1835 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

n E E Ca ires Bui fert E P R i E “B c A:

L

Y ¿ } as d vart. Doch hat sich allen Bannsrahlen hochgestellter kritischer ch ributtale zum Troh dies Trauerspiel, das man mit Recht eine Tra- addte des häuslichen Lebens nennt, seit cinem halben Jahrhundert uf der Bühne mit immer gleicher Wirkung auf die Gemüther er- baiten, und, da es in der That eine Tragddie des hâuslichen Le- ve8s ist, allen Theorieen, die das Familienleben für keinen der Tra- gddie würdigen Gegenstand erklären, einen nicht leicht abzuweéei- (enden Einwurf entgegenstellt. Denn es is hier ja nicht die Rede von der Wirkung Wes Zeit und Mode gemäßen Produkts, das heute Wunder thut Und morgen vergessen if, sondern von der durch cle Wechsel des Geschmacks, alle Krisen der Empfindbarkeit funfzic „rahre lang bewährten, si immer gleich bleibenden Wirkung. Selbst dem Euripîides haben alte und neuere Kunstrichter darum seinen Kunilwerth zu schmälern gesucht, daß er auf das Gemüth gewirkt and nach dieser Wirkung gesirebt habe; aber Ref. scinerseits hat sich ¿n jeiner Schäßung dadurch nicht irre machen lassen, sondern viel- mehr in der von Plutarch erzählten Thatsache, daß die sonst hart be- dandelten Soldaten von Nicias zerstreutem Heere Gnade bei den Sici- itanern fanden, wenn sie ihnen Verse von Eurlpides recitiren konn- ten, und daß gewisse Attische Seefahrer, von Seeräubern verfolgt, nur unter gleicher Bedingung Eingang in ihre Häfen fanden, für etnen unwiderlegoaren Beweis poectischer Krast, die ja nicht im blo- jen Selbstanschauen sich soiegeln soll, gefunden. -— Die alte viel erprobte Wirkung fand denn auch heute „, Kabale und Liebe ‘/, ‘so wenig auch die Vorstellung einzelner Rolle den gerechten An- \vrüchen genügen konnte. Von Madame Crelinger als Lady Mil- ford bedarf es der Auszeichnung nicht: ste gehört bekanntlich zu ih- ren Matadoren: und was ihre Tochter Bertha betrifft: wenn Re- ferent fich ein jugendliches einnehmendes Bild der Louise malen follte, er kônnte kein entsprechenderes finden; und wie schien diese Louise zu fühlen, durch alle Grade der Emvfindung hindurch, biz zu thren Foltern im dritten, ihrer Resignation im vierten- und ih- rer Sterbe-Scene im fünften Akt, sie war ganz in ihrer Rolle und drückte ihre Zustände durch ihre ganze äußere Erscheinung, Ton, (Seberde und Bewegung mit einer Wahrheit aus, daß gewiß nichr den nittfühlenden Zuschauern, am wenigsten denen, die unbefangen „Ka- bale und Liebe“ zum erstenmale vorgestellt sahen, ein Mangel an Energie des Tons bemerklich geworden seyn wird, cine Energie, die ja Überhaupt yon einem jungen sechzehniährigeu Mädchen gar nicht gefordert werden kann und nur eine das Wesen der Louise entstellende Affectation, wovon wir leider Bei- jpfele genug sehen, ihr angezwungen haben würde. Um es noch runmal zu wiederholen, von den Fähigkeiten, dem s{chdnen Naturell etnes jungen sehzehniährigen Mädchens haben wir eine Anschauung empfangen sollen, aber nichts Gemachtes, nichts den Stufengang der Bildung Uebereilendés, ihre physischen Kräfte vor der Zeit Ueber- betendes: aber wohl gute erste Bildung dieses Naturells, und bei- des hat Referent gefunden und Tausende, wenn nicht alle Zeichen krügen, mit ihm. Aber die andern Mitspieler betrefend, so hat Ref. abermals empfunden, daß die Darstellung des hèhcren Orama’s und tasbesondere der Tragddie Über die Kräfte der Talente dieser Bühne und irer Bildung geht. Dies soll keinesweges ein Tadel seyn; denn sie ut 4a an diese Gattung der scenischen Spiele n¿cht gewiesen und eben darum auch nicht darauf eingerichtet. Genug, um nur einer der männlichen Rollen aus beiden in diesem Bericht er »ähnten Stücken áu gedenken, hat der junge, fähige und in seinem Fach schon gebil- dete Schauspieler weder als Phaon in der „Sapypho// noch als Ferdi- naud von Walter in „Kabale und Liebe//, tragischen Ton und tra- aischen Geist verrathen. Bloß nach Graden gesieigerter Vortrag, bloße Lebhaftigkeit der Rede macht es nicht aus ‘und beweist eben jo wenig für Fähigkeit zur tragischen Darstellung, als der ge- waltige Applaus der Menge am Schluß des zweiten Ats, den die Situation selber herbeiführt, und der, so lange Re-=- ferent sl der Vorstellungen dieses Stückes eriunern kann, auch keinem; Schauspieler jemals fehlte, der rohyesten Kraft am wenigsten. Mad. Crelinger besc{loß ihce und die Gastspiele ihrer Töchter, nach ihrem |ürmischen Hervorrufen, unter andern mit den Wor- ten: „daß sie sich bestreben würde, ihren Töchtern eine solche Grund- [lage der Bildung zu geben, die sie vor den beiden gleich gefähr- lichen Klippen der Schmeichelei und des entmuthigenden Tadels be- wahren könne.“ Wir sagen Amen und fügen hinzu mit Wilhelm Meisters Lehrbrief: „Die Kuni ist lang, das Leben furz: aller An- ang ist heiter, dte Schwelle ist der Plaß der Erwartung!“ und

hofen vertrauend, cbenfalls mit den Worten dieses Lehvbriefes :

¡Die Hdhe reizt uns, nicht die Tiefe !‘/ daß die Schwierigkcit der Stufen jene Kunstiüngerinnen nicht entmuthigen werde.

