1835 / 3 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

geführtes geistreiches Schauspiel, „die Günsilinge// (warum ruht es? a hat neuerdings die Achtung vermehrt, die sie sh durch das pePfefferrdsel//, „„Hinky// und ‘andere bekannte Dramen als Bübnen- Dichterin erworben hat; und was die Schauspielerin betrifft, so e ste gewiß aus ilhren früheren Besuchen der Königlichen Bühne 1823 und 1830 bei vielen Theaterfreunden als eine mit nicht |ge- rodhnlichen Mitteln ausgestattete, unter den Heroineu des Theaters Pntende Erscheinung în gutem Andenken. Wie es heißt, hat e dem in Rede stehenden Theater mehrere neue von ihr verfaßte Städte, in denen se au als Schauspielerin auftreten wird, mit- gedraczt: das Drama ¿„Szapar‘‘. i bereits gegeben, aber Referent | durch Unpäßlichkeit verhindert worden, der Vorstellung beizu- wohnen; er kann aiso fär heute nur von ihrem erstett Debut in dem, soll en agen bexröhmten oder berüchtigten Drama Victor Hugo's, „Maria Tudor‘/, reden. Auch er seinerseits kann die dra- matische Richtuns ber neuern Franzdsischen Dichter, deren Koryphäcn Victor Hugo und Alexander Dumas fînd, weder in ästhetisher noch in sittlicher Rücksicht loben; „es ist‘, wie das geistreiche Edinburg Review ch ausdrückt, „als ob alle Dämme niedergerisscn, die Sie- gel Salorao's zerbrochen wären und als oh man der Frechheit und er Visittlichkeit einen allgemeinen Freibrief gegeben hätte; aber mo glaube deshalb nicht, daß die drei Jult- Tage diesen heftigen Ánushruch N haben , ste haben nur die shlechten Elemente entroëickelt, welche seit langer Zeit im Schoße .der Gesellschaft s{chlummerten.// FJundessen, wie verderblich diese Richtung der Sittlichkeit und dem guten Geschmack seyt mag, der Zorn der Kritiker über die Produkte dieser Richtung scheint über alles Maß hinauszugehen, und, mit cinem Worte zu sagen, das Kind mit dem Bade auszuschütten. Wenigstens muß nach des Referenten Gefühl dle Dichterkraft, die ungemeine Dichterkraft Victor Hug ee och in Ehren gehalten werden; er ist noch jung, hat noch Zeit genug zn lernen und kann lernen, was so viele schreibselige Stückmacher nicht können. Von dieser Dichter 10 ¡eugt denn auch Maria Tu- dor, glei wie die Darstellung derselben durch Mad. Birch-Pfeiffer von der in ihr waltenden ungemeinen mimischen Kraft, die man, aiht mit Unrecht, kolossal nennen darf, insofern ihr kolossale Mittel gu Gebote stehen. Aber ihre Phantasie hält mit diesen Mitteln voll- ommen Schritt; nur muß die auszuführende Rolle mit ihrer Jn- dividualität übereinstimmen, wenigstens nicht mit ihr in offfenbarem Widerspruch stehen. Jn der Maria Tudor fand sie den angemessensten Spielraum, und darum war auch die Wirkung so, wie sie schn muß. Besonders müssen roir die Scene im zweiten Akt hérausheben, wo Maria im Beiseyn des ganzen Hofes die Maske ablegt und eine Wolluft daxin findet, den geliebten Günsiling, der se verrathen hat, U beschimpfen, ihm vorzuwerfen, daß er nur der Sohn etnes trumpfhändlers sey und so weit geht, die Hofleute um Verzeihung M daß fe solch einen Menschen zu -sih erhoben habe. ehreres und Näheres behdâält sich Ref. vor bis zu den künftigen Darstellungen in thren eigenen Predukten, unter denen „Gutten-= berg‘/ vorzugsweise geruühmt wird.

So dominirt denn auf diesem Theater gegenwärtig die Tra- gddie, indem von dem Dreiblatt der berühmtesten weiblichen tra- gischen uissancen zwei auf demselben glänzen; ijiedoch wird es

eshald seinex eigentlichen Dann Bestimmung nicht unge- éreu werden. Drei Komiker, in denen die wahre komische Ader, die allein die Natur verleihen kann, Schmelka, Beckmann und Plock, reichlich, oft Überströmend fließt, werden das Lustspiel und die Posse nicht finken lassen; Herr Laddey isi ein recht brauchbarer, in manchem Betracht treflicher Schauspieler, und seine Gattin wird gewiß sich immer mchr Ansprüche auf Beifall erwerben, je gefälliger sie in das Fach der älteren Rollen übergeht; Demoiselle Vernier entwickelt ihre, besonders für den Ausdruck des sentimentalen, ia des tragischen Ge- Fühls sehr geeigneten Naturgaben immer klarer und' ansprechender. Ein tre licher Liebhaber im Lustspiel ift Herr Schwanfelder; viel- leicht würde bdufigere Uebung guch das noch einigermaßen zweifel hafte Talent für das Tragische entwickeln. Herr Genée zeigt siets den Schauspieler von Talent und Einsicht, wenn auch nicht immer den für die Rolle passenden, desgleichen Herr Pohl. Nur das Singspiel scheint in Vergleichung mit der glänzenden Sontags- Zeit und den ephemeren Perioden großer Gastsängerinnen sich nicht auf der ein #o berühmten Hdhe zu crhalten; aber Sängerinnen wie Dlle. Hähnel, Sänger wie Holzmiller, Fischer und Greiner können es noch immer ¿um Wettstreit mit anderen Virtuosen anderer Bühnen zuvér- fchtlih einladen, und seit einigen Monaten hat das Theater an Dle. Becckaer zum Ersaß der abgegangenen Mad. Schodel eine Sängerin gewonnen, die schon beim ersten Anblick durch ihre Per- \dnlichkeit für sich cinnimmt, aber auch mit dem ersten Laut ihrer s{b= nen Stimme gefällig anspricht, und sich daher ohne Zweifel in dem Beifall , den fe sich als Zerlina in „Fra Diavolo///, als Giulietta in den „Montecchi und Capuleti//, als Adalgisa in „Norma‘/ und als Frma in dem „Maurer‘/ erworben ,„. zu erhalten, ia ihn durch fortgeseßten Fleiß bei günstiger Gelegenbeit zu vermehren suchen ire Sie singt mit Gefühl und besißt einen in der mitt- leren Tonlage besonders wohllautenden, mehr als z-vei Oktaven um- fassenden Sopran, der auch die hôchsten Tdne mit vollkommener

