1835 / 4 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Belgien.

_Brässel, 28. Dez. Jhre Königl. Hoheit die Prinzessin Elisabeth, Schwester des Königs von England und Tante un- seres Königs, ist am 23sten nebst Gefolge „durch Charleroi ge: kommen ; ste fommt von Hessen-:Homburg und begiebt sih über Mons nach England.

Der Senat hat in seiner Si6ung am 27. Dezember das Budget der Mittel und Wege zur Deckung der Ausgaben ein- stimmig angenommen.

Die Repräsentanten-Kammer nahm am 27. Dezem- ber das Kriegs-Budget, im Betrage von 39,860,000 Fr., ein- ftimmig (mit 60 Stimmen ) an.

Dänemark. Kopenhagen, 14. Dez.

Stocken gerathen, und man sagt, daß wohl noch ein beträchtli- cher Theil des kommenden Jahres verstreihen könne, bevor die Landtage einberufen werden. Sehr gespannt is man gegenwär- tig auf die Ernennung der Königlichen Kommiskarien bei den Dänischen wie bei den Deutschen Ständen. Wenn man in den Herzogthümern entweder den Staats-Minister Grafen Ranbau von Breitenburg, oder den Kanzlei - Deputirten Hdpp für die dortigen Versammlungen erwartet, so verlautet darüber hier in der Hauptsiadt noh nichts mit einiger Bestimmtheit. Da- gegen werden hier sür die Rothslkilder Versammlung mehrere hochgestellte Staats: Männer genannt, zwischen welchen die Wahl \chwanken soll. Unter diesen der Ninister von Stemann; fecner der erste Deputirte der Dänischen Kanzlei, Konferenzrath Dersted, der gewiß von der Mehrzahl des Dänischen Volks ge- wünscht wird, dem aber seine entschieden liberalen Grundjätze, und ein damit verbundener sehr feuriger Geist vielleicht entge- gentreten können; auch nennt man, als vom Könige besonders begünstigt, den Ober-Präsidenten, von Kopenhagen, Kierulf, wel: cher früher Mitglied der Kanzlei war, und, wie es heißt, wegen seiner Opposition gegen den Minifter Stemann aus diesem Kol- legium austrat, dessenungeachter aber beim Volke nicht allge- mein beliebt ist; endlih spri*t man auch vom General- Auditeur Aagesen, früherem Assessor im höchsten Gerichte, einen übrigens schr tüchtigen Manne, dem aber seiner bis- herigen Stellung nach die erforderliche tiesere Kunde von den innern Verhältnissen des Landes abgehen dürfte. Die zwölf fár Kopenhagen gewählten Abgeordneten haben sämmtlich die auf sie gefallene Wahl angenommen. Es spricht sich mit dein Aus- fall der Wahl! eine fast allgemeine Zufriedenheit aus, und es icheinen auch die verschiedenen Interessen der Stadt verhältniß- máßig vertreten zu werden. Unter den Abgeordneten finden ch nemlich drei uristen (1 Professor, 1 Obergerichts: Advokat und 1 Kanzelist), zwei Profe|sionisten, vier Kaufleute ( Grossi rer), ein Weinhändler, ein Brauer, und ein Mechanikus. Am vieiseitigsten möchte der Hr. Bierre erscheinen, denn dieser ist: Kandidat der Theologie, Bierbrauer, -- und Capitain beim Leib-Regimente des Königs.

Deutschland.

Hannover, 30. Dez. Vom Königl. Kabinets-Ministerium {f zu Begutachtung des ‘Planes einer Hannoverschen Eisenbahn ene Kommission, aus den Herren Geh. Rath von Scheele als Vorsikendem, Ober-Bergrath Frhrn. Grote, Odber-Zollrath Mei: m ck, Hofrath Marcard und Direktor Hauptm. Glünder beste? hend, niedergejeßt worden.

Kassel, 25. Dez. (Schw. Merk.) Die nicht mehr zu bezweifelnde Nachricht, daß die verwittwete Landgräsin von zejien - Notenburg erklärt hat, flch in gesegneten Umständen zu vi inden, hat hier, wie man leitet denken kann, großes Ausseßen gemacht. Uebrigens wird es noch darauf ankommen, ob die zu crwartende Nachkommenschaft männlichen Geschlechts sey, um Len Hermfall des Landes an Kurhessen rückgängig zu machen. ¿Fie Geburt einer Prinzessin würde nur auf die Erbschaft des iums ven Einfluß scyn. Die Ober - Bauräthe Kühner und Lic? haben von Kassel aus in Marburg der Feier der er- sren @roAtung der neu erbauten s{önen steinernen Lahnbrücke, über wel die Heerstraße von Marburg nach Gießen führt, beigewöhne. És fehlte auch sonst nit an Neugierigen, die von arburg und Men A Ortschaften sich an Ort und Stelle eingefundett Haltei,

L 27, Dez. Das gestrige Geburtsfest unseres geliebten Großherzogs wurde an öffentlichen Orten und in Pri- var Zirkeln mit al den Zeichen treuer Liebe und Anhänglichkeit gefetert, die sich bei jeder Selegenheit für den innigst verehrten Fürsten aussprehzen. Wir vernehmen , daß Se. Königl. Hoheit ver Großherzog an diesem feterlichett Tage verschiedene Ordené- Verleihungen verfügt hat; dem Geheinien Rathe und Präsiden- teo des Finanz-Ministeriums Freihercrn von Hoffmann, und dem ( eheimen Rathe und Präsidenten der Ober - Finanz - Kammer, Fi e:derrn von Kopp, das Großkreuz, dem Ober - Appellationsge- riœ- Rathe Horst, dem Bürgermeister der Residenz, Lauteschi&- ger, und dem Plat - Adjutanten Hauptmann Vogel das Ritter- kceur lter Klase des Großherzogl. Ludwig- Ordens.