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A8 :

Meteorologishe Beobachtung. 1835. Morgens | Nachmitt. | Abends } Rach einmaliger 10. Fanuar.| 6 Uhr. 2 Bhr. 10 Uhr, | Beobachtung.

Luftdruck. . 1330/4 1 Par.|332, 1 7 ‘’’Par.|333, 6 7 Par Quellwärme 7,3 ° R. Luftwärme |+ 2,7 *R|+ 3,7 ®R.|+ 1,9°®R. me B Thaupunkt |4- 0,3 ° R.|4+- 1,1 °R.|+ 0,3 Rut , : Dunfstsdttg.| 82 pCt. 80 pCt. 88 pCt. [Bodenwärme 2,2 ? R. Wetter .….| regnig. i E Es Ansdünft. 0,0 5 1“ Rh, Wolkenzug | WNW. | W. iedershlag 0, 0 s 0 ‘Rh,

S O Q D O S O RO O “E R D m

Ans w ä rtige Börsen. Amsterdam, 6. Januar.

Niederl. wirkt. Schuld 543. 58 do. 1004. Ausg. Schuld 1,5% Kanz-Bill. 242. 456 Amort. 93,5%. 378 763. Russ. 9823. Oesterr. 99. Preuss. Präm.-Scheine 1093, do 48 Anl. - Span. 58 447. 30 278.

Antwerpen, 5. TJauuar. Span, 56 444. 35 263. Guebhard —. Zinsl. 132. Cortes àitl do. Coup, 25. Neap. —. „Belg. 974 OVesterr, —. Bras. —, Hamburg, 9. Januar. Polu. 1384. Hope in Cert 975. Prenss. Präm -Scheiue 121 Engl. Russ. 1025. Portug. 832. Schatz-Oblig. . Wien, 5. Jannar. 55 Mei. 9975. 48 9292, Bank-Actien 1285. 1834 5632. '

7 T“

Neue Auleihé v.

Königliche Schauspiele. Montag, 12. Jan. Jm Schauspielhause : König Richard ., Trauerspiel in 5 Abth. , von Shakespeare. Neu einstudirt. Hr. Rott: Richard 111.) Dienstag, 13. Jan. Jm Opernhause: Der reisende Stu- dent, musikalisches Ouodlibet in 2 Abth. Hierauf: Der Polter- abend, komisches Ballet in 1 Akt, von Hoguer. Musik von H,

Schmiádt.

Jm Schauspielhause: 1) Te «avant, vaudeville en 2 actes, par Scribe. 2) Le philtre champenais, vandeville comigue en 1 acle. s

Mittwoch, 14. Jan. Jm Schauspielhause: Fanchon, das Lever- nádchen, Operette in 3} Abth. Musik von Himmel. Neu ein- studirt. (Dlle. Grünbaum: Fanchon. Herr Mantius: Oberst voa Francarville. Dlle. Lens; Adele. Dlle. Lehmann : Florine.)

Königstädtisches Theater.

Montag, 12. Jan. Das Königreich der Weiber, oder: Die verkehrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akten, von Fr. Genée. Vorher : Der Hagelschlag, Lustspiel in 1 Aft, von A. vom Thale.

: Dienstag, t3. Jan. Zum erstenmale wiederholt: Die Moh- rin, Schauspiel in 4 Aften, von Ziegler. (Mad. Birch-Pfeiffer : Joni, als Gastrolle.)

Neueste Nachrichten.

Paris, 5. Jan. Der König arbeitete gestern mit den Ministern der Jujtiz, des Handels und des Jnnern.

_Wegen des Ablebens des Landgrafen Victor Amadeus von Hessen-Rot¿enburg legt der König vom 8ten d. M. ab eine vier- tägige Trauer an. :

Vorgestern war in den Tuilerieen große Cour, bei welcher nah dem „Journal de Paris‘/ wohl an 1200 Personen zuge- lassen wurden.

ôssnete Herr De(espaul die Debatte ber den Gese6-Entwurf gegen die Verlängerung des Tabacls-Monopols. Derseibe wider- je6te sih emer solchen Verlängerung, indem er zugleich verschie- dene Unterscleife und Betrügereien bei der Tabacks-Verwalrung aufdeckte. Auf die Bemerkung des anwesenden Finanz - Mini-

sters, daß man durch dergleichen Beschuldigungen , sobald man keine Perjonen namhaft mache, das Ansehn der Regierung

A [Tg e

Bekanntmachungen.

9) dee Schuhmacher - Geselle Gottlieb Peters, ge- ‘boren am 17. Februar 1787, welcher sih von|am 31. d. M. fsiattfinden.

142. 2Nproc. Holländische 54. 30.

