1835 / 20 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

ck23, Der Kreis - Deputirie v. Berswod -

26. Der penfionicte Ober- Forstmeister uad Gutsbciher Freiherr v.

6. Der 7. Der 4 Der

0. Der

2, Der Landgerichts: Schreiber Hochmuth in Prüm. 4, Der Landgerichts=Schreiber Vany zu S{hweich.

5. Der Lantgerichts-Schreidee Stündecck-in Ratingen. 16, Ver Gerichts-VoUzieher Beckerath in Krefeld.

20. Der Friedensgerihts-Schreiber Binger in St. Fohann.

). Der Stadtgerichts- Kastellan Cadet. zu Beklin.

35. Der berittene Gendarm Rosczecch owski zu Graudenz. 37. Der Kreishote

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. Der Kreès - Tagator und Gerichisscholz Wandel zu Raujsern in Schlesien.

. Der berittene Geudarm Hagemann zu Breslau.

. Der Gendarmerie=Wachtmeister Kirsch ke zu Ratibor.

. Dee Gendarm Pfeffer zu Bunzlau.

. Der Gendarmerie-Waächtmeister Zumbrunn in Hirschberg.

44. Der fâdtische Förster Glave bei Garz in Pommern. | Der beritiene Gendarin Lienemann zu Ueckermünde. “ACOES Rewoldt in Grofi- Polzin, Greifswalder reises. . Der Freischulze Appel in Stresow, Reg. Bez. Stettin.

Der Dke «Farümelter Kopp stadt zu. Achen. Der Ober - Forsimeister v. Mül mann zu Düsseldorf. Der Ober - Forstmeister Schirmer zu Köln. i Der Geheime Archivrath Höfer in Berlin. ; Der Hofmarschall Sr. Königlichen Hoheit des Prinzen Wilhélm (Bruder Sr. Majestät) Major v. Rochow. i Der Geheime Ober - Revisionsrath v. Meusebach in Berlin. Der Regierungs - Präsident Graf v. Arnim in Achen. Oer Se Orie Ober »- Rechnungsrath v. Reibenstein otsdam. ), Der fatbolische Pfarrer und Schul - Fnspektor Mambau zu Drolshagen, Regierungs- Bezirk Arnsberg. Der Geheime Rechnungsrath Paris in Berlin. Der Rechnungsrath Gilow bei der Haupt-Bank in Berlin. Der Rendant der Haupt-Banko- Kasse Lüdifke in Berlin, Der Geheime Potrath Limme in Berlin. . . Der Rechnungsrath Lehmann bei dem General - Pos-Amt. | : E Hofrath and Hof - Posimeister Sch neidee in Berlin. ’. Der Ober-Post-Direktor Maurenhbrecher zu Düsseldorf. 8. Der Post-Direftor Gierike in Emmerich. 9. Der General-Konsul Wöhrmann zu Riga. 20. Her Landrath van der Stvraeten zu Gladbach. . Der Landtags-Abgeordnete, Fabrikant Boelling zu Gladbach. 22. Der Bürgermeister Scchwing in Stralsund. 2. Der Secretair des Staats-Raths zu Neuchatel, Calam. 4. Der Regierungsrath Klebs in Posen. 25. Der Capitain Baeyer vom Generalstabe. 26. Der Major Kurt s, Vorstand des lithographischen Fnsiituts. v e A O v. Seckendorff, vom T0sten Fa- anterie - Regiment. i 28. Der Professor Kufahl, von der Ober-Militair-Examinations- Kommissïotr. | 29, Dev Reise - Posimeister Sr, Majestät des Königs, Bardt in | Berlin. :

Ul. Den Stk. Johanniter-Orden:

. Der Obersi - Lientenant v. Maltiß, vom Garde= Reserve-Ja- | fanteri--= (Landwehr -) Regiment. Der Mator v. Scha, vom Lösten Fnfanterie e Regiment. 3. Der Major v. Bohlen, vom bten Kürassier- Regiment. | 4. Der Rittmeister v. Lüb bers, vom iten Ublanen- Reaiment. 3. Der Nittmcisier v, d. Lancken vom 7ten Uhlanen - Regiment. | 6, Der Sn Schach v. Wittenau von der Urn Artillerie- Ned e, Brigade. c A S R ; . Der S de, Lieutenant v. Kleist a. D., frúber im 12teu | Zesprochen im Ritter Saale des Königlihen Schlosses béi der Husaren - Iiegiment. | | Zeier des Krönungs- und Ordens- Festes den 18. Januar 1835 s. Der Ee R Moltïe vom Generalfabe. | von dem . Der Kalserlich Russische Rittmeiter v. filz off, Adiutaänt | A i : des Gouverneurs von Moctau 0 0ff/ Adiutant | ischofe der evangelischen Kirche, Königl. Hof- Prediger 09, Der Hauptmann Graf v. Einsiedel, vom Kaiserlich Oeler- | und Domherrn De ler t,

reichischen Regiment Herzog von Wellington. : i Ritter des Rothen Adler-Ordens 2ter Klasse ‘mit Stern, und

11. Der Kammergerichts - Assessor Graf v. Schliejfen. . Der Landrath des Nieder - Barnimschen Kreises v. Massow it ! des Civil: Verdienst - Ordéns der Bayerischen Krone. Mate kann das Kröônungs- und Ordeas- Fe mit einem Worte

Berlin. Der Rittmeister v Wutheno titer-= Dircktor der Laud{ |, ; L

Uf bes acfanimten B bne Tre an Stg nicht rreffender und inhaltreicher bezeichnen, als wenn man es das

Pascl-leben in Anhalt - Kdrhen | belebende Fes reiner inniger Vaterlandsliebe nennt, denn ihr

Der Hof-Jägermeiller v Brandenstein, in Hessen - Hombur- | Lerdankt es seinen Ursprung und seine Erhaltung, ihre Kräfte be-

gischen Oieniten. : | scelen seine Zwecke und Mittel. So oft es wiederfkehrt und der

5. Der Megierungs-Präsident v Nordenflych t zu Marienyerder. | Koma, Seine Familie und Diener um Seinen Thron versammelt,

;. Der Geheime Justizrath v. Paczenski zu Strepten. . soll diese Vaterlandsliebe in großen historischen Erinnerungen, in

geweckt und ihre reine Flamme in unserer Brut genährt werden,

daß er unerschütterlich fesisiehe, der heilige Entschluß, für unser

äu Ang,

. Der Kammerherr und Krets -D irte Feeiberè v. d. Rec L ] : Scegcft und Kreis a as Fcelher? v. d. Red zu | E N m ju heroen. u R O M Ter Landrait im Kreife Hoverswerda Ñ d 6, ree lef itegenden gesunden Wurzel, (1 dle Krafft, er u 9 te ‘Der Kecis- Deputirte dés lauer Kreises, v. Guttschrei- | Wohlfahrt und Größe des Baterlandes crwachsen; sie in der ber, auf Gunschwis. | Geschichte sein Nuhm und seine-Ebre; sie seine Stärke in der Ge- | genwart; sie seine Hoffuung fük die Zukunft, sie das feste Funda-

ment, auf dem das große Ganze ruhet. .

