1835 / 11 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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Maßregeln vorschlagen wollte, so unartig gegen jene Herren seyn Eônnen, fie um ihren Beistand zu bitten, fie. die in jedem Fort- schritt der Reform einen Schritt weiter zur Demokratie erblik- ken? Diese Minifter umfassen alle Schattirungen der illibera- len Farben, vom Blutroth oder Orange der entschieden- ften Tories bis zum schillernden Violet der Schwankenden. Dennoch werden diese Herren so ' gütig seyn, die Re- form - Bill nicht aufzuheben; aber sie würden es, toenn sie es könnten, und werden es bloß deéhalb nicht, weil sie es nicht können. Sie rühmen ih, man hade sie in ciner gcfähr- lichen Krisis zu Hülfe gerufenz wären sie nicht gekommen, so würde mat, sagen jîe, Königthum und Oberhaus Über den Hau- fen geworfen haben. Yoz einer solhen Gefahr wußte aber der König in seiner leztey, Thron-Rede nichts. Wenn also Gefahr da ist, so hat Niemand sie geschaffen, als eben jene Herren. Mir fálit dabe{ immer jener Stiefelpußzer auf den Straßen von Paris ein, der seinen Pudel so abgerichtet hatte, daß er den Leuten die eben gewichsten Stiefeln wieder {mußig machte, um dann durch abermaliges Pußen wieder seinen Pfennig zu -verdie- ney. Wohl bekomme es ihnen, aver lange kann ein solcher Er- Werd nit dauern, ‘‘

Zu heutigen Blatt dev Times liest man: „„ Mehrere Zeitungen haben sich über unsero Einfale lustig gemacht, daß wir versichern könnten, es Fey Unsere feste Ueberzeugung, daß die Regierung zuc Ec-digung der streitigen Fraze in Detreff der Jrländischen Kirche eine Maßregel vorzuschiagen beabsich: riqe, die dauer after, ausgedehnter und wirksamer seyn würde, als ihre Voecgänger sie dem Parlamente vorzulegen gewagt ha- ben dür!cen, und cine jener Zeitungen hält es sogar fär ange- mes”, uns vorzuwerfen, daß wir mit einer so!hen Ankündi- 9V'ag nur g“wisse- Wahlen befördern wellren. Wir wiederholen Hiercuf rur, was wir {on längst erklärt haben, daß nichts Anderes als die feste Zuversicht auf Kirchen- und andere Reformen uns vor einem Monat bewegen konnte, den Wunsch zu äußern, daß man den Herzog von Wellington und die Kon- servativen offen gewähren lassen mbdchte. Es ist gleich- chúltig, aus welcher Quelle es kam, genuz, das Gefühl, welches Uns von der criten Stunde des kürzlich vorgegangenen Minister- Wechsels an bewog, die Konservativen für bereit zu halten, sich als Reformer zu bewähren, war ganz dasselbe, wie das, welches uns jezt annchmen ließ, daß jene heilsame und umfassente Ab- Hülfe: Maßregel zu Gunsten Jrlands ergriffen werden würde, agf die wir in der gestrigen Times hinwiejen. Aber daß wir unsererseits cin solches Vertrauen hegten, tas war nicht der Grund, und das hätte uns nie dazu bewogen, uns so ruhig die Entiassung cines anderen Ministeriums gefallen zu lassen, wel- ches laut verkündete, das es nach einem Reform - Systeme und im Reform - Sinn handle, das aber aller Welt, sb einige vont denen nicht ausgenommen, die oft an seinen Raths-Ver- sanmlungen Theil nahmon, gebrechlich und in vieler Hinsicht unfähig erschien. Nicht allein, weil wir wußten , daß die Fort- \:hritte der Reform unvermeidlich seyen, sondern auch, weil wir even so wohl wußten denn es war mehr als ein bloßes Ver- muthen, daß die neue Regierung geneigt seyn würde, im Ge- fühl jener Nothwendigkeit zu N: fanden wir uns zu dem Glauben ermuthigt, daß in ihren Händen das Land sicher und für seine Jnteressen wohl gesorgt seyn würde, und folglich auch, wie wir es in den beiden lezren Tagen gethan, das Herannahen großer Reform: Maßregeln tar Jrland ‘in Kirche und Staat vorauszusehen. Wie konnten wir uns vor vier Wochen träumen lassen, auf cine allgemeine Wahl einwirken zu wollen, da wir dies Ereigniß damals selbs für hôchst unwahrscheinlich hielten ? Unsere Sprache aber hat sich niemals aeândert, denn unsere Ge- sinnunzen sind’ dieselbeu geblieben. Wir traten- gleich anfangs mit der bestimmten Erklärung hervor, daß nur die Abhülfe, welche durch die in der vorigen Sesfion eingebrachte Bill den gehntpflihtigen Pächtern in Jrland gesichert worden wäre, das Land zufriedensteilén könnte, daß die Zehnten abgelô|t und dem Gutsherrn aufgcbürdet und daß alle Kollisionen oder Berührun- gen, es sey derin im Wege der Güte, zwischen der Geistlichkeit, der herrschenden Kirhe und dem Armen für immer verhindert werden müßten. Wenn die jegige oder son| eine Regierung an- steht, so weit zu gehen, so muß man sich thr, als Ungzeignet, Geseke für Jrland einzubringen , widersetzen. Ferner ist es unjere bescheidene Meinung , daß die katholische Priesterschaft, eben so wie es mit den Geistlichen der Jrländi- schen Dissenters geschieht, vom Staate besoldet werden müsse. Endlich siud wir fest überzeugt, daß ein Arinen-Geseß, tros aller damit verbundenen Schwierigkeiten, eingebracht werden muß, um dem Schwachen und Verlassenen Hülfe zu gewähren, und den Úbermäßigen Grundzins zu reduziren und mit den Verhält? nissen der Jrländischen utsbesizer eine Reform vorzunehmen. Auf diese Maßregeln zur wirklichen Verbesse- rung der Lage jenes unglücklichen Landes in dem wichtigsten von allen Punkten, nämlih in dem Verhältniß" zwischen Geistlichen und Laien und zwischen Reichen und Armen, haben wir seit vie- lcn O gedrungen , als auf Lebensfragen für die Civilisirunz des Volks und für die Existenz der politischen Ge- ellschaft. Wir fordern diese Maßregeln auch jegt mit derselben Festigkeit und Consequenz, wie immer. Sie bilden die wesent: lichen Bestandtheile eincr jeden Politik, die auf Gerechtigkeit Anspruch machen will, und eine solche Politik allein kann, un- serer aufrichtigen Ansicht nach, die Regierunq in Stand |eßzen, den geziemenden Ton gegen die Anstifter von Unruhen und Miß- vergnügen anzunehmen und eine rein búrgerliche und magistrats- artige Verwaltung an de Stelle einer nah einem beständigen Kriecgszustande schmeckenden einzuführen.“ ,