“Áuch im bten Wahl-Bezirle von Starkenburg (Lorsch) ist dap Deputirte der Opposition, Fretherr von Gagern, der be- eann lich die Auf.dsung des leßten (6ten) Landtages veranlaßte uud den Bezirk auch auf dem vorlegten (öten) Landtage ver- rot, wq wieder gewählt worden, sondern an leine Stelle der S nte Amtncann Cainesasca zu Lampertheim, ein für das Beste des Bolkes vol jeher eifcig thätiger Mann, der mit Mäßigung un Besonnenßeu in diesem Geiste fortwirken wicd. Jm 7ten hu Bezirke (Heppenheim) hatte der Deputirte der Opposition Heß, vou Hilterétlingen, gleiches Schicksal. Hier wurde der Oter-Uppeilationsgerichts&-Rath Ludwig, ein allgemein geachteter Wiranun und erfahrner Rechtsgelehrter, Mitglied unseres höchsten Gerichtshofes, gewählt. -— Herr von Gagern wird indessen doch auf dem Landtage erscheinen können, dag er in Worms gewählt werden ift.

E weiz.

jer glauben, auf den, in der Nr. 361 der St. Z. vom vor. ° ahe, unter Zürich vom 19, Dez. gegebenen Art.kel in Be- r F des fu dem dortigen großen Rathe über die Frage des Ver- {ajjungs-Rarzes unterm 17ten v. M. gepflogenen Verhandiung urtickfommen zu müssen, um unsern Lejern die im Verlaufe derselben von dent Bürgermeister Hirzel gehaltene interessante Rede ihrem wesentlichen Inhalte nach nachträglich mitzutheilen.

Der Redner entwickelte von Anfang an den Saß, daß der Verfassungsrath schon der Einheit gleich sey. Man ann den einen nicht wollen ohne die andere,’ sagte er.

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tone. Jener selbt die Nationalität voraus, diese folgt aus der Kantonal-Souverainetät. Nach den cinen Prinzipien sind die Kantone selbstständig, so weit sie nicht abgeben von ihrer hôöch- sten Gewalt an das Ganze. Nach den andern ist das Ganze mächtig, Und giebt Beliebiges an seine einzelnen Theile ab. Der Artrag St. Gallens tnacht den Vorbehalt der Kantonal:Souve- rainetáät Diese soll doch bleiben, wenn auch der Verfassungsrath zusammen berufen wird. Liegt darin nicht wicder eine Junstruc- tion? Aber wird sich der Verfassungsrath an die Jnstruction binden? Es liegt in ihm jedenfalls der Samen der Einheit. Die Frucht wird reifen, die Einheit wird aus ihm hervorgehen. Mit ihm werden wir einen eidgenössischen Großen Rath erdal- ten, eine eidgenössische Vollziehung, eidgenössische Ober. Gerichte. Ihnen untergeordnet, von idnen abhängtg werden die Gro- ben Räthe, die Vollziehungs - Behörden, die Gerichte

N l (Allg. Ztg.) Die fär die. | E täánde-Versammlungen erforderlichen Vorarbeiten sind durch die | Krankheit des Kanzlei-Präsidenten, Grafen Moltke, etwas in | | ist auf dem Wege des Föderaliómus zu einem Staate geworden:

der Kantone und Bezirke eine andere, tiefere Stellung er- halten. Welches System ist der Schweiz angemessen? Föôdera- liénus oder Einheit? Jener ist das historische. Die Schweiz

seit 500 Jahren beruhen alle ihre Verfassungen auf dieser na- turgemäßen Entwickelung. Eine Einheit ist ihr fremd, von Außen hereingebraht. Der Föderaliómus gestattet seinen Gliedern frete Eigenthümlichteiten; und wahrlih die Verschiedenheiten der Sprache, der Religion, der Gewerbe, der Sitten, der Lebenéart sind groß. Im Föderaliómus können sie sich alle frei bewegen. Anders, wenn wir Einheit haben. Diese fordert Gleich{drmig- fei. Man denke nur an Neuenburg (Neuchatel). Wird es nicht seine ganze monarchische Verfassung aufgeben müssen? Und wird dieses geschehen? Der Föderalismus is der Freiheit günstig. Jedes Mitglied des Bundes äußert slch, wie es will; es richtet sein Hauswesen ein, wie es für dase selbe paßr. Von unten herauf machen sich alle Eigen- thumlicwkeiten geltend. Die Einheit führt Unterordnung mic sich. Von oben herab kommen die Befehle und for- dern Gehorsam. Der untere Wille muß sich dem obern unterwerfen. Mit dem Föderaliömus können toir unsere staats- rechtliche Stellung, die Neutralität aufrecht erhalten; die Ein: heit wird uns zwingen, Allianzen einzugehen. Aber wir» das

möglich seyn? Wir lcben nicht mehr im Jaßre 1802, wo Ein Staat übermächtig war. Wir nahen dem Jahre 1835. Man spricht viel von dem Amerikanischen System. Dieses hat zwei Kammern. Das ist ein Wagen, an dessen beiden Seiten man Pferde gespannt har. Sie ziehen auf entgegengesezte Seiten hinaus und zerreißen den Wagen, wenn ex nrt fest gebaut ift. Betrachten Sie die möglichen Fälle, Geben Sie der Nacional- Versammlung eine kleine Kompetenz, und eine große den Kantonen; was für eine lächerliße Rolle wird dann bie National - Versammiung haben? Mehrere hundert Schwei- er sind beisammen, berathen, und zehren das Geld des andes auf, um nichts auszumahen. Geben Sie ihr

| ihn zu

„Was i der Verfassungsrath? Eine National, Versammlung. vas if dagegen die Tagsaßung? Eine Versammlung der Kan/- |

