1835 / 10 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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S S iee “it Mir TE E I E J r E

D b!n überzeugt, daß Jch, indem Jch es thue, nur der Wi- derhall Frankreichs bin.‘ E

Dem Präsidenten der Deputirten-Kammer erwiederte der F. ônig Folgendes :

„Ich empfange mit Vergnügen diese neue Versicherung der Gesinnungen der Deputirten-Kammer und der so glücklichen Mitwirkung welhe Sie mir abermals verkünden. Durch die innige Einigkeit der drei Staats-Gewalten kann das große Werk erfúlle werden, welches ihnen „anvertraut worden ist, námlich das, zu gleicher Zeit den innern Frieden, die dfentliche Ordnung, die Herrschaft der Gesegze aufrecht zu erhalten, und uns allen Ver- suchen, unsere Justitutionen umzustürzen und die Anarchie in Franfreih einzuführen, zu widersezen. Jch heffe, daß die Ohn- macht derer, welche es gewagt haben, dergleichen Pläne zu \chmieden, uns in Zukunst vor dem Unglück einer Wiederholung derselben bewaßren werde. Jch möchte jene traurigen Aufregun- gen auch bis auf die schmerzliche Erinnerung aus!öschen können. Hh wünschte, daß feine andere Spur dfvon zurückbliebe, als die weise Lehre: daß, so sange die Kammern und der König {ich in denselben Gesinnungen becegnen, so lange wir bei dem Systeme beharren, welches seit ter Gründung Meiner Negie- rang, seit Meiner Thronbesteigung, seit der Charte von 1330 beständig befolzt worden ist, die Aufrührer zu feiner Krast in Frankreich gelangen werden, und daß ihre eitlen Versache fein anderes Resultat haben können, als Bedauern in uns zu erre- gen, und ihnen Niederlagen zu-bereiten. Jhre Auéschweifungen haven Mein Herz betrübt; Jch habe die Nothwendigkeit be- klagt, fireng gegen se verfaßren zu müssen; aber Ich hoffe mit Ihnen, daß diese grausame Nothwendigkeit fich nicht von Yeuem darbieten werde. JchH freue Mich, die Wünsche zu vernehmen, die Sie fr Mich und Meine Familie hegen; empfangen Sie dafir Meinen lebhaftesten Und aufcichtigten Dank

Im Temps liest man: „Es ist ein Jrrthum, daß, wie eit Journal gemeldcr hatte, der Präsident der D putirten Kam- mer mit dem Präsidenten der Pafts - Kammer, den Miniskern vnd verschiedenen politischen Notabilitäten gestern Abend , beim Könige eingeladen gewesen f. y.‘ M

Lord Brouzhain ist am 27. Dez. in Nimes angekommen. Er hat nach Gen A von wenigen Stunden scine Reise na talien fortgeseßt.

A tecredt df Bordeaux vom 30. Dez. sagt: Ja den lehten Tagen sind wir fast ohne Nachrichten von der Gränze gewesen. Das Treffen am 15ken scheint beide Parteten fo ge!chwäáght zu haben, daf’ keine wicder die Offensive ergreifen, fondern sich-lieber mit der Reorganisation ihrer Stre:tkräfte in ibren respektiven Positionen besagen wiil, Man spricht übrigens von einer Bewegung bei Stk. Sebastian, wobet -die Sttadt- Milizen einen Augr!f auf die Karlisten gemacht hätten. r haben aber noch Leine Details erfahren. Es heißt auch, G6 00 Jasurgenten seyen in der Nähe von Jrun angekommen; diese Zahl. i jedenfalls sehr übertrieben. Elisondo is noch im- mer blofiri.//

Großbritanien und Yrland.

London, 3. Januar. Cestern hatten die Kommissartet für die Reduzirung der National-Schuld eine Zusammenkunft un Schaßamte. Sir Robert ‘Peel war, als- Kanzler der Schab- kanmer, dabei zugegen. P ;

Die Hof-Zeitung enthält jest die offizielle Anzeige von ber Ernennung des Herzogs von Doxrset zum Ober-Stallmeister und der Lords Erne Bruce und Tullamore zu Kammerherren

s Königs.

M S ollte Minister der Ottomanischen Pforte, Namik Pascha, und der Oesterreichische Geschäftsträger, Hexr von Hummelauer, arleiteten gestern im auswärtigen Azuite. Ersterer begab si sodaun nach dem Kolonial -Amt, wo er eine Unterredung mit dem Grafen von Aberdeen hatte. Der Sar- din!she Gesandte, Graf d’Aglie, hatte Geschäste im Kriegs- Departement. i /

In den hiesigen Blättern liest man bereits die Aufforderun- gen der fonservativen Kaudidaten Ward, Wilson und Lyall, so wie der reformisishen Wood, Grote, Crawford und Patzison; fr die Ersteren hat sich ein Ausschuß unter Vorsis des Hexrn Th. Baring, súr Leßtere ein ¿„Union:-Reform-: Aus{chuß‘/ unter den Herren Kingscote und Travers gebildet. Die Ernennung des Herrn Crawford wird durch einen sehr reichen Mann, Hrn. Denisott, und die des Gouverneuxs der Bank durch einen der weh'habendsien Männer des Königreichs beantragt werden. Man \c;eirt hierauf Werth zu legen, Um zu zeigen, daß die großen Besizer einex vernünftigen Reform keineswegs abhold seyn. Auch die Kandidaten für dic anderen Theile Londons raelden sich bereits beim Publikum. Herr H. W. Hobhouse, der in Fins- bury ausiritt, ist ein echter Nadikaicr; ex will dresjährige Par- lamente, Bellottirung, Aufhebung der Wähler, Quote, Abschaf- fang tes Zehnten-Spjtems durch Ab'dsung, allmälige Aufzebung der Korn- Geseßze, Ueberweisung aller für den protestantischen Gottesdienst nicht uothwend!gen Einküuste der Jrländischen Kirche an den Staat, gänzliche Gleichstellung der Dissenters mit den au- dern Unterhanen des Königs, Abschaffung der Peitschenstrafe beim Heere und bei der Flotte, Reform des Munizipalwe)ens, R. viston der Pensionsliste, strenge Sparsamkeit und Erleichterung des *ck teuerdruck2, namenilih Aushebungz der Fenster Steuer. ‘Da ee 5 neucn Minister aller und jedor wirksamen Reform feind- lis ge Ennt glaubt, so evkiárt er es für seine Pflicht, iu unbe- dingter chpposition gegen dioselben avfzutretan. Jn der City herrscht zwa." diz grôbte Ruhe, ader doch große Spannung, und fast alle Geschaz!? stocen. Dex Courier behauptet, man zweifle nickt an dem Ecfow;? der Reform-Kaydidaten, und in deu Klubs scy Zwei gegen Eins zu ihren Gunstn gewettet worden. Die- fes Blatt enthält fortwähre;2d sehr nachdrückliche Aufforderungen an die Wáhler, so wie anonyms Artifel_ gegen das Ministeriv.m, welche si die Miene geben, vou pedeutender Hand herzurühren.

