1835 / 11 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

am 1. Oktober v. Ÿ;. auf 81,475,700 Rthle. belief, bei weitem hinreicht, denn dieser ergiebt eine Summe von 9136 Rthlr., so daß noch ein Uebershuß von 7188 Rthsr. bleibt, welcher dem künfügen Ausfchreiben zu gute kommt.

Die Königliche Regierung zu Frankfurt a. d. O. hat die naSstthende Bekanntmachung in das neuests Stúck ihres Amtsblattes einrücken lassen : :

„Wie aus den séffentlichen Blättern schon bekannt ist, be- steht in Achen eine Feuer-Vevsicherungs-Gesellschafe, mit welcher ein Verein zur Beförderung der Arbeitsamkeit in der Art ver- bunden if, daß die Hälfe des auffommenden Gewinnes wohl- thätigen Zwecken gewidmet wird. Die Gesellschaft hat, unter Allerhöchster Genehmigung, beschlossen, außer dem Regierungt- Bezirke Achen auch andere Landestheile, und namentlich den Re-

ierungs: Bezirk Frankfurt, an der Hälfte des reinen Gewinnes

hel nebmen zu lassen, und zwar unter den gleichfalls schon be- kannten Bedingungen, von der Z-it an, wo aus gedachtem Be- irke vier Millionen Thaler Versicherung genommen scyn wird. Die BVestinmung über die Verwendung des auf denselben fal- lenden Gewinn-Antheils ist uns vorbehalten, n der Maßgabe, daß dabei, fo viel thunlich, auf diejenizen Theile des Bezirks ge- râckfihtigt werden soll, aus welchen die Gesellschaft verhältniëmäßig dle meisten Versicherungen erhalten hat, und daß die Direction sich Uber die Vertheilung ihre Vorschläge vorbehält, deren Beachtung jedoch unserem Ermessen anheim gestelit bleiben soll. Auf die Veranlassung der Direction des gedachten Vereins finden wir kein Vedenken, die Einwohner des Bezirks auf vorstehenden Be- luß aufmerisam zu machen, indem die Allerhöchst genehmigte " Einrichtung dieser tn!ändischen Versicherungs - Anstalt als zweck- mäßig erscheint, und aus dem hierher fließenden Gewinn - An-

eile mancher wohlthätige Zweck gefördert werden kann, in Be- Lücksihtigung dessen auch zu erwarten steht, daß die Versiche- rungs-Sumime aus dem hiesigen Bezirke, welche jeßt erst 2 Mil- lionen 3 400,000 Rthlr. beträgt, die Hbhe von 4 Millionen Thaler um so mehr bald erreichen werde, als in den neuesten eiten gegen die zweckmäßige und gesicherte Einrichtung der Go- thaischen Versicherungs - Bank mehrere erhobene Bedenken zur Publicität gekommen sind.“/

Das Verhältniß der Getrauten, Geboknen und Gestor- beuen ín der Stadt Erfurt, vom Jahre 1834, stellt sich fol- gendermaßen: Es wurden 228 Paare getrauet, 856 Kinder, näm- lh 468 mänulihen und 383 weiblichen Geschlechts, geboren, und 689 Personen, nämlich 341 männlichen und 348 weiblichen Geschlrchts, sind gestorben. Es sind überhaupt in dem gedachten Diess 2 Paare mehr getraat, 69 Kinder mehr geboren uud 99

ersonen weniger gestorben, als im Jahre 1833.

See 2E E G jet ate

Auftrumental- Musik in Berlin.

Der Beifall, welchen die sich mehrenden Vereine für Fnüru- meuntal-Zusik in Berlin finden, is ungemein erfreulich, sofern er das richtige O ciner dar Deutsche URE anan oder doch zur Vollkommenhcit gehobenen Richtung erweiset. Man könnte jenen Beifall aber auch bedenklich nennen, im Fall er sich bis zu ciner Vorliebe stcigerte, welche den Werth anderer Theile der Kunst verkennen ließe; er ifi endlih ohne Zweifel cin Gegenstand der Be- trübniß, sofern die leider zunehmende Aermlichkeit unseres Opern- Repertoirs die tüchtigen Me ¡u diesem fast allcin übrig bleibenden Genusse hindrängt. Venn obgleich man in den instru- mentalcn Vereinen auch nicht immer lauter vollkommene Kunstwerke

vorträgt, weiß man doch im voraus, daß ieder Abend wenigfiens mit.

einem Quartett, oder einer Sinfonie der grdßten Meisier geschmückt roird. Von dieser reinen Hdhe herab läßt sich dann das Unterge- ordnete lciht beurtheilen und würdigen; cs kann das Leere oder Ucherladene auf die Dauer keine Bedeutung gewinnen. Wenn aber die meisten wahrhaft klassischen Werke Fahre lang gar nicht aufgeführt, oder einzelne (wte zuleßt der Fidelio und die Zauberfldte) in woesent- lichen Theilen höshft mittelmäßig gegeben werden, so erscheint es zur Abwendung des völligen Verfalles dramatischer Musik dringend nôthig, daß Direction, Publikum und Kritiker mit gleichem Eifeco fux cine Ecucuung und Wiedergeburt dessen wirken , was wir o lange in größter Vollkommenheit besaßen, und was sonst durch schr mannigfache Ursachen verloren geht.

