1835 / 9 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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A S S Le M

nach einer Nevolution iti einer der meinigen ähnlichen Lage befitt- den, würde es unpassend seyn, wenn sie das Prinzip der Regierung mit ihren Handlungen vermischen wollten. Dies ist #0 wahr, daß sons| die Leute, die dem Prinzip der Juli - Revolution am meißen zugethan sind, durch Jhre Handlungen dahin ge- bracht werden fönuten, jenes Prinzip ¿u verabjcheuen. Mit den fcelen Arbeiten eines unabhängiger Standes beschästigt, sah ich zitternd die Katastrophen nahen, welche Über uns hercingebrochen sind. “Jch erinnere mi des Schmerzes, der mich erfaßte, als ich das Ködnigthum scine Bahn verlassen, und einen Weg einschlagen sah- der es in’s Verderben stürzen mußte, und gesiürzt hat. Aber Jhr, die Fhr von seiner angeblicven Härte spreht, sagt uns doch, wer die Rathgeber am 24. Juli 1815 waren? Wer die Berordnungen von diesem Tage unterzeichnete? (le Blicke richten sich auf Herrn Guizot. Bewegreng.) Suchen Sie, meine Herren, und Sie werden sie vtelleicht noch unter denen finden, die jcgt die Angelegenheiten des Landes leiten. Waren es-die Männer der alten Monarchie, welche jene Verordnungen kfontrasisgntrten? Welche Männer haben die Angelegenheiten des Kdnigthums während der ersten Fahre der Mestauration geleitet? Welche Männer haben es irre geührt und ên’s Verderbetr geftürzt? Vielleicht waren Sie seloit es Lebhafte Unterbrechung.) Ske sprechen von scionungsloser Härte und von Pro- ¿essen; 1a, es ift einer vor der Pairs- Kammer verhandelt wor- den, er nahm einen tddtlichen Ausgang. Wo sind die Mi- niter, welche zu jeher Zeit am Ruder waren? Viellcicht find sie noch Minifter, und bereiten der Juli - Revolution

das Schicksal, welches Jhre Freunde, Herr Minisier des Fnnern,

der votigen Regiarang bereiteten. «Sensation.) Man spricht bier viel von der Servilität der vorigen Regierung; sie verlangte, sagen Sie, Schuß von den fremden Bajöonnetten. Auf diese Anklage muß ge=- antwortet werden, nicht im Jnuteresse der Negierung, welche nicht mehr befteht, sondern im Fnteresse des Prinzivs, das uns theuer il. Ez if falsch, daß unser Prinz:p durch die feemden Bajonnette zu- rüégebraeht worden sey An derx Tage, wo die Hauptstadt von dein Truppen der Verbündeten: ceröirt war, habe ich hier in diesem Saale cine Proclamation gelesen, è:: desagte, daß dem Franzbslschen Volke die Leitung seiner Angelegcibeiten selb Überlassen bleiben sollte Es war die Proclamatioen Alexander's. Sie kônnen cs beurtbeilen, ob die Politik der Neftauration gegen das Ausland de- milthigend für Fratifreih war: Sie haben alle Dokumente, alle Korrespondenzen. Sie wissen, meine Herren, ou Europa, ob Eng- land fc der Eroberung Algiess miderscht hat. Die Herren Mini- ster müssen jeht die Forderangen Englauds kenneu, wir werden sehen, wie lange Sie sich denselben witersezc# können. Jch bleibe bet meiner Behauptung, daß der Prozeß gehässiz, daß er utt- moralisch fúr Kllger und Beklagte ist, und de3haib werde ich ge- gen den Gcseß-Entwurf simmea.// (WBetjall.)

Die Allgemeine Zeitung schreibt aus Marseille vom 26. D:z.: „Aus Bugia find direkte Nachrichten von neuen, sehr heißen Gefechten eingetroffen, wélche am 5., 6. und 8. Dez. stattfanden. Diesmal roaren die Franzosen die Angrei- fenden, indem fle, der ewigen Ueberfälle müde, am 5ten die Berge Über stiegen, einen Theil der Kabplon von dem JFnnern abschnir- ten, und sie hartnäckig über Fels-n, Klüste und Wälder verfolg- xen. Viele derselben verbargen sich in Höhlen, wo sie nach der wächendsten Gegenwehr zusamwmengehauen wurden, Am Zten schten die Fcanzosen über den Fluß Ued-Acfbu (von den Franzo- fen Summan genannt), bis zu welchem sle noch niemals vorgedrun- gen waren. Der Stamm Ben-Messad stand am andern Ufer, um die Landung zu verhindern, stiebte aber nach einigen gut gezielten Kanonenschässen auseinander, und wurde von der Reiterei zwet Meilen weit verfolgt. Das 67fte Regiment und die Chasseurs d’Afrique sollen sch sehr ausgezeichnet, aber auch bedeutenden Ve-iust erlitten haben. Diese Kámpfe werden fortdauern, so lange als der aste Jntriguenfstifteer Achmed Bei in Constantine sigr; die unaufhörlichen Scharmägel kosten ' den Franzosen viel- Jeiht mehr Leute, als sie bei einer Expedition gegen Constan- 1,22, mit der man so lange zdgert, einbüßen würden. Aus Algter lautea die Nachrichten zwar günftig, indem die Araber dort Venigsteus äußerlich in gutem Vernehmen mit den Franzo- sen stehe." dagegen häufen sich dite Meuchelmorde und Straßen- râubereiet ¿2 eben dem Maße, wie die offenen Feindseligkeiten

der Stänime zy/tener werden.“ | Großbz7itanilen und Frland.

London, 2. Jan. Sir Frederick Lamb hat in Brigthon eine Audienz bet Sr. Majestät gëhabt.

Dzr Herzog von Cumber(and ¿war gestern. Abend in seiner Wohnung im St. James, Palaft noch nit angelangt, doch wird Se. Königl. Hoh. flündlih vom Kontinent hier erwortet. Der Capitain Stade und Herr Holines sind die Begleiter des Her- zogs. Die Herzogin und Prinz Georg werden in Berlin dleiben.

