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“ terstäßen, noch mich ihm zu widerseßen. Sollte ih finden, daß die
Reaferung des Königs, wie ste auch zusammengeseßt seyn mag, sich für die Grundsäye erflärte, denen ich mich täglich fester anschlicfe, fo werde ih ihr meine bescheidene, aber aufrichtige Untersüßuag zur Ausführung derselben anbieten; sollte ich finden, ‘daß sie die Jnstitutionen des Landes angreift, so würde ich ernstlich mich bemühen, diesé Institutionen zu shúhen; sollte ih sie in der Abhülfe von Beschwerden lässig, oder dem vernünfri- gen Verlangen nach gemäßigten Verbesserungen thdrichter Weise fich widerichen schen, so wird meine Stimme nur eine unter der großen! Maioritär meiner Landsleute seyn , die sie zwingen werden, anf dem Wege uvbedingter, aber verfassungsmäßtger Reformen fort- zuschreiten. Entlschlossen, nach diesen Grundsäßen zu handeln, nur das Wohl unsercs gemeinsamen Vaterlandes im Auge habend, und bereit, die voilfäntiglie Erläuterung über mein früheres Benchmen oder meine füntigen Absichten zu geben, wenn Sie es verlangen sollten, ers1:che ic Sie um die Erneuerung des hohen Vertrauens, welches Sie mie schon zweimal bewiesen häben. Jch habe die
Ehre u: tw:
Ängwsley, 21. Dez. 1834. Stanley.“
Eine Brighton - Zeitung versichert, daß Sir Herbert Tapy'or und die übrigen Hof.Beamten sich aller Einmischung in die dortizen Wahlen aufs gewissenhafteste enthielten.
Herr Boulert Thomson, Vice-Präsident der Handels: Kammer unter dein vorigen Ministerium, hat, wte der Cou- rier versichert, alle Aussicht, in Manchester wiedergewählt zu werden. Zun seiner Rede, die er am Sonrabend an die dorti- gen Wähier hielt, erklärte er, daß er von dem jeßigen Ministe: riuin, wenn erx leidenschaftêsos vnd faltblútig die Mitglieder des- selben mujstere, nichts zum WoßHl des Landes crwarte, und daß er cs mit dem Grundsaße: /,Maßregein, nicht Perso- nen“, den selb Sir Nobert Peel verworfen habe, nicht alten êönne; fein Ministerium köônne lange am Ruder bleiben, wenn es nit das Vertrauen der Majorität der wohlhabenden und gebildeten Klassen besige; dies scy aber bei den jczigen Ministern nicht der Fail,- und cs würde ohne Sweisel eine ungeheure Mehrheit von Reformern in das nächste PBarfamene acwößlr werden; den Reformen ein Ziel seen zu woilen, wenn die Mißbräuche ofen zu Tage lägen, heiße, den Gast der Zeit ganz und gar verkennen.
Jn Thorpe lebt ein unabhängiger Wähler, Namens Suf- field der schon bei den Wahlen von 1780 mitgesiimmt hat, und der dieémal. feine Stimme seinem Enkel, dem Herrn Harbord geben will; er if jeßt 95 Hahr alt. ;
In einer öfertichen Versammlung zu Hawick nahm Graf Minto kürzlich Gilegenheit, sich wiedcrum jehr feindlich gegen
das jeßige Ministerium auézusprechen, indem er in dieser Hin-
fit den Gesinnungen seincós Bruders, des Capitain Elliott, Mitgliedes des leren “Parlamentes, beipflihtete. Er er- tlârte fl für überzeugt, daß, wenn die jeßigen Minister auch eine gute Magregel einbrächten, es doch in cinem Fiiderigen Sinn geschehen würde, denn ihr Zweck scy nichr, heissame Reformen in Kirche und Staat zu be: fördern, jondern sie auf aile mögliche Weise zu verhindern und einer Reaction, von deren Vorhandenscpn sie träumten, zum Zusbruch zu verheifen.- Uebrigens versicherte er, daß er sich nicht den guten Maßregeln, die etwa von der jesigen Verwal- tung wirklich eingebracht werden möchten, sondern nur den Mis nistern, als ciner Partei, widersezen würde.
Die heutigen Zeitungen geben die Uebersicht Über die Ein- nahme des mit dem ten d. abschließenden Rechnungsjahres , fo wie noch besonders des leaten Quartals dieses Jahres. Dcr Globe àuLtert fich daróber folgendermaßen: „Insofern die Einnahme ein Probierstein für * den Wohläand des Landes ist, befindet sh dasselbe jest in einer schr günstigen Lage. Die Verehrung der Einnehme beträgt auf das ganze Jahr 107,01 Bfuand, cvgieich sich im [cten Vierteljahr eine Ver- minderung derselöcn um 297,964 Pfund aegen dasselbe Quartal des vorigen Jahres ergiebt, ein Umstand, der sich, wenigstens zum Theil, dadurch erkiärt, daß die Abschaf- fung der Haus - Steuer in das* leßte Quartal dieses Jah- ves fâlle, Eben so if der Ausfall in den Zôll-n und die verhäitnifmätige Ubnahme der Accise den lebten, seit* dera Ablauf des Freibriefs der Ostindischen Compagme in der Erhe- bungsöweije vorgegangenen Veränderungen zuzuschreiben. Die vo- rigen Minister haben also die Finanzen des Landes in einein Zustande zurückgelassen, der nach all den ausgedehnten R-duc- tionen, welce sie bewerkitelligten, mit Recht als günstig und ge- deiheud angeseßen werden kann; und wenn sih dieser Zustand wieder ändert, so tann die Schuld Nicmanden als den neuen Uints-Inhatern beigemessen werden.“ i
Das Gerächt, da Herr Charles Sheridan- den Herrn Ellis nach Persien begleiten werde, wird vom Courier für ungegrün- det erflârt.