S9 viel nun aber auch für die JFnsirumental «Musik in Berlin geschieht, werden doch z. B. die Sinfonieen noch nicht mit der Voll- endung gegeben, welche wir im Pariser Conseroatorium ju beroundern Gelegenheit hatten. Die Zahl der Jnficumentisten {i in Paris grd=- Her, die Ausführung genauer, in Licht und Schatten , im Piano, Crescendo und Forte mannigfaltiger und Übcreinsiimmender. Fn die- ser nnwiderleglichen Behauptung liegt kein Tadel für die hiesigen Unternehmer. Es if keineswegs die Schuld des Herrn Möser, daß ihm uicht so viel Personen zu Gebote stehen, daß ihm kein dente licher Saal eingeräumt wird, und daß èr nicht so ungemein zahl-

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reiche und genaue Proben halten kann, wie Herr Habeneck. Wollte er versuchen, unter so vielen ershwerenden Umständen dasselbe zu leisten, s0 würde er, anstatt einen billigen Gewinn für seine Mühe zu beziehen, aus seiner Tasche bei jeder Aufführung mindestens hun- dert Thaler zuseßzen. Erst wenn die Behbrden musikalische Unter- nehmungen jener Art in grdßerem Maße unterstüßen, und das Publikum sich noch viel zahlreicher cinfindet, als bisher, kann man jene Pariser Vollkommenheit fordern und erreichen.

Mit Recht betrachtet man Haydn, Mozart und Beethoven als diejenigen, welche die neuere Fnstrumental-Musik begründet und in kurzem Zeitraume bis an die äußerste Gränze der Entwickelung ge- boben haben. Doch darf man dáran erinnern, daß vor dieser neuen Periode cine ältere jeßt meist ungekannte- liegt, welche in ihrer Weise nicht minder abgeschlossen und voliendet war. Die Präludien, Fugen und Konzerte für die Orgel von S. Bach, Händel und An- deren bieten einen größeren Schaß kunstreicher und genialer Fnsiru- mental-Musik dar, als Viele zu glauben geneigt sind. Ueberhaupt ersehte die Orzel, dies Jnsirument aller Fnfirumente , ganze Kapel- len, und musikalishe Genüsse, welche j-t mit grdßter Mühe durch viele Menschen zu Stande gebracht werden, bereitete der ehrliche Organist mit seinem Balgentreter, sich und feinen Zuhörern. Ande- rerseits wissen wir schr wohl, welche Zêngel der Orgel cigenthüms lich sind, und daß selbs die vortrefflichen Verbesserungen, welche Herr Erard in seiner Orgel für die Tuilerieen angebracht hat, dieselben nicht ganz heben konnten. Auch sollten die Anhänger jener Schule am wenigsten Über zu vielen Gebrauch der Blase-Fnstrumente klagen, da die ältere Fnstrumental - Musik fast ausëshlicßend Blase - Justeu- mente in Bewegung seßte. Mithin liegt der eigentliche Mißbrauch unserer Tage ganz wo anders, wie wir künftig zu erôrtern gedenten.

Jene dret großen Meiser, Haydn, Mozart und Beethoven, haben den Raum des neuen Kunstgebietes so eigenthümlich und umfassend ausgefüllt, daß die meisten anderen Fnstrumental - Komponisten fast

. Hamburg, 7. Januar. ä j Hope in Cert. 974. Preuss, Präm. - Scheine 131 Portug. 83. Schatz-Oblig. 984.

Frankfurt a. M., 6. Januar. l | Oesterr. 58 Metall, 100,4. 1001s. A8 924, 92r- 256 S, —, 12 23 7. 23. Bank-Actien 1548. 1546. Part. - Oblig. Loose zu 100 G. 214. G. Preuss. Präm.-Sch, 614. 604. do, x6

Poln. 138. Engl. Russ. 1024.

i Q T _Anl, 946, G; Holl. 58 Oblig. v. 1832 9746. 9747. Pola, Loose 698" 691. 52 Span. Rente 42%. 42}. 38 do. perp. 284. 2554. L

Paris, 83, Januar. E 52 Reute pr. compt. 106. 70. fiu cour. 107. 9. 76. 65. fin cour. 77. 15. 5g Neap. pr. compt. 93. 30, z 93. 70. 52 Span. Rente 42. 835 do. 27. Cortes 40x,

Span. Schuld 135. 236 Holl. 54. 25.

fin Cour, Ausz,

e D

Königliche Schauspiele. T Sonnabend, 10. Jan. Jm Schauspielhause : Kritik und Antifkritif, Lustspiel in 4 Abth. , von E. Raupach. Hieraus, Ein kleiner Jrrthum, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angew Sonntag, 11. Jan. Jm Opernhause: Die Alpenhütt:, Singspiel in 1 Akt, von A. v. Kogebue. Musik von J. 9, Schmidt. Hierauf : Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth,

von Ph. Taglioni. i ; s h Schauspielhause: Die beiden Klingsberge, Lustspiel iy

} 4 Abth., von Koßebue. Hierauf: Jugend muß austoben, Lust

Franz., von L. Angely.

spiel in 1 Aft, nach vem F s 04 Im Schauspielhause :

Montag, 12. Jan. König Richar)

(Hr. Rott: Richard 1)

11, Trauerspiel in 5 Ab:h., von Shakespeare. Neu einstudirt,

gezwungen sind, fich dem Einen oder dem Andern anzuschließen.