Folarndes if die Proclamation, wodurch das Parlament

aufgeldit ivorden:

„Wi i R. T : : 24: Anhdrung Unseres Geheimen-Rathes für gut bcs

? aben, das gegenwärtige Parlament, welches bis zum Dons R 44 15te1t Fanuar nächsien Fahres prorogirt ift, aujzuldien, so publiziren Wir z4 dem Ende gegenwlrtige Unsere Kdnigl. Pro- clamation und ¡dser hierdurch tas genaunte Parlament ‘auf. Und die geistlichen und weltlichen Loëbs, die Ritter, die Bi rger, die Städtebewoobtner und die Abacocdreten vex (Krafschasten und Stätte vom Hause der Gemeinen find von fhree Pflicht, än genanzitem Donnecsüag, dem 15. Fanuar, zusammenzutretini, hiermit entbunden. Und da Wir wüns.t:en and beschlossen habet, sovaid' seyn kann, ser Voik zu hbren und seinen Rath im Parlamente anzunebmen, so machen Wir hierdurh allen Unseren getreuen Unterthanen Utisee xen Kdnigl. Wunsch und Willen bekannt, ein neues Parlament zu berufen, Und erklären Wir demgemäß, daß Wir, nach Anhdrung Un- {eres Geheimen- Raths, Unse-:n Kanzler desjenigen Theils Unserer Königreiche, welcher Großbriranien heißt, und Unserem Kanzler vot Friand Befehl gegeben haben, daß sie fdrdersams| die Wahl- Ausschreiven zur Zusammenberufung eines neuen Parlamentes in gchö“iger Form und dem Gesehe me erlassen, und befehlen Bir g-eichfalls durch diese Unsere Königl. Proclamation, unter dem orgen Siegel. Unseres vereinigten Kdnigreiches, daß durch die ges ninnten Kamilet Ansschreiben erlassen werdet, um zu veranlassen, daß die geistlichen tund weltlichen Lords und Gemeinen, welche in dein genannten Parlament erscheinen sollen, sh zu Unserem genann- ten Parlamente ‘einfinden und versammeln. Und soll diesem Aus-

hretbven Folge geleistet seyn am Donnerstag dem neunzehnten a des nähfien Februars. Gegeben an Unserem Hoflager zu Brigh- ton am 29. Dezember 1834, 1m fünften Unserer Reg erung. Gott erhalte den König !‘/

Auf diese Proclamatioti folgt eine zweite, wodurch, „da der König beschlossen Habe, ein Parlament am 19. Februar zu hal- ten‘, 621 Pairs von Schottland aufgegeben wird, sich am 10. Februar tie Holyrood- House in Edinburz einzufinden, um die 16 Pairs zu wählen, welche im Oberhause Plas nehmen scllen. Nach beiden Proclamationen soll sich das’ Parlament zum 19, Februar versammeln, doch glaubt man, daß die Arbeiten dessel- ben nicht vor dem 1, März beginnen werden. F

Der Graf von Ripon, der fih (wie neulich gemeldet) seit längerer Jet in Brigthou aufhält, wird sehr häufig zur König- lichen Tafel gezogen.

2 Sir A. S Beodford, der den zweiten Posten nach dem Lord- Ober - Commissair auf den Jonischen Inseln bekleidet, hatte ge-

stern im Kolonial - Amte eine Unterredung mit dem Grafen von

3A Aberdeen. Letterer hat Herrn. Martit zu seinem Privat:Secre- tair gewählt.

Unter den neuen Kammerherren des Königs wird auch Lord E, Bruce genannt. /

Wenn der Dubliner Evening Mail zu glauben is, so hätte der Secgeant Pennefaiher sich nun doch bewegen lassen, den Posten eines General-Fitkals für Jrland anzunehmen, und zum General-Prokurator für eben dieses Land wäre Herr Black- burne ernannt worden.

Die Times behauptet, es sey niemals davon die Rede qe- wesen , den Marquis von Londonderry als Botschafter nah Se. Petersburg zu senden. Eben so versichert jeßt der Standard, daß die Nachricht von der Ernennung des Grafen von Roden zum Lord: Steward ungegründet gewesen sey und daß der Graf von Wilton dieses Amt crhalten habe. :

Der General-Lieutenant Sir G. Murray hat in seiner Ei: genshaft ais General-Feldzeugmeister den Obersttteutenant Wed- derburne von der Coldstreame- Garde, und Sir Heury Hardinge, als Secretair sür Jrland, Herrn A. Wood zu seinem Privat: Secretair ernannt.

Von Tag zu Tag fällen sich jest die df-ntlichen Blätter mehr mit den Berichten über die auf die neuen Parlaments- Wahlen bezüglichen Vorfälle und“ úber das vermutkhliche Resul- tat aller jener Umtriebe; namentlich nehmen die Adressen, worin sich die Kandidat:n ihren Wählern empfehlen, unter den bezahl- ken Annoncen der Zeitungen immer gzöperen Raum ein. Zu unruhigen Auftritten scheint es nur in Rochdale gekommen zu sepu. Dort hatten die Freunde des Tory-Kandidaten Entwistle die unteren Klassen des Volks für fich zu gewinnen gewußt; na- mentlich hatten sle zu diesem Zwecke schon seit cinigen Wochen eine Anzahl von Schenken etablirt, wo den Handarbeitern für dóe niedrigsten Preise, fast umsonst, Gerränke verabreicht wur- den. Durch solche Vittel antmirt, A diese Leute eine Ver- sazimlung von Nicht - Wählern auf den 29. Dezember ausge- schrieben. Um 12 Uhr fanden sich große Haufen derselben, mit ungeheuren Fahnen und andern Jnfignien verschen, auf einem öffentlichen Plaße ein, wo eine Rednerbüßne errichtet war. Eine Stunde später erschien der Präsident der Versammlung, ein Herr Rentice, Und wurde von einer Musikantenbande begrüßt. Diese aber machte einen so furchtbaren Lärm, daß eine Deputation von Reformern erschien, und Herrn Rentice ersuchte, den Lärm einzustellen. Natürlich weigerte sich dieser, und nun rückten die Reformer, gleichfalls mit Fahnen, Stôcken und Sceinen verse- hen, in dichter Schaar an, worauf fich zwischen beiden Parteien ein Kampf entspann, dem die Polizei erst spät ein Ende machen ti Herrn Rentice wurde dabei durch einen Stein das Bein erschlagen.

y An mehreren Orten sind die neuen Wahlen schon auf den sten d. M. angeseßt, namentli in der City, in Dover, in Lin- coln und noch in einigen anderen Städten.