P.c' sons leiht etwas scharf klingen.

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raft und Klarheit angiebt; ihre Fntomnation is sicher, ihre De geschmackvoll und der Ftaliänischen Schule entsprechend ; in der mittleren Tonlage gelingen thr auh die Koloraturen. Aber darum ist es um o wünschenswerther, daß die junge Sängerin ihre Stimme in der Höhe nicht allzusehr anstrenge, weil die Töne a bis In jedem Fall hat das Sing- spiel dieses Theaters cine sehr gute Acquisition an ihr gemacht, -und vielleicht noch etwas mehr als bloßen Ersaß für Mad. Schodel ge- wonnen, insofern eine vielversprechende Blüthe do höher zu achten und freundlicher zu pflegen is, als cine halbe, wenigstens nicht ganz vollendete Reife.

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Meteorologische Beobachtung. 1834. Morgens | Nachmitt. Abends | Nach einmaliger 31. Dezhr.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

Luftdruck. . (338,41 e"'Par.|337,7 e 337, x a Queliwärme 8,1 ® R. Luftwärme |+ 2,2 ° R.|4- 4,5 R. 5,0 R: i

I da Le ° R.|-+ 3/4 °N.|4- 3,0 °R. Flußwärme 2,1 ® R.

Dunsisättg.{ 92 pCt. 91 pCt. §4 pCt. IBodenwärme 2,6 ® R.

Wetter .…. | regnig. R E usdünsft. 0,0 i 9" Nh.

ind SW. 5 Sai SW. | iéderschlag 0, 0 8 3 Rh,

Königliche Schauspiele.

Freitag, 2. Januar. Im E Fra Diavolo, Oper in 3 Abth., mit Tanz, Musik von Auber. |

Jm Schauspielhause: 1) La Vengeance Italienne, vaude- ville, en 2 actes, par Seribe. 2) La seconde représenlalion de: Judith et Holopherne vaudeville-nouveau en 2 actes, par Mr, Théaulon.

Sonnabend, 3. Jan. Jm Schauspielhause: Zum ersten- male: Jugend muß austöben, Lustspiel in 1 Aft, nach dem Franz, von L. Angely. Hierauf: Pachter Feldkümmel, Posse in 5 Abth von Kotebue.

Königstädtisches Theater.

Freitag, 2. Januar. Die Reise auf gemeinschaftlihe Ko- sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Das Räthsel, Lustspiel in 1 Akt. |

Sonnabend, 3. Jan. Zum erstenmale: Kabale und Liebe, ein bürgerlihes Trauerspiel in 5 Aften , von Schiller. (Mad. Crelinger, Königl. Hofschauspielerin; Lady Miiford, als vorlebte Gastrolle. Dlle. Bertha Stich: Louisez Dlle, Klara Stich: Sophie, als Gastrollen.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 26. Dez. Der König ertheilte vorgestern Abend Herrn Dupin eine Audienz.

Die heutige Sibung der Deputirten - Kammer war von keinem erheblichen Jnteresse. Auf der Tagesordnung stand die Berathung über den Gesebt - Entwurf, wonach der öffentliche Verkauf des noch auf dem Halrne befindlichen Getraides, so wie aller úbrigen noch nicht geärndteten Früchte des Bodens und der zum Fällen bestimmten Hölzer meistbietend und, nah der Wahl der betheiligten Parteien, durch die Notare, Aktuarien, Gerichts- diener oder Auctions-Kommissarien erfolgen, die Kreditirung des Kaufgeldes aber allein den Notaren gestattet seyn, vor den Aktuarien, Gerichtsdienern oder Auctions-Kommissarien aber der Verkauf nur gegen baare Bezahlung erfolgen soll. Zu diesem Gesez-Entwurf haben wiederholte Konflikte Aen den Königlichen Gerichtshöfen und dem Cassationshofe Anlaß gegeben. Die Notare behaupten nämlich, daß die dem Boden noch anhangenden Früchte und die zum Fällen bestimmten Bäume als Jmwmobilien zu betrachten jeyen, und daß sonach der Verkauf derselben ihnen ausschließlich zustehe, indem die Aftuarien, Gerichtsdiener und Auctions-Koms- missarien bloß zu dem Verkaufe von Mobilien befugt seyen. Der Cassationshof hat diese Ansicht bestätigt, während verschie- dene Königl. Gerichtshöfe mit den Aktuarien, Gerichtsdienern und Auctions - Kommissarien der Meinung sind, daß die Bestim- mung jener zu verkaufenden Gegenstände ihnen offenbar den Charakter von Mobilien leihe. Von den Deputirten, die über den betressenden Gesez-Entwurf das Wort ergrissen, ließen sich die meisten zu Gunsten desselben vernehmen; nur wollten sie den