Der Globe antwortet avf die Versicherung der Times, daß sie die Ueberzeugung habe, das jeßige Ministerium werde eine weit befriedégendere und dreistere Reform in der Jrländischen Kirche vornehmen , als sle von den Whigs zu erwarten gewesen wäre, mit folgenden Bemerkungen: „Die Times, die sich seibst das Orakel von drei Vierteln des Englischen Volks nennt, wie- derholt ihr altes Spiel mie unbefugten Versprehungen. Sie fordert Glauben; wofür? Für ihre Ueberzeugung. Wohlan denn, wenn die Times ihrer Sache so gewiß it, will sie dann nicht so gut scyn, zu erklären, wie es kömmt, daß das Ministerium des Jnnern sich Um die Untersuchung der Jrländischen Kirchen- Verfassung noh nicht gekümmert hat, daß die Adresse an die Wähler von Tamworth über die Fortdauer dieser Untersuchung schweigt, da sle doch der Untersuchung hinsichtlih des Munizi- palwesens ausdrücklich erwähnt, und daß nicht das Geringite daruber angedeutet worden is, ob auch die erstere fortgeseßt wer- den solle, oder niht? Die Aeußerungen des Premier-Ministers in Betreff der Jrländischen Kirche- ist ein hinreichender Kommen- tar zu seinem Schweiaen über die Kirchen-Kommission.//

Der Morning Herald hofft von dem neuen Ministerium Abstellutig. „aller der verrügerischen und verderblichen Ungereimt- heiten, die man frelen Hañdel nenne, ukd die in den leßten

Zahren der kollektiven Weisheit der Nation (dem Parlamente)

sey. „Lord Nuaent‘‘, sagt sie, „hat in der That mehc vollführt,

begeben werde.

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entflossen seyen, um die Verarmung und den Ruin von Tausen- den der gewerbfleißigen Fabrikanten, Rheder und Haudwerker Englands herbeizuführen und den schlauen Ausländer zu berei- chern, der jeden Vortheil, welchen Englands Thorheit ihm zu- theile, wohlgefällig hinnehme, ohne ihn jemals 'zu erwiedern.“ Das genannte Blatt will daher Englands große Handels: Inter: essen zahlreicher im Parlament repräsentirt wissen. Auch erin- nert es an den Antrag, welchen Herr M. Attwood am 24. April im Parlament machte, der aber verworfen wurde, daß das Eng- lische Geld: und Múnz System untersucht, die kleinen Bantno- ten ieder eingeführt und die Baarzahlungen der Bank beschrärkt werden soliten, und sagt, das neue Ministerium würde das Ver- trauen des Könizs und des Landes nicht länger verdienen, wenn es vor einer Untersuchung zurickbeben wollte, die für Englands Gemeinwesen und für den eigenen Charakter des jeßigen Pre- mier-Ministers von jo großer Wichtigkeit sey.

Die Times drúckt ihre Verwunderung darüber aus, daß Lord Nugent, dessen Ernennung zum Ober: Coinmissair der Joni {en ZJunjseln sie als eine von den Handlungen bezeichnet, ‘deren das vorige Ministerium sich am meisten zu schämen habe, von der jeßigen Verivaltung nicit hon lángst zurückberufen worden

als iïgend ein Anderer nur hätte versuchen können. Er hat es dahin gebracht, daß das ganze System des Britischen Einflusses in jener Gegend, wo er zurn Unglück regierte, zerrüttet und ge- \{hwächt worden und daß Englands Name Griechen und Tär- ken zum Gelächter geworden ist.“

Herr Weeding hat unterm 23. Dezember im Auftrage einer zahlreichen Versammlung der Cortés:-Gläubiger in der Londoner City: Tavern wieder ein Schreiben an den Herzog von Welling- ton gerichtet, worin er diesem den besten Dank jener Versamm- lung für die Aufmerksamteit abstattet, welche der eei ihren lezten Vorstellungen gewidmet, und dessen sortwährende Ver- wendung bei .der Spanischen Regierung in Anspruch nimmt, um bessere Bedingungen hinsichtlich der Zins-Rückstände für sie auszuwirken. Der Herzog hat hierauf unterm 27sstten v. M. folgende Antwort ertheilen lassen : „Der Herzog von Wellington macht Herrn Weeding sein Kompliment und bittet, ihn in Er- wiederung auf sein Schreiben vom 23sten d. M. benachrichtigen zu därfen, daß er gleich nah Ankunft des Spanischen Gesand- ten in London mit demselben über den Gegenstand, von welchem das Schreiben des Herrn Weeding handelt, sprechen wird.‘