In einer Versammlung, welche die Dissenters zu Birming- fam am 26. Dezember unter dem Vorsis des Herrn Timothy East hielten, wurden folgende vom einseitigsten Parteigeist einge- gebene Beschlüsse angenom:nen: :

„Nachdem wir das von Sir Robert Peel dur Vermittelung der Wähler des unabhängigen Orts Tamworth an die Nation ge- richtete Manifest gelesen, erklären wir Folgendes: Die Bersamms- lung betrachtet dieses Manifest als ein listiges Manbver, um die gute Melnung der Dissenters zu gewinnen, indem denselben Abhülfe verheißen wird, aher auf eine so unbestimmte und Jesuitische Weise, daß wir das Gesuch um eine aufrichtige Erprobung diesem schlauen Staatsmann verweigern zu müssca glauben, weil er bereits als Geg- ner unserer gerechten und vernünftigen Ansprüche erprobt und be- funden worden, und weil er zugiett, daß er das Ruder nicht unter der Bedingung, sich für cinen Apostaten von seinen bisher befolgten Grundszen zu erflären, übernommen habe. Wenn auch die Ver- sanmuulung in Gemeinschaft mit allen übrigen Dissenters des Königreichs mit Freuden zu jeder Zeit die Absellung ihrer Beschwerden, als eine nicht nur für ihre eigene Würde, fondern auch für die Ruhe des Reichs ndthige Maßregel, gern annepmen möchte, so würde ste es do vörztehen, noch eine Zeitlang in ihrem jeßigen Zusiande der Erniedrigung zu verbleiven, und zwar aus fo!genden Gründen: Well sie den politischen Charakter dec Männer, welchè jeßt am Nu- der sind, im ldchsien Grade verabscheut cin Abscheu, den ihre einsichtsvollen Landsleute weder für nnnattrlich noch jür ungerecht halten werden, wenn sie bedeuken, daß ebett diese Männer sich stets als bittere, ja einige davon als boshafte Feinde der Dissenters ge- zeigt haben, deren Frelheiten ste lieder verkürzen, als aus: dehnen ndchten, indem sie dieselben in ‘den großen Raths- Versammlungen der Ration als Schiematiker, Fanatiker und Atheisten darstellen, von deren Kindern, wenn diese auch in Tugend gehüllt wären und mit Kenntnissen glänzten, sle sich Überzeugt haden, daß dieselzen einen beflekenden Einfiß besigen, der fte von jeder ehrenvollen Gemeinschaft mit den Sbhnen derer ausschließt, die biscibflich getauft und eingesegnet sind. Ferner, weil die Abhülfe-Maßregeln, die eine solche Tas wenn sie in Uebercir mmung mit toren eingistandencn (@eundsäyen hans delte, darbiete! inte, iedenfalls unzureichend se d daher nicht nur die Schmagc; und Undili, womit man die Dissents so oft Úber- bduft har, noch vermehren, sondern auch einen Grad von Werach- tung gegen die Britische Regterung in uns hervocrufen würden, den wir niemals empfunden hattet, und den wir auch nie zu empfinden wünschen. Sodann, weil die jeßigen Minister, wenn sie wicklich befriedigende Abhülfe - Geseße vorschlagen wollten, thverses!s einen so hohen Grad von politisher Verworfenheit und Heuchelet zcigen würden , daß die Sittlichkeit des Landes darunter leiden múßte, Endlich, weil, wiewobl tn den meisien Fällen jeder Verzug gefährlich ist, doch die Abstellung unserer Beschwerden das durch nicht gefährdet werden kann, wenn die Berücksichtigung un- serer Anspräche so lange aufgeschoben wird, bis die moralische Macht der Natlon die jeßige Tory - Faction genöthigt haben wird, wieder in die Eigenschaft als „Sr. Maiesidt Opposition“ einzutreten, und bis die besseren und uncigennüh!geren Patrioten „Sr. Majestät Re-

ierung‘/ vilden werden, Um jede Theilnahme an der Schuld und

ande politischer Verworfenheit und Heuchelei zu vermeiden, und um diejenigen, welche den Charakter und die Grundsäße der Dis- senters wenig kennen, zu überzeugen , daß wir uns weder durch Schmeichelei bethdren, noch durch Verschmißtheit hintergehen lassen, werden wir von den Händen der j:higen Verwaltun - niemals eine Abhülfe unserer Beschwerden nachsuchen, und wenn ste dic Ubhúlfe- Gesetze cinbringen sollte, auf welche in Sir Robert. Peel's Manifest hingedeufet wird, #0 werden wir unseren Nepräsentauten deu Aufre trag ertheilen, dieselben, als unserer Annahme unwürdig, zu ver- d Die Mad verpflichtet sich und fordert alle Ver- theidiger der bürgerlichen und religidscn Freiheit auf, eine ähnliche Veryfilchtung einzugehen und [m Fall ciner neuen Wahl für keinen Kandidaten zu stimmen, dee nicht ganz bestimmt und unzoeideutig ectlárt, daß er den TLoryismus aufs tiefste verabscheue, und daß er jede Zusammensezung von Staatsmdännern verwerfe, die, um ihrer Herrschsucht zu frdhnen, oder um die Vortheile von Aemtern zu genießen, bereit sind, Grundsäye aufzugeben, welche sie stets ver- theidigt, Maßregeln in Schuß zu nebmen, denen sie sich stets wi- derseßt haben, und den Charakter und die Sprache ihrer politischen Gegner zu affektiren and anzunehmen, um zuerst die Britische Na=« tion zu täuschen und dann ibren aufgeklärten und patriotischen Mos E Ben zu beherrschen. Die A Nd fein erklärt sich schließlich für Überzeugt, daß fein Dissenter und kein Freund der bürgerlichen und religidsen Freiheit dem für die Stadt Birmingham als Parlas

itients- Kandidat auftretenden Herrn R. Spoonér feine a wie 7 2 H p seine Stimme iese Beschlässe wurden durch Herrn Timothy East q Premier-Minister befördert, und es ist darauf folgende Aug von Lesbterem erfolgt: y | ¿An Herrn T. East zu M n B Whitehall zu London, 1. Jan „Sir! Jch habe die von einer Versammlung von Dissentee