Jn der heutigen Sibung der Deputirten-Kammer er-*

schwäche, erwiederte der Nedner, daß er bereit sey, nah beend, tem Vortrage dem Herrn Minister die Namen dieser Person, ins Ohr zu sagen, worauf Sd Humann sich im Vorz verpflichtete, ste zu bestrafen. Herr Comte tadelte es, daß n, das Geseß vom 28. April 1816, das eben jeßt verlängert my, den soll, der Kammer nicht gedruckt mitgetheilt habe, da j großer Theil der Deputirten gar nicht wisse, worum es sh gentlich handle. Der Berichterstatter entgegnete darauf, daß R der Haupt - Jnhalt dieses Gesebes aus seinem Berichte Ergeb! Es ließen si sodann noch 3 Deputirte, theils für, theils wjz,

die Verlängerung des Tabaks - Monopols vernehmen; ihr: L, 4

träge waren indessen von keinem erheblichen Junteresse.

Bei der Deputirten-Kammer sind von allen Punkten Fy reichs, namentlich aber aus dern Departement des Pas de lais, Bittschriften gegen die Verlängerung des Tabacks-Motyy eiùgegangen. j

Die Gazette de France bemerkt, daß, wenn man, der vorgestrigen Majorität in der Deputirten - Kammer dj, Minister und die 12 oder 15 Königl. Kommissare oder Sty Räthe abrechne, die eigentlihe Majorität gegen das Mini rium ausgefallen sey.

Der Bischof von Montpellier, Maria Nicolas Fou de La Contamine, is plôblih in seiner Didzese mit Tode q, gangen. Er war zu Gex am 27. Dez. 1760 geboren, wh) mithin 74 Jahr alt geworden. pelle, ehemaliger Almosenier Ludwig's XVII]. und Carl ist am 20sten v. M,., etwa 77 Jahr alt, hierselbst verstor

Der Graf von Argout hat vor einigen Tagen mit | aluklichem Erfolge die neue Operation der Lithotripsie (S Zerhämmerung) bestanden. tete die Operation. Die Erfindung dieser Methode (die (i shon hier in Berlin von Herrn von Gräfe mit Erfolg q wandt worden ist) rührt befanntlih von dem Baron von H teloup her.

Der ehemaligo Deputirte, Herr von Trégomain, der | längst wegen des Verdachts der Theilnahme an der Chougn verhaftet, Und nah Pontivy gebracht wurde, ist nach dem ten Verhdôre wieder in Freiheit geseßt worden. ]

Der Moniteur enthält heute ‘über die Spanischen 1 gelegenheiten Folgendes: „Jn einer Depesche aus Bayou vom Zten wird. berichtet, daß die Garnison von Jrun (j

Ausfall auf Vena gemacht und bei dieser Gelegenheit den (f

listen einige Leute getödtet habe. Zwei Gefangene t den sofort erschossen. Zumalacarreguy scht ir der Umgy von Vittoria, wo er sich bemüht, Rekruten auszuheben. Carlos befand sich am 1sten in Jluici; er wollte sich bei ly mit Guilbade vereinigen. Die Truppen der Königin sh fortwährend in der Gegend von Estella.‘

F

- Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 107. —. lin e 107. 25 gproc. pr. compt. 77. 15. fin cour. 77. 35. 5% Neap. pr. compt. 93. 70. fin cour. 93. 85. 5proc. Ey Rente 2. Zproc. do. 27. Cortes 411. Ausg. Span. Si

Frankfurt a. M., 8 Jan Oesterr. 5proc. 1005 1004. 4proc. 9277 92s. 2iproc 542 G. 1proc 9 237 Bank-Actien 1551. 1549 Part.-Oblig. —. —, Loose 100 Gulden 215 G. Preuß. Präm.-Sch. 612. 6121. do, (d Anl. 945 G. Holl. 5proc. Obl. von 1832 9715 9712 Pol Loose 697. 697, 5proc. Span. Rente 425 422. Zproc. do. w 252.- 252, }

Redacteur Cottel. tit cir ria N MNR E D D ner n

Gedradät bei A. W. Hayn

Anzeiger für die Preußischen

Gutes GrePenberg wird nicht am 24., sondern

Bei Heinrich Richter in Breslau erscheint ist durch alle Buchhandlungen, so wie jede K

Auch der Abbé von La (f

Nu 8 zu g.

Auf den Antrag der Vormundschaft der nachge- bliebeneh minderjährigen Tochter und Erbin des als Pächters von Frizow unläng# verstorbenen F. D. À. Kegebein , werden alle Diejenigen, welche an die Verlassenschaft des Leßteren, namentlich an die Pach- tang des (Kuts Frißow, aus irgend ciuem Grunde Rechtens, Forderungen und Ansprüche haben, zu de- ren Anmeldung und Beglaubigung in einem dec nachstehenden Termine, als:

am 5%. und 26. Fanuar, d. 16, Febr. k. F, Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgericht sub praejndicio waeclusionis el. perpetui silenlii. wel- ches am 9. März k: F. erkannt und vollzogen wer- dent wird, mit Beziehung auf die den ch tralsun- dischen Zeitungen in exteuso inserirten Proclamen, hiermit geladen.

Daum Greifswald , den 29 Rovember 1834. Kdbnigl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen.

