1835 / 18 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ahgeslo}en und unterzeichnet, durch welchen felgeseßt wurde, daß die Französische Regierung, um si von allen Forderungen zu be- Freien, welche von den Bürgern der Vereinigten Staaten wegen gesezwidriger Beschlagnahme, Beraubung, Sequeftration, Confisca- tion oder Zersideung hrer Schiffe, Ladungen oder andern Eigen- thums gegen sie erhoben wurden, sh verpflihte, eine Summe von 25 illionen Franken an die Vereinigten Staaten zu ablen, damit dieselbe unter die Betheiligten vertheilt werden möchte. [uch wurde von Seiten der Französischen Regierung stipulirt, daß diese 2B Millionen Fr. zu Paris in sechs jährlichen Raten von je 4,166,666 Fr. 66 Cent. in die Hände der von der Regierung der Vereinigten Staaten dazu autorificten Person oder Personen gezahlt werden sollten, und zwar die erste Rate nach Verlauf eines Fahres nach dem Austausch der Ratificationen dieses Vertrages, und die an- deren in Zwischenräumen von je einem Jahr nach einander, bis das Ganze abgezablt wäre; zu der Summe einer jeden dieser Raten sollten 4 pCt. Zinsen von derselben so wie von den andern noch un- bezahlt bleibenden Raten binzuzefügt und dîlese Zinsen von dem Tage des Austausches der Ratificationen an gerechnet werden.“ ¡Auch wurde von Seiten der Vereinigten Staaken, um von allen Forderungen Frankreichs zu Gunsten seiner Bürger voUusän- dig befreit zu seyn, festgeseßt, daß die Summe von 1,500,000 Fr. in 6 jährlichen Raten an die Fcanzdsische Regierung bezahlt, und zwar von den jährlichen Summen, welche Frankreich zu zahlen sich verpflichtet hatte, abgezogen, die Zinsen davon aber ebenfalls vom Tage des. Austausches der Ratificationen an gerechnet werden soll- ten. Außer dieser Stipulation wurden Frankreich durch folgenden Artikel noch wichtige Vor: heile gesichert, nämlich: Die Franzbsi- schen Weine sollten, vom Austausch der Ratificationen dieses Tages an, zum Verbrauch in den Staaten der Union unter Zôllen zuge- lassen werden, welche folgende Säße für die Galone, wie selbe jebt für Weine in den Vereinigten Staaten im Gcbrauch ist, nicht Übersicigen sollten: 6 Cents für Rothweine in Fässern, 10 Cents für. weiße Weine in Fässern und 22 Cents für alle Sorten von - Weinen in Flaschen. Daz zwischen den dergestalt reduzirten dllen von Französischen Weinen, und zwischen den allgemeinen Sätzen des am 1. Januar 1829 in Kraft getretenen Tarifs bestehende - Verhältniß soll anch dann beibehalten werden, wenn die Regierung - der Vereinigten Staaten es angemessen fände, jene allgemeinen Sätze -_în einem neuen Tarif zu vermindern. Mit RÜcksicht auf diese Stts pulation, welche 10 Jahre lang súr die Vercinigten Staaten bin- dend seyn solite, verzichtete die Franzdsische Regierung auf die For- derungen, weiche sie auf Grund dès 8. Artikel des Aôtretungs : Ar- tikels von Louisiana erhoben hatte. Sie verpflichtete sich Überdies auf die langfaserige Baumwolle der Vereinigten Staaten, welche nach dem Austausch der Natificationen dieses Vertrages auf Schifs fen der Vereinigten Staaten oder auf Franzdsischen Fahrzeugen von dort direkt nach Frankreich gebracht würde , dieselben Zblle aufzuer- legen, wie auf die kurzfaserige Baumwolle. ‘/ (Fortseßung folgt. )

Fnland.

Berlin, 16. Jan. Jm Jahr 1333 waren von den Heng- , ften der Lind-Gestäte in der Provinz Schlesien 3682 Stu- ten gedeckt worden, wopon im Jahr 1834 800 Sluten und 821 Hengite, zusammen 1621 Fohlen gefallen sind. Davon hatten bis zum Spät: Herbste hon 888 Fohlen das Gestüt: Brandzei- chen erhalten. Jm Jahr 1834 find wieder 4336 Stuten von Landbeschälern gedeck: worden. Wenn auf den vorjährigen Re: -monte Märkten im Ganzen nur 93 Pferde verkauft wurden, während im Jahr 1833 deren 106 weggingen, so liegt der Grund hiervon nicht etwa in einem Rückschritte der Pferdezucht, sondern lediglich darin, daß min bei der Auswahl noch strenger gewesen, als sonst, wie dies auch die zugestandenen höheren Preise, dte “bis 130 140 ja bis 150 Rthtr. bewilligt worden, beweisen. Jm Ganzen zahlte die Königl. Remonte-Kommission 8975 Rthlr. Und der Darchschnitts-Pre:s stellce sich auf 96 Nthlr. Von den gekauften Pferden gehörten 47 der Klasse der Gutsbesiger, 15 den Wirthschafts-Beamten und Pächtern und 31 dem Rusti- Fal-Stande an.

Für Rechnung der Seehandlung is bei der Stadt Ohlau eine Mahl -Mühle von 8 Gängen nah Amerikanischer Art angelegt worden. Vier dieser Gänge sind beceits in Betrieb.