Birniingham, wobei Sie den Vorfiß geführt zu haben scheinen ba mich gerichtete Mittheilung empfangen. “Fh kann nicht glaube daß die in den Beschlüssen dieser Versammlung ausgesprochenen G finnutgen oder die Sprache, worin dieselben abgefaßt sind, von o großen Mehrzahl der Dissenters dieses Landes gebilligt werdey sol ten, die, wie ich vorausseßen darf, viel zu aufgeklärt und zu gerei sind, um den Grundsaß zu sanctioniren, daß, wenn auch die Mine, sier der Krone dem Parlament Vorschläge zur Abhülfe y Beschwerden machen sollten - (Maßregeln, welche nah der Mi nung der Versammlung wesentlih für die Ruhe des Landy sind), diese Maßregeln dennoch von den Nepräsentanten des Volz

als der Annahme unwürdig, verworfen werden müßten, wie enl: gend fie auch übrigens seyn möchten. Die Ausdrúdcke, worlsn di Versammlung, bet welcher Sie prästdirten, ihre Gesinnungen dy, gelegt hat, werden in mir niemals ein Gefühl des Unwillens erti gen. Auch werdeù diese Gesinnungen oder diese Ausdrücke m

nicht von dem beabsichtigten Wege gbbringen, oder im gerin în Grade das Verlangen, im Geiste der Versöhnung und des Frida allen wirklichen Beschwerden der Dissenters abzuhelfen, in mh schwächen. Jch habe die Ehre u. #. w. Nobert Peel

_Der, Mac. Hale, der katholische Erzbischof von Tuam, (/# bei Gelegenheit der bevorstehenden Wahlen wieder ein Umly[k

schreiben an seine Geistlichkeit erlassen, worin er derselben V

Nothwendigkeit einshä:ft, allen ihren Einfluß anzuwenden, y Bestechunaen, Meineid, Völlerei und alle Arten von Laster, he in dieser Zeit vorzukommen pflegten, zu verhindern. Die Tim legt diesem Schreiben aber gerade den entgegengesesten Det grund unter, nämlich den, die Jrländischen Katholiken gegen h Regierung aufßfzureizen, die Gemäßigten zu entflammen uy die Unwissenden und Leidenschaftlichen in Wuth zu bri gen „„Was haben diesé sogenannten Diener der Rilj gion‘’, sazt das genannte Blatt, „mit politischen Juntrigug zu schaffen, warum werfen sie sich zu politischen Brandstiften auf, welches Gebot {reibt ihnen vor, den natürlichen Einfly des Grundbesizes auf die Wähler zu untergraben, sich, als Pri ster, zwischen Wähler und Kandidaten einzudrängen, den Geis lichen zum einzigen Machthaber über das Gewissen des Wähler| zu erheben, wenn es sich von der rein irdischen Frage hande wen die Bevölkerung zu ihrem Repräsentanten wählen soll Einer solchen Kirche politische Gewaic zu bewilligen, würde (h einem freien Staate nimmermehr zulässig seyn, denn es brädt der bürgerlichen Freiheit Gefahr und würde sie zuleßt ganz vit nihten. Es müssen Maßregeln ergriffen weren, um der Jrläy dischen Römisch-katholischen Priesterschafe dicie verderbliche Mad zu nehmen, denn sie zielt darauf, alle Autorität, außer ihrer ( genen, umzußtärzen. Eine solche Maßregel möchte man vielleicht inder größeren Verbreitung des Unterrichts erblicken, als eines der natürlichsten und geeignetsten Mitel, das Wohl der Bevölferunz zu befördern; aber hier begegnet uns wieder dasselbe doppelköpsig Ungeheuer, denn die Priester erheben ihr Geschrei gegen jed Tr ana A L ge unter e ausschließlichen Leitury

eht und dazu dient, ihre heillose erherrschaft zu i und auszudehnen.‘ nar e S

. Die Times sagt: „Wir warnten die Whigs schon frühe vor der Vereinigung mit den Menschen, die genannt wurden, die aber nun den polítisheren und wohitlin- Y genderen Namen Reformer annchmen. Ju dieser gegen v konservative Regierung gerichteten und auf deren Uinsturz abzle lenden Vereinigung liegt nach unserer festen Ueberzeugung det schnelle und unwideröringlihe Ruin der Whigs, der echten Neu former, der Konservativen, der Neutralen, wenn es deren giebt, des landwirthschaftlichen Interesses, des Ge!d-Juteresse's, de Kirche, der Krone, des Vereinigten Königreichs und der Yey fassung selbs, Daß auch die Radikalen unfehlbar die Opfer ih res eigenen Sieges werden würden, is so gewiß, als daß de Despotismus, in welcher Gestalt es auch seyn môchte , meisten theils ein Misitair:-Despotismus, imrzer die Folge einer solche! Verwirrung war, gegen welche die Gewalt das zugänglichste un) natürlichste Hülfsmittel ist.“

O'’Connell hat in Jrland erklärt, daß derjenige, der nid für die von ihm vorgeschlagenen Kandidaten stimme, von keine Manne angeredzt und von feinem Weibe gegrüßt werden solle.

Vor einigen Tagen farb zu Brigÿten der Verfasser d Artikel über die auswärtigen ngelegenheiten in der Time Herr James Murray, nach einer langwierigen und schmerzliche Krankheit. Er erhtelt seine wissenschastlihe Bildung avf de Universität Edinburg, wo er mit dem jebigen Lord Broughat zusammen studirte. Anfangs war er für die Schottische Kirch bestimmt; später aber widmete er sich auss: lieslich dem Studiui der Literatur. Mehrere Jahre lang war er Berichterstacter de Times, und im Jahre 1818 wurde er von derselben als auswär tiger Korrespondent nach Achen gesandt, wo damals der Kon greß versaminelt war. Hier verschaffte er der Times eine A schrift der Stourdzaschen Schrist über die geheimen Geselischas ten in Deutschland. Nachmals ging er nach Jtalien, Spanien und Portugal, von wo aus er der Times Korrespondenzen el sandte, bis ihm endlich dée Nedact!on der Artifel über das Nb land in dtesem Blatt übertragen wurde. Er hatte ziemlich genaues Kenntnisse vonder auswärtigen Politik, obgleich er dieselben mehraus Büchern, als aus dem Verkehr mit bedeutenden Staats : Mi nern s{döpfte. Herr Murray verstand die meisten neueret Sprachen, wenn er auch feine flieend und geläufig spra, Sein Englischer Styl zeichnete sich durch Eleganz und Energit aus. Der größte Lheil der von der Times gegebenen . Artikel über die Französishe und Deutsche Politik rührte aus seine! Feder her. Seinen politischen Ansichten nah war er, den Sunday Herald zufolze, ein aufgeklärter, konservativ - refoti mistisher Tory, nur wird ihm vorgeworfen, daß er ein Theatb tiker von der schlimmsten Art, nämlich ein unbekehrbarer Dos! matifker, gewesen sey. Er hatte seit einem halben Jahre aufg hört, für die Times zu schreiben, und sein Verlust, meint dét Sunday Herald, dürfte nicht so leicht zu- erseßen feyn.

