1835 / 34 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Wellington, über meine Absicht, England zu verlasse, gewechselt u haben; und daher nàturlih auch eben so wenig ein Wort über Len Ort meines Aufenthalts und über die Dauer meiner Abwejen-

heit. Dies is auf Mannes-Ehre die Wahrheit; und wenn der Her=-

¿og von Wellington oder ih geglaubt hätten, die Entfernung des vorigen Ministeriums durch eine Handlung oder durch einen Kunst- griff bewirken zu können, so frage ih Ste, wäre es dem gesunden Menschenversiande gemäß gewesen, daß ih England verließ, oder, daß er mich, ohne mir auf direkte oder indirekte Weise eine Mittheilung Über die öffentlichen Angelegenheiten gemacht zu haben, hätte reisen lassen? (Beifall.) Und glauben Sie mir, meine Herren, wenn es Leute ‘geben sollte, die einer gemeinen Fntrigue gegen ein Minisic=- rium fähig wären , so besipt die höchste Behörde dieses Königreichs Einsicht genug, um die Fntriganten zu unterscheiden, und Recht lichkeit genug, um ihre Pläne zu vereiteln und sie für immer von dem Vertrauen und dér Gunst der Krone auszuschließen. (Beifall) Aber obgleich ih in Betvef der Umstände, unter denen wic ins Amt cintraten, die reine Wahrheit sage, so habe ich es doch nicht gethan, umir- gend eine Verantwortlichkeit, welche auf unslasten könnte, zurückzuwei-= fen. Was die persdnlichen Folgen betrifft, die aus dem von uns befolg- ten. Verfahren entspringen könnten, so haben weder der Herzog von Wellington noch ih ste tn Anschlag gebracht. Wir waren durch kein all- gemeines Prinzip verhindert, in den Dienst der Krone zu treten; wir wurden zur Zeit einer großen Krisis dazu. aufgefordert, und wir erfüllten diejenige Pflicht, welche eben so gebieterish is für den Civilisten, als für den Soldaten, und die uns befiehlt, nicht an dem Gemeinwesen zu verzweifeln und dem Dienste des Königs, der idetr- tisch is mit dem Diense des Staates, die persönlihe Gemächlich- feitund die persónlichen Jnteressen, ja, wenn Sie wollen, die persdnliche Sicherheit zum Opfer zu bringen.‘ (Lauter Beifall.)

Îm weiteren Verlauf seiner Rede (wovon wir uns noch eine Mittheilung vorbehalten) sezte Sir Robert Peel näher „auseinander, weshalb er es für seine Pflicht gehalten, das ihm von Sr. Majestät anvertraute Amt anzunehmen, wo-

‘hei er auch sciner Bemühungen erwähnte, den Lord Stanley zum Eintritt in das Ministerium zu bewegen. Obgleich, sagte cr, nah der Weigerung des Leßteren die Grundlage, auf twel- cher das neue Kabinet errihtet worden, nit so ausgedehnt sey, als er (der Redner) sie gewünscht hätte, so ständen doch die Män- ner, welche er zur Theilnahme an der Verwaltung eingeladen, in solchem Ruf, daß sie das allgemeine Vertrauen verdienten, und er sey auch überzeugt, wie es sih denn bei den Wahlen zur Ge- núge ergeben habe, daß das Volk ihnen Vertrauen schenke, denn was erbitterte Politiker das Volk von England nennten, ver-

. diene diesen Namen nicht. Der Redner sprach sh sodann úber die Bedeutung des Worts „Reformer“ aus und behauptete, daß er zehnmal mehr zur wahren Verbesserung der Einrichtungen des Landés gethan habe und noch thun werde, als die sogenannten Refor- mer. „Wen ih nun““, so {loß der Minister seinen Vortrag, „eine Versammlung wie diese sehe, die keinen anderen Zweck haben Fan, als die Beförderung der wahren Interessen des Landes,

_weth7-ich- sie den Wunsch aussprechen hôre, daß einer Verwal- tung, die auf den Grundsaß der Erhaltung unserer Jnstitutio- nea und der Abstellung von Mißbräuchen und Beschwerden ge- baut ist, ih Werk gelingen môge, so habe ih ein Recht, hierin den aufrichtigen Ausdruck. der Wünsche der Klasse, welcher Sie angehdren, und welhx Sie repräsentiren, zu finden.“/

Herr Charles Grant hielt am 17ten d. seine Wahlrede zu Jnverneß, und sprach darin die Vermuthung aus, daß das jeGige Ministerium binnen kurzem gestärzt seyn und: Graf Grey wieder ans Ruder kommen würde, dessen politischem Charakter er das größte Lob spendete. „Jch glaube“/, sagte er, „daß die

“Zeit nicht sehr fern ist, wo die Blicke der Nation sich wieder auf ‘thn wenden werden, und wo der Souverain ihn wieder in seinen Räáth- berufen wird.// Weiterhin spielte der Redner auf die gegen Lord Brougham erhobenen Beschuldigungen an und sagte in dieser Beziehung unter Anderem: „Jch werde hier an jeuen ausgezeihnetenMann, den vorigen Lord-Kanzler Brougham, er- ¿anert, Jch weiß, daß man mancherlei Bemerkäangen über einige seiner Sonderbarkeiten gemacht hat. Es ist aber eine leichte Sache, sic) die Schwachheiten oder Excentricitäten ausgezeichneter Per- sone u Nuge zu machen. Leicht, sage ih? Es ist die gewöhn- liche Rache kleinlicher Seelen. " Diese Schwächen sind Nahrung fär ihre Schyodenfreude und Scheelsucht. Wo sie etwas Ge- meines entdecken ¿nnen, fassen sie es sogleich begierig auf, und für dgs Große haben fe keinen Sinn, sie verlachen und ver- spotten es. Das: ist freilich das leichteste Geschäft für einen fkon- servativen Staatsmann.“ Die Oppositions-Biätter nehmen sich nun auch des Lord Brougham wieder an, obgleich sie früher um Theil selbst ihren Wiß gegen ihn ausließen; namentlich

