1835 / 23 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Vorspiele in 1 Aufzug, genannt: „Das heimliche Gericht‘/, von H. von Kleist, für die Bühne bearbeitet von F. von Holbein. (Dlle. Klara Stich: Käthchen, als Gastrolle.)

Zu dieser Vorstellung sind nur noch Billets zum Parterre à 15 Sgr. und zum Amphitheater à 72 Sgr. im Billet-Ver- kaufs:Büreau zu haben.

Freitag, 23. Jan. Jm Opernhause: Der reisende Student, musikalishes Quodlibet in 2 Abth. Hierauf: Die Splphide, Ballet in 2 Abth., von Ph. Taglioni.

Jm Schauspielhause: Représentation extraordinaire: Spec- tncle demandé, 1) La Lectrice, drame- vaudeville nouveau vn 2 actes, dn théâtre du Gymnase, par Mr. Bayard. 2) Concert, donné par Mr. Lafont, dans lequel il ‘executera plu- sieurs morceaux de sa composition. 3) Le sourd, ou: L’au- berge pleiñe, pièce comique en 1 acte.

Königstädtisches Theater.

Donnerstag, 22. Jan. Das Mädchen aus der Feenwelt, oder: Der Bauer als Millionair , Zaubermährchen in 3 Akten.

Freitag, 23. Jan. Des Adlers Horst, romantisch : komische Oper in 3 Akten. Musik von Fr. Gläser.

Sonnabend, 24. Jan. Die Reise auf gemeinschaftliche osten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Sinphonie (C mol) in 4 Sätzen, von L. v. Beethoven. |

Sonntag, 25. Jan. Lestocq, oder: Jntrigue und Liebe, Oper in 4 Akten, von Scribe. Musik von Auber. Fär die Deutsche Bühne bearbeitet vom Freiherrn von Lichtenstein.

m Neueste Nachrichten.

Paris, 15. Jan. Der König hielt vorgestern Abend einen dreistündigen Minister-Rath. Gestern Mittag hatten der Por- tugiesische Gesandte, Ritter von Lima, und der Griechische Ge- jandte, Fürst Caradja, jeder eine Privat-Audienz bei Sr. Ma- jestät. Der Erstere überreichte dem Könige das Notifications- Scyreiben seiner Regierung in Bezug auf die durch ‘Procura- tion stattgéhabte Vermählung der Königin Donna Maria von Portugal mit dem Herzoge von Leuchtenberg. Der Zweite über- gab ein Schreiben des Königs Otto von Griechenland, wodurch dieser Sr. Majestät für den ihm übersandten Orden der Ehren- Legion dankt.

Auf- heute war die Deputirten-Kammer zusammen- berufen, um den Geseß - Entwurf über die Nord - Amerikanische Schuldforderung entgegen zu nehmen. Die Deputirten hatten sich zu dieser Sibung sehr zahlrei eingefunden, und auch sämmt liche Minister waren auf ihren Pläßen. Nachdem einige neu e-nannte Deputirte aufgenommen worden, bestieg der Finanz- Minister die Nednerbühne und sagte:

/¡M. H: , getxreulich auf die Erfüllung ihrer Pflichten bedacht, ftand die Regierung im Begriffe - die zur Vollziehung des Traktats vom 4. Juli 1831 erforderlichen Maßregeln aufs neue Fhrer Be- raths{lägung vorzulegen; sie schickte sich an, jenen Traktat im Namen der Gerechtigkeit und der politischen und kommerziellen Fn- teressen Frankreichs zu vertheidigen, wobet sie hoffte, Fhnen ihre Ueberzeugung in dieser Beztehung - aufzudringen, als die Bot- schaft des Präsidenten der Vereinigten Staaten bei Erdffaung des Kongresses sie an der Ausführung dieses Planes verhinderte. Die Regierung hatte jeyt ersi zu untersuchen, ob ihr noch diesel ben Pflichten, wie früher, oblägen, ob die Würde Frankreichs nicht ein ‘auderes Verfahren erheischte, oder endlich, ob es nicht cinen

Mittelweg gäbe, Um die unwandelbaren Vorschriften der Gerechtig- keit mit dem Gefühle der National - Ehre in Einklang zu bringen. Die Regierung, m. H., hat sih vor Jhnen nicht wegen der Vor- würfe zu rechtfertigen - die der Präsident der Vereinigten Staaten wider sie vorbringt; eine solche Controverse würde eben so zwecklos áls unwürdig seyn; im Uebrigen sollen im Laufe der Debatten, die in dieser Kammer ftattfinden werden, alle Aufschlüsse, die Sie nur wünschen, gegeben, und alle Dokumente, deren Sie bedürfen mdch=- ten, auf das Bureau niedergelegt werden. Der General Jackson