Herr Malthus, der bekannte Veteran der Wissenschaft vot Scaats- Haushalt, ist am 29. Dezember gestorben.

In Plymouth ist ein Schiss angekommen, - welches Lissa! bon am 26. Dez. verlassen hat; die von demselben mitgebrad ten Briefe sollen aber durchaus nichts Neues enthalten.

Die hiesigen Blätter theilen je6t, nah der M-, oréder Hof-Zeitung vom 22. Dez., den Spanischen Anle‘ge-Kontrakt

“t

mit; er iff vom 6. Dez. datirt, von dem Grof nd Herrn Ardouin unterzeichnet und enthält 22 “r uo hier eingegangenen Nachrichten aus Madr reichen bis zum 2% Dez. Die D gtisden Herr“, Martinez de la Rosa und dem Grafen de las Navas \{chch(nen beigelegt zu seyn. Der Er

stere kündigte am 22sten den Prokuradoren laut Briefen des Ge!

E von Georgien, in seiner Eigenschaft als

bis jet Nadifale F

F sehen sollten.

nerals Cordova it, daß sich die Nachricht von det atn öten ét- rungenen Vortheilen über die Insurgenten vollkommen bestätige.

Jm heutigen Börsenbericht der Times heißt es: „Ein Mátller, der Geld zu Wahlzwecken brauchte, verkaufte heut sehr viel Staatspapiere; diesen Umstand benußte man an der Börse, um auf die Fonds einzuwirken, indem man das Gerücht ver- hreitete, daß die Wahlen si je Gunsten der Opposition zu ge- stalten |hienen, und daß Unruhen in Galizien ausgebrochen seyen und von England untersiüst würden. Die Be, Consols zum Weichen zu bringen, blieben jedoch ohne Erfolg.‘

Der-Morning erald meldet nah neueren Machrichten aus Persien, daß an einem Bürgerkriege dort nicht zu zwei- feln, daß jedoch der einzige furchtbare Gegner des neuen Schachs derjenige Oheim desselben sey, der die Provinz Kermansur am Persischen Meerbusen als Statthalter verwalter. Das enannte Blatt erwähnt als eines Gerüchts, daß England die Ansprüche des Lebteren auf den Persischen Thron unterstüßen dürfte, wenn Mohamed, der Sohn Abbas Mirza's, sich ganz dem Russischen Einfluß hingeben sollte. Mohamed war von Herat in Kanda- har angekommen, wo, auf Anrathen des zulest in London ge- wesenen Persischen Gesandten, ein Handels - Traktat mit Eng- land abgeschlossen worden seyn soll. Die reiche Erbschaft, die dem jungen Schach von seinem Großvater zugefallen war, und die offene Unterstüßung seiner Ansprüche von Seiten Ruß-

hungen , die

lands hatte demselben {on viele Anhänger gewonnen.

Nachrichten aus Charleston zufolge, war der Gouvernevr Repräsentant dieses Staats, von dem Ober - Gerichtshofe der Vereinigten E ait, aufgefordert worden, in dessen nächster Session zu Washington vor demselben zu erscheinen, worüber der Gouverneur jehr un- willig war. Jun der Botschaft, welche dieser Gouverneur an die Legiélatur A Georgien Es hat, gie®t er den Werth der von diejem Staat verkausten s eger - Sklaven auf 118 000 bis I, S olors an. | i Narichten aus Cartagena vom 24. Oktober zufolae 1wa- ren in Neu-Granada alle Zwistigkeiten mit E und Herr Barrot hatte sein Amt als Konsul wieder angetreten.

