1835 / 32 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Die Nation hat ihre dfentliche Schuld abbezahlt und weiß nun

nicht, was sle mit den Staats : Einkünften und mit dem Ertrag der verkauften Ländereien anfangen soll. Ein Krieg würde un- seren Fabriken Thäcigkeit und der Union Stärke verleihen. Man müßte dann eine neue dffentliche Schuld fontrahiren, und da alle Staaten zur Abzahlung derselben zusammenwirken müßten, so wäre dies ein neues Band, sie an einander zu ketten, indem man ihnen ein gemeinsames Interesse gäbe.“/ i

“F nland.

Berlin, 30. Jan. Das Schuldenwesen der Städte der Provinz Schlesien is nuninehr durchaus geordnet. Die Schulden sind festgestellt, der Tilgung derselben liegen Amorti- sations - Pläne zum Grunde, auf deren pünktliche Innehaltung gedrungen wird, und es schreitet danach die Abbürdung, wenn auch allmälig, doch sicher forte. Beim Anfange des Jahres 1833 betrugen die sämmtlichen städtischen Schulden an Kapital : 9/984,100 Rthlr. 19 Sgr. 11 Pf., welche mit 158,196 Rthlr. 6 Sgr. 8 Pf. verzinset werden mußten. Hierzu traten neue Schulden, welche einzelne Kommunen bei dringenden lau- fenden Bedürfnissen kontrahirten, : #0 daß sih ein Schuldenbetrag von 3,631,540 Rthir. 12 Sgr. 8 Pf. feststellte. Hierauf wurden im

Laufe ‘des Jahres 1833 88312 » 2 N » abbezahlt, und es verblieben da- her bei dessen Schlusse noch

abzubürden, welche mit 156,131 Rthlr.. 1 Sgr. 6 Pf. jährlich zu verzinsen sind.

Die vereinte Friedrichs- Universität Halle-Witten- berg zählt gegenwärtig in der theologischen Fakultät 7 ordent- liche, 4 außerordentliche Professoren und 1 Privat - Docenten, in der juristischen 7 ordentliche, 1 außerordentlichen Professor Und 2 Privat-Docenten, in der medizinischen 6 ordentliche, 2 außerordentliche Professoren und 1 Privat- Docenten, und in der philosophischen 18 ordentliche, 7 außerordentliche Professoren und 8 Privat - Docenten, zusammen also 38 ordentliche, 14 au- ßerordentliche Geboren und 12 Privat-Docenten. Dazu kommen noch 9 Lektoren und Exercitienmeister, so wie 24 Beamte der Universität an den einzelnen Jnstituten , so daß das ganze zur Universität gehörige Personal “aus 97 Personen besteht. Von Ostern bis Michaelis 1834 befanden sich auf die- ser Universität 801 Studirende, davon sind zu Michoelis abge- gangen 181, geblieben 620. Vom 24. Juni bis 15. Dezember 1834 sind hinzugekommen 132, es befinden sich also dermalen daselbst 752. Die Zahl der Studirenden hat s{ch mithin um 49 vermindert. Theologie studiren gegenwärtig 474, Juríispru- denz 111, Medizin 114, Philosophie 53, in Summa 752.

Der Wiederaufbau der im Jahre 1833 durch Brand theilweise oder ganz“ zerstörten Städte Grottkau, Tost und Prausnis in Schlesien ist dur huldreiche Gnadengeschenke Sr. Majeftäe des Königs und durch reichliche Unterstü6ungen möglichst gefördert worden, und sind namentlich durch die zum Besten der Abgebrannten bewilligten Kirchen- und Haus- Kollek- ten dur die ganze Monarchie wünschenswerthe außerordentliche E gewonnen worden, indem diese Kollekten - Gelder den

erunglückten in Tost 6449 Rthlr., in Grottkau 6439 Rthlr. und in Prausniß 4090 Rthlc. eingetragen haben.

_ Kunst-Ausstellung in Breslau. :

Die Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kul-" tur und deren Abtheilung für Kunsi und Alterthum, in Verbindung mit dem hiesigen Künstler-Verein, werden im Jahre 1835 eine Ausstellung von Gegenständen der Kunst und hd-

47,739 »- N »

T D 9/943/,527 Rthir. 20 Sgr. 2Pf.

124

hern Industrie mit einander vereinigt veranstalten , und ¿war wird dieselbe mit dem 30. Mai beginnen und bis Anfang Juli an- dauern. Beide Vereine ersuchen deshalb alle Freunde der Kunft und- Jndusirie, so wie alle Künstler und Gewerbtreibenden , sie für diese Ausstellung zu unterstüßen, und diejenigen Gegenstände, wel- che dieselben einzusenden geneigt seyn möchten, spätestens bis zum 25. Mat unter ‘der Adresse

schaft, Herrn Glaenz (Blücher-Plaß im Börsen-Gebäude) an uns gelangen lassen zu wollen. Zu mehrerer Bequemlichkeit der Herren Interessenten hat für Berlin und für die mit Berlin in nähe- rer Beziehung stehenden Orte der Königl. Kastellan der Akademie der Künste, Herr Riet (wohnhaft im Akademie- Gebäude), die Spedition der Kunstsachen Übernommen, und ersuchen wir, alle betreffenden Gegenstände an denselben abzugeben. Fremde

suchen, uns früher als zu dem angezeigten Termine ihre beabsich- tigten Einsendungen anzeigen zu wollen. Breslau, den 18. Fan. 1835. Im Namen der Abtheilung für Kunst und Alterthum in der Schle-

sischen vaterländischen Gesellschaft und des Künstler-Vereins. Ebers. Herrmann.