1 befindet sich über den Umfang der Befugnisse, welche die Staats-

Verfassung uns einräumt, im Frrthume; wenn er sich aber über die Gesehe unseres Landes geirrt hat, so wollen wir nicht in denselben Frrthum in Bezug auf die Fnstitutionen der Vereinigten Staaten verfallen. Der Geist und der Buchstabe der dortigen Verfassung berechtigen uns aber, in der erwähnten Botschaft nur den Ausdruck einer vel persönlichen Ansicht zu erblicken, fo lange diese Ansicht nicht von den beiden anderen Staats-Gewalten bestätigt worden ift. Dieses Dokument ist ein noch unvolifiändiger Aft der Regierung, der keinen von jenen Beschlüssen zur Folge haben kann, wodurch Frankreich gewdhnlich auf eine Drohung oder einen Schimpf antwor- tet. Wir konnten also warten, bis die Beschlüsse des Kongresses uns unsere Handlungsweise vorzeichnen würden. Aber ein sol- ches Zögerungs - System bot weder den Vortheil dar, unsern Handels-Verhältnissen Sicherheit zu gewähren, noch den, sie nöthi- genfalls unter den Schuß von Repressalien zu stellen. Ueberdies würden bei diesem System die beiden Regierungen gegenseitig auf einander gewartet haben, und bei der Entfernung, in welcher sich die eine von der andern befindet, wären die gese gebenden Versamm- lungen vielleicht gleichzeitig zu Washington und zu Paris geschlos sen worden, und hätten eine so wichtige Angelegenheit unentschieden gelassen, ja durch neuen Aufschub die gereizte Stimmung vielleicht noch vermehrt. Unter solchen Umständen mußte die Regierung das Temporisa- tions-System verwerfen. Vor allenDingen mußte sie darauf bedacht seyn, die Würde der Nation zu bewahren. Sie wissen, m. H., wie sie da- für gesorgt hat. Da aber der im Juli unterzeichnete Traktat an Gerechtigkeit und Staatsflugheit nichts verloren hat, da das Ver- fahren des Präsidenten der Vereinigten Staaten die Grundlagen der Billigkeit und Vernunft, worauf die Unterhandlung beruht, nicht \{chwächen konnte, so ist die Regierung bei ihrem Entschluß geblieben, Jhnen den Vertrag nochmals zur Prüfung vorzulegen. Diese Verpflich- tung war eingegangen, und Frankreichs Ehre erfordert, daß sïeer{üllt werde. Bei-dieser wichtigen Berathung wird die Kammer, wir zweifeln niht daran , einerseits zwar eifrig mit uns Über die Würde der Nation wachen, aber sich auch alle die wohlwollenden und: freund- schaftlichen Gefühle vergegenwärtigen, die seit 60 Fahren die Fran- zösische und Nord- Amer,kanische Nation verbinden; sie wird die ho- hen Rücksichten, welche sich auf die Handels= und Seemacht bezie- hen, und welche uns unser Bündniß mit den Vereinigten Staaten flets achten ließen, als eine der unveränderlichen Vorschrijten der National - Politif nicht aus den Augen lassen. Fndem wir #o spre- chen, wollen wic nur dem huldigen, was zu allen Zeiten als Wahrheit gegolten hat, wir wollen es einem vorübergehenden Eindruck entge- genfstellen und vor Allem erklären, daß Frankreich die Gesinnungen und Vorschläge, welche der Präsident der Vereinigten Staaten ge- äußert hat, weder dem Volke noch der Regierung der Union an-

„rechnet; wir wollen in seiner Botschaft an den Kongreß nichts se-

hen, als die Übelbedachte Handlung ‘einer einzelnen Behdrde, und die Ehre unserer Nation gebietet uns, darum -nicht weniger bei der Politik zu beharren, welche stets die der - Regierung des Kd- nigs war, bei der Politik der Loyalität. Sie werden, meine Herren, die Gründe gewissenhaft erwägen, die für die An- nahme des Traktat§ sprechen. Was wix vor Allem von Jhnen

„verlangen , ift, daß Sie sich bei der Prüfung desselben eben so sehr jeder vorgefaßten Meinung, die der Sache an sich fremd ift, er-

wehren mögen, als wir solches bei der Vorlegung desselben gethan haben; und daß Sie bloß auf die Gerechtigkeit der Forderung der Vereinigten Staaten und auf die kommerziellen Vortheile, die der

Traktat uns als Ersaß gewährt, Rücksiht nehmen Durchdrungen von diesen Betrachtungen legt die

Jhnen durch meine Vermittelung aufs neue den Geseh - vor, den ih Jhnen vorzulesen mir gleih die Ehre geben sie hat geglaubt, für mögliche Fälle eine Klausel hinzufügen müssen, deren Angemessenheit Sie ohne Zweifel anerkennen werde und wonach die Zahlungen von Seiten Frankreichs nicht ehey i ginnen sollen, als bis die Absichten der Nord-Amerikanischen Regiery, gentau bekannt sind; es is unser Recht und unsere Pflicht, mj Herren, diese Regierung für alle ihre Handlungen, welche die Wür und das Fnteresse Frankreichs verleßen könnten, verantwortlich H

machen.‘ - Der Minister verlas hierauf den Geses-Entwurf selbst, y nah der Finanz-Minister ermächtigt werden soll, auf die Yy

gets der Jahre 1836 bis 41 diejenige Summe zu bringen, |

mdget e ieru

Nt wu werd

M reu ß1\che Staat 8-5 cit ung,

Allgemeine

erforderlich ist, um das auf 25 Millionen festgeseste K,

der Nord - Amerikanischen Schuld - Forderung in 6 gleichen t minen zu zahlen. Von diesen Zahlungen sollen gleichfalls U jährlichen Terminen diejenigen 1,500,000 Fr , welche die j, einigten Staaten noch an Französische Unterthanen {ulden, j gehalten und auf jenen Budgets in Einnahme gestellt way Der obgedachte Zusaß zu dem Traktate lautet wörtlich also: q auf die Summe der 25 Millionen Fr. zu leistenden Zahlun} sollen erst statifinden, sobald sih ergiebt, daß die Regierung Vereinigten Staaten die Französischen Jnteressen in kein Weise gefährdet hat.‘ Die Versammlung trennte si b

nachdem Herr Humann wieder auf seinen ‘Pla6 zurü geh" vertragen worderi ; ;

war, in großer Aufregung.