(L. S.) v. Môller, Pracses. |

|

Bekanntmachung Rachbenannte verschollene Personen:

1, der Johann Daniel Sicefert, der Sohn eines hiesigen Stadt - Chirurgus , geboren im Jahre 1760, welcher seit den Fahren 1782 oder 1783, als er als Apotheker: Gehülfe sich nach Polen oder Rußland= begeben, verschollen, und für welchen sich cin -Vermödgen von circa 210 Thlr. in der hiesigen Deposital-Casse befindet :

2) der Johann Haase oder Hasse, am 11. Septbr. 177A geboren, welcher im leßten Fahrzehent des vorigen Jahrhunderts als Chirurgus sich nach xúbecck begeben hat, und nach der leßten Rach- richt von dort nach Carlshafen sich hat begeben wollen , nach einem (Gerüchte später als Arzt in dänischen Diensten, im Fahre 1804 oder 1805 aber im Mecklenburgischen gelebt haben soll, und für den ein Vermögen von circa 23 Thlr. sich in der Deposital - Casse befindet:

3) ter Seiler- Geselle Johann (George Littmann, ein Sohn des Stellmacher Gottfricd Littmann,

[vor demi Kreis - Fuslizrath Lympius im hiesigen Ge-

Hier nah Berlin begeben, und nach der lebten Nachricht im Fahre 1808 als Soldat in Col- berg gestanden haben: soll, und fúr den ein Vermògen von 13 Thlr. 19 sgr. deponirt ist; der Soldat, nachmalige Offizierbursche Christian Friedrich Sanft von Fsiuger , geboren am 21. August 1775, welcher nach der leßten von ihm ertheilten Rachricht im Jahre 1816 als Fran- zöftscher Kriegsgefaugener in Rußland zurück: behalten, und damals sich in Smolensk als Er- ztkeher uttter dem Titel eines Collegien - Regi- sirators ertährte, und für den ein Erbtheil von 29 Thlr. deponirt ist, oder deren etwa zurückgelasene unbekanute Erben und Erbnehmer werden hierdurch vorgeladen, fich vor, oder in dem auf den 4 Utt E835, richts -Locale anberaumten Termin persönlich, oder schriftlich, oder durch einen Bevollmächtigten zu melden, und sodann weitere Anweisung zu erwarten, widrtgenfalls sie für todt erklärt, und ihr Vermögen

werden wird. Pyrib, den 14. August 1834. Königl. Land- "und Stadtgericht.

——

Edictal-Citation.

. Es werden hierdurch alle unbekannten Erben und Erbnehmer der am 23. Mat 1832 hiejelbst als Gou- vernante unverehelicht und ab imestato verstorbenen Charlotte Friederide Josephine de Muciis, genauntr Mouson oder Musso, zu dem auf

den 18. Fuli 1835, Vormittags um 10 Uhr, Behufs der Geltendmachung" ihrer Erh - Ansprüche im Gerichts-Lokale des unterzeichneten Stadtgerichts anberaumten Termine mit dem Bemerken vorgeladen, daß die Verstorbene eine Tochter des angeblich vor etwa 0 Jahren zu Hanau verstorbenen Churfürstlich Mainzschen Haushofmeisters Foseph Musso und dessen vor ctwa 30 Fahren zu Coblenz verstorbenen Ehefrau Anna, gebornén Erler, gewesen sein soll.

gehoren am 6. Septbr. 1780, welcher seit län- ger als 1809, wo seine Mutter verstarb, ver- ¡hollen is, und für den circa 9 Thlx sich in der Deposital-Casse befinden :

») der Tischler-Geselle Carl Friedrich Hoefler, in!

. Jahre 1792 geboren, seit 1820 und länger ver- schollen, für den ein Vermögen von circa 34 Thlx, sich in dex Deposital-Casfe hefindet :

Sollte sich in und bis zu dem Termine Niemand melden, so wkrd der Nachlaß fúr ein herrnloses Gut jerfläârt, und in Folge dessen, was weiter Rechtens ist [verfügt werden.

| Cósel, den 2. September 1834. : | Königliches Preußisches Stadtgericht.

a tes

den fich legitimirenden nächsten Erben verabfolgt |

Greifswald, den 2. Januar 1835. : Dr. C. Gesierding, Namens der Verkäufer.

Ankündigung.

Ausgeklagter Schuldenhalber soll:

1) das Erbzins- und Hinterjättlergut zu Waldau _unter 10, geschäßt auf 7760 Thlr. 4 sgr. 8 pf. ;

2) ein besonderes Stúck Feld in dasiger Flur von

A e s Ruthen, geschäßt guf 1248 Thlr. 20 sgr. 8 pf.,

bffentlich verkauft werden. Zahl - und besißfähige

Käufer werden geladen , dazu auf

den 14 April 1835, Morgens 10 Uhr,

an Gerichtsstelle in Droyßig zu erscheinen, ihre Ge- bote zu thun, und wenn sonst kein Hinderniß ob-

waltet, des Zuschlags an den Besibietenden gewärtig

zu sein. Auf unbekannte, dingliche Rechte, Anspruch-

machende Personen haben sich längstens im Termine

zu melden , indem außerdem Verluft ihrer Ansprüche

cintritt. Die Schähurkunde kann täglich in der Re-

gistratur des Gerichts eingesehen werden.

Drovyßig, den 18. September 1834.

Fürstlich Reußisches Gericht der Herr-

schaft Droyßig. i

N

Literarische Anzeigen.

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gegeben werden, | /

Allgemeine

3 .