Im Börsen: Bericht der Times heißt es: „Der nunmehr amtlich bekannt gemachte Anleiße- Kontrakt der Spanischen Re- gierung mit Herrn Ardouin, der eigentlih fast nichts enthält, was man nicht vorher schon gewußt hätte, zeigt sh als ein für Spanien sehr drückendes Uebereinkommen, und dennoch werden, aller Wahrscheinlichkeit nach, die Kontrahenten bei dem jeßigen Zustande des Geldmarktes beträchtlihe Schwierigkeiten finden, die Obligationen in Umlauf zu bringen. Der gegenwärtige Preis der Certes:Scheine |teht schon an sich den Unterzeichnun- gen zu der Anleihe im Wege.“

Wie verlautet, sind die Zwistigkeiten zwischen der Bank von England und den Actien-Banken im Norden von England in Gâte ausgeglichen worden. Die lebteren haben sich bereit erklärt, feine eigene Noten ausgeben -zu wollen, unter der Be- dingung, daß ihnen von der Bank von England Vorschüsse zu einem etwas unter dem Marktpreise stehenden Zinsfuße bewil- ligt würden.

Der Courier behauptet, es werde ihm von seinen Korre- spondenten aus allen Gegenden des Landes gemeldet, daß man sh überall bemühe, geschlossene Versammlungen, von den Oppo- sitioné:Blättern hole- and corner-meetings (Loch: und Winkel- Versammlungen) genannt, zusammenzubringen, um Adressen im ministeriellen Sinne an den König zu veranlassen.

Als ein neuer Beitrag zu den Partei Mandvern wird von den hiesigen Blättern eine Herrn Edward Lytton Bulwer dedi- zirte politische Flugschrift angekündigt, unter dem Titel: „Soll das Geschick dieses großen Reiches fortan von dem Volke oder von der Pairie gelenkt werden?“ i

Nach Briefen aus Rom und Neapel vom 15. Dezember meldet der Morning Herald: „Der Minister Wechsel in England hat in Neapel die unvortheilhafte Stimmung gegen Frankreich neu belebt. Der General Sebastiani war sehr krank gewesen; er hatte viermal zur Ader lassen müssen; es ist daher gar nicht unwahrscheinlich, daß er unter solhen Umständen den Gesandtschafts-Posten in London nicht annehmen wird. Er war seit- cinem Monar nicht aus seinem Schlafzimmer gekommen. Gegen seine Dienerschaft soll er sehr despotisch seyn und seinen Secretairen nicht einmal erlauben wollen, in Gesellschaft zu gehen. Einen ähnlichen Eindruck, wie in Neapel, brachte die Nachricht von der Veränderung. des Englischen Ministeriums auch in Rom heroor. Dom Miguel befand sih noch dort und war mit seinem Wirth in einen Mieths-Prozeß verwickelt. Man glaubte jedoch, daß er nächstens nah Piemont abreisen würde, da ihm der Kdöe nig von Sardinien in der Gegend von Nizza einen Ort zum Aufenthalt angeboten hatte. ““

Niederlande.

Aus dem Haag, 5. Jan. Der Staats - Minister und Präsident der ersten Kammer der General:Staaten, Baron Roell, ist vorgestern im 67sten Jahre seines Alters zu Amsterdam tir Tode abgegangen.

Die Adreise des Prinzen von Oranien nah London scheint nicht stattzufinden; hiesige Blätter melden vielmehr, daß sich Se. Königliche Hoheir dieser Tage wieder nah dem Hauptquartier

Der große Dreimaster „„Pylades‘/, der vor einigen Tagen von Amsterdam nach Ostindien absegelte, ist nicht weit von un- serer Küste untergegangen. Die aus 40 Mann bestehende Equi- page ist, mir Ausnahme eines Einzigen, gerettet worden. Das Schiff war in London für 300,000 und in Amsterdam fär

85,000 Fl. versichert.

Belgien.

Brüssel, 4. Jan. Der Ex- Regent, Herr Surlet de-Cho- fier, ist bei Gelegenheit des neuen Jahres nah Brüssel gekom- men; er war mehrere Male am Hofe.

* Während des Monats Dezember sind zu Antwerpen 83 Schiffe, zusammen von einem Gehalt von 9806 Tonnen, einge- laufen, also 17 Schiffe und 2183 Tonnen weniger, als im No- vember. Von diesen Schiffen hatten 5 Bauholz, 2 Blei, 1 Ma- nufaktur-Waaren, 6 Wein, Früchte 2c., 3 Salz, 13 Getreide und Samen und 51 verschiedene Waaren geladen. Während des Jahres 1834 liefen zusammen 1064 Schisse von einem Ge- halt von 141,465 Tonnen ein. Die Zahl der ausgelaufenen Schisfe betrug 1060, worunter 246 Belgische und 817 ausländische; 201

Thee bedeutender, als in jedem der frühern 5 Jahre.

Dänemark|.

Kopenhagen, 8. Januar. Am 31. Dezember war Hr; denstag fúr die Ritter des Elephanten- Ordens.

Einer Kbuigl. Nesolution vom 27sten v. M. zufolge, ist dey auf den Jnseln zur Stände - Versammlung aus der Beamten, Klasse Gewählten zu erkennen gegeben, daß hinsichtlich der an, lichen Stellung derselben nichts gegen die Annahme der aus si gefallenen Wahlen zu erinnern sey. '

Ais Mitglieder der zur Vorbereitung eines neuen Prejy Gesetzes" niedergeschten Kommission werden nicht nur der P, sizent der Dänischen Kanzlei und der General: Prokurator dz Könfgreichs, sondern auch der Präsident der Schleswig-Holsieih Lauenburgischen Kanzlei und der Oher-Prokurator für die Ht, zogthümer bezeichnet.