eine große Kompetenz und den Kantonen eine kleine, so wird si zwischen ihnen ein Kampf entwickeln, der mit dem Unter- gang der Kantone enden wird. Bedenken Sie die nâchften nothwendigen Folgen des Verfassungs - Rathes. Die Schweiz wird sih in zwei Theile trennen. Der Verfassungs-Rath wird in Sempach, die Kantone, die an dem Bunde festhalten, in Schwyz zusammentreten ; wo ist die rechtmäßige oberste Gewalt ? Der Verfassungs - Rath wird, von der Gesahr dbedroßt, sich für permanent erklären. Er wird, wenn er bedroÿßt ist, das Vater- land in Gefadr sehen. Er wird einen Wohlfahrts- Ausschuß bil: den, einen General ernennen, Geld ferdern, Truppen begehren; er wird National - Güter erpressen und das Vermögen der Kantone verzehren. Der Bürgerkrieg wird die uw glückliche Schweiz zerreißen. Wird das Ausland fsstrtill- schweigen? Gewiß nichr. Es werden Protokolle erschei: nen, Armeen unsern Gränzen nahen, anfangs beobachtend, später einmischend. Eine neue Mediation wird wieder erfolgen. Aber wir dürfen nicht einmal zu dem Verfassungsrathe stimmen, es wäre gegen den Znhalt und Geist unserer Verfassung. Sie it eine Verfassung des Kantons Zürich, dieser wird als Freiftaat erkiärt. Sie ertheilt das Recht der Gesetzgebung ihrem großen Rathe innerhalb der Schranken der Bundes-Verfassunz. Sollten wir nun Hand bieten, diese Bundes, Verfassung so zu ändern, daß auch unsere Kantonal-Verfassung darüder zu Grunde geht? Soll unser Große Rath zu einera Wahl-Kollegium herabsinken ; joll er bloß noch die Steuern verlegen sür die Einheits - Re- gierung? Soll der Regierungsrath zur Verwaltungs- Kammer werden? Die Verfassung wollte die Revolution durch einen neuen geordneten Zustand beseitigen. Sechs Jahre soll er nah §. 98 nicht verändert werden. Und nun soll die Verfassung wäh- rend dieser sechs Johre über den Haufen geworfen werden. Es is unsere Aufgabe, uns beftimmt auszusprechen. Mäßi- gung ist das System des Kantons Zürich. Die Züricher sind ein verständiges, wohlwollendes, freiheitlieberdes Volk; so muß auch seiuve Regierung seyn, so sein großer Rath handeln. Wir haven die Pflicht, die feindlichen Bestrebungen im Jnnern zu versdhnen, wir sind verpflichtet, dem Auslande keitree Blößen zu geben, indem wir uns spalten. Nur der Frieden kann uns zu- sagen, nicht aber der Krieg. Das Vertrauen muß wieder ge- genseitig erstarken. Mir is es, wenn ih den blühenden Zustand der Schweiz bedenke, und ih hdre, eln Verfassungsrath sey da, erjtóren, wie dem Bauer, der sein reiches Feld voll \{öôner Sucht betrahtect, während cin Sagelwetter Alles zu zerschmettern droht.“ Ueber den ferneren Gang, so wie Über das Ergebniß der Berathungen ist bereits in ter vorerwähnten Nummer der St, Z. berichtet worden,

S panien.

In einer zu Paris erschienenen Schr:ft des ehemaltgen Oberst: Lieutenants der Kdnigl. Spanischen Garde, Don Emil O’Dennell, befinden sich hdcchst interessante Aufschlüsse über die Entstehung der gegenwärtigen Spanischen Revolution. Wir entlel,znen daraus die nachstehenden Stellen, welche von einigen Parteifüßrern der einen, so wie der andern Seite, und von dem Beginn des Jnsurrections- Krieges an der Portugiesischen Gränze handelt: |

¡Don Thomas Zumalacarreguy, gebürtig aus Gui- puzcoa, war seit 1824 Oberst-Lieutenant mir Obersten- Rang. Man gab ihm ein Linien- Regiment und bald nachher ein {leich- tes Jnfanterie- Regiment zu kommandiren, da er große Kennt- nisse in der Taktik dieser legteren Truppen besißt. Cr befand sich als Oberst an der Spige jeines Regiments zur Zeit der Vor- fälle von la Granja. Man nahm ihm sein Kommando und seßte ihn auf halben Sold; sein Verbrechen war, in den Jah- ren 1820, 1822 und 1823 Truppen gegen die Constitutionnellen befehligt zu haben, Quesada, General- Jnspektor der Jnfan- terie, bei dem er sh beklagte, sagte ihm, er könne nicht ver: meiden, ihn als verdächtig vom Dienste auszuscheiden. Zu-

sonderbar es sey, daß er, Quesada, unter welchem jey in Navarra gegen die Conftitutionnellen gefochten hatte jest das Vertrauen der Könfain besie, und seinen eh maligen Untergebenen seiner Anstellung beraube. Aber Quesad schloß die Thüre zu, und rächte sich dadurch, daß er ihn nit auf halben Sold, sondern völlig auf Retraite:Gehalt seßte, von welchem es unmöglich war, eine Familie zu erhalten. Zuma carreguy theilte einigen Freunden sein Vorhaben mit, gleich na

dem Tode Ferdinands nah Navarra zu geheu und Karl V, ¡u proklamiren, zu weichem Ende auch sie thren Abschied nehney

and sich in jenen Gegenden fixiren sollten. n Pawmpe

führte er ein höchst eingezogenes und D Leben; M0 die Befehle waren gegeben, und die Ropaliiten-Volontairs f

den bereit, bei dem Tode Ferdinands die Waffen zu ergrei So geschah es, und Quesava fand sich bald seinem ehemali Offizier gegenüber. Quesada war im Jahr 1822 Gouvern

von Santander. Jan einem Contreband-Prozeß verwickelt y eine Zeitlang arretirc, slüchtete er sich aus Vittoria nach Fra reich als angeblicher Ropalist, und flôßÿte so viel Vertrauen ej daß tnan ihm mehrère fär die SpanishenEmigranten bestimmte By men anvertraute, dieermit der Comtoir: Ausseherin eines Kaffeehaus in der Straße fröhlich verzehrte. Als er kein Geld m | hatte, ging er na Baponne, und erhielt von Eguía den Y \ fehl úber die Ropalisten- Armee in Navarra. Damals ließ | alle Constitutionnellen, so wie jegt alle Royalisten füsiliren,

Die insurgirten Provinzen ernannten eine Provinziol-Versam lung, um ün Namen &

Während dies vorging, suchte Don Carlos vergebens das l tirnehmen auch auf der Portugiesischen Gränze zu beginng Am 4. Oktober war Cordova, der Spanische Gesandte, y Lissabon nah Santarem abgereist, und Hatte Don Carlos