Jm Laufe des ganzen Jahres 1834 sind in den Hafen

zu Swinemünde 838 Schisfe, von zusammen 60,423 Lasten ragfähigkeit, cingegangen. Darunter befanden sih 608 (ven 42,077 Lasten) beladen, 209 (16,6253 Lasten groß) gebal- lastet, 20 (von 1681 Lasten Grödpe) Nothhafner und 1 Noth- rheder, 40 Lasten groß. Der Nationalität nach bestanden diese Schiffe in: 94 Dänen, 6 Mecklenburgern, 9 Hanseaten, 2 Rus: sen, 13 Schweden, 27 Norwegern, 50 Engländern, 31 Hannove- ranern, 16 Oldenburgern, 50 Niederländern, 1 Franzosen, 6 Neapolitanern und 533 Preußen. Von lekteren waren 394 (28,892 Lasten groß) beladen, 127 (12,095 Lasten groß) gebal- lastet und 12 (1310 Lasten groß) Nothhafner. Gegen das Jahr 1-33 sind 25 Schiffe weniger eingelaufen, d. h. 57 beladene Schiffe und 13 Nothhasner weniger und 44 geballastete Schiffe und 1 Nothrheder mehr. Ausgelaufen sind im genann- t:n Jahre 866 Schiffe von zusammen 61,768 Lasten groß; da-

_ von waren 7l4 (50,472 Latten groß) beladen, 128 (9335

Last:n groß) geballaster, 23 (1921 Lasten groß) Norhhafner, und 1 -

Nothrheder von 40 Lasten Größe. Der Nationalität nach liefen

: aus: 92 Dänische, 8 Mecklenburgische, 9 Hanseatische, 2 Rus-

_ siche, 15 Schwedische, 28 Norwegische, 50 Englische, 30 Han- noversche, 13 Oldenburgische, 52 Niederländische, 1 Französisches, 6 Neapolitanische und 560 Preußtsche Schiffe, von welchen leb- teren 495 (36,791 Lasten groß) beladen, 50 (5013 Lasten grop) geballastet und 15 (1550 Lasten groß) Nothhafner waren. Ge- gen das Jahr 1833 liefen 1 Nothrheder mehr und 14 beladene, 43 geballastete Schiffe und 6 Nothhafner weniger, also im Gan- zen 62 Schiffe, weniger aus.

Jn die Sechäfen des Reg. Bez. Stralsund sind im Jahre 1834 eingegangen 645 Schiffe, zuyammen von 37,501 Lasten, Und ausgegangen 672 Schiffe von zusammen 37,011 La, sten. Gegen das Jahr 1833 liefen 64 Schiffe mehr ein und 16 Schiffe mehr aus. Seewärts wurden 18,399 Wispel Weizen, 10,743 Wisp?l Roggen, 8839 Wispel Gerste, 3230 Wispel Has fer, 1024 Wispel Erbsen , 2917 Wispel Ma!z, 18,443 Centner Mehl und 86,837 Quart Branntwein versandt. Nach inländi- schen Häfen gingen vermittelst der Binnen-Gewässer der Ojisee 5049 Wispel 11 Scheffel Weizen, Roggen, Gerste, Hafer und Erdjen und 2806 Wispel 22 Scheffel Malz.

Mach dem Wunsche der Kaiserl. Russischen Gesandtschaft am hiesigen Hofe bringen wir die nachstehende Bekanntmachung hiermit zur öffentlichen Kenntniß :

Bekanntmachung.

Der Wislnaschen Gouverncments- Liquidations: Kommission

sind aufs n.ue voll ändige Nachweisungen üter. verschiedene Per- jonén des hiesigen Couvernements zugekomn.ea, deren bewegli-

68

ches und unbeweglihes Vermögen für Theilnahme an dem lehz- ten A"fruhr definitiv konfiszirt worden is, und indèm sie das Namens: Register derselben hier unten beifügt, macht sie, kraft der am 28sten Juni 1832 Allerhöchst bestätigten Vorschrift, Fol- gendes hiermit öffentlich bekannt: :

1) Daß die Kreditoren der untengenannten ehemaligen Guts- besiber, ohne den Termin zur Befriedigung ihrer respektiven Forderungen abzuwarten, sofort ihce Ansprüche dieser Kommis- sion einzureichen haben, und zwar: diejenigen, welhe in Ruß- land und dem Königreich Polen wohnen, innerhalb 6 Monaten; diejenigen aber, welche sich im Auslande befinden, spätestens bin- nen 12 Monaten, gerehnet von dem Tage des Erscheinens der ersten gedruckten Publication in einer der dffentlichen Zeitungen beider Hauptstädte, in einer der Warschauer- Zeitun- gen oder dem Lithauischen Courier. Wobei noch bemerkt wird, daß nur diejenigen unkestrittencen und nicht durch Pfandrecht gesicherten Schuld-Dokumente in die allgemeine Schulden- Masse, als zur Befriedigung geeignet, aufgenommen werden können, welche bis zum Anfange des Aufruhrs in Rußland auszefertigt worden sind; diejenigen aber, welche im Königreich Polen oder im Auslande kontrahirt wurden, werden gänzlih abgewiesen werden.

2) Haben sowohl Privat- Personen als Kirchen, Klöster, Lehr- und. Wohlihätigkeits - Anstalten, so wie die Collegia -allge- gemeiner Fürsorge, ihre Anforderungen an gedächtes konfiszirtes Vermögen innerhalb 6 Monaten anzumelden.

Z) Die Schuldner der unrtengenannten Personen, deren Zah- lungs- Verbindlichkeit bereits eingetreten ijt, haben sofort die schuldige Zahlung zu leisten, die Uebrigen aber binnen dem festgeseßten Termin von 6 Monaten ißre Schuldverpflichtung dieser Kommission anzuzeigen.