Meteorologishe Beobachtung.

1835. Morgens Nachmitt. Abends | Nach einmaliger 29. Fanuar.| 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

E . 1339, 5 5 ‘Par. 339, 5 e 339,5 2 "Par. [Queltwärme 7,0 ° N. Luftwärme 0,0 ° R.|4- 4,3 ®R.|4- 0,3 °R. ¡

Thaupunkt |— 1,4 ° R.|4+ 0,5 °R.|— 1/7 0 R sluêwärme 2,0 ° R. Dunstsättg.| 89 pCt. |. 73 pCt. 84 pCt. [Bodenwärme 2,1 ° R. Si “tas E E D Ausdünft. 0,02 1" Rh. Wolkenzug | WNW. | Niederschlag 0.

Berliner Börse.

* Den, 30. Januar 1835. Amtl. Fonds- und Geld -Cours- Zettel. (Preu/+. Cour.) N rif Zf Bri Geld

1007 (1004 j Ostpr. Pfandbr. | 4 1017 975 | 967 [Pomm. do. 4 1062 637 | 627 j Kur- u. Neum. do.| 4 1007 Schlesische do.| A4 Rkst.C. d.K.-u. N.| Z. - Sch. d.K.-u.N.| Holl. vollw. Duk.|

Neue do.| Friedrichsd’or . .| Disconto

St. - Schuld - Seb. Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d.Seeh. Kurm. OblL m. I. C. Neum.Int. Sch. do. Berl. Stadt - Obl. Königsb, do.

Elbing. do.

Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grosshz. Pos. do.

1062 1061 10612

751

1007 7592

tim

382 102 [1012 [1025

e de | ju e e de d | de d

137 4

Auswärtige Börsen.

Frankfurt a. M., 27. Januar.

OVesterr. 55 Metall, 10013 10011. 48 93... 93. 228 552, —, 15 244 24 Bank - Actien 1562. 1561. Part. - Oblig. 1391. —, Loose zu 100 G. 215. —. Preuss. Präm,-Sch. 622. 627. do. 42 Anl. 958. —. Holl. 58 Oblig. v. 1832 9713 9711, Poln. Loose 701. 705. 55 Span. Rente 423, 421, §2 do. perp. 255. 257.

Paris, 24. Januar.

55 Rente pr. compt. 107. 25. fin cour. 107. 30. 32 Pr. compt. 76. 90. fin cour. 76. 95. 52 Neap. pr. compt. —. —. fin cour. 94. —. 58 Span. Rente 431 802 do. 273. Cortes 412. Ausg. Span. Schuld 157 à 5. Neue Span. Anl. 602.

Königlihe Schauspiele. Sonnabend, 31. Jan. Jm Schauspielhause: Corona von Saluzzo, Schauspiel in 5 Abth., nach einer alten Novelle, von

E. Raupach. (Frl. v. Hagn wird in der Rolle der Corona wieder auftreten.)

des Kastellans der Schlesischen Gesell--

und ganz unbekannte Künstler und Techniker müssen wir jedoch er- |

Sonntag, 1. Febr. Oper in 2 Abth. male wiederholt: Der Schwei in 1 Akt, von Hoguet. H. Schmidt.

Im Schauspielhause :

von C.

Schrekshuß, Posse in 1 Akt L. Angely. Montag, 2. Febr:

O : Die {s s Mut n O Hier, t fog j

Blum. Hierauf:

storisches Trauerspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Diensta / 3. Febr. B bth., mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer, WS in den Logen des

Oper in 5 Preise der Pläbe:

Ranges

Jm Opérnhause: Robert der

Ein Pla 1_Rthlr. 10 Sgr. 2c. 9

Im Schauspielhause: Französische Vorstellung.

——

Königstädtisches Theater.

Sonnabend, 31. Jan. Die Reise auf gemeinschaftli sten, Posse in 5 Akten, von L. Angely. Vorher: Pastoral.d,

_ phonie, oder: Erinnerung an das Landleben, L. van Beethoven.

in 5 Säben, j

Sonntag, 1. Febr. Lestocq, oder Jntrigue und Liebe, h)

in 4 Akten, von Scribe. Montag, 2. Febr.

Musik von Auber. Zum erstenmale: Endlich hat er g

gut gemacht! Lustspiel in 3 Akten, nach einer Englischen Für die Deutsche Bühne bearbeitet von A. L. B.

u Lande:

Markt-Preise vom Getraide.

Berlin, den 29. Fanuar 1835. Weizen 1_Rthlr. 21 Sgr. 3 Pf., auch 1 F

r. 3 Pf.; Róggen 1 Rtblr. 12 Sgr., auch 1 Rtblr 11 ; große Gerste 1 Rthlr. 7 Sgr. 6 Vf, auch 1 Riblr 36 .; kleine Gerste 1 Rthlr. 5 Sgr., auch 1 Rthlr. ; Hafer 27 6 f, auch 21 Sgr. 3 Pf.; Ecbscn 1 Rhlr. 27 Sgr. 6 Pf, |

Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf.; Linsen 3 Rtblr. Wispel #4 Scheffel. Zu Wasser: Sgr. und 1 Rthlr. 15 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 auch 1 Rthlrx. 10 Sgr. ; große Gere 1 Rthlr. 6 Sgr. 3

1 Rthlr. (schlechte

Wispel 6 Scheffel.