Jn Lombez (Departement des Gers) is statt des Hy Persil, der für Condom optirt hatte, der ministerielle Kandi Herr Troy; in Lyon statt des verstorbenen Herrn Dugas. Mj bel, der ministerielle Kandidat, Herr Verne de Bachelard; Séez (Departement der Orne) statt des General Valazé, der l’Aigle optirt hatte, der ministerielle Kandidat Herr Clegen in Mâcon (Departement der Saóône und Soire) statt des Hi von Lamart ne, der für Bergues optirt hatte, der liberale f didat Mathieu; in Ussel (Dep. der Corrèze) statt des Herrn Pi de: ministerielle Kandidat Herr Camille Périer, endlich in bonne (Departement des Aude) statt des Herrn. Arago, h für Perpignan optirt hatte, der ministerielle Kandidat Herrü péronnier zum Deputirten gewählt worden. Die minista len Blätter geben heute au die Nachricht von der Wahl des zogs von Fi6-James, aber nicht in Toulouse, sondern in V seille, wo derselbe statt des Herrn Bercyer zum Depurtirten, nannt worden ist.

Heute {loß 5proc. Rente pr. compt. 107. 10, { cour, 107. 30. 3proc. pr. compt. br 10. fin cour. 77,9 5proc. Neap. pr. compt. —. —. fin cour. 93. 65. 5 Span. 444. ‘3proc. do. 274. Cortes 427. Ausg. Span. Sh 21proc. Holl. —. —.

Redacteur Cottel. R O E D R O A L

Gedrudckt bei A. W. Hayn

008.00 (ias Tod! Gat MURId

Allgemeiner Anzeiger

für dice Preußischen Sta

D R Ce Tr I I E S IGT C I R Ia A0 N

aren.

Beéfanntmachungen.

: Avertissement.

Das im Thorner Landrath - Kreise belegene, dem Gutsbesißer Gottlieb Ludwig Minklei, jeßt dessen Erben gehörige Rittergut Lipnicki, welches landschaft- lih auf 7555 Thlr 20 sgr. 8 pf. abgeschäßt worden, ist zur nothwendigen Subhastation gestellt, und der peremtorische Bietungs-Dermin auf dei: 30, Mai 1835, Vormittags um 10 Uhr, vor dem Deputirten Heren Ober - Landesgerichts- Assessor Hering hierselbsi angeseßt worden. Die Taxe und der neueste Hypotheken-Schein von Lipnicki, so wie die BertaufG Bediuguigen, sind jederzeit in der hiesigen Ober- Landesgerichts-Registratur einzusehen

Marienwerder, den 17. October 1834.

Civil-Senat des Kbniglichen Ober- Landesgerichts.

Proclama.

Das im zweiten Ferichowschen Kreise des Regie- rungs-Bezirks Magdeburg belegene, unter der Furts- diction des Ober-Landesgerichts daselbst stehende, und dem Justiz-Commissarius Georg Wilhelm Herzbruch zu Burg gehbrige Lehn-Rittergut Schönhausen zwei- ten Antheils nebs der ersten Kavel des ersten An- theils, welche zusammen nach Abzug der Lasten und Abgaben auf ,

116/683 Thlr. 1 sgr. 9 pf./ geschrieben Einhundert schn Lauen Sechshundert drei und achtzig Thaler cinen Silbergroschen neun Pfennig, gericitlih abgeschäßt worden sind, soll auf Antrag von Hppyothek- Gläubigern im Wege der nothwendi- gen Subhastation verkauft werden i Zu diesem Ende haben wir einen Bictungstermin auf den 22. Mai 1835, oor dem Herrn Ober-Landesgerichts-Rath von Kem- niß auf unserm Collegienbause hieselbst anberaumt, roo auch in unserer S uu die Taxe des Guts, welcher die für die Churmarf Branden- burg und namentli fúr die Altmark emanirten Tax- Principie4 vom Fahre 1777 zum Grunde gelegt sind, nebst dem neztesten Hypotheken- Schein und den spe- ciellen Kauf-Bediigungen eingesehen werden können.

Zu diesem Terminc werden zugleich zur Wahrneh-

muúng ihrer Gerechtsame die unbekannten lehnsfähi-

Zek der Production der Fnstrumente bedarf, ver- fúgt werden soll. Magdeburg, den 3 October 1834.

Landesgerichts.

Edictal-Ladung.

Jm Jahre 1816 isst der Großherzogi. Equipagen- FInspector Geiß dahier, und im Februar d. F. dessen Ehefrau Margaretha Barbara, geborne Bambach, ohne Leibeserben und mit Hinterlassung eines ge- meinschaftlichen Testaments, so wie verschiedener von Va vei zu demselben gefertigter Nachträge ge-

orben.