4) Allen denjenigen, weiche von gedachten Personen beweg- lihes Vermögen, Kapitalien oder was immer für Dokumente oder sonst denselben zugehörige Kredit: Billete und Obligationen in Händen haben, sollen jolcze sämmtiich in dem Zeitraum von

“6 Monaten ebenfalls dieser Kommission einreichen, und derselben

zuzleich von allen auf s-lchen Gütern zu Gunsten der früheren Eigenthümer haftenden Gercchtsamen Anzeige machen.

5) Die Gouvernements Confiscatione-Kommissionen, die Ka- meraihdfe und Übrigen Beh ôrden und Obrigkeiten haben in glei: chem Zeitraum von 6 Monaten dieser Konimission zu berichten von allen ihnen bekannt gewcordencn Schulden der früheren Be- sizer solcher konfiszirten Güter, von den von ihnen erwirkten Zahlungen Und: noch zu erhebenden Geldern, so wie von decen Forderungen an verschiedene Privat: Personen und Behörden, deren beweglichem und unbeweglichem Vermögen, ihnen zugehd- rigen Kredit-Billets und Obligationen, und von 1hren etwanigen Nutzungs-Rechten auf Kron- oder Privat-Güter.

6) Die Gerihts:-Behödrden scllen ungesäumt von allen bei ihnen wegen Schuld - Forderungen an die gedachten Personen anhängigea Prozessen Anzeige machen, so wie von den angemel- deten Forderungen derselben an Privat ‘Personen oder Behörden, mit Bemerkung des wahrscheinlichen Belaufs, und der. Doku- mente, auf welchen sle beruhen. ; j

7) Diejenigen, welche den ebengenannten Verpflichtungen nicht nachkommen, sehen sich allen den Fo!gen und der Verant- wortung aus, welche durch die allgemeinen Geseße des Reichs fúr die zum Publications- Termin unterlassene Anmeldung der Schuldforderungen an zahlungsunfähige, niht zum Handels- stande gehór:ge Personen, so wie gleihmäßig für Verheimlichung denselben zustehender Geldzahlungen, Vermögen, Kapitalien und Dokumente, festgesc6t sind.

Namens-Register

derjenigen Personen des Wilnaer Gouvernements, deren bewegliches und unbewegliches Vermögen defi: nitiv konfiszirt worden ist.

Byszynski, Johann, aus dem Dorfe Migule im Wilnaer Gou- vernement.

Beynarowicz, Joseph, Edelmann aus dem Wilkomirschen Kreise.

Grzymaylo (Taufname und Geburtsort unbekannt), Öffizier der gewesenen Polnischen Armee.

Kolesinski, Benedikt, Edelmann aus dem Nosslenschen Kreise.

Labuolz, Onvphry, Geistlicher des Swiencianschen Kirchspiels.

Ostrowski, Franz, Edelmann aus dem Schawelschen Kreise.

Sawicki , Ferdinand, Michaels Sohn, Student der ehemaligen Universität in Wilna.

Strébeyko, Joseph, Edelmann des Rowner Kreises.

Stachowski, Al:xander, Edelmann aus dem Wilnager Kreise.

Auf Verfágung der Liquidations - Kommi|sion, den 30. Ok tobir 1834.

Das Mitglied der Kommission, Hofrath Bialocki. Der stellvertretende Secretair, Gabriel Ostrows!i.

Vierter Jahres: Bericht der Hufelandshen Stif- . tung zur Unterstüßung nothleidender Aerzte.

__ Die Stiftung gedeihet! Die Einnahme im Jahre 1835 belicf sich auf 9195 Nthlr. 24 Sgr. 6 Pr., woruntee 310 Rthle. Zinsen und 4900 Nthlr. von dem Verein zur Einrichtung der Fubel - Feier des Herrn Staatsra:hs Hufeland. Ausgeueben wucden 2353 Rthlr. 25 Sgr. 6 Pf., wovon 2004 Rihlr zur Unterstüßung von Sechs und Vierzig hülsbedürcftigen Aerzten, von denen 13 fortlaufende Pensionen geen, und 349 Rthlc 25 Sgr. 6 Pf. zur Bestreitung der Verwaltungs - Kosten verwendet sind, so daß am Schlusse des verflossenen Jahres der Kassen Bestand 17,550 Rthlr. in Staats-Pas pieren und 489 Rthlr. 7 Sgr. 2 Pf. in Courant béetcug.

Möge die bisherige Theilnahme einer Anstalt verbleiben deren wohlthätiges Wirken besonders im vergangenen Jahce recht lebhaft empfunden wucde, in welchem #0 mancher Kunsigenosse von pldblich einbrechendem Unglück, namentlich von Brandschäden , heimgesucht ist, und Hülfe in der Noth gefunden hat! j

Das Direktorium der Hufelandschen Stiftung zur Unterstüßung nothleidender Aerzte.

Barez, Hufeland, Klug, Trüsledt, v. Wiebel.

Meteorologische Beobachtung. | Morgens |: Reims Abends | 6 Uyr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung. ubt dd 7 e 3 “War: /834/1 9 Par. 334, 4 2 ‘Par [Quellwärme 7,1 ® R.

uitwärm ,1 R. } 2,1 ®°R Thaupunkt m Ls o a ra 1:0 ° R. A 0:6 s Flußwärme 0, 6 ° R. Bodenwärme 1,9 ° R.

Dunfisdttg.| 83 pCt. | 68 yCt. | 82 pCt. rey ... O DROtN heiter. halbheiter. tuédû:ft. 0,0 3 6 Rh. ÍNiederschlag 0,

W SW. SW. Wolkenzug SW. e

1835. 15. Fanuar.