E75 A

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Jm Bezirke der Königl. Regierung zu Erfurt is der evangelische Pfarrer zu Dachwig, Kar l » einrih, zum Diakonus an der Prediger - Kirche zu Erfurt Fnannt worden.

ns E ——_—_—

Abgereist: Der General - Major und Commandeur der

i ten Jnfanterie-Brigade, Freiherr von Lüßow, nach Glogau. Der Professor Le Roy d’Etiolle F

Zeitungs-Nachrichten. Uu s land.

Frankr eid.

Paris, 5. Jan, Aus den Antivorten, die der König den schiedenen Behörden ertheilte, welhe ihm am 1sten d. M. cen Glúcfwunsh zum neuen Jahre darbrachten, heben wir »ch diejenige an den Präfeften des Seine: Departements, Gra-

von Rambuteau, hervor, der das Wort ün Namen der neu- wählten Magistrats-Mitglieder führte: „Jch empfange stets it einem lebhaften Dankgefühle‘/, sagte der König, „die Wän- je des Stadt-Raths von Paris, meinem Geburtsorte, dem ich e ganz besondere Zuneigung gewidmet habe, und die er auch ppelt verdient, einmal wegen der Anhänglichkeit, wovon er mír viele Beweise gegeben, und zweitens, wegen des mächtigen Beistan, , den ich seit 4 Jahren immer bei ihm gefunden habe, sobald es si rum handelte, die dffentliche Ruhe zu sichern, unsere Jnstitu- nen zu vertheidigen, und Frankreich vor der Geißel der Anar- je zu bewahren. Jch s{häße mich glücklich, daß die Stimme hrer Mitbürger Sie auf's neue zu den Posten berufen hat, if welche mein Vertrauen Sie gestellt hatte. Diese Zustim- ung wird ohne Zweifel ein Beweggrund mehr für Sie seyn, è bisher von Jhnen eingeschlagene Bahn unablässig zu ver- (gen und auf diese Weise Jhre Amtspflichten würdig zu er- len. Wir wollen hoffen , daß der Friede dieser großen Stadt inführo nicht wieder gestört werden, und daß nichts mehr ihre rtshreitende Wohlfahrt stôren wird , vorzüglich aber, daß wir s nicht ferner genöthigt sehen werden, ju Gewalt - Maßregeln sere: Zuflucht zu nehmen, um das Reich der Gesege und die ufrehthaltung der dffentlihen Ruhe zu sichern. Dies is der

ebste Wunsch meines Herzens.“'

Das Journal de Paris sucht die geringe Majorität bei r Abstimmung über den Geseß-Entwurf in Betreff der 360,000 Fr. r den Gerichtssaal des Pairshofes auf folgende Weise zu- er- ren: „Man erinnert sich, daß ganz kürzlich in den Bureaus r Deputirten-Kammer die Vorlesung verschiedener Amnestie- dorschläge mit einer ungeheuren Majorität verworfen wurde. orgestern ist der Entwurf zum Bau “eines provisorischen Saa- s für den Pairshof mit einer weit weniger starken Majorität nehmigt worden, und die Journale der Opposition bemächtigen Ih dieser Thatsache, um dem Publikum einzureden, daß die Ge-

Mnnungen der Kammer sich in Bezug auf die Amnestie wesent-

h geändert hätten. Diese Auslegung des vorgestrigen Votums ar leiht vorauszusehen; es ist aber eben so leiht, ihr zu be- gnen. Nichts ist in der That einfacher, als die Art und Weise 1 erfláren, auf welche sich jene Minorität von 181 Stimmen, rch deren Erscheinen die Opposition selbsi jo überrascht worden , gebildet hat. Die Regierung hatte zwischen den beiden Ent- ürfen über den provisorischen und über den definitiven Bau ine bestimmte Wahl getroffen; es genügte ihr, daß man 1 Pairs-Kammer die materiellen Mittel verschafste, den jr zugewiesenen Prozeß zu verhandeln. Ob die Kam- jer sh nun für die Bewilligung der 360,000 Fr. oder er 1,280,000 Fr. entschied, dabei war _ die Politik _des Kabinettes auf keinerlei Weise interessirt. Selbst den entschie- ensten Anhängern jener Politik stand es vollkommen frei, nah Befallen zu wählen, ohne daß ihr Votum die Regierungs-Frage efährdete. Dies ist der wirkliche, der augenscheinliche Grund nes Anwachsens der Minorität. Es würde uns leiht seyn, amen von Deputirtan, die entschieden gegen die Amnestie sind, nennen, welche, das System der Kommission dem der Regie- ung vorziehend, geglaubt hatten , dieser Meinung treu bleiben, nd deshalb gegen den Bau eines provisorischen Saales stimmen müssen; sie haben dies mit um so größerer Sicherheit thun Innen, als die Gesinnungen der Kammer über die politische jràge nicht zweifelhaft waren und ihnen keine Besorgnisse über as Resultat der Abstimmung einfldßen konnten. Dies is, wir biederholen es, die wahre und einzige Ursache jener starken Minorität.“ ;

Im Courrier francais liest man: „Seit der Absen- ung_ der Depeschen nah Neapel, welche dem General Seba- iani seine Etnennung zum Botschafter in London anzeigen, hat as Ministerium in Bezug auf diese Wahl einige Bemerkungen ts Englischen Kabinettes erhalten, so daß es nicht unmöglich dre, daß in dem Augenblick, wo die Annahme des Herrn Se- astiani in Paris eintráfe, man schon entschieden hätte, daß jener

Wosten durch einen andern Diplomaten beseßt werden solle.““

Nachdem die Strafe des National, welche sich mit Ein- hluß der Kosten auf 11,000 Fr. beläuft, durch die Subscriptio- en gedeckt worden ist, werden die mehr eingehenden Summen, èr Bestimmung jenes Blattes gemäß, unter die politischen Ge- angenen vertheilt. Gestern betrug dieser Ueberschuß bereits Mde so daß also bis jeßt in Ganzen 18,184 Fr. eingegan- in sind.