Kimme der Sun den Aeußerungen des Herrn Grant voll

kommen bei und meint, es habe in dem System der Tories gele- en, ihre leßten Jntriguen damit zu beginnen, daß sic den Lord

rougham lächerlich und verhaßt zu machen gesucht, den sie jrcteten und verabscheuten. „Sie werden aber finden‘, fügt dieses Blatt hinzu, „daß sie mit ihren Mandvern die Kraft ei- nes Réesen nur gestählt, niht gelähmt haben. Lord Broug- ham wird Zuf seinen Siß im Oberhause zurückkehren, welches nie seines Glenen sah, und wenn er erst scine Stimme erhebt, um die Sache des Polks gegen eine Faction zu vertheidigen, dann wehe den Armen, o seinen Unwillen über sich herauf be- s{hworen haben. Der Herzog von Wellington selbs wird einen gewaltigeren Gegner, als Napoleon es fux thn war, in Broug-

ham finden.“ j

Der Examiner hält das von Lord John Russell gegen fie geheime Abstimmung vorgebrachte Argument, daß sie die HVsdhler von aller Verantworclichkeit befreien m ürde, für nichtig, ind.m er dagegen Folgendes bemerkt: „Wem sonst will Lord F, Rc'ssell den Wähler verantwortlich machen, als den Nicht-

Wählert - Und wenn diese ein kompetentes Urtheil über die an-

: getnessene Ausübung des Wahlrechts haben sollen, mússen sie dann nicht eve? so kompetent seyn, dieses Recht selbst auszuüben ? Jenes Argument würde also p Gunsten des allgemeinen Wahl- rechts sprechen. Wenn die Wählerschaft groß genug is, se sind ihre Interessen mit den dffentliaz¿n Interessen identisch, und es bedarf fei- ner Verantwortlichkeit, um Jemand zu nôthigen, daß er im Einklang mit dem, was er für sein Jnteresie hält, stimme. Es ist klar,

“daß wir zuleßt irgendwo auf eine von aller Verantwortlichkeit freie Gewalt kommen müssen. Lord J. Russell will die Wähler den Nicht/Wählern verantwortlich machen, wem aber sollen die Nicht-Wähler für den rechten Gebrauch ihres Urtheils verant- wortlich seyn? Dem Volke kann kelne politische Verantwortlich- keit auferlegt werden, und ein gutes Wahl-Spstem verleiht dem- jénigen Theile des Volkes, dessen Jnteresse en einer guten Re- gierung mit dem Interesse des Ganzen identisch ist, eine Ge- walt, die feiner Kontrolle mehr unterworfen ist.“

er Tímes zufolge, wird Lord Heytesbury übermorgen in

¿vie Kérsainndndi der Direktoren der Ostindischen. Compagnie förmlich zum General-Gouverneur von Indien ernannt werden.

Vorigen Ditastag hat die Auction der von Herrn Heber hinterlassenen großen Bibliothek begonnen.

Aus Madrid sind Nachrichten bis zum 15ten d. hier ein- gegangen, die jedoch nichts Wichtiges enthalten; man erwartete

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gleih nach der Bewilligung der nöthigen Subsidien die Auf- lósung der Prokuradoren - Kammer.

Am Mittwoch ist das Dampfboot „Meteor“, mit 30,000 Pfund in Sovereigns an Bord, von Falmouth nach Lissabon ab- gesegelt. Dieses Fahrzeug hat Dampfkessel von neuer Construc- tion, die weit weniger Raum als die früheren einnehmen, so daß 13 Fuß in der LVinge des Boots erspart werden.

An der heutigen Börse gingen die Portugiesischen Fonds etwas in die Höhe, was man dem Gerücht zuschrieb, daß die Regterung von Portugal im Begriff stehe, eine neue Finanz- Maßregel ins Werk zu seben. :

Von Malta sind Nachrichten bis zum L2ten d. M. hier eingegangen. Der „, Talavera‘/ war am 26sten, und die „„Britannia// am 27sten von Vurla dort angekemmen. Beide Linienschiffe segelten am 1. Januar nah England weiter, wo der Mannschaft, deren Dienstzeit abgelaufen is, ißr Sold ausge- zahle werd:n soll. Der „Talavera“/ ist am Dienstage schon in Plymouth angelangt. Die Rückkehr des ganzen Geschwaders von Vurla na Malta, um dort zu überwintern, hing noch von Berichten ab, die man von Seiten des Britischen Botschafters zu Konstantinopel, Lord Ponsonby, erwartete. “Die Nachrichten, welche man in Malta aus der Levante hatte, reichten bis zum 19. Dezember. Der Sultan soll den Befehl zur Abtakelung der Flotte zurückgenommen und fortwährende Exercitien dersel ben angeordnet haben. Seit der Nachricht von der durch Ver- mittelung des Russischen Botschafters, Herrn von Butenieff, bewirkten Beilegung der Zwistigkeiten zwischen der Pforte und Aegypten hatte man in Malta die Kunde erhalten, daß neue Unruhen an der Syrischen Gränze Veranlassung gegeben hätten, Trup- ‘pen- Verstärkungen, namentlih aus Kavallerie ‘bestehend, nach Koniah zu beordern. Die Garnison der Dardanellen - Schldsser war durch 2500 Mann aus der Hauptstadt verstärkt worden; diese Truppen hatten leider die Pest dort eingeshlepptr. Diese Geißel seßte ihre Verheerungen in Konstantinopel fort und hatte auch Bujukdere erreicht. Jn Galata und Pera waren ebenfalis einige Pestfälle vorgekommen und hatten unter den dort woh- nenden Europäern großen Schrecken verbreitet. Jbrahim Pascha war im Begriff, von Jerusalem nah Tripoli in Syrien abzu- gehen, um sich dort auf dem Dampfboot „Nil‘/ nach Kahira einzuschiffen, Und dem dorthin zusammenberufenen großen Kriegs- rath beizuwohnen. An den Ufern des Nils, zu Damiette und Rosette, waren über 12,000 Arbeiter an dem Riesen- werk der Aufstauung des Nils beschäftigt, und der berühmte Ingenieur Herr Brunell wird von London dort etwartet, um

bei dieser für Aegypten so wichtigen Unternehmung behülflich zu

seyn. Aus Griechenland hatte man in Malta die Nachricht, daß der Capitain Sir E. Lyon das wichtige Kommando, welches ihm von der Griechischen Regierung angeboten worden war, abzelehnt habe. )

Niederlande.