Sir Francis Buvpdett und Oberst Evans haben sich guêge- \öhnt, und ihre Comitéen werden zusammen „wirken, um ihre Wiedererroähluug in Westminster zu sichern.

Sir C. M. Suttou und Herr Goulburn haben sich nach Cambridge begeben, wo ‘sie, wie man erwartet, ohne Wider- spruch von déx Universitäc (werden gewählt werden.

Als konservative Kandidaten sür Edinburg werden sich Lord Ramsay, der älteste Son des Grafen von „Dalhousie, ¿ein 22 jôhriger Züngling , ‘und Herr Learmonth, früher Mitbewerber des vormaligen General-Prokuvators, Sir John Campbell, mel- den; von Setteit der Reformer treten Sir „John Campbell und

¿err Abercromby 'wleder auf. Legterer ist bereits in Edinburg eimzetroffen und ‘wohnte einer großen MWähler-Versammlung hei. Er hételt eine Rede, woráén ‘er «ails Mitálied des ¿porigen Mini- steriunis sich zu der Erklärung berechtigt äußerte, -daß das „ganze Land bis zum 15. November in der tiefsten Ruhe gelebt, Und doß bie ® tinisterial - Veränderung durch feinen Äußeren Antrieb veranlaßt worden. Ueber die Art und Wéise, wie Lord Mel-

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bourne entlassen worden, drückte er sich sehr uumsichtig aus. Er

erklärte es aber für durchaus unconstitutionnell, daß man die ganze Macht des Landes mehrere Wochen hindurch einem einzi- gen Manne anvertraut habe, und wenn er auch keinesweges glaube, daß der Herzog von Wellingtoa jemals die Abscht ge- habt, die Staetsgewalt zu Uusurpiren, so crahte er doch ein solches Beispiel hôcs gefährlich für die Zuükunfe. Anlangend Sir Robert Peel, so sprach er sich mit großer Achtung über dessen Per,önlichkeit aus, fragte aber, ob dessen Ansichten mit denen von Millionen übereinstimmten? Sollten aus dem jez gen Kampfe verderbliche Folgen entstchen, so hätten die jeßigen Minister allein. die Verantwortlichkeit zu tragen. Er sprach sich geaen die Siebenjährigkeit der Parlamente, jedoch nicht zu Gun: n der Ballottirung aus; von einer Ausdehnung des Wahl- rechts wollte er súr jest nichts wissen.

Herr F. C. Herres, der Kriegs - Secretair, is von hicr nah Harwich in der Grafschafe Esséx abgereist, um seine Wie- der:Erwäßlung daselbst zu betreiben. Auch Lord Granville So- merset, Sir Henry Hardinge und Herr Roß haben die Stadt zu gleichein Zweck verlassen. Herr Alexander Baring hat. sich auf seinen Landsi6 zu Addiecombe bet Croydon begeben.

Die Morning Chrönicle spriht von Vertheidigungs- und Schu&-Maßregeln im Tower: „Lin langes Palisadenweik im Birmanischen Slyl‘/, sagt dieses Blatt, „wurde leßthin nä- her an den engen Eingang amn Westende des Towers, dem Lan- dunzs: Plaße Kings-stairs gegenüber, verlegt und beträchtlich v:r- stärkt. Es láuft ein Bretiei pla an der innern S-ite des Sta- fets herum, auf weldem 25 Soldaten stehen und wirk{am mit den Gewehren auf Jndividuen von irgend einer Zahl ielen fôn- nen, die an den Stufen aussteigen und versuchen möchten, in diesen zugänglihFen Theil dcs Xowers cinzudringen. Das Sta- fet hat auédrúcklich den Zweck, diesen Eingang zu schügen und im Fall einer Volkébewegung oder Rubestdrung zu dienen; zu- gleich ist eine Menge Schießscharten in den Mauern der Waga- renhäufer bei dem Tower gemacht worden, Der Herzog von Wellington ist Constable des Towers, und es heißt, wie wir glau- ben, mit sehr gutem Grunde, daß ein großes Quantum Muni- tion dort fürzlich hingeschasse worden. Fremden ijk verboten, auf den Wällen und Bastionen zu gehen, und Eindringende wer- dei mit argwöhnischen Augen gehütet. Das Depot in der Tceo- {-y-Straße, das mit 15,060 Pfund jährlichen Kosten beibehalten war, soll aufgehoben und das Gesct äft nach dem Tower verlegt werden.‘

Ueber die Wahlen in Berkshire, wo bekanutlich Herr Wal- ter, Ha: pt-Sigenthümer der Times, als Kandidat auscritt, wird dem Globe von dorther Felzendes gemeldet: tangen zu den Wahlen in dieser Grafschast wetden mit der grdß- tén Thätigkeit betrieben, obglei alle Parteien über die Gewiß- heit der Wieder-Erwählunz des Herren Paliners und über die neue Wahl des Capita,n Dundas und des Herrn Puß:y, so wie über die Veriverfung des Herrn Walter einerlei Meinung sind. Es h: t sogar, daß Lesterer scine Stellung so gut kennt, daß. er die Absicht zu erkennen gegeben hat, für cinen der Flefk- fen Abingdon oder Wallingford als Kanzidat aufzutreten, wenn ex in déx Grafschaft durchfallen solle. Zwischen Herrn Walter und dem Capitain Dundas hat eine ziemlich heftige Korrespondenz ffaitgefunden, worin Ersterer sagt, daß er Alles, was in seinen Kräften s: he, an.venden werde, um Lebreren zu verdrängen. Dies wird ihm, wie wir glauben, un- geack.tet der geheimen und offenen Unterstüßung der konservativen Kiads in London und der Tory- Geistlichen dieser Grafschaft, nicht wenig Múhe kosten, da er bei der legten Wahl nur eine Majorität von 39 Stimmen- hatte und allein in dem Distrikt von Newbuty wenigstens 550 bis 600 Stimmcn, auf die er rechnete, verloren haben soll. Einer der Haupt- Agenten des Herrn Walter in Reading hat, um seiner eigenen Consequenz willen, bei dieser Gelegenheit alle politischen Verbindungen mit jènem abgebrochen.“