Sich selbs gleich und treu, und in ihrem Pflichtgefühl stets 1inveränderlich dieselbe, gestaltet ‘sich die Vaterlandszlicbe doch nach der Beschaffenheit, den Fortschcitten und Bedürfnissen der Zeit, und wenn fie die Wohlthaten und Begünsßigungen derselben dankbar annimmt und weise benußt, #0 ist sie eben so schr auf der Huth, gegen thre Versuchungen und Gefahren. Diese Ver- suchungen und Gefahren liegen aber flar am Tage, se sind: „ein eñgherziger National- Stolz auf der cinen, und ein flacher D an auf der E eite, und : Rittmeifier v. Gellhorn a D. auf Jakovsdorf in Schlesien. | (i zwischen beiden Extremen nach den Grundsäyen Odentavschall inen Chüisian von D U S des Christenthums, in der rechten Mitte zu halten, if er Hosnarschail des Prinzen Christian von Dänemark Königl. D E die avo e AufaBeunserer Zeit Nir-umeinias

Hoheit, Graf v. Moltke, zu Moltkenburg. Me 4 | jy x E Der Begierungsrath und Kammerherr in Großherzogl. Olden- | O bitte ich, diese Gedanken uns klar und wichtig zu í : utachen.

burgischen Diensten, v. Lüßow. Ler Königl. Sächsische Kammeeherr v. Uechtriß in Dresden. | Leicht fann die Vaterlandsliebe ein eitlee National-Stolz Oer Herzogl. Anhalt - Dessguische Kammerherr v. Behren- | werden, und die hier drobende Gejahr ift um o greßer, die blen- p ors in Dessau. j Pee Pera um so lockender, îte serer e lebendiger del E s S j Í s ! Lieve (f. Glânzt das Vaterland auf hoher Ehrenftufe, hat es sich 14. Das Allgemeine Ehrenzeichen. | unslerolihen Ruhm erworben, besißt es große Vorzúge, befindet es "er Wachtmeister Klose vom Garde-Reseive-ürmee- Gendar- | fich im glücklichen Zufiande des Wachsthums und einer jegensretchen- merie: Kommando fortschreitenden En!wielung, darf es seiner Kraft vertrauen, o! wie Seldwebel-Sergeatnt Flius von deë Garde- Unteroffiziece- | leicht tritt dann Ueberschätßung und Uebermuth ein, und sind Compagnie. , nicht grade die Hochgestellten, dic Ausgezeichneteti, die Bevorzugten, Organist und Schullehrer Georgi zu Gramenz bei Neu- | denen es wohl gehet, solcher Verblendung und Gefahr am meisten Stettin. | ausgescht? Nichts aber is, nach dem Zeugnisse der Geschichte und Der Lihrer Schreyer zu Mücheln, Reg. Bez Merscburg. | Erfahrung, dem wahre Wohl des Vaterlands nachtheiliger und ¿, Der Lehrer Hippauf in Nawic4, Reg. Bez. Posen. | verderblicher, als cben diesec National - Stolz. Er verehrt das Glöckner Fißner zu Schmiegel. shêène sittlihe Gefühl der Würde in widerlichen, s{ndden Hoch- Kantor und Deganist Wiehe zu Wndheim. muth; und ruhige Beobachtung, richtige Vergleichung und reine Schullehrer Haverêamp zu Soef. Wahrheitsliebe is von ihm gewichen. Er ist die Quelle der Partci- Schullehrer &reve zu Lienen. sucht, verdirht die gute Stimmuing, erbittert alle, die er verleht, und Kantor und Schullehrer Glocémann zu Perwenis. erzeugt Neid, Hader tund Zwietracht. Die Erkenntniß und das Ge- Gendarm Gernand von der 7ten Gendarmerie - Brigude | fühl noch vorhandener Mängel is ihm fremde, er wähnr fertig zu zu Jserlohn. y seyn und seht ille, wo abet Stillstand i, tritt Rückgang ein. 2, Dex Dber-Arbeiter Lageman1n bel dec Königliiben Münze (n | Darum versteht der Nakional.- Stolz die Zeit nicht, weder in ihrer Berlin, Licht- noch Schattenseite, Selbsisucht verblendet thn, befangen ist sein Blick, einseitig sein Urtheil, beschränkt scin Maßstab. Was der Hochsinn errang, geht im Hocbmuthe noieder unter, und er if der giftige Wurm, der die edelsten Biúthen und Früchte zernagt. U n- dere durch Uecbermuth gefräntte Völker zur Rache reizend, isl De- müthigung über furz oder lang, seine unausbleibliche, wohlverdiente Strafe. Fern von aller wahren Gottesfurcht und unges{minkten Des muth ist er die Frucht der Selbüsucht, die das Vaterland der Vortheile und Vorzüge wegen, die es dem persönlichen Futeresse gewährt, liebt und preiset, Er hat seine Lebenswurzeln nicht in der Kraft des Ganzen und der Gesammtheit, sondern des Einzelnen, darum besteht er nit im Unglüeck, und fällt ab, zur Zeit der Anfechtung. Das ernste, tiefe Wort: Gott widersieht den Hoffärtigen, aber den Demüthigen giebt er Gnade, gilt wie vo1 einzelnen Menschen, so von ganzen Zzationen. . Was hat so viele eroberungs- súchtige, blutgierige Kriege erzeugt? Was anders als der ehrgeizige Rational = Stolz. Was hat so mauches Volk und Land um Ehre, Glüct und Wohblfayrt gebracht und von seiner Hdhe herabgesiürzt, in die schmachvolle Tiefe des Verderbens? Was anders als das einschläfernde Gefühl einer stolzen Sicherheit und Sattheit. Laut bezeugt es die Geschichte aller Fahrhunderte, laut die Geschichte unserer Zeit. Nichts ist der wahren Vaterlandsliebe verderblicher als National - Stolz.