Aus dem Haag, 28. Jan. Das neueste heute früh er- schienene Bulletin über den Gesundheits- Zustand des Prinzen von Oranien lautet: :

Se. Königl. Hoheit befindet sich in demselben Zustande wie gestern. : Bernard. Everard/

An der Amsterdamer Börse waren heute sehr günstige Nach- rihten für die Sache des Don Carlos in Spanien verbreitet, was einen bedeutenden Fall der Spanischen Papiere verursachte.

Schweden und Norwegen.

Stockholm, 23. Jan. Der Staats-Ausshuß hat vorgestern mit 19 gegen 16 Stimme aufs nêue sowohl die Königl. Pro- position zu einer Staats- Anleihe, als- den modificirten Vorschlag des Bauernstandes in derselben Hinsicht, atgelehnt.

Dänemark.

Kopenhagen, 27. Jan. Einer Anzeige ín der heutigen politischen Zeitung zufolge, beginnt mit dem Jahre 1836 ein Privilegium für die Fahrt mit Dampfschiffen und Schmacks zwischen Aaarhuus vndò Kallundborg. Wer ih zur Unterhal- tung dieser Fahrt verpflichten will, kann zur Anschaffung eines Dampfschiffes eines Darlehns von Seiten der Genecal- Post- Direction gewärtig seyn. Um die Ueberfahrt ganz herzustellen, wird es eines Dampfschiffes von 50 Pferde Kraft, oreier passen- der Schmacks und zweier Fährbdte bedüifen. Das Privilegium soll ‘auf 15 Jahre ertheilt werden.

Deutschland.

__ Leipzig, 28. Jan. (Allg. Ztg.) Unsere Neujahrsmesse i diesmal schlechter als je gewesen. Jn der Thac is das Be- stehen derselben nur eine Last für die Auswärtigen, die durch den einmal eingeführten Geschäftsgang genöthigt werden, diese Messe zu besuchen, und doch dabei nur Zeit und Geld verlieren. Jhren gänzlichen Verfall würte das handeltreibende Publikum jchwerlich schmerzlich empfinden.

Allmälig werden nun die Resulcate des leßten Landtages wirksam. Leider ist unter diesen vielen Gesezen kaum eines, bei dem das Volk augenblicklich fühlte, daß eine durchgreifende Verbesserung seiner Lage damit eingetreten scy, oder was doch seine Aufmerksamkeit von andern Betrachtungen auf erfreuliche Weise abzôge, Vieles Gleichgülèige, Vieles, was nur die Be- hörden berührt, Einiges von sehr zweifelhaftem Nuken, das Neiste nur Hoffnungen erweckend, deren Ei füllung in schr fer- ner Zukunft liege. Manche meinen, da der Landtag einmal so lange gedauert habe, so hâtte man ihn wohl noch ein Paar Monate beisammen lassen und ihm nicht die Berathung über Gegenstände abschneiden sollen, die von allgemeinem Interesse werden mußten. Es wird gefragt, warum man verhält- nißmäßig unwichtige Sachen, wie die Mäkler - Ordnung, die Gesinde - Ordnung, das Gese6. über fleischliche Verbre- hen, zum Anfange des Landtages, wichtige aber, wie die Ge- werbs - Geseße, die Ablôsung der Bannrechte u, \. w. erst bei desscn Schlusse zur Berathung brachte? Dankenswerthe Resul- tate des Landtags werden immer das Geses úber Zusammen- legung der Grundstücke und das Heimaths- Gescß bleiben. Auch das neue Reêrutirungs-Geses findet bei manchen Beifall. Von den hiesigen Studirenden sind 35 ausgehoben worden; 16 davon haben sich durch Loosziehung befreit; von den Uebrigen sind Mehrere im Stande, sich Stellvertreter zu verschaffen; für den Nest ist zu demselben Zweck eine Subscription erdffneèi worden. Dagegen láßt sich nichts sagen, wohl aber bezweifeln, ob das Unternehmen andere Jahre denselben Fortgang haben werde, den es diesmal zu nehmen scheint, Für das Militair liegt eine Art von Kränkung darin, daß man es gewissermaßen zum Ehren- punkt’ macht, keine Studirenden zu den Waffen übergehen zu lassen. Der Nebenzweck des Gesebes, den übermäßigen Zudrang zum Studiren zu verhüten, geht dabei verloren. Man hätte jene Loskaufung nur auf einzelne, besonders ausgezeichnete Fälle beschränken sollen, Freilich, so lange“ Jeder si loskauft, der nur

irzend die 200 Rthlr. aufbringen kann, if die Abneiguh

Studirenden gegen den an sih weder beschwerlichen, ned. Seen Beurlaubungs : Systenie stdrenden Militaird erklärlich. -

Múnchen, 26. Jan. Wir haben aus ganz f e erfahren, daß die Anmeldungen as der Hon v 2 sel- Bank die Summe von netio 10 Millionen Gulden be, worunter das Haus Eichthal mit 5 Millionen Gulden kerzeichnete. Mehreren Kapitalisten ist {on Agio aus worden, wenn sie ihre angemeldeten Kapitalien abtreten “-

Frankfurt a. M., 25. Jan. Die von unserer Regi mit drei der angesehensten hiejigen Banquíers angefnüpfte 9 goziirung der Zprocentigen Anleihe wird, wie man nit p zweifelt, glücklich zu Stande kommen. N

Jn der lebten Zeit hat der Waarenzug nach Unserer 0 von allen Seiten sehr zugenommen, und bei unsern Güte fern und Spediteurs- zeigt sich mehr Geschäftsleben als t

Jtalien.