Allgemeiner Anzeiger für die Preußis geit auferlegt und gedachter Wechsel amortisirt wer- [angekündigte Werk erschienen, welches, weit entfernt, die katholische Kirche und die aufrichtigen und wür-

digen Glieder derselben anzufcinden, hloß die Ab: sicht hat, einen unberufenen, anmaßlichen und höchst Vertheidiger derselben it seine Schranken Die aus politischen Partheihaß : Wanderungen haben auch in unserm Vaterlande viel Eingang gefunden und es könnte , sleicht geschehen , daß sie bei ununterrichteten Lesern Die erste Nummer der Wochenschrift Berlinsden Saamen der Zwietracht aussreuen , und den kirchlichen Frieden, dessen wir uns glücklicher Weise erfreuen , sidren möchten. Dieser Besorgniß wegen dazu gef opent, der Herr Heraus- nglich bekannten auch von

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

Das ¿zum Nachlasse der Mitnachbar Peter und He- lene Zieperschen Edeleute gehörige, in dem Werder- schen Dorfe Reichenberg gelegene, und Nr. 35 in dem Hypothekenbuche verzeichnete, auf 5008 Thlr. gericht- lich veranshlagte Grundsück, welches in drei Huben Cullmisch eigen Land und Wohn- und Wirthschafts- Vebâuden bestehet, soll in nothwendiger Subhastation verkauft werden. Sanitá

ierzu ift cin Termin au ; E Siebenten-März 1835, Vorttittags 11 Uhr, vor dem Herrn Stadrgerichts-Secretair Lemon in dem Grundfiúcke zu Reichenberg angesest. : !

Die Taxe, der neueste Hypothekenschein und die besonderen Kaufbedingungen können in unserer Regi- firatur eingesehen werden.

Danzig, den 8. Juli 1834.

Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

den wird.

Edictal - Citation.

Von dem unterzeichneten Gericht werden alle die- jenigen, welche an den vou dem hiesigen Kaufmann Franz Wirner" unterm 23. September c. guf die

andlung Schummel & Hinkel zu Breslau an die Ordre des hielten Kaufmanns Ludwig Michaelis Über 500 Thlr. Courant gezogenen und von diesem nach erfolgter Acceptation unterm 28. October a. c. an den Kaufmann Noriß Lilienhayn allhier girirten, nah 2 Monaten. zahlbar gewesenen, jedo n Bec- lin abhanden gekommenen Wechsel, als Eigenthümer, Cesfonarien, Pfand-Fnhaber oder sonstige Ansprüche u haben glaubetnt, auf den Antr5g des zc. Lilienhayn hierdurch aufgefordert, sich in dem auf

den (10. April 1835, Vorm. um 10 Uhr, vor dem Herrn Auscultator Freiherrn von Ripperda in dem Stadtgerichts - Gebäude hierselbst gugesepten

ermin entweder persönlich oder durch legitimirte Beoolmätigte gu melden E A San den

edachten Wechsel anzuzeigen und zu / wi- brigenfalls ibnen dieserhalb cin ewiges Stil schfd7i-

‘e

Glogau, den 19. Dechv. 1834, Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Literarishe Anzeigen.

Anzeige.

wird am Somnabend den 3. Fanuar ausgege- benu. Die Bestellungen, welche bis zum 2. Mittags bei uns eingehen , sollen noch so berücksichtigt wer- den, daß das Blatt den resp. Abonnenten am Sonn- abend in die Wohnung gesandt wird. Der Fn- halt der ersten Nummer wird seyn: Woh NReuijadhrs=- Gedanken in saubre Fibelreime ge- bracht. Der Wild\chÜß (eine Novelle, Anfang.) Brief des Kapellmeisters Fohannes Kreyß- ler úber Beethovens Geburtstag. Weih nacht s- reise (Fragment.) Einweihung der Urania. Lettes Auftreten der Dlles, Bauer u. Stephan. Musikalis ches.

So eben is erschienen und in allen Buchhand- lungen zu haben, in Berlin bei C. F. Plahn (Já- gersiraße Nr. 37): :

Die Religions-Wanderungen

des Herrn Thomas Moore,

eines irländischen Romantikers,

beleuchtet von einigen seiner Landsleute. Aus dem Englischen Überseßt und mit erläuternden Anmerkungen begleitet

von Dr. Joh. Christian Wilhelm Auguksti, K. Pr. Consistorial- Direktor und Ober-Consistorial- rathe im K. rhein. Consisiorio zu Coblenz, ordentl. Professor der Theologie: in der

Bonn u.

1835. XXVIII n. 476 &. Umshhlag)

Unter dixse Titel is das schon früher von mir

frivolen zurü zu tweisen. geschriebenen

entschloß sich, geber, von seiner hinl achtbaren Katholiken läng Wohlweise

sten, se

hâlt also hier, theils Dunder und Humblot, theils Französ. Str. Nr. 20 a. jede ihren

1) Second

durchführt.

ßen det. 3) Mortimer 0’S evang. thcol. Fac. zu

r. 8vo. (in farbigem br. ‘Preis 1 Thlr. (0 sgr. q

wird. Druk und Papier werden sich, wie ich hofft;

von selbs empfehlen. Kblu, im Nov. 1834.

P. Bachem HofbuchFäünüler E Buchdrudec, l

rodie den Roman des Hrn. Moore fortseßt, und denselben durch einen Läuterungs- und Beredlungs- prazeß zur Selbst - Erkenntniß und Demuth bi - 2) Reply tho the Travels by Philalethes Cantabrigiensís eine freimü- tige und scharfsinnige Kritik, welche die vielen Blb- und Trugschlússe des Wanderers siegreich aufs uilivan’s Guide to an atb au ten G L deg iun Le No p auf den Beweis, daß Moore nicht, wie erx vorgiebt, „den alten Glauben-/ sciner Mitbrüder, uny Musikalien sind zu denselben u. f. 1. sondern den ihn aufgedrungenen neurdmischen in|s Schuß nehme. Der Vordhericht des Herrn gebers enthält mehrere historische und zeitgemäße Be- merkungen , welche man nicht ohne Jnteresse leseu

aufgestellten Unterschiod zwischen Baarzahlung und Kreditiruy nicht gelten lassen, indem dadurch gewissermaßen ein Privilegium l u Gunsten der Notare begründet würde. (Um 43 Uhr, wo die S Bericht durch den Abgang der Post unterbrochen wurde, way die Debatte noch nicht beendigt.)