Nach einmaliger :

Berliner Börse.

Den 16. Januar 1835. Amtl. Fonds- und Geld -Cours- Zettel. (Prenfs. Cour) [Z/ [Brief\Geld| [ZF Bri Ga

100% (100 f Ostpr. Pfandbr. 1017-1101! 97x | 96# J Pomm. do, i6t | I 621 | 612 j Kur- u. Neum. do. 7

100 | 993 TSchlesische do. j 997 IRkst.C.d.K.-u. N.

1004 | 995 IZ. - Sch. d.K.-u.N.

981 f -

95 (Holl: vollw. Duk.

384 _Neue do. Friedrichsd’or .

101% 1024 [Disconto

St. - Sehuld- Sch. Pr. Engt. Obl. 30. Präm. Sch.d.Seeh. Kurin. Obl, d, I. C.|. Neum.Int.Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb. do. Eibing. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

Auswürtige Börsen.

Amsterdam, 11. Januar. Niederl. wirkl Schuld 53415. 53 Ad. Cortes 31s. Antwerpen, 10. Januar. Span. 58 45. 38 27. Guebhard 445. do. Coup. 25. Belg. 977 j Frankfurt a. M., 183. Januar. Oesterr. 52 Metall. 101. L627, A8 9215 925. 258 9, 12 235 234 Bauk - Actien 1558. 1556. Part. - Ublig. 1393 13 Loose zu 100 G. 2151, G. .Preuss. Präm.-Sch. 62. 613. dv, j Anl. 952, 95. Holl. Oblig. v. 1832 9714 977. Polu. Loos E 70. 58 Span. Rente 437. 432, 38 do. perp. 264 26. ¡ ‘aris, 10. Januar. - 58 Rente pr. compt. 167. 15. fin cour. 107.49. 35 pr ei, 77. 5 tin cour. 77. 25. 58 Neap. pr. compt. 98. 70. tin v 93. 95. 52 Span. Reute 44, 832 do. 273. Cortes 427, Ay Span. Schuld 154. 225 Holl. 54. 50.

Zins! 154. Co H)

43.

“Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 17. Jan. Jm Opernhause: Wohnungen vermiethen, komisches Gemälde in 5 Rahmen, von L. Ang P Der reisende Student, musikalishes Quodlib(t 2 Abth.

Im Schaufpieißause: 1) La première représentation ( Arwed, ou: Les Représailles (épizode de la guerre d'ani que), drame-vaudeville nouveau en 2 actes, par MM. Etia ‘et Varin. 2) Le mari de la veuve, comédie en 1 acle en prose, du théâtre frangais, par Mad. Gay.

Sonntag, 18. Jan. Jm Opernhause: Oberon, Köniz h Elfen, romantische Feen-Oper in 3 Abth., mit Ballets. M von C. M. v. Weber. i

Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus-Billets, mit M tag bezeichnet, zu folgenden Preisen verkauft: Ein Plas in} Logen des ersten Ranges 1 Rihlr. 10 Sgr. 2c. :

Es wird ersucht, die zur Oper Cortez gekauften Billets | Billcts:-Verkaufs:Büreau gegen Billers zur Oper Oberon unt: schen, oder den gezahlten Betrag zurückempfangen -zu lassen,

Im Schauspielhause: Nulier tàccat in ecclesia, oder: Y kluge Königin, historische Tragödie in 3 Atth., von E. pah. (Mad. Crelinger : Katharine.) ierauf: Listen, Lustspiel in 2 Abth., von E. G. Klähr.

Montag, 19. Jan. ‘Im Schauspielhause: Der K merdiener, Lustspiel in 1 Akt. Hierauf: Zum erstenmale wi derholt: Der Kardinal und der Jesuit, historische Tragi:-Komödi in 4 Aufzugen, von E. Raupach.

Dienjtag, 20. Jan. Jm Opernhause: Die Braut, Mi in 3 Abth., mit Tanz, Musik von Aubek.

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

Jn Potédam. -Des Malers Meisterstück, Lusispiel in 2 All von Frau von Weißenthurn. Hierauf: Solotanz. Und: J erstenmale: Der Schreckschuß, Posse in 1 Aft, nah Bayard Laurence, von L, Angely.

Könégstädtisches Theater.

Sotinabend, 17. Jan. Zum erstenmale wiederholt : Les oder: Jntrigue und Liebe, Oper in 4 Aktien, von Scribe. M von Auber. Für die Deutsche Bühne bearbeitet vom Freiht von Lichtintein. (Die neuen Decorationen sind von Herrn tonio Sacchetti- gemalt. Die -Kostúnme sind neu.) j

Sonntag, 18. Jan. Der bôse Geist Lumpacivagabul oder : Das liederliche Kleeblatt, Zauberposse mic Gesang in 3A!

Montaa, 19. Jan. Die Familien Capuleti und Mont Oper in 4 Akten. Musik von Bellini.

Dienstag, 20. Jan. Das Königreich der Weiber, d Dies verkchrte Welt, Burleske mit Gesang in 2 Akcen, von Genee. Vorher: A B C, Posse in 2 Akten, von -Kettel,

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 15. Januar 1835.

Zu Lande: Weizen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf., auch 1 17 Sgr. 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 18 6 Sgr. 3 Pf.; große Gerste 1 Rtblr. 6 Sgr. 3 Pf., auch 1 N 2 Sgr ; kleine Gerste 1 Rtble. 8 Sgr., auch 27 E&gr. 6 Pf; 25 Ggr., auh 20 Sgr.; Linsen 3 Rthlx. 1 Sgr. 3 Pf. Eingtl gen sind 611 Wispel 20 Scheffel.

