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Kent, beschwerte sih geftern in Maidstone sehr bitter über die Umtriebe der Tories bei den Wahlen: „Während des ganzen Verlaufs meines dffentiichen Lebens“/, sagte er unter Anderem in seiner Rede, „ist mir keine so consequente Durchführung des Einschüchterungs- Systems vorgekommen, wie bei den gegenwär- tigen Wahlen. Jch kann Jhnen versichern, daß ih auf meiner Reise darch den südlichen Theil der Grafschaft viele Wähler ge- {prochen habe, welche mir ihre Stimme zugesagt hatten, jeut abcr erklärten, sie könnten mir sle nicht geben, wobei sie sich auf den Duk beriefen, der jegt schon auf ihrem Gewerbe laste, und hinzufügten, man habe ihnen gedroht, sie ganz außer Brod zu seHen, wenn sie gegen den Tory- Kandidaten Sir W. Geary stimmen sollten. Ich kann auf meine Ehre versichern, daß ich die Wahrheit sage.‘/ Das Gra» esend-Journal stimmt dieser Be- hauptung bei und berichte über die Wahl in Maidstone, es seyen in der Stadt allein nicht weniger als 10 erwiesene Fälle von Bestechung namhaft zu machockz. „Drei Wähler “/, sagt dieses Blatt, „„, er- hielten zusamyzen 200 Pfo. für ihre Stimmen. Auf einem Wa- gen, der 15 Wähler nach der Stadt brachte, wurden 700 Pfd. vertheilt, En anderer Wähler bekam 70 Quarter Weizen ins Havs gesandt. Das Mittel, welches man am häufizsten an- wandte, war, daß man den Wählern, um ihre Stimmen zu er- kaufen, durhschnitten2 Banknoten gab, wovon sle ers na Ab- gabe ihrer Stimmen die zweite Hälfte erhielten; so war man von beiden Seiten der Erfüllung des Versprechens gewiß. Meh- r-re Personen haben solche halbe Noten dffentlih vor den Wahl- Gerüsten vorgezeigt?
Die Art, wie die Times die Nachricht von der Wahl des Pir r ¿R aufzenommen hat, ergiebt sich aus folgendem Ar- tifel dieses Biattes: „Wenn alle Welt Reden macht“, sagt sie, -/19 darf es nicht wundern, daß Joseph Hume ‘auch sein Pfeif- chen iy, die allgemeine Disharmonie hineintônen läßt. Gestecn bei der definitiven Wahl in Middlesex spielte dieser Besserer an Staat und Kirche den Redner in noch freigebigerem Maße, als man von Einem erwarten sollte, dessen Sparsamkeit sich nicht ois auf den Gebrauch seiner Sprach- Werkzeuge ausdehnt. Hier war Joseph ganz ausnehmend groß und entwickelte nicht ge- wöhnliche Kroft. Um die Dienste in ein helles Licht zu stellen, die das Vaterland von ihm zu erwarten habe, ecklärte der Er- korene von Middlesex: „Er trete in das Unterhaus mit dem fesken Entschluß, jene Maßregeln ins Werk zu seben, welche
Noihwendig scyen, um die Reform-Bill vollständig zu machen.“/
— ¿¡Aber‘/, schrie einer von den unten stchenden Patrioten herauf, ¿¿Jhre Stimme is ja nur eine einzige !‘“ Richtig“, rief Historicus Hume 1. aus, „aber erinnert euch, daß Rom gerettet wurde durch das Schnattern einer einzigen Gans.“ — Erwäge das, Leser! und staune. Sich’ hierin wieder jene charafkteristishe Sparsamkeit, die bei illem, selbst beim Lesen des Livius, noch durchblickt, und, em- vöôrt Über die-Verschwendung jener Republikaner, sich nit ent- halten fann, "die Heerde von Juno's heiligen Vögeln, die man auf dem Kapitol fütterte, auf cinen einzigen großen Gänserich zu reduciren, welche einsame Schildwache -— o lehrt uns der neue Gesch:chtsforscher — die Beherrscherin der Welt rettete. „Seht, ih bin cs‘, sprah Joseph weiter, „ich bin jener un- flerbliche Vozel! Mir und meinem individuellen Geschnatter folle Jhr Männer von England Eure Rettung aus dcn Händen der belagernden Tories verdanken.“ Wir fürchten aber, die Sans von Middlesex wird einer Martins: Gans ähnlicher sehen, a!s einer Rdmuischen. Zeit wäre es allerdings, sle abzuschlachten, aber nicht zum Essen, denn dazu ist sie zu schlecht. Die Aeu- ßerung des Herrn Hume über die Gans hat auch hon reich- lichen Stoff zu Karrikaturen gegeben. Uebrigens erklärte sich Herr Hume in seiner Wahlrede für geheime Äbstimmung, für Ausdehnung des Wahlrechts auf 2 bis Z Millionen Wähler, de-
* ren es seit der Reform-Bill 616,000 giebt, und für unbedingte
Opposition gegen das Ministerium.