Seit einiger Zeit finden lebhafte Aa oan Iwischenl Herrn v. Rigny und dem Geschäftsträger des Größherzogthumg Baden statt. Gestern sind aus Karlsruhe Depeschen - im Mini, sterium der auswärtigen Angelegenheiten eingetroffen.

Im Temps liest wan: „Der General Excelmans hat 4 eine edle Weise im Schoße der Pairs-Kammer selbst gegen Worte des Präsidenten protestirt, der sich bemühte, die ebl J

Pairie mit allen Handlungen der alten zu belasten und die

urtheilung des Marschalls Ney gleichsam zu einem unseligen Ban, L A A der Kammer von 1815 und jener von 1834 zu machen. Auß alb der Pairs-Kammer war die Protestation, wie man sagt, eben 0

kraftvoll von Seiten des Herzogs von Orleans.‘ : Der Constitutionnel L. ¡Der Gesundheits- Zustan

des Fürsten Talleyrand scheint sh noch nit gebessevt zu haben, Uebrigens ist seine förmlihe Weigerung, nach London zurü F Die Botschafter-Stelle in Englan ist im gegenwärtigen Augenbli in Folge der Erkrankung des Hrn,

kehren, jest außer Zweifel.

Bacourt , Geschäftsträgers und Stellvertreters des Botschafters, leichsam verlassen. festen, diesem Umstande dadurch abzuhelfen, daß man auf de

Stelle den Herrn Pontois, der zum Minister - Residenten (y E Brasilien ernannt ist, abschikte, um den Herrn Bacourt zu (t \

seten. ““ Das Journal des Débats meldet:

Herr von Bourgoing,

Mänchen ernannt worden. Herr Edmund von Bussières, eht

maliger Geschäftsträger in Darmstadt, ersekt Herrn Bour! errn vorl

Lagrenée, den ersten Gesandtschafts - Secretair zu St. P,

going zu Dresden und erhält in Därmstadt H

tersburg, zum Nachfolger. Herr von Varennes, erste Legations ‘- Secretair zu Konstantinopel , sischen Gesandten in Hamburg ernannt. Herr Ed. Pontois, dal zum Geschäftsträger in Brasilien ernannt ift, ging vorgestern von hier nach London ab. Der mißliche Gesundheits-Zusiand des Herr von Baçourt erheischt es, daß derselbe nah Frankreich zuräd kehre, um sich von den Anstrengungen auszuruhen , die ißm di Verwaltung eines so wichtigen Postens verursacht hat, und uy bald wieder in den Stand zu, kommen, neue Dienste ín der by reits so ehrenvoll von ihm durchlaufenen Carréêre zu leisten.“ Herr Humann is von dem Benfelder Wahl - Kollegiuin mi großer Stimmen - Mehrheit wleder zum Deputirten gewähli worden. Î Aus Bayonne vom 21. d. schreibt man, es sey dort des Befehl von Seiten des Kriegs-Ministers eingegangen, das Arse: nal in jener Stadt in gehörigen Vertheidigungs-Zustand zu sep} zen und mit den nöthigen Munitionen und Vorräthen zu ver chen. led Heute schloß 5proc. Rente pr: compi. 106. 40. sin cour 106. 50. 3proc. pr. compt. 76. 50. fin cour. 76. 55. 5pro Neap. pr. compt. 93. 15. fin cour. 93. 25.6 Sproc. Span, Rente 434. 3proc. do. 27. Cortes —. Ausg. Span. Schuld 14. 21proc. Holländische 54. 25. &

1007+ 1005. 4proc. 927. 92. 2#proc. 54i. B. 1proc. 23, 237. Bank-Actien 1544. 1542. Part.-Oblig. 139. 1387. Loose zu 100 Gulden 21414. G. Preuß. Ara 61. 605. do. proc, Anl. 947. G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9715. 9711. Poln, Sue L 687. dproc. Span. Rente 434. 433. Z3proc, do. perp, dal T* .

Man hat es für dringend S gu F

Man versichert, daß der General Sebastiani zum Botschäfter in London ernan

; Französischer Gésandter in Dresden, ist an die Stelle des Grafen von Vaudreuil zum Gesandten inf

ist zum Fränf

Allgemeine

Preußische Sfaa

Amtliche Nachrichten. Anil Ves Tages,

Der bisherige Landgerichts-Rath Hirschfeld in Krossen ist zum Direktor des Land - und Stadtgerichts in Lübben er- nannt worden

Der bisherige Land- und Stadtgerichts - Aktuarius, Refe- rendarius Klingemann, ist zum Justiz-Kommissarius bei dem Königlichen Land- und Stadtgerichte zu Höxter bestelle worden.

Zeitungs-Nachrichten. Ut ola nb:

Frankrei cdch.

Paris, den 27. Dez. Der König empfing gestern in ei- ner Prévat- Audienz den Hauptmann Callier vom Generalstabe, der kürzlich von einer Reise nah Klein-Asien, Syrien, Palästina und dem steinigen Arabien hierher zurückgekehrt ist.