Da die vorliegenden leßtwilligen Verfügungen von den hierorts bekannten Erben für gültig anerkannt worden sind, und zur Vertheilung der Masse ge- schritten werden soll, so werden alle diejenigen, welche Erb - oder sonstige Ansprüche an gedachten Nachlaß R wollen , hierdurch aufgefordert , solche um. so ewisser : f Montag, den 16. Februar k. F.,

Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeichneten Commissair, in der Com-

missionsstube Großherzogl. Hofgerichts dahier anzu- |

zeigen und rehtlich zu begründen, als sons ohne Rücksicht auf sie der Nachlaß unter die Testameutss- Erben vertheilt merden wird. Darmstadt, den 22. December 1834. . Der von Großherzogl. Hofgerichts- Extra-Fudi- cial-Senat bestellte Commissair Ba l se l,

Hofgerichts - Secretair.

Die in Folge der Bekanntmachung vom 1. No- vember a. p. bei den Unterzeichneten angemeldeten, am 4; December verlallenen Coupons von Certifi- caten der Rus.-Holl, Anleihe bei Hope & Comp. 3te Serie, werden von heute an bis 28. Februar a, c, mit 13 Thile. 8 sgr. Preuss. Court. pr, Coupon von 12 Raub. 50 Cop. bezahlt,

Berlin, am 19, Jaruar 1835.

Anhalt und Wagener, Brüderstrassc No. 5.

gén Descendenten des Rittmeilers Friedrich R Bernhard Alexander von Bismark, ingleichen rate eingetxagene Creditoren , deren Aufenthalt unbekannt nämlich : B, die Lese Henriette von Bismark, geborne von Mi b) die Slvate Catharine Charlotte von Bismark, c) die Henriette Augusie Sophie von Bismark, d) der Obrist-Wachtmeifier Reinhardt von Krahn, untec der Verwarnung vorgeladen , daß im Fall des Ausbleibens dem Meislbletenden nicht nur der Zu-

Literarische Anzeigen. é F

Der erste Senat des Königl. Preuß. Ober-|.

A n 4 g e.

Von den von Kamph schen Au nalen der Preu ßischen innern Staats-Verwaltung, Fahr- | gans 1834, ift jeßt das 1ste Heft erschienen, welches)| le Herren Abonnnenten hierselb in den Vor-| mittagsfiunden von 10 —1 Uhr bei mtr gefällig in Empfang nehmen wollen. Fn den Provinzen wird solches binnen 8—14 Tagen zu erhalten sein.

ertheilt , sondern auch, nah gerihtliher Erle- pes s 174 Kauf illings die Lbschung der sämmtlichen eingetragenen, wie i der leer aus Lu Verde rungen undzwar der leytern, ohne daß es zu

Der jährliche, jeht wiederum eintretende Prd- numerations-Pre1s für ein aus 4 Heften und Register

ganze, noch vollständig vorhandene Werk fostet von 1817 bîs einschließlich 1834. 35 Thlr. Berlin, am 19, Januar 1835 Schmidt, Hofrath. Behrenstr Nr. 68.

Trevelyan by the author of mavrriage in bigh life. 1 Thlr. 20 sge. Capt. Marryats Novels: Naval Offi cer Kings own Jacob Faithful. Newion Forster. 1 Thlr. 20 sgr. each.

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Einladung zur Subscrfkytion an da juristische Publifum. Im Verlage der unterzeichneten Buchhandlungl scheint im Laufe dieses Jahres: Ergänzungen und Abänderungen

der Preußischen Geseßbücher oder Sammlung aller das Allgem. Landrecht, Allgem. Gerichts-Drdnung, die Criminal-, Hypi fen- und Deposital-Ordnung ergänzenden, abändt den und erlänternden Geseße und Kdnigl Verl nungen, verbunden mit einem Repertorium der Ju Ministerial-Rescripte, nach Âen Materien der V! bücher geordnet. i Mir Genehmigung Eines Hohen Justiß Ministerii _ herausgegeben von A. F. Mannkopff/ Königl. Preuß. Kreis - Justizrath ‘uud Stadtgeri Director. _Der Dru vorstehenden Werks is bereits fangen. Das ganze Werk wird, wenigstens in zelnen Bänden, schon zur Ostermesse ausgegebet; stimmt aber zu Michaelis d F. fertig. Der 6! scriptions-Preis beträgt 7 Thlr.; ist es mdg so soll derselbe noch niedriger gestellt werden. Jede gute Buchhandlung nimmt Bestellungel dieses Werk an und hat vollständige Anzeigen Plan und Fnhalt desselben vorräthig. Berlin, den 1. Fanuar 1835. Nau sche Buchkbandluny Hausvoigtei-Plaß Nr. 1.

So eben ist erschienen: Graff's althochdeutscher Sprachschatz etc zweite Lielterung f und kann gegen den Subseriptionspreis von 11 von denen, die beim Verlasser subscribirt ha bei demselben (Luisenstrasse No, 10 hbieset und von denen, die bei ciner Buchhandlung subs/ birt haben, bei dieser in Emplang genom! werden, j Der vom Isten d. I. ab eingetretene Ladenp! beträgt 14 Thlr. füec jede Lieferung. Í Nicolaische Buchhandlung in Beit Brüderstasse No. 13. So eben is nun vollständig erschienen : 4 nr 0040/08 von Pr. Woldemar Seyffartl, , Verfasser der Reisetage, der bunten Brit Det U ENLE, Leipzig, Ch E Kollmazun. 44 Thlr.

ist dem lesenden Publikum hinlänglich betannl/| daß ich zu dem obenstehenden einfachen Titel, 1! noch hinzusehßen für nôthig halte, daß Andronil! ohnstreitig die vollendetste seinec Schriften if. , In Werlin bei E. H Schroeder (sons Kúde riß sche Buchhandlung) Königsstraße Nr. 37, #09

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in allen guten Buchhandlungen zu haben.