Mailand, 22. Jan. Die Akademie der bildenden F zu Bologna hat den durch- sein kolossales Bild, die Zersil von Pompeji, bekannten Russischen Maler Bruloff, zu i Mitgliede ernannt. Der Künstler ist so eben in jener êu mit Kopirung der heiligen Cäcilia von Raphael beschäftigt, l Kopie. ist für Se. Majestät den Kaiser von Rußland beliy,

Der Verfasser des allgemein geschäßten Werkes: „j degli anticli popoli d’ Italia‘’, Micalé (er lebt zu Pari), hielt von Sr. Majestät dem Kaiser von Oesterreich , als volle Anerkennung seiner literarischen Verdienste, den di der eisernen Krone Zter Klasse. (Derselbe ist bekanntli ( vor kurzem durh Verleihung des Rothen Adler - Ordens | Klasse ausgezeihnet worden. )

Unter den vielen Merkwäürdigkeiten Jtaliens verdient \ Museum von Arbeiten in Elfenbein des Grafen Possent Fabricano im Kirchenstaate Erwähnung. Es enthält Schas von Kunstsachen dieser Art, und gewährt durch F chronologishe Ordnung, in der dieselben aufgestellt sind, nen höchst interessanten Ueberblick der Fortschritte dieses Ky zweiges.

Die berühmte Jmprovisatrice Rosa Taddei findet so wi Beifall zu Bologna, daß sie seit vorigem Dezember jeden f tag im großen Theater Akademicen giebt, und selbige auch n rend des Karnevals an gedachten Tagen fortsezen wird,

Die bekannte Schauspielerin Polvaro gab jüngst im Y ter S. Cecilia zu Palermo die Rolle der Medea. Jn Scene, wo sie ihre Kinder umzubringen droht, und Jason h verhindern will, sprang plöslich ein Hund aus der Coulissey fiel den ungetreuen Gatten so wüthend an, daß er sich von| Bühne flüchten mußte. Das Trauerspiel ward so zum Lusthi Madame Poloaro erhielt hierdurch einen ihr gewiß sehr erft lichen Beweis der Anhänglichkeit ihres Mopses, der in Jas drohender Stellung gegen seine Gebieterin eine Aufforde zur Vertheidigung dieser Leßteren erblickte.

In Ankona war dieser Tage das Gerücht verbreitet, di

“nah Schiffer- Nachrichten, die in Korfu angekommen waren, |

Großherr ermordet und drei Pascha’'s, bis zur Großjährigli des Thronerben, an die Spiye der Regierung gestellt word seyen. Auf dàs Unzuverlässige dieser Notiz braucht woh\ ka hingewiesen zu werden.

Aegypten.

Ueber Mehmed Ali und das Aegyptische Heer enthält ( Allgemeine Zeitung in einem Schreiben aus Smyrna i 25. Dez. folgende Betrachtungen: „Die Armee Ibrahim Y scha’s hat in den leßten Tagen wieder Verstärkungen erhalt Ueberhaupt scheine Mehmed Äli jet mehr denn je Spriel gd Aufmerksamkeit zu schenken, und eine völlige Reorganisati mit diesem Lande zu beabsichtigen. Es“ dárfte hierbei eine n wendige Aufgabe für ihn seyn, den Syriern Erleichterungen zugestehen, und dadurch das Vertrauen wieder zu gewinn das er auf eine so leichtsinnige Weise verscherzt hat. A ohne den öffentlichen Geist wieder zu versöhnen, wird es M ned Ali nie gelingen, ruhig über Syrien zu herrschen. W nur Gewalt das Mittel, das Land niederzuhalten, wo fánhl zuleßt Leute“ und Geld genug dazu? Der Zug nah Spriel bereits seine besten Kräfte ershöpft, und viel größere Ard gungen als bisher kann er nicht machen, ohne das Schicksal i Ueberreizten zu haben, der die gefühlte Schwäche durch j ungewöhnlichen Kraft - Aufwand zu überwinden sucht, bi aber in völlige Erschlaffung zuräcksinkt. Dies könnte leit Fall mit Mehmed werden, lenkt cer nicht bei Zeiten ein. 2 von so manchen Reisenden und fremden Agenten gemachten W bachtungen bewähren sich keineëwegs, sie hatten keinen richti} Blick, als ste Mehmeds Macht als so bedeutend schildetl daß sie an Zahl und Gewandtheit mit mancher Europäisd gleich zu stellen sey, und daraus den Schluß zogen, daß sie! Macht der Pforte bei weitem überlegen sey. Diese Anga! waren im Durchschnitte schr übertrieben, und kamen nur! sehr unkundigen, der Pforte übelwollenden Personen. V entfernt, daß Mehmed's Armee mit irgend einer Europäi zweiten Ranges sich messen könnte, ist sle bei weitem der ' Sultans nicht mehr gewachsen. Man kennt hier genau ! Stärke der Aegyptischen Streitkräfte in Asien, sie belaufen | nicht über 25,000 Mann regulairer Truppen, und wenn 1 über die Mittel Mehmed's im Innern seines Landes sich nl getäuscht hat, so sollte man sih durch den Marschall Marm! darüber auffiären lassen. Dieser hat, wie man hört, an ein seiner Freunde hierher geschrieben, sch sehr weitläuftig úber ! Lage Mehmed's und die Verhältnisse der Aegyptischen Arn ausgesprochen Und mit faktishen Gründen bewiesen, daß M! med Ali niht im Stande sey,

aus zu vertreiben, Er soll Mehmed un Gascon sauvage f

nen, der den Leuten Sand in die Augen zu streuen versth

und dem es bis jeßt gelungen sey, sie dadurch am Sehen

hindern, Er, Marmont, lasse sich aber nicht so leicht verbl quo er sehe, daß die ganze Aegyptische Macht auf Sand gebl ey, und glücklih genug sey, seine Taschenspteler-Künste durchzuführ! Er glaube daher, daß den Syriern bedeutende Konzessionen 9 macht werden ‘würden, und daß zur Besprechung hierüber ZÓó him nah Kahira berufen sey. Das Urtheil eines Mann wie Marmont, verdient gewiß Beachtung, und ich glaubte