Die heutige Times beginnt ihr Blatt mit- folgenden Be- trachtungen úber den Wahikanpf: „Die Berichte aus der City von gestern könnten fast in dem Glauben beitärken,* daß das kon: servative Juteresse sich nicht init der den Ansirengungen seiner Gegner die Waageèeschale haltenden Lebhaftigkeit rege, und daß weder die ndihige Geschiklichkeit noch Thätigkeit angewandt werde, um eine Sache zu vertheidigen, um deretwillen man zu feinern politischen Kampf hätte herausfordern sollen, .wenn ihre Verscchter nicht auf ihre Hälséquellen bauen konnten und darauf vorbereitet waren, dieselben in volle Bewegung zu seßen. Ver- ständigen Männern invß es einleuchten, daß -man, um einen mäch- tigen Feind aus ciaer befestigten Stellung zu verdrängen und eine große Schlacht zu gewinnen, keine geistige und materielle Anstrengungen vernachlässigen darf. Wenn wir aber nicht falsch unterrichtet sind, so haben die Anti-Destruktiven bisher einen be- flazgenswerthen Mangel an Wahl Talent gezeigt, wir meinen jenes rechtlihe und gesemäßige Talent, seine moralische Stärke bei den Wahlen zu ermitteln, zu vertheilen . Und zu gebrauchen. Nicht bloße Reden oder Adressen oder Versamtm- lungen zu Tausenden sind es, wodurch sich aw einem so L dehnten ‘und von ciner so zahlreichen und verschiedenartigen Wäh- lerschast ‘bewohnten Ort, wie London, eine Wahl ausführen läßt. Es gehd:t dazu große Erfahrung in den bei einer Wahl noth- wendigen Geschäften, eine weitläufize und gut" geordnete Orga- nisirung ven Ausschüssen und Agenten, ein gehöriges Zählen und Myostern der Stimmen, Prüfüng der Wähler-Listen, Quali fizi- rung von Perjonen zu Parlaments - Mitgliedern *) und Aufbie- tung aller anderen Hell und Beförderungëemittel, deren eine Sache in einem ‘so ‘heftigen und müúhevollen - Kampf be- darf, wo es sich für sie um Tod und Leben handelt, Sollte es sich am Tage der Entscheidung erweisen, daß man bei der Anwendung aller dieser zur Sicherung des Erfolgs nôthigen Hülfsmittel. schla zu Werke gegangen, daß man es dabei an Entschlossenheit, an unermüdlicher Energie und an Klugheit feh- len (assen, Und daß die Sache dadurch verloren scy, so würden alle, welche den Jnteressen eines gemäßigten Konservatiömus, in welchem zugleich das Streben nach gehörig verdauter Reform lie? gen muß, wohlwollen, mit Recht an diejenigen, von denen diese anti-destraftive Demonstration ausgegangen ist, die Frage richten - könen, warum sie einen so hohen Einsaß auf so schlecht berech- neten Erfol z ‘hin gewagt, warum sie eigentlich die politische Ruhe von Lendon gesidrt, ohne sich eincs daèurch hi gewinnenden und

jenen Uebelstand aufwlegenden Vortheils fur die Sache emer

guten Verwaltung versichert zu haben? Wir sagen dies wur in

der Vorausseßung, daß:bedeutende Fehler begangen, daß: natürliche

i ‘Hierunter: sind die sogenannten canvexances gemeint, wodurch

man ‘in “England ‘die Bestimmung der Verfassung, daß ein Parla- ments¿Mitglied 300 Pfund ‘Einkünste von Grundbesth- haben muß, zu umgehen weiß. Dem zu: Wählenden wird - nämlich : von ‘seinen Gönnern. ein Gut vondem vorschriftsmäßigen: Ertrage zum Schein verkauft, und so ‘hat ex in den Augen ‘des Geseßes die -ndthige Qualification, :

(¿Die Vorberei- -

und rechtlihe Mittel zum Siegé außer Acht gelassen word ist möglich, daß die Aengstlichkeit unserer Korrespondenten r eE leitet hat, sich Sachen einzubilden oder Kleinigkeiten zu übertrei, ben, und daß uns das Benehmen der constitutionnellen Refot; mer, oder vielmehr ihrer Agenten, fals dargestellt worden ist In diesem Fall würden natürlich obige Rügen und Klagen zj, Boden fallen, und das Einzige, was man zu bedauern hät, wáre dann nur, daß die der ôffentlihen Wohlfahrt geschlagene Wunde, so tief sie auch scyn mag, unvermeitlich und von de Art war, daß die Freunde der ‘constitutionnellen Freiheit sie mit aller menschlichen Tugend und Vorsicht nicht ganz häiten abweti, den können. Ein Blatt mözen indeß die Vertheidiger weiser R, formen immerhin, ohne daß es ihnen Schande machen wird, aus dem Buche des Feindes entlehnen, —- die Lehre, was Ernst uyd Krästigkeit heißt.“ 5 Die Geistlichkeit von Glasgow - hat eine Adresse an Ler) Stanley gerichtet, in welcher“ man folgende Stelle bemerk ¿Als Diener und Väter der Schottischen Kirche is es Unse Pflicht, gegen alle’ systematische Versuche, welche kürzlich gegen unsere Kirche und ihre Schwester, die herrschende CAnglikanj, sche), gemächt wurden, um die Jastitutionen, auf welchen di Existenz des Landes beruht, umzustürzen, zu protestiren. “/ Lor) Stanley antwortete darauf, daß er ganz und gar die Wüns und Ansichten der Schottischen Geistlichkeit theile und sich voy genommen habe, so viel nur in seiner Macht ände, fär dit

Stabilität und Verbreitung der Grundsäse der Staats-Religin |

zu sorgen.