Zu Wasjer: Weizen (weißer) 2 Rthlr., auch" 1 Rtblt Sgr. und 1 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pl Roggen 1 Ntblr. 150 auch 1 Nthlr. 12 Sgr. 6 Pf ; große Gerste 1 Rtblr. 6 Sar. s) auch 1 Rtylr. 5 Sgr. ; Hafer 22 Sgr 6 Pf.; Erbsen 1 Rihlt, Sar., (s{lechte Sotte) 1 Kthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Eingegangen! 1089 Wispel 19 Scheffel.

Mittwoch, den 14. Fanuar 1835.

Das Scho Stroh 7 Rthlr., auch 5 Rtblr. 22 Sgr. 6 Yf

Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 15 Sgr. Branntwein-PVreise vom 9. bis 15. Januar 1835.

Das Faß von 200 Quart nach Trales 54 pCt. oder 40 Richter gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung: M Branntwein 26 Rthlr., auch 25 Rihlr. 22 Sgr. 6 Pf. ;. Karli Branntwein 24 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf, auch 24 Rth1r.

Kartoffel: Preise vom 8. bis 14. Fanuar 1835. Der Scheffel 27 Sgr. 6 Pf, au 17 Sgr. 6 Pf.

-

Redactcur Cottel.

Gedrudt bci A. W. Hay!

58 1005. Kauz-BiIL 23. Su,

Die Lotte

Preußische Staa

Allgemeine

Et E

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.

Se. Majestät der Kdnig haben den General - Jntendanten der Museen und Kammerherrn Grafen von Brühl zum Wirk- ichen Geheimen Rathe mit dem Prädikate „Excellenz ‘/ zu er- ennen eru ° l s

Des Königs Majestät haben die auf den Präsidenten und General - Kommissarius Freiherrn von Schröôtter gefallene Wahl zum zweiten General-Landschafts-Rath bei der Westpreu-

Wischen General- Landschafts - Direction zu Marienwerder Aller-

inádiast zu bestätigen geruht.

Des Königs Majestät haben den bisherigen Landgerichts- Rath von Schiller zum Rath beim Appellations-Gerichtshofe u Köln Allergnädigst zu ernennen geruht.

Se. Majestät der König haben den bei dem hiesigen Vor- hundschaftsgericht angestellten Secretair Wilhelmi zum Hof- ath zu ernennen geruht.

Bei der am 15ten und 16ten d. M. geschehenen Ziehung er 1sten Klasse 71ster Königl. Klassen; Lotterie fiel der Haupt- Berinn von 5000 Rthlr. auf Nr. 68,284; 2 Gewinne zu 200 Rthlr. fielen auf Nr. 9212 und 13,869; Z Gewinne zu 0) Rthlr. auf Nr. 1790. 20,729 und 38,749; 4 Gewinne zu 00 Rthlr. auf Nr. 25,005. 48,289. 66,436. und 109,957 ; 5 Ge- jinne zu 100 Rthlr. auf Ne. 14,451. 33,959. 42,481. 53,530 nd R f 3

er Anfang der Ziehung 2ter Klasse dieser Lotterie ist au n 12. Februar d. J. festgese6t. f h Lind

Berlin, den 17. Januar 1835. i

Königl. Preußische General-Lotterie-Direction.

Zeitungs-Nachrichten. A lan 0.

Rufiland.

St. Petersburg, 10. Jan. Am ersten Weihnachtsfeier- age alten Styls (6. Jan.), welches zugleich der Jahrestag der Befreiung Rußlands von dem feindlichen Einbruche im Jahre 812 is, wurde in der Hof- Kathedrale des Winter- Palais in Segenwart JJ. MM. des Kaisers und der Kaiserin, JJ. KK. H, des Thronfolgers Cesarcwitsh und der Großfürstinnen Maria und Olga Nifkolajewna, so wie auch Sr. Durchlaucht Jes Prinzen Peter von Oldenburg, Gottesdienst gehalten. Nach Beendigung der Liturgie wurde vom Metropoliten Seraphim nd den Mitgliedern des heiligen Synods ein Dankgebet mit Fnicbeugung verrichtet. Demnächst wat Parade in den Sälen es Winter-Palais und in der Portrait - Gallerie der Russischen Benerale, welhe an dem Kriege von 1812, 1813 und 1814 Theil ahmen. Diese von Sr. K. Hoh. dem Großfürsten Michail Paw- divitsch fommandirte Parade bestand vorzugsweise aus solchen Jn- ividuen, welche die Medaillen zum Gedächtniß des Jahres 1812 der für die Einnahme von Paris besißen, mit Hinzufügung Rittern des Militair-Ordens. Die demgemäß aus den ver- iedenen Garde- Regimentern ausgewählten Krieger waren in er Portrait - Gallerie, dem großen Saale, dem Vorsaale, dem eldmarschalls- Saale und dem weißen Saale vertheil. Um alb 11 Uhr verkündete die Musik aller Regimenter die Ankunft Sr. Majestät des Kaisers. Der Monarch geruhte, die Reihen er Truppen zu durchgehen und dieselben zu begrüßen. Um l Uhr begaben sih JJ. MM. der, Kaiser und die Kaiserin n die Kirche, bei welcher Gelegenheit die Truppen Jhnen auf le gewöhnliche Weise die Honneurs machten. Nach Beendi- ung des Gottesdienstes in der Hof- Kirche begaben sich Jhre Majestäten, der Geistlichkeit folgend, durch das Apparte- zent der Staatsdamen und den weißen Saal in die Portrait Vallerie, wobei die im weißen Saale aufgestellten Truppen bermals und wit Musik - Begleitung die Honneurs machten: n der Portrait - Gallerie, wo die Îndividuen, welche an dem riege von 1812, 1813 und 1814 Theil genommen hatten, ver- ammelt waren, wurden fürs Wohl des ganzen Kaiserhauses wie uh des Russischen Heeres und zum Gedächtniß des in Gott henden Küisers Alexanders 1. Gebete gehalten. Se. Maj. der Kaiser lahm hierauf alle Truppen, deren Fahnen und Standarten vom etropoliten mit Weihwasser besprengt wurden, in hohen Au- tnshein, und geruhte, demselben Seine Allerhöchste Erkenntlich- tit an den Tag zu legen, worauf Se. Majestät sich in Seine