Ee die hierüber allgemein verbreiteten Gerüchte erwähnen | müssen,

die eroberten Provinzen zu ® haupten, wenn es der Pforte im mindesten Ernst sey, ihn d

nur so lange davern könne, als Mehmed lebe, od

Grlechentaähñd,

Athen, 28. Dez. (Münch. pol. Ztg.) Allinälig fangen wir an, in Athen uns heimisch zu fühlen, nachdem das erste Studium der Häusernoth und der Entbehrung so vieler zur

uslichen Einrichtung und' zum Schuze gegen die ungewdhn- ih strenge Witterung nöthigen Gegenstände glücklich Überstan- den is, Seit mehreren Tagen sehen wir alle in unserem Ge- schtskreis liegenden Berge mit Schnee bedeckt, und auch des freundnachbarlichen Hymettus beschneiter Scheitel verkändet des MPinters strenges Regiment. Bei diesem schnellen Wechsel der Pitterung war die Noth doppelt groß, indem noch immer ein jamhafter Theil des Personals der verschiedenen Dikasterien hne Wohnung ist, und Andere in den s{hlecht konstruirten \theniensi]chen Zimmern gegen- die unfreundlichen Einflüsse der Pitterung wenig Schus finden. Auch giebt es in Athen nur wei Gasthäuser, das Französische Hotel und das (Jtaliänische) Malais Royal, welche ‘dem Fremden eine einigermaßen honnette Unterkunft bieten, und es versteht sich von selbst, daß jene aus hrem Monopol zeitig den möglichsten Vortheil zu ziehen suchen. (s ist darum in der That zu verwundern, daß noch kein unter- nehmender Deutscher einen respektablen Gasthof mit Deutscher Feinlichkeit und Bequemlichkeit in Athen gegründet hat; an ei- em frequenten Besuche fremder Reisender, deren nun gewiß viele in jedem Jahre nah Athen kommen, würde es ihm sicher

iht fehlen, Und seine Tafel würde von der großen Schaar unverhei- atheter Beamten in Athen, die sich jeßt mit Mißbehagen und Un- jillen Unter das Joch der zwei monopolisirenden Gastwirthe jeugen, gern heimgesucht werden. Gleich groß is der Mangel n Gewerbtreéibenden jeglicher Art, und es würden arbeitslustige Handwerker, die zum Ankauf des nöthigen Materials einige Fonds besien, gewiß vor Allen in Athen ihre Rechnung finden, yo die Konkurrenz der Konsumirenden so groß is, daß die ar- jeitenden Hände faum hinreichen, um den nôthigsten Bedarf \erbeizuschasfen, und die Arbeits- Preise eine unverhältnißmäßige höhe etreiht haben. Da die Nähe des Meeres den Transport ¿nes Materials, das man im Auslande um billigere Preise ind in besserer Qualität ankauft; ungemein begünstigt und er- eichtert, so würde eine Gesellschast Deutscher Handwerker, je, mit dem nöôthigsten Material und einem mäßigen Be- jebs - Kapitale versehen, nach Griechenland austwanderte, icht nur kein gewagtes Spiel treiben, sondern sicher ein hr lukratives Unternehmen beginnen. Diese Art der Ein- janderung is es auch, welche die Griechen gern dulden, und, die inländishen Gewerbe und Jndustrie fördernd und he- end, eher unterstüßen als hintertreiben oder benachtheiligen wür- en. Die Leichtigkeit und die Liebe, mit welcher der Grieche he Handthierungen erlernt, und die Fertigkeit, die er darin j kurzer Zeit erlangt, geben zugleih die volle Gewißheit, daß le Verpflanzung des Deutschen Gewerbfleißes auf Griechischen oden für die rasche Entwickelung und Förderung der Jndu- rie es Gewerbe dieses Landes von unberechenbarem Vortheil n würde. / Von den Ordens - Verleißungen, die Se. Majestät der Kd- ig, welcher fortwährend der erfreulichsten Gesundheit genießt, n neuerer Zeit vorzunehmen geruhte, werden Sie wohl bereits thôrt haben. Zu dieser Zahl der Dekorirten gehdren, außer den uh bei Jhnen bekannten Namen der Herren Minister von Le- ije und Sthizo und des Admirals Miaulis, unter Anderem die Herren Staatsrath von Grandauer, Geheimer Rath von Freuzer., Geheimer Nath von Klenze, Ober - Post - Direktor von tippe, Münz- Direktor von Leprieur, Hofrath Thiersch und der Beneral - Secretair des Armee - Ministeriums, Herr Gloner. Der Leßtere, dur seine Tüchtigkeit und Geschäftsthätigkeit in Bayern rühmlich bekannt, hat sich durch rege Förderung der ilitairishen Angelegenheiten Griechenlands volle Ansprüche auf den Dank unserer Regierung begründet.

Der K. K. Oesterreichishe Gesandte, Herr Prokesh von Osten, is vor einigen Tagen hier eingetroffen. «

Das Journal Ethniké theit eine Königliche Verordnung #16 Artikeln mit. Dieselbe befiehlt die unverweilte Organisation per ordentlichen Gerichte im ganzen Königreiche, und enthält jierúber folgende nähere Bestimmungen. És werden eingesebt : thn Gerichte erster Jnstanz, also eins fr jeden Kreis; drei Undgerichte, zwei Appellations - Gerichte, ein Cassationshof. Die Berichte erster Jnstanz haben ihren Siß: das für Argolis und Korinth in Nauplia; fúr Arkadien in Tripolis (Tripoli6a); für aja und Elis in Patras; fâr Lakonien in Sparta; fâr die yfladen in Syra; für Attika und Bdotien in Athen; für Eu- da in Chalfis; fúr Phokis und Lokris in Amphissa ; fur Aeto- jen und Akarnanien in Missolunghi; für Messenien in Nytos provisorisch). Die Handels : Gerichte haben ihren Siß in Sy- 0, Patras und Nauplia. Der Sis der Appellations - Gerichte | in Athen und Tripolis, und der des Cassations: Hofes in {then An dem Tage, an welchem der Anfang der gerichtlichen Utbeiten verkündet wird, wird auch die’ Bekanntmachung der Personal: Ernennungen erfolgen, und an gleichem Tage werden vie in Nauplia, Missolonghi und Chalkis seither bestandenen Ge- ihtéhdfe ihre Arbeiten einstellen. Die Friedens- Gerichte haben rovisorisch in ihrem seitherigen Zustande zu verbleiben, und es vird die Zahl, der Siß und das Verfahren derselben durch eine esondere Verordnung demnächst definitiv geregelt werden.