Winchester und neun andere Personen vor die nächsten Ass von Surrey geladen seyen, als irrig, wieder zurück.

Der General Butrton, der sich schon seit. mehreren Jahr áaus dem Dienst zurückgezogen hatte, ist am 2en d. M, in 77sstten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Er war yy Geburt ein Amerikaner und in früherer Zeit Gouverneur yy Nieder-Kanada. Zuletzt kommandirte er das 1ste Bataillon d 60sten Infanterie-Regiments. Er war zweimal Parlaments Mitglied für Beverley in der Grafschaft Horb.

Herr Holman, der bekanntlih ganz blind is, hat #o ehy den zweiten Theil seiuer „Reise um die Welt“ hèrausgegeben, Der erste Band enthielt die Ergebnisse seiner Reise nach da Westküste von Afrika und Süd-Amerika. Jm zweiten Band schildert er scine Beobachtungen in Brasilien, Süd- Afcih, Mauritius und Madagaskar.

Ein Einsender“ in der Times, der sich Senex unterzeichne, und der über Ceylon, wie seine Erwähnung der speziellsten V hältnisse audeutet, aufs gründlichste unterrichtet scheint, erhe! die größten Zweifel über das Komplott, das im Gebiet va Kandy im Juli entdeckt und unterdrückt worden seyn sollte, in dem ein solches Gerücht seit- der Britischen Eroberung von Kant im Jahre 1815 sich jedes Jahr beim Eintritte eines groß Volksfeskes daselbst erneuere und überdies die Regierung uh mehrere Monate spätere Nachrichten haben müsse. y

Aus Jamaika hat man Berichte bis zum 8. Novembe; im Ganzen war es ruhig auf der Jnsel; bloß auf den Psy zungen von Green- Valley und Old - England zeigten die Nega sich widerspänstig.

Niederlande.

Aus dem Haag, 4. Jan. Der Baron F. C. de Jonge, Mitglied der ersten Kammer der Generalstaaten und Präsident der Nitterschaft der Provinz Seeland, ist am 31sten v. M, pu Middelburg wit Tode abgegangen.

Amsterdam, 3. Jan. Jin Jahre 1834 sind hier au Sce 2158 Schiffe angekommen, 216 weniger als im J. 183), und 88 weniger als im Jahre 1832.

Die Einfuhren betrugen im Jahre 1834

zu ‘Amsterdam © zu - zu und Notterdam Hamburg Brem Kaffee: Ballen 555,731 314,303 89,163 » Faß 2,084 9,515 5,661 Zucker: Faß 21,502 9,193 510 » Kijiten 31,058 98,414 31,48

Sáâcke 2c. 94,680 18,317 Amerik. Taback: Faß 21,669 4,169 24,010 Reis: Faß 17,250 11,252 6,9981 Baumwolle: Ballen 25,646 44,098 6,74! Thee: Kisten 26,667 39,405 7,741 áute: Stück 158,575 219,113 68,30) ewärze: Faß u. Ballen 15,662 13,284 3,0

Belgien.

Brüssel, 3. Jan. Unsere Blätter widersprechen der Französischen Zeitungen gegebenen Nachricht, daß der jest i Paris befindliche General Niellon von unserer Regierung rudck berufen werden sey. h

Die Beurlaubten der verschiedenen Armee - Corps, dert Urlaub am 1îten d. M. abgelaufen war, sind bereits zu ih Regimentern zutükgekehrt. : i

Deutschland. j

Kassel, 4. Jan. Die vorgestern (in Nummer 7 (t Staats-Zeitung) mitgetheilte Notiz Über ein in Betreff der Av wendung des ‘§. 68 der Verfassungs- Urtunde über das Verhält niß der Deputirten und Stellvertreter erstattetes Gutachten - ergänzen wir dahin, daß dieser Gegenstand mittelst Berathun dés ständischen Ausschusses mit anderen ständischen Mitglieder, namentlich auch mit dem Herrn Vice-Präsidenten, dahin geord net worden, dag derselbe vorläufig für erledigt zu halten ijt.

Weimar, 7. Jan. Der Erbgroßherzog hat vom 15 bis zum 24sten v. M. in Venedig verweilt Und darauf die Reis über Padua und Vicenza nach Mailand fortgesest. Alle Nad richten, welche am 4ten d. M. hier aus Jtalien eingetrof sind, bestätigén, daß Sich Se. Königliche Hoheit des bést# Wohlbefindens erfreut.

Leipzig, 7. Jan. Als ein Zeichen der Anerkennung d! hohen Wichtigkeit des hier errichteten Deutschen Buchhändle! Vereins fär hiesi Stadt, und der regen Theilnahme der lé} teren an der Feier der Grundsteinlequng zur. neuen Buchhändltt Bèrse, hat unser Stadt. Rath, im Verein mit den hiesigen Stä) verordneten, bei der gedachten festlichen Gelegenheit den sren zur Einweihung deputirten Buchhändlern, Herrn Enzslin-au!

erlin, Herrn Frommann aus Jena und Herrn Scb‘oebs aus Halle, nicht weniger den beiden auswärtigen itglieder! des Verwaltungs - Ausschusses, den Herren Perth 28 aus Goth! und Duncker aus Berlin, das hiesige Ehren-Bürgerrecht ertheilt

Mänchen, 3. Jan. Der Königl. Stgats -Minister de! Finanzen, Freiherr von. Lerchenfeld, hat (mie bereits erwähnt)

s on Wirschinger, bis

vin Portefeuille abgegeben, und dieses ist dem Gcheimen Rathe

beten Vorstande der Ober -- Zoll -Admini- stration, übertragen worden. Unsere offiziellen Blätter schweigen war bis jet úder dieses Ereigniß, es ist aber. daran nicht mehr zu zweifeln. Auch soll der Geheime Rath von Wirschinger be-

reits zum Staatsrathe im ordentlichen Dienste ernannt seyn.