Die hiesigen Blätter beschäftigen sh fortwährend schr viel mit der Sprecher -Wahl, und die Opposition, ohne die großen Fähigkeiten und die parlamentarische Sachkenntnig des Sir C. Manners Sutton zu leugnen, erklärt denselben bekanntlich wegen der angeblichen Parteilichkeit, die er für die jesigen Minister bewfesen habe, für unfähig zu jenem hohwichtigen Posten. Der Courier, die Morning Chronicle und der Observer stimmen dahin überein, daß man diesem Manne eine solhz Macht nicht in -die Hände geben kônne; bis jet aber wird noch Nie- mand bezeichnet, der seine Stelle fäglih vertreten könnte. Jn dem Sesjions-Plane der Opposition ist die Erwählung eines an-
- deren Sprechers als eine Unumgänglihe Nothwendigkeit aufge-
steut; - alsdann werden die Parteien sich bei der Debatte über die Adresse messen, welche dieses Mal, wie der Spectator er- klärt, kein serviler Widerhall der Thron-Rede, sondern ein National- Manifest seyn solle. Uebrigens wird darin keine unbedingte Oppo- sition gegen die Minister anempfohlen, wohl aber eine Erklärung des -Bedauerns über die Entlassung der vorigen Minister und eine Aufzählung der von der Regierung erwarteten Reformen in Staat und Kirche, mit dem Beifügen, daß man der Peel- schen Verwaltung wegen ihres früheren Benehmens kein Zu- trauen in dieser Beziehung schenken könne. Die Oppositions- Blätter meinen, Sir Robert Peel werde sich einer solhen De- monstration gegenüber nicht zu haltea wagen; sollte er es aber dennoch,, dann wäre es die Pflicht des Hauses, den Ministern die Subsidien zu verweigern und die dffentlichen Gelder unter die Kontrolle einer nur dem Unterhause verantwortlichen Kotmn- mission zu stellen, welhe den Ministern feinen Heller Geha(t auszahlen solle. Alle diese und noch ferner liegende Vermu- thungen beruhen indessen bis jest bloß auf dec Vorauése6ung ciner noch keinesweges erwiesenen Majorität gegen das Mini- sterium. j
Unter den von den Oppositions - Blättern vorgeschlagenen Kandidaten für das Sprecher - Amt im nächsten Parlamente be- G sich- auch die Herren Spring Rice und Sir James
raham.
Die Times enthält heute einen Artikel über die Kirchen- Reform und die thätigen Verhandlungen, welche in dieser Be- zichung zwischen den Ministern und den Bischöfen betrieben würden. Sie gesteht ein, daß die kirchlichen Verhältnisse vom Bischofe bis zum Pfarrer herab von- Mißbräuchen wimmelten, und meldet, daß die Bischofs: Bank gegenwärtig mit einer Menge von Maßregeln zur Abstellung jener Beschwerden beschäftigt sey. e gehören die unverhältnißmäßigen Einnahmen der beiden Erz- Bisthümer Canterbury und York, so wie der Bisthümer London und Durham, die Anhäufung der Pfründen, die Dom- Kapitel, die Pluralitäten und dergleichen mehr. „Man ersicht hieraus’, sagt die Times, „daß es der Regierung mit ihren Reform-Magßregeln Ernst ist.// ä
Die Schisssrheder hielten am 2Wsten d. ‘eine große Jahres- Versammíung in der Londoner City-Tavern, în welcher sle sehr cifrig fúr die Bewahrung ihrer Interessen sprachen.
Der Morning Herald meldet nah Berichten aus Lis- sabon, es heiße jest dort mit ziemlicher Gewißheit, daß die
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Deputirten - Kammer noch im Laufe dieses Mönats aufge!dstt und ein neues Ministerium ernannt werden sollez Herr Joao de Sousa Pinto de Magalhaes, der je6ige Jnspeftor der Posten, dürfte Minister des Jnnern, Herr Manoel Antonio Carvalho, der unter der Regentschaft Donna Jsabella Maria’s Finanz-Mi- nister war; wieder mit diesem Portefeuille beauftragt, und. der Marschall Saldanha Kriegs - Minister werden.
General Mina hat unterm 13ten d. aus Pampelona an einen seiner vertrautesten Freunde hierher geschrieben, er sey in Folge des Treffens bei Lumbier, wo er ganz durchnäft worden und sich stark erkältet habe, wieder von sciner Krankheit befallen worden, fühle sich aber jest besser, und werde nächstens persôn- lich ins Feld rücfen; alle seine Streitkräfte seven nach einem neuen Spyfteme organisirt, und die erste Division unter die Be- fehle des Obersten Seoane gestellt, und er hofe, binnen kurzem einen entscheidenden Streich auszuführen.
Die Morning Post will erfahren haben, daß sich die ver- wittwete Königin von Spanien mit ihren Töchtern, im Fall die Sachen in Spanien ' einen schlechten Ausgang nehmen sollten, nach Jtalien zurückzuziehen gedenke, wohin sie bereits seit langer Zeit all ihr erübrigtes Geld gesandt habe.
Am Sonntage starb hier die Gattin oder Lieblings- Squah des Mitschigan- Häuptlings Mukkunse, Oderhauptes des Tschip- pawa- Stammes, im 26|ten Jahre ihres Alters an der Auszeh- rung. Sie war die Tochter eines Französishen Offiziers und einer Jndianischen Prinzessin und sür eine Jndianerin überaus schôn. Jhr Mann hatte seit einiger Zeit auf mehreren der kleis nen Theater in London seine Kunst im Schießen gezeigt. Der
Zweck der Reise dieses Häuptlings und seiner Krieger nah Engs
land war aber eigentlih dcr gewesen, von der Britischen Regie- rung eine Sumwe Geldes für einen Strich Landes, den sein Großvater verkauft hatte, zu verlangen. Ein Theil jenes Land- strichs hatte dem Stamme gehört, dessen Königin seine verstor- bene Frau war, und somit machte er zugleih deren Ansprüche geltend. Am Sonnabend war der Arzt Sir Anthony Carlisle bei ihr und machte ihr einige Hoffnung zur Wiedergenesung, die Krankheit hatte aber schon zu tiefe Wurzel gefaßt. Der eigent- liche Name der Verstorbenen war Ahmikwahbegun: je, das heißt Biber oder Wassermaus. Wenige Stunden vor ihrem Tode wurde sie unter dem Namen Antoinette O’Waho Ó'Qua ge- tauft und am Dienstage in einem sehr geshmackvollen Sarge, nachdem sie vorher in Parade ausgestellt worden was, beerdigt.
Das alte Banquierhaus Gibbons und Williams in Dublin hat mit etwa 300,000 Pfund fallirt. Diese Nachricht machte an der hiesigen Börse großen Eindruck, doeh vernahm man, daß eben keine Londoner Häuser dabei zu Schaden kämen.