Mpartements zurückzog. Die Ceremonie währte bis nah 1 Uhr

achmittags. Abends war die Stadt erleuchtet. Die Fürstin A. Wolchonsky, Ehrendame Jhrer Maj. der

Waiserin und Dame des Katharinen-Ordens erster Klasse, ist am

fn d, M. zum allgemeinen Bedauern ißrer Familie sowohl, s des Kaiserlichen Hofes, nach vollendete 78sten Lebensjahre, l Tode abgegangen. Die Verstorbene war eine Tochter des ‘ldmarschalls Fürsten Repnin, und hatte bereits im vorigen Win- ? einen so heftigen Krankheits - Anfall, daß sie seitdem ihren Unctionen bei Hofe niht mehr nachkommen und nur noch ih- n Hange zur Wohlthätigkeit folgen konnte.

P olen.

4 Warschau, 13. Januar. Se. Majestät der Kaiser haben i Capitain des ten Chasseur-Regiments der ehemaligen Pol- Men Armee, Andreas Czerkawski, aus Rücksicht auf seine zwei- iwanzigjährigen treuen Dienste eine lebenslängliche Pension on S Sa. p e. DUrchlaucht der Fúrst von Warschau hat der hiesigen ohlrhätigkeits- Gesellschaft ein Geschenk von 5000 Fl. úber- t, die den von früheren Wohlthätern geschenkten Fonds haft gat wurden. Eine Deputation der genannten Gesell-" t stattete Sr. Durchlaucht am 9ten d. dafür, so wie für den

‘umschen müsse.

Iten

Schub, Dank ab.

den der Färst diesem Justitut verleiht, den schuldigen

Frankreiq.

Paris, 10. Jan. Das Wahl - Kollegium zu Pont - Rous- seau im Dept. der niedern Loire hat statt des Herrn F. Laffitte den liberalen Kandidaten Herrn Blanchard zum Deputirten er- nannt. Er erhielt 4 Stimmen mehr als sein Mitbewerber, der legitimistishe Kandidat, Herr Laennec (119 gegen 115 Stim- men). Der ministerielle Kandidat hatte bei der zweiten Ab- stimmung nur noch 49 Stimmen.

Im Courrier français liest man: „Heute war ziemlich allgemein das Gerücht von der Entlassung, oder, wenn man lieber will, von dem Rütritt des Marschalls Mortier verbreitet. Das Ministerium, gereizt durch die Späße über das Schweigen seines Präsidenten in der Deputirten - Kammer, hatte den Mar- schall Überredet, sich auf die Rednerbühne der Pairs-Kammer zu wagen, und man hatte ihm -zu-diesem Behufe eine geschrie: bene Rede zur Vorlegung des Geset - Entwurfes über die Zôg- linge in der Militair-Schule zu St. Cyr vorbereitet; aber es war dem Marschaïl unmöglich, seine natrlihe Schüchternheit zu besiegen, und nachdem er der kleinen Anzahl von Gegnern der Regierung, welche sich in der Pairs-Kammer befinden , ein Schauspiel gegeben hatte, das man ihnen ohne Nachtheil für die öffentliche Sache hätte ersparen können, verließ er die Red- nerbühne in Wuth über das, was cr eine Mystification der Hrn. Thiers und Persil nannte; und déese, ihrerseits ziemlich bestürzt über das Resultat ihres Versuches, entfernten sich mit der Be- merkung, daß man sih nothwendig na einem andern Präsidenten Gestern und heute hat dieser Umstand 3:3 1 und Besprechungen Anlaß gegeben. Herr Molé hat Leuten, die mit oder ohne Auftrag zu ihm kamen, zu verstehen gegeben, daß er niht durchaus abgeneigt sey, den Mar- schall Soult zum Kollegen anzunehmen, und in diesem Augen- blick ist diese Combination die wahrscheinlihste, ih sage, in die- sem Augenbli; denn vielleicht ist in einigen Stunden nicht mehr die Rede davon. So viel ist gewiß, daß der Marschall Mortier nicht allein aus dem Ministerium ausscheiden kann, weil man s{werlich Jemanden finden wird, der allein als Präsident in ein Ministerium eintreten wollte, das aus Bestandtheilen zusam- mengesett ist, die er nicht kennt. Man sieht nicht gut ein, wie die jeßigen Minister sich in den Wiedereintritt des Marschalls Soult, (mit dessen Sturz sie sich laut gebrüstet haben, fügen könn- ten. Jndeß versichern Personen, die heute Morgen mehrere Mitglieder des Kabinettes gesprochen haben , daß Herr Guizot allein ernstlich bedroht sey, indem der König seit den leßten Debat- ten in der Deputirten-Kammer seiner überdrüssig geworden. Auch hôrt man hin und wieder von vielen sehr ergebenen Doctrinairs bekennen, daß Herr Guizot ganz und gar verbraucht sey. Herr Thiers wäre alsdann der einzige Mann von politischer und par- lamentarischer Bedeutung im Kabinette.“

Die Piemontesishen Truppen haben einen Gesundheits- Kordon an, der Französischen Gränze gebildet. Man vernimmt, daß Königl. Karabiniere auf einen Reisenden, der mit Gewalt die Gränze überschreiten wollte, geschossen und denselben ge- tôdtet haben.