So wie man vernimmt, hat das Ministerium des Kultus nd Unterrichts den lange: ersehnten Plan zur Errichtung der pellenischen Schulen , Mgentschaft nunmehr vorgelegt, und diese demselben die Geneh- gung ertheile. Jh werde Jhnen nach seiner Veröffentlichung, Ve wohl bald erfolgen wird, die Grundzüge desselben mittheilen. -0 viel Über die projektirte Organisation verlautet, ist sie eine ahbildung des Deutschen Schulwesens, und es hatte sich zu esem Behufe das Kulcus- Ministerium in den Besi sämmtlicher Seutscher Schulpläne und Schul - Organisationen geseßt. Ob diese ‘ahbildung glüflih und mit den Bedürfnissen der Nation und ‘en dermaligen Hüifsmitteln im Einklange is, daruber wird le nâchste Folgezeit aufklären. j

Der Deuisch- Griechischen Zeitung, deren baldiges Erschei: in leßthin gemeldet wurde, sollen s{ sehr ehrenwerthe Män- tet als Mitarbeiter angeschlossen haben, so daß sle auch in lite- tischer und artistischer Beziehung eine interessante Ausbeute 1 gewähren verspricht.

Die nächtlichen Wanderer in den mit Schutt und Trúâm- in reichlih verschenen Straßen Athens sind nun bald von l Furcht des Halsbrechens befreit. Auf Befehl der Regierung ird an jeder Straßenecke ein Pfahl aufgestellt, welcher, außer fer Tafel mit der Benennung der Straße, mit einer Laterne sehen ist; die Straßen - Beleuchtung ist in Athen wegen des eten Zustandes der Straßen in der That eines der drin-

dsten Bedürfnisse. : nen sich hier nächtliche Diebstähle, die,

„Seit kurzem erei t Ehre des Volkes ey es gesagt, seither zu den Seltenheiten

der Gymnasien und der Universität der |

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gehörteit. Jn der dentlichen Meinung sind die in Masse si hier aufhaltenden Malteser , welche der arbeitenden und dienen- den Klasse angehören, dieser. Diebstähle verdächtig. Die in der That sehr brauchbare Gendarmerie giebt sich alle Mühe, der Thäter habhaft zu werden.

Vereinigte Staaten von Nord-Amerika.

Washington, 25. Dezember. Jn der Senats-Siz- zung vom 16ten Dezember wurde der Antrag des Herrn Tipton, die Schiffbarkeit des Wab1h - Flusses zu verbes- sern, in Berathung gezogen. Der Antragsteller sagte in dieser Beziehung: „Es handelt si hier um eine Wassser- Verbindung zwischen New - York und New - Orleans. York - Kanal wird den Hudjon- mit dem Erie -See bei Buffalo, der Wabash-: und Erie- Kanal vermittelst des Miami- Flusses den Erie-See mit dem Wabash bei oder in der Nähe der Stadt Lafayette verbinden. Der Wabash- und Erie-Kanal ist über 200 Eng- lische Meilen lang, wovon 80 Meilen in dem StaateOhio und 130 in

‘dem Staate Jndiana liegen. Jn leßterem Staate sind 35 Meilen die-

ses Kanals bereits fertig und werden im nächsten Frühjahr mit Was- ser gefüllt und eine andere Strecke von 40 M. wird imnächsten Herbst vollendet werden. Auch der Staat Ohio' wird ohne Zweifel diesem Beispiele folgen und so das ganze Werk in drei Jahren been- digt seyn. Von der Einmündung des Kanals bei Lafayette den Wabash abwärts bis zu den Stromschnellen bei Whiteriver, wo die Strom - Verbesserungen ausgeführt werden sollen, ist eine Strecke von 300 Engl. Meilen, die fast das ganze Jahr mit Dampfböten befahren werden kann, und von diesen Strom|chnel- len bis zum Ohio beträgt die Entfernung 100 Engl. Meilen, die ebenfalls schiffbar sind. Durch Verbesserung dieser Strom- schnellen und die Vollendung des Kanals wird die beste und kürzeste Wasser - Verbindung zwischen New - York und New: Or- leans, welche durch: diesen Kontinent möglich ist, eröffnet.‘ Der Antrag wurde ohne Abstimmung angenommen.

Jn der Si6ung des Repräsentanten-Hauses vom 9. Dez. trug Herr Chilton darauf an, diejenigen Veteranen, welche von dem Ende des Britischen Krieges im Jahre 1782 bis zum Vertrag ‘von Greenville im Jahre 1795 die Westgränze gegen die Einfälle und Mesteleien eines rohen Feindes verthei- digten, aus dem öffentlichen Schate zu untersten, damit sie in ihren leßten Augenblicken noch die Ueberzeugung gewönnen, daß ¿Republiken nicht immer undankbar sind‘. Der Antrag wurde genehmigt. Hierauf erhob sich B Masfon und erinnerte das Haus, daß es in der vorigen Session eine Botschaft des Prä- sidenten erhalten habe, worin derselbe die Geschenke des Kaisers von Marokko, einen Löwen und zwei Pferde, zur Disposition des Kongresses stellte. Die Kommission für die auswär- tigen Angelegenheiten, welcher diese Botschaft übergeben wurde, shlug vor, die Geschenke zum Besten des Schabes zu verkau- fen, allein die exefutive Gewalt glaubte, es scy dazu eine Kon- greß- Akte nöthig, und er trage daher darauf an, die Botschaft noch einmal an die genannte Kommission zu senden. Zur Ver- meidung ähnlicher Fälle seyen schon an die auswärtigen Agenten Instructionen gesandt, wonach sie unter keiner Bedingung, we- der für die Regierung, noch für s{ch, Geschenke von fremden Mächten annehmen dürften. Es wurde hierauf der Beschluß gefaßt, daß die in der vorigen Session an das Repräsentanten- Haus gerichtete Botschaft des Präsidenten in Betreff eines Ge- schenkes, welches der Konsul der Vereinigten Staaten zu Tan- ger von dem Kaiser- von Marokko empfangen habe, der Kom- mission für die auswärtigen Angelegenheiten noch einmal über- wiesen werdén solle, um ein Geses úber den Verkauf des Lôwen und der beiden Pferde vorzuschlagen. Auch solle die Kommission zugleich Über die zweckmäßigste Verwendung anderer Geschenke, welche den Regierungs-Beamten gemacht und als verfassungs- widrig in dem Bureau des Staats -Secretairs deponirt worden seyen, entscheiden. °