Nichts verderblicher, als der flache Kosmopolitismus. Seltsame Widersprüche, shneidende Kontraste, auffallende Extreme, die sich hier berühren. Wenn der National-Stolz in engen Grän- „zen sih hohmüthig abschließt, so erweitert sich der sogenannte weltbhürgerlihe Sinn ins Endlose und-Unermeßliche und' will, um

in

Reg. Bez. Köslin. Der rers der Iten Gendarmerie = Brigade zu Posen, ipplitt. 50. Der Gendarm der Iten Gendarmerie - Brigade im Wagrowiecer Kreise, Faehnig een. ; Der Gendarm der 4ten Brigade Droiß sch zu Landsberg, Kreis Delitzsch. : / 32. Der Gendarm der ten Brigade Schal l. zu Ermëéleben. 53. Der Kolonus Wulf in Lotte, Kceis Tecklenburg. 54. Der Kolonus Hartmann in Gohfeld, Neg. Vez. Minden. 55. Der Polizeidiener Schering in Geschen, Reg. Bez. Münster. 36, Der Kaslonus Müller-Steinsieck in Schildesche, Reg. Bez. Minden. ' i i 57. Der Schôfe Kyll zu Kruft im Keeise Mayen. 58. Der berittene Gendarm Lisdorf zu Stegburg. . Ber Gendarmerte-Wachtmeisler Dessau zu Altenkirchen, Reg. Bez. Coblenz. ; . Der Gendarmerie-Wachtmeister Junke z11 Saarlouis. Der Steuer- Aufseher Durau zu Locbau, Reg. Bez. Marien- roerder. Der Waldberetter Knapp zu Giäsendorf, Reg. Bez. Oppeln. Der Gerdermeister Giesecke zu Taterderg in der Altmark. Der Grânz-Aufseher Weiß zu Altenhagen, Reg. Bez. Minden. . Der Brückzoll - Erheber Cavallier zu Lockstädt, Reg. Bez. Potsdam. Der Salzwärter Kuba zu (Greifswalde, Der Gedinge-Bauer Gottfried Richter zu Wendisch-Ossig

bei Görli. ¡v Der Nagelschmidt Beyer in Anflam.

a

Der Landrath des Kreises Randow, v. Köller, zu Stettin.

Der Kreis - Deputirte Wittenberger Kreises, v. Latorff, auf | Kliechen.

D Walrabde zu Bochum,

Rega. Bez. Arnsberg.

Stolzenberg zu Nemmersdorf im Kreise Neuwied. Hauptinann und Krereis - Deputirte v. Vroesigfe Kammer bei Brandenburg. /

Karamerherr und Regierungsrath in Herzogl. Sachsen-K9- burg-Eothaschen Diensien, Moriß v. Haacke.

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7. Der Friedensgerihts-Schreivber Wolters zu Siegburg 8. Der Gerichts-Schreiber Johantgen zu Bonn. . Der Friedensgerich(s-Schreibexr Braben der in Nheinbach.

. Der Gerichts-Vollzieher Hecckmann in chen, , Der Gerichts-Vollzieher Maaßen in Malmedy. . Her Gerichts-Vollzieher Windhoff in Barmen , Der Gerichts-Vollzieher Scheu ß in Köln.

Der Gerichts-Vollzicher (rein in Köln.

s, Dex Gerichts-Vollzieher Franz in Präm.

" Dex S Ever Kniftfler zu Köln

; Dex Botenmeister Lan ggutkh zu Bratidenbvurg,

. Der Friedensgerichts-Bote Müller zu Polnisch Lissa.

41. Der Aen i Kugelwächter im Kriegs-Minißerium zu erlitt. , Der Gendarm der 3ten Gendarm,-Brig. in Berlin, Langnese. . Dex Gendarm Kunß zu Havelberg,

Der Gendarm. Kelbin g. zu, Driesen.

berittene Gendarm Stürmer zu: Stuhm. Der Jdbnke zu Königsberg in Preußen.