Aus Toulon schreibt man vom 4. ¡¡Diligente‘/, welche am 26. Dez. von hier abging, begiebt sich nach Tripolis, um Erklärungen wegen der Vorfälle in Betreff des unter Französischen Schus gestellten Oesterreichischen Schiffs zu verlangen.

Nach einem Schreiben aus Ainhoa vom 4. Januar stand Zumalacarreguy bei Vittoria und Don Carlos zu Vici in der Gegend von Belluette, Die Junta hat die Richtung nach Sal- dias genommen. Die Jnsurgenten haben erst amn 2ten d. das Dorf Urdach unter der Leitung Sarrasa’s und Jharrola’s ver- lassen. Sie waren in der Nacht von der Erscheinung der Chri- stinos benachrichtiget worden, die in zahlreicher Menge nach je- nem Theil der Gränze marschirten, um einen Transport Geld, Militair-Effekten 2c. zu ‘eskortiren. Diese Kolonne ist wirklich am 3. Nachmittags zu Urdach angekommen; sie besteht aus 2 Bataillonen Jufanterie und einem Detaschement Reiterei, unter dem Kommando des Obersten Clemente. Der Nachtrab hatte ein Scharmütel mit dem 8ten Karlisten-Bataillon bei Berrueta. Der ganze Transport wird Ainßhoa morgen bei Tages - Anbruch verlassen, Die Unzulänglichkeit der dem Obersten Clemente bei- gegebenen Truppen machen den Marsch langsam und die Etkor- tirung gefährlih: Greifen die Jusurgenten den Transport nicht an, so wäre dies ein Beweis ihrer Schwäche.

Laut Briefen aus Cadix ist Domingo Vidart, Civil:-Gou- verneur dieser Stadt, abgeseßt worden, weil die Regierung an- erkannt hat, daß sein gehässiges Verfahren die Unrußhen vom 19. und 20. November v. J. veranlaßt hatte. Herr Visllalba erseßt ihn interimistisch,

Belgien.

Brüssel, 11. Jan. Der dur die Pländerungen und Verwästungen im April zu Brüssel verursachte Schaden ist nun bekannt; er wird auf ebldie Mill. Fr. geschä6t, eine Summe, deren Zahlung man von der Stadt fordert, während ihr Finanz- Zustand ihr nicht gestattet, die Reklamanten zu befriedigen. Die städtische Behörde behauptet übrigens, daß es nicht in ih- rer Gewalt gestanden habe, die Unordnungen, deren Schaupla6 die Hauptstadt war, zu verhindern; daß es die Pflicht der Re- gierung gewesen sey, dies zu thun, und daß diese mithin es über- nehmen müsse, die Entschädigung zu zahlen ; aber die Regierung weigert sich bestimmt, etwas in dieser Hinsicht zu vergüten. So stehen die Sachen in Betreff der Verwüstungen. Der Stadt- rath war in einer seiner leßten Versammlungen mit dieser An- gelegenheit beschäftigt. Eines der Mieglieder drückte die Mei- nung aus, daß die Regierung, weil sie die Unordnungen nicht habe verhindern können, die Folgen derselben tragen, und man zu diesem Ende vorschlagen müsse, die Grundsteuern zu erhdhen, um die Zahlung der geforderten Summen zu leisten,

vielen Besuchen

Jan. : „„Die Korvette

ts-Zeitung.

Fa nüa-r

1835.

P A E E R E E A R Éi S S E E E I E C M SBC "ckcu “RMASE// FUOMMME» 717 ma 1 van S RDAIROMY Mer 8

2: D E Z5E:Ï

Schweden und Norwegen. Christiania, 5. Jan. Die Bank wurde vor einigen Ta gen um 64,000 Spec. bestohlen, doch ist jest shon einer von den Thätern ergriffen worden , bei welchem sich auch ein Theil der gestohlenen Summe gefunden hat. Der Ergriffene gehört der geringsten Klasse an. Auffallend ist es, daß man keine Spur eines Einbruchs gefunden hat, ungeachtet das Geld aus der Bank sicherstem und best verwahrtem Keller geno mmen wurde.

Dânemarkf.

_ Kopenhagen, 10. Jan. (Hamb. Korr.) Der Schleswig- he Ober - Gerichtsrath, Graf Moltke, Deputirter der Stadt Schleswig, der Dänische Lagations-Secretair Lövendrn am Ber- liner Hofe, der Divisions. Chirurg, Dr. Winkler, und derx Kaufe mann und Dichter Garbrecht sind zu Rittern des Dañnebrogs- Ordens ernannt.

Der Zustand der hiesigen Armenschulen hat in der spätern Zeit zu vielfachen gegründeten Klagen Veranlassung gegeben, so daß die Regierung, R durch eine sehr talentvolle Schrift cines hochgeachteten Mannes, des Predigers Gad, veranlaËst, sich bewogen gefunden, zu deren Untersuchung cine Kommission an- zuordnen.