In Bezug auf die (gestern erwähnten) Vorgänge auf den Sandwichs-Inseln ist uns ein Auszug aus cinem Schrei- ben von diescn Jnsela vem Ende des Jahres 1833 mitgetheilt worden, worin es heißt, daß die politischen Verhältnisse daselbst schr mißlich seyen. Es bekämpften sih dort zwei Parteien, nän- lic) die des Herrschers und die der Schwester desselben. Kauke- aouli, der erbliche Herrscher und anerkannt von England, is nicht mehr im Besitze seiner Länder; er befinder sih auf der östlichen Seite von Dahu (oder Woaßu) bei dem Orte Kalce (wahrscheinlich Kolau), wo er mit seinen Getreuen Lager hät,
währeud Nahti:-enacna, die Schwester Kauike-acul;'s, im Fort
zu Honoruru wohnt und im Besike der Waßen ist. Bei die- jem Zustande, welcher wohl ernstlich cnden muß, zeigten die Mistionaire, wenigstens öffentlich, keine Verbindung mit Nahi- enaena, wohl aber wurde sie täglih von dem Arzte der Mis- sions-Anstalt besucht. h :
Niederlande.
Aus dem Haag, 7. Jan. Der frúhere Niederländische Bevollmächtigte bei der Londoner Konferenz, Baron van Zuyicn van Nyeveld, wird heute wieder eine Reise nach London an- treten. :
Der Königl. Ober. Hofinarschall, Graf van Heerdt tot Evers- berg, hat von Sr. Majestät dem Könige von Großbritanien das Großfceuz und der Adjutant Sr. Königl. Hoheit des Prin- zen Friedri, Herr E. W. van den Bösch, das Commandeur- Kreuz des. Guelphen-Ordens erhalten.
Die bisher sehr ershwert gewesene Briefpost - Verbindung zwischen Holland und Belgien soll nunmehr wirklich bedeutend erleichtert werden. -
Hier wurden im vorigen - Jahre 1931 Kinder geboren (64 mehr als im Jahre 1833); es starben 1343 Personen (331 we- niger als im Jahre 1833 und 890 weniger als im Jahre 1832).
Deutschland.
Kassel, 6. Jan. Die Hanauer Zeitung schreibt: „Der Landtag, welcher mit dem 3. Januar wieder begann, ist kein selbstständiger, sondern nur als eine Fortsezung des zu Anfang
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Oktober des vorigen Jahres vertagten zu betrachten, Viele Auf- gaben, welche der Stände - Versammlung damals vorlagen, hat dieselbe zu lôsen gesucht, was unser Gesesblatt bezeugen wird. Ihre Haupt- Aufgabe, als zweite verfassungsmäßige Stände Ver- sammlung, bestand in der Feststellung des Grund - Etats der Staate-Einnahmen und Ausgaben für die Finanz-Periode 1834, 1835 vnd 1836; näch hartnäkigem Kampfe ward dieser hoch dich- nige Gegen]tand beseitigt und dás Finanz» Geseh erhielt die Allerhöchste Sanction. Nur ein Gegenstand, ünd das ein sehr wichtiger unseres Budgets, könnte, da die hohe Staats - Regierung ihre volle Zustimmung nicht erthetlte,
und av von der Stände- Versamialung in ihrem desfallügen -
damaligen Beschluß die Klausel aufgenommen wurde, daß, wenn die Erfahrung ergebe, daß mit dem festgesesten Betrag. ferner nicht auszureichen sey, eine deshaibige Verständigung mit den Ständen weiter versucht werden möchte, nochmals zur Sprache g'bracht werden. Man wird sich aus den damaligen Verhand- lungen noch erinnern , daß dies den Militair-Etat betrisst. Der Kampf, der mit solcher“ Hartnäckigkeit damals geführt wurde, kônnre sich demnach abermals erneuern, und dadurch ein und dielelte Stände - Versammiung wieder auf den Punkt gestellt werden, wo sie vor Monaten stand. Eine andere Frage, wilche wahrscheinlich gleich in den ersien Sißzungen der Stände -BVer- sammlung zur Sprache kommen wird, ist die: ob die an die Stelle der auszctretenen Deputirten von der Stände-Versamm- lung cinberufenen Stellverkreter dieêmal eintreten, und ihre
Functionen als nunmehrige Deputirte fortseßen, odér die Ur-
sprúnglichen Depvtirten wieder ihren Si6 in der Stände - Ver- sammlung einzunehmen haben oder nicht? — Diese Frage ist
„schon hin und wieder als zweifelhaft bezeihnet worden, und es
haben sich Stimmen dafür und dawider vernehmen lassen. Un- serer Ansicht nach, kann diejelbe aber durchaus nicht in Zweifel gezogen werden, denn klar und deutlich spricht sich der §. 68 der Verfassungs-Urkunde darüber aus; er lautet: „Bei der Wal eines jeden landständischen Deputirten wird zu gleicher Zeit ein Stellvertreter gewählt, auf welchen im Falle des Todes, der cin-
tretenden Unfähigkeit oder einer lángereu Verhinderung die lands,
ständischen Pflichten und Rechte des Ersteren, während des be- aonnenen Landtages bis zu dessen Schluß Úbergehen.‘/ Ein Land- tag ist aber nur dann als geschlossen zu becrachten, wenn ein Landtags - Abschied nah den Bestimmungen des §. 78 ‘ersolate, oder wenn die Zeit, für welche sowohl Deputirte als Stellver- treter gewählt worden sind, abgelaufen if, Niemals kann aber ein „vertagter‘/ Landtag als ein „geschlossener“ angesehen wer: den. Die Stände: Versammlung, welche nach der Vertagung, die nie lánger als drei’ Monate nah §. 83 der Verfassungs- Urkunde dauern darf, wieder zusammentritt, ist nur als eine Fortsezung der vertagten Stände-Versammlung zu betrachten. Sie-braucht deshalb nicht aufs neue eröôffuet zu werden und zählt ihre Sizungeu fortlcufend mit den schon gehaltenen. Die j:6t zusammenkommenden Landstände beginnen daher ihre Siz- zungen nicht mit der Bezeichnung der ersten, sondern da sie schon 84 dffentlie Sikzungen gehalten haben, mit der 85sten. Hieraus wird nun klar, daß tein Schluß des Lazudtags erfolgt isi, und da der §. 68 der Verfassungs: Urkunde ausdrücklich bestimmt, daß auf den in die Stände-Versammlung eingetretenen Stellvertre- ter die landständischen Pflichten und Rechte des Deputirten, „während des begonnenen Landtags kis zu dessen Schluß über- gehen‘, daß auch die Stellvertreter, weiche einmal eingetreten find, auch wieder in die Stánde-Versammiung eintreten müssen. Anders möchte sich nux dann die Sache gestalren, weun der Stellvertreter selbst stirbt, unfähig oder verhindert wird. — Au- erdem wird ter Stände - Versammlung auch das Grundsteuer- Gesel wieder vorgelegt werden, welches eins der wichtigsiea Ges setze tk, die wir érhalten können, da dasselbe die gleihmäßige Besteuerung b'zwecen und dadurch dem §. 143 der Verfassungs- Urkunce Genüge leisten soll. Einen anderen Gegenstand von der hôch!ten Wichtigkeit, der zur Sprache kommen muß, werden die Angelegenhzciten der Rotenburger Quart bilden. Auper diesen Gegenständen werden wir wahrschcinlic) das Gesch über das Volks: Schulwesen nochmals auf der Tagesordnung sehen.“
Der einstweilen außer Dienstthätigkeit befindliche vormalige Vorstand des Finanz-Ministeriums, Herr Meisterlin, wird häu: fiz zur Tafel Sr. Hoheit des Kurprinzen- Regenten eingeladen. Da auf dem bevorstehenden Landtage wichtige Steuer: Gesehe zur Berathung kommen und es an einem mit dem Finanzfache ganz vertrguten Organe der Regierung zu deren Vertheidigung in der Stände-Versammlung zu fehlen scheint, so könnte es wohl fommen, daß Herr Meisterlin von neuem ausersehen würde, die Geschäfte cines Landtazs-Commissairs für die Finanz-Angelegen- heiten zu versehen.