Im verflossenen Jahre isst die Zahl der auf den hiesigen heatern aufgeführten neuen Stücke ungleich geringer gewesen, ls früher. Am Jahre 1831 belief sie sich auf 272; im Jahre 832 auf 258; im Jahre 1833. auf. 219; im Jahre 1834 auf 187, Die meisten Stäe hat im vorigen Jahre Herr Ancelot

Berlin, Dienstag dén 136m Fgnuar

Preußische Staats-Zeitung.

ia R A E D ESE O O L E T DEL O T Ä Ee T T GLÄDREE a E M R GET T GDÄ E:

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geliefert, nämlih 12. Herr Scribe lieferte deren nur 8, wäh- rend er es im Jahre 1833 auf 17 gebracht hatte. i

Großbritanien und Jrland.

London, 6. Jan. Der Herzog von Cumberland ist am Sonnabend, in Begleitung des Capitain Slade und des Herrn W. Holmes, von Berlin hier angekommen. Vorgestern besuchte Se. Königliche Hoheit den Herzog von Sussex und die Prin- zessin Sophie, und gestern begab sih der Herzog nah Brighton zu Ihren Majestäten.

Der Herzog von Leuchtenberg, den man übermorgen hier erwartet, wird während seines Aufenthalts in London zu Claren-

don wohnen, wo Zimmer für ihn gemiethet sind. Der „William

Fawcett‘/ wird, mit dem Portugiesischen Gesandten und Herrn Mendizabal an Bord, morgen nach Ostende absegein, wo der Herzog sich in Begleitung des Grafen Ficalho und des Baron Sa da Bandeira, der von der Portugiesischen Regierung nach Mänchen abgesandten Bevollmächtigten, einschiffen will. Nach einem kurzen Aufenthalt zu Yrighton wird der Herzog sih nach Falmouth begeben, wo ein klêïneg Kriegs-Geschwader seiner harrt.

Sir Philipp Sidney, eineSpon den Schwiegersöhnen Sr. Majestät, soll, wie der Couri& wissen will, unter dem Titel Lord Dudley und Leicester zum Pair erhoben werden.

Folgendes is die Liste der jeßigen Königlichen Kammer- herren: Lord Amherst, Lord- J. O'’Brien, Lord Byron, Vis- count Ashbrook, Lord Adolphus Fißclarence, Lord Verulam, Lord Schefsield, Lord Sidney, Sir P. Sidney, Lord Ernest Bruce und Lord Tullamore. Mur eine Kammerherrnstelle ist noch ledig.

In einigen Zirkeln will man wissen, daß der Herzoq von Richmond auf den besonderen Wunsch Sr. Majestät des Königs nächstens einen sehr einträglichen Posten außerhalb Englands er- halten würde. Der Herzog hat eine Familie von zehn Kindern.

Der Graf von Roden hat an den Känig selbjt einen Brief geschrieben, worin er die Gründe auseinanderjebte, welche ihn davon abhielten, eine Stelle in dem je6igen Ministerium an- zunehmen. :

Mit dem Befinden der Lady Cowley geht es von Tag zu Tage besser, und ihr Gemahl trifft daher {hon Vorbereitungen zu seiner Abreise nah Paris, um daselbst Lord Granville's Stelle einzunehmen, dessen gesandtschaftlihe Functionen bereits aufgehört haben, denn die leßten Depeschen, welche von Paris hier eingingen, waren von unserem dortigen Geschäftsträger, Herrn Aston, unterzeichnet.

Der Lord-Lieutenant vos -Jrland, Graf von Haddington, ist am Sonnabend von hier nah Dublin abgegangen.

Der ‘Marquis von Douro ist auf seinen Posten, als Kom- tnandant der Garnison von Guernsey, zurügekehrt.

Herr Goulburn ist erst gestern nach Cambridge abgereist, da seine Amtsgeschäfte es ihm nicht erlaubten, sich gleich mit Sir C. Manners Sutton zusammen dorthin zu begeben.

Der Graf von Courtown ist zum Hauptmann der Garde- Yeomen ernannt worden.

Der Oesterreichische Geschästéträger, der Ritter Dedel, der Graf von Roßlyn und Lord Stuart de Rothesay -hatten gestern Geschäfte im auswärtigen Amte.

Der Graf von Esscx gab gestern dem Lord Melbourne ein Diner. Sir Robert Peel wird dem diplomatischen Corps mor- gen ein großes offizielles Bankett geben.