_Schock Centner Heu 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., au 15 Sgr.

‘Das

Das

Richter gegen baare Zahlung und sofortige

Eingegangen sind| Weizen (weißer) 2 Nthlr. , auch 1 Rthlr

Pf. 5 Sgr. ; Hafer 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rtblr. 0 Sorte) 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Eingeaaiatn sind

Mittwoch , den 28. Januar 1835. Stroh 8 Rthlr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr. | Branntwein-Preise vom 23. his 29. Januar 1835. Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pCt. oder 401 Ablieferung: K

Branntwein 27 Rthlr. 15 Sgr., auh- 25 Rthlr. 15 Q tofffel- Branntwein 26 Rthlr., auch 2% Rthlr. 22 Sgr. V

Der

Kartoffel-Preise vom 22. bis 28. Fanuar 1835. Scheffel 27 Sgr. 6 Pf., auch 20 Sgr.

Redacteur Cottel.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

è , T T I A S T B: P E A T R A um ——————

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaren.

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung Kl. Klintsch Nr. 104, Puc Nr. 207 und Zelenina vortheilhaft gele

hoben worden, we Marienwerder, den 20. Januar 1835.

Tivil-Senat des 2a: Preuß. Ober-

Landesgerichts ‘[kunftigen

Bekanntmachu

| Bekanntmachung. Nachdem in Folge getroffener Uebereinkunft der ] / Erben des allhier verstorbenenen Þ. med: Christian Der zum dentlichen Verkauf der adeligen Güter| Gottfried Knackfuß, die zu dessen Nachlasse gehörige, | den benachbarten Provinzen, sind unter d \ i: elegene, und mit einem sehr günstigen Nr. 296, lgut Verfügung vom 14. Novbr. v. F. auf [allhier zur Einstcht bereit liegenden Privilegio ver- den 20. Funi d. X anberaumte Termin if aufge- schene hiesige einzige Apotheke sammt allen dazu [ches hiermit bekannt gemacht wird. gehdrigen Gebäuden und Gärten, auch allen vor- handenen Vasen/ Utensilien und Vorräthen, welches zusammen auf 15,025 Thlr. gewÜrdert worden, nächst-

sieben und

n 4g. an hiesiger Stadt D1s zum Nachlasse der Miíitnochbar Peter und He- [werden soll, so werden alle diejenigen, welche sothane lene Z'eperschen Edeleuce gehörige, in dem Werder-|Apotheke nebs Zubehbr s.den Dorfe Reichenbérg gelegene, und Nr. 36 in dew [hierdurch eingeladen, sich Hypothekenbuche verzeichnete, auf 5003 Thlr. gericht-|tags 12 Uhr, allhier einzu lich verauschlagte Grundsück, welches in drei Huben lungsfähiafeit auszuweisen, ihre Gebote zu erdfnen Cullmisch eigen Land und Wohn- und Wirthschafcs-|und gewärtig zu seyn,

vom

zwanziglen März 1835, gerichtsstelle freiwillig versteigert

nden, sich Úber ihre Zah-

hause vollzogen werden.

daß die hiesige Apotheke| Breslau, den 20. Januar 1835.

Gebäuden bestehßer, soll in nothwendiger Subhastation |sammt dazu gehörigen Grundstücken demjenigen werde |

verfaufr werden. / Hierzu iff ein Termin auf

zugeschlagen werden, welcher bei dem, nach 12 Uhr | beginnenden Licitiren das höchste Gebot behält, den den Siebenten März 1835, Vormittags 11 Uhr, |10ten Theil der Erstehungs- Summe sofort baar er-|

Güter-Verkaufs- Anzeige. , Herrschäften, Dominial- und Freigüter, sowohl in jeder ‘beliebigen Gegend Schlesiens, als auch in

Anfrage- und Adress-Bureau der Haupt- und Residenz - Stadt Breslan (altes Rathhaus).

1 Apotheke-Verkauf. Eine hieselbst am besten Platze gelegene und ane |sehr gut rentirende Apotheke soll zn einem zeitge- zu erstehen gesonnen sind,|mülsen Preise verkauft und der Abschlass des Ge- edachten Tages, Vormit- |schälts durch das Anfrage- und Adrels- Büreau der Haupt- und Residenz-Stadt Breslau im alten Rath-

G An 3e g: e. Die Listen der 6ten Verloosung der Poln. Anleihe| bis 5 Uhr,

en vor- theilhaftesten Bedingungen zum Kauf nachzuweisen mit

¡ Derselbe gewann: 1831 den 4. April, die Riddlesworth- Stakes mit 2100 Yf f 1831 den 7. April, dic Dinner-Stakes 4 1350 Yfl 1831 den 19. April, die 2000 Gs. | Stakes mit 1600 Jf 1831 den 21. April, die Newmarket-

Stakes mit

Summa 6050 Pf.& Anmeldungen sind an die Herren Stallm Seeger und Trainer Hart einzusenden. Berlin, den 19. Januar 1835. Die Comittée des Aktien - Vereins

Literarishe Anzeigen.