Der Pairshof hat gestern seine Berathungen über die An- trâge des General - Prokurators hinsichtlich derjenigen Theilneh- mer an den leßten Unruhen, deren Belangung oder Freilassung er der Weisheit des Gerichtshofes anheimgestellt hatte, been- digt; 15 dieser Jnkulpaten, gegen welche nah der Ansicht des Pairshofes keine hinläánglihen Gründe zur Anflage obwalteten, sind danach auf freien Fuß geseßt worden. Die nächste Sißung findet erst am Z0ften d. M. statt.

Ueber die gestrige Sißung der Deputirten-Kammer

iff noch Folgendes nahzuholen: Herr Dufaure machte den Vor-

\hlag, den der Berathung vorliegenden Geseß-Entwurf durch folgende Bestimmung zu ersezen: „Die Geseze vom 26. Juli 1790, 17. September 1793, 1. Ventose des Jahres V1. und das Dekcet vom 13. September 1813 sind so zu verstehen, daß die Vactions-Kommissarien, Actuare und Gerichts- Diener, gemein-

| chaftlih mit den Notaren, das Recht haben jollen, den Verkauf

des auf dem Halme befindlichen Getraides, so wie aller anderen dem Boden anßhangenden Früchte, die geärndtet werden sollen, u bewirken.“/ Es ergiebt sih hieraus, daß Herr Dufaure das

bloß zu einem interpretirenden machen wollte. Herr

| Gese „mad Frankfurt a. M., 29. Dez. Oesterr. 5proc. Mett C A D teperrotzina aber noch weiter, indem er behauptete,

daß die Kammer in dem vorliegenden Falle nur ein interpretirendes Geseß machen dürfe. Gegen diese Meinung erklärte sich der Präsident, indem die Rechte der Kammer dadurch beeinträchtigt würden. Die Deputirten-Kammer, meinte er, sey keine unterge- ordnete Behörde wie der Staats-Rath; wenn diesem ein Gese6 M! Auslegung zugefertigt würde, so dürfe eden nichts als eine

uslegung, nicht aber eine Aenderung erfolgen; der Deputirten-

F Kammer dagegen, als einem geselgebenden Körper, stehe es voll-

# fommen frei, das frühere Gescb - gänzlich umzustoßen und ein

Redacteur Cottel.

F neues an dessen Stelle zu seben. Mehrere Deputirte ließen sich r Ÿ und wider diese Ansicht vernehmen. Man kam endlich, auf den An- ÿ trag des Berichterstatters, dahin überein, das Amendement des Hrn. Ï Dufaure noch einmal an die betressende Kommission zu verweisen. | Die heutige Sibung war den bei der Kammer eingegangenen F Bittschriften gewidmet.

Die meisten derselben betrafen bloße

'} Privat: Reclamationen, und wurden durch die Tagesordnung

S0 eben is erschienen und zu haben: Paris ou le livre des cent-et-umL Tome XIV. 8vo. vélin. broch., 25 ser.

säße vos Dupin, Janin, Sand, Duc d’Abrantés, Brazier 2c. , und bildet ein für sih abgeschlossenes Ganzes. Das ganze Werk, wovon noch Exemplare

anerkannten Gewohnheit : ; e sih mit keiner Art von Polemik zu be v U zu dem ungemein billigen Preise von 25 sgr. für dex

gehen und in Ansehung dieser Schrift eine Aus- nahme ju machen. Es schien ihm aber am angemessen- seinen irländischen Gegner mit den Waffen sei-

ner eignen Landsleute zu bekämpfen und die lichsten in England erschienenen Gegenschriften zu einem Sen zu verarbeiten. Das Publikum er- in einer treuen Ucberseßung,

theils im Auszuge, folgende drei Schriften , deren eigenthümlichen Charakter und Ton hat: ) "Travels of an Irish Gentleman in Searcb ot religion von einem durch seinc Schicksale und Schriften ausgezeichneten Manne, welcher in einer psychologisch und äâsthetish gleich gut gehaltenen Pa:

Band vorräthig sind, if als eins der ausgezeichnet- sten der franz. Belletristik anerkannt. ' Répertoire du théátre frangais à Berlin. L’Ecole des vieillards. Comédie en 5 actes par C. Delavigne. 2e édition. 10 sgr. No. 136. Salvoisy. Drame p. Scribe etc. 74 sgr: No. 137. Les charmettes, ou la jeunesse de I. L Rousseau. Comédis avec couplets par Bayard etc. 5 sgr. No. 138. Un matelot. Coméd. p. Sauvage. LD Das Repertoir, dessen vollständiges Verzeichniß it allen Handlungen gratis ausgegeben wird, enthält die besten Stücke der neueren franzdsischen Bühne (2 Stúcke von Delavigne, 5 von Victor Hugo, 50 von Scribe 1c.); es empfiehlt sich jur geistreichen Ut- terhaltung, wie zur Aufführung in geselligen Yerels nen und theilroelse zum Schul-Unterricht. Für dens leßtern Zwec? empfehlen wir von den 138 Stüdel besonders Nr. 2- 4, 8, 17, 18, 22, 36, 37, 42, 53) 56, 76, 77; 81, 89, 93, 95, 107116, 120--122/ 125 130. Der Preis ist sehr billig, die meiste Stucke à 5— 71 sgr. j : Alle von andern Handlungen angezeigten Büche? reisen bei uns

haben. i | Schlesinger sche Buch- und MusikhandlunF M Bedin, unter den Linden Nr. 34.

vorzüg:

eraus-

Y beseitigt.