Wie man aus der Mariboer Zeitung erfährt, soll d, von deim General: Fiskal, Etatsrath Treschow , angeregte Zusam menkunft der von den größeren Gutsbesizern auf den Jusch gewähiten Abgeordneten einstweilen ausgesetzt bleiben. D, Wiborger Sammler redet soichen vorbereitenden Zusam fänften von Stände - Mitgliedern, besonders mit Rücksicht aj das den Ständen eingeräumte Petitioné-Recht, dessen Ausübuy die Vereinigung von mehr als die Hälfte der Stimmendey y

gegen die einheimischen Konservativen und die als ihre Bunde genossen bezeihnet:n Lässigen, Unthätigen und Zweifelmüthi im Laade, dercn Wahlspruch sey: „Was kann es helfen?“ bezieht sich dabei auf eine kleine populaire Abhandlung Algrey Ussings: „Ueber die Erweckung des Gemeinsinns//, und erinn die Kleinmüthigen an die Verheißungen und Wünsche des §| nigs. Nachdem auch der Censur erwähnt, von der gefagt wir daß fie scit 60 Jahren dem Dänischen Volke unbekannt sy wird mit Zuversicht die Hoffnung ausgesprochen, daß kein d Prefifrecheit beschränkendes Geseg gegen die Meinung einer schiedenen Majorität der Stände erlassen werden würde.

Dice Zeitung Kjdbenhavnspost wird, statt fünfraal wdchen li, nunmehr täglich erscheinen, und zwar Sonntags als lite rishes und äâsthetishes Zeitblati unter dem Titel: „Sou tagsblatt.‘/ j

Deutschland.

Kassel, 6. Jan. Heute Vormittag wurde die diesseiti Stände-Versammlung erdffner. Die Minister von Heßberg u) Hassenpflug waren zugegen, später trat auch noch der Finay Minister ein. Der Präsident sprach einige Worte über die G chäfts: Behandlung, und empfahl eine genaue Beobachtung in Formen der Geschäfts-Ordnung, deren Verabsäumung nur nah theilbringend sey. Der Minister Hassenpflug übergab einen G seß - Entwurf, um den §. 107 der Gemeinde - Ordnung „. welt die geseßliche Endschaft der Wirksamkeit der bisherigen Gemein Behörden auf den 31. Dez. v. J. bestimmt, außer Kraft, u diese Behörden bis dahin, daß die neuen Behörden wirklich a (hre Stelle treten könnten, wieder in das Amt einzufeßzen. Zt Landtags-Commissair verkündigte, im höchsten Auftrage, daß di Stände - Versammlung ihre Geschäfte auf den Zeitraum von b Wochen zu beschränken habe, und legte darauf einen neuen 6 se : Entwurf úber die gleihmäßige Besteuerung des Grun genthums, unter Zurücknahme des früheren, vor. Der Púsi dent verkündigte den Eingang mehrerer Anträge von Miktgls dern, darunter einer des Herrn Thielepape: die Staats- Regi rung um Auskunfc über die Verhältnisse der Rotenburger Qu zu ersuchen. Später beschäftigte man sih mit der Legitimatio mehrerer Mitglieder. Die Entscheidung der Frage, ob die A geordneten oder Stellvertreter zu dem jeßigen Landtage einzu rufen seyen, ist durch eine Berathung der Stände - Mitglied unter sich erledigt worden. :

Darmstadt, 3. Jan. Bei den hiesigen Stadt-Gemeink wurden im verflossenen Jahre 568 Kinder geboren (297 Ku ben, 271 Mädchen), darunter 93 uneheliche, 22 todtgeborent, Paar Zuwillinge. Confirmirt wurden 320 (1.8 Knaben, l) Mädchen), copulirt 135 Paare. Bei der jüdischen Gemein wurden 11 geboren, starben 10, copulirt wurde 1 Paar. J Ganzen starben 494 (251 männlichen, und 243 weiblichen \chlechts), also mehr geboren 85. Von diesen 494 starben d! 152, also fast 2 im Ater von 1—5 Jahren. 42 Personen ( reichten ein Alter von mehr als 70 Jahren. Jn 33 Sch und Jnstituten empfingen 1637 Knaben und 1491 Mädchen, sammen 3128, Unterricht. 2099 Personen genossen das he Abendmahl.

Spanien.

Die Times meldet aus Madrid vom 24. Dezember: der Sibung der Prokuradoren-Kammer am 22. sagte der Vi Präsident Medrano, er habe erfahren, daß ein Mitgl! der Kammer sich durch einige im Eifer der Debatte ausgesto)! Worte beleidigt fühle; er hoffe, es sey durchaus nicht der K vorhanden gewesen, irgend ein Mitglied zu beleidigen. Hie erwiederte der Conseils-Präsident, er glaube, dies biw sich auf einige von ihm gebrauchte Ausdrücke, die als beleidigt! für den Grafen de las Navas betrachtet worden wären, er stW daher durchaus nicht an, zu erklären, daß er niemals irgend ein? glied habe persônlich angreifen oder beleidigen wollen. Der Os de las Navas erhob sih nach diesen Worten und verbeugte um seine Zufriedenheit mit dieser Erklärung zu erkennen zu gebet. Nach einigen Debatten úber die Gesandtschaften an den d nordischen Höfen, wurde beschlossen, nah Wiederherstellung "F diplomatischen Verbindung mit denselben, Gesandte und " Geschäftsträger dorthin zu senden. Jn der Sigung aw verwarf die Kammer die Bestätigung des Gehalts der drei V glieder des von Ferdinand VIL. eingeseßten Regentschasts# thes. An dem heutigen Abend vertauschen in allen Thea Schauspieler und Schauspielerinnen die Rollen, so daß et die weiblichen, leßtere die männlichen Charaktere darstellt In einem Theater, wo Tartúffe gegeben wurde, ers) gegen Ende der Vorstellung die Königin- Regentin und wll mít lautem Zuruf empfangen. großen Beifall, da der Bruder des Muñoz, eines der Königin, Jesuit ist. Nach dem Schlusse der wurden von den Schauspielern Verse recitirt, worin häufig * Namen Christina und Mina vorkamen. Ein anderer Gebt am heutigen Weihnachts- Abend ist, daß die Offiziere die & daten in ihren Kasernen bewirthen und selbst vei Tafel aus! ten. Die Soldaten machen dann mit der größten Freimüt) keit in Versen ihre Bemerkungen ber die Offiziere.