Es heißt, daß der Minister der Justiz und des Jnnern, Geheime Rath Hassenpflug, unter dem Namen- von Wildeck, in den Adelstand erhoben worden ist. Es heißt auc, daß Adels- Diplome. fúr die beiden Söhne des hiesigen Bildhauers Ruhl ausgefertigt werden würden, von denen der ältere Direktor der Kunst- und Naturalien- Sammlungen, . der jüngere Ober Hofs Architekt ist,
Die Würzburger Zeitung erklärt die Nachricht, daß Fürst von Oettingen-Wallerstein im Duell gefallen jey, als gänz- lich ungegründet. :
Altenburg, 7. Jan. Gestern Nachts if hier der Kirchen- uad Schulrath, Dirckcor des hiesigen Gymnasiums, Dr, August Watthiá, ün 66sten Jahre seines Alters mit Tode abgegangen. Seine „Griechische Grammatik// und sein „Grundriß zur Ge- schichte der Griechischen und Römischen Literatur“ werden ihm einen ehrenvollen Namen unter den Deutschen Gelehrten er- halten.
Närnberg, 6. Jan. Das hiesige Königl. Ober-Post-Amt macht unterm Zten d. M. bekannt, daÿ am 26. Dezember aus dem von hier úber Koburg nach Langensalza abgegangenen Brief- Poft: Felleisen in der Gegend von Hallsadt, jenseits Bamberg, das Brief-Packet vou Nürnberg nah Berlin, mittelst eines ge- waltsamen Einschnitts in das Brief: Felleisen, entwendet wurde; daß es später zwar durch die angejtellte Untersuchung wieder herbcigebracht worden, aber in einem ganz zerstörten Zustande und so zwar, daß die in demselben besindlich gewesenen Briefe, worunter auch solche wareh, in denen sich LWechsel% Kassen - An- weisungen und Zins-Coupons befunden, größtentheils zerrissen oder durchschnitten und auch durhnäzt waren.
Schweiz.
Neuchatel, 3, Jan. Folgendès ist die von Herrn von Chambrier erthcilte (gestern ecwähnte) Antwort auf die am 1. Januar von Herrn Guillebert gehaltene Rede: -
¡Mein Here Defan! Mit wahrhaster Freut.e wird der Staats- Nath die Wünsche und Gesinnungen, welche Sie im Namen der Geistlichkeit und des großen, so wie des kleinen Raths der Bürger- schast Neuchatel's ausgesprochen haben, dem Könige mittheilen. Es
che sie in dem Lande Neuchatels befestigen, alt geworden ij. Schasstanze Regierungsmacht. Cu seit alten Zeiten haven unsere Väter gesagt, daß die Vorsehung eriegs- Und Domänen-Kammern, seit 1722 zur verbundnen Ver-
sind dies die Wünsche eines glúcklichen Volks; sie sind daher eben eiden hat ersi leßt der Tod gelôsk. Aus seinem Unterrichte so aufrichtig und wchr, als gerecht. Das so even beeidigte Jahr syiens Ma asl èn Östern 1785 in die zweite Klasse des Gymna- hat uns neue Veranlassung gegeben, die Wohlthat der Herrschast Mums zU Wesel über, dessen guten Ruf auch dieser Schüler be- des Königs und den Werth Seiner Königlichen Gesinnungen aui- Fund-e{e, als ex wohl vorbereitet entlassen im neunzehnten Lebens-
erkennen; unser erster Wunscy muß und wird daher immer die Et F) O pop y i: A s
Pn nserer Verfaffung und N eten monarchischen Jnfilr Er Fre, Djrern Roh, aa bezog, welche damals noch nen seyn. Unter dieser Bedingung ist Neuchatel mit dem Schweizer. 4 dél nahen Duisburg bestand; und obwohl nur von nenig bunde vereinigt worden. Sobald dieser, ogne unsere Beziehungen zy; Studirenden, und fast nur von den Söhnen der Nachbarschafr
‘ihm zu modifiziren, uns hüten will, muß er diese erste Bedingung esucht, dennoch Lehrer besas, deren Namen Deutschland kannte
unsercs Beitritts achten und erüen, und der König hat das Recht, Wind ehrte. Die Rechte, denen Maassen sh widmete, lehrten ja sogar die Verpflichtung, die Erfüllung diejer Bedingung, ihrex: Sglehtendah!, Hagemann und Krofft. Universitäten unter sol- ganzen Ausdehnung uach, zu verlangen. Auch die Tagsayung füblte: en Verhältnissen bringen Lehrende und Lernende näher an ein- die Heiligkeit der eingegangenen Verpflichtungen, und die Neuwg: Fer, Wie hoch der Begriff von akademischer Freiheit auch
teller werden ins künftige in völliger Sicherheit unter der Argih L j i ; at: threr alten Gisehze D berienigon Sfsileuzioen sich befinden; hi, on einer A A Hie, die, M Ou! alen, ihnen eben so theuer sind, als der Souverain, der sie zu shühy den geheimen Zwang nicht ahnet, den 1hr dereinst das búr-
und zu vertheidigen weiß. Der Staats-Rath hat unveränbert daz,, Merliche und das häusliche Leben auferlegen wird: so wirkt doch in nige Verfahren befolgt, welches ihm der König vorgezeihnet hit, e kl-inen Kreisen, worin jeder Einzelne täglich bemerkt wird, und das die Fnteressen des Landes vertangten, und es j Wir Einfluß der Lehrec auf Fleiß und Sittlichkeit unabwendbar ; ihm äußerst angenehm, aus Jhrem Munde, Herr Def, (6 dem Entfremden von Familienverhältnissen, worin manches
“zu vernehmen, daß unsere Mitbürger es günstig beurtheih dle Gemüth verwildert, beugt der hier so en) natürliche Zu-
haben. Die Ausübung unserer Functionen war keineswe u der häuslichen Gesellschaft der Lehrer mechrentheils glück- ohne Schwierigéeiten und Sorgen; allein es gereicht mir zum Je: E ad: Dagegen darf hicr nicht in die Wage O ErNeA
¡Ü sren, ‘ftere gehoben, lehtere reich! i A S E Da die G L E Nr aud Bad B ertratten des Nen e: Reichthum und die Mannigfalcigkeit der großen Unterrichts