Berliner Börse. Den 2. Februar 1835.

Amt]. Fonds- und Geld -Cours-Zettel. (Preu/s. Cour.) |Z/ |Brief\@ela.l [Z/ Brief Geld

1005 (1007 1 Ostpr. Pfandbr. | 4 | {1014 975 | W¿ Pomm. do, 1067 | 634. | 631 1001 | 992 109 1001

St. - Schuld - Sch.

Pr. Engl. Obl. 30. Präm. Sch.d.Seeh. Kurm. Obl, m. I, C. Neum.Int. Sch. do. _— Berl. Stadt - Obl. 1005 Königsb. do. | 985 Elbing. do. | 987 Danz. do. in Th, 382 | 38

Westpr. Pfandbr. 102 [1014 Grofshz. Pos. do. 1027 |

Schlesische do. 1064 Rkst.C. d.K.-u. N.

Z. Sch. d.K.-u.N.

Holl. vollw. Duk. Neue do.

Friedrichsd’or .. 1375

Disconto Î A

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4 Kur- u. Neum. do.| 4 [1063 | A

Auswärtige Börsen.

Amsterdam, 28. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 543: 55 do. 100%. Ausg. Schuld 112, Kanz-Bill. 243. A458 Amort. 945. 358 774. Russ. 987, Oesterr. 997. Preuss. Prüm.-Scheine 1125. do 45 Anl. 1003. Span. 58 45. 38 271. Antwerpen, 27. Januar. 35 27. Guebhard 443. Zins]. 152, Cortes 411, Hamburg, 31. Januaër, Hope in Cert. 984. Preuss. Präm.-Scheine 1242, Portug. 864, Sehatz-Oblig. 98. Wien, 28. Januar. 48 932, Bank-Actien 1235. - Nene Anleihe v,

Span. 58 443.

Poln. 1391, Engl. Russ. 1031,

55 Met. 10071. 1834 5731,

Königliche Schauspiele.

D anlase 3. Febr. Jm Opernhause: Robert der Teufel, Oper in 5 Abth, mit Ballets. Musik von J. Meyerbeer.

Preise der Pläße: Ein Plaß in den Logen des ersten Ranges 1 _Rthlr. 10 Sgr. 1c.

Jm Schauspielhause: 1) La seconde représentation de: Arwed, on: Les représailles, drame - vaudeville nouvean en 2 actes. 2) Le Portrait de Michel Cervantes, comédie en 3 acles et en prose. i

Mittwoch, 4. Febr. Jm Schauspielhause: Die Geschwister, Schauspiel in 1 Akt, von Göthe. (Dlle. Klara Stich: Ma- riane, als Gastrolle.) Hierauf: Der Hirsch, Schauspiel in 2 Abth., nah dem Duca di Sabbioneta, von C. Blum. Und: Der grüne Domino, Lustspiel in 1 Akt, von Theodor Körner. (Dlle. Bertha Stich : Pauline, Dlle. Klara Stich: Marie, als

Gastrollen.)

Der New- |

Die zu dieser Vorstellung eingegangenen Melduitgen uit Billets sind berüsichtigt derbe, E wird ersucht, solche bis Dienstag den 3ten d. M. Mittags 2 Uhr im Biller - Verkaufs: Bureau abholen zu lassen, widrigenfalls dieselben anderweitig verkauft werden müssen. -

Billets zum Parquet und den Parquet -Logen sind nicht mehr zu haben.

Königstädtisches Theater.

Dienstag, 3. Febr. Johannes Guttenberg, Historisches Original- Schauspiel in 3 Abth. , von Charlotte Birch - Pfeiffer. Erste Abtheilung, in 1 Aft. Guttenberg zu Straßburg. Zweite Abtheilung, in 3 Akten. Guttenberg zu Mainz. Dritt: 1b- theilung, in 1 Akt. Guttenberg am Wanderstab. (Mad. Bit ch- Pfeiffer: Bertha, als Gastrolle.)

Meteorologische Beobachtung. Morgens | Nachmitt. | Abends | Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. | Beobachtung. A D j R P Ra A M

Luftdruck. . 340, 8 7 "’Par.|342, 61 “’Par.{342,0 1 “AMZTO ueitivärnte 7,0 0 R.

Luftwärme O R.!4- 0,9 R. \— 0,2 R. Flußwärme 1,6 °? R

Thaupunkt |— 1,5 ° R.|— 1,1 °N.|— 1,12 R/ ,6 R.

87 pCt. 84 pt. 90 pCt. Bodenwärme 1,5 ® R, trübe. trübe. trübe ;:

j W. SW. L. Ausdünst. 0,021 " Rh.

Wolkenzug | G WSW. | Niederschlag 0, 0 2 o’ Rh- o C Dp A2 TRINC T E P 7 T MACA S E T I T4: g Z ETRSE C HENY

Neueste Nachrichten.

Paris, 27. Jan. Gestern arbeitete der König mit dem Groß - Siegelbewahrer und mit dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten.