Belgische und 464 ausländische Schiffe liefen beladen aus, 45 Bel- gische und 353 ausländische mit Ballaft. Jm Jahre 1834 war die

dies noch ein Ueberrest der alten Saturnalien.“/

Einfuhr von Kaffee, Baumwolle, Häutcn, Reis, Zucker und |

fordere, lebhast das Wort. Die Kjdbenhavnspo s eis

Die Rolle des Tartúffe ertif Günstl" Gard Vorstel! S

Portugal.

= = Lissabon, 13. Dez. Die Vermählung Donna Maria's mit dem Herzoge von Leuchtenberg Led mite D tion, hat fofort nah der Rückkehr des Herrn Bayard von Mün- en, ungeachtet der noch fortdauernden tiefen Trauer für Dom Pedro, mit einer Eile stattgefunden , die wohl ihre Erklärung in den gleichzeitig aus London, in Bezug auf den dortigen Mi- niseWechsel eingetroffenen Nachrichten findet. Der Hof und der der siegreichen Partei angehörige Theil des Adels entwikel- jet bei der wegen dieser Veranlassung stattfindenden Feierlich- iten die größtmögliche Pracht, von deren eigentlichen Be- schasfenheit indeß ein Mittel -Europäer, der nicht in Portugal gewesen, sich schwer eine klare Vorstellung zu machen im Stande seyn dürfte, und welche nebeneinander in den schneidendsten Kon- irasten, Prunksucht und Armuth, die neuesten Woden Englands und Frankreichs, und diejenigen, die in diesen Ländern vor un- éfáhr 150 Jahren bestanden, zeigte. Jch glaube, in kein Detail über die verschiedenen Adels-Titel und die Bänder von fünf verschie- d¿nen Orden cingehen zu müssen, die in einem höchst reichlichen Maße vom Hofe bei dieser Gelegenheit vertheilt wurden, und wo- hci die Familie des Herzogs von Palmella wohl die am minde- {ten bedachte blieb, Âls charakteristisch für die Nation darf ich indeß nicht übergehen, daß zugleich allen künftigen und ge- genwärtigen Mitgliedern der Pairs - Kammer das Prädikat „Excellenz“ verliehen wurde, und daß, um auch die Deputirten- Fammer angemessen zu chren, der Präsident derselben eine Eh- ren-Fommende des Christus - Ordens, die beiden Secretaire aber das Ordens-Kleid Unserer lieben Frauen des Empfängnisses von Villa viçcosa erhielten. Allerdings ist die Vermählung der Kö- nigin ein für das Land keincêweges gleichgültiges Ereigniß. Wenn indeß die Regterungs-Zeitung in einem amtlichen Artikel versichert, „daß dieses Ehe-Bündniß den Beazünstigern der Anar- chieaufeinmal alle Hoffnungen raube, und den Thron der regierenden familie unwiderruflich sichere, so hat der kalte Beobachter doch Mühe, zu begreifen, wie bei den bekannten Bestimmungen , so- wohl der alten Portugiesischen Verfassung als der Charte Dom Pedros, der bloße Gemahl der regierenden Königin einen so durchgrerfenden Einfluß auf die Leitung des Staats-Schiffes aus: zuüden vermöchte. Und selb wenn man annähme, daß, in der irflichkeit, die constitutionnelle Fiction verschwände, und die von ihrem Gemahle geleitete Königin Portugal in der nämlichen Meise, wie es seit Jahrhunderten regiert wurde, faktisch auch tünftig fortregferte, so sicht man doch wohl nicht ab, wie ein inger vlerundzwanzigjähriger Prinz, der bisher den Staats-Ge- châften Und dem Kriege völlig fremd geblieben, hinsichtlich seiner Verrscher- Eigenschaften andere als ganz allgemeine Hoffnungen regen könnte, Die nate Thatsache dürfte seyn, daß verwandt- haftliche Einflusse und Familien-Gefühle den erstcn Grund zu jenem Ehebändnisse legten ; daß die je6t bei der jugendlichen Kd- igin vorherrschenden Einflusse dasselbe als ein Mittel zu ihrer eigenen besseren Befestigung ansahen, und daher eifrig befödrder- ten; Und daß endlich die Politik Großbritaniens, die, wo es sich von Portugiesischen Verhältnissen handelt, stets eine so gewich- tige Stimme hat, dasselbe aus Gründen, die keiner Auseinander- sehung ‘bed fen, acceptirte. Jn der Mitte höchst erbitterter, leidenschastlicher und unlenksamer Parteien gestellt, dürfte übri: gens das junge Königl. Paar nicht immer bloß auf Rosen zu wandeln bestimmt seyn; denn unleugbar beruhigt sich die in die- sem Lande herrschende Aufregung langsamer, als die Freunde der fegreihen Partei es erwarteten. Diese lebtere zeigt sich nämlich fortwährend gegen jede Versdöhnungs - Maßregel taub, und der entschiedenste Reactions - Geist carakterisirt fast jede Sigung der Deputirten - Kammer. Die besiegte, aber darum nicht minder zahlreiche Partei wird dagegen durch das fortwährend über ihrem Haupte schwebende sogenannte Jndemnisations- oder eigentlich Confiscations - Gesetz zur Ver- zweiflung getrieben. Es kann daher nicht überraschen, wenn die neueste Nummer der Regierungs - Zeitung selbst von einer bei Coveiro zersprengten Miguelistischen Guerilla spricht; und wenn in der Deputirten-Kammer der Portugiesischen politischen Flücht- linge Erwähnung geschah, die sich zu Tup auf dem Spanischen Ufer des Minho gesammelt hätten. Die in Tras os Montes zusammengezogenen zwet Brigaden, die man gern noch mit einer dritten verstärken zu können wünsche, dürften daher die Auf- rechthaltung der Ruhe in jener Provinz mindestens eben so sehr als die Beobachtung der Ereignisse in Nord-Spanien zuin Zwecke baben. Man muß dem Conseil Donna Maria?s die Gerechtig: keit widerfahren lassen, daß es weit gemäßigter als die Kam- mern und die Masse der siegreichen Partei ist, Und wenn es sele Hände hätte, gewiß gern im Sinne eines Verschmelzungs- ‘stems handelce. Das dauernde Einverständniß der beiden eigentlichen äupter dieses Conseils, des Herzogs von Palmella und Silva arvalho’s, erscheint indeß dem unbefangenen Beob- ahter nichts weniger als gesichert, indem diese beide ohnehin ful entgegengeseßte Charaktere sich auf durchaus verschiedene Me Palmella nämlih auf den Hof, Carvalho aber auf ne Popularität und sein Ansehen bei der Masse der siegreichen attéi, stüßen.