Zolfs f H S NC tenz ni eichen ist hier, sondern nur zu erklären : teller Volks kompen'irt sind. Der König wünscht nur das Lgy[Mlnstalten; 1 cht zu vergleichen ist h jonde zu erfiárer zufrieden zu schen und Er unterläßt nichts, was hierzu beitrazq vie das Still-Leben in Maassens Sele, diese freundliche Mit- kann; eben so sind wir auch bei jeder. Gelegenheit durch die j Waist der Natur, sorgsam gepflegt in der Abgeschiedenheiè des richtige Mitwirkung der Corporationen und der treuen Untertha EWfzrrhauscs zu Hünxe, leicht erhalten in der Befreundung nit des Königs unterstügt worden, weil sie wissen , daß unser eni Ner einfa hen Größe des klassischen Aiterthums, wozu guter Streben dahin geht, Seine vöterlichen Absichten zu erfülle# un; mnasial - Unterricht in den obern Klassen leitet, auch unent- das Land auf dem Wege dec Loyalität und Ehre zu erhaiten. W iht blieb unter den Loungen der akademischen Freiheit haben uns auch noch ElúÚck zu wünschen Üder diese Mitwir T o Hoi S K A3 A ROTE i M EAA ! n f ese Ruhe bei der Fülle der Kraft, diese Milde bei der zur Zeit der Absendung des Kontingents nac dem Lager lj irfe des Durchschauens, selten überall f der spáte L Thun. Auf diese Probe kam es an; der Erfolg hat dic l MWWchärfe E L O N ae E088 ohn ten Hoffnungen der Demagogen vernichtet und ist, wie ale ss Abschleifens in einem bewegten Leben, war in Maassen nur hergehenden, ganz zu unseren Vortheil ausgeschlagen und zie Frucht eines edlen Keims, dessen freier Entwickelung kein gen die Erwartung derienigen, welche sie vorbereitet hatten. Descüher Unfall störend entgegentrat. gestalt war auch das Resultat der großen politischen Krise, aus de Ganz im gewöhnliczen Gleise verlies Maassen nah Ab- wir so glücklih bervorgegangen sind. Diese Krisis hat dicjenignWquf einer dreijährigen Frist, Ostern 1791, Duisburg, bewarb welche wan darch den Geist und Egoismus der Zeit geschwähWh um die Auskultatur im Justizdienste, und ward zu dieser
glaubte, wieder gestärkt, das Gefühl der Pflicht und Treue, wel b! ner Brüfun N A man zu lähmen hoffte , wieder. belebt, die Grundlagen uiscrer poli n Ri O * e L zu Ne E tischen Fnstitutionen erweitert, welche man zersltöre#, und die Stil D, : x gien ,
N B AIE 3 - , ; as alé Regierung“ führten, vereinigten zwar nicht und Vortrrefflichkeit einer Verfassung dargethan, die man vernichta als den Namen ¡(„Degieru ngz“‘/ sUhrten, gten z
wollte, und die nur wegen des Umfangs ihrer tiefen Wurzeln, wehr, wie noch im Anfange desselben Jahrhunderts , fast die Im preußischen Staate hatten die
sonders úber unser Vaterland wache. Mehr noch als sie müstraltung der Domänen, Regalien und Sreuern gebildet, in fort- wir e S eo len. D ies nte chreitender Ausdehnung bereits alle die Polizeigewalt übertom- in unsere Familien mit herübertragen, werden wir dies Fahr U » dio D n i Finfünf T dig beginnen , und ich biite Sie, 9 néint Herr Dekan, so wie dl N 2 O Set C AUA M E ugs HH. Geililichen, die vier Ministralien, die Mitglieder des Stan. Ge d 9 Realérunäen, nebén be T R Rathes und alle unsere theuren Mitbürger, welche, wie Sie (Wo aber war den Regierungen, neben der Rechtépslege die sehr treffend ausdrückten, hier die Versammlung ciner großen Wahrung aller Hoheitsrechte gegen das Ausland, und üm Jn- milie bilden, meine aufrichtigen Wünsche bei dein Anfange piseshecni der edelste Theil der Pouzei, das Ausrechthalten der Lan- neuen Jahres , welches für Sie Alle glücklih scyn mdge, entgezuside® und Gemeine: Verfassung, und die Fürsorge für Gottesdicnsi, zu nehmen. nterricht und milde Stiftungen verblieben. Noch bestand ein ciliges rêmisches Reich deutsher Nation, mit seinem Reichs- Anfan d. age, seinen Reichsgerichten und seinen zehn Kreisen. Noch be- : J sand cin niederrheinisch-wesifälisher Kreis mit seinen zahlreichen Berlin, 12. Jan. Nachdem der Herzog von LeuchtenbezWeistlichen und weltlichen Ständen, dessen Vorsteher zwei kreis- am 6ten in Achen übernachtet,- hat derselbe am andern Morziausschreibende Fürsten waren, ein geisilicher, der Bischof zu Mün- um 7 w die E: über s N fortgesebh ster, ein weltlicher , D des Nachlasses A ausgestorbnen — Von der Kommune der Stadt Swinemünde is mi Herzoge von Jülich, Kleve und Berg. Das Amt dieses zwei- einem lediglih durch freiwillige Beiträge und milde Gaben def Ür sahen abwechselnd Preußen als Herzog von Kleve, und Einwohner aufgebrzachten Kosten - Aufivande von 2100 Rihltn. F Kurpfalz als Herzog von Jülich, Ueberhaupt hatte die Theilung eine neue, mit geshmackckvoller Verzierung verschene Org\ Wes vorgenannten Nachlasses bei weitem nicht alle Spuren des die dortige Ave Ie Mee : i G E e a P A N D B a und A — IJIn die drei Häfen de ezierungs- Bezir®s Ko Nischen Antheile blieb nocy manche Gemeinschaft, namentlich im liefen im Veefloisanen Monat Dezember 7 Schiffe und 12 Bil Fieded: und Stlftungtweseh, Hierzu kamen für das ita ein und 2 Schiffe und 1 Boot verließen dieselben. Mit dsrhum. Kleve besonders die Gebietsverwickelungen mit deu verei- M a 0e o raue igten N V Nie Si L U waldermünde ei erte gefunden, 6 WSavenaer und Heißen, die Rhein- un aaß:Zôlle und die ge- S 0e, R