Die Haupt-Aufmerksamkeit ziehen natürlich jest die Parla- ments-Wahlen auf sich, und dieser Gegenstand ist es denn auch, mit dem sich die Zeitungen fast aus\chließlih beschäftigen. An einigen Orten sind die Wahlen {hon gestern erfolgt, und die heutigen Blätter geben bereits das Resultat derselben an. Die Zahl der vollzogenen Wahlen ist 21; davon 7 entschiedene Tories und 12 entschiedene Reformer; 2, nämlich die Herren Bish, der zu Leominster, und Sir Henry Vernepy, der zu Buckingham ge- wählt wurde, werden von dem Courier zu den Tories, vom Globe aber zu den Reformern gezählt. Außer den beiden ge- nannten Örten sind die Wahlen in Newark, Southwark, Wil- ton, Hythe, Wallingford, Wells, Westbury, Banbury, Arundel, Nottingham, Bewdley und Chippenham beendigt. An den meijscen Orten sind die alten Repräsentanten wiedergewählt worden; neue Mitglieder wurden bis jeßt nur Z ge- wählt, worunter 2 Reformer, nämlich in Newark der Ser- geant Wilde und in Wells Herr N. R. Colborne, und 1 Tory, Herr H. G. Boldero in Chippenham. Die bekanntesten der wiedergewählten Reformer sind die Herren Harvey, Majoribanks, Lee, Tancred, Lord D. Stuart, Sir J. C. Hobhouse und Sir R. Ferguson; “unter den wiedergewählten Tories befinden sich Sir T. Fremantle und Herr W. Gladstone. Am meisten ge- spannt ist man auf den Ausgang der Wahlen in der City; heute Mittags um 2 Uhr (so weit reichen die lesten Berichte úber diese Wahlen) hatten die Kandidaten der Opposition die meisten Stimmen, nämlich) Herr Wood 4147, Herr Pattison 3927, Herr Crawford 3895 und Herr Grote 3877; von den drei Kandida- ten des Ministeriums dagegen hatte Herr Lyall 3211, Herr Ward 3208 und Herr Wilson 3157 Stimmen. Herr Law, der Ne- corder von London, der früher als der vierte ministerielle Kan- didat für die City bezeichnet wurde, scheint sich nicht ge- stellt zu haben. Außerdem wird noch der lebte Stand der ahllisten von einigen anderen Orten angegeben, wo die Wahlen bereits gestern begonnen haben ; danach hatte zu Newcastle-under-Line Herr Edmund Peel, zu St. Albans Herr Grimston, zu Hertford Lord Mahon , zu Sudbury Herr Bag- shaw und zu Dudley Herr Hawkes, sämmtlich konservative Kandidaten, bis jeßt die meisten Stimmen für sh; nur zu Tewkesbury hatte ein Oppositions - Kandidat, Herr John Mar- tin, die Majorität. Die hiesigen Blätter nennen noch eine Menge von Orten und Grafschaften, wo der Tag der Wahl schon angese6t ist; in den Burgfleken und Städten ist es meist der 5te, 6te, 7te, Ste oder 9te, in den Grafschaften der 12te, 13te, 1á4te, 15te und 20ste- Januar. :

Der Standard sagt in seinem lebten Blatt: „Wir wol- len nicht behaupten, daß das Schicksal der Britischen Monarchie

durchaus von den jeßigen Wahlen abhängt, weil wir wissen, daß es die Pflicht eines braven und patriotishen Königs seyn würde, unterstüßt von einer braven und patriotischen Verwaltung, die Bevölkerung vor den Folgen ihres eigenen Jrrthums zu bewah- ren und nöthigenfalls cinmal über das andere um ein neues und abermal neues Unterhaus an sie zu appel- liren. Obgleich wir aber das Vertrauen zu der Prärogative der Krone haben, daß sie im Stande seyn wird, das Aeußerste der leßten Zuflucht abzuwenden , so müssen wir doch der Bevöl- kerung sagen, daß, wenn sie nicht, vermöge der Königli- chen und ihrer eigenen Prärogative, eine konserva- tive Majoritát wählt, nur Reue allein bei der ferneren Gelegenheit, welche ihr der König geben wird, sie vor einer Konvulsion bewahren kann, die furchtbarer seyn würze, als irgend eine, von der: eine Nation jemals heimge- sucht wurde.‘ Die Oppositions - Blätter sind über diesen Arti- kel schrecklich ergrimmt. Der Courier meint, die Bevölkerung solle also durch Drohungen gezwungen werden, solche Kandida- ten zu wählen, wie sie der Partei Lord Roden's und Sir Ed- ward Knachtbull’s gefällig wären, und die sih verpflichteten, die Jrländische Kirche zu unterstüßen; das Unterhaus solle so oft aufgelôst werden , bis es dieser Faction genehm sey, das heiße mit anderen Worten, sie wolle selbst das Unterhaus wählen ; die Anhänger des Tory - Ministeriums wollten sich ein Veto, der Wahl des Volkes gegenüber, anmaßen; das ganze Land solle so lange in einem fortwährenden Wahlkampf erhalten werden, bis es ‘ein Unterhaus wähle, welches Lord Roden's Vorliebe für die Kirchen-Mißbräuche getreulih repräsentire. Der Globe nimmt

‘die Sache nicht so ernst, sondern- ergeht sich in Wißkeleien über

des Standard; er fürhte sih nicht da- daß dieselben in Erfüllung gehen möchten, wünsche aber diesem Blatte Glück dazu, daß es sh so plöblih zu der Lehre von jährlihen, ja von halbjähr- lichen Parlamenten bekehrt habe. Die Morning Chronicle, wvoelche ihren Ton #o viel als möglich zu mäßigen sucht, will in jenem Artikel des Standard das Eingeständniß der Tories \hon beim ersten Beginn der Wahlen sehen, daß sie nicht die geringste Aussicht auf Erfolg hätten, und nennt dies Verfahren eine hôchst unweise Taktik, da es ja von vorn herein die Anhän- ger des jeßigen Ministeriums entmuthigen müsse. Uebrigens findet sie sih durch jene Andeutungen des Standard veranlaßt, die Konservativen als Destruftive zu bezeichnen, und warnt die Rathgeber der Krone vor der Aufstellung solcher Grundsäse, wie se aus dem Artikel des Standard hervorleuchteten, weil es zu einer Revolution führen könne, wenn die Königliche Prärogative feindlih gegen die Volks-Repräsentation aufträte.