U Hefanntiich hat. dieser Staatémann wesentlichen Aniheil an dem

Entstehen der Zoll «Vereine gehabt, auch war er auf mehreren landtagen Königl. Commissair im Finanzfache.“ Daß ihm bereits

ahre 1832 nach dem Abgange des Grafen von Armansperg die Steile des Finan Ministers bis zur Ernennung des Herrn von Mieg ‘provisorisch Übettragen war, braucht faum erwähnt y werden. Herr von Wirschinger steht im kräftigsten Mannes- Ner, Seine Bemühungen um die Zoll-Vereinigungen wurden un mehreren Deutschen Regenten durch Verleihung ihrer Or- den anerkannt. Dem Freiherrn von Lerchenfeld soll der Posten ines Gesandten in Wien zugedacht seyn. Der Königl. Ge- neral-Commissair des Asar-Kreises, Herc Graf von Seinsheim, erhicle währead der Krankheit, die seit ein paar Tagen den iren von Oettingen-Wallerstein befallen, bis zu erfolgter Wie- derherstellung desselben, das Portefeuille des Junern. Die Besserung des Fürsten macht so erfreulih schnelle Fortschritte, daß man die vdllige Wiedergenesung in kurzer Zeit soll hoffen

dürfen.

Wärzburg, 2. Jan. Das Gut des Grafen von Menkb- dorf, Holzkirchen , ist abermals von einem Brande heimgesucht

/ ; ; ; t y, und zwar aus eine Art, daß man fast als gewiß anneh- Die Times nimmt ihre Angabe, daß der Bischof yy M worden, z / f

"men fann, daß das Feuer gelegt wurde. Ueber 6000 Garben

Fungedroschenes Getraide und viele andere Vorráthe find ein E Naub der Flammen. geworden, und nur die angeftrengte Thä-

tigkeit der Einwohner der Umgegend, Uedingen und Roßbrunn, i es zu danéen, daß man Herr des Feuers wurde, und daß die Schaf-Heerden 2c. nicht zu Grunde gingen. Ñ

Schon seit einigen Tagen sprach tan hier von einém Duell wischen dem Major von Brandenstein und dem jüngeren Für- sten von Oettingen Wallerstein (Beide in München), Nun

Ihôren wir, daß der Zweikampf auf Pistolen wirklich stattgefun-

din habe, und daß Fürst von Öettingen- Wallerstein geblieben sey, Die Veranlassung des Duelis ist uns unbekannt.

Stuttgart, 1. Jan. (Allg. Ztg.) -Jn unserem öffent- lichen Leben is seit längerer Zeit eine große Stille eingetreten, welche freilich gegon die fieberhafte Aufregung der Jahre 1831 his 1833 gewaltig absiicht. Dies zeigt sich nit nur in der all- gemeinen politischen Physiognomie des Landes, sondern nament- lih au bei bestimmten einzelnen Gelegenheiten, welche in der genannten Periode gewiß nicht verfehlt hätten, große Aufregung zu erzeugen. So war z. B. bei dein Erscheinen des Bundes- Beschlusses Úber die Schiedéinänner im größern Publikum durch- us keine Bewegung sichtbar. WVergeblih wurden, wie man vernimmt, von einzelnen Mitgliedern der zweiten Kammer Eingaben an den fiändishen Ausschuß gerichtet, welche große Besorgniz aussprachen und die Bewirkung einer schleunigen Einberufung der Stände verlangten; vergeblich bemühte man \{, Adressen ähnlichen Sinnes in den verschiedenen Theilen des Landes zu Stande zu bringen. Der Ausschuß ließ sich zu diesem Schritte, wie es scheint, nicht hinreißen; im Publikum aber fanden die Adressen-Pläne keine Theilnahme. Niemanden wollte die große Gefahr für die Verfassung rinleuciten, welche qus einer aliseitiz freiwilligen Berufung auf ein Schiedsgericht ent- stehe. Den Beweis übrigens, wie wenig ein leidenschaftliches

| Partei-Treiben nüglich und nöôthig is, um Vorschritte in Staats- | Angelegenheiten zu erzielen , liefert das, was bei uns gegenwär-

tig geschieht, Seit dem lebten Landtage ist die Regierung in dèn Ministerien und im Geheimen - Rathe unablässig mit der Abfassung einer großen Anzahl von Geseß-Entwbärfen beschäftigt gewesen, und. so können denn auch in den ersten Tagen des Januar die zur Vorprüfung gewählten ständischen Kommissionen zusammentreten, ohne Zweifel aber die Stände selbst im März oder April einberufen werden. Von diesem Landtage erwartet man vie! Gutes, da er sich nicht mit deim Budget und dessen aufregenden Haupt- und Jncident - Punkien zu beschäftigen hat. Wir dürfen hoffen, nöthige Gesetze, namentlich ein Straf - Geseßbuch und ein Straf - Verfaßr-n zu erhalten. . Es giebt freilich Manche, welche fürchten, die zweite Kammer möchte sich auch bei diesen beiden großen Gesebbüchern zu einer Verathung aller einzelnen Artikel hinreißen lassen, und dadurch nichè nux unendliche- Zeit vershwendei, sondern auch alle innere Consequenz zerstôren; allein es ist doch mit Be- stimmtheit zu erwarten, daß die Mehrheit Einsiche genug ha- ben wird, um sich auf die Berathung der leitenden Grundsäße zu beschränken, die hieraus folgenden Deiait Bestimmungen aber, Und die formelle Redaction der Regierunz, oder allenf1s einer gemischten Konimission, zu überlassen. Auch hierbei ist gewiß den Talenten und Kenntnisseit jedes Einzelnen der nöthige Spiels raum gelassen. Wohl als zu den Vorboten des bevorizhen- den parlamentarischen Kampfes gchörig, ist eine kleine Schrift zu betrachten , welche dieser Tage hier unter dem Titel: „Die landständishen Verirrungen in Württemberg ‘/ erschienen ijt. | Als ihr vermuthliher Verfasser wird einer unserer hdchsten

5 Beamten genannt, und man will namentlich darin eine Bestä-

| tigung dieser Vermuthung finden, daß die unserer Verfassung bekanntlich ganz eigenthümliche Stellung des Geheimen - Rathes vertheidigt wird, was wohl nur so nimmt man an ein Unmittelbar Betheiligter versuchen konnte. Sey nun aber der Verfasser wer er wolle, unverkennbar tritt er als schonungs- loser Gegner der Opposition auf, und wirft ihr in kräftiger Sprache Wahl-Umtriebe, Haschen nah der Gunst des großen

Haufens , Uebertreibung und Unredlichkeit bei ihren Beschwer-

deri, Mißkennung der verfassungsmäßigen Stellung der Stände und noc manches Andere vor. Die Urtheile úber die Schrift

| sind natürlich sehr verschieden, obwohl- bei uns der weit über-

Wiegende Theil der höheren Klassen der Art und den Zwecken der äußersten Opposition abgeneigt is. Von einer Entgegnung im Sinne und Juteresse der leßteren verlautet bis jeßt nichts; vielleicht’ erfolgt ste seiner Zeit mündlich.