Aae e Mean, d Am N i e Tos Deiche und A N E Ri und è. strandete in der Gegend von Leba das mit Erbsen, Wia el eine ere Bedeutung empfingen; die Unsicherheiten der Leinsaamen, Bettfedern und Borsten befrachtete, 117 Last gr(WMBegränzung auf Mooren und Haiden gegen Münster uvd Kur- Schif „Amphitrite‘/, vom Schiffer Müller aus Königsberz (tdln; der strittize Umfang der \chutherrlihen Rechte über die führt und nah London bestimmt. Ein gleiches Schicksal hasWMAbtei Werden und das Stift Nieder: Eltenz im Innern selbst amn E Era Wn ate 11 Meilen L U N d esen Grundberechtigungen, deren Unbestinmtheit jeder Preußische Schif} „Karoline“ von 152 Lafien Tragfähigkä eil zu seinen Gunsten zu deuten versuchte. Solchergestalt war welches mit 130 Tonnen Liverpooler Salz auf der L E weitschichtiges öffentliches Recht, das die klevemärkische England nach Pillau begriffen war. Bei beiden StrandunMRegierung in dem kleinen, aber fruchtbaren und einträglichen wucden die Menschen und bei der erstgenannten auch ein VLande zu wahren hatte. Als Depositär der Quellen dieses Rechts, der Ladung gerettet, wogegen das Schiff „„Karoline‘/, auf ein Bewahrer und Kenner der Urkunden und mehrfach hundertjäh- Riff fesisizend, von den Wellen zertrümmert und die ganze (rigen Verhandlungen, die dasseibe begründeten, stand bei der Re- dung ins Meer versenkt wurde. gierung ein Archivar, den Natur und Wissenschafc sehr begün- Z M stigen mußten, wenn er seine schwere Aufgabe glücklich ldsen sollte : R E E D L | s jener L O U Flei war viel- Maaslsens Nekrolog. mehr der Kriminalrath von Oven, den Neigun leiß und viel- Als die allgemeine E Staalzeitung am Abcnde s jährige Erfahrung befähigten, der Regierung in diesem Felde me N ovees ns Tod verkündete, ließ sle 0A us f S S O gen nte E ausfäßhrlihen Nekrolog dieses hochgescäßten Staal lehn. Freilich noch nicht aßnend, wie bald der Sturm, der si ae hoffen : un Lis T O dier so spát schon in Südwesten erhoben hatte, auch auf diesem Fetde die fúllt wird, wo nicht dem Anstand allein, wo der Gerechtigf(}} Saat der Jahrhunderte vernichten und den mühsam erworbenen und dem Bedürfnisse des Herzens zu gnügen war, möge | Kenntnissen ihrer Dfleger nur den geschichtlichen Wert belassen Schluß dieses Aufsazes enthüllen. würde, haite der ehrwärdige Greis nicht den Seinen allein, für Karl Georg Maassen, das vierte von drcizehl H unft ens a A Ele erfa, son- ister d am 23ièe 9, *) zu d eboten, em Staate cin Vermächtniß hinterlassen wollen, in S Ge R a A M Live M «iv dem geistigen Nachlasse, in dem Retehthure an Kenntniß des df A n e E und Merl@tsfcheemnn R e Een er E O e Ie Pin der Herrlichkeit Niel, wozu Zifflih und Wyler, dicht an ® Cuike ertrug. USTUA ee niederländischen Gränze, As: Die Mutter - welche jeßt n} Hausgenosse; er leitete seinen Eintritt in das Geschäftsleben : 87siten Lebensjahre diesen Sohn betrauert, ist eine Tochter d} ber nicht lange; denn er starb noch im ersten Jahre desselben, Kriminalraths von Oven, eines angesehnen Rechtsgeiehrten F} Und Maassen blieb nur die Sammlung seiner Bücher und Kleve, dessen Liebling dieser Enkel schon in srühster Jug Handschriften und der Segen seines Andenkens, dessen erste war, und dessen Bürsorge zunächst er die Möglichkeit einer höhe e n Derwpaten war, A Me e 0 Mr j einer glúcélichen * n verdantte. ( archive {on vom 1sten Dezember ab führte. e A blt A Las mäßige Vt Wahrscheinlich war es dies frühe N Verwaisen, was Maa- besserung seines Einkommens mit der Steuererupfänger - St® jen, wie st{ merzlich er es auch) empfand, eben die Selbstständig- in der Herrlichkeit Gahlen, am Ostende des Herzogthut elt der Änsichten und des Urtheils gab, die mit so großer Be- Kleve, zwischen Wesel und Dorsten; und zog nun in das Kit \heidenheie verbunden ein seltenes Erbtheil der edelsten Naturen dorf O rb Sis Ie bernlehaftlichen Beewalting, L L a Fin zum ihre bd S u R O Schule dieses ländlichen Wohnorts konnte nur den ersten &® es Hlinanzminsters gehörte. oige Selsler wollen nur menctar-Untercicht gewähren : ee empfing daher vom zeh freundlich auf die Bahn gebracht, nicht aber — und wär es ten Lebensjahre ab Erziehung mit geistiger Bildung. außer d} Uh von der höchsten Einsicht, Lieb und Treue — auf derselben älterlichen Hause, Zu beidem ward er im Jahre 1779 d P Ingelt sein: je willizer Maassens weiches Gemüth sich der Prediger Muhrmann zu Hünxe,- einem Kirchdorf in der N erei Leitung eines verehrten Großvaters hingegeben hätte, barschaft O Bac eigen; und e D schon p 4 ten E E wäre das Kleinod dieser Selb{èstän- genden Jahre höher befördert wurde, seinem Amtsnahf0# d ; en. i Grunetvoald, bei dan ais ins Jahr 1785 blieb. Diel 4 f A far der A a O e Mig rer und Erzieher Maas)ens vom zwölften Jähre bis ins | atur zum Meserendariale vei der Tievemär- zehnte, d E Lebensalter für S Meiften, le E. als evangelischer Superintendent zu Achen; und den D i i: wohlthuender Erinnerung und dankbarer Verehrung zwis *) Die Prüfung ward am 21. April vollzogen. Das Anstellungs-
| rescript ist am 12ten Mai erlassen worden. *) Nicht 1770, wie mehrfach dfentlich angegeben worden.