Dieser Umstand hat seinen Nußen,

Gefahren. Jenes, sofe-n große Vorbilder immer begeisternd einwir- fen ; dieses, sofern die Reigung entsteht, das Vorbil i Wem aber 4. B. Correggios Klarheit, Heiterkeit und Lieblichkeit noch nicht genügt, geräth leicht wie Maz- zola (Parmegianino) in süßliche, oder angeblich naive Zierevet. Wer die Kühnheit eines Riesengeistes, wie Michel Engen Uberbieten will, geräth in Wahnsinn; wer endlich Raphael zum wird ibn zwar nie erreichen, aber auch niemals ganz von der Bahn beit und Schönheit abirren können. / i Wir glauben, daß dasjenige, was wir hier von Correggio, Michel Angelo und Raphael behauvten, sich analog auf Haydn, Beetho-

bieten und zu übertreffen.

der Wahr

ven uúd Mozart anwenden läßt.

aber auch seine cigenthümlichen Ks

noch zu über-

Der júngere S Pfeiffer: Marg

orbilde wählt, Sonntag,

Montag, 1

0 =— 0

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. 8. JFanuar.| 6 Uhr. 2 Uhr.

Luftdruck.. (339,0 2 “Par./338, s s "Par.|338/ 9 7 Par sQuellwärme 7,5 ® R. Luftwärme |— 4,3 ° R.|— 3,0“ R. |— Thaupunkt |— 4,6 ° R.|— 4,3 °R.[— 2,4 °R

Dunsisdttg.| 97 pCt. 89 pCt. Wetter .…. | Nebel. trübe. Wind W. W. Wolkenzug W.

Berliner Den 9. Januar 1835. Amtl. Fonds- und Geld- Cours-Zettel. (Preufs. Cour.)

|Zf |Brief\Geld]

992. 953 614 991 991 991

St. « Schuld - Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d,Seeh. Kurm. Obl. m. l. C. Neum.Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do.

Elbing. do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

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i r | due e dae e d | ge ga

O ed Theater.

Sonnabend, 10. Jan. Hinko, der Stadtschultheißen-Sohy von Núürnverg, Schauspiel in 5 Akten, mit einem

Vorspiel; ohn, von- Ch. Birch-Pfeiffer. (Madame Bir arethe Volkuer, als Gastrolle.)

11. Jan. Die Reise auf gemeinschaftliche Ku

en, Posse in 5 Akicu, von L. Angely. Vorher: Der diplomas ise Schneider, Posse in 1 Akt.

2, Jan. Das Königreich der Weiber, oder: Di

vcréehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Aften, von Fr. Gen, Vorher: Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt.

Dienstag, 13. Jan. i i | rin, Schauspiel in 4 Akten, von Ziegler, (Mad. Birch-Pfeiffer: Joni, als Gastrolle.)

Zum erstenmale wiederholt : Die Moh

| Abends | Nach einmaliger | 10 Uhr. Béohbachtung.

0 1/8 R. Flußwärme 0,6 ® M. 95 pCt. }Bodenwärme 1/7 ° N. As. Ausdünft. 0,0 1 1" Rh. Niederschlag 0, o 0 8 Rh.

17 Sgr. 6 Pf.;

E gangen sind 560 Zu Wasse

Börse. auch 1 Rthlr. 2

eff \G'eld.

Ostpr. Vfandbr. Pomm. do. Kur- u. Neum. do. Schlesische do. Rkst.C. d.K.-u. N.

Z. - Sch. d.K.-u.N. Branytwein 96

S Holl. vollw. Duk. Branntwein 24

Neue * do. Friedrichsd'or .. Disconto

Auswärtige Börsen,

Amsterdam, 4. Januar. Niederl, wirkt. Schuld 54}. 58 100,

58 445. Cortes 412, Antwerpel Span. 58 432. 38 264.

Aeap, 89

417, do. Coup. 245.

Guebhard 435.

Kanz-Bill. 24. Span,

1, 3. Januar. Zinsl, 13. Cortes Oesterr —. Bras,. -—.

Belg. 967.

10 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 1 Sgr. 3 Pf; kleine Gerfie 1 Rtblr. 8 Sgr., auch 1 Rtblr. ; Haf 25 Sgr., auch 20 Sgr. 8 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 25 Sgr.

Sgr. und 1 Rihlr. 17 auch 1 Rthlr. 12 Sgr. 6

3 .; Erbsen (\{chlechte Sorte) 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. E Ra sind 1179 Wispel 8 Scheffel. P

Das Schock Stroh 6 Rthlr. 20 Be auch 5 Rthlr. 25 Sgr; der Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf-,- f

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 8. Fanuar 1835.

Zu Landc: Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthl

Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf. , auch 1 Rthli, 4 f, auch 1 Rthlr,

Eing( Wispel 13 Scheffel. 4 r: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlr. Sgr. 6 Al Noggen 1 Rthlr. 15 Sgt, De z große Gerfie 1 Nthlr. 6 Sgr. 3 Y, Sgr. 6 Pf.; Hafer 22 Sgr. 6 Pf., auch 21 S0

Mittwoch, den 7. Fanuar 1835.

auch 15 Sgr. Branntwein-Preise vom 2, bis 8. Januar 1835.

Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 40 pi Richter gegen haare Zahlung und losortige Ablieferung: Kort

Rthlr. 15 Sgr., auch 25 Rt Rthlr. 15 Sgr., auch 23 Rthlr. 22 Kartoffel-Preise vom 1. his 7. Fanuar 1835.

lr. 15 Sgr. ; Kartoffel Sgr. 6 V

Der Schefel 25 Sgr., auch 17 Sgr. 6 Pf.

Nedacteur Cotte!Z.

ear ert Aa A I I E S gamen id ch

Gedruckt bei -A. W. Hayn.