Im Morgenblatte liest man aus Stuttgart: „Der Jahreswechsel mahnt uns, Alle, welche für das in hiesiger Stadt 4 errichtende Monument zum Andenken Schillers ihre Theil- tahme bezeugt. haben oder noch bezeugen werden, wenigstens Ummarisch vom Stande der Verhältnisse zu benachrichtigen. Der Erfolg des im vorigen Jahre vom Verein erlassenen dop- peiten Aufrufs hat den Erwartungen vollkommen entsprochen, Und pee das Unternehmen, das bisher mit der Ungunst der Zeit Und mang;em widrigen Zufall zu kämpfen hatte, hat eine glük- lihere Periode begonnen. Sr Viele haben bereits ihre Theil- nahme werkthätig bekundet, Viele warten wohl nur auf die An- zeige, daß sich der Zug der Huldigenden bereits zahlreih in Be- wegung geselzt hat, um sih mit einem Kranze fär den großen Todten an denselben anzuschließen. Die glückliche Idee, ein

Deutschlands mit ein paar- Zeilen den großen Dichter ihres Volks

lebende Deuische haben, veranlaßt durch die Aufforderung des

39 | Albuint anzulegen, in welchem sämmtliche Dichter und Gelehrte

begrüßen sollten, wird verwirklicht werden. Aus allen Theilen Deutschlands, aus allen Klassen der Belehrten-Republit sammeln sich die fliegenden Blätter, welche einst einen Kodex ganz eige- ner Art bilden werden, und die. Beiträge mehren sich mit jedem Tag. Bereits hat sich auch der Königliche Dichter, König Lud- wig von Bayern, denjenigen angeschlossen, welche ihn mit Stolz als ihren Geistes-Genossen betrachten, und seinen Kranz auf dem Altare des Mannes niedergelegt, der in den Herzen so Vieler im Volke als Dichter-König “lebt. Einige in Petersburg

hiesigen Vereins, eine Subscription veranstaitet. Jr Erfol ist ein schöner Beweis für die Dankbarkeit eines Landes, das

sh zu seiner geistigen Entwickelung Deutscher Kultur als eines Hauptwerkzeugs bedient hat und seiner Achtung vor den \chöôn- | sten Blüthen dieser Kultur. Die bis zum vorigen Dezember | eingegangenen Beiträge sind im Betrag von beinahe 3000 Ru- | beln Banco hieher übermacht worden, die Subscription is aber

noch nicht geschlossen. Es ließ sich vorausseßen, daß der Verein auch

die Deutschen Frauen nicht vergeblich zur Theilnahme an einem

Werke, dessen Vollendung wohl Ehrensache fár die Nation seyn

möchte, aufgefordert haben würde. Die Orte, an welchen bis

jeßt Frauen Sammlungen veranstaltet haben, sind so über ganz

Deutschland zerstreut, daß man wohl sieht, keine Provinz will

sich einem Unternehmen entziehen, bei dessen Förderung sich die

patriotischen Gefühle des Weibes auf die natärlichstz und un-

ziveideutigste Weise auêsprechen können. Schwerlich wird am

Ende eine Deutsche Stadt in der Liste derjenigen fehlen, deren

UnterKüßung es der hiesigen Sradt möglich macht, ein Gelübde

zu lôsen, das ihr schon lange {wer auf dem Herzen liegt. Die

Früchte, welche bisher der Aufruf getragen hat, berechtigen zu

der Hoffnung, daß es in kurzem möglich seyn werde, ein des

großen Mannes und seines Vaterlandes würdiges Werk zur Ausführung zu bringen.“

Mainz, 1. Jan. Der Kdnigl. Preußische Hof: Kapellmei- ster, Herr Meyerbeer, hat der hiesigen Liedertafel, deren Ehren: Mitglied" er ist, einen für dieselbe komponirten (vom Dr. Karl Rosenberg gedichteten þ Festgesang zur Verherrlichung Gutten- bergs, des Erfinders der Buchdruckerkunst, aus Paris übersandt. Die genannte Gesellschaft gcht damit um, die ihr auf diese Weise von dem berühmten Komponisten erwiesene Ehre dadur zu erwiedern, daß sie eine kostbare Ausgabe jenes Festgesanges veranstalten läßt.

S panien.

Æinem von Französischen Blättern mitgetheilten Schrei- ben aus Madrid vom 24. Dezember zufolge, machte der Graf de las Navas in der Sisung der Prokuradoren- Kammer vom 23sten den Antrag, dem General Mina einen Dark zu votiren.

