigen Krisis entgegen- zuschauen. Sir Robert Peel wiederholte in einer kräftigen und gedrängten Rede, was er in seiner Adresse an die Wähler von Tamworth versprochen, daß er alle Mißbräuche, die einer Abhülfe bedürfen, zu beseitigen bemüht seyn und stets den Geist der Zeit berüsichtigen werde. Er machte auf die Ruhe aufmerksam, die überall im Lande herrsche, Und folgerte daraus, daß man dey