Der Verfasser der Reisetage und der bunten Bri

Amtlihe Nachrichten. Kronik des Tages.

Jm Bezirke -der Königl. Regierung zu Danzig is dem bisherigen fatholishen Pfarrer in Geml6, Paul Nelke, die erledigte Psarrstelle in Dirschau

zu Königsberg ist der Predigtamts - Kandidat Georg ) ¿ito Bodien“ zum Pfarrer bei der evangelischen Kirche ‘in Vitenhagen berufen worden;

zu Magdeburg is dem bisherigen Prediger in Roklum, drdhle, die erledigte evangelishe Pfarrstelle in Hornhausen, nd dem Kandidaten des Predigtamts, Konrad. Alexander riedrih Dransfeld, die erledigte evangelische Pfarrstelle in linke und Woldenhagen verliehen worden ; i

zu Stralsund is der Divisions: Prediger Kleckow zu Btettin zum Prediger in Kenz ernannt worden.

Zeitungs-Nachrichten. A u sl and.

Frankrei.

Paris, 15. Jan. Der Pairshof hat gestern abermals die Freilassung von 15 Jnkulpaten verfügt, dagegen aber 10 Andere den Anklagestand versebtk. - | Der Fürst von Talleyrand gab vorgestern ein großes Diner, em die vornehmsten Mitglieder des diplomatischen Corps bei- ponten.

E in Folge der Rede des Generals Jackson, von der ranzôsischen Regierung ergriffenen Maßregein sind natürlich der egenstand des boshaftesten Tadels der hiesigenOvpositions- Blätter. Das gemäßigtste derselven, der Constitutionnel, \ußert sich folgendermaßen: „Sehen wir den Fall, daß eine urch den Nebel unterbrochene telegraphische Depesche nur die rste Hálste der gestern in dem „„WMoniteur‘/ befindlichen amtli- en Mittheilung nach Paris gebracht hätte, welchen Eindruck würde sie auf die Gemücher gemacht haben? “Keinen andern, als daß das Ministecium in sich das Gefühl der National:Ehre, welches leider so lange geshlummert, habe erwachen gefühlè und der vollziehenden Gewalt der Vereinigten Staaten Drohung für Drohung habe geben wollen. Dann würde man weiter folgern, daß die freundschafclihen Verhältnisse, welhe bisher zwischen den beiden Nationen geherrscht hätten, vorläufig unterbrochen jâren; daß auf die engen Bande der Grundsáse und Junteressen, welche sle vereinigten, jene feindselige und mißrrauische Stellung olgen würde, welche gewöhnlich der erste Schritt zu einer Kriegs- Erklärung it; daß endlich das Land, in Erwartung entschei- dender Maßregeln, si darauf gefaßt machen müsse, daß ein Auf- ruf an seine Vaterlandéliebe nothwendig werden dürfe, und daß die Regierung erforderlichenfalls vor dieser traurigen, aber gibieterischen Nothwendigkeit. nicht zurükbeben werde. Wenn

an hierauf den zweiten Theil der Depesche liest, so ist es fast nit mdzlih zu glauben, daß er von demselben Tage datirt und in den Moniteur eingerückt scy. Also gleih nach jenem energi- schen Akte giebt die Regierung, welche gestern drohte, heute ängst- lh nah, Aber hat man denn nicht gefühlt, daß Al- les, was in. der Abberufung der beiden Gesandten - Energisches und Nationales liegt, ein Argument mehr fär die Gegner des

Gescß-Entwurfes ist? denn, entweder hat die Regierung durch cine Drohung auf die. drohende Rede des Generals Jackson antvorten wollen, und dann ist der AugenbiiE schlecht gewählte, um von einer Französischen Kammer zu verlangen, daß sie sh vor jenen hochmüthigen Ansprüchen beugen solle; oder diese An1prüche sind rehtmäßig Und wohl begründet; wie fann man dann aber denjenigen jo bitter tadeln, der dieselben zu Gunsten der 1hm anvertrauten Jnteressen des Landes auf alle Weise geltend zu machen sucht? Ueberhaupt, was sollen