| am 22, | abgeschlossene, von dem Grafen von Latour-Maubourg und dem

(enst

Hiernächst wurde die Berathung über den Geseb- Entwurf wegen des Verkaufs der noch nicht geärndteten Boden-

j früchte wieder aufgenommen. Der Berichterstatter Herr Bou-

det trug im Namen der Commission auf die Verwerfung des

A oberwähnten Amendements des Herrn Dufaure an, das auc

nach einer unerheblichen Debatte, jedoch nur mit schwacher Stimmenmehrheit beseitigt wurde. Ueber einen andern Antrag

Ï des Herrn Goupil de Préfeln dauerte die Berathung bei

dem Abgange der Post noch fort. Der Moniteur publizirt in seinem heutigen Blatte die November zu Brüssel zwischen Frankreih und Belgien

Grafen Felix von Mérode unterzeichnete, Convention wegen ge-

Der Fürst von Talleyrand befindet ch viel besser. Er hat nur zwei Tage lang sein Zimmer nicht verlassen, jedoch seine Geschäfte nah wie vor besorgt. Gestern Abend begab er si zu dem Oesterreichischen Botschaster, und heute hatte er mit Sr. Maj. eine Konferenz im Schlosse der Tuilerieen.

Eia hiesiges Blatt fagt: „Die ministeriellen Journale melden auf eine fast offizielle Weise die Ernennung des Gene- tals Sebastiani zum Botschafter in London an die Stelle des Frsten von Talleyrand. Es ist nun schon fast 6 Wochen lang von dem Ausscheiden des Herrn von Talleyrand die Rede, und doch lassen die Minister diesem Gerüchte beständig auf indirekte Veise widersprechen. Es is nichtsdestoweniger gewiß, daß der genannte Diplomat scine Absicht, sich zurückzuziehen, {hon vor [der Bildung des dreitägigen Ministeriums kundgegeben hatte, ind daß die Veränderungen des Kabinettes keinen Einfluß auf seinen Entschluß geäußert haben. Man hat lange unterhandelt, the man si über die Wahl des Generals Sebastiani einigen tonnte, Die Ersezung des Fúrsten von Talleyrand war in

dit That gar keine leichte Sache. Da der General Sebastiani n hohem Grade das Vertrauen des Königs besißt, so will man darin den Grund- seiner Ernennung sehen. Herr Sebastiani ist übrigens durchaus derselbe nicht mehr, der le jur Zeit seiner Gesandtschaft in Konsiantinopel unter Napo- fon war. Eine lange Kränklichkeic hat seinen physischen und Yttlstigen Kräften Abbruch gethan. . Viele Leute glauben daher daß es mit dex Ernennung des Herrn Sebastiani nicht M gemeint sey, und daß man durch dieselbe nur 4 bis 5 Mate Zeit gewinnen wolle. Er befindet sich in diesem Au- genblide in Jtalien, und ehe er seine Geschäfte dort beendigt "d sh zur Rückreise angeschickt haben wird, hoffe man über

| genseitiger Auslieferung der Verbrecher. Dieser Band is hc | interessant durch die Kf- | : ieferung der Verbreche

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fs- Zeitung,

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Verlin, Sonnabend den 3e Fgnuagr

die wahrhaften Gesinnungen Six Nobert Peel's und über die Stabilität des Tory - Ministeriums im Klaren zu seyn.“/

Man will jest bestiznmt wissen, daß Lord Cowley, Bruder des Herzogs von Wellington, zum Botschafter in Paris an die Stelie des Lord Granville ernannt worden sey.

Der Constitutionnel sagt: „Die gestrige Abend- Gesellschaft bei dem Präsidenten der Deputirten - Kammer war vermuthlich deshalb zahlreicher besucht als jemals, weil das Mi- nisterium das Gerücht hatte verbreiten lassen, daß die Salons des Herrn Dupin täglich leerer zu werden anfingen. Man be- merkte gestern unter den Gästen den Präsidenten und dên Groß- Referendarius der Pairs-Kammer, Herrn Barthe, die Marschälle Oudinot und Macdonald, eine Menge von Generalen, unter denen der General Excelmans die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zog. Einer der Minister, Herr Humann, ließ sih dur seinen Sohn repräsentiren; aber die Minister in Person schmol- len noch immer mit dem Präsidenten, und selbs Herr Persil, noch vor kurzem einer der fleißigsten Gäste, erscheint seit der motivirten Tagesordnung nicht mehr.“

Im Journal du Commerce liest man: „Es is ge- wiß, daß in diesem Augenblicke, wie wir vor einiger Zeit melde- ten, Rußland bei unserer Regierung Vorstellungen macht, um die Anerkennung und Liquidation einer ungeheuren Summe zu erlangen, die Frankreich noch aus der Kaiser - Zeit an Polen s{uldet. Der Färst Lubecki ist von dem Kaiser von Rußland beauftcagt, die Lösung dieser Sache dringend zu betreiben und die Unterhandlungen sind zwischen dem Russischen Abgesandten und den von dem Minisker der auswärtigen Angelegenheiten de- legirten diesseitigen Kommissare in vollem Gange. //

Der Oberst Graf Zamoiski, früher in Polnischen Diensten, ein Neffe des Fürsten Czartoryski, hat die Französische Natu- ralisation erhalten. Man hat ihm sogar Hoffnung gemacht, daß er seinem Range gemäß in der Französischen Armee angestellt werden solle, wenn er den Einfluß, den er auf seine geflüchteten Wassengefährten ausübt, dazu benuse, sie zu bewegen, uach Al- gier zu gehen und dort als ruhige Kolonisten zu leben. Der Graf ist bereits in Algier, von wo er, nachdem er sich mit den dortigen Lokalitäten bekannt gemacht hat, zurückkehren und der Regierung einen Plan zur Colonisation der-Polnischen Auswan- derer in Algier vorlegen will,

Man versichert, daß diejenigen Zöglinge der aufgelösten er- sten Abtheilung der polytechnischen Schule, die das Benehmen einiger ihrer Kameraden gemißbilligt hatten, eine Bittschrift an den König unterzeichnet haben, um die Reorganisation jener Ab- theilung zu verlangen.