London, 2. Jan. Die Unruhen und Bewegungen, welche die längst erwartete und nun entschiedene allgemeine Wahl erregt haben, slnd wenn sie auch einzelnen Gewerben , wie ¿- D. den Druckern, _Gastwirißen u. \. w. näßlich seyn môd- gen im Ganzen do für Handel und Wandel so nachtheilig, daÿ man des Dingzes jo schnell als möglich les zu werden sucht. Hier in London besonders hat man kaum einen Augenblick ver- loren, dic ersten Tage der künftigen Woche fár die Wahlen der vetschiedeucn Bezirke festzusezen, so daß ich Jhnen heute über aht Tage woh Don werde das Resultat von den meisten mit- theilen können. Die Reform- Bill bat uns wenigstens den all- gemein anerkannten Vortheil verschafft, das die Setimmengebung nirgends länger als zwei Tage dauern darf, und folglih mft zweien Tagen mehr, wovon an dem „einen die Vorschlagung der Kandidaten und an dem andern die offizielle Verkündi- gung des Resultats der Wahl geschieht, Alles abgerhan ist, während chemals der Lärm fünfzehn Tage dauern fonnte. Natürlich s\chmeichelt sich jede Partei mit dem Triumphe. In Bezug auf die Bemühungen der Whigs überhaupt, und der Nonkonformifien, so wie der Katholiken insbesondere verweise ich Sie auf drei Dokumente in der heutigen Times. Das eine ist ein Rundschreiben des kaiholischen Bischofs von Tuam, Dr. M'Hale, an seine Geistlichkeit, cin Hirtenbrief in demselben Geiste abgefaßt, wie das Schreiben desseiben Prälaten an den Herzog von Wellington, dessen ich vor etwa 14 Tagen erwähnte. Das zweite ist eine Reihe von exorbitanten Beschlüssen, welche von den Abgeordneten der Nonkonformisten zu Birmingham und Umgegend bei einer neusihen Versammlung gefaßt worden, worin sich der bittere Haß gegen die Tories auespricht, welche (so heißt es darin) die Nonkonformisten immer mit Hohn und Verachtung behandelt ätten, und. worin der Entschluß zu erkennen ge- geben wird, feine Gunst aus ihren Händen anzunehmen, weil die un- volisiändige Bewilligung der in Anspruch genommenen Rechte nur eine neue Verhöhnung und die volle Bewilligung derselben ein Beweis von politischer Verworfenheit seyn würde, welche für die Sittlichkeit der Nation die üdelsten Folgen haben müßte; diese Beschlüsse haben die Nonkonformisten durch ihren Präsi- denten an die Regterung schi&ten lassen; das dritte Dokument endlich ist Sir Robert Peel’'s Antwort darauf. Der Vertveis, den dieseibe enthält, i in einem edlen Tone abgefaßt, welcher Manche zur rèuigen Umfkehr bewegen dürste. Ja, wenn die Tories wirkli, wie cs allen Anschein hat, entschlossen sind, dem Vorwurfe der Unredlichkeit in Bezug auf nothwendige Verbes- serungen zu begegnen, und sogar, wie die heutige Times mit Zuversicht verfändet, die Kirchen- Reform in Jrländ voll- ständiger und umfassender machen wollen, als sich die Whigs crkühat hätten, so sicht ihre Macht auf lange Zeit gesichert, indem Whigs und Radfkale ihnen dabei behülflich n müssen, wenn sich ihnea auch manche Ultra - Tories wider- Daß die Tories aller Grade sih immer mche an die Jdee von umfasscnden Reformen gewöhnen, erfährt man nicht nue aus ihren Reden und Schriften, sondern selbst vou jedem Einzelnen in Gesellschaften, wie im Gespräch unter vier Augen, so daß man Leute, bei denen vor wenigen Monaten Alles Volls- fommenheit war, jeßt von Gebrechen und eingeschlichenen Miß- bräuchen und der Nothwendigkeit, dieselben abzustellen, fast wie ei Radikal-Reformer reden hôrt, doch freilich mit dem verstän- bigen Zusaße, daß es in einem freundlichen Geiste, mit liebe- voller Schonung geschehen músse, damit die glorreichen Institutionen des Landes selbst nicht darunter litten, und E ehrwürdige Verfossung nicht darüber geopfert werde.

elbst die Bischdfe sollen, und dieses is sehr wichtig, ganz liachziebig geworden seyn, und in einer Konferenz, die Sir R. [Peel mit dem Erzbischofe von Canterbury, dem Bischofe von dtdon und einigen anderen einflußreihen Prälaten gehabt, sich Bl jeder möglichen Kirchen - Reform bereitwillig erkiärt haben, renn dieselbe nur von Freundes Hand komme. Ja, wie es eist, hat der Bischof von London (freilich einer von den weni- gen hohen Prälaten, welche lange schon die Nothwendigkeit ei- r durchgreifenden Kirchen-Reform erkannt hatten) sich erboten, lbst das Werkzeug dazu zu werden. Sollte der Parteienkampf 7 Virklich zu allem diesen bringen, so kann sih das Land nur lf dazu wünschen , so große Verbesserungen mit so geringen Listen erlangt zu haben; doch wäre es für den Ruhm mancher nes vielleicht besser gewesen, wenn sie sih denselben nicht üher 19 heftig widerseßt, oder, nachdem sie dies gethan, die “léführung der vorigen Verwaltung überlassen hätten. Das “ewicht ihrer Partei und ihrer anerfannten administrativen Fä- Mfeiten , an denen es den Whigs offenbar gebricht, würde fie ther oder später doch wieder ans Ruder gebracht Haben. “9 viel scheint aber jedenfalls gewiß, daß im bevorstehenden

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Parlatnénté eite bei weitem größere Anzahl von Tories Pia finden dürfte, als sich in dem aufgeldsten jaal pes haben. Hus

Belgien.

Brüssel, 3. Jan. Se. Königl. Hoheit der Herzog von Cumberland ist vorgestern, von Berlin fommend, L ich auf- zuhalten, hier durch nach Calais und London gereist.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 30. Dez. Die gestrige Statstidning ent- hâst die von den an eklagten Staatsräthen dem Reichsgerichte am 27sten d. M. ü ergebene - Vertheidigungsschrife, auf welche seinen Schluß-Antrag zu begründen, dem reichsständischen Justiz- Bevollmächtigten die verlangte Frist bis zum 7. Januar zuge- mean Ga, j

er Adelstand hat gestern das Bedenken des Staats-Aus- schusses Über den Regierungs - Antrag auf seine auswärtige An- leihe für die Hypothek-Anstalten mit 70 gegen 21 Stimmen an den Ausschuß zurückverwiesen; so auch der Bauernstand; der Bürgerstand aber es angenommen.

Es heißt, der Reichstag habe nächstens die Königl. Ant- ne a sein Schreiben über die Schließung der Session zu

rten.

Däânemarkfk.

L Kopenhagen, 3. Zan. Der General-Fiskal Etats-Rath Treschow hat am 30. Dez. seinen Antrag auf Bestrafung des Professors David weaen der in Nr. 7, 10 und 11 des Fäâdre- lands enthaltenen Aufsäze: „Ueber die Trennung der Regie- rungsfächer‘/ und eines dritten, üÜberschrieben: „Was karn es helfen ?‘/ beim Hof- und Stadtgericht eitgereicht.

Dem Vernehmen nach werden die Prôsidenten der Däni- schen und der Sc{leswig - Holstein - Lauenburgischen Kanzlei mit den beiden Ober-Procureuren für Dänemark und die Herzogthü- mer zusammentreten, um ein Bedenken über ein etwa zu ent- werfendes neues Preß-Geseß abzugeben. Ein solcher Entwurf wird jedoch demnächst, nah §. 4 des allgemeinen Geseßes vom 28. Mai 1831, den Provinzial. Stände-Versammlungen vor der Sanction zur Berathung vorgelegt werden müssen, und es wird deshalb wohl noch geraume Zeit darüber hingehen, bis ein wirk- liches neues Preß-Geseß zu Stande kommt.

Kiel, 2. Jan. Die hiesige theologische Fakultät hat am

Sa L Mee E Ie an der St.

(Toaitirche hieseld{t, und den Hofprediger Germar in Augusten- burg das Doktor-Diplom verliehen. n

Deutschland.

