1835 / 6 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Le A F E G S R Far, E

A R E É Spi G R Im

E E A E S Bef d I T R: P E E, s E B Li E S7

Armuth, Hunger und Pest, auch noch von dem fürchterlichen Elend des E, des Blutvergießens und Mordes heimgesucht werden, oder sou die chrisiliche Kirche, um der Habsucht Genüge zu thun, durch Menschenopfer auf dem Altare des Moloch unterstüßt werden? Jh fordere von Jönen, Sir, Gerechtigkeit für mein Vas terland, i fordere von Jhnen, als Premier-Min.ster Englands, als Staatëmann und als C N A Anwendung Fhrer Amtsgewalt. Fch habe die Ehre u. s. w. 7 N S a Michael M'Kenna. An den schr ehrenwerthen Sir Robect Peel u. st. w.“/

erauf antwortete Sir R. Peel: e

„¿Mein Herr! Fch habe die Ehre, Jhnen den Empfang Jh- res Schreibens vom Listen anzuzeigen. Das Ministerium Sr. Mas. hatte schon früber cinen Bericht über das sehr dekiagenswerthe Sr- cianig crhalten, worauf Fbr Schreiben s bezieht, und hat die ilm ndiblg scheinenden Anordnungen getroffen. Jch habe die Chre u. st. v.

| Robert Peel. V1 Hexen Michael M'Kenna in Dublin. // : Die Untersuchung Über die Vorfälle bei der Zehnten - Ein-

‘treibung zu Rathcormac in Jrland hzt beconnen und wird

eifrig fortgesest. Es ergiebt sich aus den Zeugen - Ausjagtn, daß unter dern Volke die Meinung verbreitet worden war, die Soltaten hätten keine scharfe Patronen, und daß daßzr die Bauern ibren Widerstand zehn Mfsnuten lang sortscten und sogar auf die Gewehre der anrükenden Soldaten mit ihren Sibcken schlugen, bevor Feuer gegeben wurde. Ja, selb als die ersten vier Verwundeten ntede: strzten, sollen die übrigen Bauern geglaubt haben, es scy dies nur Folge des Sci;recêens gewescn. Daß der kommandirende OÖffizter so wie die Seldaten den mödzlih?ten Langmuth bewiesen haben, scheint {h klar zu ergeben. Die Aufregunz, welche das Ereigniß hervo: brachte, ist indeß so groß, daß man der Beendigung der Untersuchung gespanit entgegetisießt.

Der Sundayp Herald will wissen, Lord Brougham habe an Herrn O'Connell geschricben und i5n gewarnt, in Allem, was er sage und schreibe, auf seiner Hut zu seyn, denn man laure auf eine Gelegenheit, ihn das Handwerk zu legen.

Ein Korrespondent der Dubliner Evening- Post mel- det, daß der Archidiakonus Ryder am lebten Sonntag von vier bewafsnèten Dragonern nah der Kircve von Gortroe, in deren Nähe der mehrerwähnte Zehnten-Kawmpf stattgefunden hatte, be- gleitet worden sey. Zur Unterstüßung der Wittwen und Wai- sen der bei jener Rauferei Erschlagenen ist ene Subicription er: dffnet worden. Herr Hudsen, ein benachbarter Geistlicher der bischöflichen Kirche, unterzeichnete mit 5 Pfd. und Lord Clonu- curry mit 30 Pfd. j /

Lord Ellenborough hat, als Präsident der Ostindischen Kon- trolle, die beiden neucn Bischofssize ven Madras und Bombay, welche noch vakant find, und mit deren jedem ein Gehait ven 2590 Pfund verbunden is, zu vergeben.

Gestein gegen Adend brachte ein Exprcsser aus Falmouth die Nachricht naÿ London, daß das Schiff „Espoir‘/, welches Lis: saóon am 22. Dezember verlassen hatte, dort angekommen \cp, u1ddoß sich, nas der Aussace der Sch-}s:Mar.nschaft, in der Spa- nischen Provinz Galizien an der Portugiesischen Gränze cine Karlistische Bewegung gezeiat hade, so daz die Portugiesischen Truppen aus der Prcviñz Minho nah der Gränze hin beordert rvorden scyen, Mit dem genannten Schiff ist die Thron-Rede hier cingegangen, welche die Königin Donna Maria am 18. d. M. beim Schluß der diesjährigen Certes - Session gehalten hat. (S. Portugal.)

An der heutigen Börse wollte man wi}en, daß jene Nach: richt von Karlistischen Unruhen in Galizien sehr übLertrieben worden sey. Sie hatte anfangs die Spanischen und Portugie- sischen Fonds zurn Sinken gebracht, zeigte sich aber bald als etwas sehr Unbedeutendes. Spanische waren auf 522 gefallen, Portugiesische auf 852, schtossen aver, erstere zu 535 à 1, letztere zu 85x à 86x. |

Eín Privat-Schreiben aus Calcutta vom 2. September meldet, daß das Wetter sehr günstig gewesen und viel Regen P sep, und daÿ man die Fndigo: Acrnte auf 100,09 Körbe jchäge.