Es wurde jedoch beschlossen, die offiziellen Berichte über seine Siege abzuwarten, obgleich die Kammer einstimmig seine Ver- dienste anerkannte. Die Königin hat der Stadt-Miliz durch den Kriegs - Minifter ihre Zufriedenheit zu erkennen gegeben, und zum Beweise ihres Vertrauens befohlen, daß sie sogleich Dienste thun solle.‘

Portugal

In einem von der Morning Chronicle mitgetheilten Schreiben aus Lissabon vom 22. Dez. “heißt es: „Die Königin wurde bei der Vertagung der Kammern mit dem größten Enthu- siasmus empfangen. Mehrere Personen hatten die Auflösung der gegenwärtigen Cortes verlangt, allein der Minister Silva Carvalho hat si sehr entschieden dagegen erklärt. Man sollte meinen, daß jeder Minister froh seyn müßte, sich von einer zu- weilen so heftigen und in numerischher Beziehung der ministe- riellen Seite fast gleihstehenden Opposition befreit zu sehen, al- lein Silva Carvalho i| jeßt so populair geworden, im besten Sinne des Worts, daß er nit nöthig hat, irgend etwas zu thun, was ihm mitdem Besten des Landes nicht verträglich er! cheint. Seine Popularitätgründet sich vornehmlich auf die allgemeine Anerkennung, daß die von ihm getroffenen Maßregeln nicht bloß einen finan- iellen Zweck hatten, sondern auch in politischer Hinsicht von der dchsten Wichtigkcit waren. Die Folge hiervon ist, daß die Op- position beinahe nur dem Namen nach noch existirt, denn meh- rere ihrer ursprünglichen Anhänger haben sie aus Ueberzeugung verlassen. Das Hauptmotiv Carvalho's, sich der Aufidsung der jeßigen Cort-s zu widerscken, war wohl die Erwägung der hôchst- wichtigen Ereignisse, an denen sie Theil genommen haben, und von denen ic einige hier erwähnen will. Die Kammern ver- sammelten sich am 15. August. Eine ihrer ersten Handlungen war die Uebertragung der Regentschafce an Dom Pedro, Dann ertheilten sie ihre Zustimmung zur Vermählung der Königin mit einem fremden Prinzen, und erklärten, nach dem Tode Dem Pedro's, die Königin für volljährig. Außerdem haben sie allen Geseßzen, Dekreten und Maßregeln, welche während der Regent- schafi Dom Pedro's erlassen wurden, die größte Aufmerksam- keit geschenkr und sie zu Geseßben erhoben. Sie haben die Vernichtung des Papierge!des bewilligt, eine Maßre- el, die ohne Ausnahme von Jedermann gebilligt wird.

ügt man hierzu noch die Abschaffung der Zehnten, die Ver- wendung der National-Güter zur Tilgung der inneren und agus- wärtigen- Schuld, die Ecrichtuug von Agrikultur, Bakken, die Anlegung von Straßen und Kanälen u. st. w., so wird man der Meinung Carvalho's gern beistimmen. Jn der Hof-Zeitung vom iten wird angezeigt, daß die Dividenden der Englischen Anleihe künftig auch sowohl in Lissabon, als in London gezahlt werden sollen. Jn Folge dieser Maßregel sicht die 6proc. innere Schuld schon über pari und die 5proc, 93, Unter mehreren nü6lichen Unternehmungen sind besonders die Verbindung der Flússe Tajo, Guadiana und Zado vermittelst Kanäle und die Bildung einer Dampfschifffahrts: Gesellschaft von großer Wich- tiafeit für das Land. Dem Herzog von Palmella wird es von seinen Feinden sehr übel ausgelegt, daß er seine beiden Scchwe- stern, die Gräfinnen von Villareal und von Linhares, zu Hofda- men P ernennen lassen.“

Die Times enthält folgendes Schreiben aus Lissabon vom 27. Dezen.ber: Wenn die beabsichtigten Veränderungen in dem hiesigen diplomatischen Corps ins Leben treten und der Graf von Villareal als Gesandter nach Paris geht, so wird der Her: zog von Palmella, mit Beibehaltung der Präsidentschaft des Conseils, das Portefeuill: der auswärtigen Angelegenheiten úber- nehmen. Dom Francisco d’Almeida soll, wie es heißt, der Nach- folger Lima's am Spanischen Hofe werden, sobald die Angele- genheiten ‘in diesem Lande eine festere Stellung gewonnen haben. Herr Abreu e*Lima würde dann nah Rom gehen. Es sind

ten worden, und obgleich die dort verhandelten-Gegenstände nicht

bekannt geworden sind, so weiß man doch soviel, daß die Frage

mehrere Minister. Conseils bei dem Herzog von Palmella gehal: |

in Erwägung gezogen wurde, ob in Folge des Ministerwechsels in England irgend eine Veränderung in der Verwaltung der dffent- lichen Angelegenheiten vorzunehmen sey. Die ultra-liberale Partei hatte das Uebergewicht im Kabinet; und bestand darauf, tem von Dom Pedro vorgezeichneten Wege der Reform auch ferner zu folgen und der Gerechtigkeit der Sache, so wie der Stärke der öffentlichen Meinung zu vertrauen. Wie _ich hdre, hatte der Herzog von Palmella dieselbe Ansicht und nur ein Minister war anderer Meinung. Es sind wieder mehrere Miguelijien in verschiedenèn Theilen des Landes ermordet worden , - obgleich die Regierung Alles aufbietet, um diesem Unfug ein Ende zu ma- chen. Außer Herrn Alexander Sarmento, der stündlich aus Madriò erwartet wird, haben noH zwei andere von Dom ‘Pes- dro ernannte Pairs, die Grafen Porta Santo und Penafiel, ihre Site in der Pairs-Kammer nicht eingenommen. Der Erste wird fär den gelehrtesten Mann in Portugal gehalten, und Beide gele ten für Männe unbeschoitener Ehre und Rechtlichke it. Man sagt, die Kammer werde gleih nach ihrer Wiederversamms- sung im Januar, beide Pairs auffordern, ihre Sige einzunch- men. W.r werden hier bald ein Französisches Schauspiel ha: ben, indem vorgestern eine aus 34 “Personen bestehende Schauspieler -Gesellschafe aus Havre hier angekommen ist, Mit dein ersten Januar wird hier ein neues Blatt, O Jnde- pendente, erscheinen, das eine Mittelstraße zwischen den Nes gierungs- und Oppositions-Blättern befolgen und das Organ der unparteiischen Meinung seyn wird. Die verwittwete Kaiserin hat dem Militair-Jnstitute zu- Runa, welches srüher unter dem Schuß der im Jahre 1828 gestorbenen Jnfantin Donna Maria Francisca Benedicta, einer Tante des Königs Johann VI, stand, 2 Contos de Reis geschenkt. Es finden jeßt die Wahlen für die Munizipal-Kamtiner von Lissabon statt und man glaubt, daß der jeßige Präsident derselben, Franziéco Antonio de Campos, wieder erwählt werden wird; auch spriht man von der Wahl des Rodrigo Pinto Pizarro, Ex-Deputirten für Porto, dessen An- gelegenheiten die Kammer mehrere Tage beschäftigte. Von den in Peniche und St. Juliao stehenden Jrländischen Grenadieretr famen vor einigen Tagen 45 Gemeine hier an, weil «ihnen der rúfständige Sold niche ausgezahit worden sey.