Aus dem Berichte des hiesigen Armen - Wesens ersieht man, daß im verflossenen Jahre 40,000 Rthlr. von den Schulden des Armen - Wesens abgezahl!t sind, so wie eine Herabsezung der Abgaben um 30,000 Rthlr. vorgeschlagen wird. Man hac so- mit Hoffnung, daß diese drückende Abgabe, die vor einigen Jahren auf eine ganz : unbegreiflihe Weise heranwuchs, nach und nach wieder auf ihren gewöhnlichen, ohnehin sehr hoßen Fuß zurückgebracht werden dürfte. Jn dieser Beziehung ent- hält eine der leßten Nummern des Fädrenelandet einen les senswerthen Artikel, worin noch bezweifelt wird, daß die voll- kommenste Oeffentlichkeit der Verwaltung dieses, wichtigen Zweis- ges stets versprochen, aber niemals ganz, und oft und das in eben den Perioden, worin die Kapitalien und Legate des At- men - Wesens vershwanden, oder die Abgabe ungewöhnlich ge- stiegen gar nicht erfüllt ist. i i

Deutschland.

Hannover, 14, Jan. Die am 17. September 1334 ver- tagten beiden Kammern der Stände-Versammiung sind am heus tigen Tage hierselbst wieder zusammengetreten.

Die Königliche Landdrostei zu Osnabrück hat unterm 2ten v. M. Folgendes bekannt gemacht: „Jn Folge der zivischen dem diesseitigen Gouvernement. und der Königl. Preußischen Reaie- rung .skattfindenden Verhandlungen über die Abtretung der Rei- ninger Chaussee-Strecke zwischen Bohmte und Lemförde ist von der le teren vorerst die Befreiung der transitirenden Güter von Entrichtung der Durchgangs - Abgabe, so wie von jeder gezwuns- genen Anmeldung und Revision gestattet, jedoch einstweilen noch unter der Bedingung, daß die auf gedachter Wegestrecke zu tran- sitirenden Güter direkt, ohne Aufenthalt und Veränderung der Ladung, über die Preußische Landes- Gränze gebtacht werdey Wir bringen Vorstehendes hiermit zur Vorbeugung aller Mißse verständnisse und Streitigkeiten zur dentlichen Kenntniß, und haben sich namentlich die Fuhrleute bei der Durchfuhr durch Reiningen genau nach der obigen Bedingung, bei Vermeidung der in den Königl. Preußischen Gesezen bestimmten Strafen, zu richten.“ s

Hechingen, 1. Jan. (Hannov. Ztg. u der kleiner Anzahl Deutscher souverainer Biindét Stand, f die die Ein führung einer landständischen Verfassung als noch zu erwarten angenommen wird, pflegt das Fürstenthum Hohenzollern-Hechin- gen gerechnet zu werden, und nachdem der Fürst von Hohzenzols lern - Sigmaringen die dermalige neue Staats - Verfassung im Jahre 1832 eingeführt hat, würde Hohenzollern: Hechingen der einzige Deutsche Bundes: Staat im südlichen Deuschland seyn, der einer ständischen Verfassung noch entbehrt. Diese Anficht if jedoch eine irrige. Wohl besteht in diesem kleinen Färsten- thum keine auf den Basen des neuern Repräsentativ - Systems gegründete dffentlihe Verfassung; allein die Fürstengewalt ist de}sen- ungeachtet keineswegs eine unbedingte, Denn diejenige älterz Staats-Einrichtung, die vor der Auflösung des Deutschen Reiches in den Grafschaften und Herrschaften des Reichs: Adels in Schwa- ben überall gefunden wurde, ist in fortdauernder Wirksamkeit Es bestand hier nämlich unter dem Namen der Landschaft eine aus der Wahl der Gemeinden hervorgegangene moralische Pes son, die, wenigstens in Beziehung auf den Kardinalpuntt aller Repräsentativ-Verfassungen, in Beziehung auf die Ausübung des Steuer-Regals, alle wesentlichen Attributionen der heutigen Rex präsentativ-Stände auszuüben hatte, und diese Mitwirkung des Volkes durch seine Vertreter ist bis jeßt immer aufrecht geblieben. Durch den Landes-Vergleich von 1788 wurden in der Grafschaft Hohenzollern - Hechingen auch die ubrigen öffentlichen Rechtsver- hältnisse zwischen dem Herrn und dem Lande vertragömäßig fests geseßt, und was damals unter der Garantie der Reichs-Verfassung und der Reichs-Gerichte gesichert war, ist es gegenwärtig nicht we- niger durch die schüßende Rechtsmacht des Deutschen Bundes. Den heutigen Stand des öffentlichen Rechts in diesem Fürsten- thum ergiebt nachfolgendes sehr merkwürdige Dokument. Wir können aus zuverlässiger Quelle versichern, daß der eh würdige Fürst Friedrich von HodtolletieHechingen selbs| der Verfasier dieser Erklärung an seine Unterthanen ist. Auf die patriarcha- lische Fassung und Haltung dieses, an die besten Zeiten und Zu- stände des Deutschen Vaterlandes erinnernden Akten|FückEes Deutsch-Färstlichen Biedersinnes und Hochherzigkeit noch beson- ders aufmerksam zu machen, wäre gewiß überflüssig ; wohl aber ist eine erfreuliche Pflichterfüllung: hinzuzufügen, daß eine solche Sprache vom Herzen zu dem Herzen ihre in den Deutschen Völkerschaften nie fchlende Wirkung auch hier aufs Vollkon-

menste erreicht hat.

¿Liebe Unterthanen! Nachdem mehrere Gemeinde - Vot se und Bürger im Lande eine Bittschrift eingereicht baben, i Es

sie auf eine Umgestaltung unserex bisherigen innern staatsrechtlichen e