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fischen Regierung übergieng. *) Aber bald nacher ward ihm der außerordentliche Auftrag, die Kommissarien als Hülfsarbei- ter zu begleiten, welche von Kleve im April 1793 nah Neuwied gesandt wurden, um die Beschwerden wider den damals regte- renden Fürsten Friedrich Karl **) zu untersuchen und abzustellen. Der bis zum Junius 1794 verlängerte Aufenthalt in Nelindled konnte wohl auch mehr Gelegenheit geben, vieljeitige Kenntnisse zu erwerben R bewähren, als die gewöhnlichen Justizge- schäfte daheim. Maassens Lehrjahre fielen in eine lchrceiche Zeit. Tausende haben sie mit ihm durchlebt; aber ihre Lehre und Warnung ist spurlos an ihnen vorúbergegangen. Maassen hat ihre Mahnungen nie vergessen: immerdar blieb ihm eben sowohl gegenwärtig, wie leicht und wie weit selbst Wohlwollen und Krafc sich verlieren kann in Abentheuerlichkeit und Vergeu-
det, der es an Raum und Sroff für würdiges Wirken gebricht ; als wie schrecklich die betrogne Philantropie aus ihren goldnen Träumen erwachte, unter den Erpressungen ihrer Plünderer und den Beilen ihrer Henker.
Der Krieg, vis dahin mit wecselndem Glücke zwischen Mosel und Rhein geführt, nahte nun auch dem Niederrheine. Die klevemärkishe Regierung verlies im Unfange des Oktobers 1794 das linfe Rheinufer, balò nachher von den Franzosen be- scht, und zog sich nach Wesel zurück. Der Frost des näch{fol- genden Dezembers entzog den vereinigten Niederlanden ihre na- türliche Schußwehr: ihre Gewässer wurden gangbar für dic Heere Frankreihë, und das Land nunmehr deren leichte Beute. Wesel war jezt auch auf dem rechten Rheinufer bedroht, und die Regierung erhielt deéhald im Januar Bcfehl, ihren Siß noch weiter rüwärts nah Hamm zu verlegen. Der Frieden, welchen Preußen am 5. April 1795 mit Frankreich zu Basel \{chloß, endigte vorläufig diesen unsihern Zustand. Das linke Rheinufer blieb vorerst militärisch von Frankreich bescht: die Regierung gieng daher nicht nach Kieve zucúck, sondern eröffnete ihre Signgen am 1sten Oktober 1795 zu Emmerich, auf dem rechten Rheinufer, wo fie scitdem ungestört fast aht Jahre lang verblieb. Zwar verfügte sch später ein großer Theil ihrer Mit- glieder nach Kleve, um die Reùtspflege von dort aus zu verwalten: aber der Hoheits-Senat und das Archiv waren stets in Emmerich. Maassen folgte der Regierung auf allen diesen Zügen, versah die Geschäfte des zurükgebliebnen Archivars, und ward, als die- ser endlich sein Amt niederiegte, durch ein Rescript vom Z0sten Dezember 1795 mit 600 Thlr. Gehale zum geheimen Regierungs- archivarius und Hoheitésekretär ernannt. Er erhielt also im 27sten Lebensjahre zuerst eine - feste Anstellung mit Gehalt im preußischen Staatsdienste, Als Beweis, welhe Würdigung seine Kenntnisse schon damals erhielten, verdient Erwähnung, daß die Juriiten-Fakultät zu Duisburg ihm die Lehrstelle antrug, welche durch den Tod des Professors Krafft erledigt war. Maassen verblieb indeß im Justizdienste, betricb auch richterlihe Geschäfte, neben der Archivarbeit, und ward deshalb am 9ten Januar 1799 auch noch zum Kriminalrathe bestelle. Bald nach der Mitte des Jahres 1802 beseßte Preußen die sekularisirten Stifter und me- diatisirten Reichsstädte, die zur Entschädigung für Geldern, Mörs und Kleve westwärts des Rheins dienten, welche gänzlich an Frankreich abgetreten worden: namentlich zwischen der Weser und dem Rheine den südöstlichen Theil des Bisthums Münster mit der Hauptstadt, und das Bisthum Paderborn als Fürsten- thümer, die Abteien Essen und Werden als Grafschaften, und das Stift, jeßt Herrschaft Nieder-Elten. ;
Das Reglement über die Vertheilung der Géschäfte zwischen den Landes: Kollegien in den preußischen Entschädigungs-Ländern vom 2ten April 1803 beläst den Regierungen nur die Justiz-, Lehns- und Vormundschafts-Sachen, und überweist alle Hoheits-, Kirchen-, Schul-, Stiftungs-, Kommunal- und höhern Polizei- Sachen, welche sle bisher verwalteten, den Kriegs- und Domä- nen- Kammern ; wesentlich eben so, wie dies seit 1808 für den ganzen Staat geschahe: nur blieben damals die Namen beider Bekdrden noch unverändert. Das Patent vom 11lten September desselben Jahres verkündigt ferner die Errichtung einer neuen Regierung zu Münster für das Fürstenthum Münster, das Her- zogthum Kieve ostseits Rheins, die Grafschaft Mark, die vor- maligen Adbteien Essen, Werden und Elten. Jn Folge dieser Bestimmungen wurde die klevemärkishe Regierung zu Emmerich am 1ßten Sept, 1803 aufgeldst; das Personal derselben gieng an die neue Regierung zu Münster über: die Pak Kirchen-, Schul-, Stiftungs, Kommunal- und höhern Polizei-Sachen, die fie bisher verwaltet hatte, wurden an die Kriegs- und Domänen- Kammer zu Hamm abgegeben. Die Trennung dieser Sachen war s{wierig, und hielt noch cin Jahr auf. Bis dahin stand Maas\en bei der Regierung zu Münster: dann aber gieng er mit seinen Geschäften an die Kammer zu Hamm über, um sie als Mitglied des Kollegiums, als Kriegs- und Domänenrath, fortzusezen. Seine Bestallung hierüber ist am 18. Nov. 1804 ausgefertigt.