Namen der Königin Christine zur Anerkennung der Nachfo ihrer Tochter aufgefordert. Der Jufant fragte ihn bloß, ob er seing Königl. Rechte oder den Jnteressen seiner Nichte ergeben sey, Und Cordovaantivortete, «r diene dem Rechte Jsabellens 11, so sioß Di Tarios mit den Worten: „Jch habe Dir nichts zu sagen ; ah sey gewiß, daß ih meine Rechte mit beharrlichea Nachdrud geltend zu machen wissen werde.“ Am andern Morgen (5. tober) bestieg Don Carlos sein Pferd und begab sid ohne G folge nach Marvao an der Gränze; aber seine Erwartung, de die Truppen sich für ihn erklären würden, ward getäuscht. E sendete eine Botschaft an Rodil, se#§ Meilen von dort; dies General weigerte sich nicht nur, ihn anzuerkennen, sondern «1 klärte, er würde ihn gefangen nehmen, wenn er den Spanisch Boden beträte. Noch mehr. Rodil gab 200 Festungs : Gef genen (presidiarios) die Freißelt, unter der Bedingung, daß st einen Handstreich gegen die Person des Jnfanten autführt sol!ten, und dieser wäre ihnen unvermeidlich in die Hände gesy len, wenn ihn nicht ein Portugiesisher Offizier, Namens Cor rea, bei Zeiten von dieser Verlesung der Portugiesische Gränze benachrichtige hätte. Don Carlos flüchtete nah V

randa. Er hatte kein Geld und der grdßte Theil der Diama

ten seiner Gemahlin war voa den Truppen Dom Pedro's hi ihrem Einrücken in L.ssabon weggenommen worden. Die Flott Dom Pedro's machte eine Einscziffung zu gefährlich ; Dom Mi guel ließ sich von den Drohungen Christénens schrecken; di Maßregeln an der Gränze von Seiten Spaniens waren so stren

daß man Jeden, den man eine Meile von der Gränze oh

Ausweis ertappte, als der Emigration verdächtig, mit dein Tode bestrafte. Die Spanischen Truppen machten dfters Ein{ile? über die Gränze, und mehr als Ein Etnigrant wurde ihr Op\u

Unter diesen Umständen konnte Don Carlos nie über 800 Mani und 100 Pferde zusammenbringen, meistens Offiziere und Gardi Soldaten. Er erhielt die Nachricht, daß 8000 seiner Anhänger voi Galizien her anrückten; er eilte daber na Villareal an di Gränze, erfuhr aber bald, daß diese Lüge ausgestreut worde

war, um ihn den Spanischen Truppen, welche zum drittenmal die Gränze Uberschritten, in die Hände zu liefern. Er bege sich nah Lamego und sofort nah Viseu, und sendete einige s ziere nach Navarra ab, um fich endlich mit den Jusurgentet von denen er keine gewisse Nachricht hatte, in Verbindung sehen. Sie kamen mitten dur die Christinische Armee gli lich an ihrem Besiimmungtorte an. Der König Karl V. nahn alle Einigranten, die zu ihm kamcn, herzlich auf. „Was sagt man von mir in Spanien?“ sragte er einen Garde-Offizier, d aus diesem Lande kam. „Sice‘/, antwortete dieser ohne Bedw ken, „die Christinos. behaupten, taß es Ew. Majestät an M

fehle, und daß Dieselbe nicht wagen- wärde, sie anzugreife

„Jch werde ihnen das Gegentheil beweisen“, entgegnete der Könil ¡[wenn ih nux wenigstens ein Drittheil von ihrer Stärke habe, Der Gedanke seiner unvermeidlichen Thätigkeit ließ ihn ni ruhen. Er versuchte von Guarda (ses Meilen von der Gränz sich nochmals den Vorposten Nodil's zu nähern. „Jch sür den Tod nicht, und wenn ih die Vergießung Spanischen Bl tes hindern kann, so werde ih mir diesen Versuch Dank wisse

Die Königin (Don Carlos Gemahlin) mit den Königl. Kinde blieb in Guarda. Don Carlos, von 50 Offizieren begleitet, 1 herte sich bis auf eine geringe Distanz den Spanischen Truppe, welchen einige jener Offiziere die Nachricht gaben, daß ihr K nig Karl V. sich hier befinde, und fie einlade, ihn anzuertl nen. Die Truppen schienen betroffen und blieben unbeweglih;

f

Rodil’s seßte sich in Bewegung. Dem Könige empfindlich. „Nun wohl‘/, sagte er, „habe ih nicht richtig gt urtheilt? Aber ih will nit weggehen, bis ih diese“ Leute al ihren Kdnig schießen gesehen habe. Jn der That kostete e viele Schwierigkeit, ihn zur Entfernung zu bewegen. Don Ca (os retirirte nach Almeida, von Rodil verfolgt, und da er Vet râtherei fürchtete, stieg er von neuem zu Pferde und ließ sein! Offiziere den Nachtrab decken, während er mit acht Offizieret den Weg nach Guarda einschiug. Er toar kaum eine Vierté!

sen Weg abgeschnitten haben müsse, und tros der Segen -Vt merkungen, die man machte, sein Pferd auf einen Seitenwe lenkte, den er die ganze Nacht versoigte. Um §8 Uhr Morgen langte er in Guarda an, wo er erfuhc, daß die Spanier wir! lich ein Defilé auf dem zuerst eingeschlagenen Wege besetzt gehabl! hatten. Schon war Rodil wieder in der Nähe. Die Königin!

Lee S die Jafanterie sollte die Bagage des &ônib} bedecken; ader bald blieb kein anderes Mittel, das Silder- (6 räthe und einige andere Stôke von Werth zu retten, als t von den Soldaten in ihren Säcken forttragen zu lassen. Dk größte Theil der Bagage fiel den Feinden in die Hände, welche den Nachtrab einige Meilen weit verfolgten. War es Verrath gewesen, der dem Könige den Rath gegeben hatte, sich fo uw” kluger Weise der Gränze zu nähern? Don Carlos”

malaçarregup bemerkte ihm ms vieler Geistesgegenwart, wie

vereinigte sich mit dex Miguelíistishen Armee in Sant}

e, erft ne Kleidun ustande, 0b Doch déanilie sie, sich mit dem Feinde zu messen,

aris V, die Regierung zu fúhren, Rodil wak 5 Etappen-

14 . U N 202 C UISA Herzog von Granada, Grand von Spanien, an der Spl los fomate drei Tage vor i

Brief von Zumalacarreguy

Mez.

u F

Achen Begleiter : der Lehrer seines

E R au A ten g Deer OMiase/ Ga | Kaufinann mehrere Diamanten an,

eine Ladung gegen die Karlisten ab, uud die ganze Arm" x, 2ten Juni nahm der König Abschied tar di nis }

| Gatde-Offiziere vertheidigten sich meile marschirt, als er mit der Bemerkung, daß der Feino dil

mit der Familie brach zuerst auf, der Kdnig folgte mit §0 K ziere schifften sich unter Anführung d

2 Meilen von 2a j ohne Schuhe,

(4 Sold.

ad dies war um so nothwendiger, als

al, m es keinen Anhaltépunkt m S Pedroistischen Armee in drei Ech-lons von

in ciner Strecke von 20 Meilen einen

Stellung der

te chaf bis Santarem

‘issabon guten einem eeren n e E a Y : hatte in i Bpanien gespielt. Er entfernte die Ro

* volutionnairen (!) leiten, olkes und der Soldaten hätte x Ausschiffung Dom en, die Poldat :

nde kapitulirte

000 Pferden und 40 Stuck Geschüßen

einliches wanderndes Leben in Portugal, wo er zuweilen ohne Fuß durch die Gebirge dringen mußte, mit der

rung zu Mt 3 Sandhaftigkeit ertragen, un

(s Kameraden behandelt, Sein Plan Miguel versprochenen R in

hm anlangen en Drohungen Christinens eingeängstig dom Miguel suchte in Evora seinen hm, er fônne nicht nah ruder ergeben. „Diese arlos, „ih erwartete ihn.‘ en Geldmangel nichts unternehmen. arte Summen in Elvas, aber diese ach Jralien dienen. Möglich wáre

ewesen ; in Sevilla häátte ewisses Ehrgefühl hielt Don Cc genheit ging verloren. In Evora it der größten Lebensgefahr ganz Dir General lud ihn ein, Wolkes zu stellen : Mitte wird den Muth erfci)ch ellen, denn ich kann es Ew. M b unter dem Volke, welches dur ei Ew. Maj. völlig vortete, daß dié aber seine Rechte sich Wort, mich in kurzem an pibe. venn das Misgeschik mich noch einmal ch meinen ältesten Sohn, den Prinze den. Halte Dich noch eine und ih werde zu Dir stoßen oder in

ommen. Besonders bewahre das grd Worhaben. Sage den Truppen, daß neine Freiheit. nicht darunter leidet, verpflichtet und habe in feine Abtret Rechte gewilligt.“ , hes die Formel if, unterzeichnete der Qumalacarreguy ein besonderes Zeiche geben. hatte und hier, welches 20

Umstände ihm bisher vorbehalten hab

nun die Antwort forttragen

iemand etwas von dieser Botschaft. laubniß, Don Carlos und seine Fam Was sollte aber aus 300 Offizieren u die dem Prinzen gefolgt waren? Don dem Englischen Öbersten, der ihn gele sicherung, daß sie unter Englischem würden , Aufenthalts-Orten erhaiten hätten. Dée Carlos ein Schiff, auf welchein ungef nisse enthaltene Offiziere dem Könige Die Einschisfsung j m 3 Uhr Morgens festgeseßt. Tage vorher war der Pia von Ev v6 und zu Pferde angefülit, Dex Köniz stieg zur bestimmten einer Schwadron Miguelistischer La ovo begleitet, wo er den Pedroisti wurde, die ihn bis é hn nicht, betrug sich ader

on einem Pedroistischen Soldaten - mußten sie die gröbsten

“hungen hinzu. Don Carlos bestand a

F sen durchaus darauf, daß für die Ein l Gemahlin bor um die Kosten zu versichern.

Begleiter gesorgt werde, und scine

ihnen, daß sie unter dem Schutze des

Î sie sich auf dem bereits gemietheten j Í C ord und ging am áten unter Se-

den. Er ¡elbst begab sich an B

} gel. Kaum.-war der König fort, als das

die Zügel riß. Jn jener D acht forcirt ser, iu denen die Spanier logirt wa verwundeten viele und pländerten

Portugiesen, als zwei Französische Bataillon, das eden in Aldea Gallega rère Soldaten an dem Aufstand Th

bloßem Säbel herbri eilten, den Pôöbel auscinander trieben, die

Coldaten in die Kaserne führten, Und die Ruhe bis zum wit seinen Schaluppen anlangte. länder verscheuchte die Portugiecjen/

| Cagland ein. —— Marie Christine hat te Fo dffentlichen Meinung gemacht, dazegen die Libe- Person der Jnfantin D die Königin vorbehalten, ganz heunlih Medaillen mit ‘der Umschrift :

Î rey constirucional geprägi wurden;

scricte in der ralen sich in der wicht gegen

' Zwei Schwestein eine unversöhnliche en der Königin vermochten nich

Guarda. Die Armee war in lblem

Ausgang des Angriffs hossen ließ. Neffen alles dies zu Gemüthe, wurde aber Versprechungen abgefertigt und fand sich endlich Uebergabe der Portugiesishen Armee mitbegriffen/ denn ulation sprach von ihm nicht. Dom Migucl, Portugal dasselbe Spiel, wie

und ohne die Ergebenheit des gemeinen er den Thron einen Monat nah Pedro’'s verloren. Die Offiziere waren die dem Feinde den Rücken kehrten; verkaufte Generale leiteten die Operationen, und am Dom Miguel an der Spilze von 16.000 Mann,

ársche von Sevilla entfernt, Don Car-

Spanien gchen und wolle sih seinem

ieser Streich ist Deiner wi Don Carlos für sich konnte we-

man Hülfsmittel gefunden; aber ein Carlos ab, und die fkosivare Ge-

erhalten, dur) einen Boten, der Spanien durckreuzt hatte. sich an die Spiße seines getreuen „„Das Anlangen Ew. Majesiät în unjerer erfcischen und das Vertrauen wiederher- èaj. nicht verhehlen, beides nimmt

entmuthigt werden würde.“ die Spiße der Acimee zu stellen, Und

einen Monat, unter asse kein

Statt „Jch der König“ (yo el rey), wel-

Die Königin gab dem Boten, d

auf dem sie die Reise durch Portugal gemacht hatte, und Meilen des Tages zu laufen in Stande war. Di es Thier war der Gegenstand cizer besondern Aufmerksamkeit, als der Bote in Navarra angelangt war.

bis sle Reisepässe nach den von / i ssenungeachtet miethete Don

des Königs war auf den 30 Mai 1834 Seit 5 Uhr Nachmittags am

Siunde iu einen Wagen, von Lanzenträger bis Montemor

Aldea Gallega eskortirten. in insu desto ungebärdiger gegen seine Spani- Sohnes erhieit eine Ohrfeige

Beleidigungen hôren. Das Voik und bie Lis

saboner National-Garden in Aldea Gallega setzten die ärgsten Dro- [sdann hei dem Engliichen Ober-

, was sie konnten. V gegen den Anfall der rasenden Offiziere von dem Französischen

Morgen erhielten, ' Der bloße Anblick der Eng-

im Rückstand eines Jah-

nach dem Rückzuge von ehr gab, und die feh-

Don Carlos führte immer mit de facto

sagt O’Don- Ferdinand Vil. in yalisten, ließ sich von den

umsonst murrte der ! Don Carlos hatte sein

d. seine Begleiter immer war, mic den von Dom Andalusien einzudcingen ;

; aber Dom Miguel, von t, hielte sein Wort nicht. Oheim ‘auf und erklärte

úrdig‘’, sagte Don

Dom Miguel hatte noch mußten ihm zur Reise die Unternehmung immer

haite Don Carlos einen

ne verlängerte Entfernung Der König anr- tgegen gewesen, daß er

„Jch gebe Dir mein

en

F Va

daran verhinderte, wúrde n von Asturien, dahinsen- ¿Mittel dazu, meinem Unternehmen um- ¿zte Geheimniß über mein , wenn ih mi einschisse, ich hade mi zu nichts ung irgend eines meiner

Köaig bloß „Larlos‘/, um n seines Wohlwollens zu er den Brief gebracht sollte, ihr eigenes Maul-

Die-

In Portugal wußte Niemand hatte die Cr: ilie an Bord zu begloiten. nd 800 Soldaien werden, Carlos sprach deswegen mit icete, und erhielt die Ver- Schutze im Depot bletben ihnen zu wählenden

¿hr 80 in cincin Verzeich nach England folgen isoll-

ora mit seinen Anhängern alle bereit, ihn zu folgen.

hen Soldaten übergeben Man insultirte

und während zwet Tagen

schisfung seiner Spanischen einem Lissaboner

von ihnen und sagte Obersten Well blieben, bis Fahrzeuge einschiffen wür-

Boik von Aldea Gallega die Thâren der Häu trachten mehrere um, Zwanzig

cn sie ren,

lag, und von welchem meh eil genommen hatten, mit

Patrouillen aussendeten wo der Oberst Well

und die Spanischen Offi es Generals Bellenger nach te unterdessen ch{chlechte Fort-

onna Carlotta eine Gegenge- und cs kam so weit, daß Francisco primero. so brach zwischen den Feindschaft aus. Die Waf-

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Sarsfield bekannte in einem umständlihen Berichte, daß nur die Ueberredung und ein weises gemäßigtes Betragen die Ruhe herstellen könne; er verlor darüber das Kommando. Als Marie Christine die Einschiffung Don Carlos erfuhr, ließ sie in die Madrider Zeitung einrücken, daß er nie wieder einen Fuß nach Spanien seßen werde und bot den Jnsurgenten einen General- Pardon an. Aber man antwortete ihr, daß Don Carlos kein Gefangener, sondern im vollen Besiße seiner Rechte sey, welche man bis auf den lebten Blutstropfen vertheidigen würde. Don Carlos suchte während der Ueberfahrt ailen Verdacht zu beseiti- gen, und gab die Absicht vor, ein Landhaus in der Nähe von London zu micthen, bis er nah Schweden gehen könne, obgleich er übrigens nicht verhehlte, daß er glaube, Christine werde ei- nen harten Krieg zu führen haben und am Ende sel6Æ ein Opfer der Revolution werden. Bei seiner Ankunft in Ports- mouth verlangte der Graf v. Florida Blanca (Spanischer Gesandter, jest Marquis v. Miraflores) ihm vorgestellt zu werden, welches der König ihm bloß als Privatmann und als Landsmann gestattete ; er sehe, bemerkte er, die Stellung Christinens und ihrer Toch: | ter als eine bloße Usurpation an, und könne also keine Ge-

sandtschaft annehmen. Der Graf beftand nicht weiter hierauf,

und kehrte nah London zurúck. Don Carlos hatte ein Hotel in Portsmouth und ein Landhaus in der Nähe von London ge:

miethet. Ec ließ den Bischof von Leon und Herrn Anguet, ei nen Franz ischen Offizier, der ihn in Portugal begleitet hatte, ru- fen, und vertraute ihnen seinen Plan. Dieser leßtere wurde zum Reisegefährten erwählt und beauftragt, ‘Pässe zu verschaf- fen. Sodann ging der König nah London, und von da auf sein Landhaus. Seine beiden Rathgeber waren der Meinung, es sey sicherer, zur See nah Spanien zu gehen, aber Don Car- los entschied sich na einigen Tagen für die Reise dur Frank- reih. Er schnitt seinen Schnurrbart ab, ließ sih den Kopf scheeren und seßte eine schwarze Perücke auf, an welcher ein \chwarzer Bakenbart hing. Die Schwierigkeit, Pässe zu dekom- men, war dennoch groß, aber indem der König auf die Zer- streuung Talleyrand's und sein kurzes Gesicht rechnete, sebte er sich nebst seinen Reisegefährten allen Gefahren aus, und es war der Französische Gesandte selbsk, welcher ihnen vielleicht im Na: men der Quadrupel-Allianz die Pässe aab. Ein bereits in Eng- land befindlicher Bote Zumalacarreguy's wurde mit der Nach- richt zurückgefertigt, daß der König am 9ten über die Franzd- sische Gränze gehen würde. Dieser Bote erreichte ebenfalls über Frankreich glücklih seine Bestimmung. Pldöblich verbreitete sich in London das Gerücht, Don Carlos \cy krank. Mehrere Per- sonen sahen ihn im Bett, aber zwei Tage nachher erklärten die Aerzte, der König sey schlimmer, man nahm feine Besuche mehr an, und die Königin schien sehr traurig. Am 1. Juli war Don Carlos bereits nach Boulogne eingeschisst; er hatte cine sehr un- terhaltende Ueberfahrt in Gesellschast einer bedeutenden Person. In Boulogne nahm er die Diligence nah Paris, hier hiecit er sich zwei Tage ganz dffentlih auf, sah seine Freunde und die Oper „Robert der Teufel‘/ und gab mehrere Ordres. Von hier fuhr er in einer Post-Chaise nah Bordeaux, wo er einen Tag verweilte. Von Bayonne aus ging er am 9. Juli über die

Krucifix ein neuer Beweis der Gnade und Huld Sr. Maj. des Königs wäre, der mit wahrhaft väterlihem Sinne das große Wahrzeichen des Christenthums zum Christgeschenk gesandt habe, da Ls in Aller Augen Thränen der Rührung, und nur ein Gesühl dankbarer Liebe beherrschte die ganze Gemeinde. Viele traten nah geendigtem Gottesdienste an den Altar, nicht alloin um das Geschenk des besten der Könige näher zu betrachten- sondern auch, um ein treugemeintes Gebet zu Gott für ihn exm- por zu senden.“

Giner in der neuesten Nummer des Militair - Wochens blattes enthaltenen Nachweisung zufolge, sind im Jahre 1833 1105 Militair Personen, und zwar 61 Offiziere und 1044- Un- teroffiziere und Gemeine, durch Anstelung im Civildienst versorgs worden. /

Aus Halle {reibt man unterm 1sten d. M.: „Unter den dffentlichen Gebäuden, die im verflossenen Jahre hier aufs geführt worden sind, nimmt das neue Universitäts: Bebände unstreitig den ersten Rang ein, indem 8 sich eben sowohl dur die Großartigkeit und Solidität der Bauart, als durch die ge- schickte Benuzung des Raums und dée außerordentliche TAe und Freundlichkeit in allen Zimmern auszeichner. Die einfache Ueberschrift: Fridericus Guilielmus I. Rex Universitali Li- terarum Fridericianae MDCCCXXXIV. nennt in beredter Kürze das Geschenk des verehrten Monarchen, dem Halle diesen Be» weis landeëtväterliher Huld verdanke. Das Gebäude selbs wird seit dem 1. Nov. 1834 benust und gewährt den Studirenden eine bis dahin in Halle ungekannte Bequemlichkeit beim Besuchs der Vorlesungen. Ju einem anderen Theile der Stadt am Ufer der Saale erheben flch statelih die Gebäude des neuen Packhofes, den der Halle’sche Kaufmannsstand mit Genehmiguris des vorgesezten Ministeriums seit länger als einem Jahr ahzu- legen begonnen hat, wie auch in Nr. 3 der Staats-Zeitung vort vorigen Jahre gemeldet worden“ ist. Die Haupt-Gebläude sind bereits fertig, ales massiv steinerne, feuerfeste Lokale, und mat hofft, im nächsten Frühjahr die ganze Anlage zur Benußung der Behörde stellen zu können. Enölich sind auch mehrere größere Ge- bäude zu gewerblichen Zweken von Privat: Perjonen aufgeführt wsor- den, wienamentlich die Krüger'sche Zucker-Fabrik, die nach dem Brau- de vor 2 Jahren in einem bedeutend größeren Maßstabe wiederßerge- stelit worden ist und dennoch den an fle L TES faurn genúaen kann. Auch werden die Erd-Arbeiten auf der neuen Promenade, welche zwischen dem ehemaligen Stein- und Ulrichs- thore angelegt ist, fortwährend betrieben und neue Häuser an derselben erbaut, über die das Universitäts: Gebäude mit seiner Kuppel emporragt. Die Schifffahrt auf der Saale ist so lebhast geweseu, -“ als es H bei dem niederen Wasserftand erwarten ließ, und der Handelsstand egt fortwährend gute Hoffnungen fär die Sine wirkung des Zoll-Verbandes auf die Siadt Halle. Ebenso war - der Getraidemarkt fortwährend belebt, da außer den benachbarten Preußischen Provigey auch das Sächsische Erzgebirge Zufubren n GVotraide zu bedürfen scheint.“

Berliner Börse. Den 3. Januar 1835.

Gränze von Navarra und langte am Uten in Elisondo an.“

Griechenland.

Die Times giebt folgendes Privat-Schreiben aus Nau- plia vom 25. November: „„Jn meinem leßien Briefe benach: richtigte ih Sie, daß die Gefangenen, welehe si) in Ftsch-Kale befanden, nah Navarin gebracht worden seyen, um dort vor dasselbe Kriegs - Gericht gestellt zu werden, welches über die bei der lesten Empdrung in Morea d genommenen Jndivi- duen richten soll. Seitdem sind Kalergi und Spiliades in Frei- heit geseßt worden. Zerbink, ein Neffe Kolokotroni's, wurde zu funfzehnjährigem Gefängniß verurtheiit. Mitro Petrowitsch, der zum Tode verurtheilt ward, ijt seines hohen Alters wegen der Königlichen Gnade anempfohlen worden. Srizellis und ei ner seiner Soldaten wurden erschossen. Polyzoides und Ter: zetti, deren Freisprechung ih in meinem leßten Schrei- ven erwähnte, slad wieder in ihre Posten an dem Tri- bunal zu Nauolia eingesezt worden, was aligemeine Zus friedenheit erregt hat. Zwei Bataillone leichter Truppen in Fustenella's werden zu St. Giorgio, unweit Argos, gebildet ; der König hat ihre Uniform besichtigt, die fast für etwas zu lose gehalten wird, doch ich glaube, sie werden si in der Linie ganz gut ausnehmen. Diese Maßregel, obgleich sie zu loben is, hat bei den alten Palikaren doch uicht den allgemeinen Beifall ge- funden, der ihr zu Theil geworden wäre, wenn man sie gleich bei der ersten Organisirung der Armee angenommen hätte, als der General Church sie vorschlug und Graf Armansperg fie un- terstúßztez sie glauben jet, daß die Regierung gendthigt worden sep, sh ihrer zu bedienen , um sie ruhig zu erhalten, und das i auch gewiß der Fall. Die Mitglieder des Kriegs - Gerichts, welches in Rumelien an der Gränze niedergeseßt wurde, um über die Palikaren zu richten, welche die Dôrfer in der Umgegend von Zeituni plunderten, sind zuräckgekehrt, nach; dem sie zwei Individuen zum Tode und einen alten Prie- ster nebst ein paar Anderen zu ewiger Gefangenschast ver- urtheilt hatten. Graf Armansperg hat, ungeachtet der ge- gen ihn angezettelten Jneriguen, doch seinen Plan, nach Athen u ziehen, durchgesezt; die Gräfin und ißre liebenswürdigen O gehter verließen Nauplia vorgestern an Bord der Fregatte „„Portland‘/ und werden, sobald die Regentschafis- Fregatte zu- rücêgelehrt seyn wird, auf derselben na Athen abgehen; der König reijt in zehn Tagen zu Lande ab; die Jahreszeit ist zwar ungünstig, aber doch nicht hindernd; wenigstens sieht man das Volk von allen Seicen lustig nah" Athen wandern, so schr liegt es den Griechen am Herzen, ihre Hauptstadt in dem weltberühm- e:n Athen zu gründen. Es ist jegt ein Engländer hier, der sich erboten hat, eine Dampsschifffahrt zwischen Athen, Marseille, Malta, Smyrna und Konitantinopel einzurichten; die Regierung hat versprochen, alles Mözliche zu thun, um sein Unternehmen zu begünstigen.“

F nlan d.

Berlin, 3. Zan. Die Königsberger Zeitung enthält Folgendes: „Als Se. Maj. der König im vergangenen Som- mer die hiesige Domkirche besuchten, geruheten Allerhöchstdiesel- ben aus Allerhôchsteigener Bewegung ein großes Krucifix zum Schmuck fär den Altar zu versprehen. Als nun am diesjähri- gen Weihnachts: Abend die bunten Christbäumchen zu slimmern begannen, da traf das verheißene Krucifix ein, und shmückte hon am ersten Feiertage die ihm bestimmte heilige Stelle. Durch seine Größe, edle Arbeit und reiche Verzoldung zog die- ses herrliche, wahrhaft Königliche Weihnachts-Geschenk bald die Aufmerksamkeit der Gemeinde auf sih. Als aber am Schluß der Predigt der Superintendent Dry. Gebser auf eine würdige und

Amtl. Fonds- und Geld -Cours-Zettel. (Preu/s. Ceur.) : [Zj |Brief\Geld i Zf Brief Gold.

St. -Schuld-Sch. | 4 [1004 | 994 1 Ostor. Pfandbr. | 4 ¡1014 {190g Pr. Engl. Obl. 20.) 4 | 964 | 954 [ Pomm. do. À [wei _ Prüm.Sch.d.Seeh.| —| 614 | 61 jKur-u. Neum. do.| 4 ¡1064 [1065 Kurm. Obl m.1.C.| 4 | 995 | 995 [Schlesische do. 4 [1063 | Neum.Int.Sch. do.| 4 | 994 | FRkst.C.d.K.-u. N.| | 734 | 734 Berl. Stadt - Obl.| 4 98 [Z.- Sch. d.K.-u.N.| | 735 | 734 Königsb. do. | | Elbiog. do, j Holl. voliw. Duk.| --| 172 Danz. do. in Th. Neue do.| i 187 W'estpr. Pfandbr. 4 Friedrichsd’or . | 135 Grusihe: Pos. âo.| 4 Disconto ...….. |—i 3 Bi 2 E C S T SLLL-LIPISD 0, M S C E

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Nioder!. 8 - 4 Ür terr, x 423- E Sa Petersburg, 26. Dezember. oudou § Mt. 104. Hamburg 3 Mt. Amwai. 3 M L Paris 1112. Silber-Rubel 259. Silber-Inscr. Ser. L. 1. 9, Iv Bs

Königliche Schauspteie. …_ Sonntag, 4. Jan. Jm Opernhause: André, Luftspiel i 1 Akt, von C. Bium. Hierauf: Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth., von Ph. Taglioni. Im Schauspielhause: Emilia Galotti, Trauerspiel in 5 Abth. von S E. A A

Montag, 5. Jan. Jm Schauspielhause: Zum erstenmale : Franz Walter, Charaktér:Gemälde in 4 Abth., von Due, U | Der Roman, Lujkspiel in 1 Ac, nach dem Franz, vom

. Angely.

Dienstag, 6. Jan. Jm Schauspielhause: Die Alpen Se 1 U n Si er , Mußk ven A

midt, (Neu besest.) Hierauf: Der reisende Student “Un AeA n 4 A À A

n Potsdam. Lieb? im Kriege und Krieg um Licde, Lu spiel in 1 Akt, aus dem Franz., von A. vom Thale. D Die beiden Klingsberge, Lastspiel in .4 Abth., vog Kogebus, Königstädtisches Theater.

Sonntag, 4. Jan. Das Königreich der Weiber, oder: Dies verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Friedrid tin A E B Z pon in 2 Akten.

ontag, 5. Jan. Zura erstenmale: Die Mshrin spiel in 4 Akten, von Ziegler. (Mad. Birch- Peter, E

(s gegen die Ropalisten.

herzlihe Weise der Gemeinde verkündete, daß dieses kostbare

als fünfte Gastrolle.)