_ München, 2. Jan. Gestern fanden die Abschieds-Visiten bei Sr." Königlichen Hoheit dem Herzog von Leuchtenberg A Der Prinz hatte seinem Privat-Secretair den Auftrag ertheilt, Alles, was demselben vor seiner Abreise im Gebiete der Kunst und Literatur übersandt würde, anzunehmen.

So eben (um halb 9 Uhr Vormittags) erfolgte die Abreise der Portugiesischen Gesandten und Sr. Königl. Hoh. des Her- zogs von Leuchtenberg. Die große Volkéêmenge, welche sich um das Leuchtenbergische Palais drängte, brachte dem Scheidenden ein shailendes Vivat. Die Reise geht über Frankfurt a. M., Mainz, Ostende und London nach Lissabon. Gestern am Neu- jahrstage wurden dem Herzoge zum erstenmal die Honneurs eines Königl. Prinzen erwiesen ; an der öffentlichen Königl. Tafel saß derselbe in Portugiesischer Uniform an der Seite des Köntas, welcher auf den Pedes von Santa Cruz und seine hohe Braut die Königin von ortugal, cinen Toast ausbrachte. Í

Das neue Jahr is durch Erledigung eines twoichtigen Postens bezeichnet. Man erfährt heute aus sicherer Quelle, daß der bisherige Finanz-Minister Graf von Lerchenfeld zum Gesandten in Wien ernannt worden ist. Das Portefeuille des Finanz- Ministeriums wurde (wie mit Bestimmtheit verlautet) dem bié- herigen Direktor der Ober: Zoll - Administration Geh. Rath von Wirschinger von Sr. Majestät dem Könige gestern übertragen. Der neue Finanz-Minister ist dur seine BDemüßzutigen für die Bewerkstelligung des Deutschen Zoll: Vereins hinlänglich bekannt.

Frankfurt a. M,., 4. Jan. Se. Königl. Hoheit der Her-

zog von Santa-Cruz (Leuchtenberg) ist nebst Ges und Die-

nerschaft bier angekommen. Jm Gefolge Sr. Königl, Hoheit

befinden sich Graf Mejean, Marquis von Ficalho , Vicomte de

Sue Bandeira und der Geheime Secretair Baron von ellíng.

S ch wee i-4.

__ Zäricch, 1. Jan. Jm Auftrage des Königs beider Sici- lien hat der Minister-Präsident, Herzog von Gualtieri, dem Vororte unterm 11. Dezember die Anjseige gemacht, daß der Neapolitanische Geschäftsträger , Herr von Tschudy, zutüctbheru- fen sey, um eine andere Bestimmung zu erhalten. Seine Rú- kehr nach Neapel erleide so wenig M etune daß derselbe schriftlih werde vom Vororte Abschied nehmen müssen.

In der Gegend um Basel ze:gen sich mit der frengern Kälte hin und wieder Wölfe, und veranlassen die Jäger und Jagd-Liebhaber zu rühmlicher Thätigkeit. So wurde in dem benachbarten Hagenthal an dem Orte, wo der Förster des Orts diesen Frühling ein Nest von 8 jungen Wölfen ausnahm, eine Wölfin getddtet und ein männlicher Wolf tddtlich angeschossen.

Ital emh

Turin, 30. Dez. Herr Negri, Sardinischer Konsul in Griechenland, hat si eine Kugel dur den Kopf gejagt. Ein gewisser Pastoris, sein Schwager, fand während zweier Jahre bei ihm die edelmüthigste Gastfreundschafc; aber der Undankhare stah;{ seinem Wohlthäter den Werth von 150,000 Fr. und entfloh. Herr Negri konnte ein solhes Unglúck nicht ertragen, er seßte seinen König von diesem Ereignisse und seinem Entschlusse, zu sterben, in Kenntniß. Der König, das Verdienst und die langen Dienste des Konsuls würdigend, beeilte sich, durch ein eigenhän- diges Schreiben ihn u beruhigen, und versprach, das Defizit ai die Uns Vaatittibe M Eile traf das Schreiben Jedoch zu pat ein; der unglückliche Konsul hatte seinen Entschluß hon ausgeführt. f l ) i

Neapel, 23. Dez. (Allg. Ztg.) Nach Briefen aus Palermo hat ein dort vor furzem stattgefundenes tragisches Er- eigniß einen tiefen Eindruck zurückgelassen. Bei einer dffentlichen Prozesslon, an welcher auch der Prinz Leopold, Bruder des Königs, als dessen Stellvertreter in Sicilien, Theil nahm, sah man einen ziemlih wohlgekleideten Mann auf einmal die Volksmasse und das vom Militair gebildete Spalier durchbrehen, und mit ge: zücktem Dolche und wüthender Gebèhrde auf die den Prinzen

| Jubelgeschrei und

umgebende Gruppe von Ministern, Generalen und Adjutanéeit losstürzen. Hier weichen nun die Berichte von einander ab; die einen behaupten, der meuehelmnörderishe Stoß sey für den Prinzen selbs, andere, mit mehr Wahrscheinlichkeit für ben mit der Direction der Polizei in Palermo beauftragten Stagats- Beamten, einen Verwandten des Kriegs-Ministers Fardella , be- stimmt gewesen. Wie dem auch sey, der Lieutenant Carascosa, Sohn des bekannten Generals gleichen Namens, fängt den Dolchstoß mit der Hand auf, und sühnt durch diesen Entsc{chluß die Vergehen des Vaters. Die herbeieilenden Soldaten opfern den trunkenen oder wahnsinnigen Mörder ihrer Rache. Die Prozession vird zwar durch ein so uvnerwartetes Ereigniß etwas verzbgert, ader geht balò neuerdings mit größter Ordnung weíi- fer, Und der Prinz ird in allen Straßen mit enthusiastiscein Zubelgeschrei idmvunsch empfangen. Ueber den Mörder selbst sind die verschieden tigsten Gerüchte in Umlauf. Am glaubwürdigsten erschzint die Meinung, dieser unglückliche Mensch habe {on lange an einer Zerrüttung des Gehirns gelitten. E Der bisherige Intendant von Terra di Lavoro, Marchese &.

| Agapito, is zurückberufen, und an seiner “Stelle der Ritter

Pandolfelli, bisßer Intendant von Salerno, ernannt worden.