In der gestrigen Sißung der Deputirten-Kammer trat nach Herrn Odilon- Barrot noch der Minister des Jn- nern zur Vertheidigung des gegenwärtig im Werke befindlichen Liquidations - Geschäftes zwischen Rußland und Frankreich auf. Nach einer kurzen Replik des Herrn Odilon-Barrot wurde die Debatte geschlossen, und da nichts zur Abstimmung zu brin- gen war, ging die Kammer zur Tagesordnung über. Das Lis quidations - Geschäft wird sonach ruhig seinen Gang gehen. In der heutigen Sigung protestirce zunäch| Herr Charle- magne gegen die Bemerkung des Moniteur, daß Tags zuoor die Kammer den Vortrag des Ministers des Junern mit all- gemeinem Beifall aufgenommen habe. Er sey zivar weit eutfernt, meinte er, das Lob zu tadeln, das eine Zeitung cinem Redner von ihrer Farbe ertheile; in dem vorliegenden Falle aber würde man aus der Bemerkung des Moniteur lei{t- {ließen Fônnen, daß die Kammer den Argumenten des Ministers beipflichte und die begonnene Unterhandlung gut heiße; die Kammer habe es aber sorgfältig vermieden, sich úber diese Unterhandlung selbst auszusprechen, und er protestire daher gegen die Folzérungen, die man etiva aus dev Anmerkung des Moniteur ziehen möchte. Der Präs- sident erwiderte hierauf, daß die Zeitungsberichte über die parlamen- tarischen Verhandlungen die Kammer überhaupt nie binden Fônnten, daß indessen die Reclamation des. Herrn Charlemagne in dem nächsten ‘Protokoll verzeichnet werden solle. Den Res? dieser Si6ung füllte die Debatte über den Antrag des Herrn Ganne-

1835. L. Februar.|

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Dunstsättg. Wetter

ron wegen einer Modisicirung des Handéls :- Geseßbuches ; die-

selbe war für das Ausland von keinem Interesse. Bevor die Versammlung sich trennte, wurde noch beschsossen, am folgenden Tage keine dffentliche Sigung zu halten.

Die Herzoge von Orleans und von Nemours beehrten ge- stern ein von dem Präsidenten der Pairs: Kammer im Palaste Luxembourg gegebenes Diner mit ihrer Gegenwart. Tobermor- R werden sie bei dem Präsidenten der Deputirten - Kammer peisen.

Der Moniteur publizirt das Gese6, wodur dem Finanz- Minister ein Zuschuß von 195,0000 Fr. zu seinem Kredit für den Dienst der Jahre 1834 und 1835 bewilligt wird, um davon die Pensions - Zahlungen seines Departements zu bestreiten.

Auf außecordentlihem Wege ist heute bier aus Madrid vom 18. Jan. der nachstehende amtliche Bericht eingegan- en: „Einige Detaschements des zweiten leichten Znfanterie-

egiments, verleitet durch treulose Cinflústerungen, wonach man den Soldaten eingeredet hatte, daß der Thron Ihrer Majestäc der Königin sowohl als die Jnftitutionen, welche die Nechte der Nation sichern, in Gefahr wären, haben sich am Morgen des heutigen Tages (18ten) empört und sich durch UÜcberrunpelung des Post- Gebäudes bemächtigt. Bei der ersten Kunde von die- ser Begebenheit verfügte sich der neue Genera! Capitain Don Jose Canterac an Ort und Stelle, weil er giaubte durch seine bloße Gegenwart dem Unwesen eín Ziel teben zu können; aber seine übermäßige Hiße und der U ftand, daß er ohne Bedeckung gekommen , tvaren Ursache, das er inmitten der Verwirrung als Opfer seines Eifers ficl. Kaum war die Regierung von diesem Frevel unterrichtet, als ie den bestimmten Befehl ertheilte, das Gebäude, in weichem d:- pôrer sich verrammelt hatten, einzuschließen und die ndthigen Vorkehrungen zu trefen, um sie durch Gewa!t zur U-boragbe zu zwingen. Mittlerweile stellten die Truppen der Garnison sich unters Gewehr; alle, sogar einige Compagnicen des obigen Regiments, beobachteten strenge Mann33ucht und zcigten ch der Behdede getreu. Die Stadt- Miliz, di Jafañterie und die Kavallerie, entschlossen, die Ordnung uid die Geseße aufrecht zu halten, besesten verschiedene Dunkte. Leber- all vernahm man in den Straßen dieser Geldenmüthigen Stadt unzweideutige Worte des Tadels über das Be; tragen der empörten Truppen, und nirgends gab H im Volke die Absicht kund, den Unfug irgend zu befördern Diese Haltung der Truppen und der Einwohnerschaft reichten in, daß die versührten Soldaten ihren Fehler und die trügeriscen Hoff- nungen, womit man ihnen geschmeichelt hatte, einsaßea und dem- gemäß sofort den Wunsch zu erkennen gaben, ihre Verzeihung von Jhrer Majestät zu erbitten, indem sie ihr Betragen bereu- ten und sich als Sühne und als Beweis, daß sie in iörey Treue gegen den rechtmäßigen Thron niemals gewankt bz; en, bereic erklärten, unverzüglich nah den insurgirien Provinzen 15zuge- hen, um gemetinschaftlih mit der dortigen tapf:ra Armce, die sich mit so großem Ruhm bedecke (!), zu kämp- fen. Nachdem Jhre Majestät diese wiederholten Bitten in Ueberlegung gezogen, haben Hdchstdieselben, um den Gefüh- len Zhres mütterlehen Herzens freien Lauf zu lassen, zu befeh- len geruht, daß die verführten Soldaten unverzüzlic) nach dem Flecken Aslconvendas auf der Straße nach den nöôzdliczen Bro- vinzen aufbrechen sollen, damit sie ihre loyale Absicht verwirkli- chen und durch ihre Treue und ihre Dienstleistungen das von ihnen begangene |chwere Vergehen wieder gut machen êônnen, bis zur Jnstruirung eines Prozesses geschritten werden kann, um die Urheber und Anstifter einer so verdrecherischen Verfüßs

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