48. Der Freishulze und Erbpächter Unkricg zu Strickershagen,

Schranken hält er für eine Erfindung der Willkür und nund die große weite Welt if scin Vaterland. Träume von allgemeiner Menschen - Beglückung und verheißt goldenes Zeitalter. Freiheit und Unabhängigkeit is seine Lo und ein Universal-Reich sein großec Plan und Wunsch. Das ou Menschengeschlecht ist ihm Eine Familie und, durch Humanitg!® einander verbunden, in seiner Mündigkeit sich selbst genug Auswärtige gilt ehm so viel als das Einheimische; das Weite Entfernte glänzt im Farbenschmuck einer reichen Phantasie ihm lis licher als das Nahe und Bekannte. Kann er sein Glück nic ® er wünscht in der Heimath finden, so kostet es ihn nichts, dagA lnt der Fremde zu suchen. Für das Vaterland auch in beschrän Verhältnissen zu leben und sich aufzuopfern, dünkt ihm Thorheit u Unverstand. So tddtet er allen Patriotismus / vernichtet ale 9 hänglichkeit, verwandelt seine Bekenner in s{hlechte Bürger tin in seiner Ausdehnung - Flachheit und Zerflossenheit kraftlos; tj! | vom Ganzen, ohne für seine Theile etwas zu leisten, will Alles thy, | fhut aber eben darum nichts; liebt in flachen Gefählen die ent! | ken Unbekannten und vernachlässigt seine nächsien Umgebungen p darf es noch des Beweises, daß der wahren Vaterlandsliebe jj nachtheiliger iû, als dieser vage weltbürgerlihe Sinn? 4“ So fleht unsere Zeit zwischen zwei gleich gefährlichen Erh menu, beide bilden die schrofen Gegensäße, beide kämpfen mit ander und beide sind verdèrblich. Die Wahrheit liegt auch hin, der Mitte. Wer zeigt sie uns untrüglich? und führt ayf) rechten Weg sicher zum heilbringenden Ziele? Wer anders, j allein Der, au Den wir Chrislen glauben und Dem wir Alles y danken. Denn Wer hat je sein Vaterland reiner, tiefer, hes geliebt als Fesus unser Herr? Wer seine Vorzuge bdher gest wer seine Gebrechen tiefer empsunden? Wer is je mit der schichte desselben vertrauter gewcsen, so daß er siets in der Gun wart die Früchte der Vergazgenheit und die Keime der Zukunfl Wer hat je aus\chließungsweise so einzig und ungetheilt sein Vaterland gelebt und gewirkt wie Er! „Fch bin,“ bört Ihn rufen, „nicht gesandt, denn nur zu den verloth Schafen von dem. Hause Jsracl.//*) Und merkwürdige, i zige Erscheinung in ihrer Art. Wer hat je mit dieser abges{li nen, lebendigen Vaterlandsliebe, so glücklih und be¡ruchtend l meine Menschenliebe verbunden, und zwischen beiden, diese jeh unterordnend, eine so segensvolle Vereinigung gestiftet alz ( Nur seinem Volïe angehörig , vernichtete er dennoch den Vil haß der jüdischen und den Nationalstolz der heidnischen Nation, h Griechen und Rômer. Für sein Vaterland lebend und sterbend, 1 söhnte Er die Welt, und brachte Liebe, Wohlwollen und Meth] lichkeit der weiten Erde und ihren Bewohnern. Zunächst nur nen Mitbürgern sch hingebend, trug Er dennoch die ganze Meth heit im A und ‘goß seiner Segnung Stròôme über sie aus. Y thm {loß si die alte Zeit finsterer Fahrhunderte, mit Jhm ul durch Jhn begann die neue bessere; den Haß und Stolz der Ys ker verwandelte Ec in Liebe, aber der Lieve wies er einen (h schlossenen Wirkungsfreis an. Alle nahen und entfernten Verhsh nisse wollte und roill Er L L diee und beglücckEen, du das große und tiefe Geseß: Alles nun, was ihr wollt, di euch die Menschen thun sollen, das thut ihr ihnen, Großes, heiliges Vordbild, in Fhm schen wir vermittelt, vereinigt ui verschmolzen, was vorher entweder sich feindlich gegenüberstand d schla} auseinander ging. Fn Fhm ecblicken wir das erhabenli Muster für alle Regenten und Völker zur Nachfolge aufgeftl in Jhm und durch Fhn verwirklicht sh „der hetlige Bund! Glüliches Volk, dessen Verfassung auf diesem festen Gru saße cigenthümlicher nationaler Vaterlandsliebe und allgenein Menschenliebe wie auf einem Felsen ruhet ! Glükliches Land, dis sen Bewohner dieser kräftige und milde Geist frisch und lebe durchdringt! Da denkt, forscht, lebt und wirkt man für seine t: sten Umgebungen und Verhältnisse, und nüßt doch der Menschheit Da is man treu im abgeschlo enen Berufe, da wacht man úhtt Zucht und Sitte, Ordnung und Geseß, und nimmt doch Theil. at der Verbesserung der Welt; da lievt man sein Volk Über «8, utd hasset und. fürchtet keines. Da hängt die volle Secle ufigethält h tiefer Ehrfurcht an den König und Sein Haus, da trägt man sti Vaterland im treuen Herzen, is feuriger Patriot und doch Weltbür ger im edelsien christlichen Sinne. ; _ Unsere bewegte Zeit bedarf dieses chrifilichen, versdhnenden Prin zips, daß ste frei werde von dec Ungerechtigkeit des engherzigen N tionalstolzes und von der Schwärmerei des vagen Kosmopolitiemi Mit kühner Hand hat unser Zeitalter Verbindungen unter all Theilen der Erde geknüpft und der Europäischen Bildung Vi und Zugänge zu allen Völkern geöffnet. Das Entfernte if in t Nähe gerückt, das Beschwerliche vielfach erleichtert, das, was s her entgegengeseßt schien, ist auf abgekürzten Wegen, wie im Flu in Gemeinschaft getreten. Glückliche Fortschritte, wenn die 10 mittelnde Kraft christlicher Vaterlandsliebe sie leitet; glüclich, wi alle vermehrte Einsichten nun auch das allgemeine Beste befdrd und alle großartige Verbindungen im wechselseitigen Einfluß | Völker ihnen wahren Segen bringen. Und darum segnet' l Vaterland, darum segnet die Welt, die friedlichen, wohlwollenl! ermuthigenden Verbindungen, die zur Belebung und Befördet gemeinschaftlicher Wohlfahrt unser König: und Herr mit den bet barten Staaten gestistet; alle beengende Sperren und Sti fen, die si in vielfachen Gränzen feindselig gegenüberstätdt das Leben erschwerten, und seine Thätigkeit lähmten, aufgeho! und so mit der innigsten Vaterlandsliebe, die allgemeine Mensch liebe, im Geifie des Christentynms glücklih verschmolzen hat. & tônt licblich und schôn, durch diese verbundenen Länder, der hart nische Einklang wechselseitiger Eintraht und Wohlthat, und W allgemein friedliche Einverständniß erquicket Auge und Herz. wie könnten wir dabei heute deiner vergessen, edler, bochsinni} Mann, der du in der Hand deines Königs, das vorzügliche V zeug 1 Vollbringung dieser großartigen Verbindungen warest, ul ach! so bald uns hast verlassen müssen. Wir vermissen und bil ncit di, und dein Gedächtniß blcibt im Scegen. O! es ist shôner Nuhm, der das Grab der Helden und Staatsdiener u! webt, die in fester Treue, in großen Resultaten , für das Vat ¡and- lebten und starben. Nur Wenigen ist es vergönnt, solchen sterblihen Ruhm zu erwerben, aber Alle können und sollen dem ibnen angewtesenen Staudpunfte treu in Erfüllung ihrer Psb ten seyn. Solche Treue if es auc, die der Königliche Herr so ge anertennat, und auch heute wieder, auf allen Stufen und in allen O den, nahe und ferne gnädig belohnt. Und o! wie süß und leid wird diese pflichtmäßige Treue, wenn sie Vaterlandsl i e b e is; Lie Netguna - angestammte, mit der Muttermilch eingesogene danfvoll Anhänglichkeit; Gefübl, Deang, Pulsschlag des Herzens, ticft in nige, in allen Adern sließende Liebe , die nichts Besseres kennt, d für das Vaterland zu leben und zu sterben, und fo dem Himmel weihet, indem sie der Erde nügt. Hier stehe i, ern und tiefbewegt, und es i mir so, als wt ich, im vorgerückten Greises-Alter, hier am Fuße des Thrones 1 dieser hohen Versammlung heute zum Leßtenmale stände. Dankil für die Huld und Nachsicht, womit seit einer langen Reihe: 10 Jahren, meine, an diesem Feste gehaltenen Reden aufgenommen sind mache ich auch gern ‘dem Würdigern Plaß: aber das leßte Wi was ich heute spreche, wird auch das leßte meines Lebens t Gottk segne den König und Sein Haus! Er segne dd Vaterland! Amen.