Die Ausgrabungen von Pompeji gewinnen mit jedem Tage mehr Interesse. So hat man vor wenigen Wochen erst in ei- nem kleinen Hause mehrere Streifen von Elfenbein gefunden, bemalt mit Arabesken und Aegyptischen Figuren in verschiedenen garben; ein Beweis, wie alt schon die Kunst der Miniatur- Malerei ist,

__ Die neue große Fregatte ,, Parthenope‘/ von 60 Kanonen wird nun im Arsenale vollständig auégerústet. Die Neapolita- nische Marine besteht gegenwärtig aus 2 Linienschiffen, 6 Fre- gatten, 4 Korvetten und Briggs, und zwei Dampfschiffen, zu- E ui Gee 530 Kanonen. en Die Veothwendigkeit, wenigstens die Hauptstraße s so Übervölferten Stadt reinlich zu E N L dlis nt Bie gefühlt worden, und man hätigkeit des Ministers des Jnnern, daß ein so verdienstliches Vorhaben endlich ins Wer? geseßt wurde; nur steht zu wünschen, daß es sich bald auch auf die kleineren Straßen ausdehne.

Der Winter hat sein Recht auf einmal geltend gemachk Seit zehn oder zwölf Tagen wehen fortivährend Nordwinde und der Vesuv, die Castellamare beherrschenden Berge, und dée ganze Beblrgskette gegen Nola und Avellino hin, sind mit Schnee bes ecckt.

S panien.

Die Morning Chronicle berichtet aus Madri 24. Dezember: „Die Königin hielt am 21. eine A Heerschau úber ungefähr 10,000 Mann, wovon 4000 zur Stadt- Miliz gehörten. Álle, namentli die Garde, hatten ein ausge- zeichnet s{höônes Ansehen. Das Wetter war s{ön, obglei schr falt. Der Prado war ganz mit Menschen angefüllt. Die Kô- nigin-Regenten besichtigte die Truppen von ihren Wagen aus worin sie nebst der Königin und der jüngeren Prinzessin saß. Sie wurde überall, nicht enthusiastisch, aber herzlich empfangen. Don Franciëco und seine Gemahlin begleiteten sie nicht, erschienen aber im Prado, als die übrige Königliche Fa- milie sich zurückgezogen hatte. Llauder's Intrigue geht ihren Gang. An dem Tage, wo die Minister wegen der Civil-Liste der Königin eine Niederlage gelitten , wurde bei Hofe die Entfernung der Minister Martinez de ‘a Nosa Toreno und Garelly beschlossen. Die Entscheidung der Cortes am nächsten Tage war jedoch die Ursache zu der Aufschiebung dieser Maßregel; aliein sie ist auch nur E und nichts weiter. Der neue Kriegs-Minister wird nur von den Cata- lonischen und einigen Galizishen Mitgliedern unterstüct; im Falle eines solchen Minister-Wechsels würde sich jedoch die libe- rale Opposition mit Toreno und Martinez de la Rosa verbinden, während dio neuen Minister dann keinen einzigen erträglichen Redner auf ihrer Seite hätten. “/

Portugal

Der Courier enthält nachstehendes Yrítvat-

Lissabon vom 21. Dezember: „Der Minisker Wett Le Qs land hat hier große Sensation erreat, und es ist fôr einen Uh befangenen Zuschauer wirklich belustigend, die auss{weifende Freude Einiger, die Unruhe Anderer und die affektivte Gleich- gültigkeit derjenigen, welche vielleicht von Allen am meisten durch dies ungelezene Ereigniß aufgeregt sind, zu veobach- ten. Manche trôsi27 sich mit der Versicherung, daß der Herzog und Sir R. Peel durch den Quadrupel ; Traktat gezwungen seyen, Jsabella und Maria und die beidén Throne der Halb- insel zu unterstüsen. Wer dies glaubt, ist mit dem Umstande nicht bekannt, daß in diesem, wie in jedem andern Vertrage ein unsichtbarer Artikel sich befindet, welcher folgendermaßen lau- tet: /,„Dieser Vertrag bleibt so lange in Kraft, bis das nteresse irgend einer der hohen kontrahirenden Mächte es erheischt, ihn zu brechen.‘ ‘/ Die rihtigste Ansicht ist, daß das aeue Ministerium eine strenge Neutralität beobachten und die Angelegenheiten auf der Halbinsel sch{ selbst Überlassen wird. Das Dekret, welches die ‘Portugiesischen Gehülfen fremder Kauf- leute in die Listen der National - Garde einzutragen befiehlt, i am Donnerstag (18ten) in der Hof-Zeitung bekannt gemacht tor’ den. Doch hat der Graf von Villa Real sch gegen Lord Hos ward de Walden erboten, in besonderen Fällen Ausnahmen héer: von zu gestatten. Jch erfahre so eben, daß die Regierung keinesweges gesonnen ist, die fremden Truppen zu entlassen, viel: mehr diejelben durch das Versprechen, sie künfcig besser zu fsei- den und regelmäßiger zu besolden, zum Bleiben zu bewegen sucht Der Spanische Gesandte uniterstäßt die Regierung hiterbci, denn da die Spanischen Truppen von der Gränze haben entfernt twer- ben müssen, jo giebt er sich alle Máhe, 6000 8000 Mann Portuglesischer Truppen zu erhalten, welche die Stelle jener ein- nehmen sollen. Es ist deshalb ein Staats-Rath gehalten wot den, und man hat beschlossen , zwei Regimenter nach Galizien zu senden, nämlich wenn die fremden Truppen bleiben, son ist cs uninöglih. Die Jrländischen Truppen hatten auf ihrem Wege von Peniche nach Lissabon einen Streit mit den Portu- giesen, wobei einige getödtet wurden. Ein Versuch, 1s Haus des Doktor Rocha, eines Richters beim Prisen-Gericht bei “dem der Admiral Sartorius als Gast wohnt, zu plúndern ‘is lúck- licherweise vereitelt worden. Ein Diener des Doktors wae mit in dem Komplott.‘

T Uv Vet

Der Morning Herald meldet aus vom 2. Dezember: in London, zurückberufen ist, war Schreiber im Departement des Reis kürzlich zum Beylikschi Efendi oder Haüdels- Minister ernannt.

[ d Konstantinopel Es heißt, daß Namik Pascha, Gésäñdter Sein Nachfol er, Nuri Efendi, fendi und ist erst