F Drohungen bedeuten, die gar keinen Sinn mehr haben, wenn“

die Kammer der Ansicht der Französischen Regierung, die zu- gleih die des Genera!s Jackson ist, beitritt? Wie steht nun die Fraze in diesem Augenbli? Herr Serrurier ist zurückbe- tufen; red Livingston sind seine Pásse anaeboten worden, und er hat sie, wie man sagt, angenommen (?); und das Gese6 wird, unter diesen günstigen Auspizien, heute der Deputirten-

ammer vorgelegt. Wir wollen dem Votum der Kammer auf keine Weise vorgreifen; sie muß völlig srei seyn bei Erôrterung einer Frage, die bisher nur finanziell war, aber durch die Un- bedachtsamkeit des Ministeriums eine Att von Kampf geworden ist, bei dem die National-Eigenliebe von beiden Seiten betheiligt ist, Wie wird das Resultat seyn? Wir wagen darüber keine Vermuhung anzujtellen; aber wir zweifeln nicht, daß das Mi- nisterium bereits alle seine geheimen Einflússe in Bewegung gesebt- hat, um ein Votum herbeizuführen, das es so lebhaft wünscht Und doch so jehr gefährdet har.‘‘— Der Temps sagt: „Es ist eine Komödie, die gespielt wird; das denkt und sagt heute alle Welt. Die Schauipteler sind der Präsident Jackson, der Monic-ur, die H.rren Serrurier und Living\ton, die Minister und die Kammer, Die Kammer wird, wie man hofft, in dem Stücke die Rolle des Bethörten spielen. Jhr gleichzeitig die

érzichtleistung auf eiricn constitutionnellen Grundsatz und einige

zilionen zu entreißen, das ijt die Entwickelung, die man wünscht. De Kammer hat sih im vorizen Jahre geweigert, den Ameri kanischen Traktat zu genchmigen. Zwei Dinge wurden durch dieses Votum festgeseut: 1) das Recht der Kammer , die peku- nairen Kiause'n der Ve träze mit dem Auslande auf eine mehr oder weniger direkte Weise zu ratifiziren, und 2) der Fehler der Regieruna, die durch die Repräsentanten des Landes beschuldigt waro, die Interessen Frankreichs schlecht vertheidigt zu haben. Was geshah nun? “ver Präsident der Vereinigten Staaten

Berlin, Freitag den 23 Januar

E E E E E R A E 2 E M A

E 2A a o

vergißt plöôblih einen der Grundsäße unserer Verfassung, näm- lih die vollständige Unabhängigkeic der Kammer bei der Voti- rung der Auflagen ; er stimmt seinen Ton, so hoch er nur kann,

verleßt durch unpassende Drohungen die Würde Frankreichs und | ruft gegen uns den ungerechtesten der Gebräuche an, nämlich |

den, die Privat - Personen für die angeblihe Schuld ihres Va- terlandes verantwortlih zu machen. Unsere Minister beeilen sih darauf, sich ins Mittel zu legen, und geben im „Moniteur“ auf amtliche Weise aller Welt. Unrecht. Der Präsident der Ver- einigten Staaten, sagen sie, hat Unrecht gehabt, so drohend in der Form zu seyn; und man giebt seine Unzufriedenheit durch die Abberufung des Gesandten zu erkennen, Aber auf der an- dern Seite wird dem General Jackson vollkommen Recht gegen unsere Deputirten-Kammer gegeben. Trot des Votums und der Rechte der Kammer erklärt man, in Uebereinstimmung mit der Rede des Generals Jackson, daß Frankreih unwiderruflich ver- pflichtet sey, die 25 Millionen zu zahlen. Zur Ausführung der von Frankreich eingegangenen Verpflichtungen, sage der „Moniteur‘/, wird der Geses-Entwurf in Betreff der Amerikanishen Schuld morgen der Deputirten - Kam- mer vorgelegt werden. Also die Verpflichtungen sind un- widerruflich eingegangen, und die Kammer hat demnach nichts zu thun, als dieselben zu vollziehen. Das Ministerium, anstatt in der Zeit zwischen den beiden Sessionen neue Unter- handlungen anzuknüpfen, wie es nach der Verwerfung des Trak- tates seine Pflicht war, legt der Kammer denselben Traktat noch einmal vor und protestirt dadurch gegen das Urtheil, welches die Kammer in dieser Angelegenheit über das Benehmen der Regierung gefällt hatte. Welches Mittels bedient man sich, um die Deputirten zu fangen? Der Furcht! Man komnit dem stolzen Tone des Generals Jackson zu Hülfe; man fügt demsel- ben die Aufsehen erregende Abberufung des Gesandten hinzu; man hängt dem Traktate eine Klausel an, welche dazu dienen soll, eventuell die Französischen Jnteressen zu beshügen; als ob an diesem ganzen Kriegs - Geschrei irgend etwas Wahres wäre; als ob, wenn der Traktat einmal votirt is, die Französischen Jnter- essen durch irgend etwas Anderes, als durch den Traktat selbst, efährdet werden könnten. Was—bird man von der Amerikani: hen Regierung verlangen, um ihr den Gesandten zurückzu- schicken? Daß sie sich bedanke und sich {ür zufriedengestellt er- kläre, sobald sie die 25 Millionen in Empfang genommen? Hieran wird es nicht fehlen, dzrauf kann man sich ver- lassen. Wenn die Drohung ihre Wirkung gethan hat, dann wird es den Vereinigten Staaten auf eine Entschuldigung nicht ankommen. Also gegen die Kammer allein läßt man die Herren Serrurier ‘und Livingston mandvriren. Um den Spaß vollständig zu machen, hat man noch Gerüchte von Bewaffnung einiger Fregatten verbreitet, und nun erwartet man die Depu- tirten stehenden Fußes.‘

Der Herzog von Broglie ist zum Berichterstatter der Kom- mission ernannt worden, die den Geses-Entwurf wegen des Baues e e Gerichts-Saales für den Pairshof zu prüfen ge-

abt hat.