Herrichfua, Er nte hd (

1) Mathäus 15, V. 24.

n chulze und Gerichts- Schreiber Kdrber zu

ichts - Po T Schlesien,

Kammerswaldau in

sich frei bewegen zu fönnen, gay feine Gränzen. Gränzen und

Zeitüungd-Rachrichtéi. | 81.000

Frankrei. i aris, 12. Jan. Der Fürst von Talleyrand speiste gestern j dem Preußischen Gesandten. ;

Jm Journal de Paris liest man: „Die Presse hat 4 sehr viel mit dem Schreiben beschäftigt, durch welches der. \rst von Talleyrand sein Abschiedsgesuch motivirt. Man hat

nicht an Beleidigungen gegen den ältesten und. gewandtesten serer Diplomaten fehlen lassen; die Dienste, die er der Re- rung. von 41830 geleistet hat, mußten ihm die Beleidigungen ¿Parteien zuziehen; es ist dies die unausbleibliche Belohnung ser Staatómänner, die der Juli-Monarchie Anhänglichkeit ge- jgt und ihr gedient haben. Aber das Pubölikum kennt den zerth solcher Angriffe zu gut, als daß wir diesen leßteren ehr Wichtigkeit beilegen sollten, als die angegrissenen Perso- en. selbst.‘

s o Granville befindet sich noch immer in Paris, obgleich sich niht mehr mit den Gesandtschafts - Angelegenheiten be- hâftigt; er hatte gestern eine lange Konferenz mit dem Herzoge decazes. Der neue Endlische Botschafter, Lord Cowley, soll stern in Paris eingetroffen seyn, und bereits eine Audienz m Könige gehabt haben.

Der National enthäít Folgendes: „Man schien gestern ) der Deputirten-Kammer sehr betrübt über die neue Auflösung, elche dem- Ministerium droht. Das Ausscheiden des Marschalls Nortier ist unvermeidlich ; seine Gefälligkeit scheint erschöpft.

hatte von Anfang an erklärt, nur für eine bestimmte Zeit e fláglihe Rolle durchführen zu wollen, die er aus Anhäng- hfeit Übernommen hatte. Er ruft jet die Erfüllung des ihm gebenen Versprechens an und hat nur die Sprache wieder er- ngt, um so bestimmt, als ihm seine gewohnte Unterwürfigkeit laubt, die Absicht zu erkennen zu geben, sih bei der ersten

silichen Berarhung, die sich darbieten würde, zurückzuziehen. r will die Erörterunz ‘des Budgets nicht abwarten, und noch niger die Debatten üder den Traktat mit den Vereinigten taaten, die nicht lange aufgeschoben werden können. Es ist cht gerade der König, den ein solcher Entschluß in Verlegen- it sc6t. Der König hat einen Stellvertreter bei der Hand, ner hon lange in Reserve hält. Alle Welt weiß, dap der arschall Soult von dem Könige zum Conseils-Präsidenten ge- inst wird; aber Herr Guizot hat bestimmt erklärt, und wie- tholte es noch gestern in der Deputirten-Kammer, daß er nie hr an einer Verwaltung Theil nehmen würde, deren Präsident r Marschall Soult wäre.‘/ i

Die Polizei hat in den leßten Tagen in Folge gemachter tdeckungen Diebe à la cire verhafter, Das Verfahren dieser idustrie- Ritter, das lange Zeit zum großen Schaden der Pa- e Restaurateurs gelungen, 1 folgendes: Ein erster Gast tritt | eine Restauration, set sh an einen verabredeten Plab, speist prt glänzend und entwendet ein Couvert, das er vermittelst nes sehr elastischen Stückes Wachs unter das Tischblatt fest- ebt; wird das entwendete Silberwerk vermißt, jo besteht er rauf, daß man ihn durchsuche, und empfiehlt sich, überhäuft hit den Entschuldigungen des Hausherrn. Aber nach ihm kommt in zweiter Gast, der mehr Eile hat, sett sich an den nämlichen Plaß, nimmt das angeklebte Couvert weg, bezahlt und L LO nell zurúcé. Man hat die Spur von mehr als 50 Diebstiäh- dieser Art gefunden, die seic langer Zeit durch Zwei associés la cire verúbt worden sind.

Das Dampf-Paketboot „St. Wenesrede‘/, das die Ueberfahrt on Marseille nah Neapel macht, ist am 25, Dez. im Hafen on Neapel ein Raub der Flammen geworden. Die Passagiere baren ans Land gestiegen und hatten wegen der Feier des Tas es ihre Effekten an Bord zurückgelassen. Drei Mann waren (3 Wache an Bord; um §8 Uhr brach das Feuer aus; man be- ahrichtigte shnell den Capitain, der gleich an Bord eilte. Die

Hafen liegenden Kriegsschisse ließen durch ihre Böte das )akerboot auf die Rhede schleppen. Es war aber unmöglich, ch des Feuers zu bemeistern, und das Boot verbrannte bis auf ie Wasserlinie. Siebenundsechzig Stangen edlen Metalls vn sehr großem Werth waren an Bord; 65 derselben wurden rettet, und man hofft, die beiden anderen wieder Oen [lein es scheint, daß man den Verluft Neapolitanischer Coupons, ÿ bis 40,000 Dukaten an Werth, zu bedauern hae. Es ist benfalls gelungen, für 15 bis 20,000 Dukaten dieser Papiere u retten; man erzählt sogar, daß ein Paket dieser Coupons von 000 Dukaten ungefähr 2 Meilen von dem Schauplaße des Inglûs, auf dem Meere shwimmend, wiedergefunden worden y. Das Haus Hagermann und das Haus Odier zu Paris ollen durch den Verlust obiger Fonds einen Schaden von 80 is 100,000 Fr. erleiden. .