Jm nördlichen England und in einem Theile von Schott- land liegt der Schnee 4 Fuß hoch, .so daß man in einigen Ge- genden die Wege hat bahnen müssen. E
Gestern war an der hiesigen Börse davon die Rede, daß die Britische Landmacht, besonders die Kavallerie, wegen der in Jr: land herrschenden Aufregung, verstärkt werden solle; das Gerücht blieb jedoch unverbürgt. |
Im heutigen Börsen- Bericht der Times heißt es: „Heute hat sich die Stimmung an der Börse, die gestern beim Schluß derselben ziemlich düster war, etwas erheitert, und die Speku- lanten haben. mehr Vertrauen gewonnen, wenn dies auch in den Notirungen der Course noh nicht sehr zu bemerken war. Was den Bürgerkcieg in Spanien betrifft, so glaubt man, daß bald eine Vermittelung von Seiten Englands und Frankreichs, deren eigenthümliche Schwierigkeit freilih nicht zu verkennen sey, werde eingeleitet werden müssen.“
Vom Cap sind Zeitungen bis zum 2. Nov. hier eingegan- gen; der geseßgebende Rath, dessen Verhandlungen bisher bei verschlossenen Thüren gepflogen wurden, hatte am 20. Okt. zum erstenmale eine öffentliche Sißung gehalten.
Nachrichten aus Jamaika vom 3. Dez zufolge, wollte der vom Versammlungs -Hause so s{hmählich behandelte Geistliche, Herr Abbott , nächstens nah England- abgehen. Der Major Norman war mit einem Theil des 56sten Regiments nah St. Ann's beordert worden, um den Neger- Aufstand, der dort aus- gebrochen scyn sollte, zu dämpfen. Eine Jamaika-Zeitung meldet, daß die Deutschen Auswanderer, welche Herr Meiers vor 7 Monaten dorthin geführt, ununterbrochen gesund geblieben seyen und sich in ihrer neuen Lage sehr zufrieden fühlten; mit einer weißen Bevdikerung von 100,000 Seelen, meint dieses Blatt, würde die Jnsel zu einem der blühendsten Länder der Welt werden.
Die (gestern erwähnte) Expedition, welche von Lima aus, auf Verlangen der Peruanischen Regierung, von dem Lieutenant W. Smythe und dem Steuermann Lowe unternommen worden ist, hat nicht zum Zweck, eine Verbindung zwischen dem Ama- zonensirome Und einem der in das Stille Meer sih ergießenden Flússe, die bekanntlih durch die Cordilleren von den in das At- lantishe Meer fließenden großen Strömen geschieden werden, aufzufinden, sondern nur, zu ermitteln, ob es niht möglich sey, 12 Tagereisen von Lima entfernt, im“ Innern von Peru, dies- seits der Cordilleren , eine Handels- Verbindung mit Europa zu Wasser herzustellen und so für den Handel zwischen Europa und Peru die Umseglung des Cap Horn unndihig zu machen, in welchem Fall dann freilich die Waaren noch eine große Strecke zu Lande fortgeschaffet werden inüßten, um nach Lima zu gelan- gen. Die Uüternehmer der Expedition wollen nämlich die Schiff- barkcit eines Armes des Marañon- Flusses untersuchen, der in Peru entspringt und sich in der Brasilianischen Provinz Ma- rañon in den Amazonen- Strom ergießt.
Briefe aus Alexandrien vom 3ten v. M. entwerfen cin trauriges Gemälde von den Verheerungen der Pest. Die Ein- wohner hatten sich in ihre Häuser eingeschlessen; Gesundheits- Kordons waren um die Straßen gezogen, in denen die Seuche herrschte. Bei Nacht gaben die Fackeln, die das Militair um- herträgt, der Stadt ein schauriges Ansehen; die Furcht hatte die Krankheit sehr vermehre. Cin Comité von 10 Doktoren, darunter der Ober - Arzt des Pascha's, war zusammengetreten, um passende Maßregeln zu ergreifen. Auch in den Vorstädten von Alexandrien wüthete die Pest; die Einwohner flohen nah allen Rict tungen, an Handel wurde nicht gedacht, und selbst die Arbeiten an den öffentlihen Werken waren eingestellt worden. Späteren Berichten aus Alexandrien über Malta zufolge, hatte der Vice - König die Nachricht aus Arabien erhalten , daß sich ganz Hedschas und Jemen seinen Truppen unterworfen hätten.
Ibrahim Pascha befand sich in Jerusalem, um Rekruten aus-
zuheben. i Niederlande.
‘Aus dem Haag, 24. Jan. Seit den gestern mitgetheil- ten sind neuecdings folgende Bulletins über den Gesundheits- Zustand des Prinzen von Oranien erschienen :
Freitag, 23. Jan., Abends 7 Uhr.
Se. Königl. Hoheit befindet sich in demselben Zustand, wie heute Morgen, ‘ Bernard. Everard,“
“ wohl hat Se. Königl.