Aus einer im heutigen Blatte des Moniteur enthaltenen General - Uebersicht von dem Ertrage der direkten Steuern im verflossenen Jahre ergiebt sich die Summe von 578,463,000 Fr., d. i. 19,608,000 Fr. mehr als im Jahre 183?, und 4,514,000 Fr. mehr als im Jahre 1833. Jm ten Quartale v. J. war die Einnahme am stärksten; sie belief sich in demselben etwa auf 1574 Millionen. Jene Mehr- Einnahme erscheint noch um so bedeutender, wenn man erwägt, daß die Lotterie, die im Jahre 1832 noch 11,109,000 Fr., und in Jahre 1833 10,140,000 Fr. eintrug, im vorigen Jahre nur 5,583,000 Fr. eingebracht hat.

Aus Barcelona schreibt man unterm 3. Jan.: „Der Brigadier Colubi hat eine Expedition in die Gebirge des Be- zirks von Tortosa bewerk|telligt, die volllommen gelungen ist. Die Trümmer der Karlistenhaufen des Valles, Papaceite, Guer- rista und Chambonet wurden umzingelt und durch 3 kombinirte Kolonnen in den Schluchten und Höhlen, die ihnen zur Zuflucht dienten, erreicht. Diese Expedition hatte an der Gränze Va- lencias in den sehr steilen und mit Schnee bedeckten Gebirgs- Päs)sen statt, Der Oberst Valles, Chef der Jnsurrection in je- nem Theile Cataloniens, ist in die Bewalt der Christinos gefal- len. Seine beiden Gefährten, Papaceite und Guerrista sind, so wie 40 andere Aufrührer, worunter mehrere Offiziere, auf dem Schlachtfelde geblieben; 27 wurden gefangen. Diese sollen in ihre Geburtsorte abgeführt und dort erschossen werden. Die Gattin des Papaceite ward ebenfalls gefangen. Die entwischten Ausrührer haben auf der Flucht all ihr Gepäck, ihre Waffen und Munition im Stich gelassen.“

Großbritanien und Jrland

London, 16. Jan. Gestern fuhr der Herzog von Leuch- tenberg, in Begleitung des Herzogs von Wellington und des Portugiesischen Gesandten, Herrn Moraes Sarmento, zu Ihren Majestäten nah Brighton, wo er, wie man glaubt, bis üder- morgen verweilen wird. Auch der Spanische Botschaster , Ge- neral Alava, der vorgestern hier ankam, wird heute in Brighton dem Könige vorgestellt werden.

Die Hof-Zeitung meldet nun offiziell au die Ernennung des Grafen von Verulam, des Grafen von Sheffield, des Lord de l’Ióle, des Viscount Sidncy und des Grafen von Moreton zu Königlichen Kammerherren.

Der Herzog von Wellington gab vorgestern dem Herzoge von Leuchtenberg zu Ehren ein großes diplomatisches Diner, welchem auch der Französische Geschäftsträger, Herr Pontois, und der Spanische Botschafter am hiesigen Hofe, General Alava, der so eben in London eingetrossen war, beiwohnten. Der Her- og von Leuchtenberg wird von den hiesigen Zeitungen jeßt Prinz Mugust von Portugal genannt, Uebermorgen wird derselbe von hier abreisen, um sih Dienstags auf dem für ihn bereit gehals tenen Dampfschiffe „Monarch“ in Falmouth nach Lissabon ein- zuschiffen. Gestern hat er mit der Königlichen Brigg „„Nauti-

E U E E Et A

lus‘ Depeschen an seine Gemahlin abgesandt. Es ist ein präch-

tiger Staatswagen für ihn in Arbeit, und mehrere höne Pferde

werden, ebenfalls für den Herzog, nach Lissabon eingeschisst.

Di Sir R. Peel giebt heute seinen Wählern in Tamworth ein ner.

Der Lord-Lieutenant von Jrland hat einen seiner Verwand- ten, den Flotten-Capitain Hamilton, zu seinem Privat-Secretair ernannt.

Nach einer Angabe des Courier wäre Sir James Kempt zum General-Gouverneur von Jndien ernannt worden, hätte aber diese Stelle ausgeschlagen.

Unter den lesten Englischen Wahlen gehören zu den bedeu- tendsten die Wahl in South Hampshire, wo die Yandördebuns für die Tory:Kandidaten Fleming und Campton, und zwar gegen die an Repräsentanten der Grafschaft, Lord Palmerston und Sir G. Staunton, entschied; ferner die in dem südlichen Theil von Devonshire, wo Lord John Russell und Sir. John Buller ohne Opposition gewählt wurden. Dagegen hat der ôst- liche Theil der Grafschaft Kent den Minister Sir Edw. Knatch- bull und Hrn. J. P. Plumptre, gleichfalls ohne Opposition, er- nannt. Hertfordshire wählte zwei Konservative, Viscount Grim- stone und Herrn Abel Smith, und einen sehr gemäßigten Re- former, Herrn Alston. Die Wahl für Middlesex ist noch nichr entschieden; nah den leßten Angaben hatte Hr. Byng, der Re- form - Kandidat, die meisten und die beiden einander gegenüber- stehenden Kandidaten, Herren Wood und Hume, ungefähr gleichs viel Stimmen.