Jh einem vom Courier mitgetheilten Schreiben aus Li ss

E vom 20. Dezember heißt cs: „Zu den Privilegien Bri: dias Bepnterthanen in Portugal gehörten seit langer Zeit, außer ; efreiung vom Militairdiensie, ein Recht, das fie mit den

Ben in allen Ländern theilen, noch folgende: Es war ihaen

autet, sich sechs Gehülfen zu halten, die von allen Militair- L teren öffentlichen Diensten befreit waren. Sie hatten En O0 sich einen Richter zu wählen, der in Civil- und Kri- Gen entschied, und die Regierung konnte sie nicht zwin- u irgend einen Theil ihres Eigenthums zum Nugen des Lan- L verkaufen. Sie waren außerdem von einer großen An- R von Municipal-Abgaben befreir und keine Magistrats-Person vil das «Haus eines Britischen Unterthanen betreten; nur fait genannten Richter war dies in Begleitung des Konsuls ge- j L: _Diese Privilegien wurden nebst mehreren anderen ur- Li nglich von den Portugiesischen Königen als Gunstbezeugun- fe verliehen, ohne jemals dur ein Geseg bestätigt worden zu fre, Sie wurden indeß, namentlich in der leßten Zeit, von lag dN habern so häufig und in solchem Grade gemißbraucht, virl: er Verlust sämmtlicher Vorrechte vorherzusehen ift, und len Lich hat der erste Angriff {hon begonnen, indem alle Gehül- Und Diener O Bo tiute u on Aus der National-

| i pâteren Nachrichten zufolge [siche „naats:Zeitung Nr. 9], ist es jedoch dem Lord A de A 4 gelungen, den Grafen Villareal zu bewegen, in einzelnen Pen Ausnahmen zu gestatten.) Folgende Thatsache giebt wtsdh pee daß die Regierung beschlossen hat, milde und ergreife iche Maßregelti gegen die Anhänger Dom Miguel's zu Pee en. Bei Gelegenheit der Vermählung der Königin durch i eatian gaben die Civil-Behörden von Leiria ein Diner einen Ball, wozu sie, da es ein Fest der Versöhnung seyn

arde eingetragen sind,

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sollte, alle angesehene Miguelistische Familien des Ortes einlu- den, und selbst einem noch“ itn Gésängniß befindlichen Migveli- sten Speisen sandten. Dies Alles geshah auf Anrathen der Re- gierung, was einem jeden rechtlich Detnfkétiden mit Freude er- füllen muß, und dennoch sieht der Nacional darin nur die Abs sicht, sich mit den Miguelisten zur Vérnichtung der Charte zu verbinden. Mehrere Maßregeln, für welhe man Dom Pedro an- fangs so großes Lob gespendet hat, erweisen si jeßt zum Theil ls sehr unpolitisch. So hat die Abschaffung -des' Zehnten die Einkünfte vermindert und der Regierung die Last aufgebürdet, die Geist- lichkeit zu unterhalten. Das Defizit ließe sich wobl durch an- derweitige Auflagen decken, doch würde keine Abgabe mit folcher Bereitwilligkeit gegeben werden, als der Zehnten, weil er allein zur Unterstüßung der Kirche diente. Die Aufhebung der Mönché- Klöster hat die religidsen Meinungen ' des Landes verle6t und den moralishen Einfluß der Mönché' vermehrt, indem sie dadurh zu einem Gegenstand des Mitfeids wurden; dadur, daß man sie zwang, ihr Mönchskleid abzulegen, ist es der Regierung unmöglich geworden, die nöthige Aufsicht über sle zu führen und sle sind zugleich unversöhnliche und in der That mächtigere Feinde geworden. Hätte man sie ruhig im Besiß ih- res Eigenthums gelassen und ihnen zugleich die Aufnahme neuer Mitglieder uncersagt, so wären sie allmälig ausgestorben und das Land wäre, ohne die Unannehinlichkeiten, welche man jeßt so ernstlich fühle, von ihnen befreit worden. Die Vernichtung des Papiergeldes har nicht den CIfols gehabt, den man davon er- wartete. Für die Land- und Haus- Besißer, welche jeßt ihre Einkünfte in baarein Gelde empfangen, mag diese Maßregel vortheil- haft seya, ader bei der zerstreuten Bevölkerung auf dem Lande hat sle große Unzufriedenheit erregt, venn außer vielen anderen Naththeilen für dieselbe sind dadur? auch, gegen alle Erwar- tung, die Preise der Lebensmittel gestiegen. Der freie Handel oder die Zulassung der Waaren aller Nationen für den herab- geseßten Zoll von 15 pCt. ist vom größten Nachtheil für die Industrie des Landes. Um dies zu beweisen, will ih nur die Seiden-Manufakturen anführen, deren Erzeugnisse den Franzd- fischen Waaren zwar. niht an Güte gleihkamen, aber doch be- deutend wohlfeiler waren; jebt dagegen können die Franzosen eine bessere Waare für dasselbe Geld liefern und die Portugie- sischen Fabriken werden in kurzem ruinirt seyn.“