E A SI I E E E I I I E S AA

Qa s R E A D A ERES

Befanntmachungen. Guts8-Verkauf.

worden

Stadt Grimmen belegene und daselbst cingepfarrte Alllodialgut Grellenberg, ein Gut mittlerer Grdße, | gewisser dessen Flächenraum nach den Dähnertschen topogra- phischen Tabellen zu beinah 18 Pommerschen Hufen,

der Lizitation verkauft werden. Die Lizitatious-Ter- mine sud bestimmt auf den 20. d. M., so wte auf

werden Kaufliebhaber ersucht, sich in denselben Mor- gens 10 uhr, in der Wohnung des Unterzeichneten cinzufinden, (hren Both zu Protokoll zu erkläre und, dein Befinden nach Bescheid zu erwarten. Das. Gut kann übrigens, so weit es die jezige Jahreszeit ev- laubt, nach geschehener Meldung auf dem Wirth- schaftöhofe, zu jederzeit in Augenschein: Fenommen woerden , und die Kauf - Bedingzuikgefi-técvrden- sowoh

Allgemeiner Anzeiger

den hierorts bekannten Erben für gültig anerkannt den sind, und zur Vertheilung der Masse ge- f schritten werden soll, so werden alle diejenigen, welche Es soll das im Grimmschen Kreise, unweit der|Erb- oder sonstige Ansprüche an gedachten Nachlaß

erheben wollen ,

Montag, den 16. Februar k. J,,/

j Vormittags 11 Uhr,

also eta 1385 Magdeburger Morgen, angegeben ist, [bet dem unterzeichneten Commissair, in der Com- und das fih in mancher Rücksicht und besonders |missionsube Großherzogl. Hofgerichts dahier anzu- wegen der in den leßten 29 Fahren vorgenommetten [zeigen und rechtlich zu begründen, als sonst pedentenden Verbesserungen und des dadurch befdr-| Rücksicht auf ste der Nachlaß unter die Testaments-

derten guten Culturzuftandes empfiehlt, im Wege Erben vertheilt werden wfrd. Darmstadt, den 22. December 1834.

Der von Großherzogl. Hofgerichts-Extra-Fudi- den 10. und auf den 24. Fanuar 1835, und esscial-Senat bestellte Commissair

Literarische Anzeigen.

_Kunsi- Anzeige. Das Facsimile der vorhandenen Original-Entwurfs- Zeichnung von der eignen Hand König Friedrich des

ierdurch aufgefordert, solche um so

ohne

Balser, Hofgerichts - Secvetair.

für die Preußischen Staaten.

beehre ih mich, zur Erwicderung vielfacher Anfra- gen „wann eine Fortsehung zu erwarten seya wird?“ anzuzetgen, daß seit 8 Wochen am Drucke ohne Unterbrechung gearbeitet, und bis Ende Fanuar k. J. das ganze Werk beendigt seyn wird. Materialien und Dokumente von großer Wichtigkeit, welche bisher ganz unbekannt waren, sind durch besonders Ee Umstände dem Verfasser zugänglich geworden, und werden die beiden Shlußbände das Fnteresse ije- des Geshichtsfreundes in hohem Grade in Anspruch nehmen. Der zweite Band umfaßt die N und Staatsverwaltun

unter Friedrich Wilhelm 1, enthält den bisher noch nie zur Oeffentlichkeit gelangten Wuftierhauser Vertrag, die darüber mit dem Kaiserlichen Hofe ge- führte geheime Korrespondenz des Grafen von Sek- kendorf u. i ola Ge O E Schi ganz neue Aufschlüsse über die Fugendge e Srledrtcchs il während seiner Gefangenschaft in Küftrin, die von ihm daselbst gemachten Entwürfe Über die Zukunft Preußens, über seine Vermählung;

und den vornehmsten Landes - Archiven des Kdnig reichs Böhmen. gr. 8vo. 2 Thlr. Potsdam, im Dezember 1834.

Die Buchhandlung von Ferdinand Riegtl

enipftehlt sich die Ensltinshe Buchhandlung (F! dinand Müller), Breite Straße Nr. 23.

Pfennig= Ausgabe u Heften à 6 Gr. olt l c

1 1gL. (Auflage: 5000)

Bei Fr. Serpacb in Daniig ist so eben ersdib nen und in allen Buchhandlungen zu haben Berlin, Schloßplaß Nr. 2, in der Stuhr schen):

Das erste Heft der Geschichte des Preußischen Staates und Volkes, für alle Stände beardeitet von V\. Eduard Hetnel. Geistreiche, höchst anziehende Darstellungswelsh

eine nähere Auskanft über die Versuche, ihn katho-

auf dem Gute selóst, als bei dem Wuterzeichneten| Großen Majestät zur Anlage von Sanssouci, ist

giugesehen werden können.

* Greifswald, Is 1; Dezember +1824.

: ürgermcister Dr, Gesterding. Namens dex Verkäufer.

haben.

ri A zahlreichen Subscrihenten auf das Geschichtss eri: 1

Friedrih Wilhelm [I., Eine Lch Pie Ano h d B! ine Lehensgescyichte. Mit Benußung der meinschaftlichen Testaments, so“ wle verschiedener von |nachgelassenen Papiere des Grafen. von

- der Wittwe zu demselben gefertigter Nachträge ge-|Scckendorf und anderer dffentlicher und Privat-Sammlungen.

von Dr, Friedrich Förster,

Edictal-Ladung. / wo

m Fahre 1816 is der Srôßherzogl. Equipagen- geo: Gelß dahier, und int Februar d. F. dessen Fhefrau Margaretha Barba&, geborne Bambach,

obne Leibeserben und mit! Hitsteclassung eines ge-

orben. ; e h Da die vorliegenden leßtwillizgen Ve-fügungen von

bei dem Unterzeichneten à 1 Thlx das Exemplar zu

Jean Cabhanis, Lindenstr. Nr. 61,

Preufen.

lisch zu machen, und Vieles Andere niht minder Anziehende. Gleich nah Erscheinung der beiden Schlußbände tritt unabänderlich tionspreis für alle 3 Bände von 5 Thlr. 25 sgr. auf feinem Drucépapier und 8 Thlr. 74 sgr. auf Velinpapier, hdrt auf. Alle soliden Buchhandlun- gen nehmen bis dahin Subscription an, und kaun durch sie der erste Band sofort bezogen werden.

Von demselben Verfasser if ferner E Wallenstein, Herzog zu Mecklenbukg, Friedland und Sagan, als Feldherr und Landesfürst, in seinem öffentlichen und Privatleben. Eine Biographie. Nach des Herzogs eigenhändigen Briefen, und aus den Akten und Urkunden der ge- heimen Stagts-Archive zu Wien, Berlin, München

der erhbhte Ladenpreis ein und der billige Subscrip-

und ein edler blühender Styl, verbunden mit einen allgemein vecständlichen Vortrage, zeichnen das vot! liezende Werk,/ vor hundert ähnlichen rühmlichst al und empfehlen wir dasselbe dängend allen Den welche eine gute Geschichte des Vaterlandes zu f sien wünschen. Der Herr Verfasser hat seinen 31ck! für alle Stände zu schreiben , trefflich erfüllt; da Werk sollte: in keines Preußen Hause fehlen

Das Werk wird, auf s{hdnem Maschinen - Velil papier sauber und correkt gedruckt, aus 5 Bände! bestehen, und jeder Band aus 5 bis 6 Heften e circa 7 Bogen. Regelmäßig alle 4 Wochen erschei cin Heft, und da jedes Heft nur 71 sgr. kostet, #0" die Anschaffung E trefflichen Werkes auch Minderbegüterten leicht möglich.

Praf Joseph Kwilezki.

Zu A Bestellungen auf vorstehende Wet e

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M 11.

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A

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

| Se. Majestät der Kdnig haben den Präsidenten der Ge- neral-Kommission zu Berlin, General-Konmissarius von Gold- 'heck, auf dessen Ansuchen in den Ruhestand zu" verseßen und em bitherigen General-Kommissariuus von Meding zu Sten- dal die hierdurch erledigte Stelle eines General - Kommissarius

E der Kurmark Brandenburg, mit dem Amts- Titel und Range

eines Regierungs - Präsidenten, zu verleihen geruht.

Des Königs Majestät haben dem ersten Ober - Lehrer am Gymnasium zu Elberfeld, Dr. Hanutschfke, das Prädikat „Pro- fessor‘/ ‘Allergnädigst beizulegen und das für solchen diesfalls ausgefertigte Patent Allerhöchstselbst zu R d geruht.

Des Königs Majestät haben die Beförderung des Dom- herrn und Offizials in Gnesen, Stanislaus Gajerowicz, zum Dom- Dechanten bei dem Domstift zu Posen Allergnädigst zu genehmigen geruht.

Bekanntmachung.

Se. Majestät der König haben zu befehlen geruht, daß das Rrónungs- und Ordensfest in diesem Jahre am 18ten d. M. gefeiert werden soll. Der beschränkte Raum gestattet nur die Anwesenheit der Herren Ritter und Jnhaber Königlicher Orden nd Ehrenzeichen, welche ausdrücklich zu diesem Feste und zur Königlichen Tafel Einladungen erhalten werden.

Berlin, den 11. Januar 1835.

Königliche General-Ordens-Kommission.

Bekanntmachung.

Auf Befehl Sr. Majestät des Königs wird die Feier des Rrônungs- und Ordens - Festes am 18ten d. M. stattfinden. Jn Folge dieser Allerhöchsten Bestimmung werden die in Berlin inwvesenden Besiser Königlicher Ehrenzeichen, welche nicht im (tiven Militairdienst stehen, so wie die, welche nicht im Staats- dienst angestellt sind, hierdurh aufgefordert, am {4ten d. M. in den Stunden von 9 Uhr Vormittags bis 2 Uhr Nachmittags im Bureau der General - Ordens: Kommission, Friedrichs - Straße Nr. 139, ihren Namen, Charakter, die Ehrenzeichen , welche ih- nen verliehen sind, und ihre Wohnung persdnlih oder schriftlich

Fanzuzeigen.

Berlin, den 11, Januar 1835. : Königliche General-Ordens-Kommission.

Zeitungs-Nachrichten. Nu s.l.an d.

Rußland.

St. Petersburg, 3. Jan. Se. Maj. der Kaiser haben dem mit einer besondern Mission in Stockholm befindlichen Jn-

jenieur-General Grafen von Suchtelen, in Anerkennung seiner ausgezeichneten Dienste und seines Bestrebens, die freundschast-

ihen Verhältnisse mit Sr. Maj. dem Könige von Schweden nd Norwegen aufrecht zu erhalten, den St. Andreas - Orden n Brillanten verliehen.

Das Journal des Ministeriums der Volks-Aufklärung ent- hält ein Verzeichniß von Russischen Autoren , denen der Kaiser ah Empfang ihrer Schriften sein Wohlwollen hat zu erkennen jeben lassen. Es befinden sich dabei mehrere Gelegenheitsschrifs en zur Feier der Enthüllung der Alexandersäule, und darunter ine Ode in Hebräischer Sprache nebst Russischer Uebersebung bon dem israelitishen Kaufmann Alexandrowitsh in Dubow im BVouvernement Wolhynien,

In Beleff, im Tulashen Gouvernement, ward im. ver- dihenen Jahre, auf Veranstaltung der Regierung, ein Jahr- marft, unter dem Namen der Uspenskische, erdffnet, der, in

Foolge der Lage des Ortes auf einer Anhöhe am Ufer des Oka- Slusses, die besondere Aufmerksamkeit der

aufleute auf sich zog nd in seinem Beginn so ausgezeichnet ausfiel, daß er für die ukunft einen großen Erfolg verspricht. Er dauerte vom 28sten dugnl (9. Sept.) bis zum 10. (22.) September des vorigen ahres. Das Hínzustrômen von Kaufleuten aus Moskau, Kas ga, Tula, Orel und aus anderen Orten war sehr groß. Es vaten 112 Laden mit Waaren verschiedener Art, als Seiden- Valanterie-, furze Waaren u. \. w., aufgeschlagen. Der Werth erselben belief ch nach Angabe der Kaufleute auf 720,000 Rü- el Banknoten ; verkauft wurden für 115,595. Die Zufuhr an cornvieh betrug 115,000 Rubel ; es wurde alles verkauft. Jm Vanzen hatten sich eine sehr große Menge Adelige, Kaufleute ind Menschen aus anderen Ständen eingefunden. Zur Unter- altung des Publifums hatte man ein Theater erbaut, auf wel-

Wem die Tulaschen Schauspieler ihre Vorstellungen gaben, und

War jedesmal bei sehr vollem Hause.

In Moskau is eine Feld-Chirurgen-Schule für 60 Zöglinge ns Leben getreten.

Die Zahl der Apotheken in Rußland beläuft sich auf 487; ihre 1833 wurden deren 26 neue erdffret und eine ge-

en. :

Polen.

Warschau, 5. Januar. Se. Majestät der Kaiser haben Uth Verordnung vom 22sten v. M. den Staatsrath Nikolaus ptarynkiewitsch die Mitgliede der Regierungs- Kommission der 4 für das Königreich Polen ernannt.

s, estern Nachmittag empfing in der hiesigen Kreuz: Kirche l jungec Túrke von 23 Jahren die christliche Taufe. Seine aUf-Pathen waren die Fürstin Therese Jablonowska und der

_, Aus Krakau ist die Nachricht hier eingegangen, daß die “râfin Rosalie Malachowska, Wittwe des Senator Wojewoden

Estella zusammen.

Allgemeine

Preußische Staats-Zeitung.

P M -——ck—-

ay Nepomuk Malachowski,: am 20sten v. M. dort verstor-

Frankrei.

Paris, 3. Jan. Gestern Nachmittag um 4 Uhr begab sich der Fürst von Talleyrand zum Könige, bei dem er länger als eine Stunde verweilte.

Herr Desclozeaux, ehemaliges Mitglied des Rathes der Sonsbändere, ist vorgestern hierselbst im 77sten Lebensjahre mit

ode abgegangen.

Die Advokaten beim hiesigen Königl. Gerichtshofe wollen n den Gese6-Entwurf protestiren, wonach sie künftig der Lö-

ung eines Patents zur Ausübung ihrer Befugnisse unterwor- fen seyn sollen. Zu diesem Behufe ist eine Commission ernannt worden, die aus den Herren Philipp Dupin, Hennequin, Mau- guín, Gaudry und Odilon-Barrot besteht.

Nach einem Schreiben aus Toulon vom 28. Dezember war es endlih dem Evolutions- Geschwader gelungen, die hohe See zu gewinnen. Man glaubte, daß es Befehl erhalten würde, sih von den Hyerischen Jnseln nah der Levante oder nah Aegypten zu begeben. Das Dampfschiff „„Salamander‘/ war gleichfalls angewiesen worden , sich bereit zu halten, um auf den ersten Befehl mit Depeschen abgehen zu können. Die Bestim- wang AseEen war unbekannt.

_ Aus Marseille schreibt man von 26. Dez.: „Der nun niht mehr in Abrede zu stellende Ausbruch der Cholera in hiesiger Stadt hat unserer Polizei Gelegenheit gegeben, den Schwarm der heimathlosen Bettler und Landstreicher ein wenig zu lichten. Zu keiner Fol war Marseille von Gesindel, das meistens aus fremden Ländern kömmt, in so furchtbarer Zahl angefüllt, wie. in dem gegenwärtigen Augenblicke. Das Elend dieser Unglücklichen, die meist auf abgetakelten Schiffen schlafen, ist so Uber alle Beschreibung groß, daß sle zuweilen sogar ihre eigenen Kinder zum Verkauf ausbieten. Der hiesige Mu- nicipal-Rath hat eine Summe von 200,000 Fr. zur Unterstügung der Cholera-Kranken votirt.“/

us Bayonne meldet man vom 28. Dezember: „Am 24sten d. hatte Oraa Berrio - Plano, Berriosuso und Berriozor besezt. Am 16ten haben die Karlisten Elisondo beschossen. Man versichert, Zumalacarreguy sey am 23sten mit 7 Bataillonen in der Richtung nah der Borunda durch Lirarraga passirt und Don Carlos befinde sih bei ihm. Es scheint, daß die Kolonnen des Cordova und Lopez am 2áften von Puente de la Repna, in der Richtung nah Estella, aufgebrochen seyen, wo die Kolonne des Obersten Pargo, aus 1200 Karabinieren und 400 Pferden bestehend, am 20sten angekommen ist. Jrun ist vorgestern durch 3 Karlisten-Bataillone angegriffen worden; die Garnison hat sie zurücfgeworfen, aber gestern haben sie den Angriff erneuert, und noch kennt man nicht den Ausgang des Kampfes. Zu Alicante sind am 15ten Unordnungen ausgebrochen; die Trup- M A die Bürger haben gemeinschaftlih die Ruhe wieder ergestellt.

Die Election sagt: „Laut Berichten aus Pampelona vom 26. Dezember befanden sich Mina und Cordova dort; die- ser leßtere wird zu Pampelona bleiben. Einige sagen, Mina

abe ihn seines Kommandos entsest; andere schreiben seinen

ufenthalt zu Pampelona einer Unpäßlichkeit zu. Lorenzo über- nimmt das Kommando der Operations-Truppen. Die Kolonnen sollen ihre Richtung auf Nazar und Asarta nehmen, wo Zuma- lacarreguy starke Positionen beseßt hält. Latro ist mit einer Ver- stárkung von 3000 Mann zu Logroño angekommen. Jaureguy ist mit Artillerie von San Sebastian aufgebrochen, um Onate und Mondragon zu befestigen. Die Jnsurgenten von Guipuzcoa haben Navarra verlassen.‘

Das Mémorial des Pyrenées berichtet: „Zumalacar- reguy hat außer dem erwähnten Mörser 4 Kanonen zu Etcha- lar gießen lassen. Jm Gegensab zu den Rothmüßgen Jaureguy's hat Jturrißa ein Corps Weißmüten gebildet; er ist es, der Jrun angegriffen hat, und man hat die Nothwendigkeit gefühlt, zur See Verstärkungen dorthin zu senden. Etwa 100 von San Sebastian kommende Rothmüten sind zu U A ausgeschifft worden, und mit Erlaubniß der Militair-Behörden über das Französishe Gebiet marschirt ; sie an die Waffen ab, die ih- nen am andern äußersten Ende der Bidassoa-Brücke zurückgestellt wurden. Kurz nachher zogen fle zu Jrun ein.‘/

Jn demselben Blatte liest man: „Mit Grund sieht man wieder einem nahen und ernsthaften Treffen der beiden kriegführenden Theile entgegen. Mina zieht 12,000 Mann zu General Caratala, zweiter Befehlshaber der Armee der Königin, hat sich schon dorthin begeben, und eine Ko- lonne Christinos steht zu Enguy unter Linares. Jn der Umge- gend konzentrirt Zumalacarreguy alle seine Streitkräfte. Er hat die 3 Bataillone Eraso's, welche die Christinos bei Carascal zer- streut hatten, wieder gesammelt. Mehrere Bataillone Biscaya's haben sogar Befehl erhalten, sich dem Karlistischen Armee-Corps anzuschließen.‘“

Großbritanien und Jrland.

London, 3. Januar. Die Brighton-Gazette meldet: „Wie wir hôren, hat vor einigen Tagen eine Deputation der Stadt London dem Premier-Minister ihre Aufwartung gemacht und ihn ersucht, als Parlaments- Kandidat für die City aufzu- treten, mit dem Hinzufügen, daß man ihm alle Kosten und per- sdnlihe Bemühungen dabei ersparen wolle. Der hochgeehrte Baronet erklärte zwar, daß er sih. hlerdurch sehr geschmeichelt fühle, bemerkte jedoch, daß er in einer Stellung, die ihm nicht erlaube, den Wünschen einer so großen und wichtigen Wähler- schaft die nöthige Aufmerksamkeit zu schenken, unrecht handeln wae wenn er sich um die Repräsentation derselben bewerben wollte.

Einer Dubliner Zeitung zufolge, hätte Graf Roden die Ér zum Lord-Steward des Königlichen Haushalts selbst abgelehnt.

A -DE D D

Berlin, Sonntag den Ue Fgnuar

stimmig zu ihrem Ober- Kurator an die Stelle des verstorbenen Herzogs von Gloucester ernannt worden.

ie Konservativen haben nun in der City, um der Oppo- sition das Gleichgewicht zu halten, auch noch einen vierten Par- A O in Herrn Lar, dem Recorder von London, aufgestellt.

Herr Pattison, Gouverneur der Bank, der vierte der Op- positions - Kandidaten der Londoner City, erklärt sch in seiner Adresse an die Wähler für einen entschiedenen Whig, für einen Gegner der Tories und fr einen Beförderer jeder heilsamen Reform, namentlich in der Englischen und Jrländischen Kirche ; nur von den beiden Neuerungen, welche die Radikalen haupt- sächlich wünschen , nämlich von jährlichen Parlaments - Wahlen und allgemeinem Stimmrecht, will er nichts wissen.

Gestern früh begannen die Arbeiten in Guildhall mit den Zurüstungen zu der bevorstehenden Parlamentswahl. Eine dop: L Reihe von Pulten, eines hinter dem anderen, die vorderste

eihe für die Schreiber, welche die Wahllisten , die andere für die, welche die Kontrolle darüber führen, ist am Ende der Hal- le, den Wahlgerüsten gegenüber, und außerdem sind noch ein- zelne Pulte für 26 Secretaire errichtet worden. Die Stimmen werden in alphabetarischer Ordnung eingetraaen werden. Ein über den Siß eines jeden der Schreiber, welche die Wahllisten führen, angehefteter Zettel wird dem Wähler sogleich an- zeigen, wohin er sch zu begeben hat, und den sonsti- gen Verwirrungen m glichs vorbeugen. An der anderen Seite des Saales, in der Nähe der Wahlgerüste, hat man starke Bar- rièren errichtet, um den Andrang der Menge zu verhindern und Unglücksfälle zu vermeiden. Die Einrichtungen sind so ziemlich

dieselben, wie bei der vorigen Wahl. Die Vorderseite der Guild-

hall, so wie die in der Nähe liegenden Gerichtshöfe und andern

dffentlichen Gebäude, sind jest fast ganz mit Plakaten und dressen der verschiedenen Kandidaten bedeckt.