Mehr als zwei Drittheile der Wahlen sind jeut bekannt, und das Ergebniß derselben, obgleich noch- immer, mit sehr we- nigen Ausnahmen, auf England beschränkt und viele Wahlen in den Grafschaften mit umfassend, entspricht noch dem zulest an- gegebenen Verhältnisse zwischen beiden Parteien. Es iff näm- lih das Resultat der bis jest bekannten Wahlen: Refor- mer: 291, Tories: 180, also zusammen 471. Der Courier, aus dessen Listen diese Angaben entnommen sind der Globe zählt 295 Reformer und 172 Tories versichert, er ver: fahre bei der Aufzèichnung derselben mit der größten Unpartei:- lichkeit und Aufrichtigkeit; daß Jrrthümer vorfielen , sey natür- lich, aber sobald er auf dieselben aufmerksam gemacht werde, be- richtige er sie am folgenden Tage. Jn der That. geht aus die- sen Berichtigungen hevor, daß das Versehen weit dfter darin bestanden, daß gewählte Parlaments-Mitglieder von diesem Blatte als Tories bezeichnet wurden, die sodann-dagegen reklamirten, als umgekehrt darin, daßer irrthümlich Tories zu Reformern machte. Die ministeriellen Blätter, welche die Richtigkeit jener Zahlen :- Anga- ben bezweifeln, geben keine vollständige Listen, nah denen man die Differenzen untersuchen könnte, sondern beschränken sich meist nur au beispielsweise Anführung von Personen, welche sie zu den Jhren rechnen, während die liberalen Blätter sie als Refor- mer aufführen. So reklamirt der Standard die Herren H. T. Stanley, Thompson (Beide nicht J verwechseln mit den be- kannteren Lord Stanley und Poulett Thompson) und Fleetwood für die Tory-Partei; eben so die Times den Sir P. Durham (für Devizes) und den Herrn Angerstein (für Greenwich ge- wählt) als zur ministeriellen Partei gehdrig. Natürlich is es nicht leicht, bei einer Anzahl von 658 Parlaments - Mitgliedern, von denen viele, vielleicht die meisten, nur selten im Unterhause die Aufmerksamkeit der Hörer auf sich ziehen, die politischen An- sichten eines Jeden genau zu kennen, und so sieht man si denn leicht genöthigt, zu allerlei Fndizien seine Zuflucht zu nehmen, aus denen sich freilich niht sowohl vollkommene Gewißheit, als vielmehr eine bloße Wahrscheinlichkeit enct- nehmen läßt. So hat der Courier, um sch über die obgenannten Herren Auskunft zu verschaffen, die Stimmlisten der vorigen Parlaments: Session durchgeschen und bringt heraus, daß die Herren Stanley und Thomson für die (radikale) Mo- tion des Herrn Tennyson auf Abkürzung der Parlamente, Hr. Fleetwood für die (gleichfalls radikale) Motion des Herrn Har- vey auf Revision der Pensionsliste und Sir P. Durham für den Antrag Lord Althorps auf Abschaffung der Kirchensteuer ne haben, und folgert daraus, daß die genannten Herren nich:

ories, sondern Reformer seyen. Was den Herrn Angerstein betrifft, so hat derselbe bei seiner Wahl in Greenwich, nach dem Berichte der Times selbst, erklärt, er sey ein constitutionneller Reformer; er sey, bis zu einem gewissen Punkte, ein Radikaler, aber fein Desiruktiver; er wolle gegen die Sinekuren und für die Zulassung der Dissenters zu den Universitäten stimmen Nach diesem Prinzip also sind die Listen, als deren Resultat sid die obigen Zahlen herausstellen, aufgezeichhnet worden. Man kann daher leicht sehen, daß jene bedeutend stärfere Anzahl von Reformern (111) noh keineswegs eine ganz entschiedene Opposi tion der Majorität gegen die Regierung für den Anfang der nächsten Parlaments-Session erwarten läße. Es wird im Ge: gentheil, wie bereits früher erwähnt wurde, für wahrscheinlich gehalten, daß bei einer Frage, bei welcher es sch nit sowohl um die gerade in Vorschlag gebrachte Maßregel selbst, als vie'- mehr um die Existenz des Se Rg Ministeriums handelt, dieses entweder keine oder nur eine sehr unbedeutende Majori- tät gegen sich haben wird. Die Times rechnet zu den Fragen der lebten Art, die sie mit dem Namen Factionsfrazen bezeich net, die Wahl des Sir Ch. Manners Sutton zum Spre cher des Unterhauses und spricht die Hoffnung aus, dic gemäßigten Reformer würden bei der anerkannten Tau2- lichkeit dieses Mannes zu jener hohen Stellung mt aus bloßem Partei-Haß und Factionsgeist sich seiner Wahl wis dersetzen. Die liberalen Blätter dagegen wiederholen ihre Argu- mentation: da Sir C. M. Sutton, obgleich in voriger Session von 500 Reformern und nur 150 Tories zum Sprecher gewählt, der erste gewesen sey, welcher die Einseßkung des Tory - Ministe- riums gefördert habe, so hade er sich dadur seiner Stellung unwürdig gemacht, und eine abermalige Wahl desselben durch die Reformer würde eine unverdiente Billigung seines Benehmens von Seiten der Leßteren enthalten. Wenn man jene Anzahl von 150 Tories für die vorige Session als richtig ansehen will, so