In dem Zeughause von Vincennes sollen sich gegenwärtig 300 Kanonen, 200,000 Gewehre, 60,000 Säbel, 40,000 Paar Pistolen und über 10 Millionen Kilogr. Pulver befinden.

Bei der bevorstehenden Wahl eines Deputirten im 5ten Bezirk von Paris tritt als Kandidat der Opposition, Herr Eusèbe Salverte auf.

Dera National wurden kürzlich (wie seiner Zeit auch ge- meldet worden) durch den Advokaten Cremieux 1000 Fr. als Beitrag zu der jenem Blatte auferlegten Strafe mit dem Be- merken eingesandt, daß der Geber unbekannt zu bleiben wünsche. Da sich über die Person des anonymen Einsenders verschiedene Gerüchte verbreiteten, so fand sich die Redaction des National veranlaßt, den Hrn. Cremieux zur Nennung des Namens des Gebers En Hr. Cremieux weigerte sih dessen aber, und so erklärt denn der National, daß er unter diesen Umstän- den den Beitrag von 1000 Fr. nicht annehmen könne. Die ge- dachte Summe ist demgemäÿ dem Hrn. Cremieux zurückgestellt ivorden.

Die Flotte von Toulon, die am 20sten d. unter Segel ge- hen sollte, lag am 21sten d. noch auf der dortigen Rhede. Sie wird, wie man glaudt, nicht vor Neujahr in See stechen, und dann auch nicht weiter als bis zu den Hyerischen Juseln gehen, A die Schiffe auf 6 Monate mit Lebensmitteln verse- en find.

Der General Mina hat unterm 16ten d. M. nachstehende Proclamation an die Armee und an die Bewohner von Navarra erlassen: „„Tapfere Soldaten, die Jhr unter meinen Befehlen fämpfet! an einem Tage und fast um dieselbe Stunde habt Zhr ín den Ebenen von Sorlada und Unzue dem auf Euch schauen- den Europa gezeigt, was Jhr werth seid und was Jhr vermö- get, und unseren erhabenen Königinnen habt Jhr jene glücklichen Tage erblicken lassen, die Euer Muth und Eure Tapferkeit ihnen verheißen. Jhr habt das Herz Eures Ober-Befehlshabers mit Freuden erfüllt und jenen unglülihen Verirrten das verderb- liche. Ende prophezeit, das ihrer wartet, wenn sie ungeachtet der von ihnen gemachten traurigen Erfahrung noch länger den Re- bellen-Chefs gehorchen, die sie zu Opfern ihres persönlichen Chr- geizes machen, Jch danke Euch, Waffen-Gefährten , für Euer glänzendes Benehmen, und Jhre Maj. die Königin- Regentin wird Euch, mit freigebiger Hand die Belohnungen bewilligen, die Jhr so wohl verdient habr. Laßt uns ohne Unterlaß ein Werk fortsezen, das unter so günstigen Auspizien begon- nen worden ist; laßt uns dem Vaterlande noch mehrere so glorreiche Tage wie den des 12. Dez. geben, und seine Seg- nungen werden über unsere Häupter kommen. Navarresen, Ihr habt meine Rathschläge verschmäht, und schon sehet Jhr, wie meine Drohungen in Erfüllung gehen. Mindestens 1500 Mann, die hartnäckig in der Empörung beharrten, sind an dem- selben Tage in den Ebenen von Sorlada und Unzue als Opfer gefallen, und dies traurige Loos steht allen denen bevor, die auf ihr strafbares Unternehmen nicht verzichten. Jhr Unglückli- chen! was hoffet Jhr von jenem Tyrannen, der, Eurer Provinz fremd, seiner Laune und seinem Ehrgeize ohne Unterschied Eure Väter, Eure Kinder, Eure Brüder, Euer Gut zum Opfer bringt ? Zumalacarreguy wird von meinen braven Soldaten schon seinen Lohn empfangen. Theilt Euer Schicksal nicht mit dem seinigen, verlaßt ihn, reiht Euch um Euren Vice-König, Euren Lands: mann, Euren Bruder. Jch werde Euch retten, Euch beschüson, Euch den Frieden geben. Jch verpfände Euch dafür mein

Ehrtentwort, und Jhr wißt, daß ich es nie umsonst gebe: Zeuge dessen sind die Ebenen von Sorlada und Unzue. Jch hatte allen Halsstarrigen einen Vertilgungskrieg angekündigt, und 1500 von ihnen sind an Einem Tage vertilgt worden. Wenn Euch dasselbe Loos trifft, so seyd Jhr allein [chuld daran. Jm Haupt- quartiere zu Pampelona, 16. Dez. 1834. Der Ober-Befehl8e haber, Vice-König von Navarra. (gez.) Francisco Espoz y Mina.“