Die in Straßburg erscheinende Zeitung des Ober- nd Nieder-Rheins enthält nachstehendes Privat-Schreiben us Paris: „Die Botschast des Präsidenten Jackson hat un- er den hiesigen Einwohnern ein Gefühl erregt, das eigentlich iht Entrüstung ist, indem man -nicht glauben kann, daß der Prásident der Vereinigten Staaten wirklich die Absicht gehabt )abe, Frankreich zu drohen; indessen fand sich die Französische “mpfindlichkeit durch einige übelflingende Ausdrücke beleidigt; nan is jest für den Traktat ungleih weniger günstig gestimmt ls früher, und alle Meinungen treffen darin überein, daß die

uf die feindlich lautende Botschaft des Präsidenten zu süten, im die Vollziehung des von ihr unterzeihneten Vertrages zu 'trweigern und die Vernichtung aller demselben vorausgegange- in Unterhandlungen zu verlangen. Die Eigenliebe der Nation det sich im hôchsten Grade verleßt. Die Rede des Generals ackson ist geeignet, auf eine Zeit lang die freundschaftlichen Vesinnungen, die zwischen beiden Staaten. bestanden, zu gefähr- en. Man ist sehr gespannt auf das, was die Regierung thun vird, Und es fehlt nicht an Muthmaßungen. Man führt sogar bon Thatsachen an. So sagt man z. B., als der Ame- ifanische Gesandte, Herr Livingston, dem Minister der uswärtigen Angelegenheiten die Botschast des Präsidenten offi iell mittheilte, habe er diese M E mit einer Note be- jleitet, worin er sagt, er scy von seiner Regierung ermächtigt, im Voraus gegen alle übelwollende Schlüsse, die man aus den Borten des Präsidenten ziehen könnte, zu protestiren, mit dem Veifügen , daß der Frankreich betreffende Theil der Botschaft ‘inen andern Zweck habe, als die Lage der Sache dem Kongreß *eutlih zu machen, und ihn aufzufordern, über mögliche Fälle ju berathschlagen, keineswegs aber ihn zu einem schnellen Ein- shreiten zu veranlassen. Der Gesandte soll am Schluß seiner Note Eer Französischen Regierung die bestimmte Versicherung ertheilt paben, daß der Präsident in ihre Rechtlichkeit auch nie den min- ‘sten Zweifel geseßt habe, daß er sogar in seiner Botschaft selbst

egierung berechtigt wäre, ohne der Rechtlichkeit zu schaden, ih

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ein offenes Zeugniß dafür gegeben, und endlich, da alles, Was er dem Kongreß gesagt, bloß auf der Unwahrscheinlichen Hypothese beruhe, daß der Vertrag gar nicht vollzogen werden sollte. Mit einem Worte, die Note des Amerikanischen Gesandten wäre ein ganz freund- schaftlicher Kommentar und gewissermäßen eineWiderlegung der Bot- saft. Man glaubtallgemein an die Wahrheit dieses Gerüchts. Nach anderen Gerüchten, die auch vielen Glauben finden, soll der Graf v. Rigny gleich nach Empfang der offiziellen Mittheilung der Botschaft durch Herrn Livingston seine Kollegen davon in Kenntniß gese6t und nach einer kurzen Berathung des Conseils dem Gesandten eine sehr lakonishe Antwort zugestelle haben. Diese Note soll im Wesentlichen sagen, die Französische Regie- rung sähe sh zu ihrem Leidwesen gendthigt, die Vorlegung des Traktats in den Kammern, die sie so bestimmt angezeigt hatte, zu unterlassen, und zwar, weil die so wenig gemessenen Ausdrücke des Präsidenten als eine Drohung betrachtet werden könnten und es sich für Frankreich nicht {hicken würde, sich das Ansehen | zu geben, als hätte es anderen Rücksichten, als denen des Rech- tes und der Ehre, gehorcht; Herr Livingston möchte daher seine Regierung benachrichtigen, daß man den Vertrag den Kammern erst dann vorlegen würde, wenn der Präsident eine feierliche Erklärung von sich gebe, daß die Botschaft als keine, weder di- refte noch indirekte, Drohung angeschen werden dürfe. Das Wahre hiervon wird man in wenig Tagen erfahren.“

Großbritanien und Jrland.

London, 13. Jan. Sir Robert Peel ist nah Tamworth abgereisz, um einem großen Ball beizuwohnen, zu dem ihn die dortigen Wähler eingeladen haben. '

Jn ihrem gestrigen Blatt enthält die Times einen langen Artikel, worin se den gemäßigten Whigs zu Gemüthe führt, welches Verderben sie durch ihre Vereinigung mit den Radikalen Über das Land hereinbringen könnten, Und sie daher dringend auffordert, sih den. Tories anzuschließen. Diesen Artikel erödfnet folgende Uebersicht der Fractionen, in welche die Reform-Partei zerfällt, die wörtlih einer Adresse der durchgefallenen Tory-Kan- didaten an ‘die Wähler der City von London entnommen is: ¿Die konservativen Kandidaten,“/ heißt es in jener Adresse, „hatten bei dieser Gelegenheit gegen eine Coalition von vier ver- schiedenen, scharf von einander gesonderten Parteien zu kämpfen. Es wurden gegen sie ins Feld geschickt: 1) Die kon- servativen Whigs (Lord Stanley und sein Anhang), deren Verschiedenheit von den konservativen Tories auf keinem wesentlichen Grunde beruht. Diese beabsichtigen in der That die Erhaltung des Throns, der Pairie und der Kirche, während sie alle Mißbräuche abstellen und alle nothwendige Re- formen veranstalten. Zufällig aber ziehen sie, aus parteilicher Anhänglichkeit, Lord Melbourne dem Sir Rob. Peel vor, und ‘deswegen unterXßten sie bei der leßten Gelegenheit (den eben vollendeten Wahlen in London) die Kandidaten, welche den Sturz des Ministeriums beabsichtigen, vor denen, welche demselben bei- zustehen versprachen. 2) Die radikalen Whigs

(Graf Durham und seine Partei). Unter dieser Klasse fin- den wir Viele, welche bereit sind, die geb¿zime Abstimmung (ballot) und dreijährige Parlamente zu bewilligen, um die Kir- che (nah Herrn Bulwers Ausdru) zu stußen; sie beabsichti- gen auch, die auf die Besteuerung bezüglichen Artikel aus der Reform - Bill zu streichen, wodurch in den meisten Wahl- Distrikten die gegenwärtig hon so große Zahl der Wähler mehr als verdoppelt werden würde. -Z)* Die Radikalen. Diese, von denen auch Viele in Westminster Wähler sind, haben Sir John Cam Hobhouse (Mitglied der Whig-Verwaltung) bei der Wahl in Westminster mit allen möglichen Beschimpfungen und Beleidigungen zurückgewiesen und sind dennoch bereit, hier (in der City) Whigs, wie die Herren Crawford und Pattioson, zu unterstüßen (nämlich weil hier die Gegen - Kandidaten Tories waren), Whigs, dié noch weit mehr konservativ sind, als Sir F. C. Hobhouse selbst. Der Zweck und die Lieblings- Idee dieser Partei ist vollkommen klar: jährlihe Parla- mente, allgemeines Stimmrecht und keine herrschende Kirche. 4) Die Republikaner. Diese, welche ganz offen be- kennen, daß sle Revolution Ene, sagen uns, daß wir es nun mit jener lächerlichen Absurdität, der monarchischen Regierungsform, lange genug ausgehalten hätten, und daß es für uns hohe Zeit sey, von Amerika Weisheit zu lernen. Diese Partei ist in der City von London die kleinste und unbedeutendste, aber sie mag doch wohl 400 bis 500 Stimmen, also ein Drei- ßigstel der Wähler, zählen; und wir können überzeugt seyn, daß diese, so viel oder so wenig ihrer sind, ihre ganze Kraft zum Besten der Reform: Kandidaten verwendet haben, da sie von der Ansicht ausgehen, und zwar von der sehr folgerehten Ansicht, daß Reform, wenn sie weit genug getrieben wird, uns endlich zu der Revolution führen muß, die sie wünschen.‘ Im Verfolg der Adresse geben dann die durchgefallenen Kandidaten ihren Freunden den Trost, daß die Tory-Partei in der City doch noch von allen Parteien die stärkste, und stärker als jede der vier ge- nannten Parteien, sey, weil die Abstimmung ergeben habe, daß, troß der Vereinigung jener 4 Parteien gegen die Tories, dennoch von je 20 Wählern 9 für sie, die Tories, gestimmt hät- ten. Die Oppositions - Blätter bezeichnen die obige Klassifizirung der Whigs als sehr willkürlih und rügen namentlih als einen großen Mangel derselben, daß zwischen der Partei des Lord Stanley und des Lord Durham, wenn man dieselben nun einmal als konservative und radikale Whigs aufführen wolle, eine in der Mitte zwischen beiden stehende Fraction, die der Whigs schlehthin, welche bis zum vorigen November das Mini- sterium innehatte, und die durch den Namen Grey oder, seitdem dieser abgetreten, durch seinen Nachfolger Melbourne repräseutirt werde, ganz übergegangen sey ; denn daß zwischen ihnen und den sogenannten konservativen Whigs noch ein bedeutender Unter- schied sey, würde, wenn er nicht allbekannt wäre, durh den we- gen abweichender Ansichten über das Jrländische Kirchen-Eigen- thum imAugust vorigen Jahres erfolgten Austritt der Lords Stanley, Richmond, Ripon und Sir James Graham aus dem Greyschen Kabinet und durch die jest von dieser Partei ausgesprochene Absicht, sich dem Ministerium. nicht unbedingt zu opponiren, hinlänglich klar gemacht, wenn gleich die Tories dadurch noch keinesweges berechtigt seyen, jene Herren (Lord Stanley u. \. w.), wie die ministeriellen Blätter jeßt zu thun begännen, zu den Jhrigen zu zählen; und wenn man nun gar, wie es die Absichr der obigen Klassifizirung zu seyn scheine, nicht nur diese Fraction der Whigs, sondern auch Lord Melbourne und seine Freunde als mit den konservativen Tories gleichgesinnt darstellen wolle, so sey eine solche Hypothese wohl noch gewagter, da Sir Ro- bert Peel, ungeachtet aller seiner angeblichen Rcform - Pläne, {werlich geneigt seyn werde, auf dem von dem Ministerium Mel- bourne betretenen Wege fortzufahren und die von diesem beabsichtig- ten Reform-Maßregein, die aus der von Sir J. C. Hobhouse an die ‘Wähler von Nottingham gehaltenen Rede am besten zu ersehen seyen, auszuführen, Die Times seßt indeß nicht nur in die

Richtigkeit jener Klassisizirung fdr London, sonder aue in dié s Antwendbarkeit dekselban für alle wahlberehtigte Örte ins ande nicht den mindesten Zweifel und behauptet, die Radikalen seyen bei weitem mehr von den konservativen Whigs verschieden, als diese von dem gegenwärtigen Ministerium. Sie äußert sich in dieser Beziehung folgendermaßen: „Die Häupter der gegen- wärtigen Verwaltung, oder, wenn man sie einmal so nennen foll, die konservativen Tories, erklären sich für die Abstellung jeder begründeten Beschwerde und für die Abschaffung jedes anerkann- ten Mißbrauches und machen sich überdies anheischig zu eci- ner Modifizirung des Kirchen - Vermögens, stellen aber als Bedingung sine qua ‘non die Ekhaltung jener wich- tigen und althergebrachten Jnstitutionen auf , weiche zusam- men die große Grundlage der Monarchie bilden. Eben {9 sehen auch die Whigs die Erhaltung der Monarchie und ihrer wesentlihen Jnstiturionen als ißr sine qua non an; da sie aber unter dem Walten der Reform-Bill im Amte gewesen und durch. die Nothwendigkeit zur Einführung gewisser eingeschränk- ter Reform - Maßregeln gezwungen worden sind, so sind ihre Verpflichtungen in der lebten Beziehung genauer bestimmt, als die der gegenwärtigen Minister, doch, wie gesaat, ist auch bei ihnen der erste und bei weitem der wichtigste Zweck die Erhal- tung unserer constitutionnellen Monarchie.“ Von den Parteien unter Nr. 2, Z und 4 sagt dann die Times, bei diesen sey gerade der entgegengeseßte Zweck vorherrschend; fe gingen alle mehr oder weniger auf Einführung des demokratischen Prinzips aus, während ihnen das Fortbestehen der Regierung ted König, Lords und Gemeinen ziemlich gleihgültig sey. Diese sollten des- wegen aus der Liste der Reformer von England auf im- mer gestrichen werden, denn. ihr Zweck sey nicht, Eng- lands Institutionen zu reformiren, sondern se umzustür- zen; deswegen auch soliten sich die konservativen Whigs von ihnen lossagen und den Tories anschließen. Das aus dieser Vereinigung entstehende Doppelwesen, von der Times konservative Reformer genannt, solle dann die veralteten Pattei- Namen Whig und Tory ablegen. Das Einzige, toas dieser Vereinigung entgegenstehe, sey die Eifersucht, weil die Whigs die Siße wieder einnehmen möchten, aus denen die Tories sie verdrängt haben. Das werde ihnen aber durch eine Verbindung mit den Radikalen nie gelingen, ohne daß sie, die Whigs, clb * zu Radikalen würden. Solite es den Anstrengungen der jelzt ver: bundenen Parteien wirklich gelingen, das Ministerium Peel zu sturzen, so würden, so prophezeit die Times weiter, nicht 6 Mo- nate vergehen, ohne daß das neue Ministerium Grey, oder Mel- bourne oder Spencer jenen Konservativen die Hand bôte und die Hülfe ihrer Talente zur Bezwingung der revolutionnairen Faction in Anspruch nähme. Den Schluß dieses Artikels racht ein bitterer Tadel gegen den „Rechts Konsulenten der vorigen Verwaltung‘/, Sir John Campbell, welcher zu dem revolution: nairen Mittel einer Steuer-Verweigerunz rathe. (S. den Art. London in Nr. 17 der Staats-Zeitung.)

Unter den von den Zeitungen mitgetheilten Wahlen befinden sich nôch gar keine aus Schottland und nur wenige ersk aus Jr- land, unter leßteren die der Dubliner Universität, die ihre bei- - den Orangistischen Mitglieder, die Herren Shaw und Lefroy, wieder ernannt hat. Es kam bei diesem Anlaß in Dublin zu einem Tumult unter den Studenten, und der Pôdbel warf Steine auf die jungen Leute, die, mit orangesarbenen und blauen Binz: dern ges{chmückt, auf den Straßen jubilirten.

Jun der Grafichaft Middlesex haben die Herren Hume und Byng einen harten Kampf mit einem Tory, Itamens Wood, zu bestehen. Die Handerhebung fiel zwar zu Gunsten der Cre steren aus, die Wahl-Listen aber sind noch n!cht ges{chlossen. Hr. Hume erklärte, sein erstes Feldgeschrei würde seyn: „Nieder mit den Tories!‘ und äußerte sich überhaupt sehr hef:ig, während sein Gegner, Herr Wood, Capitain uncer den Garde Grenadie- ren des Herzogs von Wellington, nur wenig sprach. Die Waßl ist indessen nichts weniger als entschieden, und die Times spricht die Hoffaung aus, daß Herr Hume durchfallen werde.

In einer Rede, welche der jeßige Präsident der Handeis; Kammer und Münzmeister, Herr A. Barina, in Essex hielt, wo er zum Parlaments - Mitglied gewählt wurde, erklärte er unte Anderem, er würde den Rest seiner Ta. e in Ruhe hingebracht haben, hätte er nicht die ganze Wichtigkeit dieses Kampfes für die Aufrechthaltung von Kirche und Staat cupfunden. Beson- ders zog er start gegen die Whigs zu Fildez nicht det König habe sie, sagte er, sondern sie hätten, Einer na dem Anderen, den König im Stich gelassen, nachdem sie unter einander zer- fallen gewesen. Er versprach, so weit es unbeschadet der Rechto der Kirche geschehen kônne, den Dissenters Abhüfe, und ver: pslichtete sich vor allen Dingen, sich des höchst bedrängten land- wirthschaftlichen Jnteresses annehmen zu woilen.

Außer Herrn Littleton werden von den Blättern der Oppo: sitions- Partei auch noch die Herren Abercromby und Bernal als Kandidaten für den Sprecherstußl des Unterhauses in der bevorstehenden Parlaments-Session bezeichnet.

Briefe aus New-York vom 9ten v. M. melden, daf, da der Rest der National-Schuld mit Ende d. J. abbezahit werden solite, die Obligationen der einzelnen Staaten s:hr im Vreise gestiegen waren.

Belgien. Brüssel, 13. Jan. Jn der gestrigen Sizung der Re- präsentanten-Kammer fragte Herr Gendebien, als im Budget der auswärtigen Angelegenheiten der Artikel Deutscher Bundestag, wofür 12,600Fr. angeseßt waren, zur Sprache kam, den Minister, ob Belgien einen Repräsentanten bei dem Deutschen Bundestage habe? Der Minisier antwortete: „Wir haten ket- nen Agenten bei dem Deutschen Bundeêstage, weil wir weder mit demselben, noch mit irgend einem ble zum Bunde gehö- renden Souverain Verbindungen haben ; die aufgeführte Summe wird nur fär den eventuellen Fall gefordert, wo diese Verbins- dungen eintreten dürften.“ Die Sunme ward darauf be- willigt.

Die arbeitende Klasse hat den gesirigen blaucn Montag auf eine viel lärmendere Weise als gewöhnlich gejeiert. Hierzu ent- sianden Zwiste in den Vorstädten Jxelles und Scharbeck zw& hen Bürgern und Soldaten, wobei Säbelhiebe und Sto- schläge ausgetheilt- und Blut vergossen ward. Dureh die zahl- reichen Patrouillen, Stadt-Gardisten und Polizei: Agenten wur« den 21 betrunkene Individuen nah dem Atnigo gebracht.

DeutscchGland.

München, 14. Jan. Se. Königl. Hoßeit der Kronprinz wird im Laufe der nächsten Woche von Wien in München er- wartet.

Múnchen, 13. Jan. (Nürnb. Korr.) Herzog von Leuchtenberg hat, bevor derselbe seine zweite Varerstadt ver: ließ, dem hiesigen Magisirate ein bedeutendes Geschenk zur Ver-

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theilung an die Armen übermacht, Am jüngst verflossenen