So trat Maassen im 36sten Lebensjahre zur Polizei- und Finanz-Verwaltung über, nichr ahnend, wie weit dicser Schritt ihn führen würde. Die Landestheile, worauf sein Dienst sich bezog, waren mit Ausnahme der drei Abteien altpreußische, welche nur die Behörde, nicht die Verfassung ihrer Anstalten wechselten; zwei Jahre, verlebt in einein unsichern Zustande, in der nächsten Berührung mit einer unersättlihen Nachbarschaft, waren wenig geeignet für friedliche Wirksamkeit: cs gehört daher um so mehr zur Bezeichnung der Bildungéstufe, worauf Maassen bereiis stand, daß seine Verwaltung Anträge veranlaßte, einerseits in den großherzoglih bergischen Dienst, andrerseits in das General- direkctortum zu Berlin einzutreten. Jene wurden unbedenklich abgelehnt, diese blieben unfruchtbar, weil die Folgen der Schlacht von Auerstädt die Verhandlung unterbrachen. Der Frieden zu Tilsit vom Iten Julius 1897 entzog dem preußischen Staate die Hälfte seiner Besißungen, namentlich auch die westfälische; und
zit tiefer Betrübniß legte Maassen einen Abdruck des Publi-
*fandums vom 29. August desselben Jahres, wodurch sein König
auch ihn seiner Dienstpflichten entlies, zu seinen Perfonal-Akten. In der That war seine Lage nit ohne Schwierigkeit. Wenn auch nicht dem dringenden Bedürfn.sse des ersten Augenblicks mittellos hingegeben, fehlte doch viel zu der Unabhängigkeit, welche beßre Tage, wie entfernt sie damals auch erscheinen moch- ten, gesccháft- und erwerblos abwarten konnte. denheit gestattete keine Hossnung auf einen Ruf in den bedräug-
*) Er bestand die Referendariats-Prüfung am 4 August 1792. Das Ee Mes ward aber erfi am 30. März 1793 aus- gefertigt.
**) Die Fürsten zu Wied Runkel und zu Sayn Witgenstein- Berleberg hatten auf Einseßung einer Kuratel bei dem Reichsfam- mergericht angetragen , die auch utter preußischer Vermittelung er- jolgte, aber im Fahre 1798 von dem Reichshotrathe wieder aufat- hoben wurde. Friedrih Karl legte jedoch 1802 die Regierung frei- willig nieder, Und begab sich nach Freiburg im Brisgau, wo er 1809 starb.
Seine Beschei- |
ten Staat, dem sein Herz ergeben blieb; und sein Gesühl wi- derstrebte dem Dienste der fremden Macht, die jet den Lundes- theil beherrschte, dem seine Thätigkeit bisher ausschließlich gewid- met war. Hier, wo das persônliche Verhältniß entscheidend het- vortritt, muß erwähnt werden, daß Maassen, als er mit fester Besoldung angestellt sein Schicksal gesichert glaubte, Gatte und Vater wurde. Schon im Jahre 1794 sah er zu Neuwied die Tochter des angeschenen Kaufmanns VölEer, Johanna Maria, ausgezeichnet durch Vorzüge des Geistes und des Herzens: er gewann ihre Zuneigung, und am 29sten Mai 1797 ward ihre Verbindung zu Wesel im Hause des Oheims der Braut vollzo: gen, die jeßt als Witwe, nach einer 37jährigen überaus glückli- chen Ehe, den Mann betrauert, dem sie ganz lebte. Mit ihr
Ver! : | Úberlebten den Vater eine Tochter, seit 1819 dem Fabrikherrn dung, wenn die Grundherrlihkeit sich mit einer Macht beklei- | | erst in diesem Jahre die dritte und lezte Prüfung für den Staatts
William Kokerill zu Guben vermählt, und zwei Söhne, die beide
dienst bestanden, wonach der áltere zum Karamergerichts-Assessor der jüngre zum Regierungs- Assessor ernannt worden ist. Eine Tochter und ein Sohn sind in frühester Kindheit gestorben.
Maassens drei überlebende Kinder lebten sämmtlich beretts im Jahre 1807, und wahrscheinlih éntschieden zunächst Hüdck- sichten auf ihre Zukunft, daß Maassen, einem erneuten Rufe des großßerzoglich bergishen Staatsminijters Grafen von Nes- selrode folgend, endlich im Mai 1808 nach Düsseldorf gieng, und als vortragender Rath bei dem Ministerio daselbst Sachen des Jnnern und des Kultus übernahm.