Es giebt nichts Widersprechenderes, als die verschiedenen Be- rihte, die über die Affairen am 12. und 15. Dez. zwischen den Truppen Mina's und denen Zumalacarreguy's einlaufen. Beide Theile schreiben sch den Sieg zu; jeder giebt den eigenen Ver- lust nur auf 100-—— 150 Mann an, während er den seines Geg- ners auf mehr als das Zehnfache {äßt. Bei solhen Wider- sprüchen ist cs \{chwer, ja fast unmöglich, die Wahrheit zu ermitteln, So viel scheint indessen gewiß, daß bei den Gefechten am 12ten die Karlisien den Kürzeren gezogen haben, während am 15ten der Sieg auf threr Seite geblieben is. Indessen suchen die beiden liberalen Bordeauxer Blätter den Ausgang des Gefechts vom 15ten noch in Zweifel zu stellen. Jm Indicateur vom 24sten liest man Folgendes: „Die Generale Draa und Cordova haben \sich am i5ten sieben Stunden lang mit Zumalacarreguy herumgeschla- gen, und nur die Nacht machte dem Gefechte ein Ende, bei welchem beide Theile sih den Sieg zuschreiben. Wie dem auch seyn mag, so war der Tag wenigstens sehr blutig, denn über 1000 Todte bedeckten das Schlachtfeld. Jn der Nacht vom 16ten auf den 17ten und am 17ten selbst war noch Mina mit 2000 Mann zu den Christinos gestoßen. Auch die Garnison von Vittoria und der General Manso mit 3000 Mann wurden erwartet. Das Gefecht dauerte fort, und man schmeichelte sich, A OPI Ga troß seiner starken Position, würde weichen müssen.

Hiesige Blätter schreiben aus Rom Folgendes über die Mit- glieder der Familie Buonaparte: „Fürst Musignano, der Sohn von Lucian Buonaparte, bringt seine Zeit mit Studiren zu, und ist der aus- gezeichnetste Geolog in Jtalien. Die Fürstin ist liebenswürdig und geistreich; sie hat vier reizende Kinder. Madame Lätitia Buonaparte ist unwohl und leidet an den Augen. Si sicht oft Franzosen bei sich. Als sie kürzlich mehrere Personer: empfing und Einer den Namen des Herzogs von Reichstadt unvorsichti- gerweise nannte, vergoß sle Thränen und sagte, auf die Portraits in Lebensgröße, die im Zimmer hingen, blickend : 11 1,1Der Alls mächtige hat ihn auch von mir genommen.‘/‘/ Madame Lätitía ist eine Wohlthäterin der Armen, von denen sie ‘angebetet wird. Kardinal Fesch sieht seine Schwester häufig. Auch er empfängt die Franzosen, die Lyoner insbesondere, freundlich,. Er macht noch immer Anspruch auf den Titel eines Erzbischofs von Lyon. Seine Gallerie ist prachtvoll und reich an Gemälden aus der Flamändischen Schule. ‘/

Die Zahl der seit dem 1. Jan. 1831 bis zum 1. Oft. 1834 auf Martinique, Guadeloupe, dem Französischen Guyana und der Insel Bourbon freigelassenen Sklaven beläuft sich auf 23,268.

Großbritanien und Jrland.

London, 26. Dezember. Es heißt jest, daß Lord Héeytess- bury, statt des Marquis von Londonderry, zum Botschafter in St. Petersburg bestimmt sey. Der Erstere hat diesen Posten bekanntlich schon unter dem früheren Ministerium des Herzogs von Wellington bekleidet.

Der Albion hält die Angabe für richtig , daß die Grafen von Verulam und Sheffield und der Viscount Sydney zu Kammerherren des Königs ernannt werden würden; dagegen ege er es sehr, daß auch dem Grafen von Minto eine solche Stelle zugedacht sey. Das Amt eines Vice-Kammerherrmn soll dem Viscount Castlereagh angeboten worden seyn; ob es aber Se. Herrlichkeit annehmen würde, war noch zweifelhaft.

Der Courier will wissen, daß Sir James Scarlett, der neue Präsident des Schabkammer- Gerichts, nächstens unter dem Titel Baron Abbinger zum Pair erhoben werden würde. Abbinger ist der Landsi6 des Baronets, der unweit Dorking iu der Grafschaft Surrey liegt. :

Der Graf von Albemarle wird morgen oder übermorgen von Paris zurück erwartet; sein Nachfolger, der Herzog von Dorset, wird sodann gleich von seinem neuen Amte, als Stall- meister des Königs, Besilz nehmen. Sr. Gnaden hat dieser Posten schon bei dem legt verstorbenen und auch bei dem jest regierenden Könige bekleidet.

Die Times glaubt, daß sh Sir Robert Peel und die um ihn versammelten Minister höheren Ranges, ais der Herzog von Wellington, Lord Lyndhurst und Lord Aberdeen, nicht durch die Übrigen Mitglieder der Verwaltung, die Herren Herries unò Goulburn, Sir E. Knatchbull oder Lord Ellenborough, in denx Gange ihrer Politik würden aufhalten lassen. Was aber die Divergenz zwischen ihren Meinungen und denen des Sir RNo- bert Peel betrifst, so meint sie, der ganze Unterschied liege im Wortschall und habe gar keine Bedeutung. Sir Robert Peel traue den Leuten nicht, von denen er feine gute Maßregeln er- warten dürfe. Wenn sie (die Times) sich um Individuen nicht kümmere, sobald sie der Maßregeln gewiß sey, so sese sie immer voraus, daß die Minister geeignet seyen, die nöthigen Maßre- geln zu beantragen, möchten fte dies nun durch die Noth dazu gezwungen oder aus Neigung thun. Und da müsse sie denn ge- stehen, daß, wenn überhaupt die Reformbill die Kraft besibe, jede Re- gierung zu Anträgen im Sinne des Volkes zu zwingen, das jezige Mi- nisterium, seiner größeren Geschäfts-Kenntniß wegen, und weil man von ihm erwarten dürfe, daß es auf praktische und nahgiebige Weise im Detail verfahren werde, tüchtiger. im Jnteresse des Volkes wirken werde, als das vorige Ministerium. Diesem neuen Mi- nisterium schließt sich die Times denn auch von Tage zu Tage enger an und bemüht \sich unter Anderem auch, die jesige Spal- tung der Parteien in Reformers und Anti-Reformers als absurd darzustellen und dagegen die Vereinigung der wahren Reformers

mit den gemäßigten Konservativen gegen die als Destruktive bez