F nland.

Berlin, 10. Januar. Nachstehendes is eine Uebersicht von dem Zustande des Kommunal -Schuldenwesens des Regie- rungs-Bezirks Achen für das Jahr 1834:

__ Die Hauptmasse der Schuiden mit Einschluß der laufenden Zinsen bis Ende 1833 betrug: * 1,526,255 thlr. 18 sgr. 2pf.

a) an Kapital 961,764 » » 11»

b) an Zinsen

/ Ueberhaupt 2,488,019 » 19 » Bis zum Schlusse des Jahres 133 ist nach den sämmtlich festgestellten Gemeinde-Rechnungen und den Spe- M N gezahlt, amorti- irt oder vergleichmäßig erlassen : a)an Kapital 1,164,868 thlr. 29 sgr. 4 pf. b) anZinsen 874,259 » 14 »

MOIRDIDZ “I OGSMT I C V) O P R I E 57

2,039,128 thlr. 13 sgr. 9 vf.

so daß sch die Schuldsumme Ende 1833 bis auf vermindert hat. :

Von dieser Summe ist a) nicht abzulegen, resp. als Rentschuld konstituirt . . 80,671 thlr. 20 sgr. 10 pf. b) mit Zustim- mung der Kre- ditoren bleibt einsiweilen von der Ablage aus, geschlossen . . 17,135» 9 » —» c) als Ausfall ; ijt zu betrach- ten, weil die Prätendenten selbst nach df- fentl., Aufru- fen niht er- schienen sind 1391 » d)wirtlich kon- testirt. . . . 112,62 §

CEXV I T INCTUNEE © A T 211,820 » 10»

wodurch sich der eigentliche liquide fie As Ende 1833 auf... 237,070 thlr. 29 sgr. 6pf.

ellt.

__Die ursprüngliche Schuld-Summe hat gegen die vorigjäh- rige eine Verminderung erlitten, weil die auf der Stadt Achen haftende Spielschuld bei definitiver Feststellung durch Gegenfor- derungen der Stadt an Kapital und rückständigen Zinsen sich ermäßigt hat.

Zur Tilgung der obenbemerkten . 237,070 thlr. 29 sgr. 6 pf. waren bis Ende vorigen Jahres son disponibel gestellt 34,489 » 6 » 10 » so daß am 1. Januar d. J. noch zu "=——S S! —— tilgen bleiben... «4 202,581 thlr. 22 sgr. 8 pf.

Durch die púnktlihe Jnnehaltung der Tilgungs - Pläne, tvorauf mit aller Strenge gejehen worden, hat sich das früher vershwundene Vertrauen immer mehr und mehr gehoben.

Zu der Zahl der im Jahre 1833 im Civildienste versorg*

448,891 » 49

U A8

ten Militair - Personen (S. Nr. 4 der Staats-Ztg.) treten noch

36 Unteroffiziere und Gemeine hinzu, die im Ressort des Königl. Ministeriums der geistlichen, Unterrichts: und Medizinal: Angele- genheiten angestellt worden sind, so daß die Gesaramtzahl sich auf 1141 stellt.

Der Herzog von Leuchtenberg (jeßige Herzo von Santa Cruz) reiste am 6. d. M. Nas de Befolge durch Köln und wollte das nächste Nachtlager in Achen b“ iten.

Der Gesammtwerth der im Laufe des vorigen Jahres in

Bielefeld zur Legge gebrachten Leinewand beläu

839,215 Rthl, I A M Fär das zum Erfurter Reg. Bez. gehörige, im Monat

Mai v. J. Adarorae Dorf Kitchdellngen sind in Ma

Bez. Merfeburz an milden Gaben 1138 Rthlr. aufgekommen.

In der Stadt Birnbaum (Reg. Bez. Posen) is dur dje Bemühungen des Superinteudenten Ab aA Vercin a

Bekleidung armer Schulkinder ins Leben getreten, Derselbe be- l

steht aus 30 Mitgliedern, welche sich zur Zahlung eines Beitras ges von 42 Thalern jährlich anheischig gemacht haben. Außer- dem wollen diese Mitglieder die Gelegenheit benußen, außerors dentliche Beiträge zu sammeln.