Bücher - Auction in Eisleben. Montags, den 1. Juni 1835 und darauf fol Tage, früh von 9 bis 12 und Nachmittags vol

vor dem Herrn Stadigerichts-Secretair Lemon iu dem |legt, die Hälfte des Kaufpreises, bei Verlust des ge- von 1829, welche von den Serien am 1. und von Sachsen mit der öffentlichen Versteigerung

Grundsäcfe zu Reichenbeig angescut.

Die Taxe, der neueñe Hypothekenschein und dies erfolgenden Adiudication zu berichtigen verspricht, |Zeit bei Unterzeichnetem erscheinen.

besouderena Kaufbedingungen tdônnen in unserer Regi-|die andere Hälfte aber gegen Verzinsung zu 4 pCt. und 5 jährige Aufkündigung in Qualität unbezahl(- ter Kaufgelder hypothecarisch Übernimmt und über- ; haupt den Þ). Knackfußischen Erben, welche sich die!liche 2940 Serien, worin man die bereits verloosten Auswahl unter den Licitanten vorbehalten haben, an- | chon angezeichnet findet und bis 1854 anmerkfen kann Hertel in Berlin, Scharrnsr. Nr. 3.

stracur eingesehen werden. Danzig, den 8. Juli 1834. : | Königl. Preuß. Land- und Stadtgericht.

Subhastations - Patent. Das, aus: j

1) dem Dorfe Rosnowo-

2) dem Dorfe Rosnowko,

3) dem Dorfe Gerostawiec, /

4) den Hauländereien Rosnowskie / bestehende, im Regierungs - Bezirk Posen, Posener Kreises belegene, der Antonina v. Pomorsfa , gehbor- nen v. Przyiemska gehörige adelige Gut Rosnowo,

worden, soll im Termine den 28. Juli 1835, fruh 10 Ubr, 6 vor unserem Deputirten Landgerichts - Rathe Cule- Mittwoch den 4.

mann in unserem Partheien - Zimmer dfentlich a Uhr, in dem Lok

n Meistbietenden verkauft werden. WerIN hierdurch eingeladen, in dem Gebote abzugeben. Die Taxe, der neueste Hypothe-

der Registratur eingesehen werden. Posen, am 15. Fanuar 1835. - Königl. Preuß. Landgericht.

nehmlich erscheint.

Uebrigens hängt eine nähere Beschreibung der zur hiesigen Apotheke gehdrigen Grundstücke und der auf denselben haftenden Abgaben am hiesigen Rathhause aus. Rochliß, den 9. Fanuar 1835.

Das Stadtgericht. R. G. Schrödev, Stadtrichter.

Die Herren Aktionairs der Berlinischen Feuer-

welches gerichtlich auf 36,439 Thlr. 5 sgr. abgeschäßt | versicherungs'- Anstalt werden ersucht, zu der -be-|stch

so wie das

Anleihe sind auch noch fortwährend Plan, die Listen der schon erfolgten

zu haben

( j 5 Ziehungen, als an Handschriften bekannte tabellarische Heft Úber sämmt-| Bibliothek , verzeichnetéèn Bücher, gegen gleich b

zahlten 10ten Theils , bei der noch vor Ostern 1835 |den Prämien am 15. Mäârz e. beginnen, werden zur |dem ersten Theile des Catalogs der zum Nath Von erwähnter|des Herrn Stifts - Regierungs- Raths F. J. l

: der[Bülow gehörigen, sowohl an gedruckten Wel

Úberaus reichen und kost

Nezgbung in Preuß. Court. begonnen werdet.

umfaßt dieser Theil in 2 Abtheilungen (von 470 1 401 Seiten in gr. Oktav) allgemeine Wissenscha funde und Literar- Geschichte, ältere und nel Sprachkunde, Pädagogik, Philosophie und Thel

on vorher zugelassen werden.

al- der benannten Anstalt, Span-

eginnen werden. Marktpreise in Rechnung es den Herren Besißern selbst| Sorge zu tragen.

J. H. Böse.

lichst wohlfeil und die Fourage nach dem

Der Vollblutshengst Riddlesworth. | Gezogen vom Gr. v. Jersey 1828 vom Emilius|thropologie, Medizin und Chirurgie und {li und der Filagree (Engl. Gen. - Gest. - Buch Vol. 111.|Furisprudenz , Politik und Diplomatik. Pag, 135) wird vom 1. März an Stuten deen ;|des Catalogs solche die fruher abfobley , oder roßen, können auch| Herrn Buchhändler Reichardt in Eisleben, so " Uns - l Das Sprunggeld auf Bestellung, durch alle accreditirten Buchhal kannten jährlichen General- Versammlung sich in}beträgt 5 Friedrichsd’or und 1 Thaler Trin, lungen und Antiquarien des In - und Auslande! FA [1 erson ader darch legitimirte Bevollmächtigte, am| welche pränumerando zu entrichten sind. Der H : Februar a, c., Vormittags vor 11 siebt zu Schdneberg g der S gea l l - nterbringung von Stuten sind Vorbereitun Kauflustige dauer Strasse No. 81., gefälligst einzufinden, da die troffen, unp Diéd von dem Trainer Hrn. Ha Termine ihre| Verhandlungen präcise 11 Uhr: b

Berlin, den 20. Januar 1835. ken - Schein und die Kauf- Bedingungen kdnnen in| Die Direktion der Berlinischen Feuer- versicherungs-Anstalt.

Für die gen ge- rt m g- hiestgen estellt werden; auch bleibt berlassen für die Fourage|gen Preisen , Riddlesworth tritt dur | aufmerksam zu machen uns erlauben.

Beneckev:Gröditzberg. W.Brose. I. Hotho.|feine Leistungen den ausgezeichnetsten Pferden die| Buchhandlung J. A. L ist in Berlin, Burgstraße Nt F. G, van Halle. Seite. i

der shdônen Wissenschaften , Mythologie und Alt thumskunde, alte classische Literatur, Theologie, !

Exem}

sind bei dem Haupt= Commissiond!

eld nad hahen. L

In der Augsbnrger Allgem. Zeitun g, B! lage zu Nr. ck u. 6, befindet sich eîne AnkündigW| üb. antiquar. Werke unseres Lagers, zu äußerst b! auf welche wir das gelehrte Publill

er-Soldat, militairisches 9 Y Musik von dem K. Kammer- Musi

Capricciosa, Lustspiel in 3 Abi Zum erstenmale wiederholt; M nach Bayard und Laurence, i

Im Schauspielhause: König Enz,

soll zu Eisleben im Preuß. Herzogl}

Allgemeine

he Staats-Zeitung,

E 7

@ 32.

Amtliche Nachrichten.

Kronik des Tages.

Se. Majestät der König haben dem Königl. Dänischen F ammerherrn, Grafen von Reventlow-Criminil, und dem Hofmarschall / Obersten und General- Adjutanten Sr. Durch- aucht des Herzogs zu Sachsen - Altenburg, von Münchhausen, den St, Johanniter - Orden zu verleihen geruht. :

Se, Majestät der König haben dem Advokat: Anwalt bei )em Appellationsgerichtéhofe zu Köln, Justizrath und Professor Dr, Bleißem, den Rothen Adler-Orden Zter Klasse zu ver- hen geruht. /

O Majestät der König haben dem Divisions- Auditeur Danzier der 15ten Division, dem Bombardier von Jak o- icki der úten Artillerie- Brigade, dem Bataillons: Tambour eiche vom Iten Bataillon (Briegschen) des llten Landwehr Regiments, dem Unteroffizier Kaftan vom 2ten Bataillon (Ma- jenburgschen) des 5ten Landwehr - Regiments und dem Bürger Máhlberg zu Posen die Rettungs-Medaille mit dem Bande u verleihen geruht.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht, den (éherigen Minister: Residenten am Römischen Hofe, Geheimen egationsrath Pi. Bunsen, zu Allerhôchstihrem außerordent- hen Gesandten und bevollmächtigten Minister bei diesem Hofe

ernennen und ihn in diejer Eigenschaft mittelst neuer Kredi- ye zu beglaubigen.

Des Königs Majestät haben geruht, die Wahl des Land-

Maihs und bisherigen Landschaftsraths, Grafen von Schwerin

uf Pukar, ua Direktor des Vorpommerschen Landschafts- Departements Allergnädigst zu bestätigen.

Des Königs Majestät Yasén den Ober - Landesgerichtsrath on Keller zu Königsberg in gleicher Eigenschaft an das Ober- andesgericht zu Breslau zu verseßen und dagegen den bisheri-

en Stadtgerichts: Direktor Rhode zum Ober-Landesgerichts: -

ath und Mitgliede des Ober - Landesgerichts zu Königsberg zu neunen geruht.

Der. Justiz - Kommissarius Franz Scholz zu Neisse ist ugleich zum Notarius im Departement des Ober-Landesgerichts u Ratibor bestellt worden.

Der bisherige Ober - Landesgerichts - Referendarius Kon- tantin Ernst Raiser is zum Justiz-Kommissarius bei den ntergerichten des Neustädtschen Kreises, mit Anweisung seines Wohnorts zu Neustadt in Ober- Schlesien, bestellt. worden,

Zeitungs-Nachrichten. A u 8 land.

Rußland.

St. Petersburg, 24. Jan. Durch Kaiserl. Tagesbefehl vom Sten (20) d. M. if der General-Lieutenant, Baron Osten- aen I., bisheriger Befehlöhaber des vereinigten Kavallerie- orps, zum Befehlshaber des zweiten Reserve - Kavallerie: Corps, an die Stelle des General-Lieutenants Kablukof I., und der Beneral- Lieutenant Gerstenzweig, bisheriger Chef der Artillerie des abgesonderten Garde-Corps, zum Befehlshaber des vereinig- en Kavallerie - Corps ernannt worden.

Die Geheimen Räthe und Senatoren Stog und Steer ha- Ven den Weißen Adler-Orden erhalten. /

Der bei der diesseitigen Gesandtschaft in Berlin angestellte err von Osseroff ist zum Kammerherrn Sr. Kaiserl. Majestät rnannt worden.

- Die hiesigen Zeitungen enthalten eine Kaiserl. Anord- inz in Bezug auf eine neue Organisation der Hospitäler in den Gouvernements, welche, wie es im Eingange heißt, der Er- vartung Sr. Kaiserl. Majestät, als Allerhdcchstdteselben sie kürz- ich besichtigt, nichts weniger als entsprochen hätten. Der neuen Vrganisation zufolge, werden jene Kranken-Anstalten jest in zivei Klassen, in Central-Hospitäler und in bloße Lazarethe, zerfallen.

Polen.

Warschau, 27. Jan. Die Zahl der jungen Tänzer und red bei dem Kinderball, welchen der Fürst und die Für- in von Warschau vorgestern im Schlosse gaben , belief sich auf

Der junge Fürst Paskemwitsh, Sohn des Feldmarschalls, erôfsnete den Ball mit einer Polonaise, die er mit. dex jungen Gräfin Antonie Grabowska tanzte. Es wurden sodann verschie- dene andere Tänze von den Kindern trefflich ausgeführt, und Un 10 Uhr begab sich die junge Gesellschaft zum Abendessen. Als die Kinder si entfernt hatten, unterhielten sh noch ihre deltern und andere geladene Gäste mit Spiel und Tanz. :

Der hiesige Stadt:Rath macht bekannt, daß die Polnischen Edelknaben, welche in die Kaiserl. Russischen Kadetten - Corps aufgenommen werden sollen, höchstens 12 und mindestens 10 Be ast seyn müssen. Diejenigen, welche schon über das zwölfte

ahr hinaus sind, föônnen, sobald sie das sechzehnte erreicht aben, in dem Adels - Regiment Aufnahme finden. Bei dem Gesuch um die Aufuahme derselben, welhes an den Militair-

ouverneur von Warschau, General - Adjutanten Pankratjeff, tinzureichen ist, müssen die nöthigen Dokumente über die adliche bkunft der Knaben, ihr Taufzeugniß und ein Gesundheits - At- test beigefügt werden. Die Aufgenomm:nen müssen auf Kosten der Aeltern oder der Knaben selbsk, wenn sie älternlos sind, nach St. Petersburg gebracht werden.

Der Administrations - Rath hat dem Herrn Felix Tymie- niezfki ein 15 Jahre lang gültiges ‘Patent auf eine von ihm er- fundene neue Maschine zum Mähen des Getraides ertheilt,

11e E T B E AA Me A

E E L E

Frankrei.

Paris, 24, Jan. Der Präsident und die Secretaire der Pairs - Kammer hatten vorgestern Abend die Ehre, dem Könige den Geseß-Entwurf über den Bau cines Gerichts -Saales fär den Pairshof vorzulegen.

Der General-Lieutenant Graf Partouncaux ist -am láten d. M. zu Mentone in dec Sardinischen Grafschaft Nizza bei der Familie seiner Gemaßlin mit Tode abgegangen. Herr Sou- met, Mitglied der Französischen Akademie, der gerade dort an- wescnd war, hielt an der Gruft eine den Verdiensten des Ver- storbenen angemessene Standrede.

Die Kotnmission, die im Jahre 1822 ernannt wurde, um dem Herzoge von Berry ein Denkmal zu errichten, hat unterm gestrigen Datum ein Schreiben in die öffentlichen Blätter ein- rúdcken lassen, worin sie den Subscribenten zu diesem Denkmale über die Verwendung der ihr anvertrauten Fonds Bericht ab- stattet. Dasselbe lautet. seinem wesentlichen Inhalte nach folgen- dermaßen: „Meine Herren! Ein von Jhnen beschlossenes Mo- nument erhob sich in der Mitte der Hauptstadt. Geachtet und geehrt während unserer politischen Stürme, gab es zugleich Zeug- niß von dem Abscheu Frankreihs vor dem Meuchelmord, und von ‘den Tugenden des Fürsten, dessen sterbende Stiuume Gnade fr den Thärer erflehte; denn sein Herz hatte dem Mörder vergeben. Dieses Monument ist in Folge eines unerwarteten Beschlusses, der traurige Erinne- rungen weckt, ungeachtet unserer Bemühungen , vernichtet wor- den, Die Geschichte wird einst sagen, zu welchem Zwecke und auf wessen Befehl. Was uns betrifst, so haben wir, getreu dem Uns gewordenen ehrenvollen Austrage der Gewalt die Gerechtig- keit, dem Mißbrauche die gesetzlichen Formen, der Willkär Jhre Rechte entgegengeseßt. Nachdem wir aber gegen einen Akt der Vernichtung protestirt, der dur keine Volks- Aufregung geboten ward, haben wir uns noch über die Verwendung der uns über- gebenen Fonds auszuweisen. Gleich bei der ersten Aufforderung im J. 1820 gingen aus allen Theilen Frankreichs 775,118 Fr. ein, die dur die sofortige Anlegung dieser Summe allmälig auf 987,774 Fr. stiegen. Unsere CEinnahme- und Ausgabe - Rech- nung soll, nahdem wir alle Instanzen durchgegangen, dem Rechnungshofe vorgelegt werden. Noch {weben die Haupt- fragen vor dem Staats- Rathe und den gewöhnlichen Gerichts- hôfen. Aus kolossalen Marmorblôcken war ein Monument be- \{hlossen und die Ausführung desselben den talentvollsten Künst- lern anvertraut worden. Die Kosten dafür wurden auf 353,000 Franfen veranschlagt. Bald erhol sich das neue Gebäude; es stand bereits unter Dach und war von den Marmorblöcken umgeben, die das Innere desselben schmücken sollten; man hâtte es, bis ruhigere Zeiten die Einweihung desselben zu seiner ursprünglichen Bestimmung gestattet hätten, zu ir- gend einer frommen Stiftung benußen können; denn die Kommission würde, unter Vorbehalt Jhrer Rechte, immer noch ín Jhrem Sinne gehandelt zu haben glauben, wenn sie sich eine, den Gesinnungen. und dem Andenken des Prinzen würdige Bestimmung gefallen lassen hätte. Aber es is verschwunden! Nichtsdestoweniger wird sich eine unauslöschlihe Erinnerung an jenen Plaß knüpfen, dem ein heldenmüthiger ‘Tod die Weihe gegeben hat. Von unseren Händen errichtet, ist das Denkmal verschwunden; vielleicht aber wird dêreinst die kindliche Liebe auf demselben Plabe dem Andenken des Vaters ein Monument errichten, Dann werden Jhre und unsere Wünsche erfüllt seyn.“ An der Spise der 5 Unterzeichner dieses Schreibens steht der Graf von Chabrol, ehemaliger Präfekt des Seine- Departements.

Man schreibt aus Abbeville unterm 22sten d. M.: „Der Somme: Kanal, der bereits vor länger als einem Jahrhundert angefangen wurde, ist nunmehr beendigt. Die Kosten desselben belaufen stch auf nahe an 30 Millionen Fr.; dafür verspricht er aber auh dem Handelsstande wesentliche Vortheile. Am 17ten d. M. ist ein Fahrzeug von 110 Tonnen, direkt aus Cette kom- mend, hier in Abbeville angelangt. Es is dies seit 2 Jahrhun- derten das erste Schiff, das aus dem Mittelländischen Meere in unseren Hafen eintrifft. Jn Marseille werden gegenwärtig ähn- liche Ladungen vorgenommen. Die hiesige Gesellschaft zur Nach: eiferung hat eine silberne und cine bronzene Medaille für dieje- nigen beiden inländischen oder fremden Schiffe von resp. 200 und 150 Tonnen ausgeseßt, die, aus dem Mittelmeere kommend, zum ersten Male auf dem neuen Kanale in Abbeville anlangen.

In einem hiesigen Blatte liest man folgende Anekdote des Fürsten von Talleyrand : Ein gewisser Vicomte V , der, wie der Fürst, in einigen Häusern Zutritt hatte, wo hoch ge- spielt wurde, stand in dem Rufe, daß er nicht Übel bewandert in der Kunst dessen sey, was die Franzosen . corriger la for- tune“ nennen. Eines Tages wurde er auf der That ertappt, und mit der Andeutung zur Thür hinaus gewiesen, daß, wenn er es sich jemals einfallen lassen sollte, wiederzukehren, man ihn zum Fenster hinauswerfen würde. Am folgenden Tage besuchte der Vicomte Herrn von Talleprand, dem er unter Betheuerung seiner Unschuld sein Mißgeschick klagte, Herr von Talleyrand zuckte die Achseln und schwieg. „Jch befinde mich wirklich in einer unangenehmen Lage“‘/, sagte der Vicomte, „geben Sie mir doch einen Rath.“ „Nun so rathe ih Jhn:n, mein Lieber“, erwiederte der Fürst, „„känftig nur noch in Parterre: Wohnun- gen zu spielen./7 : é N

Das Journal des Paris erklärt die Nachricht anderer hiesigen Blätter, daß die Gerichtshöfe am 21. Januar keine Sibungen gehalten hätten, für ungegründet. :

Das Journal des Débats enthält nah längerer Zeit wieder einen strategischen Artikel Über die Ereignisse in Spanien. Derselbe lautet im Wesentlichen folgendermaßen : „Umständlichere und zuverlässigere Nachrichten von der Spanischen Gränze er- klären jeßt die Niederlage eines Bataillons “des Regiments von Granada durch den Karlistischen General Eraso. Es ist zuvör- derst zu bemerken, daß Mina in den ersten Tagen des Januars den größten Theil seiner Streitkräfte um Pampelona und auf der Straße nah den Pyrenäen konzentriren mußte, um die An-

kunft cines wichtigen Transports von Geld, Effekten und Mu- nition gegen die Demonstrationen Zumalacarreguy's zu beschüzs zen, und daß dieser, da er keine Aussicht sah, jenen Transport mit Erfolg angreifen zu kdnnen, die Gelegenheit benußte, um sich nach der fast ganz von Truppen entblößten Gegend von Vit- toria zu begeben. Etaso, nachdem er sih am 12. Dez von Mina im Carrascal hatte überfallen lassen, war nach Biscaya detaschirt worden, um dort die von dem General Espartero geschlagenen Insurgenten zu verstärken. Während Eraso am 5ten d. von Villasana ôstlich von Orduña aufbrach, rückte das Bataillon von Granada von Medina del Pomar auf das Gerücht, daß sich dort einige Karlisten - Haufen gezeigt hätten, vor, ohne von der Ueberlegenheit der feindlihen Streitkräfte ge- hôrig unterrichtet zu seyn. Die Kolonne von Villalobos operirte gemeinschaftlih mit der des Ecxaso, wodurch eine Masse von 2—3000 Mann gebildet wurde, und man war weit ent- fernt, ihr Erscheinen an der Gränze von Castilien zu erwarten. Das Bataillon von Granada, von dem Regiments - Obersten, Marquis von Campoverde, kommandirt, machte eben bei den Wirthshäusern von Roboro Halt, als es plôslich, ohne sich sam- meln zu können, von allen Seiten umringt und niedergemegtelt wurde. Man hat anfänglich von 800 Mann gesprochen, von denen nur 450 zu Gefangenen gemacht worden wären, und 13 Mann nebst dem Obersten sich dur die Flucht gerettet hätten. Alle übrigen wären gleih auf dem us eblieben, und die 450 Gefangenen in drei Abtheilungen erschossen worden. Diese Gräuel sind glücklicherweise übertrieben. Die Christinos wa- ren noch nicht einmal 400 Mann stark. Ein Theil der!-l- ben hat, gleih nah den ersten Schüssen, noch eit gehabt, sich in den Häusern zu verschanzen, wo sie sich bis auf den lesten Blutstropfen vertheidigt haben. Ein anderer Theil konnte in das Gebärge flüchten. Die wirkliche Zahl der Gefangenen beläuft sih auf 160; man weiß bis jest noch nit, ob sie sämmt- lih erschossen worden sind. Eraso scheint seine Operationen in Castilien nicht fortgesest zu haben. Wir haben bis jest über- haupt nicht gesehen , daß die Karlisten eine anhaltende Bewe- gung außerhalb der drei Baskischen Provinzen und Navarras versucht hätten; ihre vom Centrum der Jnsurrection entferntere Expeditionen beschränken sich mehr auf Aushebung von Rekcu- ten, Geld und Lebensmitteln. Der Oberst Eraso ist nicht, wie man verbreitet hatte, auf Burgos vorgerückt; auch sollen die von dem General-Capitain von Alt- Castilien getroffenen Vor- kehrungen jene Provinz vor einem tiefern Eindringen der Kar- listen sicher gestellt haben.“

Die Quotidienne theilt Über die legten Bewegungen der Karlisten in Spanien folgende Erläuterungen mit: „Wir haben Nachrichten von der Spanischen Gränze über die Kriegs - Ereig- nisse bis zum 14. Januar. Zumalacarreguy ist nicht über Vit- toria hinaus vorgerückt; Eraso ist eben so wenig auf Burgos marschirt. Nachdem er den Zweck seines Einfalls in Castilien, jenen nämlich: sch Waffen zu verschaffen und das Land zu refognosciren, erreicht, hat er seine Stellungen in Biscaya wie- der eingenommen, ohne in seinen Operationen beunruhigt wor- den zu seyn. Die Bewegung auf Burgos ist übrigens nur ver- schoben, denn die Karlistischen Chefs sehen die ganze Wichtigkeit des Besites jener Stadt ein und treffen ihre Anordnung, um diesem zufolge zu handeln.‘ ;

Aus Baigorry schreibt man: „Etwa 30 Christinos un- ter dem Kommando des Capitains. Achoura erschienen fürzlih bei den in den Aldudes stationirten Französischen Vorposten und begehrten eine Zuflucht auf unserem Gebiete; sie sagten aus, sie seyen in einem neueren Gefechte von den Arien getrennt wor- den und beabsichtigten, über Behobia nah Spanien Aut kehren. Sie streckten demzufolge die Waffen, und ein Detasche- ment des 18ten leihten Regiments wurde beauftragt, sie bis zu dem von A bezeichneten Orte zu begleiten.“

Die Gazette de France giebt folgende Korrespondenz aus Bayonne vom 19. Januar: ,„ Zumalacarreguy ist am láten von Alegra (in Alava) mit einigen Bataillonen, einigen Stein- stücken (welche steinerne Kugeln abschießen) und einem Zwsölf- pfünder aufgebrochen, um das Fort Maesta, worin sih 800 Chri- stinos befinden, anzugreifen. Diese befestigte Kaserne liegt au der Heerstraße von Rioja Und Biscaya nah Aragonien; 6000 Christinos stehen bei Estella. Eraso ist mit einer großen Menge Flinten und Munition, die er dem Regiment von Granada ab- genommen, oder die durch die Urbanos freiwillig abgeliefert wurden, nach Biécaya zurückgekehrt. Espartero ist in Bilbao blokirt; er hat nur 900 Mann bei sich, welche der Niederlage am 3. Jan. zu Osmaisteguy entgangen sind. Fünfhundert Re- kruten aus der Provinz Burgos sind in Navarra eingerückt, uu dem Don Carlos zu dienen; sie sind den beiden Bataillonen von Castilien, die bei dem Könige sind, einverleibt worden. Alles nimmt ein drohenderes Ansehen gegen die jeßige Regierung.“/

In der Sentinelle des Pyrenées vom 20. Januar liest man: „Mina ist am 17. Januar von Pampelona aufges brochen, um den Karlisten entgegen zu ziehen. Der. Kriegs: Minister Llauder wird, wie man sagt, in „Navarra erwartet, wo er sich seinerseits mit dem Bürgerkriege messen will. Zu Madrid scheint man sich nur mit Vergnügungen zu beschäftigen. Maskenbälle haben im Theater statt. Die Granden von Spa- nien und Privatpersonen geben deren ihrerseits seit dem Mo- nat Dezember. ‘/

Großbritanien und Jrland.

London, 24. Jan. Lord Granville hat am Tage nah seiner Ankunft aus Paris dem Premier - Minister einen Besuch abgestaliet.

Die Oppositions-Blätter heben es als einen Uebelstand her- vor, daß um die Zeit, wo die Thron-Rede werde gehalten wer- den können, was frühestens aht Tage nah dem 19. Februar, bis zu welchem Datum die Berichte über alle Wahlen einge- andt seyn müssen, der Fall seyn dürfte, schon die Si6ungen der

ezirks- Gerichte ihren Anfang genommen haben, und also viels

C S R A E R r eri