Ein Mann aus dem Volke schreibt an die Times, er wisse, daß sich viele Parlaments-Kandidaten gegen ihre Wähler im voraus verpflichtet hätten, gleih bei der Abstimmung über die Adresse das neue Ministerium zu stürzen zu suchen und so den Ministern das Einzige zu verweigern, was sie verlangt hât- ten, nämlich daß man fle ehrlich erproben mdge; er hält es da- her für sehr nothwendig, daß sih die Wähler, ehe sle den Kan- didaten ihre Stimmen geben, erst vergewissern müßten, was die- selben thun wollten, wenn im Anfange der Session ein feindli- ches Amendement gegen die Adresse vorgeschlagen würde, und fragt namentlich, wie es in dieser Hinsicht mit den Herren Wood, Grote, Crawford und Pattison stehe:

In der Rede, welche Herr Abercromby am 27. v. M. an die Wähler von Edinburg hielt, äußerte er sich folgenderma- ßen über die Entlassung des vorigen Ministeriums: „Wir wur- den durch die Ausübung der Königlichen Prärogative entfernt, und es ist unbestreitbar, daß der König, indem er uns entließ, nicht nur in vollkommenem Einklang mit den Grundsätzen der Verfassung, sondern auch ih nehme keinen Anstand, es zu sagen so handelte, wie er es unter den obwaltenden Verhält- nissen für das Wohl des Landes am angemessenen hielt. (Hört, hört!) Jch weiß, Viele wollen in der Ausübung jener Práäro- gative etwas Unpassendes sehen. Jch aber, Sie mdgen nun dar- in mit mir übereinstimmen, oder nit, bin der Meinung , daß diese Prárogative dem Könige zum Besten des Volkes gegeben ist. Doch sind dabei wichtige Pflichten zu erfüllen, und wenn man meinen wollte, daß dafür Niemand verantwortlich sey, so wäre dies freilih ein großer Jrrthum. Es müssen Minister da seyn, welche au für diese Handlung verantwortlih sind. Jch will Ihnen die Sache deutlicher machen. Nehmen Sie an, der König hälc es für angemessen, seine Minister zu entlassen, so muß er eine neue Verwaltung haben; er shickt daher zu einem seiner Unter- thanen und läßt ihm sagen: „„Jch will Sie zu meinem Mi- nister machen.//// Dieser antwortet: „Jch glaubte, Ew. Mai. hätten ein Ministerium.“ - „„„Nein, Jch habe es entlassen.“ „Warum haben Ew. Maj. dies gethan.“ Hält nun derjenige, dem die Premier-Minister-Stelle angeboten wird, die Entlassung der Minister für unheilvoll, so sagt er: „Jch kann es nicht Übernehmen, Ew. Majestät zur dienen, denn wenn ich dies thäce, so würde ich für Dinge verantwortlich werden, die ih nicht billigen kann, und würde sie vertheidigen múüssen.‘/ Sie schen also, daß es klarer ist, als der Tag, daß das Ministerium, welches in die Stelle eines anderen eintritt, dadurch zugleich für die Gründe verantwortlich wird, um derentwillen das vorhergehende Mini- sterium entlassen worden ist. Dies ist Alles, was ich Jhnen über die Entlassung des Melbourne'schen Ministeriums zu sagen habe.‘/ Die Oppositions-Blätter legen auf diese Stelle in der Rede des Herrn Abercromby großes Gewicht und meinen, die darin enthaltene Beweisführung könne als ein Vorspiel der Käm- pfe betrachtet werden, welche der Herzog von Wellington gleich bei Eröffnung des neuen Parlaments würde zu bestehen haben. Lord John Russell, der si anfangs zu dem Grundsjas6 : „„Maßregeln, nicht Personen‘ bekannt hatte, verfällt plôslich wieder in einen höchst gehässigen und feindseligen Ton gegen das jeßige Ministerium, wie aus folgender Stelle der von ihm in der leßten Wähler-Versammlung zu Plymouth gehaltenen Rede hervorgeht : „Jch frage die Unterzeichner der loyalen Adresse der City,‘ sagte er, „die dem König zu der Ausübung seiner Prä- rogative Glück wünschen, ob ste sich im umgekehrten Fall, wenn Se. Majestät zu Lord Durham geschickt hätten, eben so loyal gebufert haben würden? Wenn der König gesagt hätte: „,,„„Will ord: Melbourne nicht die ausgedehntesten Reform-Maßregeln ver- sprechen, so shicke Jch zum Grafen Durham, der soll Mein Ministe- riumbilden,//// wücden dann jene loyalen Herren auch so großen Eifer für die Königliche Prärogative gezeigt haben ? Nein, das würden sie nicht gethan haben, denn der Mann vertritt die Maßregel, sein Name bezeichnet sle. Wenn das neue Ministerium auch kein Manifest erlassen hätte, so sprächen doch die bloßen Namen seiner Mitglieder für sich selbs. Wer kennt nicht die Politik des Herzogs von Newcastle, des Lord Mansfield, des Grafen v.

Lord Seagrave ist von der Bürgerschaft von Glocester ein-

Roden? Wird einer der jegzigen Minister, wenn er Reform-

M ch1 S I E E R C O ES R P M E AMODEE: T E R Z