¡In diesen Tagen,‘/ schreibt man aus Posen vom 8ten d. M. , „besichtigte der Kaiserl. Oesterreichische Kreis - Ingenieur v. Brei¡chneider, im Auftrage seiner Regierung die s{chwebende Eisenbahn auf der Festungs-Ziegelei bei Luban, indem eine ähn- lihe s{webende Bahn, etwa 21 Meilen lang, von Wieliczka nah Podgorze an der Weichsel zum Transport des Steirsalzes angelegt werden soll. Auf der htesigen Eisenbahn sind bereits etwa 80,000 Centner tranévortirt worden, wobei dieselbe sich schr guct bewährt hat.“

ter Im verflossenen Jahre sind in den Hafen von Memel 684 Schiffe mit 86,508 Schiffslast eingegangen und 619 Schiffe mit 78/205 Schiffslast aus demselben ausgelaufen, 46 Schiffe halten Winterlage. Von den eingegangenen Schiffen waren un ter Preußischer Flagge 362, Englischer 130, Holländischer 33, Norwegischer 32, Hannoverischer 39, Dänischer 12, Méklenbur- gischer 11, Öldenburgischer 10, Lübeckscher 3, Belgischer 3, Rus- sischer 2, Schwedischer 2, Jtaliänischer 2, Hamburgicher 1 und Bremenscher 1. Unter den eingegangenen Schiffen waren : 44 mit Hâäringen, 11 mit Salz, 13 mit Steinkohlen, 21 mit Gütern, 15 mit Dachpfannen und Mauersteinen, 5 mit Kartoffeln, 10 mit Eisen, Theer, Splittholz, Oel, Talg 2c., und 512 init Ballast, Steinen 2c. befrahtet, Von den ausgegangenen Schifs fen waren beladen: 525 mit Holzwaaren, 34 mit Saat, 20 mit Flachs, Hanf, Heede, Fellen :c., 31 mit Getraide, 3 mit Kno- chen, 1 mit Oeikuchen, 1 mit Mauersteinen und 4 mit leeren Fässern 2c.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends Nach einmalige” 9, Suda! 6 Uhr. | 2 Uhr. | 10 Rhr. Beobachtang,

Luftdruck. . 1337, 6 7 ‘’Par./334/9 3’Par./330, 7 2 "Par fQuellwärme 7,4 ° R. Luftroärme |— 0,9 ® R.\4- 1,8 ®R.|+- 4,0 °®R. : L Thauvunkt |— 1,6 ° R.|— 1,3 °R.|4+ 2,6°R Flufwärrie 0,6 ® R. Dunfisdättg.| 93 pCt. 76 yCt. 90 pCt. [Bodenwärme 1,8 ®R. Se ..| bezogen, trübe. Regen. Ausdünft. 0,0 2 1“ Rh.

Wolkenzug _— W, | _—— iedershlag 0, 18 9K.

Berliner Börse, Den 10. Januar 1835. Amtl. Fonds- und Geld - Cours -Zettel. (Preu/s. Cour.) —__ Z/Brief\Geld\ F BricfTGeld.

10074 ( 997 1 Vstpr. Pfandbr. | 4 ¡1014 [1012 96x | 96 [Poumm. do.’ A 1064] 62x | 61{ {Kur- u. Neum. do.| 4 [1067 [1062

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« RORNDOUCIR“ 20 18 St. - Schuld - Sch. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d.Seeh. Kurm. Obl. m. I. C. Neum. Int.Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Elbing. do. | (Holl. vollw. Duk. 175 | Danz. do. in Th. 38 _— Neue do. 187 Westpr. Pfandbr. i013 [101 FFriedrichsd’or .. 131? 3 /

Grofsbz. Pos. do. [1027 [Disconto VINIR E. Lo DSIN T CRIRO R P: AE A

Wechsel-Cours.

100 | 99% fSchlesische do. 1064- 997 | 994 f Rkst.C.d.K.-u. N. | 74 100 | 995 IZ.- Sch. d.K.-u.N. [7k

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dito 300 dk, [2 Mt. 132 London 1 LSt. 13 Mkt. A O Mt. 13 Wien in 20 Xr ; 2 Mt 1044 Augsburg 50 FI. Mt. 1032 Bueian 2 Mi. 995 eipzig S Tag 2J E Furt a. M. WZ 2 7 S T Petersburg 3 Wöch | Warschau Kurz i

[Kurz |

Auswärtige Börsen.

Niederl irk] Hmter au 5. Januar, __ Niederl. wirkl. Schuld 541. 52 do. 100.7. Ausxz. Schuld 122 Kanz-Bill. 243. #48 Amort. 934. 338 765. Russ, 987, DEeie.

ú T6 4 99. Preuss. Priäm,-Scheine 1092 9 s nun, 52 Eur. è Sche 1097, do g Aul, -, Span, 92 Alt.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 11. Jan. Jm Opernhause: Die Alpenhs : onnt é s tte Singspiel in 1 Aft, von A. v. Kozebue. Musik En a. P. Schmidt. Hierauf : Der Aufruhr im Serail, Ballet in 3 Abth., von F Sfglane, : m Schauspielhause: Die beiden Klingsberge, Lustspiel in 4 Abth., von Kotebue. ierauf: Jugend muß Auazoben: Lust- spiel in 1 Akt, nach dem Franz., von L. Angely. tr Staud a L R S ausptelhausss, König Richard IL, I ./ von i D i t Ht. Rott: Richard 11.) / hakespeare. Neu einstudirt. ienstag, 13. Jan. Jm Opernhause: Der reisende Stu dent, musikalishes Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der derte abend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguet. Im Schauspielhause: 1) Le savant, vaudeville en 2 actes. E 2) Le philtre champenois, vaudeville comiue en 1 acle, a

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Königstädtishes Theater.

Sonntag, 11. Jan. Die Reise auf gemein\cafili sten, ‘Posse in 5 Akten, von L, Angely. Gdeouin Se diviciae tische Schneider, Posse in 1 Akt, von Fr. Meier. i Montag, 12. Jan. Das Königreich der Wezver, oder: Die verkehrte Welt, Buvlesfe mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Genée Vorher: Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Akt, von A. vom Thale.

Dienstag, 13. Jan. Zam erstenmale wiederholt: Die Moh- rin, Schauspiel in 4 Aften, von Ziegler. (Mad. Birch: Pfeiffer :

Joni, als Gastrolle.)

eem Aer ——