Dem Courier zufolge, wird bei den Wahlen in der City Herr Pattison, der Gouverneur der Bank, hauptsächlich von Herrn Lewis Lloyd, einem der reichsten und gebildetsten Männer der Stadt London, und Herr Grote, welcher Compagnon eines angesehenen Banquier- Hauses is, besonders durch Herrn Jsaac Solly, einen ebenfalls sehr einflußreichen und seiner Rechtlichkeit wegen allgemein belobten Bürger der City, unterstükt.

Die konservativen Kandidaten der City, G. Lyall, W. Ward und Th. Wilson, haben gestern folgende Adresse an die Wähler publizirt: „Meine Herren! Erlauben Sie, daß wir Sie bitten, sich morgen früh bei Zeiten zur Wahl einzufin- den, um die Stimmen eintragen zu lassen, welche uns so zahl- reich und so herzlich angeboten worden sind. Unsere Sache, meine Herren, ruht in Jhren Händen; unsere Grundsäße sind zur Genüge bekannt; es sind die unseres Königs und unserer Verfassung, Grundsäbe, die unserem Lande auswärts Achtung und daheim Sicherheit verschasst haben, und die, wenn man fest dabei beharrt, es stets an der Spiße der Nationen des ganzen Erdballs erhalten werden. Diejenigen, welche uns als Feinde nüßlicher Reformen schildern, begehen eine grobe Ungerechtigkeit gegen uns. Was irgend zur Verbesserung und Befestigung un- serer trefflihen Jnstitutionen geschehen könnte, wird, wenn Sie Jhre Interessen unserer Obhut anvertrauen wollen, offen, ehr- lih und freimüthig von uns unterstüßt werden. Geschrei ift ein neuer Grundzug in den Erörterungen unter Engländern; das, womit man Uns heute in der Guildhall bestürmt har, soll uns nicht einshüchtern. Auf die Wahllisten bescheiden wir uns, und auf sie blicken wir im Vertrauen des Sieges, nicht zu Gunsten unserer selbst oder unserer persdnlichen Juteressen , sondern zu Gunsten der großen Sache, für welche wir kämpfen.“

Lord Stanley hat am 31. Dez. v. J. folgende Adresse an die Wähler der nördlichen Abtheilung der Grafschaft Lancaster erlassen : ;

¿Meine Herren! Da die erwartete Aufldsung des Parlaments heute erfolgt ist, so eile ich, mich wieder um die Ehre der Repräsentation des nôrdlichen Theiles dieser Grafschaft zu bewerben. Mein öffentliches Be- tragen in und außer dem Amte liegt vor Fhnen, meine politischen Grundsäße sind Jhnen bekannt und mein Bewußtsein sagt mir, daß ich , seitdem ih das leßte Mal mit Fhrem Vertrauen beehrt wurde, keinen Schritt gethan habe, wodurch ich dasselbe zu verlie- ren verdiente. Jch bin, wie ih es immer ivar, ein eifriger und ernsilihher Vertheidiger. derjenigen kfirhlihen und bürgerlichen Re- formen in unseren Jnftitutionen, welche gerechten Beschwerden abhelfen , die Nüßlichkeit dieser Jnfstitutionen erweitern und ihre Wirksamkeit vermehren können. J bin, wie ih es immer war, begierig, diese Justitutionen gegen solche Neuerungen, welche ihre Sicherheit oder ihre Existenz gefährden, zu schüßen. Fch hdrte auf, Mitglied des vorigen Ministeriunis zu seyn, weil ih, nachdem ich aufrichtig an den verschiedenen Reform - Maßregeln desselben Theil genommen, die destruktive Tendenz eines wichtigen Schrittes fürch- tete, dem es seine Zustimmung geben wollte. Jch lehnte es ab, mich dem jeht gebildeten Ministerium anzuschließen, weil ich keine Gründe hatte, zu hoffen, daß es strenge nach denjenigen Reform-Grundsäbßen handeln werde, die ich als wesentlih für die National - Woblfahrt betrahte. Jh erscheine daher vor JFhnen durch keine Ver- pflichtung gegen irgend eine Partei, sondern ‘nur durch die Grundsäße gebunden, zu denen ih mich unverändert bekannt, wonach ich beständig gehandelt habe, und wofür ich zweimal mit Jhrer Unterstüßung beehrt worden bin. Sollten Sie mich wieder sür das Parlament wählen, so gehe ich dorthin mit der Verpflich- tung, das jeßige odex irgend eîn anderes Ministerium weder zu uns

die Aeußerungen vor, sagt er,

P T E T B A S I D A E A N O C O S P SDRIRS M E A C C) A

2 e: T R T: