1835 / 22 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

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S E I e Ei E E E E E E L P ARN S a E e G M S U R R A 1 M E E M D Alti S D E Rec

dernde und drohende Ton, wenn die Französische Nation un- glücklicherweise nicht die persdnlichen Meinungen und Gesinnun- gen desjenigen, der diese Stellung einnimmt, und diejenigen des Dolkes, dessen beschränkter Repräsentant er in den auswärtigen Beziehungen (s, unterscheidet. Was würden wohl die Einwoh- ner der Vereinigten Staaten, ja selbst der Präsident, dazu ge- fagt haben, wenn ‘der Kdnig der Franzosen den Kammern seines Landes anempfohlen hätte, auf seine Verantwortung ein Geseß zur E von Repressaiien gegen das Eigenthum unserer Regierung zin e Kongreß sih niche beeilto, einen gewissen Vorschlag anzuneh- men? Úrde unser Kongreß bei einer solhen Drohung ver- ¿2gt werden, oder würde er nicht ers warten, um zu sehen, ob die Kammern sie auh wirklich ausführten? Und wenn die Kam- mern solche Repressalien billigten, würde der Kongreß, mit dem Messer an der: Kehle, bewilligen, was ihm früher unvernünftig geschienen? Das Weitere Über diesen Gegenstand müssen wir uns vorbehalten; doch sey es uns hier noch verstattet, die Hoff- nung auszusprechen, daß die Empfehlung des Präsidenten nicht nur in unserem Lande, sondern auch auswärts, als nur von ihm allein ausgehend betrachtet werden wird, und daß es nicht wahr- scheinlich ist, daß sie die Billigung des Kongresses oder des Volkes der Vereinigten Staaten erhalten werde. ‘/

Der Courrier des Etats-unis is zwar fúr sein Theil auch der Meinung des obengenannten Blattes, bemerkt jedoch, daß die meisten Oppositions: Blätter, welche sonst alle Maßregeln der Regierung zu tadeln pflegten, in dieser Beziehung ihr voll- kommen beipflihteten.

F nland.

Berlín, 20. Jan. Des Königs Majestät haben zum Bau eines neuen Schulhauses in Esperstedt (Reg. Bez. Merseburg) eine A von 400 Rthlr. als Gnadengeschenk zu bewilligen geruht.

Die zwar große, aber arme Gemeinde zu Rotb \ch

im Bitterfelder Kreise des Reg. Bez. Merseburg at im Laufe |

der Jahre 1833 und 1834 ein großes Schulhaus mit 2 Klas- \senstuben und Wohnungen für zwei verheirathete und einen un- verheiratheten Lehrer mit einein Kosten- Aufwande von circa 2840 Rthlr., wozu des Königs Majestät die Summe von 400 Rthlr Allergnädigst geschenkt haben, erbauet und is dasselbe am 10. Dez. v. J. feierlih eingeweihet woëden.

Die Stadt Eisleben (Reg. Bez. Merseburg) hat im verflossenen Jahre -1788 Rthlr. Kommunal-Schulden getilgt.

In Bezug auf die in der Nr. 11 der Staats -Zeititng enthaltene Nachricht von den im Regierungs-Bezirk Merseburg für das abgebrannte Dorf Kirchheilingen aufgekommenen milden Gaben sind uns noch folgende nähere Notizen zugegan-

en: Am 31. Mai v. J. wurde das im Kreise Lifigelitalza des Regierungs - Be irks Erfurt belegene große, wohlhabende und sich durch die Biederkeit und, den rechtshaffenen Sinn seiner Einwohner vortheilhaft auszeihnende Dorf Kirchheilingen bis auf wenige übrig gebliebenen Hütten innerhalb 2 Stunden ein ‘Raub der Flammen. Bei der Schnelligkeit, mit der das Feuer um sih griff, konnten die Einwohner nur Weniges von ihrer

abe retten; der größere Theil des Viehstandes kam in den Flammen um, und bei einem Verluste von mehr als 80,000

thír. hatten die Abgebrannten nur eine Entschädigung von etwa 27,900 Rthlr. aus der Feuer:Societäts: Kasse zu erwarten. Jn dieser großen Noth bewilligte das Kdnigl. Ober - Präsidium der Provinz Sachsen für die Abgebrannten eine Sammlung milder Gaben innerhalb des Provinzial - Bezirks. Diese Sammlung hat, so weit die Nachrichten bis jeßt reichen, 3554 Rthir. 29

Sgr. ergeben. Außerdem haben des Kdnigs Majestät den Ab- |

gebrannten ein Allerhôchstes Gnaden: Geschenk von 2200 Rthlr. zu bewilligen geruht, und aus den benachbarten Gothaischen und Schwarzburgischen Landen sind noch 152 Rthlr. 5 Sgr. 5 Pf. fúr dieselben eingegangen. Die Geschäfte der in Marienwerder bestehenden Ge- neral-Kommission zur Regulirung der gutsherrlichen und bäuer- lihen Verhältnisse haben im Laufe des verflossenen Jahres fol- gende Resultate geliefert. Zunächst sind die Besiß - Verhältnisse der Einsassen in 1224 Ortschafcen untersucht und von diesen in 907 gänzlich beendigt worden, so daß sie nur noch in 317 zum Abschluß zu brinzen sind; 6059 früher zu verschiedenen ‘Pacht- rechten wohnende Akerwirthe haben das Eigenthum ihrer Höfe uns damit zugleich eine Fläche von 522,903 Morgen erworben ; den Gutsbefizern aber, die das Eigenthum verliehen haben, sind als Entschädigung 223,474 Morgen zur freien Disposition zu- rücfgegeben worden, außerdem haben sie an Kapital 77,318 Rthlr. erhalten, und an Renten jährlich 48,253 Rthle. baar und 4758 Schefzl Getraide zu fordern. Anträge auf Ablösung von Dien: fien und Naturalien sind von 462 Ortschafcen gemacht und in 349 abgeschlossen worden, so daß noch 113 zu Ende zu führen sind. M911 2497 belasteten Grundstücken sind die Dienste und Naturalien abgelöfet und den Berechtigten als Entschädigung 5096 Morgen

)

Land, 1380 Rthlr. Kapital und 6808 Rthlr. jährliche Rente über-

wiesen. Durch die Regulirungen und Dienst-Abldsungen zusammen

find 148,166 Spanntage und 258,056 Handtage abgelöôset. Von 9018 Anträgen auf Gemeinheits-Aufhebungen sind 1318 erledigt und 700 noch zu erledigen, und bis jet 2,701,204 Morgen aus der Gemein- heit gesekt. Endlich ist noch zu bemerken, daß im vorigen Jahre 640 Prozesse anhängig waren, wovon 131 durch rets- fráftige Entscheidungen, 19 durch Entsagung, 62 durch Vergleich, also 212 im Ganzen beendigt, und nur noch 214 in erster Jn- stanz, 161 in zweiter Instanz, 30 in dritter Instanz und 23 in der Rekurs - Instanz s{chwebend* sind. A N

Fm Königsberger Landkreise sind im Laufe des verflossenen Jahres auf ‘einem Flächen-Jnhalte von 10,301 Hu- fen Magdeburgisch mit 35,439 Einwohnern 7535 wilde Obst- baum-Stämmlinge neu gepflanzt, 6872 Obstbäume durch Pfro- pfen, Ofuliren, Kopuliren ?c. gut gemacht und 8229 schon gut gem1cchte Obstbäume verpflanzt worden.

Am 31sten v. M. erfolgte zu Kosten, im Reg. Bez. Posen, die feierliche Einweihung des daselbst neu erbauten Schulhauses. :

Aus der tabellarischen Uebersicht, welche die Kranken- Anstalt der barmherzigen Brüder zu Breslau über ihre Wirê- samkeit während des verflo\enen Jahres bekannt gemacht hat, ergiebt si, daß die genannte Anstalt in dem angegebenen Zeit- raume 967 Kranke aufgenommen , davon 791 völlig gesund, 14 erleichtért, 37 ungeheilt entlassen hat, während 69 derselben ge- storben und 56 noch in der Kur verblieben sind. Dazu kommen aber außerdem noch-49 Kranke, dle vom Jahre 1833 her noch in der Anstalt verblieben Waxen, und wovon 45 ganz gesund,

erleichtert, 2 aber ungeheilt entlassen worden sind, ie be- R idciees Kranken gehdrten nicht bloß den verschiedensten Reli- gions- Parteien an, sondern waren zum Theil aus den verschie-

olkes der Vereinigten Staaten zu geben, im Falle der |

8A densten Ländern Deutschlands, einige sogar aus Polen, Rußland und Frankreich gebärtig. Bei Dirschau ist die Weichsel am 12ten d. M. zum Stehen gekommen und am 13ten auf übergelegten Brettern die Fuß - Passage eröffnet worden.

Vermischte Nahhrich ten.

Da auch im vorigen Jahre wieder aus verschiedenen Ge- genden Deutschlands und der Schweiz Auswanderungen nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika stattgefunden haben, so möchte es hier wohl am Orte seyn, das Wesentlichere aus ei: ner im Monat Oktober v. J. zu Baltimore erschienenen kleinen Broschüre mitzutheilen, worin die seit dem Jahre 1817 daselbst bestehende Deutsche Gesellschaft vön Maryland, dem Zwecke ih- rer Stiftung gemäß, denjenigen Deutschen und Schweizern, die eine Auswanderung nah den Vereinigten Staaten von Nord- Amerika beabsichtigen, einige wohlgemeinte Winke giebt, um sie vor unermeßlichem Elend zu bewahren.

¡¡Zuvörderst//, heißt es în dieser Schrift, „ist es gewiß rathsam, daß derjenige, welcher mit dem Gedanken umgeht, von Deutschland nach den Vereinigten Staaten auszuwandern , sich wohl prüfe, ob

| seine Vermögens-Umstände, seine Anlagen, seine Sinnesart, sein er- lerntes Handwerk, sein Alter und seine Gesundheit auch dienlich

sind, ein solches Unternehmen auszuführen; denn gar mancher , der unüberlegt, oder durch Andere verleitet, den Schritt gethan, hat, und gewöhnlich zu spät, es bitterlich bereut Es ist nur zu wahr, daß in Déutschland meistens eine verkehrte Ansicht von den hiesigen Verhältnissen unter denjenigen obwaltet, welche den Gedanken des Auswanderns aufgefaßt haben. Gewöhnlich sind solche zu enthu- stastisch dasúr eingenommen, als daß sie erst die ruhige Ueberlegung walten lassen sollten, daß sie erst sollten von der rechten Quelle die Erkundigungen einziehen, und dann entscheiden, ob ste für dieses Land passen oder niht. Fn Deutschland giebt es einen Wust von Bü- chern úbec Amerika, zum Theil geschrieben, um Geld damit zu verdienen, und in dieser Absicht mit Bildern ausgeschmückt , die der Wirklich-

| keit nicht entsprechen, an denen aber der Enthusiast seinen Gefallen

hat, und die er durch seine eigene Phantasie und durch gegenseitige Mittheilung mit Andeon, welche in seine Jdeen cingehen, nur in ei- nem noch Übertriebenèren Lichte auszumalen sucht. Verderblich sind, unserer Ansicht nach, jene Zusammenkünfte in Deutschland, wo eine Menge Personen sich verbindlich machen, sih gemeinschaftlich hier anzusiedeln, jene Klubs, wo Über Amerika gelesen, gesprochen und geschrieben wird, und jene Bücher, von denen oben die Rede war. Will Femand hiecher kommen, der untersuche zuerst seine Ver- möôgens- Umstände und berechne wohl, ov nah den Ausgaben der Reise bis an den Hafen, na seinen Unktosten dort, und seiner Passage hierher, thm noch gcnug übrig bleibt, um die Reise von hier weiter fortzuseßen, und nach Anftunft am Bestim- mungsorte Land u. \. w. zu seinem Fortkommen zu kaufen. Er un- ter suche weiter, ob seine Aniagen von der Art sind, daß er hier, wo der Mensch erfinderisch seyn muß, sein gutes Fortkommen finden kann. Nur tüchtige Ackerbauer und Handwerker werden ih , unse- rer Ansicht nach, für ihre Reise belohnt finden. Der Kaufleute giebts im Ueberfluß; Künstlec finden nicht gehörige Anerkennung ihrer Ver- dienste, es sey denn, daß sie etwas Vorzügliches leisten: édnuen , und die Englische Syrache verstehen; Prediger, Gelehrte, Advokaten, Nerzte, werden sich fasi immer in ihren Erwartungen getäuscht fin- den, zumal wenn sie nicht überwiegende Talente besißen. Wir ha- ben oft Personen hier gesehen, welche Landwirthschaft erlernt hatten und hier ankamen mit der Erwartung, Verwalter auf großen Gütern werden zu können, und sich nicht wenig wunderten, als man ihnen sagte, solche Stellen gäbe es hier gar nicht. Wir sind mit Andern S Mg ronen, die in Deutschland

orst-Wissenschaft studirt batten, und die nun hier eine Anstellung

uchten, und ebenfalls erstaunt waren, wie in diesem waldreichen-*

Lande die Forst-Wissenschaft nicht hdher geschäßt würde, indem man ihnen nicht die geringste Hoffnung eines Fortkommens in ihrem Fache machen konnte. Wem es aber an den nbthigen Mitteln fehlt, der bleibe ja hier weg. Wir haben bei Solchen, die dieses unbeach- tet gelassen und ihren leßten Heller am Einschiffungsplaße ausgege- ben hatten, schon zu viel Elend gesehen als daß wir un- sere Deutschen Mitbürger nicht ernülich warnen sollten, die- sen Schritt zu thun, wenn sie nicht wenigstens soviel ha- hen, daß sie sich und ihre Familien hler eine Zeit lang ernähren können. Sie müssen sonst in Baltimore oder in der Nach- barschaft bleiben, wo sie, in Ermangelung eines Unterkommens, ent- weder Schulden machen, oder schon in den: ersten Wochen ihren Landsleuten zur Last fallen. Die Deutsche Gesellschaft giebt Unter- stüßung, wo sie Noth sieht, allein unsere Mittel sind beschränkt und die Ansprüche haben seit einiger Zeit so überhand genommen, daß wir bei unseren Gaben mehr als an ee Vorsicht gebrauchen müssen, um nur da zu geben, wo wirklich äußerste Noth und Krank- heit es erfordern. Aber diese Noth is mitunter unglaublich groß, besonders wenn ein Vater mit einer zahlreichen Familie in Armuth hier angekommen ist, keinen einzigen Freund oder Verwandten hier hat, und wenn dann, wie oft der Fall, bei dem ungewohnten Klima die ganze Familie auf das Krankenbett geworfen wird. Hunderte sind hier in solchem Elend ¡u finden, und im strengen Winter ist die Noth oft noch weit grdßer. Es is auch häufig der Fall, daß unbemittelte Leute , die sich zu den hdheren Klassen zdh- len, mit oberflächlichen Empfehlungs- Briefen, an ansässige Deutsche gerichtet, hier ankommen. Nur sclien können solche Empsehlungen bei der Menge dcr Applikanten zu den gewünschten Anstellungen und Beschäftigungen führen, sondern deren Wirkung muß nothwendiger Weise N nur auf pecuniaire Hülfe sich beschränken. Man kennt hier den Unterschied der Stände nicht wie in Deutschland. Dem Handwerker stehen die höchsten Ehrenämter offen, wenn er die Gaben dazu mit Treue und Redlichkeit verbindet; dagegen wird der vornehme, aber arme Müßiggänger bald zu der verworfensien Klasse herabsinken. Wir in Beweise, daß manche Menschen, die im Fnnérn angestedelt sind, Briefe nach ih- rer Heimath senden, worin sie cine gar günstige Beschreibung von ihrer Lage und ihrer Umgebung machen, in der Absicht, Andere zu verlocken, sich auch in ihrer Nachbarschaft anzusiedeln, weil dadurch der Werth ihres Eigenthums steigt und sie vielleicht Gelegenheit haben, sich auf Kosten Anderer ein Vermögen zu erwerben. Wir warnen einen Jeden ernasilih, sich auf dergleichen Berichte zu ver- lassen, bevor man sich nicht von der Glaubwürdigkeit des Schrei- bers überzeugt hat. Nichts ist aber thdrichter für Menschen, die keine praktische Kenntniß der Malen Staaten haben, als in Deutschland eine große Gesellschaft zu bilden und mit fertigen Plänen zur Erbauung einer Stadt, zur Grändung einer Kolonie sich hier- her einzuschiffen. Wir haben noch nicht Gelegenheit gehabt, ein günstiges Resultat von solchen Plänen zu sehen. Gewdhnlich sind hon vor der Aukunft hier unter den Den einer solchen Ge- sellschaft manche Mißhelligkeiten und Zwistigkeiten eingetreten, und nicht selten, daß Streit entsteht Über Dinge, die bloß in ihrer Phan- tasie leben , aber nie in Wirklichbeit übergehen werden. Man hat e auf der Karte den Play bezeichnet, wo die Kolonie sich nie- erlassen soll, findet aber dort den Boden schlecht, die Luft unge- sund, den Verkehr schwierig, kurz, man stößt auf hundert vor- her nicht berechnete Uebel; Einer verläßt die Gesellschaft nach dem Andern und bald is sie ganz aufgehoben. Nur kräftige fleißige Leute, die sich in üble Lagen zu fügen , sih zu rathen und zu helfen wissen und sich keiner Arbeit schämen, passen sür dieses Land. Wer da glaubt , ohne Geschick und Arbeit ein Fortkommen hier zu finden, wer si einbildet, hier ein behagliches Leben führen ju können, ohne Anstrengung, der bleibe ja zu Hause, denn er wird ich sehr getäuscht Pen, Wer aber mit einigem Vermdgen und mit Kraft und Thätigkeit versehen, in der Absicht hierher kommt, sür sich und seine Kinder einen Play zu finden, wo er mit ange-

Wolkenzug

sirengter Arbeit ungehindert den Ertrag des M Eee seiner Hi genießen kdnne, der. wird hier finden, was er sucht nicht zu Übereilt handelt und sich zu sehr auf sein eigenes Urtheil y

ldft, sondern den Rath wohlmeinender Menschen erwägt und

seinem Besten anwendet.

Meteorologische Beobachtung.

1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmali 19. Fanuar.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung,

Lüstorud. 335,2 1 ‘'Par.|332,7 1 ’Par.{/329, 9 «”Par.]Quellwärme 7,19 Luftwärme |— 1,6 ® R.|4+- 2,3 ° R.|+4+ 2,7°R. Flußwä i

Thaupunkt |— 5,0 ° R.|— 0,7 °R.|4 2,4 °Rpwärme 1,109 Dunstsättg,| 75 vCt. | 80 pCt. |} 98 pCt. Wetter .…..| trübe. | halbheiter. | regnig. Wind WNW. D W.

Bodenwärme 1] M U Ausdünst. 0,010",

_— iederschlag 0/01)

Berliner Börse. Den 20. Januar 1835.

Amtl. Fonds- und Geld - Cours-Zettel. (Preu/s. Co,

E TF7 TÉrie (eld | E A

St. - Schuld- Sch, 1005 71007 1 Vstpr. Pfandbr. | 4 M) Pr. Engl. Obl. 30. 97 | 963 fl’omm. do. s Präm. Sch.d.Seeh. 622 | 621 j Kur- u. Neum. do.

4 [106t Ä Kurm. Obl. m. I. C. 1004 7} 997 F Schlesische do.| 4

1063

Neum. lInt.Sch. do. Rkst.C. d.K.-u. N. Berl. Stadt - Obl. 1005 | 997 1Z. Sch. d.K.-u.N.

Königsb. do. E

Elbing. do. _— Holl. vollw. Duk.

Danz. do. in Th. 387 Neue do.

Westpr. Pfandbr. 102 Friedrichsd'or Disconto

Grosshz. Pos. do.

ie ie | de ie de de e | de de

Amsterdam dito . [2 Me. Iamburg . (Kurz dito 12 Mét: London . /3 Mt. Paris 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mr. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.} Kurz

Augsburg Breslau Leipzi

Petersburg Warschau

Auswärtige Börsen, Amsterdam, 15. Januar.

Niederl. wirkl, Schuld 544. 55 do. 1003. Ausg. Schuld 1} Kanz-Bill. 2445. 475 Amort. 937. 315 764, Russ. 983. Qesti 994, Preuss. i‘rüm.-Scheine 1137. 38 277.

Antwerpen, 14, Januar.

Span. 35 454. 833 272. Guebhard —. A275. do. Coup. —. Belg. 973.

Frankfurt a. M., 17. Januar.

Oesterr. 55 Metall. 10175. 10037. 48 93,55 932, 928 33 15 M5 248. Bank - Actien 1571. 1569. Part. - Oblig. 138. 189! Loose 100 G. 2154. G. Preuss. Präm.-Sch. 623. 62. d, Anl. 952. 954. Holl. 52 Oblig. v. 1832 981. 98. Polu. Loose 7 697. 58 Span. Rente 444. 444. 38 do. perp. 265. 265.

| Paris, 14. Januar.

55 Rente pr. compt. 106. §5. fin cour. 107. 5. 35 pr. ca 76. 80 fin cour. 76: 90. 5 Neap. pr. compt. —. «—- fin u 93. 50. 2 Span. Rente 442 38 do, 275, Cortes 427. A Span. Schuld 157. 242 Holl, 54. 99).

Zins]. 16, Cor

Königliche Schauspiele.

Mittwoch, 21. Jan. Im Schauspielhause: König Rit TII., Trauerspiel in 5 Abth., von Shakespeare. Nach dem l ginale und der Uebersezung A. W. v. Schlegels, fär die d nigliche Bühne bearbeitet von Fr. Förster.

Donnerstag, 22. Jan. Jm Schauspielhause: Das Kätsk von Heilbronn, großes Ritter-Schauspiel in 5 Abth., nebst Vorspiele in 1 Aufzug, genannt: „Das heimliche Gericht“/, H. von Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. von Holl (Dlle. Klara Stih: Käthchen, als Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zu den L des zweiten Ranges à 15 Sgr., des dritten Ranges à 10 E zum Parterre à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 71 Sgrl Billet-Verkaufs-Büreau zu haben. -

__ Die eingegangenen Meldungen um Billets sind berü

tigt worden, und wird ersucht, dieselben bis Mittwoch den 2 tittags 2 Uhr im Billet- Verkaufs-Büreau abholen zu last

widrigenfalls solche anderweitig verkaufe werden müssen.

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do 4g Anl. —. Spau, 5! 4

“Preußische Staats-Zeitung,

Nllgemeine

u D eri

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Des Königs Majestät haben Allergnädigst geruht, die Land- erichts-Assessoren Oedekoven und Pelman zu Köln zu Land- richts: Räthen zu ernennen.

Der Notariats - Kandidat und Friedensgerichts - Schreiber Fohann Georg Johaentgen zu Bonn ist zum Notar in sn ernannt worden.

Im Bezirke der Königl. Regierung zu Köln ist der bisherige Prediger an der reformirten Ge- Feinde zu Elberfeld, Johannes Wicheihaus, zum Pfarrer x evangelischen Gemeinde zu Bonn berufen worden.

Zeitungs-Nachrichten. A 0e land.

Rufßfland. St. Petersburg, 13. Jan. Se. Majestät der Kaiser ben den bisherigen Kommandanten von ÄÂbo, General- Lieute- nt Turtschaninoff 1. , zum Kriegs-Gouverneur von Podolien

nannt. Der als Legations - Nath bei der diesscitigen Botschaft in

Wien angestellte Staats-Rath Fürst Gortschakoff hat den Sta-

z(aus: Orden zweiter Klasse erhalten Der Gouverneur von Wilna, General-Adjutant Fürst Dol-

Mhrufij, ist aus Wilna, und der Commandeur des ersten Jnfan-

rie:Corps, General-Adjutant Neidhard, aus Mitau hier ange- mmen. Pm Z. Jan. starb hier der Oberst des Corps der Steuer- ute der Kaiserlihen Flotte und Mitglied des ‘gelehrten Aus- usses der Admiralität, Wassily Berg, bekannt durch viele werths olle Beiträge zur Geschichte der Russischen Literatur.

Die Kaiserlihe Bestätigung ‘eines neuen Fräulein : Stistes n Kiew ist zu Berlin am 17. November v. J. erfolgt. Es len in diesem Stifte die Töchter armer Edelleute aus den Gouvernements Kiew, Wolhynien und Podolien erzogen wer- den, und zwar wird die Anstalt für 120 Zöglinge eingerichtet,

von denen jedoh die Hälfte nur gegen Bezahlung einer jährli-

hen Pension von 800 Rbl. aufgenommen wird. Die Anstalt pird zwei Kirchen haben, und zwar eine Griechisch - Russische nd eine Rômisch - Katholische.

Nach der St. Petersburgischen Zeitung sind auf der Fharkowschen Universität unbeseßt die Professuren der Philosophie, er Gese6gebung älterer und neuerer Völker, der Diplomatik, der Btaatswirthschaft, der Landwirthschaft, der Technologie, der Han- delswissenschaft und Manufakturenkunde, der Pathologie, der The- apie, der Klinik, der Chirurgie, der Universalgeschichte, der Sta- isi und Geographie und die Stelle eines Deutschen Lektocs : preizehn Professuren und eine Lektorstelle. Die vier Fakultäten,

welche sich die Universität theilt, werden genannt: die ethiko- dolitische, die physico - mathematische, die medizinische, die litera- ische. Die lestere las im verflossenen Sommer über phildlo- ische Encyklopädie, Statistik, Griechische Grammatik und Grie- hishe Schriftsteller , Persische, Türkische, Englische und Fran- dsische Sprache, Franzdäsche Literatur, Horazens Oden, Römi- he Alterthümer, die Aeneide, Cicero's Rede pro lege Manilia,

allgemeine Literatur, Politik und endlich Geschichte der Russischen

titeratur.

Der Hofrath Sotofff, Verfasser eines neulich erschienenen Romans: „„Der geheimnißvolle Mönch, oder einige Züge aus dem Leben Peter's des 1.‘ (und eines zweiten Romans: „Leonid, dder einige Züge aus Napoleon's Leben‘, so wie einer „Geschichte Europa's unter der Regierung Alexander's T1.) hat das Glúck gehabt, dem Kaiser ein Exemplar jènes erstgenannten Werkes zu berreihen , und dafür von Sr. Majestät einen kostbaren Bril-

Mantring zu empfangen.

__ Königstädtisches Theater. 4 Mittwoch, 21. Jan. Lestocq, oder: Juntrigue und it Oper in 4 Akten, von Scribe. Musik von Auber. Für| Deutsche Bühne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein. Donnerstag, 22. Jan. Das Mädchen aus der Feen oder: Der Bauer als Millionair , Zaubermährchen in 3 All

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den. 19. Januar 1835. Zu Lande: Weizen 1 Rtbhlr. 2) Sgr., auch 1 Rthlr. 17 6) 6 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 7 & 6 Pf.; große Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf, auch 1 Rthlr. 6 & 3 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr., auch 1 Rthlr. 6 S/! Hafer 23 Sgr. 9 Pf./ auh 20 Sgr.; Erbsen (\chlechte Sor!) E Rie i 5 (welfler) 2 Riblr, bl u Wasser: eizen (weißer) 2 Rthlr., auch 1 Rthlt. # Sgr. und 1 Rthlr. 16, Sgr: 3 pr Roggen ‘1 Kthlr. 15 S! auch 1 Rthlr. 12 Sgr. &'Pf z große Gersie 1 Kthlr. 6 Sgr. 3 auch 1 Rthlr. 5 Sgr. ; Hafer 22 S j Erbsen (schlechte Sorte) 1 Rthblr. 17 Sar. 6 Pf. Sonnabend, den 17. Fanuar 1835. Das Schock Stroh 7 Rthlr. 15 Sgr., auch 6 Rthlr.; Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf. auch 15 Sgr.

Redacteur Cottel. Serre

Gedruckt bei A. W. Hay#7

gr 6 Pf.,, auch 21 Sgr. 3 MS

In Kronstadt sind während des vorigen Jahres 1911 Schiffe angetfommen, worunter 123 Russische, 302 Preußische, 723 Eng- ische, 95 Schwedische und Norwegische, 189 Dänische, 59 Han- overshe, 132 Holländische, 47 Französishe, 83 Meklenburgis- he, 20 Hamburgische und 63 Amerikanische.

Der Werth der Einfuhren von Schweden nah Finnland hat im vorigen Jahre 1,927,590 Rbl. 40 Kop. B. A. und der der Ausfuhren von Finnland nah Schweden 2,203,336 Rbl. D, A. betragen.

Frankrei.

Paris, 14. Jan. Die mit der Prüfung des Geseß-Ent- wurfes über den Bau eines Gerichts: Saales sür den Pairshof beauftragte Kommission der Pairs- Kammer hat einstimmig auf die Annahme desselben ‘angetragen.

Der Temps sagt: „„Vor einigen Tagen hatte man Ver- suche gemacht, den Herrn Rover- Collard dem Herrn Guizot näher zu bringen; sie sind aber gescheite;t. Die am Ruder be- findlichen Doctrinairs fühlen sehr gut, welcher Nachtheil ihrem bstem durch das Schweigen und die vertraulichen Wißkeleien des Mannes zugefügt wird, den man im Publikum als den Va- ler jenes Mysticiómus betrachtet, welcher eigentlich eher den Herren von Broglie und Guizot angehört. Herr Thiers is der einzige der jegigen Minister, der den Herrn Royer-Collard besucht, und Letzterer empfängt zwar den Minister, stattet ihm aber niemals tinen Gegen-Besuch ab. Ein einzigesmal ist Herr Royer-Collard auf das Schloß eingeladen worden, hat aber dieser Einladung nicht Folge aeleistet. Der dienstwillige Freund, der ihn dem Herrn Guizot nähern wollte, wurde mit folgenden Worten ab- gewiesen: „„„Sie wissen sehr wohl, daß mir der Mann immer eben so wenig gefallen hat, als seine Doktrinen. Jch habe sa-

E R E He E e E A s R r R E R

atmen zu D E E ——————————————— E

gen lassen, daß ih es mit ihm hielte, ih kann eben so gut sagen lassen, daß ich gegen ihn sey; das sind Dinge, über die ih nicht gebieten kann.‘

Der zum Botschafter in London ernannte General- Lieute- nant Graf Horaz Sebastiani ist zugleih Mitglied der Deputir- ten- Kammer für den Bezirk Vervins im Aisne- Departement. Am Tage seiner dortigen Wahl erließ er ein Schreiben an die Wähler, worin er sagte: „Sie besorgen vielleicht, daß, weil mir das Amt eines Botschafters (in Neapel, wo der General sich zur Zeir noch befindet) übertragen worden, ich dasjenige Jhres Deputirten nicht würde erfüllen können. Seyen Sie die- serhalb unbesorgt! Beide Posten sind niht mit einander unver- träglih; ich werde diesem Bezirke noch vielfältig meine Hinge- bung beweisen, und an den Sigungen der Kammer Theil neh- men.‘ Das Journal de l'Aisne bemerkt jest, daß die Kammer schon seit 6 Wochen versammelt sey, während Herr Sebastiani noch immer ruhig in Neapel verweile.

Im Mémorial Bordelais liest man Folgendes: „Es heißt, doch ist dies noch zweifelhaft, Mina habe, um die Eskorte des von Elisondo nah ‘Pampelona bestimmten Transports zu ver- stärken, demselben 600 junge Leute von Parnpelona entgegenge- shickt. Diese Unglücklichen, welchè den: ausgezeihnetsten Fami- lien Pampelona’'s angehörten, sollen durch die Karlisten úÜber- fallen und als Geisel zurücfgehalten seyn. Fünfhundert Guiden und 109 Peseteros sind in diesem Augenblick in der Umgegend von Pampelona umzingelt. Die Karlisten haben ein Schreiben des Generals Espartero aufgefangen, worin er sagt, daß seine Truppen in der größten Entblößung, ohne Sold, ohne Kleidung, ohne Fußbedeckung seyen; ihre Erbitterung is aufs höchste ge- stiegen; er hat kein Mittel, sie im Zaume zu halten, und giebt von neuem seine Entlassung ein, die er, wie es scheint, son zweimal- angeboten hatte. Jch habe Jhnen gesagt, daß Mina abgenust sey, wie die Andecn. Sie werden sehen, ob ih mich getäuscht habe.“/

Aus Bayonne schreibt man unterm 9ten d. M.: „Am Zten d. verhafteten die Karlisten einen Bauer v2n Mendigorria, der auf Befehl - des Maire seiner Gemeinde einige Transporte für die Christinos befördert hatte; er ist erschossen und an dem Brückenkopfe von Mendigorria, aufacknüpft woxden , obgleich er zwei Söhne bei den Jusurgenten hatte, die sich an Ort und Stelle befanden. Jun allen: Furch Garnisonen der Königin be- segten Orten nöthigt man die als Karlisten bekannten Einwoh- ner, den Dienst der Depeschen zu versehen, die Nacht in der Umgegend zu wachen und das Gep&? zu transportiren, so daß sie, im Falle ihrer Ergreifung, durch die Karlisten selbst gefkraft werden. Diese leuten bedienen si{ch ihrerseits der Christinos an den Orten, wo feine Garnison der Königin ist, zu demselben Zwecke. Don Carlos hat die ‘5 Gerichtsbarkeiten des König- reichs Navarra mit einer neuen Steuer von 25,000 Douros be- legt. Am 1. Januar hat Don Carlos mehrere Ernennungen und Beförderungen bei seiner Armee vorgenommen. Nach Aussage der Karlisten hatten die Christinos in dem Treffen am 2ten zu Ormasteguy 115 Todte und 160 Verroundete, worunter 10 Offiziere, die Karlisten dagegen nur 90 Todte und 140 Ver- wundete, worunter 2 Capitaine und 6 Offiziere.‘

Der zu Bilbao ermordete Franzöôsishe Schiffs - Capitain, Herr Mazé, Komniandant der „„Hirondelle‘/, ist dort auf Ver- anlassung des Frar zösischen Konsuls mit großer Feierlichkeit beer- digt worden; alle Behörden von Bilbao, so wie die General- stäbe und Detascheinents der Garnison und der National-Garde, gaben ihm das leßte Geleite.

Es hat sich das Gerächt verbreitet, daß die Herren von Polignac und von ‘Peyronnet von Hamm nach Bourges gebracht werden wärden.

Herr Simon, der verantwortliche Herausgeber des „, Cha- rivari‘/, der unlängsi wegen eines Preßvergehens in contuma- ciam zu 1 jähriger Haft und einer Geldbuße von 5000 Fr. fon- demnirt worden war und von diesem Urtheile appellirt hatte, erschien heute in Person vor dem hiesigen Assisenhofe. Die Geschwornen erklärten ihn für nicht schuldig, worauf der Ge- rihtshof seine sofortige Freilassung und die Zurückgabe der in Beschlag genommenen. Nummern seines Blattes verfügte.

Die im vorigen Jahre eröffnete Subscription zum Besten der Einwohner von St. Etienne und der Umgegend, die durch das Austreten der Loire und der Nebenflüsse gelitten, hat 25,485 Fr. eingetragen, wovon 7200 Fr. zur Wiederherstellung der Feld- wege verwandt und der Rest unter 165 hülfsbedürftige Familien vertheilt worden ist.

Das Journal du Commerce meldet: „Herr de Vins, General- Konsul, und Herr Royer, Konsul zu Buenos- Ayres, sind nah Brest abgereist. Sie werden daselb|t die Fregatte „la Flore‘/ abwarten, die sie nach ihrer Bestimmung bringen soll. Man rechnet auf die Gewandtheit dieser beiden Agenten, um den Abschluß eines Handels-Traktates zwischen Frankreih und der Argentinischen Republik zu Stande zu bringen. - Es ist in der That Grund vorhanden, zu hoffen, daß die Schwierigkeiten, die die beiden Länder bisher, wo wir kaum einen beglaubigten Agenten in jenen Gegenden hatten, verhinderten, sih zu verstän- digen, nunwehr zum größten Theil verschwunden seyn werden. Unser Handel mit Súd- Amerika würde dur cinen solchen Trak- tat ungemein gewinnen.“

Es wurde kürzlich von den hiesigen Blättern gemeldet, daß der bekannte Juwelier Herr Cornilliet in dem Augenblicke verhaftet worden sey, wo er den Postwagen besteigen wollte, um sich nach Calais zu begeben. Der mit den Angelegenheiten die- ses Mannes beauftragte Advokat, Herr Lainé, hat jeßt zur Be- rihtigung obiger Angabe Folgendes in die dffentlichen Blätter einrúcken lassen: „Es ist wahr, daß Herr Cornilliet gendthiget war, sich für insolvent zu erklären; allein er hat dieses , erst gethan, nachdem er ein Jnventar von seinen Waaren, die sich wenigstens auf 200,000 Fr. belaufen, im Beiseyn von 6 bis 8 seiner Kreditoren hatte anfertigen lassen, die sich von jenem Au- genblicke an, mit Bewilligung ihres Schuldners und 2 Tage vor

seiner Abreise; als Hüter konstituirten. Es is ebenfalls wahr,

Donnerstag den 22 Fganuar

1835.

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daß er, als er die Unmöglichkeit eines gütlihen Vergleichs mit seinen Kreditoren eingesehen, mich beauftragt hat, scine Bilanz zu deponiren, und daß er geglaubt hat, sih, dem Gebrauch ge- máß, aus seiner Wohnung entsernen zu müssen, bis er ein siche: res Geleit erlangt habe. Eben so is es wahr, daß 2 seinci Gläubiger sih seiner Abreise widersest und an seiner Person das Verbrechen einer willkürlihen Verhaftung begangen haben. Aber falsch ist es, daß er mit irgend einer Waare versehen be- troffen worden; er hatte nicht einmal ein Paket bei sich, was beweist, daß er nur beabsichtigte, sich während einiger Tage ent- fernt zu halten.“

Großbritanien und Jrland.

London, 14. Jan. Vorgestern Abend speiste der Herzog von Cumberland bei Jhren Majestäten in Brighton. Unter den zu diesem Diner eingeladenen Gästen bemerkte man eine große

nzahl von Militair:Personen, namentlich die Generale Phipps, Sir. R. Macfarlane, Graf von Chatham, Sir J. Champneÿs und St. John, die General- Lieutenants Sir J. Smith, Vis- count Lafe, Lord Howard von Effingham und Sir P. Mait- land, und die General-Majore Sir L. Otway, Sir A. Clifton, Q Ch. Pratt, Henry King „- Sir Ch. Doyle und Sir J. aters. j

Der Portugiesishe und der Griechische Gesandte und der Französische Ge\chäfesträger, Herr Pontois, besuchten gestern den Herzog von Wellington im auswärtigen Amte. Auch Sir No- bert Gordon hatte daselbst Geschäfte.

Nach der Liste des Globe befinden sich unter den von die- sem Blatt gestern angegebenen 367 Parlaments -Wahlen 106 neue; davon sind 61 zu Gunsten des Ministeriums und nur 45 zu Gunsten der Opposition ausgefallen; es wurden nämlich 53 konservative Mitglieder an die Stelle früherer reformistisch gesinnter Repräsentanten und nur 7 re- formistishe an die Stelle früherer fonservativer R e- präsentanten gewählt; bei 46 Wahlen wurden zwar die Per- sonen getauscht, aber nicht die Prinzipien; 8 nämlich fielen wieder auf konservative und 38 wieder auf reformistisch gesinnte Kandidaten. Die heutige Times fügt zu den bis gestern be- kannt gewordenen Wahlen, deren Zahl sich nach dem Courier auf 372 belief, noch 4 neue hinzu, nämlich die des Lord Stan- ley und des“ Herrn J. W. Patten, für den nördlichen Theil der Grafschaft Lancaster, beides gemäßigte Reformer und die früheren Parlaments - Repräsentanten dieser Grafschafts- Abthei-

lung, und die des Graf: von Lincoln und des Herrn J. E, Denison, wovon der Erstere ein Konservativer, der Lebtere ein Reformer ist, für den südlichen Theil der Grafschaft Notting- ham, den sle auch im vorigen Parlament vertraten.

Die Times' beobachtet seit einigen Tagen ein halbes Still: schweigen über den Stand der Wahlen, und der Courter warnt, ungeachtet der günstigen Erwartungen, die er für den Erfolg der Reform-Sache hegt, vor voreiligem Jubel, denn noch hänge es von den Freisassen auf dem Lande ab, ob die Tories die Oberhand behalten sollten. Y

Herr Alexander Baring is aus der Grafschaft Essex, für deren nördliche Abtheilung er ohne Opposition zum Parlaments: Mitgliede gewählt wurde, wieder hier eingetroffen. Er hat Hrn. Rawson zu seinem Privat-Secretair ernannt.

In der Rede, welche Lord Stanley vorgestern bei der Wahl zu Lancaster hielt, gab er folgende Aufschlüsse darüber, weshalb er es abgelehnt habe, an der jeßigen Verwaltung Theil zu nehmen: „Zur Zeit der Auflösung des vorigen Ministeriums“, jagte er, „war ich gerade, doch wahrlich zu keinem politischen Zweck, mit mehreren meiner gleichgesinnten Freunde zusammen, und da nun damass das Gerücht ging, es würde ihnen und mir selbst das Anerbieten gemacht werden, Aemter zu übernehmen, so war es wohl ganz natürlih, daß das politishe Verfahren, welches von uns allen beobachtet werden sollte, zur Sprache fam, und ich muß sagen, daß sih mit Hinsicht auf den zulest von uns gefaßten Beschluß auch nicht die geringste Meinung s- Verschiedenheit unter uns kund gab, so wie daß seitdem von keinem aus unserer Mitte an der Zweckmäßigkeit des von uns beschlossenen politishen Benehmens im mindesten gezweifelt worden ist. Jch hoffe, daß man mich und meine Freunde von der Beschuldigung freisprehen wird, als hätten wir uns bei die ser Gelegenheit von unwürdigen politischen Partei- Gründen be stimmen lassen. (Beifall) Jch finde mich nur deshalb bewogen, so viel Úber diesen Punkt zu sagen, weil man es mir als noth wendig dargestellt hat, eine hin und wieder herrschende Meinung

u berichtigen, als ob ich zwar Willens gewesen wäre, mit Sir

obert Peel, aber nicht unter ihm zu fungiren. Eines solen Gefühls bin ih «iht sähig, und ich hoffe, die Versammiung wird glauben, daß, wenn es mir möglich gewesen wäre, mich der Verwaltung Sir Robert Peel'ss und des Herzogs von Wellington anzuschließen, die Worte mit oder unter bei mir keinen Ausschlag in der Waagschale gegeben hät; ten! (Lauter Beifall.) Auch das, hoffe ih, werden Sie glau- ben, daß wir, ih und meine Freunde, wenn wir damals hätten überzeugt seyn können, durch unseren Eintritt ins Ministerium würden jene Grundsäße vernünftiger und besonnener Reform, zu denen wir uns bekennen, am besten zu fördern seyn, die Fe: tigkeit des Geistes gehabt haben würden, vor den Vorwürfen, denen wir uns dadurch vielleicht ausgeseßt, nicht zurückzube den, sondern daß wir im Gegentheil, selbst auf die Gefahr hin, schein bar an Charakter einzubüßen, mit Vertrauen von der Jeit erwar- tet hâtten, daß sie uns Gerechtigkeit widerfahren lassen werde. (Gros- ßer Beifall.) Wir waren aber überzeugt, daß uns in diesem Fall das dffentliche Pflichtgefühl, unsere perjdnlichen Verhältnisse und unsere Freundscl,afts-Verbindungen als Privatmänner, kurz alles zu dem Schluß nöthige, wir würden unsere dffentlichen Pflichten am besten erfüllen, wenn wir es ablehnten, wieder in den Dienst des Königs einzutreten, Nehmen an, daß wir eingewilligt hätten , uns der neuen Verwaltun uschließen, um sie bei je- nen liberalen Maßregeln zu untern, die sie, wte ih Überzeugt

bin, ausführen muß und wird, welchen Verleumdungen und fal,