„Sonnabend, 24. Jan., Morgens g Use
Diese Nacht i weniger ruhig gewesen, a!s die vorige; g} 30 Hoh. in Jntervallen geschlafen und Hö fi
dessen Zustand hat sich seit gestecn nicht verschlimmert, Bernard. Everaxrd«
— — Amsterdam, 24. Jan. Diese Woche haben die Hoy, dischen Staats - Papiere einen ziemlich erheblichen Fall erlitten, d es bekannt wurde, daß der Prinz von Oranien plößlich und leh gefährlich erkrankt sey; ein Ereigniß, welches allgemein die arb
Bestürzung und innigste Theilnahme erregte, und selbs auf | oh
Course der fremden Fonds nachtheilig einwirkte. Es scheint, lob! daß die hôchste Gefahr bei dem hohen Kranken überstanden d und daß die angewendeten Rettungsmittel zweckmäßig warcn; j Börse hat sich auch L in etwas wkederhergestellt, und he ders gesiern gingen die Holländischen Effekten wieder merklich bila ohne jedoch noch den vorherigen Stand erveiht zu haben Handel war gesiern sehr lebhaft, wobet sich besonders Frage
Rubeln zeigte, die auch dadurch eine Verbesserung erfuhren; d Spanische Perpetuelle und ausgeseßte Schuld waren fehr begehrt, gingen höher, ungeachtet die leßten Notirungen von Antwerpen j Veränderung nachwiesen; man glaubt aber, daß hiér viele f in blanco gemachte Verkäufe gedeckt werden mußten, und dies) Steigen veranlaßte. Preußische Loose waren viel vorräthig ingen von 1135 Fl. allmälig auf 11227 Fl. zurúck; dies war; er Fall mit den neuen Wiener Loosen, die .von 720 Fl. auf 7198 gefallen sind. Dagegen hat die an der Londoner Börse vom yey chenen Dienstag erfolgte Preis- Verbesserung der Obligationen
Brasilien auch hier einen sehr günstigen Esufsuß auf dieselbe, habt, und solche auf 825 pCt. gebracht; die Übrigen Süd-Anm, nischen Fonds erlitten aber keine Veränderung. — Der Geld-ly blieb auf 25 à 3 pCt. für Leih-Geschäfte sehen. — Die gewöhiß Stille hat auch diese Woche am Getraidemarkte fsattgefunden;
einige Verbrgucher meldeten sich, und zahlten für 129pfünd, 1 bunten Polnischen Weizen 210 Fl., für 128pfünd. bunten dil Fl., für 125pfünd. geringeren dito 175 Fl., für 127pfünd. altenÿ stocker Weizen 162 Fl., und für 121pfünd. alten Preußisch Pom schen Roggen 145 Fl. ; in Hafer fiel gar nichts vor.
Belgien.
Brüssel, 24. Jan. Der Moniteur widerspricht der) anderen Belgischen Blättern gegebenen Nachricht, daß die ! gierung den inländischen Prälaten unbeschränkte ‘Porto - Frei bewilligt habe. Nur der Erzbischof und die Bischöfe, sagt | amtliche Blatt, besäßen jeder in seinem Sprengel Porto - Freiheit fär Gegenstände, die unmittelbar auf den Ku Bezug hätten, und zwar rühre diese Vergünstigung noch | einer Verordnung her, die vor der Revolution von 1830 erli worden sey.
Die Wiederherstellung der direkten Korrespondenz - Veil dung mit Holland ist von Wichtigkeit für den Handel, besonk für den Handel mit Staats-Papieren. Es heißt sogar, daß | ser eine Veranlassung dazu war, um so mit der Pariser M u. \. w. in direkte Verbindung treten zu können. Die Sé rigkeit der Korrespondenz hinderte nothwendigerweise den Ci dieser Speculationen.
Schweden und Norwegen.
— — Stockholm, 20. Jan. Am vorigen Freitag theilte der König einer Deputation der Provinz Upland, well mit dem Erzbischof an der Spiße, gekommen war, um Sr. N jestät für den Schus und die Sorgfalt, welche derselbe den terrichts- Anstalten dieser Provinz zu Theil werden ließ, thr Dank abzustatten, eine Audienz. Der Erzbischof hielt bei d ser Gelegenheit eine Rede, worin er die wohner Uvlands für Alles, was der König für diese Provi gethan, ausdrückre. Er erinnerte an die bedeutenden. Hülföni tel, welche die Universität Upsala durch die besondere Sorifi Sr. Majestät erhalten habe, an die Vergrößerung ihrer Bill thek, die Bereicherung ihrer wissenschaftlichen Sammlungen, | neue prachtvolle Gebäude, wozu der König selbst den Grundst legte und zu den Kosten beitrug; er erinnerte auch an die ( weiterung der Domschule zu Upsala, dieses Jnstitutes, wo, l man glaubt, Gustav [. Linen ersten Unterricht empfing, | die Vermehrung der Lehrer und der Lehr - Kurse der verschiede Wissenschaften, an die Vergrößerung der Hörsäle u. s. w. U {loß mit der Bitte, daß diese Domschule, welche jeßt eint ausgezetchneten Gymnasium gleiche, sich „Domschule Karl } hann's‘“/ nennen dürfe. Der König antwortete hierauf Fol des: „Meine Herren! Als Schweden Sten Sture verl hatte, ershdôpfte sich das Unglück an diesem Lande , ohne des seinen Muth erschöpft hätte. Gustav 1., schon König, ch! ein Reich zu regieren hatte, erscßte diesen Verlust. Der des großen Gustav Adolph hallte bis in die entferntesten L wieder. Die Ereignisse, welche seitdem auf einander gefolgt s haben - die Unbeständigkeit der menshlihen Dinge dargeth ohne daß die Menschen es verstanden hätten, die Lehren der fahrung zu benusen. Aber glücklich sind die Nationen, frei | die Völker, wo die Achtung vor den Gesezen die Behörden, wil mit der Ausführung derselben beauftragt sind, leitet! Die ® rechtigkeit wurde vom Himmel auf diese Erde gesandt. Si sich “überall gleich, sie it unparteiish, wie das höchste Well durch welches sie geschaffen is. Lassen Sie uns die Gefahtl denen Schweden ausgeseßt gewesen ijk, vergessen, und mit È besshweigen bedecken. Der Held, welcher auf jenem Bod an den Sie Mich erinnern, ein Vaterland gründete, und | Gesetze gab, wurde durch den guten Sinn und die Vernuk welche den unterscheidenden Charakter der Schweden bilden, geistert. Auf jenen Hdhen empfing Jch von Neuem die V
, herung der Treue einer Generation, die in wenigen Ja
ur Leitung der Zukunft Schwedens beitragen wird. Auf |
sche dieses Helden ließen Mich die Gesänge einer unterricht! und religiósen Jugend die erfreulichsten, glücklichsten und daut!! sten Hoffnunzen für die Nationalität und die Unabhängigkeit! beiden Skandinavischen Reiche erkennen. Uns kommt es zu, d! das Beispiel der Einfachheit und christlichen Stärke die Tal und Tugenden dec Jugend, welche die Hoffnung und! G des durch Odin gegründeten Staates ist, noch mehr zl leben.
Die Dankbarkeit, welche Sie Mir bezeigen für das, was J
die Universität zu Upsala thun konnte, erfüllt Mich mit der l
haftesten Anerkennung, und Jch bewillige mit Vergnügen die ! Ihnen an Mich gerichtete Bitte, Meinen Namen der Domss beizulegen. Sie haben das, was Jch habe thun wollen, ! das, was Jch hätte ‘thun können, zu würdigen gewußt. dies ist das Loos der Staatsdiener und felbst der Fürsten; werden oft selbs an dem Guten, das sie einführen wo! gehindert, und derjenige, welcher das Gluck gehabt ! etwas zu leisten, wird zuweilen von denen, welche von Nußgen gezogen oder ziehen, der Vergessenheit überge Dessenungeachtet dürfen wir in unsern Bestrebungen, dem B neben dem twateriellen Glü eines jeden lit auch die ebel
wesentliche Entwickelung setner gesellschaftlichen Eigenschaft!
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ankbarkeit dex Y
Die Wissenschaft ist es, der Muth und der Schla! ruhm, welche der historishen Größe stets vorgegangen sind.
verschaffen, nicht nachlassen. Zur Erreichung dieses Zwecks rechne Gch auf Ihre loyale Mitwirkung, und erneuere Jhnen die Ver- erung Meines Königlichen Wohlwollens.// — Am Sonnabend hat der hohe Gerichtshof des Königreichs (Riks Râtt) das Ur- th:il gefäile in Betreff der Anklage, welche von-dem JZustiz-An- walt der Reichsstände auf den Antrag des Constitutions - Aus- usses gegen die Mitglieder des Staats - Raths, weil sie angeb- sich die Constitution überschritten, erhoben wurde. Durch dies Urtheil wird erklärt, daß eine solche Klage gegen alles Recht und ne Grund erhoben worden sey, und der von dem Justiz - An- walt der Reichsstände gegen die Mitglieder des Königl. Staars-
G Raths. und den Staats - Secretair eingeleitete Prozeß wird für
durchaus unzulässig erflärt.
Dänemark.
Kopenhagen, 19, Jan. (Alt. Merk.) Die Verhand- lung des gegen den Professor N. David anhängig gemachten Prozesses vor dem Hof- und Stadt - Gerichte ist auf Ansuchen
| des Defensors abermals um 8 Tage verschoben, und nunmehr
auf den 19. Jan. angeseßt worden.
Jn der am 15. Januar gehaltenen General-Versammlung des Kunst-Vereins wurde über die eingekommenen Vorschläge, wegen zweckmäßigster Benuzung der unvollendeten Marmor- Kirche, was die Gesellschaft vor einem Jahre zum Gegenstande einex Preis - Aufgabe gemacht, berichtet. Jn Uebereinstimmung mit der Ansicht des aus dem Kammerherrn Rumohr, dem Oberst - Lieutenant Quade, Konferen - Rath, Collin, Professor Greund, Professor Höyen und Bau- Jnspektor Friis bestehenden Censur-Comité's ist der ausgesezte Preis von 400 Rbthlr. dem Professor Hetsch zuerkannt wörden , dessen Plan, gerichtet dar- uf, das Gebäude zu einem Museum für Sfkulptur- Arbeiten u benußen, durch Einfachheit und Zweckmäßigkeit eben so sehr, als O Sinn fär Eleganz und Schönheit, ausgezeichnet eyn soll.
Die Kidöbenhavns Post äußert den Wunsch, daß das or einem halben Jahre erlassene Verbot gegen die Norwegische peitung, das Morgenblatt, wieder aufgehoben werden mödge, da selölges das einzige in Norwegen herauskonmende Tagesblatt ey, welches Gegenstände von politischem und literarischem Jn- iresse enthalte, und überdem das Verbot sich doch nicht wirksam reise, wie denn namentlich der Artikel, welcher das Verbot veranlaßt, in Dänemark gerade durch diesen Schritt doppelt be- annt geworden sey.
Der Homöopath Pabst soll wegen dreimal begangener Quack- alberei vom hôchsten Gericht zu einjähriger Verbesserungshaus- Strafe verurtheilt worden seyn. /
Ueber die wichtige Handels Unternehmung nah Grönland, inter Leitung des Handelshauses von der Pahlen und Kall, at Mehreres in den öffentlichen Blättern gestanden, ohne daß hdessen eines derselben diesem Gegenstande eine gründliche, auf ofalfunde und Detail- Kenntniß beruhente Erörterung gewidmet jâtte. Eine Veröffentlichung der Regierungs - Grundsäße über die Grönländische Verwaltung und das Wesen des Handels nach enen Gegenden wäre um so interessanter, da die Freigebung des Verkehrs, eine Maßregel, welche für Jsland von unberechenba- en wohlthätigen Folgen gewesen ist, nah einer sehr verbreiteten Meinung ähnliche Erfolge in Beziehung auf das nördliche Nach- harland hervorrufen würde.
Im Jahre 1834 sind vom Auslande, mit Einschluß der D&- nischen Kolonieen, in Kopenhagen angekommen 1310 Schiffe (126
veniger als 1833), und von Kopenhagen nach fremden Plâven usgesegelt 1037 Schiffe (138 weniger als im Jahre 1833). Auf R Sie Rhede sind außerdem angelaufen, ohne zu löschen, iffe.
Ein heftiger Sturm aus dem Westen, in der Nacht vom lten auf den 17ten, läßt großen Seeschaden, wie auch Deich- Beschädigungen in den Provinzen befürchten. Ein Hamburgi- hes Schiff mit einer Holz - Ladung nach Bordeaux bestimmt, ried vom Anker, während der- Schiffer, um seine Papiere in Vrdnung zu bringen, sich am Lande befand ; was aus demselben eworden, hat bisher nicht erfahren werden können.
P ol en.
Warschau, 24. Jan. Der Feldmarschall Färst von War- M is in der verflossenen Nacht von Kalisch wieder hier ein-
A eute wird von der Fürstin Paskewitsch ein Kinder- Ball
In Modlin is der Oberst Lunin mit Tode abgegangen.
Deutschland.
. Schwerin, 26. Fan. JZhre Königl. Hoheiten der Erb- \roßherzog und die Tg CoBDerzogin sind heute gegen Z Uhr achmittags von Ludwigslust hier eingetroffen.
Hamburg, 26. Jan. Ein höchst unglücklicher Zufall fand estern (Sonntag) Morgen auf den /¡Raboisen“‘ statt. Jn Folge ner Unvorsichtigkeit bei dem Destillir - Kessel des Torf - Verkäu- tes Hinsch, der zugleich eine Schenke hät, wurden dessen Frau E ienstmädchen fo beschädigt, daß sie mit ihren in vollen Vaiimen brennenden Kleidern auf die Gasse stürzten. Die Frau i sich sogleich in die Gosse nieder, das Mädchen aber lief s zur Schachtsiraße. Der ersteren wurde dur die Besonnen- eit des Mechanikus Gren6mann und freundlihe Hülfe der tahbarn vermittelst Bedeckung mit Mist und herbeigeschafftem
assen Sande in so weit geholfen, daß man, so sehr sie auch be-
ddigt - ihre Besserung hoffen darf; das Mädchen war o) in einem so traurigen Zustande, daß sie nach dem tanfenhofe geschafft werden mußte. Während der Bemüähun- in zur Rettung dieser beiden Unglücklichen erscholl der Ruf, E die Flammen in dem Keller des erwähnten Hauses um sich tsen, welches bei den Vorräthen verschiedener Spirituosen auf tp angrenzenden Hausflure, für die ganze Nachbarschaft höchst ge- kvringend war. Durch die Geisteëgegenwart des vorgenann- ingerrn G. wurden sogleich die 6 Hßhne der fast gegenüber mdlichen Wasser - Anlage des Herrn E. Smith gedffnet, und À wurde vermittelst eines Schlauches, der zur Füllung der asser - Tonnen gebraucht wid, augenblicklih ein so großes lantum Wasser herbeigeschafft, daß das Feuer in weniger als „relluten nicht allein gelöscht, sondern auch die“ Hülfe der her angekommenen 2 Speigen“ nicht mehr erforderli war.
Mänhen, 21. Jan. Hiesige Blätter wollen wissen,
"Mß der Magistrat unserer Stadt sich Úber die Mittel, der Noth
er Häuserbesiger abzuhelfen, nicht habe vereinigen können , da- die eingereichten Vorschläge auf si beruhen dürften. Da: n hat sich der „Verein zu Unterstüßzung der Beamten im ae Kreise“/ konstituirt und seine Statuten bekannt emacht. L diesen ist der Plan erweitert und mit dem ursptik lichen ee noch ein Leichen- Verein verbunden worden. Es soll bei
odesfällen jede Familie 75 Fl. zu Bestreitung der Leichenkosten
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erhalten. Der Verein besteht aus fünf Klassen, welche na dem Alter der Eintretenden und den u ed eo Beiträgen gebildet sind. Es können auch Unverheirathete, Witt- wen und Waisen beitreten, eben so Familienväter fár si allein oder mit ihrer Familie.
München, 24. Jan. Heute Nachmittags findet die ange- ordnete große Hofschlittenfahrt nach Nomphénburg und Abends ein Ball bei Jhrer Majestät der verwittweten Königin Karoline statt. Hier und in unserer Umgegend if neuerdings sehr viel Schnee gefallen. — Jn Aúgsburg war heute früh plôslih eine Kälte von achtzehn Grad Réaumür eingetreten. |
Oesterrei,
__ Die Allgemeine Zeitung und der Hamburger Kor- tespondent berihten aus Wien vom 19. Jan. : „Die noch theilweise fortdauernden großen Koften für die Armee haben in unsern Finanzen wieder ein Defizit erzeugt. Die K. K. Natio- nalbank hat nun der Regierung zur Deckung desselben und Be- skreitung der außerordentlichen Kosten für die nächsten Monate eine Summe von zehn Millionen Gulden auf Ein Jahr gegen 5 pCe. Verzinsung vorgeschossen, wodurch es der Regierung mög- lich gemacht wird, noch Ein Jahr auszukommen , ohne zu einer neuen förmlichen Anleihe schreiten zu müssen. Dieser Umstand, vor- züglich aber das von der Nationalbank hierdurch an den Tag gelegte Vertrauen in die Regierung konnte seine Wirkung an der Börse, so wie im Publikum überhaupt nicht verfehlen; daher das in den lesten vierzehn Tagen beträchtliche Steigen der Course aller hiesigen Staats-Papiere, wozu feeilih auch die besseren Noti rungen aus London und Paris beigetragen hatten. Diese ka- men in den lesten Tagen, vermuthlich in Folge der Wahl-Er- M n in England etwas niedriger, was denn auch die Hausse
ler wieder modifizirte, — Wie man jet versichert, wird der Hofrath Baron v. Neumann nicht wieder nah London gehen.“ Es sind Briefe aus Scutari bis zum 1sten d. einge- gangen, welche, im direkten Widerspruche mit den leßten Nach- richten aus Corfu, die Unruhen in Albanien als sehr bedeutend schildern. Tafil - Bussi, welcher sich nicht scheut, Mehmed Ali als denjenigen zu bezeichnen, von dem allein er Befehle annehme, und in dessen Interesse er handle, soll seine Streitkräfte täglich wachsen sehen. Er soll nicht nur des ganzen offenen Landes in Unter-Albanien Meister seyn, sondern auch die Citadelle von Be- rak, und noch andere befestigte Orte exobert, und eine Armee von 10,000 Mann zu seiner Verfügung haben. Auch von Ober- Albanien, wo die Regierung erst kürzlich ihre Absicht zu erkennen gab, das neue Rekcutirungs-System einzuführen, laufen täglich Hunderte von Unzufriedenen den Fahnen des Rebellen zu, und man besorgte schon, daß sich der Aufruhr auch nach Ober-Alba- nien ausdehnen werde. Tafil-Bussi soll in dieser Absicht bereits Anstalten getroffen haben, nah Scutari zu marschiren; vielleicht hof}t er auch zuglei, den Unzufriedenen in der Herzegowina und Bosnien die Hand reichen zu können, Es liegen zwar in Scutari und der Umgegend einige tausend Mann regulairer Groß- herrlicher Truppen, allein ihre Zahl ist keinesweges groß genug, um zu hoffen, daß durch sie die Fortschritte der Jnsurgenten ge- hemmt werden könnten.
Jtalien.
Neapel, 13. Jan. Der Geburtstag des Königs wurde gestern, am 12ten, auf die gewöhnliche Weise gefeiert, und der junge Färst bei seinem Erscheinen im Theater mit lautem, lange anhaltendem Beifall empfangen, :
Die Winter Saison hat mit einem Balle beim Franzd- sischen Gesandten, General Sebastiani, begonnen, der seiner shwankenden Gesundheit wegen den Gesandtschafts- Posten in London nicht annehmen fonnte, und dessen gastliches Haus einigermaßen die Lücken ausfúüllt, welche die Abwesenheit des Russischen Gesandten, Grafen von Stackelberg, O E von Rothschild in der hiesigen höheren Welt gelassen hat.
Die Vorsichts - Maßregeln gegen die Cholera, welche man während einiger Wochen suspendirt hatte, sind aufs neue und selbs mit verdoppelter Strenge wieder cingeführt worden, indem diese furhtbare Krankheit gleichzeitig in Marseille und Cette ausgebrochen ist. Leider haben die vielleicht zu weit getriebenen Besorgnisse des Gouvernements die für den tesigen Handel mit Frankrei unermeßlich nachtheilige Ordonnanz der Französischen Regierung herbeigeführt, welche alle Neapolitanischen Schiffe einer Quarantaine von 30 Tagen unterwirft. Die Preise des Oels, welche bis auf 35 Ducati die Salme gestiegen waren, sind in Folge dieser gegenseitigen Maßregeln um 3 bis 4 Ducati ge- fallen, und bedeutende Summen verloren gegangen.
Griechenland.
Athen, 8. Dez. (Allg. Ztg.) Die Schwierigkeiten der Regierung bei Verlegung der Residenz von Nauplia hierher stie- gen dadurch, daß die beiden Baumeister-der Regierung ihren Ab- schied begehrt und erhalten hatten, und nun in dem dringend sten und drängendsten Fache, dem des Bauwesens, alles darüber und darunter ging. Allgemein wurde dies den beiden Herren verdacht. Einer von ihnen is ein Deutscher , Herr Sch. aus Dresden, ein braver Mann , der andere Cl... ein Grieche, der sich mit ihm ein hübsches Haus am Abhang der Burg gebaut hat, und ihn etwas nach seinem Willen leitet. Gegen den Grie- chischen Architekten bestanden die ärgsten Klagen, und man sagt, daß er in Jahr und Tag sch_ eine Revenue von 6000 Span. Thalern gemacht habe, die aber durch die Ver- änderungen in seinem Stadtplane sehr geschmälert seyn sol- len. Die Regentschaft hat jiatt seiner einen jungen Militair vom Genie-Wesen, Herrn von Spieß, mit der Führung des Bau-Wesens beauftragt, und ihm mehrere Männer vom Fach beigegeben. Glauben Sie aber nicht, daß bei dieser zeitigen Auf- lôsung nichts geschehen. Handthiert und gebaut wird genug. Dort über den Windthurm hinaus erhebt si sogar schon ein hôl- zernes Theater. Das soll bis zum Karneval fertig seyn, wo Sänger und Sängerinnen, Tänzer und Tänzerinnen in Triest und Venedig geworben, sh darauf produziren und es einweihen werden. Soll ih Jhnen auch von den öffentlichen Dingen sa- gen? Es is natürlich, daß man jeßt zuerst an die vorliegenden denkt. Alles wartet auf den 1. Juni, Die Regentschafts - Se- cretaire, in deren Bureaus sich die Geschäfte mehr und mehr kon- zentriren, sind vermehrt, in den Finanzen eine fünfte Mini- sterialraths-Stelle für einen Herrn Zwierlein kreirt. Auch ist kürzlich Geheimerath von Greiner nach Griechenland zu- rückgekommen, der uns mit ganz andern Vorsáßen verlassen hatte. Die Ausgaben vermehren sih dabei leider sehr. Außer den Kosten des Umzugs nimmt das Militair-Budget dieses Jahr drei Milionen mehr in Anspruch, als das legte. General Church ist nach Rumelien geschickt, wie man sagt, zur Bildung
der leichten Truppen. Staatsrath pon Kobell wird, wie es
heißt, mit Herrn Dawkins auf einer Englischen Fregatte einé
Reise nah den Jnseln machen.
Auch hört man, daß aus Ru-
melien und von den Inseln, selbst aus dem Peloponnes, bald
Adressen an Se. Maj. den K
cônig Otto eingehen werden, um
ihn zu bitten, den Grafen v. Armansperg nah dem 1. Juni in
den Geschäften zu behalten. dungen der Gegner des Grafen von Armansperg.
wäre weit entfernt, seinen Charakter einer solchen
auszuseßen. Vielen mit solcher dungsvoller Tag für Griechenland.
Andere sagen, dies seyen Erfin-
y N obi ( Dieser wisse so gut, wie der König Otto, daß in Griechenland Adressen für einen Machthaber als bestellte Waare betrachtet würden, und Mißdeutung
Wie dem auch seyn mag, jedenfalls wird der von Schnsucht erwartete 1. Juni ein entschei:
Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.
Washington, 25, Dez.
Der hiesige Jntelligencer
äußert fich über den Theil der Botschaft des Prásidenten, wel- cher die auswärtigen Angelegenheiten betrifft (mit Ausnahme des Theils, der von Frankreich handelt), im Allgemeinen günstig, und billigt es namentlich, daß die Regierung der Vereinigte Staaten vorzüglich dazu beigetragen habe, den Weg de einer
Uussöhnung zwischen
panien und seinen ehemaligen
olonieen
zu bahnen. „Wir können indeß“/, heißt es ferner, „dies der jezigen Verwaltung nicht als ein besonderes Verdienst anrechnen, denn auch die vorige Verwaltung machte in dieser Bezichung
ernstliche Versuche.
Wir haben nicht nöthig, unsere Leser an die
Mission nah Panama zu erinnern, welche die Unabhängigkeit der Republiken Süd- Amerika's und die Herstellung eines allges-
meinen Friedens bezweckte.“/
Als Grund, weshalb das Haus Rothschild an die Stelle des Hauses Baring in England mit der Agentschaft fár die Ver-
einigten Staaten beauftragt worden sey , giebt ein New -
Yor-
ker Blatt an, daß letzteres den von der Nord - Amerikanischen Regierung auf die Französische gezogenen Wechsel habe protesti- ren lassen, ohne selbst zu interveniren , wodurch die Bank der Vereinigten Staaten sich veranlaßt gesehen, eine Recambhio-For- derung von 140,000 Dollars an die Regierung zu machen,
S O D I D A L R L E E E I N A En
Meteorologishe Beoba 1835. | Morgens | Nachmitt. | Abends 28. Fanuar.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.
chtung. Nach einmaliger Beobachtung.
Luftdruck.. [341,0 ' ‘Par. (341, 1 3 ’Par.|340, 5 7 "Por. [Queliwärme 7,0°R,
Luftwärme |-44- 4,9 ° R.|4- 5,0 R.|4- 2,2 °R
Thaupunkt + 3,5 R.|4- 1,1 °R. -+ 0,4 o R. Flufwärrmne 2,1 ® R.
Dunfstsättg.| §89 pCt. 72 pCt. Wetter .….| trúbe. trübe. Wind W. W., Wolkenzug | — W. |
d E A A
85 pCt, heiter. WNW.
E A p. E R O R A B Em d E E R S E E. 4 “Ma
Berliner Börse. Den 29. Januar 1835.
Bodenipärme 2,7 ® R. Ausdünst, 0,0 1 5" Rh.
a E E
_— Niederschlag 0.
Amt]. Fonds- und Geld- Cours- Zettel. (Preufs. Cour.)
|Zf.|Brief|Geld.]
St. - Schuld -Scb. | 4 {1005 (1001 f Ostpr. Pfandbr. Pr. Engl. Obl. 30.| # | 971 | 96! |Pomm. 4s, Präm. Sch.d.Seeh.| — | 63# Kurm. Obl, m. l. C.| 4 [1001 Neum. Int.Sch. do.| 4 | —
Berl. Stadt - Obl.| 4 [1005 [10012 Königsb. do. 4 | — | 987 Elbing. do. | 45 — | 987 Danz. do. in Th.|—| 382 | 38 h Pfandbr.| 4 102 [1011
Grossbz. Pos. do.| 4 | — [1025
Schlesiscbhe do. Rkst.C. d.K.-u. N. Z.- Sch. d.K,.-u.N. Holl. vollw. Duk. Neue do. Friedrichsd'or . , Disconto
Wechsel-Cours.
AMEAEIdan E E 250 FI, dito x 2 Mt,
Hamburg g . Kurz dito 12 MEt:
London t. 13 Met.
Paris 2 Mt.
2 Mt,
2 Mt.
2 Mr.
8 Tage
2 Mt.
3 Woch
Kurz
Angsburg
Breslau
Leipzig
Frankfurt a. M. WZ Petersburg Warschau
Auswärtige Börsen,
Warschau, 24. Januar.
172 182
[ZA Bre [Gel 4 a
* 106}
Kur- u. Neum. do.| 4 |106}7
1011 1007 1062 754 752
—
1375| 1375 3 4
| 1411 1402 1525 152
81-1! 1044
1025
—_——
Pfandbr. 95}, 96. Part.-Obl, 432. Russ. Assign. 1864,
Preufs.Cour-
Brief.| Geld.
1405 1513 6 244 1031 99 1028 301
—
S S L L L A D T M D B R R L
Königliche Freitag, 30, Jan.
Schauspiele. : IÏm Opernhause: Zum erstenmale: Der
Schweizer - Soldat, militairisches Ballet in 1 Akt, von
Musik von dem K. Kammer- Musifus
Im Schauspielhause: 1) La reprise de:
, H. Schmidt. Der reisende Student, musikalisches Quodlibet in 2 Abth. La maison du
ogue t. Vorher :
rempart, ou: Une journée de la fronde. vaudeville historique en 3 actes, par Mr. Mélesville. 2) Keittly, ou: Le retour en
Suisse, vaudeville en 1 aëte.
Sonnabend, 31. Jan.
Im Schauspielhause: Corona von
Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth. , nach einer alten Novelle, von
E. Raupach. wieder auftreten.)
Königstädtisches Theater.
Freitag, 30. Jan. Akten. Sonnabend, 31. Jan. Di sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely.
(Frl. v. Hagn wird ín der Rolle der Corona
Die Unbekannte, romantische Oper in F Musik von Bellini. (Dlle. Bekacr : Jsoletta.) ie Reise auf gemeinschaftliche Ko- Vorher: Pastoral-Sin-
phonie, oder: Erinnerung an das Landleben, in 5 Säßen , von
L. van Beethoven. Sonntag, 1. Febr. in 4 Aktenck von Scribe. Montag, 2. Febr. ut gemacht. ür die Deutsche Bühne bearbeitet von A. L. B.
Lestocq, oder Musik von Auber.
e N eere
ntrigue und Liebe, Oper
Zum erstenmale : Endlich hat er es do Lustspiel in 3 Akten, nach einer Ealiscbes des
B A S R R L S A E 0