Aber fremd und täglih nur fremder ward ihm dieser Ge- s{häftébetrieb: und wie belobend auch hier seine Sachkenntniß, Sgt und Redlichkeit anerkannt wurde; so war cs doch cin
Wck sür ihn, daß die Beschäftigung in Düsseldorf kaum ein Jahr dauerte. s
Kräftig ward indeß im preußischen Staate der Aufcrstee hung zu neuem Leben Raum und Bahn bereitet: der Zeiten Ungunst trieb nur dringender porwärts. Jn Folge der Verorde- nung vom 26sten Dezember 1808, wegen verbesserter Einrich- tung dex Provinzial-Polizei- und Finanz:Behörden wurden die damals noch erhaltenen aht Kriegs: und Domänen - Kammern mit großer Erweiterung ihres Geschäftskreises in Regierungen umgewandelt: unter diesen auch die kurmärkische, die, von Ber- sin nah Potsdam veríegt, zum ersten Präsidenten den jetzigen Ober-Präsidenten der Provinz Westfalen, wirklichen geheimen Rath, Freiherrn von Vincke, erhielt. Dieser war eben der lezte Präsident der klevemärkischen Krieges- und Domänen - Kamniern zu Hamm gewesen, unter deren jüngsten Räthen Maassen bis zur Auflösung der preußischen Verwaltung stand. Es war de Herrn von Vincke Bedürfniß, sh in seiner neuen Lage mit Ge- húlfen zu umgeben, deren Geist und Gesinnung er schon dort erprobt hatte. So ward Maassen nah Potsdam berufen, und durch cin Patent vom 24. März 1809 als zweiter Regierungés Direktor angestellt: die nur ungern ertheilte Entlassung aus großherzoglih bergishem Dienste erfolgte erst am 20sten Vèai. Anderthalb Jahre später, bereits unter der obern Leitung des Staatskanziers „ damals noch Freiherrn von Hardenberg , rückte Maassen in dieser ämtlichen Stellung höher auf: er empfing die Bestallung als Vice-Präsident mit Beilegung eines Gehalts von dreitausend Thalern in einer belobenden Kabinetéordre vom Z1sten Oktober 1810, welche besonders das Vertrauen ausdrüdt, daß er zu den Wenigen gehöre, welchen bei gründlichen Kennt- nissen und kräftigem Willen mitten in einer stürmisch bewegten Zeit nicht die Mäßigung entschwunden war, wodurch allein die Einheit der Regierung erhalten werden konnte.
Maassen verblieb hierbei wärend der drei trüben Jahre, worin zulezt im Frühjahre 1812 selbst das Dasein eines preußi- schen Staats gefährdet ershien: er verblieb darin wärend der folgenden drei Jahre, wo mit Opfern, woran er beinahe verblus tete, dieser Staat wahre Selbstständigkeit wieder errang. Seine ganze Vorbereitung, seine ganze Wirksamkeit hatte, bis er nah Potsdam berufen ward, dem engen Bezirke der weiland kleve- märkischen Regierung angehört. Die gründliche Kenntniß der verwickelten Verhältnisse des Herzogthums Kleve, die Grundlage seines frúhsten Fortschritts im Staaisdienste, war cin todter Schatz geworden: nur die Frucht dieser Vorübungen blieb; das unermüdliche Forschen, die Behutsamkeit im Urtheilen, das zähe, nicht starre, Halten an erkannter Wahrheit. Mit dieser Aus- stattung eines doch schon fast achtzehnjährigen Geschäftslebens, und der wohl erhaltenen Mitgift der Natur, hellem Geist und mildem Gemüch, trat Maassen in die Verwaltung einer ihm bis dahin unbekannten Provinz: er trat darein unter dem un- günstigsten Verhältnisse der Zwecke zu den Mitteln, der Ansprü- che zu den Kräften, der Forderungen zu der Habe. Neven der Noth stand die Armuth, welche höchstens karge Hülfe für den Augenblick gewähren konnte. Aber in der Ansicht derer, fo die Zeit erkannten , sproßte das s{hwankende Reis aus den Wurzeln der Eiche, und sorgsam schonten sie mitten unter ihren Bedrängs- nissen, unter dem kümmerlichen Fristen vom Tage zurn Tage, die Grundlagen einer mächtigen Zukunst. Maas\sens neuer Geschäfcskreis umfaßte den geistigsten Theil der Aufgabe für das Herz des Staats, die Sorge für Ausrechthalten der dfentlichen
rdnung und der Gerwerbjsamfkeit, für Kirchen, Schulen und milde Stiftungen, in der ältesten Provinz des Reichs und dem Sie seiner Herrschaft. Nicht rühmend hervorzuheben ist hier die Gewandheit des Geistes, womit er {nell sein neues Ver- hältniß begriff; nit die Einzelnheiten seiner Wirksaméeit, un- er\hôpflich scheinend in Hülfmicteln, wo Hülfe gebra; nichl die Freudigfeit und die Milde, womit er die Herzen gewänti und die Gemüther erhob: ein ehrwürdiger- Bischoff der evange: lisczen Kirche, vier und vierzig Jahre freundscharlich mit ihm verbunden, Theilnehmer an seiner Sorgfalc für Unterricht und Sitten in jenen Jahren der Prüfung, hat das bereits aus vol: ler Sele gethan, *) Aber daß ihm immitten dieser Drangsale nie der Leitsiern aus der Ferne, nie der Blick auf den Staat und seine Zukunft entwih; daß in der Tiefe des stillen treuen Gemúüths, in dem bescheidnen Haushalten úber die Provinz, vorhecr\chend {hon die Sorge für das Ganze, schon der Haus: halter Über die Fülle des Reiches lebte: das muß jebt anerkannt werden , nun wir deuten fônnen, was er, damals kaum dunkel ahnend, sich selbs nicht zu gefehen wagte.
Als die Heerschaaren heimkehrten, und der Treue daheim auch dankbar gedacht wurde, wählte Maa \sens Bescheidenheit unter mehrfah dargebotenen Shren den Shmuck des eisernen Kreuzes, “*) der, wenn die Männer jener Zeit dahin geschieden sind, nur noch von der Siegesgdttin über Berlins Propz;!een einporgehoben, und an den Fahnen des Heeres glänzen wird. Aber bald folgte der eigne Lohn des Verdienstes, der Beruf zu
höhrer Wirksamkeit. (Fortseßung folgt.)
“i ») Eylert, in No. 269 der Vossischen Zeitung vom 6ten Rovem=- € .
**) Am weissen Bande, erhalten am 17. Januar 1816.
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