London, 39. Dez. Die Proclamatíson in Bezug arf die Aufldsung deé Parlaments crscheint in dem heutigen Negierungs- Blatte, und somit fängt das neue Jahr mit Kampf vnd Streit an, ohne daß sich auch nur im entferatesten vorher: bestimmen ließe, ob das Resultat zur unmittelbaren Beruhigung des Landes oder zu neuen Unruhen Anlaß geben wird. Daß die Minister nicht anders handeln konnten, läßt sich leicht er fiä- renz aber gleihwohl ist es gewiß, daß fie ein Großes wazen. Denn sollte die Entscheidung des Landes gegen die Verwaltung ausfallen, bevor dieselbe noch Ce gehabt, ihre Pläne zu entwickeln, so bönnte dies für ein Verdammungs-Urtheil der gan- zen Tory- Partei gelten, obgleich es wahrscheinlih nur die Folge des Mißtrauens wäre, welches die Verbindung der Ultra: Tories mit dem Kabinette verursacht. Der Herzog und Sir Robert Peel wollten sich durch diz Aufnahme derselben so zu sagen die redte Flanké decken; aber gerade dadurch, daß sie Männer, welche biéßer gegen alle Verbesserungen waren, befriedigt zu haben scheinen, werden die Besorgnisse Aller erregt, welhe Verbesse- rungen in Kirche und Staat erwarten, besonders aber bei den Katholiken und Nonkonforimisten, gegen welche jene sich al zeit so feindselig bewiesen haben. Unter andern sollen die Herren Lefroy und Shaw zu Mitgliedern des Jrländischen Geheimen -Raths ernannt worden seyn, Männer, die auf pro- testantischer Seite beinahe so heftig gewesen sind, als O’Connell auf der katholischen, und deren Gegenwart im dortigen Kadinette bei den Katholiken gewiß eben so große Besorgnisse erregen würde, als bie Gegenwart dieses Demagogen im Ministeruum bei den Protestanten erregen müßte; und zwar um so mehr, als Herr Goulburn, der Minister des Jnnern, ebenfalls als Ultra- Yrotestant bekannt is. Die Whigs bedienen sich natürlich" ailer dieser Umstände, um den Argwohn des Voiks gegen die redlichen Absichten dos Ministeriums zu erregen. Es sind dieselben Personen, sagen fie, welche zu sagen pflegten : Zeigt uns, wo etwas Fehlerßaftes an der Verfassung ist und'wtr wolleu es beseitigen, zugleich aber das, was alle Welt als sehlerhaft erkannte, als Schönheit und Vollkom- menheit priesen, den rotten boroughs das Wahlrecht behaupte- ten und es den größten Städten verweigerten. Hierdurch ver- einigen sie denn alle Klassen der sogenannten Reformer in eine allgemeine Opposition gegen die Tories, und auf diese Weise so unbequem ihuen auch \päter die Allianz mit den Radikalen fallen dârfte mag es ihnen wohl gelingen, eine Mehrheit gegen die Regierung zu erhaîten. Freilich fehlt es der leßteren auch nicht an einem großen Anhang. Neb{| der zahl- und ein- flußreichen Klasse der wirklichen Tories, ließt sh Alles an sie an, was der e Bl müde ist, und Ruhe und Sicherheit des Eigenthums allen Reformen vorzieht, ja sogar der Hoffnung lebt, daß sie mitten in dieser Ruhe und Sicherheit die nothwen- digsten Reformen nicht vernachlässigen werde; dann die ey! große Anzahi der bisher schwankend gewesenen Expektanten

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der Kirche, im Advokatenstande, beim Militair wie in andern Fächern, die sich ‘nun versichert glauben, daß am Ende bei der Tory - Partei die Gewalt des Stäáates cher permaniren werde, als bei decn Whigs. Dieses zeigt sich klar aus den viclen Dank- Adressen, welche aus allen Gegenden des Landes an den König ergángen; besonders an den 5 6009 Unterschriften, welche die loyale Adresse der City erhalten, wie sie in der gestrigen Times in 24 Spalten der Lánge nach aufgeführt erschei- nen. Es is fceilich keine schr große" Anzahl im Ver: ßälinisse zu dcr Masse der Bevdikerung der Hauptfadt; aber es finden sich darunter eine sehr gro?2 Anzahl der reichsten und angeschnjten Männer der Stadt, auf deren Unterstüßung jede Regierung stolz seyn dürfte; und -— eas mehr sle sinden sich nit, wie die Namen eines Grote, Prescott, Crawfurd, Grenfell und anderer achtbarer, Reformer, in Verbindung 4nit solchen, deren Gesellschast Ztiemanden Ehre mat. Cobbett har in seinem leßten Stück des „Registers“ einen in seiner bés kannten pêbethafren Weise abgefaßten Brief an Sir Robert Peel als Kommentar guf dessen ministerieles Manifest abdrucken laffen. Nachdem cr dasselbe Paragraphweise zergliedert und aezrigt hat, daß alles, was Sir Robert darin veripricht, die Na- tion nit befriedigen wúrde, kömmt er auf d-en lebten Punkt, welcher bei dem allzemeinen Lärm von Jedermann fast überschen worden: den éfentlichen Kredit und die Finanzen. Er vergleicht hiec Sir Rodert's Sprache mit der ven PVirt und sH&ließt mit folgenden Worten. „„Leider aber, mein Herr! Pitt seßte Papier in Umlauf; Sie zleßen es ein; Pitc hatte Watzen zu 15 Schil- linge das Bushel; Sie haben ¿s zu 5. Pitt wuide dem Staat entnommen, als der shwachtdpfigen Thoren sinkender Fonds die Schuld nur avf 400 Millionen wachsen saß, während der Wai- zen 15 Shillinge galt; Sie haben eine Schuld von 860 Mil- liencn und für den Waizen nur 5 Schilling. Pite befand ch mitten in einem röhmlichen, kopfverwirrenden Kriege, und harte uns mit dem Frieden Autsichten von endloser Glückseligkeit vor- zuhalten; Sie stehen am Ende eines zwanzigjährizen Friedens, und haben uns kein Glück zu verspéechen , a!s etwa solches, das aus einem neuen Kriege entspringen könnte! Hier liegt Jhre wahre Schwierigkbeit. Hier ist das Ungeheuer, welches, wenn Ste ihm nicht degegncn, und enishlossen sind, es zu über: winden, in nicht langer Zeit Sie überwinden wird.“ Damit es dem Miniser indessen nicht zu leicht werde, das Ungeheuer zu übers winden, tändigt er ihm an, daß er so eben ein Büchlein heraus- gegeben hat, „in rothem Leder gebunden, Preis 16 Pence, das jeder Tagelöhner in sciner Westentasche tragen kann, unter dem Titel: Cobbeti’s Vermäch?niß an die Tageldhner ; oder was für cin Necvt haben die Lords, Baronets und Squires auf Grundstücke in England vor anderen Leuten voraus? Mit einer Zaschrift an Sir Robert Peel. / Dies, fährt er fort, sey ihm abdagezwun- gen werden durch die Beistimmung, welche Sir Robert und der Herzog von Wellington der Armenbill gegeben hätten, und er werde diesen Krieg gegen allen Besiß so lange fortselzen , bis durch die Widerrufung jenes Gesezes den Armen das Jhrige zuräzegeben worden. Abends. Das Parlament ist wirk- lich aufge f; und die Versammlung des neuen Parlaments auf den 19. Februar festgeseßt; vor dem Ende Januars jedoch wer- den alle Wahlen beendigt seyn.

Deutschland.

Leipzig, 2. Jan. Zufolge der wit Anfang des Jahres erschienenen Listen sind im verflossenen Jaßre in unserer Stadt 233 Paare getraut, 1314 Personen geboren worten und 1294 verocben. Unter den Geborenen befinden sich 670. männlichen und 644 weiblichen Geschlechts, 13 Paar Zwillinge, 229 unches l:ch2 Kinder und 73 Todteaeborne (darunter 22 Uncheltche). Im Bergieich mit dem Jahte 1833 sind 183 weniger verforben und 13 mehr geboren. Selbstentleibungen werden 3 gezähit; dagegen beläuft sich die Zahl der verungläckten und umgekommenen Per- senen auf 9, An Schlagflússen stacben 54 Personen, an den Blattern 2. i

Aus Hartha wird unterm Z1. Dez. geschrieben: „Gestern Abend geaen 8 Uhr brach hier ein Feuer aus, welches binnen kurzen 16 Gebäude (darunter eins aus dera angränzenden Dorfe Retnhartstha!) gänzlich zerstdrte und mehrere andere zum Theil bedeutend beschädigte. Zwei Knaben, in dem Alter von 8 und 13 Jahren, kamen in den Flammen um. Der nur am Mobi- liar verur}ahte Schaden wird vorläufig auf 5000 Rth(r. an- geschlagen.‘

Munchen, 1. Jan. Am 28. Dez. hatten die Portugíesi- schen Abgeordneten eine Audienz bei Sr. Maj. dem König. Am náâmlichen Tage eilte der Französische General Graf Montet- quiou als Courier von Wien nach Paris durch München.

Dem Vernehmen nach wird Se. Hodeit der Herzog von Leuchtenberg nur von seinem ehemaligen Erzieher, dem Grafen Mesean, und einem Secretgir nah Lissabon begleitet werden, und Beide werden in einigen Monaten nach München zurück» Échren.

y Die zum Vellzug des Gesetzes über die Errichtung einer Bayerischen Hypo:heken- und Wechsel-Bank ernannte Kommis-

sion macht zur Beantwortung mehrerer Anfragen bekannt, daß

das Giscz nur die Haupt: Bestimrzungen enthaite, die weitere Ausführung aber den Statuten vorbehalten habe, zu deren Be- rathung diz Actionairs, deren dereits mehrere ihre Beitritts- Erflárung übergeben haben, berufen werden sollen, sobald eine genügende Anzahl vorhanden seyn wird. Einstweilen wird aber erkiárt, daß die Actien auf 560 Fl. festgestellt, in den vorzüg- listen Städten des Königreichs Filial - Banken errichtet und Einleitungen zur Erh:bung der Zinsen und Dividenden auf den großen Handelépläßen des Auslandes getroffen werden, zu welchem Geschäfte schon mehrere der vorzüglichsten auswär- tigen Handelshäuser sh bereit erklärt haben. Die Kommis- sion macht darauf aufmerksam, wie dieses Justítut nicht nur wohlthätig in Interesse des Gursbesißers und der Gewerbe, und zur Wiederbelebung des so sehr gesunkenen Pri- vat-Kredits scy, sondern auch den Geldbesizern eine vollkommen sichere und vortheilhafte Kapital-Anlage biete. Selbst den Fonds nur zu 10 Millionen angenommen, jo stehen, nach Befriedigung des nächsten Bedarss der Guetsbesizer, der Bank noch 4 Millio- nen, und nach Abzug des ju behaltenden Kassen- Vorrtaths von ciner Million, noch 3 Millionen baar und 4 Millionen in un- verzinslichen Banknoten, also 7 Millionen (ohne die waßrschein- lich sehr zahleeichen Darleihen) zu Gebote, womit sie andere vor, theilhafste Wechselgeschäfte betreiben kann. Den Gewinn aus diesen auch nur auf 6 pCet. gerechnet, während die Zinsen der Hypotheken: Darlehen schon mit 4 pCt. gedeckt sind, ergiebt fich immer eine ansehnliche, und um so mehr gesicherte Dividende, als der Bank durch das Geselz die prompteste Execution, deren dodalitäten sle selbst festsezen darf, zugesichert ist, Die Kom- mission wird nächstens jene Commissaire bezeichnen, bei welchen die Subscriptionen zum Beitrite angemeldet werden können. Das erste Bataillon des Königl. Bayerischen 10cen Linien-

Infanterie-Regiments i am 21. Dez. auf 8 Schifferï, 391 dem Königl. Grieh. Marine-Licutenant Raphtis geführt, ut 1 Tas gen von Navaren in Triest eingetroffen, und wird nav, a gehal tener Quarantaine seinen Rückmarsch nach Bayern antrétt). Augsburg, 29. Dez. / h schen Beobachtungen bekannte Dom-Kapitular Stark hat unterm heutigen Tage Folgendes publizirt: „Heute gestattete seit Langem wieder einmal der heitere Himmel einen freien Anblick der Sonne, auf welcher drei Slefen - Gruppen zu sehen waren, w00oon die erste in der ndrdlichen Sonnenhälfte schon nahe am westlichen Rande, und nur zwischen 5, ‘0 bis 6, /Z von demseiben entfernt standz die zweite befand sich in der südlichen Sonnenhälfce und zwisHen 10, ‘7, und 11, ‘2 von demselben westlichen Son tand ab; die dritte war nur 12, ‘7 vom êstlihen Sonnentay entfernt, aber so s{wach, das man eine mittlere und mehr flcine Ocffuungen kaum von der sie umgebenden Untiefe-unty Heiden fonnte, Dafúr aber zeichnete sich in der zweiten Sruyy eine große ODessnung aus, die ungefähr 183‘ im Durcchmessy hielt, was 1893,24 geographische Meilen beträgt; und h selbe, einige Abweichungen ungerechnet, beinahe freieförmig wat so nahm sie einen Flächenraum von 2,553,851 geographisc Meilen ein. Außer dieser großen Oeffnung enthielt diese Bru noch eine mittlere und drei kleine Ocsfaunzgen. Ju dec eh erwähnten ersten Gruppe aber saß man zwei Untiefen, in der westlichere trei mittlere fast ganz vereinigte und zwei kleine Os nungen enthielr; die nur 1, ‘3 davon entfernte êftlichere Untiß enthielt eine große und cine mittlere ODeffnvng, die ebensfal) ganz nahe bei einander standen; außerdem befanden sch n zwijchen beiden Untiefen einige kicine Oeffnungen. Das Bar meter stand auf 27‘, 2/, 0, eine Hbhe, bis zu welcher es (1 diesem ganzen Jahre nicht fich erhob; und heute 5 Uher früh deny die Käte über 10 einen halben Grad, da der Thermometer fj in Nord 10, 5 Grad R. unter dem Gefrierpunkte ftand; u 2 Ußr Mikttazó Gefcierpunkte, und ein gleih harmonirendes südlich frei geg die Sonne zeigte beinaße 2 Grad Wärme ober dem Gesria

te.“ i P BE 31. Dez. Vorgestern Abend starb hier n furzem Krankenlager, Hr. Dr. Schwabe, Großherzogl. Hes evang. Prälat, Mitglied der 1sten Kammer der Stände, Sup intendent der Provinz Starkenburg, Ober - Prediger der Ri denz Darmstadt 2c, bekanntlih vor noch nicht zwei Jahren t von Weimar auf diesen Posten hierher berufen.

Äm 26, Dezember haben Se. Köntal. Hoheit der Gri herzog dem zweiten Präsidenten des Ober-Appellations- und Cis sations-Gerichts, Dr. Franz Joseph v. Arens, den Charakt eines Wirklichen Geheimen Raths mit dem Prädikat Excellen und dem Geheimen Kabinets-Secretair Andreas Schleiermach

den Charakter eines Geheimen Raths verließen.

Spanien.

Madrid, 20. Dez. Ihre Majestät die Königin hat gi sern in einer Privat - Audienz die Botschafter Englands u Portugals und den Dänischen Geschäftsträger empfangen. Da Botschafter Englands hat der Königin ein Schreiben seind Souvzrains, und der Dänische Geschäftsträger ein Schreib der Königin von Dänemark úberreicht, welche Jhrer Majest fúr die Uebersendung der Junsigiien des Marie-Louisen- Orden dankt. Der Botschafter Portugals hat Jhrer Majestät die J signien der Orden Portugals überreicht, welchze die Königin Donu Maria an Isabella Ul, übersendet. -

Englische Blätter enthalten folgende Privat - Mi theilung aus Madrid vom 20. Dezember: „Die Prekuradort nahmen heute mehrere Reductionen mit dem Budget der au wärtigen Angelegenheiten vor. So wurden ron dem dbitherig Gehalte des Spanischen Botschafters in Paris, welches 600,00 Realen (150,000 Fr.) betrug, 100,000 Realen abgezogen. so reducirte man die Gehalte des Übrigen in Paris angestellt Gesandtschafts. Personals. Beibehalten würde dagegen das G ha!t des Spanischen Gesandten in London mit 360,000 R len. Das Gehalt des interimistisch in Lissabon beglaubict Botschafters, Herrn Perez de Lastro, kürzte man ebensi um 40,000 Realen, behielt dagegen die Gehalte unserer diy matijchen Agenten in Washington, Rio - Janeiro und Griech land bei, nachdem vergeblich versuht worden war, die leh Function in ein bloßes General - Konsulat zu verwandd Als man hierauf an die 70,000 Realen kam, welche für eiu Agenten in Rom beantragt wurden, fragte der Graf de li Navas, weicher Art dicse Agentschaft sey? Herr Martin de la Rosa entgegnete, freilich habe der Papst, als weltli Macht betrachtet, die Königin Jsabella noch nit anerkannt allein, obwohl man niemais eine solche Anerkenzung erbett werde, glaube er doch, man müsse durch Beibehaltung eiti solchen Agenten seine Willfährigkeit beurkunden, die diplomü schen Verhältnisse mit dem Römischen Hofe wieder an ufnüps Zwär erinnerte Herr Arguelles an das enerzische Verfah welches vor 100 Jahren von Philipp V. gegen den Römisdt Hof deobachtet worden sey und denselben, da er eben so wie jet died erkennung verweigert, zur Nachgiebigkeit gezwungen habe; sein V langen, daß man diesem Beispiele folgen solle, war jedoch) vergebli Nachdem Herr Martinez de la Rosa darauf noch einmal! merkt hatte, man dúrfe sich mit dem Haupte der Christenh nicht geradezu erzärnen, sondern müsse ihm die verweigl! Anerkennung der Königin Jsabella zu Gute halten, da di Weigerung nicht die Absicht zu Grunde liege, Spanien zu! leidigen, dieselbe vicimehr nur dem Einslusse anderer Höfe bel messen sey, wurden die 70,000 Realen für den Agenten in N bewilligt. Ein ähnlicher Beschluß wurde dann in Betreff \ Neapolitanisczen Hofes gefaßt, indem man bemerkte, daß, om! derselbe ebenfalls die Königin noch nicht anerkannt habt, | do \chicklich scy, die Verbindung mit demselben nicht ganz * zubrechen, weil dort die Mutter der Regentin residire./

Die Aligemeine Zeitung berichtet in einem Schrel aus Turin vom 21. Dezember: „Wir haben Briefe aus V celona, die keine ersreulicven Aussichten für die Königin- Res tin erdffnen, Es heißt darin, daß die Bevölkerung von Mad! das grôßte Mißvergnügen über das Betragen der Regentin ® ßere, und daß einflußreiche Personen die Nothwendigkeit einsäh! sie entweder gänzlich von den Geschäften zu entfernen, oder" einen Regentschafts-Rath beizugeben, um unter den gegenw?

en schwierigen Umständen nicht ohne eine thätige und krä} eitung zu bleiben. Mehrere Proceres sollen sich offen g Königin ausgesprochen haben, und auf dem Punkte stehen, Motion zur Errichtung einer neuen Regentschafe zu mal

Die Königin hae von diesem Vorhaben Kunde, und joll dar® schr bestürzt seyn. Jhre Freunde und Anhänger wünschen, die 1 drohende Gefahr abzuwenden ; allcin die beften Rathschläge

den bei der Durchlauchtigen Frau kein Gehör, denn wes leich Scharfîünn genug besikt, um ihre Lage zu beurthe fo ist sie doch andererseits leidenschaftlich und unbesonnu

Der hiesige, durch seine astrenom/}

aber stand derselbe auf 7, 3 Grad unter de

deinnach einer klugen Handlungeweise durchaus unfähig. Es wäre also möglih, daß nächstens eine wichtige Verän- derung in Spanien vorginge, und daß die Königin - Regen- tin vermoch? würde, das Land zu verlassen, oder daß sle einen Auitregenten erhielte,. Sollte Lekteres der Fall seyn, so ducfte der Jnfant Don Franciéco, der sehr populair ist, be- rafen werden, die Leitung der Regierung mit zu übernehmen. Jn Catalonien herrscht seit Llauders Abberufung große Gihrung, und man fürchtet eine Explosion. Der neue Gene- ral-Capitain wird mit mehr Sch{wierigkeiten als sein Vorgänger 4 fámpfen haben, denn Llauder war von den Cataloniern ge- attet, wenn auch nicht geliebt. Der Eintritt der shlech{ten Zahreszeit soll sih schr nachtheilig für die militairishen Opera- tonen in Navarra anlassen; die Artillerie, die vorzügliche Waffe der Christinos, ift bei den s{lechten Wegen nicht fortzubringen, und insofern befinden sich die Karlisten im Vortheil, Der Re- gen fiel stromweise in ganz Spanien, und hatte in Valladolid, Sevilla, Gibraltar große Verheerungen angerichtet. Jn lebtge- nannter Stadt wurden durch die Regengüsse Felsenfiücke losge- rissen, die einige Häuser verschätteten. General Van Halen, der einen Streifzug gegen Aragonien hin gemacht hatte, ijt fast von Truppen entblößt zurückgekehrt. Es scheint, daß die Karli: stischen Parteigänger ihm an Geschi@lich?eit oder Truppenzahl überlegen waren.“ :

Portugal.

Lissabon, 13. Dez. Die Lissaboner Zeitung theilt den Heiraths:Vertrag zwischen der Königin Donna Maria und dem Ae von Leuchtenberg mit; derselbe lautet folgen- dermaßen:

„Nachdem die Unterzeichneten: Zldefonso Leopold Bayard,

Ritter des Christ - Ordens 2c. durch Jhre Maj. Donna Maria 11, Königin von Portugal und Algarbien, hierzu ernannter und u diesem Ende ermächtigter und mit den gchdrigen Vollmachten versehener Minister:Kommissar; und der Graf Stephan Mejean, Kammerherr Sr. Maj. des Königs von. Bayern 2c. durch Se. Königl. Hoh. den Prinzen August Kari Eugen Napoleon, Her- 40g von Leuchtenberg und Santa Cruz, Fürsten von Eichstädt, ersten erblihen Pair des Königreichs Bayern, ermächtiget und mit Vollmachten versehen, sich versammelt haben, um die Bedin- gungen der durch Se. Kaiserl. Maj. den Herzeg von Braganza, als Regenten Portugals, zwischen der sehr hohen und sehr mäth- tigen Senora Donna Maria 1]., Königin von Portugal und Algarbien, Tochter Dom Pedro's, Kaisers von Brasilien und Königs von Portugal, Herzogs von Braganza, und der Kaiserin Karoline Josephine Leopoldine, Erzherzogin von Oesterreich Q Gott in seiner heiligen Glückseligte:t haben wolle), und Sr. Königl. Hohcit dem sehr edeln und DurchlaußHtigiten Prinzen August Karl Eugen Napoleon, He 198 von Leuchtenberg und Santa Cruz, Färsten von Eichstädt, Sohn Sr. Kdni„l. Hoheit des sehr hohen und Durchlauchtigsen Prinzen Eugen Napo- leon , E von Leuchtenberg, seligen Andenkens, Und der schr hohen und Durchlauchtigsten Frau Auguste Amalie, Königl. Prinzessin von Bayern, entworfene Vermählung zu beschließen und f szustellen. Nachdem der Minister - Kommissar J. Majestät der Kd- nigin von Portugal und Algarbien erklärt hat: daß besagte Kd- nigin alle in Betreff dieser Vermählung durch ihren erlauchten Vater, den Herzog von Braganza, der, mit ihrer Bewilligung und Uebereinstimmung ihr Se. Königl. Hoheit den Prinzen Au- aus Herzog von Leuchtenberg und Santa Cruz, Fürsten von Eichstädt, wegen der hohen Meinung, die er von den Tugenden Und edlen Eigenschaften dieses Prinzen, und ebenfalls aus seiner festea Ueberzeugung , daß dieser Prinz nit nur seine erlauchte vielgelicbte Tochter glücklih machen, sondern auch zur Wohlfahrt der Portugiesischen Monarchie und zur Befestigung dec von Sr. Kaiserl. May. verliehenen Jnsitutionen beitragen würde, zum Gemahl bestimmt hatte, getroffenen Anordnungen genehmigt und bestätiget habe; und nahdem besagter Minister bezeugt hat, daß Jhre Majestät die Königin, seine erlauchte Souverainin, kraft der vollen Ausubung der Rechte, die ihr durch die Gnade Gottes und dur die Constitution der Mo- narchie zustehen, welche Ausubung ihr durch die allgemeinen und außerordentlichen Cortes der Portugtesischen Nation, nadc)- dem sie das Alter der Großjährigkeit erreiht, übertragen und ferner, kraft der. durch besagte Cortes bewilligten Dispensation ermächtiget worden, sich mit einem fremden Prinzen zu vermäh- len, beschlossen hatte, besagten Minister-Kommissar nach München zU senden, um mit dem Kommissar, der in jener Hauptstadt durch Se. K. Hoh. den Herzog von Leuchtenberg und Santa Cruz die Bedingungen ihrer Vermählung. mit dem Prinzen abzuschließen und zu unterzeichnen, sind besagte Kommissare, nachdem sie ihre Vollmachten ausgewechselt, Über solgende Arti- kel übereingekommen ;

Art. 1. Dle durch Se. Kaiserl. Maj. den Herzog von Braganza vorgeschlagene, durch Jhre Maj. die Königin von Portugal und Algarbien Donna Maria Il. zwischen besagter Kö- nigin und Sr. K. H. dem Prinzen August Karl Eugen Napoleon, Herzog von Leuchtenberg und Santa Cruz, Fürsten von Eich- siádt genehmigte und bestätigte Vermählung soil zu Lissabon (wo gegenwärtige Uebereinkunft ratifizirt werden wird) mit der er- lauten Person, welche durch Procuration die Person des Her- zogs von Leuchtenberg im Vermählungs - Vertrage repräsentiren wird, gefeiert werden. Die religidse Ceremonie soll nach den Gebräuchen und Formen der katholischen , apostolischen und Rd- mischen Kirche stattfinden; sie soll vor dem Altar durch Se, Königl. Hoh. den Prinzen in Person bestätiget werden, wenn er zu Lissabon ankommen wird.

Att: 2. als Portugiesischer Prinz naturalisirt werden und von der Na- tion eine jährliche sciner hohen Stellung angemessene Subsidie erhalten, die nicht geringer als 50 Contos de Reis jährli seyn darf und von der durch Jhre Maj. die Königin seiner Geinah- lin angewiesenen Dotation, nach den Instructionen des Minister- Ntiimissars Ihrer Maj. vom 3. Oft. 1834 unabhängig seyn

r

Art. 3. Se. Königl. Hoheit der Prinz August, Herzog von Leuchtenberg und Santa Cruz, verspricht, sich mit besagter Subsidie zufrieden zu erklären Und auf jeden anderen Anspruch auf die Dotation oder die anderen Güter, welche die Dotation der Königin, kraft der Geseze Portugals, constituiren, so wie auf alle übrige Güter, welhe seiner erlauhten Gemahlin gehd- ren oder in Zukunft gehdren werden, zu verzihten. Sé. Königl.

oheit wird dieses Versprechen, wenn es nöthig ist, bei ihrer nkunft zu Lissabon vermittelst einer ausdrücklichen und förmli- hen Verzichtleistung bestätigen. -

Art. 4. Jhre Maj, die Königin verspricht ihrerseits, in

dem Falle, wo sie ihren Gemahl, den Herzog von Leuchtenberg

Und Santa Cruz, überleben würde, keinen Anspruch auf die Gü- ter ihres Gemahls zu machen, welche (sle mögen Patrimonial

Nach vollzogener Vermählung soll Se. K. Hoh.

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Güter, oder vor oder nach der Vermählung erworben worden seyn) auf die natürlichen Erben des Prinzen oder auf diejenigen Personen, die er entweder durch Testament oder auf eine andere Weise bezeichnet haben wird, übergehen werden. Jn jedem Falle wird Se. Königl. Hoheit der Prinz die volle und freie Verfü gung úber alle seine Güter, gemäß den in den Ländern, wo fie sich befinden, in Kraft bestehenden Gesetzen haben.

Art. 5. Jn dem Falle, wo der Prinz seine erlauchte Ge- mahlin überleben würde, wird er fortwährend die Subsidie ge- nicßen, wovon im Art. 2 die Rede is, und ferner wird man ihm einen der Königl. Paläste zur Wohnung geben; aber die Subsfidie wird auf die Hälfte vermindert werden, und er wird keinen Añspruch haben, für den zu seiner Wohnung bestimmten

‘Pala entschädigt zu werden, wenn er außerhalb des Königreichs |

résidiren wird.

4 Art. 6. Die Söhne und Töchter, welche aus der Ebe Jhrer Majestät der Königin von Portugal und Algarbien mit Sr. Königl. Hoheit dem Herzog von Leuchtenberg und Santa- Cruz gezeugt werden dürften, können das Königreich ohne aus: drükliche Ermächtigung der Cortes der Portugiesischen Nation nicht verlassen; weder dle einen noch die andern können Ehen ohne die Einwilligung ihrer erlauhten Mutter, und im Kalle des Absterbens derselben, ohne die Einwilligung des erlauchten Oberhauptes der Familie, das ihr auf dem Throne Portugals folgen wird, fontrahiren, Endlich versprechen, im Namen und von Seiten Jhrer Maj. der Königin von Portugal und Algarbien, imNa- men und von Seiten Sr. Kdnigl. Hoh. des Prinzen August, Herzogs von Leuchtenberg und Santa-Cruz, wir unterzeichneten Kommissare unter der Beglaubigung und dem Königlichen Worte unserer erlauchten Mandanten, daß die oben besagten sechs Artikel, so wie sie abgefaßt sind, beobachtet und erfüllt werden sollen, und kraft der Ermächtigung, welche uns die besagten Vollmachten verleihen, unterzeichnen und bestätigen wir dieselben, damit von diesem Augenbi!ck an ihre Vollziehung beginne, Wirkung zu haben durch die Procuration, die dutch Se. Königl. Hoheit

: den Prien August nach Lissabon gesandt werden wird. Zu

dessen Urkunde unterzeihnen wir den gegenwärtigen Vermäh- lungs- Vertrag und drücken demselben unsere Siegel auf. Gegeben zu Mänchen, 8. Noveinber 1834. (Unterz.) Jldefonso Leopoldo Bayard. Der Graf Mejean.“/

__ Lissabon, 22. Dezember. Die Königin hat am 18ten d. die diesjährige Session der Cortes mit folgender, von ihr in Person gehaltenen Rede bis zum 2. Januar prorogirt:

¡Meine Herren Pairs und Deputirten! Es ist Zeit, die Arbeiten der allgemeinen Cortes auf kurze Zeit zu unterbrechen. Die Abgeordneten bedürfen nach so emsiger Wahrnehmung der

Angelegenheiten des Landes einiger Ruße; auch wird durch die !

herannahznde Weihnachtszeit cine fromme Rast von einigen Ta- gen gefordert. Zwei Hauptzgegenstände für das dffentliche Wohl waren Jhnen zur Erwägung empfohlen: dée Fortdauer der Re-

gentschaft während Meiner Minderjährigkeit, in der Person

Meines erhabenen Vaters, und die Annahme des nothwendig gewordenen Grundsaßzes, daß Mein künftiger Gemahl aus der Reihe der auswärtigen Fürsten gewählt werden solle. Beide Fragen wurden von den Kammern auf die den Ge- fühlen des Porctugiesishen Volkes am meisten zusagende Weise geld, was mithin Meinen besten Dank erheischt. Ein beklagenswerthes Ereigniß änderte die erste der genannten Maß- regeln und erfüllte jedes Portugiesische Herz mit Trauer. Die unglückliche Krankheit, welhe Mich in wenigen Tagen Meines hochgeliebten, ewig verehrten und beweinten Vaters beraubte, machte es schlechterdings nothwendig, daß fúr die künftige Regierung des Landes gesorgt würde. Die Kam- mer der Abgeordneten erklärte Mich mit völliger Einstimmig- keit, und die der Pairs mit sehr großer Mehrheit für voll- jährig, und in Folge dessen ist die Regterung der Nation auf Mich gekommen.‘ Jm weiteren Verfolg giebt die Königin viele feierliche Versprechungen, daß sie auf nts, als auf das Wohl des Landes bedacht seyn wolle. Sie benachrichtigt dann die Kam- mern von ihrer Vermählung und sagt ihnen, welches Glück sie durch dieselbe sür fich und ihr Volk erwarte. Ste dankt den Cortes für die freigebigen Bewilligungen, welche sie für sie, die Herzogin von Braganza und deren Durchlauchtige Tochter ge- macht, und wodurch sie die ftrengste Beachtung des Verlangens ihres erhabenen Vaters gezeigt hätten. „„Fortwährend““, sagt sie weiterhin, „erhalte Jch von Meinen auswärtigen Verbände- ten dieselben Versicherungen der aufrichtigen Freundschaft, und der Friede, welcher zwischen der Portugiesischen Na- tion und den anderen Mächten Europa's bestanden, wird bald in Einklang mit dem wechselseitigen Vortheile der Nationen und dem allgemeinen Frieden Europa's befestigt seyn. QHier- auf wird des innera Landes - Zustandes gedacht, der im Ganzen als sehr zufriedenstellend geschildert wird, indem die Behörden jeßt mit gebührendem Nachdruck zu Werke gingen und die we- nigen Jrregeleiteten, dfe noch Miguelistishen Gesinnungen an- hingen, bald von ihrer Thorheit überzeugt seyn würden. Hier- bei wird der geseßgebenden Gewalt ein leiser Vorwurf gemacht, daß sle nit alle ihre Zeit auf Maßregeln verwendet habe, die den Zustand des Volks, die Rechtspflege und innere Verwaltung hätten verbessern können, und die Hoffnung ausgesprochen, daß dies in der bevorstehenden Session der ordentlichen Cortes allem Anderen vorangehen werde.

Graf Linhares, der Schwager des Herzogs von Palmella, ist als Gesandter nah London bestimmt; der Graf von Villa- real, wie es heißt, nah Paris. Jn der Hauptstadt und in den Provinzen ist jest Alles ruhig.

Herr Carvalho ist damit beschäftigt, ein den Cortes am 15. Januar vorzulegendes, bedeutende Ersparnisse bezweckendes Bud- get für das nächste Jahr zu entwerfen.

Am nächsten Montage sollen wieder 140 aus dem Dienst entlassene Engländer eingeschifft werden; auch die Belgier sind auf dem Punkt, fortgeschickt zu werden.

Am 19ten d. wurden hier 50 Contos (‘etwa 12,500 Pfd.) Staats-Schuldscheine dfentlich vernichtet.

Griechenland.

Nauplia, 30. Nov. Die zwei Mitglieder der Königl. Regentschaft, Herr Graf von Armansperg und Herr von Kobell, sind Sonntag Abends von hier nah Athen abgegangen. Das dritte Mitglied, Herr von Heideck, blieb in Nauplia zurück, wie man sagt, um den König zu begleiten, welcher von hier am 10. Dezember abreisen wird. Desselben Tages ging auch der Justiz: Minister, Herr Praides, mit seinem ganzen Personale dahin ab, desgleichen die Ministerien des Krieges und der Marine. Auch die andern Ministerien rüsten s\ch zum Aufbruche, und keine Behörde ist in Nauplia mehr in Thätigkeit. :

Briefe aus dem westlichen Griechenland melden, daß in Al- hanien (wie bereits erwähnt) ein allgemeiner Aufstand ausgebro-

chen is; die kriegerischen Einwohner haben flch von der Pforts unabhängig erklärt. Taphil-Muzis hält an der Spige von 6090 Mann Perali besest, die Zsokiden aber Tepeleni und Argyroka- stron. Ueberall haben die Aufrührer die Lokal-BVehörden vertrie- ben. Zwei Anführer stehen an der Spi6e der- vordersten Abs theilungen, von welchen die eine gegen Janina vorrückt; die andere richtet sich auf Pitolia, Wo sie durchkommen, wird ge- brannt und geplündert. Die Albanesen haben sich durch einen Eid verbunden, die Waffen nicht niederzulegen, bis sie ihre Un- abhängigkeit erobert haben. Ein Rath (Tsumanto ) ist von ihe nen eingeseßt worden, und man versichert uns, daß der Charake ter des Aufstandes sehr ernsthaft sey.

D rat lten

Folgendes ist der Entwurf des Schuß- und Truß-Bünyniss ses mit den Vereinigten Staaten, welches nächstens in der Re- prä“entanten-Kammer zur Diskussion kommen soll: „Art 1. Das Kalserreih Brasilien und die Vereinigten Staaten: von Nord- Amerika bilden einen gemeinschaftlichen Bund zur gegenseitigen Vertheidigung gegen jeden fremden Angriff und zum gemein- schaftlichen Vortheile der inneren Jnteressen ihrer Staaten. 2) Die beiden Nationen werden einander mit aller ihrer Macht ge- gen einen feindlichen Angriff beistehen und werden jährlich zu diesem Zwecke eine noch näher zu bestimmende Summe zusam- menschießen. 3) Jede der beiden Nationen wird in der Natl(o- nal- Versammlung der anderen ihre Vertreter haben. 4) Die Erzeugnisse einer jeden Nation werden in jedem Hasen der an- deren eben so behandelt werden, wie die Erzeugnisse der cignen Nation, und von allem fremden Zolle befreit seyn. 5) Die beie den Nationen werden einander gemeinschaftlich Hüife leisten, um eine Verbindung zwischen Beiden zu Stande zu brin- genz nüßlihe Junstitutionen, Kunst und Production soA von jeßt an zwischen beiden Nationen gemeinschaftlich seyn. 6) Die Bürger der beiden Nationen gen!esen auf dein Gebiete der andern alle Vorrechte der Eingebornen. 7) NRechtsfragen, wel- che sich zwischen den Bürgern der beiden Nattonen erheben, sols len entweder durch gemeinschafrlihe Uebereinkunft oder durch Schiedsrichter, oder durch ein Geschwornen- Gericht aus einer gleichen Anzahl von Personen beider Nationen entschieden wers den. 8) Die beiden Nationen machen sich verbindlich, sich ges genseitig zur Aufrechthaltung einer nationalen Form der Regies rung und gegen jede Gefahr, welche ihre moralische oder phy- sische Vecvolllommnung bedrohen könnte, Hälfe zu leisten. 9) Die Brasistanische Reaierung wird fich e geben, zu dieser Zwecke einen Allianz - Vertrag zu unterhandein, welcher dauernd seyn soll,“

S nan D.

Berlin, 5. Jan. Nahdem Se. Maj. der König die Aufs lôsung der bisher in Königsberg bestandenen General - Coms mission zur Regulirung der gutsherrlichen und bäuerlichen Vere hättnisse und die Uebertragung der von ihr bearbeiteten Ges \chäfte an die Königl. Regierungen zu Königbberg und Gumbins- nen zu genehmigen geruht haben, ist diese neue Einrichtung mit dem 1. Januar d. J. in Ausführung gekommen.

Se, Königl. Hoh. der Herzog von Cumberland traf am 30. v. M. gegen Mittag nebst Gefolge in Achen ein und setzte noch am Abend desselben Tages die Reise nah London fort.

Auf der hiesigen Königl. Friedrich-Wilhelms- Universität be- fanden sich in dem Semester von Ostern bis Michaelis 1834 v. J. 1863 Studirende. Es gingen ab 521, und traten für das gegenwärtige Semester hinzu 458, so daß die Gesammtzahl der immatriculirten Studirenden für das Semester von Michaelis 1834 bis Ostern 1835 1800 beträgt. Hiervon zählt die theolos gische Fakultät 424 Jnländer und 129 Ausländer, die juristis sche E 436 Inländer und 135 Ausländer, die medizints \ch e Fakultät 230 Jnländer und 138 Ausländer, die phiiosos- phische Fakultät 202 Jnländer und 106 Ausländer. Außer diesen immatriculirten Studirenden besuchen die hiesige Univers sität noch, als un Hören der Vorlesungen berechtigt, 554 Per- sonen, so daß überhaupt 2354 an den Vorlesungen Theil nehmen.

Der zu Weblar gebildete Verein fär Deutsche Ves {ichte und Alterthumskunde hat die Bestätigung des Königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts: und Medizinal-Angeles genheiten erhalten.

Jn Weißenfels fand am Wen d. M. die feierliche Einführung der Mitglieder des neu errichteten Land- und Stadts Gerichtes ftatt, welches zuerst unter den in der Provinz Sache sen neu organisirten Land- und Stadt-Gerichten ins Leben tritt. Nach der Feierlichkeit hatten der Magistrat und die Stadtvers ordneten von Weißenfels den neuen Direktor, Kreis - Justizrath von Könen, und die übrigen Mitglieder des Gerichts zu einem festlichen Mahle auf dem Rathhause eingeladen, an welchem eine große Anzahl von Bürgern der Stadt, unter ihnen auch die Königlichen und städtischen Beamten, Antheil nahmen. Dies ane Stimmung herrschte in der Versammlung, deren erster

rinkspruh dem Wohle Unsers Allergnädigsten Königs galt, und die durch mehrere von einem Musik-Corps vorgetragene patrioti- sche Lieder noch erhöht wurde. Am Abend brachten die Bürger, die in dem neuen Gerichte elne Vermehrung des ständischen Wohlstandes wahrnehmen, dem Direktor desselben eine feierliczE Musik unter Fackelbeleuchtung.

Die Königl. Regierung zu Posen bringt im neuester? Stücke ihres Amtsblattes zur dffentlichen Kenntniß, daß die Ks niglichen Ministerien des Jnnern und der Finanzen einen Ans trag der Stadtverordneten-Versammlung und des Magiftrats der Stadt Posen genehmigt haben, wonach der siatt der Mieths- Seever bisher bei der Mahl- und Schlacht - Sreuer erhobene Kommunal - Zuschlag von 40 pCt. vom 1. Jan. d. J. ab auf 50 pEt. erhöht werden soll.

eits: wn e R A P E S LEMEEE A LE- M

Meteorologische Beobachtung.

1835.

Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmaliger A. Satiuat.| 6 Ubr. | | s

2 lhr. 10 Uhr. Beobachtung.

T Luftdruck..… (344,3 « “par. §44, 3 0''’Par.|344, 7 7 ‘Par sQuellwärme 7,8 ® R. Luftwärme |+ 3/2 °R.\-+ 3/,4°R.|4 2/4 ° R] ewärme 1 R Thaupunkt |4- 2,5 ° R.\-+ 2,7 ®R.|\+ 1,4 ° R 0wärme 1/2 Dunstsättg.}| 94 Ee: 94 pCt. 91 pCt. FBodenwärme 2,2 °R. Wetter .….| neblig. trübe. neblig. xuédünst. 0,0 1 0“ Rh. Yotiederschlag 0,003",

Wind W. SW. W. Wolkenzug SW. |

Zur Erlêuterung der in der Staats-Zeitung täglich erscheinen- den meteorologischen Beobachtungen wiederholen wir hier für die