Oberst Shaw hat von der Regierung schon einiges Geld erhal- ten, um die Soldaten zu befriedigen. Die hiesige Französische Gesandschaft machte gestern sehr ernsthaft einen Aufcuf an die Mindestfordernden zur Verproviantirung der Französischen Flotte im Tajo für das nächste Quartal bekannt. Die genannte Flotte besteht aber nur aus einer Brigg von 14 Kanonen.“

S Ui,

Konstantinopel, 13. Dez. (Allg, Ztg.) Allmálig kehrt das Verttauen zurück, und Jedermann hofft, daß der Friede nicht gestört werden wird. Wenigstens lauten die Nachrichten aus Alexandrien beruhigend, und Mehmed Ali s4eint sich in die Verhältnisse. finden, und den gerechten Forderungen der Pforte entsprechen zu . wollen. Zwar hat er schon mehrinals cine vers \dhnliche Sprache geführt, ohne deswegen wirklich Neigung zur Versdhnung zu fühlen. Diesmal mögen jedo die Drehungen der [remden Mächte ihren Eindruck nicht verfehlt haben, mehr ader wohl noch die schwierige Lage seines Sohnes Jbrahims unter den aufrührerischen Syriern. Er will nun, heißt es, die Wünsche des Sultans erfüllen, und besonders den Distrikt von

Orfa räumen, der nach der Convention von Koniah nie von -

Arabischen Truppen hätte bescht werden sollen. Da er aber, wird hinzugesebt, befürchtet, daß die Besebung dieser Landstrecke dur Ottomanische Truppen die üble Stimmung, welche in Sy- rien gegen ihn herrscht, vermehren könnte, weil man darin eine Schwäche erblick:n würde, so wünscht er den Distrikt von Orfa als neutrales Gebiet behandelt, und weder von seiner, noch von Großherclicher Seite, unbeschadet jedo) der oberhereclichen Rechte des Sultans, Truppen dahin verlegt zu sehen. Dieses ist nun eine etivas bedenkliche Klausel, welche die Pforte nicht leicht eingehen wird, und welche wahrscheinlich den Gegenstand zu langwierigen Unterhandlungen geben dürfte; ein Umstand, der Mehmed zu statten kommt, und auf den es zuleßt wohi allein abg:\chen is. Jndessen wird hier schon von der nahen Räu- mung Orfa's gesprochen, auch will die Pforte an Reschid Jn- structionen abshicken, die nöthigen Anstalten zu tren, daß Orfa augeubicklih von Ottomanischen Truppen besezt werden kônnè, wenn er den Befehl dazu erhalte, und zwar, ohne daß die Einwohner durch Krieoskosten zu leiden hätten. - Das heißt also, er soll sich mit Vorrätzea für eine gewisse Truppen-Anzahl versehen, die zur Besezong e Diskrikts hinreicht, und sie die- sen nachführen lass:a. Die E:öfsnung, welche Mehmed Ali ge- macht worden, da der Suítan ihm die rúckständige Tributs- Zahlung nzchsehen wolle, sobald er sich ernéuerc anheischig mache, alle durch die Convention von Koniah übernommene Verpslich- tungen von nun an genau einzuhaiten , und den Tribut pünkt: lich zu bezahlen, scheint dem Vice-König schr angenehm gewesen zu seyn. Er soll bei dieser Gelegenheit wieder die huldreichen, Gesinnungen des Sultans sehr hoch gepriesen und versichcrt ha- ben, daz er gern vermieden hätte, die Nachsicht des Großherrn abermals auf die Probe zu stellen, wcnn er niht von den Umsténden gedrängt, und für den Augenbli außer Stande ge- wesen wäre, Geldzahlungen zu machen. Er hoffe aber, für die Folge seinen Haushalt so einzurichten, daß er alle Verpflüichtun- gen gehörig erfällea könne, und dann würde ec nicht ermangeln, die Pforte vollkommen zu besriedigen. Uebcpz diesen Punkt scheint Mehmed- Ali schen lange mit si einig: er zahlt, wenn er fann, wo nicht, so befolgt er das System aller Schuldner, und bleibt schuldig. Die Frage über die Tribut-Zahlung ist je doch nun insofern geld, daß das Prinzip von Mehmed aner: fannt wurde, es handelt sich also nur darum, ob er es praftiscz zu befolgen gedenkt. Der Gesundheits-Zustand i in Konstan: CMOPFI befriedigend, die fältere Jahreszeit macht die Pesifälle leiten. :

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Berlin, 9, Jan, Nach Ausweis dec so eben im Dru er- schienenen Uxbersicht der für das Jahr vom 1. Oktober 1833 bis leßten September 1834 in Berlin zu zahlenden Brand-Entschädi- gungs.Gelder und der verursachten Nebenkosten, so wie der auf- zubringenden Beiträge, haben sch in dem gedachten Zeitraume in der Hauptstadt überhaupt 16 Brände ereignet, wosür 6246 Rthlr. zu vergütigen sind; die Nebenkosten beitugen 5287 Rthir., wozu noch an fixirten Besoldungen 560 Nthlr. und an Tans- tième fúr die Stadt-Wachtmeister 137 Rthlr. kommen, 5 daß die ganze Summe des aufzubringénden Bedarfs sich auf 12,230 Kthlr. beläuft, Zur Deckung desselben sind, da sich noch etwa 10,282 Rthlr.- in Kassa befiaden, 1948 Rthl(r. erforderlich, wozu der nicdrigste Beitrag von vier Silber- pfennigen für jedes Hundert der Versicherungs-Summe, die sich

] Man glaust hier, daß sle von den Miguelijien aufgereizt worden sind. Der

C M O N E M A S MÄE O E G” E” COIR S R L O T A R A MESTNDONENE e E OEO D "E O E Gi D RA SN E TTOSTT ACOOE I Y A M0: P

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